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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Mahlzeit, meine Damen und Herren, im Begleitsicht aktueller Dienst im Namen des Mittagsjournalsteams begrüßt Sie Reinhold Henke.
Mitten in der innenpolitischen Sommerpause wird heute über ein innenpolitisches Thema diskutiert, das innerhalb der vergangenen Tage politische Brisanz erhalten hat.
Es geht um das geplante Donaukraftwerk Heinburg, gegen das schon längst Umweltschützer Sturm laufen, weil sie die wertvolle Au-Landschaft nicht zerstört sehen wollen.
Das Thema ist in diesen Tagen vor allem aber durch die ständige Berichterstattung in einigen Zeitungen zu einem Politikum ersten Ranges geworden.
Politiker haben sich des Themas angenommen und sind verschiedener Meinung.
Zumindest innerhalb der Regierungspartei der SPÖ soll es zu einem Gleichklang der Meinungen kommen.
Deshalb kam es heute Vormittag zu einem sogenannten Heinburg-Gipfel im Bundeskanzleramt.
Der Obmann des Arbeitnehmerflügels der Volkspartei, Herbert Kohlmeier, nahm heute Stellung zu den kommenden Arbeiterkammerwahlen.
In Wien gibt es eine Arbeitsgemeinschaft für nichtzesshaften Hilfe zu Deutsch, eine katholische Unterorganisation, die sich der Sandler annimmt.
Und diese Arbeitsgemeinschaft stellte heute ihr Hilfsprogramm für die Problemfälle der Gesellschaft vor.
Ausland dann, die Devisensperre für die Franzosen, die von der französischen Regierung vor der Sommerpause verfügt wurde, um den Abfluss von Devisen zu verhindern,
Diese Maßnahme, das weiß man jetzt, ist gründlich daneben gegangen.
Jetzt weiß man nämlich, dass im Gegenzug viel weniger Ausländer nach Frankreich gekommen sind und das Land klagt über eine schlechte Fremdenverkehrssaison.
Wir bringen dann einen Beitrag über den polnischen Publizisten Stefan Kisielewski, der wohl einer der bekanntesten Kritiker des polnischen Regimes ist.
Kisielewski meint, dass sich auch nach der Aufhebung des Kriegsrechts in Polen nicht viel geändert hat und, erstaunlicherweise, dass Lech Walesa tatsächlich seine Rolle ausgespielt hat.
Sie hören dann noch einen Bericht über eine Friedenskonferenz in Japan anlässlich des 38.
Jahrestages des Atombombenabwurfes über Hiroshima und Nagasaki.
Und schließlich Kultur, da gibt es eine Bildhauer-Ausstellung in Salzburg und die Eröffnung der Grazer Sezession im Künstlerhaus.
Zu Beginn des Mittagsschonals aber wie immer der Meldungsteil verantwortlich dafür ist Adolf Peindl und die Sprecherin ist Maria Piefel mit der ersten Meldung, was eigentlich bei diesem Heimburg-Gipfel in Wien heute herausgekommen ist.
Bei den heutigen Beratungen im Bundeskanzleramt über den Standort des geplanten Donaukraftwerkes im Raum Hainburg ist keine Entscheidung gefallen.
Bundeskanzler Sinovac erklärte nach der Gesprächsrunde, erst wenn Gutachten über eine mögliche Gefährdung der Heilquellen von Bad Deutsch-Altenburg fertiggestellt sind, könne der endgültige Standort festgelegt werden.
Sinovac betonte, dass die Regierung auf der Grundlage ihrer Erklärung handle, die den weiteren Ausbau der Wasserkräfte unter Wahrung des Natur- und Umweltschutzes vorsehe.
Das beinhalte auch den Bau eines Donaukraftwerkes im Raum Hainburg.
Der Bundeskanzler klärte ferner, es gebe keinen Gegensatz in den Auffassungen, ob das Donaukraftwerk in Wien oder jenes in Hainburg zuerst gebaut werden soll.
Heimburg habe Vorrang.
Nur wenn es bei diesem Kraftwerk zu größeren Verzögerungen kommen sollte, müsste man Wien vorziehen.
Die Bundesinnung der Baugewerbe befürchtet, dass im Winter jeder zweite Bauarbeiter ohne Beschäftigung sein wird.
Wegen der bisherigen Auftragsentwicklung müsste damit gerechnet werden, dass sich die Arbeitslosenrate in der Baubranche im kommenden Winter der 50-Prozent-Marke nähert, heißt es in einer Aussendung.
Bereits in der letzten Winterperiode waren fast 56.000 Arbeiter im Hoch- und Tiefbau ohne Beschäftigung.
Die heurige Getreideernte lässt nach vorläufigen Schätzungen ein hervorragendes Ergebnis erwarten.
Die Weizenernte dürfte mit 1,25 Millionen Tonnen um ein Prozent höher sein als die des Vorjahres.
Bei Roggen rechnet man mit 362.000 Tonnen, ebenfalls mit einer einprozentigen Steigerung.
In Österreich gibt es rund 140.000 Betriebe, die Weizen und etwa 100.000 Betriebe, die Roggen anbauen.
Die Wertschöpfung aus der Getreideproduktion erreichte im Vorjahr mehr als 5 Milliarden Schilling.
Die Gewitter und Sturmböen der vergangenen Nacht haben in einigen Teilen des Bundesgebietes, besonders in Oberösterreich, Sachschäden angerichtet.
In den Bezirken Braunau, Ried und Grieskirchen im Salzkammergut, in Teilen des Mühlviertels und in Linz wurden stellenweise Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Leitungen unterbrochen.
Hunderte Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz.
Auf dem Attersee konnte ein 55-jähriger Angestellter aus St.
Peter am Hard mit seinem Segelboot das rettende Ufer nicht mehr erreichen.
Sein 16-jähriger Sohn, der sich ebenfalls auf dem Boot befand, wurde gerettet.
Auch in Kärnten wurden stellenweise Bäume entwurzelt, wodurch Straßen, darunter auch die Wörthersee-Autobahn, zeitweise blockiert waren.
Auf dem Campingplatz Ferien im Walde in Oberfellach stürzte ein Baum auf einen Wohnwagen, wobei ein deutscher Urlaubsgast verletzt wurde.
In Salzburg, Niederösterreich und Wien gab es während der kurz auftretenden Sturmböen lediglich geringeren Sachschaden.
USA, Mittelamerika.
Der Sonderbotschafter Präsident Regens, Richard Stone, hat seine Lateinamerikamission abgeschlossen und ist nach Washington zurückgekehrt.
Zum Abschluss seiner Rundreise führte Stone in Nicaragua ein Gespräch mit der sandinistischen Regierung.
Dabei wollte er die Chancen für eine Entspannung im militärischen Konflikt zwischen Nicaragua und dem Nachbarstaat Honduras erkunden.
Nicaragua fordert als Vorbedingung für Verhandlungen den Abzug der vor seiner Küste kreuzenden amerikanischen Kriegsschiffe.
Vorher traf der amerikanische Sonderbotschafter in Kolumbien mit einem führenden Mitglied der linken Opposition in El Salvador, Ruben Zamora, zusammen.
Diese Begegnung gilt als Auftakt für neue Lösungsbemühungen im Mittelamerikanflikt.
Die neu geschaffene Internationale Demokratische Union will Vorschläge für eine Entspannung in Mittelamerika vorlegen.
ÖVP-Chef und Vorsitzender der Union Alois Mock, der sich derzeit in New York aufhält, meinte, die politische Zukunft Mittelamerikas werde Auswirkungen auf das Ost-West-Gleichgewicht haben.
Polen.
Tausende Menschen haben gestern in Warschau neuerlich für die verbotene Gewerkschaft Solidarität demonstriert.
Anlässlich des Gedenkens an den 39.
Jahrestag des Warschauer Aufstandes gegen die deutsche Besetzung im Zweiten Weltkrieg fand auf dem Heldenfriedhof Powatzki eine Kundgebung statt.
Die Menschen sangen Lieder der Solidarität und entfalteten ein riesiges Spruchband.
Zu Zwischenfällen kam es nicht.
Nach der Aufhebung des Kriegsrechtes sind bisher 900 Personen auf der Haft entlassen worden.
Die amtliche Nachrichtenagentur PAP meldet, unter den Freigelassenen seien 450 politische Häftlinge gewesen.
Japan.
Zum Gedenken an die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki findet zurzeit in Tokio der 29.
Weltkongress gegen Atom- und Wasserstoffbomben statt.
Delegierte aus 34 Staaten berichten über die Aktivitäten der Atomwaffengegner in ihren Ländern.
