Mittagsjournal 1988.10.27

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag beim Mittagsschanal, sagt Ihnen Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
    In den nächsten 60 Minuten erwarten wir Beiträge unter anderem zu folgenden Themen.
    Club-Tagungen der Abgeordneten der SPÖ sowie der FPÖ in Wien bzw.
    Amatersee.
    Dritter Verhandlungstag im Rablbauer-Prozess.
    Rheuma ist noch immer die Volkskrankheit Nummer eins.
    Rechtsradikale Gewinner bei Kommunalwahlen in Südafrika.
    Die Produktion einer Art Pille danach wird von der französischen Erzeugerfirma aus Angst vor Geschäftsverlusten in den USA eingestellt.
    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zwingt die Republik Irland, ihre extremen anti-homosexuellen Gesetze zu revidieren.
    Und Reinhard Fendrich gastiert von heute an viermal in der Wiener Stadthalle.
    Vor all dem jetzt aber ein von Edgar Heider zusammengestellter Nachrichtenüberblick, den Josef Wenzel nattekliest.
    Österreich.
    In Wien hat heute Vormittag eine zweitägige Klausur des SPÖ-Parlamentsklubs begonnen.
    Klubobmann Fischer sagte, auch nach dem Erfolg der Freiheitlichen in Niederösterreich gebe es nicht den geringsten Anlass, Überlegungen zur Koalitionsfähigkeit dieser Partei anzustellen.
    Er sprach sich dafür aus, dass die beiden Regierungsparteien ihre Zusammenarbeit in einem konstruktiven Geist fortsetzen und die Ergebnisse in der Öffentlichkeit gemeinsam vertreten sollten.
    Fischer bekräftigte seine Auffassung, dass sich Österreich in der EG-Frage nicht ausschließlich auf eine volle Mitgliedschaft konzentrieren sollte.
    Die Freiheitlichen halten ihre zweitägige Klubklausur am Attersee ab.
    Vorrangige Beratungsthemen sind die Abgrenzung zur Großen Koalition sowie Vorbereitungen zu den Landtagswahlen im kommenden Jahr.
    Syrien.
    Bundespräsident Waldheim ist am Vormittag zu einem offiziellen Besuch nach Syrien abgereist.
    Hauptthemen der Gespräche in Damaskus werden die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und der Plan für eine internationale Nahostkonferenz sein.
    Waldheim wird von Außenminister Mock und einer umfangreichen Wirtschaftsdelegation begleitet.
    Anschließend wird der Bundespräsident zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Kuwait weiterreisen.
    Auf dem Rückflug ist ein Kurzaufenthalt in Istanbul vorgesehen.
    Südafrika.
    Bei den gestern abgehaltenen Kommunalwahlen in Südafrika hat es einen Rechtsruck bei den Weißen Wählern gegeben.
    Nach vorläufigen Ergebnissen verlor die regierende Nationale Partei von Staatspräsident Botha vor allem in ländlichen Gebieten und in den Industriestädten der Provinz Transvaal Stimmern an die rechtsextreme konservative Partei.
    In der Hauptstadt Pretoria konnte die Nationale Partei ihre Mehrheit knapp verteidigen.
    In Johannesburg, der größten Stadt Südafrikas, gewannen sie sogar an Stimmern hinzu.
    In der schwarzen Siedlung Soweto lag die Wahlbeteiligung trotz eines Boykottaufrufs prominenter schwarzer Regimekritiker offiziell bei mehr als elf Prozent.
    Erstmals in der Geschichte Südafrikas waren alle Rassen zu Wahlen zugelassen.
    Aufgrund der geltenden Rassentrennungsgesetze konnten die Wähler allerdings nur Kandidaten der eigenen Hautfarbe bestimmen.
    Nahosten.
    Die Führung des Palästinenser Aufstandes in den besetzten Gebieten hat an die israelische Bevölkerung appelliert, die Gründung eines palästinensischen Staates anzuerkennen.
    Außerdem forderte sie den Abzug der israelischen Truppen aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen.
    Der israelische Ministerpräsident Shamir betonte bei der Einweihung einer neuen jüdischen Siedlung im Westjordanland, bei einem Sieg seiner Partei bei den bevorstehenden Parlamentswahlen würden die jüdischen Siedlungen im besetzten Gebiet weiter bestehen und neue hinzukommen.
    Sowjetunion.
    Im Kreml hat heute die auf zwei Tage anberaumte Herbstsitzung des obersten Sowjets begonnen.
    Traditionell wird bei den Herbstsitzungen der Haushaltsplan für das nächste Jahr und die wirtschaftliche Entwicklung beraten.
    Bei der Vorstellung des Entwicklungsplanes für 1989 erklärte Politbürokandidat Masliukov, durch die besser werdenden Wirtschaftsdaten solle man sich nicht täuschen lassen.
    Gewisse negative Tendenzen seien sogar im Zunehmen.
    Nach Angaben des Funktionärs ist es bisher noch nicht gelungen, die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung zu verbessern.
    Die Produktion der Leichtindustrie und des Maschinenbaus ist unter den Erwartungen geblieben.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Wegen der unterschiedlichen Behandlung von Aussiedlern und Asylanten ist es zu heftigen innenpolitischen Diskussionen gekommen.
    Während deutschstämmige Aussiedler aus Osteuropa nach den Gesetzesbestimmungen automatisch in der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen werden,
    können Asylwerber vor allem aus der Dritten Welt abgewiesen werden.
    Der stellvertretende SPD-Vorsitzende und saarländische Ministerpräsident Lafontaine schlug im Bundestag in Bonn vor, Aussiedler und Asylanten gleich zu behandeln.
    Vertreter der CDU bezeichneten den Vorschlag Lafontaines als demagogisch und mit dem Grundgesetz nicht vereinbar.
    SPD-Vorsitzender Vogl äußerte sich zurückhaltend über den Vorstoß Lafontaines.
    USA.
    Die beiden Grauwale, die vor der Küste Alaskas vom Parkeis eingeschlossen waren, sind wieder frei.
    Nach dreiwöchigen Rettungsaktionen gelang es den Hilfsmeinschaften nun, den Walen eine Rinne durch das Parkeis zu bahnen.
    Die Tiere konnten so das offene Meer erreichen.
    Die Rettungsaktionen haben ungerechnet mehr als 10 Millionen Schilling gekostet.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Süden Österreichs regional stark bewölkt.
    Im übrigen Bundesgebiet meist heiter.
    An der Alpen-Nordseite zum Teil auch föhnig, mäßiger bis lebhafter, aus Südost bis Südwest wehender Wind.
    Nachmittagstemperaturen 8 bis 14 Grad.
    In den Föhnlagen der Alpen-Nordseite örtlich bis 17 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 1 bis plus 6 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Freitag, vor allem im Süden Boden- und Hochnebelfelder sonst meist sonnig, während der zweiten Tageshälfte vom Norden her Bewölkungsaufzug.
    Meist nur schwachwindig, Tageshöchsttemperaturen Freitag 9 bis 15 Grad.
    Die Vorschau auf das Wochenende, Samstag und Sonntag, am Samstag meist stark bewölkt, regional Regen, am Sonntag dann vom Norden her langsam Wetterbesserung.
    Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
    Wien Heiter 6 Grad, Eisenstadt wolkenlos 6, St.
    Pölten Heiter 8, Linz Heiter 7, Salzburg Heiter 15 Grad, Innsbruck wolkig 13, Brigenz wolkig 9, Graz bedeckt 4 und Klagenfurt stark bewölkt bei 7 Grad.
    Das waren die Nachrichten und das Wetter.
    Es ist 12.07 Uhr und wir kommen zum Beitragsteil des Mittagsjournals.
    Zwei Tage nach dem Ende der ÖVP-Klubklausur in Villach begann also heute, wie eben in den Nachrichten gehört, in Wien eine Klubklausur der SPÖ.
    Diese findet im neuerbauten Gebäude der Arbeiterkammer statt.
    Es ist dies die erste Großveranstaltung in diesem Haus.
    Eingeleitet wurde die SPÖ-Klubklausur, Tagung mit einem Referat vom Klubobmann Heinz Fischer.
    Es berichtet Bettina Reuter.