Zum ersten Mal seit zehn Jahren nehmen auch Delegierte aus der Volksrepublik China an dieser Konferenz teil.
Ein Sprecher der chinesischen Delegation erklärte, China unterstütze Atomwaffengegner und werde niemals als erster Atomwaffen einsetzen.
Der amerikanische Dollar, der seit Tagen gegenüber europäischen Währungen im Wert gestiegen ist, hat heute an den Devisenmärkten Ostasiens gegenüber der D-Mark und dem japanischen Yen deutliche Einbußen erlitten.
Die Ursache waren konzentrierte Marktinterventionen der Zentralbanken Japans und der USA sowie der Deutschen Bundesbank.
Es war dies die erste konzentrierte Aktion seit dem Weltwirtschaftsgipfel der sieben führenden Industrienationen des Westens im amerikanischen Williamsburg.
Bei diesem Treffen hatten sich die Staats- und Regierungschefs der sieben Nationen verpflichtet, auf größere Stabilität der Wechselkurse hinzuwirken.
In Wien kostete 1 Dollar gestern am Bankschalter 19 Schilling 5.
Das war der höchste Preis seit sieben Jahren.
China.
Mit einem Baustopp für die Schwerindustrie und einer Schließung von umweltfeindlichen Fabriken wollen die Behörden der 9-Millionen-Stadt Peking der starken Umweltverschmutzung Herr werden.
Nach einem Bericht der offiziellen Nachrichtenagentur Neues China ist ein langfristiger Entwicklungsplan beschlossen worden.
Im Herzen der Hauptstadt Peking sollen danach Neubauten mit mehr als zwei Geschossen untersagt werden.
Historische Gebäude werden unter staatlichen Denkmalschutz gestellt.
Die Grünflächen im Raum von Peking, die heute etwa siebeneinhalb Prozent ausmachen, sollen auf 28 Prozent erweitert werden.
Bis zum Jahr 2000 ist der Bau von mehreren Satellitenstädten vorgesehen.
Trotz der Geburtenkontrolle gehen die Planungsbehörden davon aus, dass Peking am Ende des Jahrhunderts 10 Millionen Einwohner haben wird.
Frankreich, Italien
Die verheerenden Waldbrände auf Korsika konnten nach offiziellen Angaben nunmehr unter Kontrolle gebracht werden.
Mehr als 1.000 Feuerwehrleute sind jedoch nach wie vor eingesetzt, um die vielen Glutnester zu löschen.
In den vergangenen Tagen wurden auf Korsika 40.000 Hektar Wald, Obstgärten und Olivenhäine zerstört.
Im Allgemeinen werden die Brände auf die hohen Temperaturen zurückgeführt, verschiedentlich ist aber auch von Brandstiftung die Rede.
Auch auf Sardinien konnten die Brände zum Großteil eingedämmt werden.
Auf dem italienischen Festland brennt es jedoch noch an rund 400 Stellen, wobei sich der Schwerpunkt in die Nordregionen Friaul und Ligurien verlagert hat.
In der Nähe von Oudinet hat das Feuer mehrere Hektar Wald zerstört.
Südafrika
Dr. Christian Barnard, der mit der ersten Herzverpflanzung bei einem Menschen im Jahre 1967 eine medizinische Pionierleistung vollbracht hat, kann wegen Gicht in den Händen nicht mehr operieren.
Die Gesundheitsbehörden in Kapstadt haben das bestätigt.
Der 60-jährige Chirurg hat gemeinsam mit seinen Mitarbeitern mehr als 50 Herzverpflanzungen vorgenommen.
Nun zum Wetter, die Wetterlage.
Nach dem Durchzug einer Gewitterstörung gelangen mit einer nordwestlichen Strömung feuchtkühle Luftmassen nach Österreich.
Die Aussichten bis morgen früh.
Bei teils aufgelockerter, teils starker Bewölkung, vor allem am Nachmittag und am Abend, lokale Regenschauer und Gewitter.
Westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 27 Grad, Frühtemperaturen 8 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch, veränderlich bewölkt, wiederholt Regenschauer und Gewitter, weiterer Temperaturrückgang, Winde aus West bis Nordwest, Frühtemperatur 9 bis 16, Tagestemperaturen 16 bis 23 Grad.
Die Vorschau auf Übermorgen wechselhaft und kühl.
Nun die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 23 Grad Nordwestwind mit 20 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt heiter 24, Nordwest 25.
Linz stark bewölkt, 23 Grad.
Salzburg stark bewölkt, 21, Nordwest 10.
Innsbruck bedeckt, 19.
Bregenz bedeckt, 17 Grad.
Graz heiter, 26 Grad.
und Klagenfurt wolkig 23 Grad.
Das waren die Wetterwerte und wir bleiben noch ganz kurz beim Wetter bzw.
bei dem, was das Wetter gestern Abend angerichtet hat.
Zum Teil nur relativ kurzdauernd, aber dafür umso heftigere Stürme lösten gestern nämlich über weiten Teilen Oberösterreichs die jüngste Hitzewelle ab.
Zahlreiche Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen, Bäume stürzten um und blockierten die Straßen.
Auch eine Reihe von Fahrzeugen wurde beschädigt.
Blitzschläge führten zu zahlreichen Bränden.
Am Attersee hat der Sturm vermutlich ein Todesopfer gefordert.
Ein Segler erreichte nämlich nicht mehr das Rettende Ufer.
Er wird seither vermisst.
Aus Oberösterreich meldet sich nun Heinz-Peter Ziegler.
Die Befürchtung, dass der Sturm gestern Abend in Oberösterreich sogar ein Todesopfer forderte, wird in diesen Stunden immer mehr zur Gewissheit.
Zurzeit ist am Attersee eine groß angelegte Suchaktion nach dem 55-jährigen Angestellten Herbert Mühlbacher aus St.
Peter am Hart im Gange.
Mühlbacher war gestern mit seinem 16-jährigen Sohn Edwin in einem Segelboot am See vom Sturm überrascht worden.
Die beiden gerieten in Seenot.
Der Bub konnte gerettet werden.
Vom Vater fehlt seither jede Spur.
Das Segelboot ist gesunken.
Gendarmerieboote, die Wasserrettung und die Feuerwehren suchen zurzeit den See nach dem Vermissten ab, berichtet Gruppeninspektor Helmut Reiter vom Gendarmerie-Posten Unterach am Attersee.
Die Suchaktion ist bis jetzt noch erfolglos und mit zunehmender Zeit sehen wir da auch immer weniger Chancen.
Mehr Glück hatte eine Reihe von anderen Seglern, die ebenfalls in Seenot geraten waren.
Gendarmerie und Wasserrettung konnten sie im letzten Augenblick retten.
Die Stürme hatten in Oberösterreich gegen 20 Uhr eingesetzt.
Sie erreichten Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern.
Besonders betroffen sind in Oberösterreich die Bezirke Braunau, Ried und Christkirchen, aber auch das Salzkammergut, Teile des Mühlviertels und die Landeshauptstadt selbst.
In Linz riss der Sturm etliche Plakatwände um.
Bäume wurden entwurzelt und beschädigten Autos.
Auch Haustächer wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Die Linzer Berufsfeuerwehr musste mehr als 20 Mal ausrücken.
In Braunau wurde eine Kirche abgedeckt.
In einem landwirtschaftlichen Anwesen in Tharsdorf, ebenfalls im Bezirk Braunau, verursachte der Sturm einen Brand mit Schaden in Millionenhöhe.
40 Stück Vieh konnten gerade noch rechtzeitig ausgebracht werden.
In Ried im Innkreis wurde der 65-jährige Portier Witold Mituzas von einem herunterstürzenden Ast getroffen und musste in das Spital eingeliefert werden.
In St.
Agatha im Bezirk Christkirchen hat der Sturm an vier Häusern zum Teil erhebliche Dachschäden verursacht.
Der Ort war mehrere Stunden lang ohne Strom, nachdem Bäume die Freileitungen beschädigt hatten.
Indirekt verursachte der Starkwind im Bezirk Everding auch großflächige Flurbrände.
Der Wind ließ beim Strohabbrennen das Feuer übergreifen.
Längst sind noch nicht alle Meldungen bei den zentralen Stellen in Oberösterreich eingetroffen.
Aber schon jetzt lässt sich zusammenfassend sagen, die schweren Unwetter der letzten Nacht verursachten allein in Oberösterreich Schäden in Millionenhöhe.
Das sind die Folgen des Sturms gestern Abend, den in Oberösterreich Heinz-Peter Ziegler berichtete.