    Als eine Art Bilanz über die erste Hälfte der Legislaturperiode betrachtet SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer diese Klubklausur.
    Man sollte sich fragen, warum bei manchen Funktionären eine Stimmung in Moll zu erkennen sei, obwohl die Arbeit der Regierung durchaus positiv wäre.
    Fischer sieht die Antwort einerseits in der Tatsache, dass die Koalition auch unpopuläre Maßnahmen ergreifen müsse und andererseits im Koalitionspartner ÖVP, besonders bei dessen Verhalten in Verhandlungen.
    dass wir auch vor dem Phänomen stehen, dass
    der Koalitionspartner manchmal Positionen detailliert und vorzeitig durch Beschlüsse in Parteigremien einbetoniert.
    Und das hat dann zur Folge, dass man auch in doppelter Verhandlungszeit nicht halb so viel an Ergebnissen mehr zustande bringen kann, als wenn man solche Vorgangsweisen vermeidet und sich einen gewissen Spielraum offen lässt.
    Und schließlich glaube ich, wenn man es gut meint mit einer Koalition als politischem Bündnis zwischen zwei verschiedenen Parteien, dass man nicht den Eindruck erwecken darf, als hätten wir in Österreich eine Legislaturperiode von acht Jahren, wo die Wahlen dazwischen gewissermaßen nur eine Formalität sind, deren Ergebnis schon in der einen oder anderen Richtung vorweggenommen werden kann.
    Und dann nahm Fischer noch einmal zur Koalitionspartner ÖVP Stellung und bezog sich auf Aussagen bei der Anklubklausur in Villach.
    Die ÖVP hat durch ihren Obmann Dr. Mock einen Führungsanspruch für die kommende Gesetzgebungsperiode angemeldet.
    Sie will, wie wir in den Zeitungen
    als Aussage von Generalsekretär Kuckaczka lesen konnten, den Weg zur Mitte zurückfinden und sucht diese Mitte zwischen den beiden Polen, so hat es wörtlich geheißen, Robert Lichal und der steirischen ÖVP.
    Natürlich wäre es verlockend, sich dazu zu äußern, ob diese Mitte zwischen Lichal und Burgstaller besonders attraktiv und zukunftsweisend ist.
    Fischer tat das aber nicht.
    Er kam zu den Sachthemen und eines dieser Sachthemen war die Frage Österreich und die EG.
    Wäre ein Beitritt eine so einschneidende Änderung der Bundesverfassung, dass zwingend dadurch eine Volksabstimmung durchgeführt werden müsse?
    Wäre die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes mit den Grundsätzen der Verfassung vereinbar?
    Diese Fragen war Fischer unter anderem auf und bemerkte grundsätzlich,
    dass wir positiv zu unserer Neutralität stehen, die wir nicht als Hypothek oder Hemmschuh betrachten, sondern die wir voll und ganz bejahen und die uns ja neue Perspektiven für unsere Rolle in Europa
    eröffnet hat.
    Und wenn der Satz gelten sollte, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als ein neutraler Staat in die Ägä kommt, dann werden die neutralen Staaten Europas dennoch nicht auf diese Neutralität verzichten, sondern sich allenfalls bemühen, die Dimensionen dieses Nadelöhrs zu verändern.
    Wie schon zuvor auf die ÖVP ging Fischer aber dann doch noch auf die FPÖ ein und meinte, sie sei weder ein Kaninchen noch eine Schlange.
    Sie sei eine 10-Prozent-Partei, die auch nur mit Wasser koche.
    Es gibt für Fischer keinen Anlass, Koalitionsüberlegungen mit den Freiheitlichen anzustellen.
    Was könnte die Antwort der SPÖ auf Jörg Haiders Erfolge sein?
    Dazu nahm am Rande der Tagung Jolanda Offenbeck, die stellvertretende Klubobfrau der SPÖ Stellung.
    Wenn man diese Antwort so genau wüsste, dann wäre das alles sehr einfach und würden dieses Patentrezept bereits alle anwenden.
    Ich bin nur davon überzeugt, dass auch die FPÖ Erfolge ihre Grenzen haben werden und es ist durchaus kein Unglück, wenn die FPÖ 15 Prozent haben wird.
    Das ist in einer Demokratie so und ich bin eigentlich froh darüber, dass die Parteien
    sagen wir von Zeit zu Zeit mehr Erfolg haben und dann wieder weniger Erfolg.
    Das ist geradezu das Typische der Demokratie.
    Soviel von der SPÖ-Club-Klausur und ich gebe zurück ans Studio.
    Während die SPÖ-Abgeordneten in Wien tagen, zogen sich die Abgeordneten jener Partei, die für die SPÖ, wie eben im Beitrag von Bettina Reuter gehört, weiter nicht als Koalitionspartner in Frage kommen, die FPÖ-Mandatare, zu einer Klausur an den Attersee zurück.
    Dort ist, nach dem vorausveröffentlichten Programm, auch Abgrenzung ein Thema.
    Die Abgrenzung zur Großen Koalition.
    Vom Attersee, von der FPÖ-Klausur meldet sich Franz Siebenbürger mit einem Gespräch mit FPÖ-Obmann Haider.
    Herr Dr. Haider, Ihr Eingangsreferat, politische Analyse und Strategie.
    Gibt es eine neue Strategie der FPÖ im Parlament?
    Wir haben in der Analyse festgehalten, dass die Auseinandersetzung zwischen den alten Parteien, die sich heute in der Regierung befinden, auf der einen Seite und der FPÖ als Erneuerungsbewegung eine richtige Ausgangsposition ist, dass wir aber jetzt eine Phase erreicht haben, in der die Freiheitliche Partei neben
    dem Angriff als Opposition sich es leisten kann, stärker auch auf die inhaltliche Profilierung bei Zukunftsthemen einzugehen.
    Hier gibt es vor allem den Sektor der Bildungspolitik, die Frage der Reform des Sozialstaates, eine stärkere
    Profilierung auch im familienpolitischen Bereich und auf der Umweltfront, die uns hier vorschwebt.
    Und dem wird auch die Beratung der zweitägigen Klausur dienen.
    Wenn ich versuche es auf den Punkt zu bringen zwischen den sozusagen Extrempositionen reine Oppositionspartei und Regierungspartei, will die FPÖ von jetzt an die Seite der Regierungsfähigkeit stärker betonen.
    Eine Opposition muss in der Lage sein, gegenüber einer unfähigen Regierung auch deutlich zu machen, wie sie sich die Reform vorstellt und das ist ja unsere Aufgabe.
    Stichwort europäische Integration.
    Sie haben gestern in Salzburg gesagt, die Neutralität sollte keine Ideologiefrage sein.
    Was haben Sie damit gemeint?
    Ich habe damit gemeint, dass wir nicht einen Rückfall in die finsteren 50er- und 60er-Jahre der innenpolitischen Auseinandersetzung um die Neutralität erleben dürfen.
    Die Neutralität ist für uns ein unbestreitbares Gut, das wir zu wahren haben, das wir aber selbst zu definieren haben und das wir nicht als Vorwand benutzen dürfen, um jetzt mit halber Kraft auf halbem Weg in Richtung Europa stehen zu bleiben.
    Denn Österreich hat ja im Wesentlichen keine andere Entscheidung als darüber zu befinden, ob wir das westlichste Land des Ostens oder das östlichste Land des Westens sein wollen, um damit eine neue Positionierung auch für unser Land zwischen diesen Wirtschaftssystemen zu finden.
    Wenn ich versuche auch das auf die Extrempunkte zu bringen, sollte die Neutralität
    ein Hindernis für eine volle EG-Integration sein.
    Würden Sie dann eher an der Neutralität was ändern oder auf die volle EG-Integration verzichten?
    Sie bringen es auf die Extremposition.
    Ich bin kein Extrempolitiker.
    Ich glaube, dass es hier eine Mittelweg gibt.
    der darin besteht, dass es heute in der Wissenschaft unzweifelhaft ist, dass auch ein dauernd neutraler Staat Mitglied einer supranationalen Organisation, wie das also sicherlich die EG im mittelfristigen Konzept ist, sein kann.
    Es wird sich so abspielen, dass Österreich seine Neutralität formuliert und auch klar macht, dass im Falle eines neutralitätswidrigen Handelns oder einer neutralitätswidrigen Beschlussfassung in EG-Gremien, die auch für Österreich verbindlich wären, das Land sich den Rücktritt aus dieser Gemeinschaft vorbehält.
    In Graz hat es ein Gerichtsurteil in einem Prozess gegeben, den Sie wegen übler Nachrede gegen den Journalisten Vorhofer angestrengt haben.
    Sie haben in erster Instanz diesen Prozess verloren.
    Ich zitiere aus der Urteilsbegründung.
    Da sagt der Richter, sie paktierten mit dem Ewiggestrigen, um daraus politisches Kapital zu schlagen.
    Sie stellten Bezüge zur NS-Ideologie her, die deshalb nicht expresses Werbes erfolgten, damit sie nicht strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt würden.
    Sie sprechen jene an, die das offizielle Geschichtsbild der Zweiten Republik ablehnten und Sie schafften Feindbilder oder verstärkten sie.
    Wie gesagt, Sie haben Berufung eingelegt.
    Was sagen Sie zu dieser Urteilsbegründung?
    Es wird das passieren, was in Berufungen oft passiert, dass dieses Urteil nämlich zu Fall gebracht wird, denn es setzt sich nicht mit dem auseinander, was ich eingeklagt habe, sondern es ist eine Aneinanderreihung von bösartigen und zum Teil falschen Kommentaren in österreichischen Publikationen und Büchern über die Person des Jörg Haidt und das ist nicht die Aufgabe eines Richters.
    Aber ich seh dem also sehr gelassen entgegen und für mich ist das auch ein interessantes Experiment, ob man in Österreich nur dann eine Chance hat, als Politiker eine freie Meinung zu äußern, wenn man von vornherein ideologisch und gesellschaftspolitisch links steht.
    Halten Sie das für einen politisch motivierten Urteilspruch?
    Absolut und als solcher wird er auch empfunden, wenn man das Urteil von A bis Z durchliest.
    Franzi Mbürger sprach aus Anlass einer FPÖ-Club-Klausur mit Jörg Haider, der sich unter anderem als kein Extrempolitiker bezeichnete und ein Gerichtsurteil kritisierte.
    Und weiter geht's jetzt mit einem Beitrag aus Südafrika.
    Dessen Apartheid-Regime veranstaltete nämlich gestern erstmals Wahlen, an denen sich alle Bevölkerungsgruppen beteiligen durften.
    Einen Verlust ihrer Mehrheit mussten die Kandidaten der weißen Minderheit allerdings auch bei diesen Kommunalwahlen nicht befürchten.
    Denn es konnten von den Wählern immer nur die Kandidaten der eigenen Hautfarbe gewählt werden und die weißen Gemeinderatsmehrheiten standen von vornherein fest.
    Die wichtigsten Anti-Apartheid-Gruppen und die Kirchen haben die Schwarzen auch zu einem Boykott der Wahlfars aufgerufen.
    Während die rechtsradikale konservative Partei der Weißen, der regierenden Nationalpartei Bita Botas, selbst die minimalen Lockerungen der Apartheid-Herrschaft noch zum Vorwurf machte und damit Wahlerfolge erzielte.
    Aus Südafrika berichtet Klaus Metzler.
    Präsident und Regierung im Kap-Staat können aufatmen.
    Der rechte-weiße Ansturm ist abgewehrt, wenn auch Blessuren schmerzen.
    dass Südafrikas 28 Millionen Schwärze, gerade zweieinhalb Millionen waren stimmberechtigt bei dieser wichtigen Gemeinderatswahl, von denen wiederum gerade ein Drittel wählte, von Botas kommunaler Reformpolitik nicht viel halten, mussten die herrschenden Buren in Pretoria schmerzhaft erfahren, denen gleichwohl ein überzeugenderes Votum der Township-Bewohner gut in ihren Reformkram gepasst hätte.
    Damit ist das Wichtigste über diese wichtigste Wahl in Südafrikas Geschichte, wie die weiße Regierung immer wieder betonte, die teuerste quasi in jedem Fall, schon gesagt.
    Erhebliche Zugewinne der konservativen Partei, vor allem in den ländlichen Wahlbezirken des Transwahl, präsent jetzt auch in vielen Städten wie Johannesburg.
    Schwarze Stimmenthaltung jedoch und damit Zurückweisung jenes Modells einer Machtdezentralisierung auf die lokale Ebene,
    die für Präsident Botha Vorstufe einer Teilung der Macht ist, wie er selbst gerne als Power-Sharing without losing control bezeichnet, also die Macht zu teilen, ohne die Kontrolle aufzugeben.
    Im Sturm nahmen die Rechten das platte Land.
    Wie die Buren sagen, ob sie 42 oder gar 53 der 84 Transwahl-Wahlkreise erobern konnten, ist noch unklar.
    Aber selbst hier, wo ein Afrikaner noch ein Afrikaner ist und weiße Farmer Botas schlingernden Reformkurs immer schon misstrauisch beäugten, blieb ein Erdrutschsieg der Conservative Party verwehrt, die wohl endgültig jetzt die Grenzen des Wählerwachstums realisieren muss.
    Wenn immer diese Wahl ein Test für 1989 anzuberaumende Parlamentswahlen gewesen ist, die Nationale Partei erbrachte, wie schon im letzten Jahr, den Beweis dafür, dass sie
    wenn auch gezaust und verschlissen in 40 Jahren Herrschaft, die dominierende Partei auch fürderhin zu bleiben gedenkt.
    Mit 26 Sitzen beherrscht sie erstmals klar den Stadtrat von Johannesburg, kontrolliert die Burenhochburg Blumfontein, verfügt jedoch nur noch über eine hauchdünne Mehrheit von drei Sitzen in der Hauptstadt Pretoria.
    Behauptet hat sich auch die sogenannte linke kleine Oppositionspartei PFP
    die doch im letzten Jahr bei den Parlamentswahlen ihr Wartalo erlebte.
    In Kapstadt regiert weiter der aus der Schweiz stammende Bürgermeister Müller.
    Im Johannesburger Bohemian-Viertel Melville gelang ein sensationeller PFP-Sieg über den NP-Kandidaten.
    Und schließlich erstaunten auch noch die Unabhängigen, die erheblich gut abschnitten bei dieser Wahl in East London, wo sie den etablierten Parteien keine Chance ließen.
    Das endgültige Wahlergebnis steht noch aus und besonders in den schwarzen Bezirken, wo nicht Parteipolitik, sondern die Glaubwürdigkeit der Kandidaten den Ausschlag gab, müssen weitere Ergebnisse abgewartet werden.
    Bis auf die neue Township Kajelitscha hier bei Kapstadt, wo mehr als 43 Prozent der Wähler ihre Stimme abgaben, blieben aber in den anderen schwarzen Wohnsiedlungen bei Kapstadt die Wahllokale mangels Kandidaten.
    Das war Klaus Metzler aus Südafrika.
    In Frankreich war erst kürzlich eine Pille danach zugelassen worden, die aber keine Empfängnis für Hütendes, sondern ein medikamentöses Abtreibungsmittel ist.
    Auch deshalb gab es von Anfang an heftige Attacken gegen dieses Präparat und nun hat es die Erzeugerfirma, nicht zuletzt wegen Angst vor Geschäftseinbußen in den USA, vom Markt genommen.
    Aber auch diese Entscheidung erweckte nun heftige Kritik.
    Denn in Frankreich herrscht seit einiger Zeit ein Religionskampfklima, in dem ja auch mit Tränengas, Stinkbomben und Feuer Terror gegen angeblich antichristliche Filme geübt wird.
    Liberation schreibt zum Beispiel heute von einem Diktat des Bigotten.
    Aus Paris berichtet Lorenz Galmezza.
    Die Nachricht kam überraschend.
    Erst vor vier Wochen hatte der französische Gesundheitsminister Claude Hervin die kommerzielle Verbreitung und damit die praktische Anwendung des Präparats RU486 erlaubt.
    Der Minister stützte sich dabei auf eine Entscheidung des staatlichen Ethikkomitees, das schon im Dezember 1987 der Verwendung der neuen Abtreibungsbille zugestimmt hatte, sofern strikte Maßnahmen eingehalten werden.