Und jetzt Innenpolitik im Mittagsschanal.
Und zwar der Bericht über den sogenannten Hainburg-Gipfel im Bundeskanzleramt.
Dort tagte nämlich heute trotz der politischen Sommerpause wieder der Ministerrat, ohne dass jedoch im Anschluss daran ein Pressegespräch stattgefunden hätte.
Schon vor der Ministerratssitzung hatte es aber eine mit doch einiger Spannung erwartete informelle Gesprächsrunde über das umstrittene Donaukraftwerksprojekt Heimburg gegeben.
Teilnehmer dieser Informationsrunde waren ausschließlich sozialistische Regierungsmitglieder sowie die Wiener Stadträte Hans Meier und Peter Schieder.
Von Niederösterreich nahmen daran Landesrat Ernst Höger und Arbeiterkammerpräsident Josef Hesum teil.
Der Generaldirektor der Donaukraftwerke Josef Kobilka berichtete darunter aus seiner Sicht über den Stand der Kraftwerksplanung an der Donau.
Von dieser Besprechung hatte man sich vor allem Aufschluss darüber erwartet, ob die Regierung tatsächlich auf den Bau von Heimburg besteht und ob unter Umständen daran gedacht ist, eventuell die Staustufe Wien dem Bau bei Heimburg vorzuziehen.
Diesbezügliche Stellungnahmen hat es ja von Wiener Seite gestern gegeben.
Vom Ergebnis des Gesprächs im Bundeskanzleramt berichtet nun direkt Fritz Besatter.
Wer sich von der heutigen Informationsrunde im Kanzleramt grundsätzliche Entscheidungen oder auch überraschende Wendungen in der umstrittenen Kraftwerksfrage erwartet hatte, der sah sich enttäuscht.
Kanzler Fred Sinowatz, sichtlich und hörbar bemüht, dem heutigen rein informellen Zusammentreffen jede äußere Dramatik zu nehmen, legte den Schwerpunkt seiner Aussage auf die Feststellung, dass Gutachten in Auftrag gegeben seien, dass alle Argumente und auch mehrere Kraftwerksvarianten geprüft würden
und dass es im übrigen nirgendwo Meinungsunterschiede gebe.
Sinowatz nach Zitierung des entsprechenden Passus in der Regierungserklärung wonach unter Berücksichtigung von Natur- und Umweltschutz ein Kraftwerk im Raum von Hainburg errichtet werden sollte über den gegenwärtigen Stand der Dinge.
Die Tokw hat ein Projekt bei der Wasserrechtsbehörde eingereicht und
In Hinblick auf diesen Umstand sind Gutachten angefordert worden, vor allem auch geologische Gutachten, die feststellen sollen, ob es eine Gefährdung bei verschiedenen Varianten in Hinblick auf die Heilquellen von Deutsch-Altenburg gibt.
Und wenn diese Gutachten
vorliegen, dann kann entschieden werden.
Offensichtlich spielt bei den Überlegungen der Regierung in der Standortfrage das Schicksal der schwefelhältigen Heilwasser von Bad Deutsch-Altenburg eine ganz große Rolle.
Die DOKW, die Kraftwerksbauer also betonen, dass durch die fortschreitende Vertiefung des Donorbettes längerfristig die Deutsch-Altenburger Quellen gefährdet sein werden.
Dem steht allerdings gegenüber, dass gerade der Kurdirektor von Bad Deutsch-Altenburg an der Spitze einer Bürgerinitiative steht, die gegen den Bau von Hainburg auftritt.
Wie auch immer, Kanzler Fred Sinowatz konnte als Erfolg der heutigen Besprechung mitteilen, dass er die öffentlich sichtbar gewordenen Meinungsunterschiede einzelner Wiener Stadtpolitiker wieder unter ein Dach bringen konnte.
Eines kann gesagt werden, dass heute bei dem Gespräch
Festgestellt wurde, dass es keinen Gegensatz gibt in der Auffassung zwischen der Stadt Wien und der Errichtung eines Kraftwerkes im Raum von Heimburg.
Insofern sind auch die Wiener der Auffassung, dass zuerst Heimburg gebaut werden soll.
Und nur dann, wenn es zu keinem Bau kommt von Heimburg oder wenn Heimburg so hinausgezögert werden müsste, dass dann die Stufe in Wien vorgezogen werden könnte.
Aber hier gibt es ein volles Einvernehmen.
Wien würde nur dann vorgezogen werden, wenn sich Hainburg um ein oder mehr als ein Jahr verzögern würde, sagte Sinowatz und fügte hinzu, dass die vom Landwirtschaftsminister Heiden in Auftrag gegebenen Gutachten bis Ende des Jahres vorliegen sollten.
Also ein Warten auf Gutachten, von denen alles abhängig gemacht wird und somit wohl auch ein Zustand, der stark an die Diskussion um den Bau des Osttiroler Kraftwerks Dorfertal und damit um die Umballfälle erinnert.
Frage der Herrn Sinowatz, ob die Regierung nicht im Falle Umballfälle eher auf Seiten der Naturschützer und im Falle Heimburg eher auf Seiten der Kraftwerksbauer stehe?
Antwort des Regierungschefs?
Auch dort sind wir ja, wie Sie wissen, dabei, neuerlich die Dinge zu überprüfen und warten auf die Ergebnisse.
Und auch dort haben wir ja prinzipiell festgestellt, dass wir für den Bau eines Kraftwerks sind, unter gewissen Bedingungen.
Bundeskanzler Fred Sinowaz war das.
Es gibt also keine Entscheidung, wie es mit dem Donaukraftwerk Heimburg weitergehen soll.
Man wartet auf ein Gutachten.
Wir werfen jetzt im Folgenden einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Kommentatoren befassen sich mit verschiedenen Themen, unter anderem auch mit Energiefragen, wie eben auch der Diskussion um das Kraftwerk Heimburg.
Johannes Fischer hat einige Zitate ausgewählt.
Je schlimmer die Zeiten und die Probleme, desto sicherer sperrt die Politik zu und macht Ferien.
Hitzegequält befindet dies Dieter Lenhardt in der Presse.
Offensichtlich noch nicht auf Urlaub und daher unter den Temperaturen ebenso leidend wie die Politiker.
Der Autor glaubt aber trotzdem daran, dass gerade in Hitzezeiten wie diesen dringende Probleme zur Lösung anstehen würden.
Sie sind rasch aufgezählt.
Budget, verstaatlichte Industrie, Energiepolitik.
Um diese Themenbereiche kreisen auch die Kommentare der anderen heutigen Tageszeitungen.
In Anspielung auf den heutigen Regierungsgipfel zum geplanten Kraftwerk Hainburg meint der Presseautor, auf die von außen planmäßig geschürte Hainburg-Aufregung, auf die wird sich heute irgendeine Antwort finden, die so etwas wie ernste Blitzberatungen vorspiegelt.
Im Übrigen hört man auf Erkundigungen nach außertürlichen Bemühungen ums Budget, um die Steuerpolitik, um die Konzepte für die verstaatlichte Industrie nur höchst ungehaltene Reaktionen.
Entweder heißt es, das Nötige sei schon getan, bzw.
könne erst ab September wieder getan werden, oder man wird darüber belehrt, dass die Fachleute ohne dies Tag und Nacht am Denken und Rechnen seien.
Viele Österreicher, vermutet Dieter Lenhardt in der Presse, hätten dennoch erwartet, dass in diesem Sommer durchregiert würde und die Koalition nicht schon nach den ersten Startwochen derart Schlapp macht.
Mit einem der angesprochenen Probleme der verstaatlichten Industrie beschäftigt sich auch Ruth Pauli im Kurier.
Sie kritisiert insbesondere die ideologischen Auseinandersetzungen rund um die Staatsindustrie und meint dann... Lange genug wurden die Menschen, der in Existenz an den maroden Staatsbetrieben hängt, wegen einer falsch verstandenen Rücksichtnahme auf die Wählergunst hingehalten.
Trotz mehrmaliger Milliardenhilfen gingen aber tausende Arbeitsplätze verloren, ohne dass Ersatz da war.
Dafür hätte es eines Planes bedurft, der auf nüchterner Situationsdarstellung aufgebaut hätte.
Die Menschen haben aber längst verstanden, warum nichts passiert und spüren, dass jeder weitere untätig verstrichene Monat ihre Lage nur verschlimmert.
Im Zusammenhang mit der Verstaatlicht Industrie kündigt Fritz Czoklich in der Grazer Kleinen Zeitung einen stürmischen Herbst an.