    Weil es sich bei dem RU 486 nicht um eine sogenannte Pille danach, also eine neue Variante der Schwangerschaftsverhütung, sondern um ein medikamentöses Verfahren zur Unterbrechung einer Schwangerschaft handelt, hatten die französischen Gesundheitsbehörden die Verwendung der Pille denselben Spielregeln unterstellt wie den chirurgischen Eingriff zur Abtreibung.
    Ausschließlich Krankenhäuser und gesetzlich genehmigte Spezialkliniken und Ambulatorien sollten die Pille verabreichen dürfen, ärztliche Untersuchungen davor und danach sowie das bei jeder Abtreibung vorgesehene Beratungsgespräch und die pflichtgemäß einzuhaltende Bedenkzeit von einer Woche waren vorgeschrieben, um jedem Missbrauch vorzubeugen.
    Nach dem Urteil der Ärzteschaft birgt auch vom rein medizinischen Stammpunkt aus
    gesehen eine Abtreibung mit dem 1982 vom französischen Forscher Prof. Étienne-Emile Beaulieu entwickelten Ru486 für die Frau weniger Risiken in sich als etwa die am häufigsten angewandte Absaugmethode.
    Innerhalb der ersten sieben Wochen nach der erfolgten Befruchtung eingenommen, verhindert das Antiprogesteron die Entwicklung der befruchteten Eizelle im Uterus und somit die Schwangerschaft.
    Für den Rückzug der Abtreibungspille, auf deren Vermarktung der drittgrößte Pharmakonzern Frankreichs, Roussel-UQLAV, seit langem wartet, gebe es keine medizinischen Gründe, sondern ausschließlich kommerzielle Überlegungen, betonten die Hersteller gestern.
    Die leidenschaftlichen und emotionalen Proteste der Abtreibungsgegner in Frankreich und im Ausland sowie zahlreiche Drohungen gegen leitende Angestellte des Konzerns hätten die Entscheidung erzwungen.
    Die Abtreibungspille war im vergangenen Jänner eines der Hauptziele einer Kampagne katholischer Vereine und der Kirche im Rahmen einer großen Demonstration in Paris.
    Seither wurde in zahlreichen Aufrufen und Stellungnahmen wiederholt gegen die RU486-Pille gewettert, weil sie dazu beitrage, die Abtreibung zu banalisieren.
    Ausschlaggebend für den Russe Lyclaf-Konzern scheinen jedoch die Proteste gegen die French Pill in den Vereinigten Staaten gewesen zu sein.
    Das Pharmaunternehmen, eine Tochtergesellschaft der bundesdeutschen Höchst, lanziert derzeit mehrere Medikamente auf dem amerikanischen Markt und fürchtet, den angedrohten Boykott sämtlicher Firmenprodukte in den USA sollte die Abtreibungspille vertrieben werden.
    In Frankreich hat die gestrige Entscheidung leidenschaftliche Reaktionen ausgelöst.
    Die Staatssekretärin für Frauenrechte, Michèle André, bedauerte, dass eine medizinische Erleichterung für Frauen in Bedrängnis dem Druck gewisser Gesellschaftsreiche weichen muss.
    Die regierenden Sozialisten sprechen von einem neuen Angriff auf die Rechte der Frau.
    Und die Bewegung für Familienplanung reagierte energisch.
    Nachdem radikalisierte Katholiken mit Feuer und Bomben gegen die Filme von Scorsese und Chabrol vorgegangen seien, versuchten sie jetzt, den Frauen ihre konservativen Werte aufzuzwingen, heißt es in einem Kommuniqué.
    Für die Kirche erklärte Kardinal de Gautre, er sei froh, dass mit dem Rückzug der Abtreibungsbille der Banalisierung des Schwangerschaftsabbruchs ein Riegel vorgeschoben worden sei.
    Zugleich betonte der Kardinal, er hoffe, dass die Entscheidung aus moralischen Gründen erfolgt sei und nicht aus Angst vor neuerlichen Bomben.
    In der Presse finden sich heute vorwiegend kritische Kommentare.
    Das Diktat der Bigotten titelt die linksliberale Liberation und selbst der konservative Quotidien de Paris verurteilt den Rückzug der RU 486, weil er infolge des Drucks von Lobbys und gegen den demokratischen Mehrheitswillen erfolgt sei.
    Aus Paris berichtete Lorenz Galmezza.
    Kein anderes Land, zieht man vom Sonderfall Vatikan ab, kennt gegen Ende des 20.
    Jahrhunderts eine solche Verknüpfung von Staat und katholischer Kirche wie die Republik Irland.
    Deren entsprechende Gesetze sind freilich auch fast alle solche des 19.
    Jahrhunderts.
    Und dies führt seit einiger Zeit vermehrt zu Konflikten mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
    Nun haben die Straßburger Richter eine Beschwerde gegen die radikalen irischen Anti-Homosexualitätsgesetze, die sogar bis zu lebenslanger Haft vorsehen, nachgegeben.
    Aus Irland berichtet Martin Alliott.
    Einmal mehr zwingt ein hartnäckiger Idealist die irischen Politiker dazu, ihre gesetzlich verankerten Vorurteile und die Sünden des 19.
    Jahrhunderts neu zu überdenken.
    Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg veröffentlichte gestern sein Urteil, dass die Kriminalisierung der Homosexualität in der Republik Irland den Menschenrechten widerspreche und daher mächtig sei.
    Das Gericht, eine Institution des Europarates, gab damit der Klage des Literaturgelehrten David Norris recht und verhalf seinem 14-jährigen Feldzug für die Liberalisierung der Homosexualität zum Sieg.
    Das bisher geltende Recht stellt homosexuellen Geschlechtsverkehr unter Strafe, auch wenn er zwischen Erwachsenen in privaten Räumen stattfindet.
    Die Höchststrafe beträgt lebenslängliche Haft.
    Die irische Regierung hatte sich als Beklagte vergeblich dagegen gesträubt, die betreffenden Gesetze von 1861 und 1885 zu novellieren, obwohl derselbe Menschenrechtsgerichtshof bereits vor sieben Jahren befunden hatte, die analogen nordirischen Strafgesetze verstießen gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.
    Der irische Generalstaatsanwalt machte geltend, David Norris sei selbst nie aufgrund dieser Gesetze verurteilt worden und habe deshalb keinen Klagegrund.
    Überdies kämen die drakonischen Gesetze seit längerer Zeit nicht mehr zur praktischen Anwendung.
    Und außerdem verwies der irische Staat auf sein Recht, Gesetze zum Schutz der öffentlichen Moral zu erlassen.
    Mit derselben Begründung hatte auch der gesamte gerichtliche Instanzenweg in Irland die Klagen von Norris abgeschmettert.
    Nun also muss das irische Parlament diese Gesetze ändern.
    Einmal mehr wird von außen her die irische Auffassung infrage gestellt, dass die Gesetze die Moral der Mehrheit widerspiegeln müssen.
    David Norris, der als einer der angesehensten Experten für das Werk von James Joyce gilt und darüber hinaus Trinity College Dublin im irischen Senat der oberen Parlamentskammer vertritt, reiht sich nach diesem Urteil ein unter jene Beherzung,
    und eigenwilligen Bürger, die den Staat herausfordern.
    Die gleiche Entlönung für Frauen, die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln, freie Rechtshilfe für mittellose Angeklagte und die Rechte des unehelichen Kindes sind bloß die spektakulärsten Gebiete, in denen europäische oder irische Gerichte die Politiker zur Liberalisierung veralteter Vorschriften veranlassten.
    Im selben Atemzug verdient auch Raymond Crotty genannt zu werden, der aus Sorge über die Bedrohung der irischen Neutralität eine Volksabstimmung über die Europäische Einheitsakte ertrotzte.
    Diese etwas absurde Sachlage wirft ernste Fragen über die Fähigkeit der irischen Gesetzgeber auf, sich den veränderten Erfordernissen einer dynamischen Gesellschaft anzupassen.
    Doch es wäre wohl verfehlt zu hoffen, dass das jüngste Urteil aus Straßburg nun zu einer Welle überfälliger Reformen führt.