Sowohl stürmisch für die Regierung als auch für die Oppositionspartei.
Es ist zu erwarten, dass dieses Thema im Herbst nicht nur zu heftigem Streit zwischen Opposition und Regierung, sondern auch zu erbitterten innerparteilichen Auseinandersetzungen in der ÖVP führen wird.
Vor allem die steirische ÖVP wird ähnlich wie bei der ersten Milliardenspritze für die Verstaatlichte alles daran setzen, um ein Nein der Gesamtpartei zu vermeiden, das hierzulande als selbstmörderisch betrachtet wird.
vermutet die Grazer Kleine Zeitung zu den künftigen Verhandlungen um weitere Milliardenförderungen für die verstaatlichte Industrie.
Äußerst kritisch beleuchtet die Kronenzeitung heute, gegenwärtig mit einer Kampagne Rettet die Donau beschäftigt, jüngste Aktivitäten der Sicherheitsbehörden bei einer Umweltschutzaktion in Heimburg.
Peter Knamm meint unter dem Titel Die Sheriffs, dass die Autonomen der grünen Protestierer notiert worden sind, wird heftigst dementiert.
Von Auftrag könne keine Rede sein, sagen die Verantwortlichen.
Karl Blecher, dem neuen Innenminister, kann dabei vorbehaltlos Glauben geschenkt werden.
Aber weiter unten in der Hierarchie, da nimmt man den Kampf gegen das Gesindl, gegen die, die vom Umweltschutz faseln und noch dazu lange Bärte tragen, offensichtlich tödlich ernst.
Dabei gäbe es ein reiches Exerzierfeld für Möchtegern-Sheriffs.
Bei und nach Fußballspielen zum Beispiel, wenn Rocker und sogenannte Fans, wie im Finale der letzten Meisterschaft, ganz Eisenstadt terrorisieren.
Aber die hauen und stechen halt auch auf Ordnungshüter mit ihren Ketten und Messern hin.
Wie Jerusalem ist dagegen eine Bespitzelungsaktion gegen Umweltschützer in der Hainburger Au.
Das waren Auszüge aus Kommentaren in den heutigen Tageszeitungen.
Neben dem Gewerkschaftsbund sind die Arbeiterkammern ja die zweitwichtigste Interessensvertretung der österreichischen unselbstständigen Erwerbstätigen.
Und ebenso wie der Gewerkschaftsbund sind auch die Arbeiterkammern mehrheitlich sozialistisch dominiert.
Nur im äußersten Westen des Bundesgebietes, in Vorarlberg, stellt der Arbeiter- und Angestelltenbund der ÖVP mit Bertram Jäger den einzigen nichtsozialistischen Landespräsidenten.
Bei den für den 8. und 9.
April des kommenden Jahres angesetzten bundesweiten Arbeiterkammerwahlen will aber der ÖAAB jetzt schon offenbar alle Anstrengungen unternehmen, um auch in Tirol den Präsidenten zu stellen.
Nach Meinung des Arbeiter- und Angestelltenbundes werden diese Anstrengungen aber jetzt schon durch gezielte Aktionen der Sozialisten erschwert.
ÖAHB-Chef Herbert Kohlmeier veranstaltete deshalb heute zu diesem Thema eine Pressekonferenz, von der im folgenden Beitrag Markus Sommersacher berichtet.
Der Arbeitnehmerflügel der Oppositionspartei schlug heute Alarm.
Er befürchtet, dass die Sozialisten nach dem Versuch bei den letzten Arbeiterkammerwahlen im Jahr 1979, enge Familienangehörige von Unternehmen vom Arbeiterkammerwahlrecht auszuschließen, nun einen zweiten ähnlichen Versuch unternehmen.
ÖAB-Chef Herbert Kohlmeier legte heute zum Beweis für seine Befürchtung ein Schreiben der Arbeiterkammer Tirol vor, das in den letzten Tagen an 1200 Prokuristen ergangen sei.
In diesem Schreiben heißt es, Zitat, das Arbeiterkammergesetz sieht in § 5 Absatz 2 Litera b vor, dass Leitende Angestellte, denen dauernd maßgebender Einfluss auf die Führung des Unternehmens zusteht, nicht Mitglieder der Arbeiterkammer
und folglich auch nicht zur Leistung der Arbeiterkammer-Umlage, derzeit Höchstbeitrag 93 Schilling monatlich, verpflichtet sind.
Eine Durchsicht des Handelsregisters hat ergeben, dass sie Prokurist sind.
Da die Kammer nicht feststellen kann, ob diese umfassende Vertretungsvollmacht ihres Unternehmens im Innenverhältnis wesentlich eingeschränkt ist, ist davon auszugehen, dass sie ein leitender Angestellter im oben definierten Sinne und nicht Mitglied der Arbeiterkammer sind.
Falls Sie jedoch der Meinung sind, dass Sie kein leitender Angestellter sind, dann bitten wir Sie um Rücksendung des beiliegenden Blattes bis 15.08. dieses Jahres.
So weiter schreiben, dass die Tiroler Arbeiterkammer nach Angaben Kohlmeiers im Juni und Juli etwa 1200 Prokuristen in Tirol geschrieben hat und das nach Meinung des ÖAAB rechtlich unzulässig und ein eindeutiger klarter Rechtsbruch ist.
Denn, so die Meinung der Arbeitnehmervertreter der Volkspartei, die allermeisten Prokuristen seien lediglich mittlere bis höhere leitende Angestellte, also echte Dienstnehmer und damit Vollmitglieder der Arbeiterkammer.
Außerdem könne nicht der Einzelne persönlich entscheiden, ob er zur Arbeiterkammer gehören wolle oder nicht, weil dies gesetzlich geregelt und im Zweifelsfall nur durch ein ordnungsgemäßes Verfahren zu klären sei.
Rein rechtlich sei die Situation klar, meint Kohlmeier.
Auch wenn ein so angeschriebener Prokurist nicht auf das Schreiben antwortet, aber weiterhin seine Arbeiterkammerumlage bezahlt, sei er für die kommenden Arbeiterkammerwahlen stimmberechtigt.
Kohlmeier glaubt aber, dass diese rechtliche Eindeutigkeit in der Wirklichkeit nicht so eindeutig sei.
Ich bin davon überzeugt, dass die Herren Präsident und Kammeramtsdirektor
Tirol das nicht aus Hetz und Gaudi machen, sondern weil sie sich erwarten zwei Wirkungen.
A. Dass sonst so viele Leute den Brief eben nicht wegschmeißen, sondern dankbar sich 93 Schilling zu ersparen zugreifen.
Der Sommerschlussverkauf, die Okkasion des Tages, Wildtische.
Ich kann mir 93 Schilling ersparen und einmal sich freiwillig aus der Kammerzugehörigkeit empfehlen.
Sollte er es nicht zurückschicken, aber trotzdem weiterzahlen und dann so aufmüpfig sein, wählen zu wollen, bin ich davon überzeugt, dass die Mehrheit in der Wahlkommission ihn als nicht deklarierten Kammerzugehörigen nach herausreklamiert und sagt, das ist einer, der nicht zu uns gehört.
Offenbar beabsichtige die SPÖ in Tirol jetzt, Prokuristen mit ihrer Aktion vom Wahlrecht auszuschließen, damit die hauchdünne sozialistische Mehrheit in der Arbeiterkammer nicht gefährdet sei, meinte Kohlmeier.
Es gehe schließlich in Tirol um jede Stimme.
Bei den letzten Arbeiterkammerwahlen habe nämlich die SPÖ die Mehrheit gerade noch mit 400 Stimmen Überhang gegenüber dem ÖAB geschafft.
Ob man in Tirol die Mehrheit brechen kann oder nicht, hängt einfach davon ab, wie wild
die Sozialisten wieder manipulieren und wie wir es verhindern können und deswegen
unser erster Aufschrei aus diesem Anlass.
Ich bitte hier wirklich um eine öffentliche Meinung, die sich wehrt gegen eine bewusste, subtile Wahlmanipulation, um Mehrheiten, die nicht mehr existieren, aufrechtzuerhalten.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Mehrheit der Tiroler Arbeitnehmer dem ÖAB das Vertrauen gibt.
Aber wenn man natürlich manipuliert, anmeldet, verschirbt, rausschmeißt, dann kann man natürlich unter Umständen eine Mehrheit aufrechterhalten.
Aus diesen Gründen appellierte der ÖAB-Chef heute an Sozialminister Alfred Dallinger als Aufsichtsbehörde der Arbeiterkammer, gegen die Aktion der Tiroler Arbeiterkammer einzuschreiten.
Sollte der Sozialminister keine Schritte unternehmen, dann könne er sich ohne weiteres vorstellen, dass die Tiroler Landesgruppe des ÖAB die Wahl anficht, kündigte Kohlmeier an.
Seine Vorwürfe hat unterdessen der Kammeramtsdirektor der Tiroler Arbeiterkammer, Dr. Josef Rohringer, in einer ersten Reaktion zurückgewiesen.
Unsere Kammer ist ja verpflichtet, so wie jede andere Kammer, eine Übersicht über die Kammermitgliedschaft zu haben.
Kompliziert ist die Frage der Mitgliedschaft bei den leitenden Angestellten, um die es ja heute gegangen ist.
Schwierig ist es bei den Prokuristen, die wohl im Handelsregister verzeichnet sind, aber man kann nicht von vornherein sagen, dass ein Prokurist ein leitender Angestellter ist, weil im Innenverhältnis die Sache ja anders ausschaut.
Daher haben wir jeden einzelnen leitenden Angestellten gefragt, schriftlich, ob er im Sinne des Arbeiterkammergesetzes dauernd maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen hat und daher nicht arbeiterkammerzugehörig ist oder umgekehrt und arbeiterkammerzugehörig ist.
Mehr als jeden einzelnen zu fragen können wir nicht tun.
Wenn hier vom Herrn Abgeordneten Kohlmeier
gesagt wird, es handelt sich um eine parteipolitische Aktion, dann kann ich dazu nur Folgendes sagen.
Erstens hat Kohlmeier mit uns überhaupt nicht gesprochen, was ansonsten unter Gewerkschaftern wohl das Mindeste an Anstand ist, was man verlangen kann.
Und zweitens ist es ein starkes Stück hier, von Rechtsbruch zu sprechen.
Das kann im Jur nur jemand, der unter dem Schutz der parlamentarischen Immunität steht,
über einen Kammerfunktionär und über einen Kammeramtsdirektor so locker sagen.
Wir werden uns das jedenfalls von Kohlmeier nicht bieten lassen.
Man sieht, auch wenn die nächsten Arbeiterkammerwahlen erst in einem halben Jahr stattfinden, hat der Wahlkampf für sie schon voll eingesetzt.
Markus Sommersacher berichtete über eine Pressekonferenz des Chefs des Arbeiter- und Angestelltenbundes der ÖVP, Herbert Kohlmeier, in der Kohlmeier der Tiroler Arbeiterkammervertretung vorwirft zu manipulieren, damit die ÖVP nicht den Präsidenten stellen wird bei den nächsten Arbeiterkammerwahlen.
Nach 12 Uhr und 32 Minuten ist es nun, schauen wir auf unser Journalprogramm, was wir noch in der kommenden schwachen halben Stunde unterbringen können.
Aus dem Inland berichten wir von einer Pressekonferenz der Arbeitsgemeinschaft für Nichtsesshaftenhilfe.
Gemeint ist damit eine Gruppe, die sich da im Volksmund genannt Sandler annimmt.
Aus dem Ausland hören Sie einen Beitrag über den kritischen polnischen Publizisten Stefan Kisielewski, der erzählt, dass auch seiner Meinung nach der polnische Arbeiterführer Lech Walesa seine Rolle jetzt historisch bereits ausgespielt habe.
Und dann kommt noch ein Bericht aus Japan über eine Friedenskonferenz anlässlich des Jahrestages der Hiroshima-Bombe und den Kulturteil.
Hören Sie einen Beitrag über eine Bildhauer-Ausstellung in Salzburg und über die Eröffnung der Grazer Sezession im Künstlerhaus.
Zunächst aber Ausland.
In Frankreich ist jetzt unter Anführungszeichen zumindest der Beweis gelungen, dass eine wirtschaftspolitische Maßnahme gründlich daneben gehen kann, weil man das Verhalten der Menschen nicht richtig eingeschätzt hat.
Sie erinnern sich sich.
Wegen der tristen wirtschaftlichen Verhältnisse in Frankreich hat die sozialistisch-kommunistische Regierung mit der RAND drastische Steuer- und Einsparungsmaßnahmen ergriffen.
Die unpopulärste davon war eine Devisenbeschränkung.
Jeder Franzose darf pro Jahr nur mehr eine ganz geringe Menge Geldes ins Ausland nehmen, womit der Franzose gezwungen werden sollte, daheim Urlaub zu machen und die Devisensituation zu entlasten.
Das Geld, das der Franzose ins Ausland führen darf, reicht gerade für einen Wochenendurlaub irgendwo in Europa.
Aber es trat etwas Überraschendes ein.
Die Franzosen machen nämlich deshalb nicht mehr Urlaub im Lande und auch die Ausländer, die blieben ziemlich aus.
Fazit, die Devisenbeschränkung ging nach hinten los.
Weshalb jetzt die Sperre aufgehoben werden soll, berichtet Joachim Kruse aus Paris.
Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Delors hat sein ganz großes Ehrenwort gegeben.
Ende dieses Jahres werden die außergewöhnlich strengen Devisensperren aufgehoben.
Nur in diesem Jahr brauchen die Franzosen also eine Art Devisenpass, um eine so bescheidene Summe französischer Franc in Devisen umtauschen zu können, dass sie damit höchstens ein Wochenende in London verbringen können.
Man kann dem Minister die Zusicherung des Ende dieses Jahres, diese Devisensperren aufgehoben werden, ruhig glauben.
Die Sache hat sich nämlich als Reihenfall erwiesen.
Die nachteiligen Folgen sind größer als die Vorteile, die man sich davon erhofft hatte.
Zunächst einmal sollte die Maßnahme die Franzosen davon abhalten, in diesem Jahr in großer Zahl ins Ausland zu fahren, um die französische Zahlungsbilanz zu entlasten.
Die Ausgaben der Touristen schlagen zu einem Drittel beim Defizit zu Buche.
Dieses Ziel wurde zumindest teilweise erreicht.
Tatsächlich verzichteten viele auf Reisen in ferne Länder.
Vor allem die Vereinigten Staaten kann sich niemand mehr leisten.
Wie viele Milliardendevisen dadurch gespart wurden, kann man aber kaum mit Sicherheit feststellen.
Es dürften nicht so viele sein, dass sich der ganze Ärger und Aufwand gelohnt hätte.
Das Ziel, fünf bis sechs Milliarden Franc zu sparen, wird sicherlich nicht erreicht, zumal die Kontrollen an den Grenzen nicht sehr scharf sind und die meisten eben doch mehr mitnehmen, als sie dürfen.
Vor allem hat der ganze Wirbel um die Devisenkontrolle offenbar viele ausländische Devisenbringer davon abgehalten, in Frankreich ihren Urlaub zu machen.
Im Ausland nahm man an, alle Franzosen wären dazu verurteilt, in diesem Jahr im Lande zu bleiben und deshalb wäre wirklich kein Plätzchen mehr an der Côte d'Azur oder am Atlantik frei.
Die Devisen, die dadurch nicht kommen, gleichen wahrscheinlich die Devisen aus, die die Franzosen nicht ins Ausland tragen.
Bestenfalls geht die Rechnung mit 0,0 Gewinn oder Verlust auf.
Bei all diesen Überlegungen darf man aber einen Faktor nicht übersehen, der noch viel wichtiger ist als die Devisenkontrolle.
Das ist die allgemeine Krise, die einen realen Kaufkraftschwund für die Franzosen bringt.
Steuern und Sozialabgaben sind derartig gestiegen, dass viele in diesem Jahr nicht nur auf die Auslandsreise verzichten, sondern den Urlaub überhaupt absagen.
das überraschende Ergebnis, dass während der Hochsaison trotz Auslandsreisesperre für Franzosen in Tourismushochburgen wie Côte d'Azur oder Bretagne noch Betten leer stehen und hier und da sogar Plätze auf Campingplätzen zu haben sind.
Die Ziffern, die das Tourismusgewerbe für Juli gemeldet hat, sind alarmierend.
15 bis 20 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr.
Das ist der Schnitt.
Manche Hoteliers behaupten sogar, sie hätten nur halb so viele Gäste.
Das dürften aber ganz krasse Ausnahmefälle sein.
Tatsächlich lief die Saison im Juli schlecht an, aber jetzt ist die Saison im August fast normal.
Immerhin, es ist weniger los als im Vorjahr.
Die Leute machen mit Vorliebe Urlaub auf dem Bauernhof.
Vor allem muss es billig sein.