    Die gegenwärtige Regierung wehrt sich zurzeit beispielsweise hartnäckig gegen einen Gesetzentwurf der Opposition, wonach es eine Möglichkeit zur gesetzlichen Trennung von Ehepartnern ohne Schuldzuweisung geben sollte.
    Nach der Ablehnung der Ehescheidung durch die Wähler vor zwei Jahren wäre ein solches Gesetz überaus willkommen, da es den Ehepartnern die bitteren Streitereien vor Gericht ersparen könnte.
    Doch auch im Gebiet der Scheidung und Trennung wartet Irland noch vergeblich auf seinen David Norris oder Raymond Crotty.
    Aus Irland berichtete Martin Aliot.
    Und weiter geht's jetzt mit einem Programmhinweis.
    Vor einigen Tagen wurde in einem Kolloquium eine Bestandsaufnahme der ökologischen Probleme des Bundeslandes Salzburg gemacht.
    Probleme, die in vielen Teilen auch auf ganz Österreich übertragbar sind.
    Der Rückgang der Almwirtschaft, die Zunahme des Fremdenverkehrs und des Straßenverkehrs verursachen erhebliche Belastungen.
    Nicht zu vergessen die historischen Mülldeponien, die sogenannten Altlasten, zu denen der Salzburger Botaniker Dozent Thomas Bär sagt,
    Wir können nur aufgrund von Befragungen in etwa abschätzen, wo sich alte Mülldeponien befinden.
    Man spricht von etwa 200 Verdachtsflächen, wobei also hier die Dunkelziffer wesentlich höher sein wird.
    Das Gefährdungspotenzial solcher Verdachtsflächen oder alter Deponien ist enorm hoch.
    Und einige Beispiele, wie etwa in Arnef Niederalm, haben gezeigt, dass schon eine akute Gefährdung des Grundwassers eingetreten ist.
    Hier liegen Zeitbomben vergraben, die uns in nächster Zukunft noch zu schaffen machen werden.
    Und das auch finanziell.
    Mehr davon im Journal Panorama, heute Abend um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
    Rheuma ist und bleibt die Volkskrankheit Nummer eins.
    Die Zahl der Rheuma-Patienten steigt ständig.
    Bereits jeder dritte bis vierte Österreicher leidet an dieser Erkrankung.
    Allein in Wien führen die Krankenversicherungen sechs Millionen Krankenstandtage im Jahr auf rheumatische Beschwerden zurück.
    Beim derzeit in Wien stattfindenden 42.
    Österreichischen Ärztekongress wird heute über Fortschritte und Entwicklungen in der Rheumatherapie diskutiert.
    Es berichtet Hans-Christian Scheidt.
    Bei Rheuma muss man grundsätzlich entzündliche und nicht-entzündliche Erkrankungen unterscheiden.
    Zu den entzündlichen zählen die chronischen Gelenksentzündungen, versteifende Wirbelsäulen und gefährliche Bindegewebserkrankungen.
    Die zweite große Rheuma-Gruppe umfasst die Abnützungserscheinungen und Erkrankungen der Gelenksknorpel.
    Hinzu kommen die rheumatischen Weichteilerkrankungen.
    Gegen den Volksfeind Nummer 1 Rheuma gibt es nach wie vor kein Allheilmittel.
    Dies müssen auch die Ärzte beim österreichischen Ärztekongress zur Kenntnis nehmen.
    Dozent Dr. Josef Smolen von der 2.
    Medizinischen Universitätsklinik im AKH Wien sagt zum aktuellen Stand der Rheuma-Therapie-Methoden.
    Für die entzündlichen rheumatischen Erkrankungen benötigen wir ganz andere therapeutische Mittel als für die nicht entzündlichen.
    Und wo steht die Medizin jetzt hier?
    Nun, die meisten der Substanzgruppen, die wir heute für die rheumatischen Erkrankungen einsetzen, sind seit vielen Jahren bekannt.
    Aber nicht alle dieser Substanzgruppen sind regelmäßig für rheumatische Erkrankungen eingesetzt worden.
    Und wir haben insbesondere auch in den letzten Jahren durchaus gelernt, sehr viele
    neuere Applikationsformen mit einzusetzen und erzielen damit durchaus bei Patienten mit z.B.
    entzündlichen rheumatischen Erkrankungen gewaltige Erfolge.
    Aber das Allheilmittel für rheumatische Erkrankungen, welcher Art auch immer, ist noch nicht gefunden worden.
    Dieses Allheilmittel gibt es hinkünftig auch nicht, weil ja rheumatische Erkrankungen völlig unterschiedliche Ursachen haben können und haben.
    Über den Verlauf von Rheuma entscheidet einerseits die Diagnose, andererseits die Behandlung und die Einstellung des Patienten.
    Das langwierige und schmerzhafte Leiden verursacht enorme Kosten für die Volkswirtschaft.
    Man schätzt den Kostenaufwand auf 30 Milliarden Schilling pro Jahr in Österreich.
    Rheuma-Erkrankungen haben bereits 25 Prozent Anteil an den Frühpensionisten-Zahlen.
    Bei Frühdiagnose könnten Frühinvalidität und andere Beeinträchtigungen verhindert werden.
    Wie Dozent Dr. Smulen ausführt, habe Österreich auch noch einen medizinischen Nachholbedarf, was Rheuma-Spezialisten anlangt.
    Es ist sicher so, dass es in Österreich einen entsprechenden Nachholbedarf gibt.
    Es gibt in Österreich nur vergleichsweise wenige Zentren, die sich mit rheumatologischen Erkrankungen speziell auseinandersetzen.
    Es gibt in Österreich bisher noch
    Keine Etablierung des Facharztes für Rheumatologie.
    Es ist dies in den meisten westlichen Ländern bereits lange der Fall.
    Und das sind sicherlich Maßnahmen, die man im Zuge der nächsten Jahre trachten wird müssen, zu verbessern zum Wohle der Patienten.
    Vom 42.
    Österreichischen Ärztekongress, wo heute die Volkskrankheit Nr.
    1 Rheuma das Tagungsthema ist, berichtete Hans-Christian Scheidt.
    Sowohl über das Verhältnis der Österreicher zu ihrer Nation als auch über die Einstellung zum Bundesheer wurde rund um den Nationalfeiertag und wegen verschiedener Heideräußerungen oder wegen der Bewaffnungswünsche von Verteidigungsminister Lichal zum Teil recht heftig diskutiert.
    Die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft hat nun beide Themen in Umfragen untersucht und die Ergebnisse heute präsentiert.
    Es berichtet Ernest Hauer.
    Das Bekenntnis der Österreicher zur eigenen Nation, nicht zuletzt durch die Missgeburt Äußerung Jörg Haiders viel diskutiert, stagniert.
    Stieg der Anteil jener Leute, die sich zur eigenen Nation bekennen, von 1965 bis 1979 von 48 auf 68 Prozent, so gab es seither keinen Zuwachs mehr, wie die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft im September herausfand.
    Im Gegenteil.
    Heute finden wieder 11 Prozent, dass Österreich keine eigene Nation sei.
    Genauso viele wie 1977.
    1979 war der Prozentsatz der Nationsverweigerer auf 6% zurückgegangen.
    Für Nationalbankdirektor Heinz Kinzl gibt es allerdings nur bei einer politischen Gruppe eine wirkliche Veränderung.
    Bei den Freiheitlichen hat das von 50% sind keine Nation auf 25% abgenommen bis 1979.
    Und jetzt ist also die Wende eingetreten und es sind also 44% Freiheitliche, die jetzt sagen,
    Die Österreicher sind keine Nation.
    Es hat also offensichtlich der Dr. Haider bei seinen Anhängern, und das geht ja über die FPÖ-Anhänger, wie man in Niederösterreich gesehen hat, weit hinaus offensichtlich mit seiner Äußerung einen starken Eindruck gemacht.
    IFES-Chef Ernst Gemacher sieht allerdings keinen Grund für eine politische Überbewertung dieser Entwicklung.
    Dahinter steht nun keine größere Massenbewegung oder ein Trend zur Identifikation mit Deutschland.
    Aber man kann einfach dann sagen, er vermindert damit wahrscheinlich die Identifikation einfach mit dem Staat hier überhaupt.
    und setzt an dessen Stelle fast nichts.