Das zeigt, dass die kalte Dusche, die Wirtschaftsminister Delors den Franzosen und der französischen Wirtschaft verpasst hat, über alle Erwartungen zur Abkühlung der Konjunktur beigetragen hat.
Überraschend ist bei der mehr oder weniger freiwilligen Urlaubsbeschränkung der Franzosen, dass sie tatsächlich bei dem gut sparen, das bisher als das Allerheiligste galt, nämlich die Ferien.
Schließlich kann man die Devisensperre noch unter einem anderen Blickwinkel sehen.
Die ganze Aufregung um die Devisenkontrollen sollte die Franzosen ablenken von einer Reihe von ganz bitteren Pillen, die ihnen in diesen Monaten verpasst worden sind.
So gesehen war die Sache vielleicht ein Erfolg.
Joachim Kruse war das aus Paris über die Devisenbeschränkungen in Frankreich, bei denen sich herausgestellt hat, dass sie überhaupt nichts gebracht haben.
In Polen hat sich seit der formalen Aufhebung des Kriegsrechts nicht viel geändert.
Eine Woche ist es her, dass das Regime das Kriegsrecht durch anderslautende Verordnungen ersetzt hat, die aber im Großen und Ganzen gleiche Wirkungen haben wie das Kriegsrecht selbst.
So griff die Polizei auch nach der Kriegsrechtsaufhebung ein, als sich am vergangenen Sonntag Menschen vor dem traditionellen Blumenkreuz vor der St.
Anna-Kirche in Warschau versammeln wollten.
Sie ließen die verbotene Gewerkschaft Solidarnosch hochleben und übten Kritik am Regime.
Die Polizei vertrieb die Menge.
Unterdessen ist nach wie vor völlig ungeklärt, in welcher Lage sich eigentlich die Reste der Solidarnosc tatsächlich befinden.
Wird es jemals noch zu Aktionen kommen, fragt man sich.
Am 31.
August jährt sich zum dritten Mal der Jahrestag der Gründung der Solidarität.
Und bis jetzt hat eigentlich noch niemand aus dem Untergrund heraus angekündigt, was die Solidarität an diesem Tag vorhat.
Auch Lichwal Eser nicht, der jetzt übrigens wieder seine Arbeit in der Leninwerft angetreten hat.
Zur Person des ehemaligen Arbeiterführers kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Valesa bereits eine historische Figur ist, eine politische Größe, die keine Rolle mehr spielt.
Das sagt nicht nur das Regime in Warschau, klarerweise, sondern das sagen auch Anhänger der Solidarität, Valesas Zeit sei vorbei.
Das sagt zum Beispiel einer der intellektuellen Kritiker des Regimes, der Schriftsteller Stefan Kisilewski.
Der Doyen der polnischen kritischen Publizisten, der sich in Veröffentlichungen in der katholischen Zeitung Tygodnik Powzechnik ein Blatt vor den Mund nimmt, der war jetzt in Wien.
Joanna Ratziner hat nach einem Gespräch mit Kisielewski folgenden Beitrag gestaltet.
Er ist 72 und immer noch bissig.
Ob als Komponist oder Essayist, Literaturkritiker oder Politiker, Stefan Kisielewski ist Polens hartnäckigstes enfant terrible.
Trotz wiederholten Schreibverbotes, so etwa in den 50er und späten 60er Jahren, hat Kisielewski bis heute seine kritischen Ansichten bewahrt und zu veröffentlichen gewusst.
wenn nicht in seinem Leibblatt Tygodnik Powszechny, der prominentesten katholischen Zeitschrift Polens, dann eben im Bundesdeutschen Spiegel oder in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Vier Monate lang mit Ausreiseverbot belegt, durfte Kisielewski, der einmal den Titel Hofnarr der Volksrepublik Polen erhielt, jetzt für einige Wochen in den Westen reisen.
Wie sieht der Mitarbeiter des heute von der Generalamnestie nicht betroffenen Komitees zur Verteidigung der Arbeiter KOR die nächste Zukunft Polens?
Ich glaube, dass die ...
Das wechselt, wird nicht sehr groß sein.
Die Namen haben sich verändert, die Wörter.
Aber, und die gutes Wille der Regierung, man sieht.
Aber, au fond, es bleibt dasselbe, noch lange Zeit, ich glaube, so ein halbes militärisches System, das bleibt.
General Jaruzelski, ich glaube, er hat die einzige Idee,
zurückkommen zu dem System Marxismus-Leninismus-Klassik, aber populär sein wie Kadar.
In dieser neuen Konstruktion, meint Kischelewski, sei für eine Renaissance der Gewerkschaftsbewegung Solidarność kein Platz.
Auch Lech Walesa, die symbolische Leitfigur von Solidarność, habe ausgespielt.
Walesa, ja.
Jetzt politisch, er ist eliminiert, ja, leider.
Er und die Solidarität auch.
Jetzt das ist ein Symbol, eine schöne Idee, aber jetzt ist kein Platz in diesen Momenten für alte Solidarität.
Als leidenschaftlicher Demokrat, der schon 1976 durch sein Loblied auf die parlamentarische westliche Demokratie und seine Kritik am Sowjetsystem von sich reden machte, sieht Kisielewski die Lösung der polnischen Frage in der Zauberformel Finlandisierung, die Polen zumindest im Inneren eine autonome Entwicklung ermöglichen würde.
Ich sage das immer, dass man für die Polen wiederholen muss, dass wir bleiben in dieser geopolitischen Situation, aber wir sollen verlangen den Wechsel des Systems, weil der Marxismus-Leninismus ist für Polen nicht gut.
Wir bleiben im Ostblock, im Warschauer Pakt etc., aber wir verlangen,
Das System wäre für unsere nationale Individualität gewechselt.
Weh tut ihm heute insbesondere die soeben beschlossene Verschärfung der Zensurbestimmungen in Polen, auch in seinem Leibblatt Tegodnik Powszechdy.
Meine Zeitung, nicht meine, aber wo ich schreibe, das ist die katholische, die gottlich befreite, universelle Zeitung in Krakau.
Oh, das ist eine halbe Nummer, nicht mehr konfiskiert.
Also das ist zurück wie vorher.
Und ich weiß nicht, ich glaube, das bleibt jetzt.
Schade.
Für mich keine Arbeit.
Doch diese Ängste hat Kisielewski schon 1978 in einer polnischen Samizdat-Schrift geäußert, wo er sein Schicksal als Opfer der Zensur mit den Worten beklagte, ein verpfuschtes Leben, eine verpfuschte Arbeit.
Das war ein Beitrag von Jana Ratziner über den polnischen kritischen Publizisten Stefan Kisielewski, der am vergangenen Wochenende in Wien war und der gemeint hat, dass der polnische Arbeiterführer Lech Walesa seine Rolle als Arbeiterführer ausgespielt hat.
Und jetzt zurück nach Österreich zu einem Problem, über das man sich manchmal ein bisschen lustig macht leider.
Die Zahl der Nichtzesshaften, nämlich im Volksmund abwertend Sandler genannt, die Zahl hat in den vergangenen Jahren mindestens um das Dreifache zugenommen.
Angesichts dieses beständig wachsenden Problems und der schwierigen Arbeitsmarktsituation wird die Arbeitsgemeinschaft für nichtzesshafte Hilfe zunehmend aktiver.
Das ist ein Verein, dem Caritas-Mitarbeiter angehören.
Und vergangenes Jahr hat dieser Verein mit einem Modellversuch begonnen, der bisher, so sagen sie, sehr erfolgreich verlaufen ist.
Mehr darüber von Manfred Kronsteiner nun.
Im Gebrauchtmöbellager in der Lorenz-Mandel-Gasse in Wien-Otterkring herrscht reger Arbeitsbetrieb.
Gelegenheitsarbeiter renovieren alte Möbelstücke, verarbeiten Unrettbares zu Brennholz.
Die Möbel stammen aus Verlassenschaften, die der Caritas als Spende übergeben wurden.
Im Möbellager der Arbeitsgemeinschaft für Nichtsesshaftenhilfe werden sie so weit hergerichtet, dass sie an Kunden mit schmaler Börse, vor allem an junge, oft kinderreiche Familien verkauft werden können.
Der Betrieb, der täglich 20 nichtzesshaften oder arbeitslosen Beschäftigung bietet, ging bis jetzt so gut, dass das Lager erweitert werden kann.
Aus den Möbelverkauf und Zuschüssen der Caritas werden die Gelegenheitsarbeiter bezahlt, die dann 40 Schilling pro Stunde netto auf die Hand bekommen.
Eine angemessene Bezahlung für körperliche Schwerarbeit.
Johann Plank, 58, arbeitet mehrere Tage pro Woche.
Er sieht aus, als hätte er schon einiges hinter sich, aber er ist optimistisch.
Seine Arbeit im Möbellager wird ihm die Reintegration erleichtern.
Ich arbeite jetzt hier, weil mir ist alles weggekommen, ich bin überfallen worden.
Das Geld alles, die ganzen Papiere und alles nicht.
Und ich hab mich in der Not nicht anders helfen gewusst, dass ich Herrn Caracas angefragt habe, dass ich dann meine Papiere wieder besorgen kann.
Und davor tue ich jetzt hier arbeiten.
Bis ich wieder alles benannt habe, dann suche ich mir eine anständige Arbeit.
Wie leben Sie jetzt eigentlich?
Wo verschlafen Sie?
Einmal dort und einmal dort.
Ich war als Untermieter, dann bin ich von dort rausgefallen, weil die Mieter haben nicht bezahlen können.
Mir ist das ganze Geld weggekommen.
Das habe ich nicht gewusst.
Ich habe viele Freunde in Wien, die mir immer geholfen haben.
Und in 14 Tagen, drei Wochen, schätze ich ungefähr, dann werde ich selber wieder ein Heim haben.
Das schon.
Ein 28-Jähriger mit nicht abgeschlossener Lehre arbeitet hier, weil er keine andere Stelle findet.
Er sieht seine Chancen zurzeit nicht rosig.
Immerhin hat er aber eine Wohnung.
Und das unterscheidet ihn von geschätzt 20.000 Wienern, die keine feste Bleibe haben.
Die gesamtösterreichische Zahl der Nichtsesshaften ist überhaupt eine große Unbekannte.
Die Arbeitsgemeinschaft für Nichtsesshaftenhilfe betreibt einen obdachlosen Club in Wien Favoriten, der Anregungen und konkrete Hilfestellungen zur konstruktiven Lebensbewältigung bietet.
Wie finde ich Arbeit?
Wie komme ich zu einer Wohnung?
Das sind die meisten Fragen der sogenannten Sandler, die meist nicht freiwillig in Not leben, wie so mancher Österreicher meint.
Gemeinsam ist ihnen entweder die Ungeschicklichkeit, Sozialhilfen auszunützen, oder aber die deprimierende Tatsache, dass sie durch die Maschen des Sozialnetzes fallen, was die Integration erheblich erschwert.
Die Arbeitsgemeinschaft tut, was sie kann, soll heißen, was sie durch die Einnahmen des Möbellagers und die Spenden finanzieren kann.
Keine Konkurrenz sieht sie in den Dritte-Welt-Spendenaktionen der Caritas, wenn auch Utta Kramer von der Arbeitsgemeinschaft anmerken muss.
Zum Teil glauben die Leute in Österreich, dass die Caritas die Auslandshilfe mehr fördert und sich mehr interessiert für die Neger in der Sahara als für die armen Leute in Wien selber oder in Österreich.
Aber gerade eben unser Möbellager oder der Verein für Nichtsesshaftenhilfe, an dem die Caritas ja maßgeblich beteiligt ist und der von Mitarbeitern der Caritas getragen wird, zeigt deutlich, dass die Caritas sich immer wieder was einfallen lässt, um auch die Not im Inland wahrzunehmen.
Die Aktivitäten sind natürlich nur ein Beginn und eine Art Modell und sicher, es müsste auf dem Gebiet noch viel mehr geschehen.
Ob der erfolgreiche Modellversuch weitergeführt werden kann, hängt nicht zuletzt von der Spendenfreudigkeit der Österreicher ab.
Die Situation der Nichtsesshaften spitzt sich jedenfalls bedrohlich zu und die Zahl der Obdachlosen wird weiter steigen.
Das war ein Bericht von Manfred Kronsteiner über die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft für Nichtsesshaftenhilfe, einem Verein, dem Caritas Mitarbeiter angehören.
Die bieten den Nichtsesshaften Arbeitsmöglichkeiten.
Allein in Wien, so heißt es, gibt es 20.000 Menschen, die keine Bleibe haben.
12 Uhr und 48 Minuten ist es nun Zeit für die beiden Kulturbeiträge im Mittagsschanal.
Zu den umfassenden Ausstellungen, die Salzburg im heurigen Festspielsommer zu bieten hat, gehört eine Skulpturenschau, die gestern in der Galerie Akademie im Hof der Salzburger Residenz eröffnet wurde.
Unter dem Motto Skulptur im 20.
Jahrhundert von Arp bis Satkin werden dabei an die 80 Plastiken von 30 Bildhauern dieses Jahrhunderts gezeigt.
Darunter arbeiten so prominente Künstler wie Fritz Wotruber und Johannes Avramidis.
Hören Sie zu dieser Ausstellung in Salzburg folgenden Beitrag von Angelika Bäumer.
Bildhauer auszustellen ist für viele Galerien kaum ein Programm.
Skulpturen sind sperrig, schlecht zu präsentieren, weil sie davon leben, dass das Licht besonders gestaltet wird und jedes Exponat viel Raum braucht.
Außerdem sind Transporte teuer und die Objekte entweder sehr empfindlich oder besonders schwer und groß.
Für den Galeristen Mario Maurona gehören aber seit der Gründung seiner Galerie Bildhauer zum festen Programm.
Allgemein wird ja behauptet, also Bildhauer wären eben schwieriger, Materialkosten, Transportkosten.
Es sind natürlich erheblich höhere Spesen, die an der Galerie dadurch erwachsen und auch den Künstlern schon vor Produktion erwachsen.
Und das macht das Metier ein bisschen problematischer.
Aber im Prinzip ist es natürlich eine ganz große Genugtuung.
so eine Ausstellung zu realisieren.
Die Ausstellung heißt von Arp bis Zadkin.
Das klingt nach Alphabet, aber zeigt darüber hinaus auch die ganze Breite des Künstlerischen im 20.
Jahrhundert.
So sind neben abstrakten Plastiken, wie jenen von Eduardo Gelida oder solchen von Jean Dupuffet, der seine Polyesterfiguren zu bemalen pflegt,
Alle Formen von Figuren gegenständlicher oder ungegenständlicher Art zu sehen, wie solche von Fritz Wottrupper und Andreas Urteil, eine stelenartige, sehr eindrucksvolle Max-Ernst-Figur, alles in vielfacher Hinsicht wertvolle Objekte.
Die eindeutig wertvollsten Arbeiten sind von Alexander Kalder, wo wir
drei ganz wunderschöne, große Mobiles in die Ausstellung bringen konnten und ein ganz seltenes Standing-Mobile.
Das sind also Arbeiten, die wirklich in Österreich, glaube ich, noch nie in irgendeiner Ausstellung, auch nicht in einem Museum anzutreffen waren.
Es läuft ja gerade im Moment in Turin eine große Retrospektive von Calder, wo wir uns also mit der Erbengemeinschaft einigen konnten für diese Arbeiten für Salzburg.
Um einen Alexander Calder zu erwerben, muss der Käufer schon sehr tief in die Tasche greifen.
Da sind Millionenbeträge nötig.
Aber neben den teuren Werken berühmter Künstler sind in der Ausstellung auch solche unbekannterer Bildhauer zu sehen.
Das gehört zu den Vorstellungen der Galerie Accademia, neben prominenten Künstlern immer auch Unbekannte vorzustellen.
Für Mario Marrone ist das eine Frage der Qualität.
Die Qualität setzt sich meines Erachtens immer durch, nur manchmal eben zögernder und in Österreich besonders zögernd, weil vielen Künstlern einfach die Möglichkeiten nicht offen stehen und dieser Vergleich macht sie einfach auch stärker und wird sie fördern und wird sie weiterbringen.
30 Bildhauer mit 80 Werken geben dieser Idee eine Chance, aber auch dem Publikum die Möglichkeit, sich umfassend über die Kunst der Plastik in diesem Jahrhundert zu informieren.
Und damit gehört diese Ausstellung zu den wichtigsten des heurigen Sommers in Salzburg.
Plastiken von berühmten Bildhauern in der Ausstellung Skulptur im 20.
Jahrhundert von Arp Bissatkin in der Galerie Accademia im Hof der Salzburger Residenz.
Seit gestern gibt es diese Ausstellung zu sehen.
Von Salzburg nun nach Graz.
Dort beginnt heute die große Jahresausstellung der Grazer Sezession im Künstlerhaus.
Dabei zeigen 22 der insgesamt 60 Sezessionsmitglieder ihre Bilder und Plastiken.