    Das kann ja auch der nackte Egoismus stellen, dass jemand sagt, ich bin total angefressen von allen, ich identifiziere mich überhaupt nicht.
    Weder mit Österreich, noch mit Deutschland, noch mit Europa.
    Alle sind abzulehnen.
    Auffällig ist jedenfalls, dass das Bekenntnis zur Nation Österreich vor allem von der Gruppe über 35 Jahren getragen wird.
    Während bei den 20- bis 25-Jährigen immerhin 16 Prozent der Meinung sind, Österreich sei keine Nation.
    Ob das nun Ausdruck des Versagens der politischen Bildung in den Schulen ist oder nur ein Zeichen der Abwendung vom Hurra-Patriotismus und Hinwendung zu mehr Realitätssinn, darüber gehen auch bei den Meinungsforschern die Meinungen auseinander.
    Zweites Umfragethema, die Einstellung zum österreichischen Bundesheer.
    61 Prozent der 1900 Befragten bejahten im September seine Notwendigkeit.
    28 Prozent vertraten die Meinung, das Bundesheer sei nicht notwendig.
    Die Meinungsforscher führen diese im Vergleich zu früheren Umfragen deutlich schwächere Bejahung, vor allem auf das international günstigere Klima, auf das Fehlen eines Bedrohungsbildes zurück.
    Gründe für die Bejahung?
    69% meinen, das Heer wäre nützlich für die Katastrophenhilfe.
    53% verweisen auf den Staatsvertrag.
    35% sind der Ansicht, es müsse bei Konflikten in Nachbarstaaten die Grenzen verteidigen können.
    Hier gibt es, wie Heinz Kinzel betont, in Kärnten eine abweichende Meinung mit nur 30%.
    Daraus kann man also mit großer Sicherheit schließen, dass alles, was man da immer in Kärnten von einer kleinen Minderheit hört, die Gefährdung von Jugoslawien, 30% sind da, die Gefährdung von Jugoslawien und so weiter ist ja offensichtlich ein Holler, die fühlen sich also besonders sicher offenkundig.
    Die meistgenannten Gründe, um das Bundesheer abzulehnen,
    Österreich könne sich nicht wirksam verteidigen, meinen 41 Prozent.
    Es fehle das Geld für wirksame Verteidigung, sagen 40 Prozent.
    Die Meinungsforscher fragten auch, wie sich die Österreicher ohne Bundesheer fühlen würden.
    Sicherer oder unsicherer?
    Ein knappes Drittel, 29 Prozent, würde sich ohne Heer unsicherer fühlen.
    13 Prozent fühlten sich sogar sicherer.
    Und 51 Prozent, also knapp mehr als die Hälfte, meint, es macht keinen Unterschied.
    Heinz Kinzel dazu.
    Für zwei Drittel der Bevölkerung ist das Bundesheer als Sicherheitsfaktor, dass man sich sicherer fühlt, nicht existent.
    Ich glaube, das wäre für unsere Landesverteidigung schon sehr wichtig, diese Dinge zu berücksichtigen.
    Und Ernst Gemacher weist darauf hin, dass sich Politiker unter diesen Bedingungen hart tun dürften, Verständnis für höhere Verteidigungsausgaben zu finden.
    Sie hören einen Beitrag von Ernest Hauer.
    Auch am heutigen dritten Verhandlungstag um die Millionenbetrügereien des Kaufmanns Bela Rablbauer zeichnete der Angeklagte offen ein Bild seiner Täuschungsmanöver.
    Dabei belastete er aber insbesondere seinen früheren engsten Vertrauten Rainer Moringer.
    Moringer war jener Mann, der einst das Rablbauer-Bestechungsgespräch mit Staatsanwalt Moser mitgefilmt und seinen Auftraggeber später auffliegen lasse hatte.
    Aus dem Wiener Landesgericht meldet sich jetzt telefonisch Robert Stoppacher.
    Im Mittelpunkt des dritten Prozesstages mit der weiteren Einvornahme des Finanzjongleurs Bela Rablbauer stand die Frage, inwieweit die drei geschädigten Banken von den illegalen Machenschaften mit gefälschten Garantieerklärungen des deutschen Thyssen-Konzerns gewusst haben.
    Rablbauer tischt da neuerlich folgende Version auf.
    In den Banken müsse man gewusst haben, dass etwas nicht stimmt und die Garantierklärungen null und nichtig sind.
    Denn der vorsichtig gewordene Thyssen-Vorstand habe ausdrücklich verboten, Garantierklärungen für solche Bankkredite abzugeben.
    Freilich, dass mit gefälschten Papieren gearbeitet wurde und den Banken Millionenkredite herausholen zu können, das hätten die Banken nicht von vornherein wissen können.
    Eine der später geschädigten Banken, die Länderbank,
    habe vorher beim Thyssen-Konzern rückgefragt.
    Richter Ronald Schön, warum haben Sie es überhaupt zusätzlich bei der Länderbank versucht, Herr Rablbauer, wenn Sie mit der Zentrobank ohnehin ein Institut gefunden haben, das bereit ist, die Millionenkredite zu gewähren?
    Rablbauer, der Konsulent der Firma Eldi, die vorgeschoben wurde, hat mich dazu gedrängt.
    Für die Firma hätte eine fette Provision herausschauen sollen.
    Und ich war bestrebt,
    die Geschäftsverbindung mit dem Konsulenten Willmann aufrechtzuerhalten, wegen dessen guter Geschäftskontakte auch zum Osten.
    Richter-Schön lakonisch, ah ja, ein Konsulent ist jemand, den man nicht anstellen kann, weil sonst die Gehälter gepfändet würden.
    Rappelbauer listet dann neuerlich die äußerst komplizierten Finanztransaktionen auf und er betont, dass alles hätte durchaus funktionieren können.
    Einwand von Richter-Schön, es müsse doch klar gewesen sein,
    dass das eines Tages auffliegt, gerade bei so vielen Mitwissern.
    Rablbauer, wenn alle zusammenspielen, könnte auch nie etwas schiefgehen, hatte er geglaubt.
    Die Banken machen ja die unmöglichsten Dinge.
    Richter Schön, vielleicht kann man doch den Banken nicht Millionenbeträge herauslocken.
    Mir gelingt das jedenfalls bei meiner Bank nie.
    Darauf, Rablbauer, ja, weil sie keine Kuverts dort lassen.
    Richter Schön, allerdings, Rablbauer, ich würde es Ihnen auch nicht empfehlen.
    Der Prozess wird heute in einer Woche mit der weiteren Einfahrnahme des hauptangeklagten Rablbauer fortgesetzt.
    Ich gebe zurück zum Studio.
    Vom dritten Verhandlungstag im Rablbauer-Prozess berichtet er aus dem Wiener Landesgericht Robert Stoppacher.
    Und im nächsten Beitrag geht's ums in die Ferne schweifen.
    Wenn's Herbst geworden ist und der Großteil der österreichischen Hotels und Gasthöfe für ein paar Wochen die Pforten schließt, beginnt nämlich in den Reisebüros die Hochsaison für die Buchungen von Fernreisen.
    Und damit startet die Flucht aus der Kälte für zehntausende Österreicher.
    Über die derzeitige Situation auf dem Fernreisemarkt, über die beliebtesten Ziele und über das Niveau der Preise informiert im folgenden Beitrag Hans-Christian Unger.
    Heuer werden es rund 55.000 Bürger sein, die im Winter für ein paar Wochen mehrere tausend Kilometer entfernt ihr Urlaubsdomizil aufschlagen werden.
    Und rechnet man zu diesen Fernreisenden im engeren Sinn noch jene hinzu, die mittlere Destinationen wie Ägypten, Israel, Tunesien, die Kanarischen Inseln oder Mallorca als Ziel gewählt haben, dann sind es etwa 100.000 temporäre Winterflüchtlinge.
    Die Entwicklung während der letzten Jahre – Jahr für Jahr ein paar Prozente an Buchungen mehr.
    An den Schaltern der Reiseveranstalter ist derzeit allerdings der Andrang noch nicht so groß wie etwa zur gleichen Zeit im Vorjahr.