Und mehr als bisher will sich die Grazer Sezession, die ja heuer in Jena ein neues Präsidium bekommen hat, neu in Kunstrichtungen öffnen.
Ob und inwieweit der angestrebte neue Schwung in der heurigen Jahresausstellung bereits spürbar ist, das erfahren Sie im folgenden Beitrag von Günther Ziesl vom Landesstudio Graz.
Der Bogen der Künstler, die in der Grazer Secession ihre Heimat gefunden haben, ist weit über die gesamte Vielfalt der Stilrichtungen gespannt.
Er reicht etwa von den Klassikern der Grazer Secession, dem 76-jährigen Fritz Aduatz, der aus Istrien stammt, und dem 75-jährigen Herbert Felice, bis zu dem erst 30-jährigen Dimitrios Sakelario, einem gebürtigen Grazer, griechische Herkunft.
Die neue Präsidentin der Grazer Secession, Linda Leb, geht mit den übrigen Mitgliedern des Präsidiums mit großen Ambitionen an ihre Aufgabe heran.
Bei der Ausstellung Exposé 83 ließ sie nicht nur Bilder und Plastiken im üblichen Ordnungssinn von Kunstausstellungen aneinanderreihen, sondern sie bezog die Architektur des Raumes in diese Ausstellung mit ein.
Ein natürlicher Baum mit Bildern behängt, hat an der anderen Seite der Diagonale des Ausstellungsraumes ein Pendant in einem Baum aus Stahl.
Als im Jänner des Jahres der Wechsel in der Führung der Sezession war, sind wir vor dem Problem gestanden, den Sezessionsgedanken neu zu beleben.
Mit dieser formalen Gestaltung der Wände und mit der Kreation der Bildbäume haben wir einerseits eine Forderung der Sezession verwirklichen können, nämlich experimentell zu arbeiten.
Andererseits konnten wir dadurch ein Anliegen verwirklichen, das mir schon lange am Herzen lag, nämlich den Freiklang der Künste, Architektur, Bildhauerei und Malerei.
Dadurch finde ich auch, ist ein Dialog zwischen dem Kunstwerk und dem Raum gegeben.
Es ist eine Spannung zwischen den Proportionen der Wände, der Einrichtung und der Bilder gegeben.
Andererseits ist der Baum auch ein Formelement, das ein Vordringen ins Grenzenlose versinnbildlicht.
Vom Erdgebundenen über den Stamm ins Grenzenlose, was auch das Ziel der Kunst für mich bedeutet.
soweit die neue Präsidentin der Grazer Sezession Linda Leb über die Neubelebung des Sezessionsgedankens.
In der Absicht des Künstlerhauses hat Franz Aigner, 52 Jahre alt, aus Volzberg stammend, mit seinen Bildern von der Zeit einen eigenen Schwerpunkt geschaffen.
Meine Bilder sind Beschwörungen des Gestern, Heute und Morgen, sagt Franz Aigner über seine Werke und meint dann, die Zeit ist zwölf auf dem Regenbogen.
Die Grazer Secession hat mit dieser Ausstellung, die bis zum 17.
August zu sehen ist, neue Impulse für eine Öffnung gesetzt und dem Künstlerhaus eine neue architektonische Dimension gegeben.
Bilder und Plastiken gibt es zu sehen in der großen Jahresausstellung der Grazer Secession im Künstlerhaus.
Die beginnt heute und ist bis zum 17.
August, wie gesagt, zu sehen.
12 Uhr und 55 Minuten ist es nun, 5 Minuten vor 1 Uhr Mittag.
Jetzt ist wieder Maria Piffl, unsere Nachrichtensprecherin, dran mit einer Zusammenfassung des Wichtigsten in Kurzform.
Österreich.
Bei den heutigen Beratungen im Bundeskanzleramt über den Standort des geplanten Donaukraftwerkes Hainburg ist keinerlei Entscheidung gefallen.
Bundeskanzler Sinovac erklärte nach der Gesprächsrunde, erst wenn Gutachten über eine mögliche Gefährdung der Heilquellen von Bad Deutsch-Altenburg fertiggestellt sind, könne der endgültige Standort festgelegt werden.
Ferner betonte Sinovac, es gebe keinen Gegensatz in den Auffassungen, ob das Donaukraftwerk in Wien oder jenes in Heimburg zuerst gebaut werden soll.
Heimburg habe Vorrang.
Nur wenn es bei diesem Kraftwerk zu größeren Verzögerungen kommen sollte, müsste man Wien vorziehen.
ÖAAB-Obmann Herbert Kohlmeier hat heute die sozialistische Fraktion in der Tiroler Arbeiterkammer beschuldigt, leitende Angestellte rechtswidrig von ihrem Wahlrecht bei den Arbeiterkammerwahlen im April nächsten Jahres ausschließen zu wollen.
Kohlmeier legte ein Schreiben der Tiroler Arbeiterkammer an etwa 1200 Prokuristen vor.
Darin wird darauf hingewiesen, dass leitende Angestellte, denen dauernd maßgeblicher Einfluss auf die Unternehmensführung zusteht, nicht Mitglieder der Arbeiterkammer sind und daher auch nicht die monatliche Arbeiterkammerumlage bezahlen müssen.
Kohlmeier betonte,
Der Großteil der angesprochenen Personen sei nicht von dieser Formulierung betroffen.
Die SPÖ Tirol strebe mit diesem Schritt offenbar an, die geringe sozialistische Mehrheit in der Arbeiterkammer zu halten.
Der Tiroler Kammeramtsdirektor Josef Rohrringer sagte dazu, es sei ein starkes Stück in diesem Zusammenhang von Rechtsbruch zu sprechen.
Man werde sich dies von Kohlmeier nicht bieten lassen.
Die Bundesinnung der Baugewerbe befürchtet, dass im Winter jeder zweite Bauarbeiter ohne Beschäftigung sein wird.
Wegen der bisherigen Auftragsentwicklung müsste damit gerechnet werden, dass sich die Arbeitslosenrate in der Baubranche im kommenden Winter der 50-Prozent-Marke nähert, heißt es in einer Aussendung.
Die heurige Getreideernte lässt nach vorläufigen Schätzungen ein hervorragendes Ergebnis erwarten.
Die Weizenernte dürfte mit 1,25 Millionen Tonnen um ein Prozent höher sein als die des Vorjahres.
Bei Roggen rechnet man mit 362.000 Tonnen, was ebenfalls einer einprozentigen Steigerung entspricht.
Die Gewitter und Sturmböen der vergangenen Nacht haben in einigen Teilen des Bundesgebietes, besonders in Oberösterreich, Sachschaden angerichtet.
In den Bezirken Braunau, Ried und Christkirchen im Salzkammergut, in Teilen des Mühlviertels und in Linz wurden stellenweise Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Leitungen unterbrochen.
Auf dem Attersee konnte ein Mann mit seinem Segelboot das rettende Ufer nicht mehr erreichen.
In Salzburg, Niederösterreich und Wien gab es während der kurz auftretenden Sturmböen lediglich geringeren Sachschaden.
Nach Angaben der österreichischen Brandsachverständigen wird das heurige Jahr aller Voraussicht nach einen Negativrekord bei den Feuerschäden bringen.
Es wird damit gerechnet, dass in ganz Österreich heuer ein Schaden von mindestens zwei Milliarden Schilling zu verzeichnen sein wird.
Am stärksten betroffen von den Brandschäden sind die Landwirtschaft sowie Industrie und Gewerbe.
In Österreich verfügen etwa zwei Drittel aller Bauernhöfe über keinerlei Blitzableiter.
USA, Mittelamerika.
Der Sonderbotschafter Präsident Reagans, Richard Stone, hat seine Lateinamerikamission abgeschlossen und ist nach Washington zurückgekehrt.
Zuletzt führte Stone in Nicaragua Unterredungen mit der sandinistischen Regierung.
Dabei wollte er die Chancen für eine Entspannung im militärischen Konflikt zwischen Nicaragua und dem Nachbarstaat Honduras erkunden.
Die neu geschaffene Internationale Demokratische Union will Vorschläge für eine Entspannung in Mittelamerika vorlegen.
Der Vorsitzende der Union, ÖVP-Parteichef Alois Mock, wird dieses Thema heute bei seinem Zusammentreffen mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Bush und anderen führenden Politikern erörtern.
Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Unterschiedlich bewölkt, lokale Regenschauer und Gewitter.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 27 Grad.
Damit, meine Damen und Herren, ist das Mittagsschnall wieder mal beendet.
Es ist gleich 13 Uhr.
Im Namen des Teams verabschiedet sich Reinhold Henke.