    Denn auch auf dem Sektor Fernreisen registriert man den zunehmenden Trend zum späteren Buchen und weiß darüber hinaus aus der Praxis, dass ein milder Herbst diese Tendenz noch verstärkt.
    Wiegende Palmen auf Prospekten und Plakaten motivieren anscheinend erst dann zum Weg ins Reisebüro, wenn's saukalt ist.
    Daraus resultierend die derzeitige Buchungssituation.
    Für die nächsten Wochen und ab Mitte Jänner gibt's noch Plätze genug.
    Für die Weihnachtsferien allerdings sind die meisten Destinationen bereits total ausgebucht bzw.
    nur mehr Restplätze vorhanden.
    Waren es noch vor einem Jahrzehnt in erster Linie die Reichen, die Weihnachten oder Neujahr an den traumstrengenden Afrikas oder Asiens verbrachten, so spekuliert zunehmend auch der Durchschnittsverdiener damit.
    Die ständig zunehmende Zahl an Reisezielen, die zunehmende Konkurrenz unter der immer größeren Zahl von Veranstaltern, das in vielen Fällen recht niedrige Preisniveau im Urlaubsland und nicht zuletzt die gesunkenen Flugpreise sind die Ursachen dafür.
    Der aktuelle Stand im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Prospekte führender Reisebüros?
    Fernreisen sind, wenn überhaupt, nur unwesentlich teurer geworden.
    Und wer sich ein Urlaubsziel wählt, das erst neu in das Angebot aufgenommen worden ist, kann meist mit besonders günstigen Einführungsangeboten rechnen.
    Das Risiko dabei?
    Man ist in erster Linie auf die Informationen des Reisebüros angewiesen.
    Negative Überraschungen sind daher nicht ausgeschlossen.
    Zwei der neun Destinationen, die heuer stärker beworben werden, Barbados und die Dominikanische Republik.
    Das Interesse dafür, so die Veranstalter, ist groß.
    Die Mehrheit der Touristen, die anstelle des Schnees goldgelben Sand und statt des alpenländischen Krippenspiels etwa balinesische Tempeltenze erleben wollen, wird sich jedoch wieder auf die traditionellen Fernreiseziele stürzen.
    Die da sind Kenia und die Karibik, die Malediven und der ferne Osten mit Thailand und Bali an der Spitze, sowie Florida und Indien.
    Ein kurzer Boom, der schon wieder vorbei zu sein scheint, war jener in Richtung der Arabischen Emirate.
    Aber auch Skifahrer finden Exotisches.
    Die neue Attraktion für Tiefschneefetischisten im kommenden Winter, Godauri im Kaukasus, das im Verhältnis zu Kanada mit besonders günstigen Preisen für Helikopter-Skien lockt.
    Und dann findet man in den Katalogen immer wieder kleine und kleinste Strände und Inseln, deren Lage oft nur mühselig dem Weltatlas zu entnehmen ist.
    Sie sind Beweis dafür, dass die Reiseveranstalter nur allzu gut wissen, dass das Geschäft mit Fernreisen nur dann weiterläuft, wenn immer Neues und Unbekanntes präsentiert wird.
    Denn abgesehen davon, dass die Sternkundschaft nach Varianten sucht, wer will schon dorthin, wo schon alle waren?
    Hans-Christian Unger gab einen Überblick über den Fernreisemarkt.
    Es ist inzwischen 12.50 Uhr, zehn Minuten vor eins geworden.
    Reinhard Fendrich bricht Austropop-Rekorde.
    Das wird im Vorfeld der heute startenden vier Wiener Stadthallikonzerte seit Tagen berichtet.
    Schon in den bisherigen 100 Konzerten der laufenden Fendrich-Tournee haben 200.000 auf den Superhit Macho Macho gewartet, der auch in allen bundesdeutschen Hitparaden vorne liegt.
    Für die vier Wiener Konzerte waren schon bis vorgestern über 25.000 Karten im Vorverkauf weggegangen.
    Es gibt nur noch Restkarten und Wolfgang Ambrus ist damit schon jetzt Stadthallen-Ex-Rekordfüller.
    Mehr über die aktuellen Fendrich-Festspiele samt neuer Single Tango Corrupti jetzt im folgenden Beitrag von Eva-Maria Klinger.
    Es sprach ein fetter Wirtschaftsbonze, schauen Sie das Ganze, mein lieber Staatsanwalt.
    War doch nur eine Fagatelle, so auf die Schnelle, ein paar Millionen halt.
    Ich habe Geld wie Würfelzucker, sie bleiben schlucker, mit ihrem Staatsgehalt.
    Sie sollten sich einmal was leisten, so wie die meisten, vielleicht ein Porsche-Band.
    Dafür verschwinden ein paar Akten auf die Fotos mit der Nackten, und dann singen wir gemeinsam eine kleine Melodie.
    Zum perfekt durchgesteilten Management gehört auch das Timing.
    Pünktlich zum Prozessbeginn Bela Rablbauer erscheint die kabarettistische Reflexion.
    Freunde Fendrichs sensationeller Erstlingshit Strada del Sole oder die Schickeria, noch rückhaltlos der gesellschaftlichen Unterhaltung, übt sich Tango Corrupti in Skandalkritik.
    Will Fendrich plötzlich die Welt verändern?
    Ich kann nichts verändern.
    Ich bin nicht Don Quixote, der gegen Windmühlen kämpft.
    Ich kenne keinen Menschen, der, seit man singt, mit Liedern irgendetwas verändern konnte in dieser Welt.
    Man kann von einem Künstler nicht verlangen, dass er mehr ist als ein Politiker.
    Die Politiker müssen es verändern.
    Ich ärgere mich aber drüber oft, dass ein Künstler
    vor allem bei Wahlveranstaltungen an die Spitze einer Partei gestellt und der singt halt dort und dass eigentlich der Künstler schon mehr Glaubwürdigkeit hat als der Politiker und der Künstler eigentlich über Politik Bescheid wissen muss.
    Wir sind nur Reflektoren unserer Umwelt.
    Wir, die schreiben.
    Wir sind das Resultat unserer Erziehung.
    Und die Filter unserer Umwelt, wir können immer nur sagen, was ist, und hoffen, was sein könnte.
    Aber dass es dann wirklich so ist, dazu sollten doch die Leute dazu beitragen, die das als Beruf haben, die Politiker, die Verantwortung tragen.
    Man hat in der Flower Power-Zeit schon von Frieden gesungen, und alle waren dafür, und es hat sich nichts geändert.
    Ich will nicht da negativ denken, aber es ist die Realität.
    Man kann hoffen, dass man Gleichgesinnte sammelt.
    Aber die Leute haben ja von Haus aus schon diese Einstellung.
    Das Einzige, was die Musik kann, man kann mit Marschmusik den Leuten das Sterben erleichtern.
    Nimmst du dir einfach einen Anwalt, der was kann halt, und bist schwuppdiwupp davon.
    Auch wenn die Steuerfahndung stöbert, es gibt nichts, was den Blutdruck hebert.
    Denn alles, was ma ham, des ham ma sowieso schon behandelt.
    Während Falco wegen schwachen Publikumsinteresses seine Tournee absagen musste, stand Fendrich schon 50 Mal in Österreich vor ausverkauften Sälen und Hallen, 50 weitere Konzerte vorwiegend in Deutschland folgen noch.
    10 LPs, 5 Singles und mehrere Preise gehören zur Erfolgsbilanz.
    Zwischendurch leistet sich Fendrich mit dem verdienten Geld der Gassenhauer anspruchsvolle Stimmungsmusik zu ernsten Texten, obwohl er damit die Masche aufknüpft, mit der ihn alle gerne sehen.
    Ich hab natürlich am Anfang ein bisschen das Problem gehabt, ich hab zwar den kommerziellen Publikumserfolg gehabt, hatte aber nicht die Anerkennung von Leuten, deren Urteil mir wichtig war.
    Das ist ein bisschen eine Eitelkeit gewesen von mir.
    Ich wollte ganz einfach von Leuten... Wer ist das zum Beispiel?
    Es waren schon Fachjournalisten, Kritiker, Freunde vom Theater, die ich auf deren Urteil ich Wert gelegt habe.
    Die haben gesagt, das ist ein Blödsinn, und dann heißt es eh Teppat und so.
    Und das hat in mir natürlich gegoren.
    Und ich habe versucht zu reifen.
    Das geht natürlich nicht von heute auf morgen.
    Ich habe mir aber vorgenommen, wenn ich Erfolg habe mit den lustigen Sachen, dann möchte ich endlich mal das machen, wonach mir ist.
    Inzwischen sind ja acht Jahre ins Land gegangen und ich habe immer versucht, wenn ich mit einer Platte Erfolg hatte, diesen Erfolg nicht zu wiederholen, sondern immer was anderes zu machen.
    Das hat sich natürlich ein bisschen wegbewegt von diesem Vordergrund, den kabarettistischen Texten.
    Wer genug Geld verdient, denkt anschließend an Bedeutung.
    Darf man da einen, der komponiert, singt und dessen Lieblingsbeschäftigung ausdrücklich das Schreiben ist, überhaupt noch Liedermacher nennen?
    Die meisten, die nicht Liedermacher heißen wollen, schauen auch gar keine, weil ich bin im Ausland, sind das Worte sein Liedermacher, weil ich meine Lieder selber mache.
    Aber vom Image her, ich bin nicht einer, der mit einer verstimmten Gitarre politische Lieder singt, sondern
    Ich glaube, ich schreibe lyrische Texte und habe eine gute Rockband.
    Und diese Fusion ist das, was ich mache.
    Obwohl ich schon weiß, dass es mich sicherlich langweilen wird, ein Leben lang nur alle anderthalb Jahre Platten zu machen.
    Eva-Maria Klinger traf Reinhard Fendrich.
    Und jetzt gibt es im Mittagsschanal noch einmal eine Meldungsübersicht.
    Österreich.
    In Wien hat eine zweitägige Klausur des Parlamentsklubs der SPÖ begonnen.
    Klubobmann Fischer sagte, auch nach dem Erfolg der Freiheitlichen in Niederösterreich gebe es nicht den geringsten Anlass, Überlegungen zur Koalitionsfähigkeit der FPÖ anzustellen.
    Die beiden Regierungsparteien sollten ihre Zusammenarbeit fortsetzen und die Ergebnisse in der Öffentlichkeit gemeinsam vertreten.
    In der IG-Frage sollte sich Österreich nicht ausschließlich auf eine Vollmitgliedschaft konzentrieren, meinte Fischer.
    Auch die FPÖ hält eine zweitägige Klubklausur ab.
    Der Tagungsort liegt am Attersee.
    Vorrangige Beratungsthemen sind die Abgrenzung zur Großen Koalition sowie Vorbereitungen für die im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahlen.
    FPÖ-Chef Haider kündigte eine inhaltliche Profilierung seiner Partei in Sachfragen an und nannte dabei die Bildungs-, Sozial-, Familien- und Umweltpolitik.
    Im Hinblick auf einen möglichen EG-Beitritt Österreichs meinte Haider, die Neutralität sei ein unbestreitbares Gut.
    Österreich, Syrien.
    Bundespräsident Waldheim ist zu einem viertägigen Staatsbesuch nach Damaskus gereist.
    Waldheim wird von seiner Frau, Außenminister Mock, einer Beamtendelegation sowie von Vertretern der Wirtschaft begleitet.
    Nach Syrien stattet Waldheim dem Emirat Kuwait einen Staatsbesuch ab.
    Südafrika.
    Die gestern abgehaltenen Kommunalwahlen in Südafrika haben einen Rechtsruck bei den weißen Wählern gebracht.
    Nach vorläufigen Ergebnissen musste die regierende Nationale Partei von Staatspräsident Botha vor allem in ländlichen Gebieten und in den Industriestädten Einbußen hinnehmen.
    Erstmals waren alle Rassen zu den Wahlen zugelassen.
    Wegen der Rassentrennungsgesetze konnten die Wähler allerdings nur Kandidaten der eigenen Hautfarbe bestimmen.
    Sowjetunion.
    In Moskau hat die auf zwei Tage anberaumte Herbstsitzung des obersten Sowjets begonnen.
    Traditionell wird dabei der Haushaltsplan für das nächste Jahr beraten.
    Auch die wirtschaftliche Entwicklung steht zur Diskussion.
    Nach Angaben des Politbürokandidaten Maslyukow sei es bisher noch nicht gelungen, die Lebensmittelversorgung zu verbessern, die Produktion in der Leichtindustrie und im Maschinenbau
    sei in der UdSSR unter den Erwartungen geblieben.
    Nahe Osten.
    Die Führung des Palästinenser Aufstandes in den besetzten Gebieten hat an die israelische Bevölkerung appelliert, die Gründung eines palästinensischen Staates anzuerkennen.
    Außerdem wird der Abzug der israelischen Truppen aus dem Westjordanland und dem Gaza-Streifen gefordert.
    Ministerpräsident Shamir sagte, bei einem Sieg seiner Partei bei den kommenden Parlamentswahlen würden die jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten weiter bestehen und ausgebaut.
    Österreich.
    Am dritten Verhandlungstag im Rabelbauer-Prozess hat der Angeklagte seine Verteidigungsstrategie fortgesetzt.
    Rabelbauer legte die Vorbereitungen seiner Täuschungsmanöver dar und versuchte den Kreis seiner angeblichen Mitwisser und Mittäter zu erweitern.
    Vor allem sein engster Vertrauter, Rainer Moringer, wurde von Rablbauer schwer belastet.
    Der Angeklagte sagte wörtlich, Moringer sei ein hervorragender Dokumentenfälscher gewesen und dafür besser als der Nationalbankpräsident dotiert worden.
    Im Postamt des Wiener Südbahnhofs ist es am Vormittag zu Mord und Selbstmord gekommen.
    Ein 30-jähriger Angestellter, dem Unregelmäßigkeiten nachgewiesen worden waren und deshalb nahegelegt wurde, am Monatsende freiwillig aus dem Dienst auszuscheiden, erschoss den 63-jährigen Amtsvorstand und verübte dann Selbstmord.
    USA.
    Die beiden Grauwale, die vor der Küste Alaskas vom Packeis eingeschlossen waren, sind frei.
    Nach dreiwöchigen Rettungsaktionen ist es gelungen, den Walen eine Rinne durch das Packeis zu bohren.
    Die Tiere konnten so das offene Meer erreichen.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
    Sonnig nur im Süden regional bewölkt, Nachmittagstemperaturen 8 bis 14, in Föhnlagen der Alpen-Nordseite örtlich bis 17 Grad.
    Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsjournals.
    Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    SPÖ-Klubklausur in Wien
    Einblendung: Klubobmann Fischer, stellvertretende Klubobfrau Offenbeck
    Mitwirkende: Roither, Bettina [Gestaltung] , Fischer, Heinz [Interviewte/r] , Offenbeck, Jolanda [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    FPÖ-Klubklausur am Attersee
    Interview: FP-Obmann Haider
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Haider, Jörg [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kommunalwahlen in Südafrika
    Mitwirkende: Metzler, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Frankreich: Pille danach vom Markt zurückgezogen
    Mitwirkende: Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Ort: Paris [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Irland: Homosexualität straffrei
    Mitwirkende: Alioth, Martin [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Öko-Situation
    Einblendung: Botaniker Thomas Peer
    Mitwirkende: Bauer, Günther [Gestaltung] , Peer, Thomas [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Volkskrankheit Rheuma
    Einblendung: Universitätsdozent Smolen
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Gestaltung] , Smolen, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreich und seine Nation, sein Bundesheer
    Einblendung: Nationalbankdirektor Kienzl, Meinungsforscher Gehmacher
    Mitwirkende: Hauer, Ernest [Gestaltung] , Kienzl, Heinz [Interviewte/r] , Gehmacher, Ernst [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rabelbauer-Prozeß, 3. Tag
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Wiener Landesgericht [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fernreisen der Österreicher
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Fendrich startet Stadthallen-Konzerte
    Einblendung: Liedausschnitte, Sänger Fendrich
    Mitwirkende: Klinger, Eva Maria [Gestaltung] , Fendrich, Rainhard [Interviewte/r]
    Datum: 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1988.10.27
    Spieldauer 00:59:55
    Mitwirkende Wendl, Fritz [Moderation] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1988.10.27 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-881027_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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