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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zwanzig Minuten verspätet.
Verzeihens.
Mit dieser Entschuldigung und Verspätung traf Papst Johannes Paul II.
vor circa einer halben Stunde in die Wiener Hofburg zum Treffen mit Künstlern und Wissenschaftlern ein.
Guten Tag, meine Damen und Herren, Karl Jokowski begrüßt Sie bei der einstündigen Informationssendung des aktuellen Dienstes.
Heute ist der dritte Besuchstag des Papstes in Österreich.
Wir berichten vom Zusammentreffen des Papstes mit den Laien im Wiener Stephansdom am Morgen und dem Treffen mit Künstlern und Wissenschaftlern, das derzeit gerade in der Hofburg im Gange ist.
Weiters planen wir ein Studiogespräch über den bisherigen Österreich-Besuch des Papstes.
Hans Jakob Steele, Rom- und Vatikan-Korrespondent, den haben wir in Studio gebeten.
Er hat ja alle 20 Papstreisen miterlebt und mitverfolgt.
Wir versuchen, die bisherigen Aussagen des Papstes in Österreich zur Kirchengeschichte und Pastorallehre zu analysieren.
Weiters bringen wir auch Auszüge aus Kommentaren österreichischer Tageszeitungen zum Papstbesuch.
Weiters bringen wir in diesem Mittagsjournal ein Gespräch mit VEW-Generaldirektor Bayer.
Jeder vierte Arbeitnehmer soll bei der VEW in nächster Zeit seinen Arbeitsplatz verlieren.
3.500 Kündigungen sind im dritten Strukturkonzept vorgesehen.
Die Preise in Österreich steigen wieder etwas rascher.
Der Verbraucherpreisindex für August beträgt 3,2 Prozent, nach Preissteigerungsraten in den Vormonaten unter 3 Prozent.
Die Kulturredaktion bringt ein Gespräch mit dem Maler, Grafiker und Illustrator Hans Fronius zu dessen 80.
Geburtstag.
Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Raimund Heller und Sprecher Peter Fichner.
Österreich.
Papst Johannes Paul II.
hat zur Stunde eine Begegnung mit etwa 1200 Wissenschaftlern, Künstlern und Medienschaffenden in der Wiener Hofburg.
In seiner Ansprache rief der Papst zur Humanisierung von Wissenschaft und Technik auf.
Trotz der wachsenden Skepsis und teilweise Feindschaft gegen Wissenschaft und Technik könne ein Verzicht auf wissenschaftliche und technische Anwendung ihrer Ergebnisse die Probleme nicht lösen.
Sinnvoll sei nur ein fortgesetzter und vielleicht stärkerer Einsatz von Wissenschaft und Technik, freilich unter einem humanen Maßstab.
Nicht Wissenschaft und Technik als solche bedrohen den Menschen, meinte der Papst, sondern ihre Loslösung von siedlichen Maßstäben.
Am Vormittag zelebrierte Papst Johannes Paul im Wiener Stephansdom eine Messe mit Vertretern des Laienapostolats, der katholischen Verbände und der verschiedenen kirchlichen Dienste.
In seiner Predigt betonte er, dass es weder eine Kirche von oben noch eine Kirche von unten gebe.
Johannes Paul sprach in diesem Zusammenhang davon, dass es neben der aufsehenerregenden Heiligkeit einiger Menschen auch die unbekannte Heiligkeit des täglichen Lebens gebe.
Anschließend an die Begegnung mit Wissenschaftlern und Künstlern wird sich der Papst in das Erzbischöfliche Palais begeben, um mit den Vertretern des österreichischen Episkopats zusammenzutreffen.
Nach Berechnungen des Statistischen Zentralamtes ist es im August zu einer weiteren leichten Erhöhung der Inflation gekommen.
Im Jahresabstand waren die Verbraucherpreise im August um 3,2 Prozent höher, im Juli lag dieser Wert noch bei 2,8 Prozent.
Maßgebend dafür sind unter anderem die Benzinpreiserhöhungen sowie die Preiserhöhungen bei Brot-, Mehl- und Mehlprodukten.
Nach Ansicht der Vereinigung Österreichischer Industrieller würden sich die Kosten der Arbeitszeitverkürzung von 40 auf 35 Wochenstunden allein auf der Lohn- und Gehaltsseite auf 77 Milliarden Schilling jährlich belaufen, denen keine entsprechende Arbeitsleistung gegenüberstünde.
Eine Diskussion über eine Arbeitszeitverkürzung bezeichnete die Industriellenvereinigung in einer Aussendung als derzeit sinnlos, da weder die Unternehmer noch der Staat ihren Mitarbeitern mehr für ihre Arbeitsleistungen bezahlen könnten, als erwirtschaftet wird.
Im Kärntner Katastrophengebiet gehen auch heute die Aufräumungsarbeiten weiter.
Viele Personen werden immer noch vermisst und dürften vermutlich in der hochwasserführenden Trauer trunken sein.
Landeshauptmann Leopold Wagner hat der betroffenen Bevölkerung gestern rasche Hilfe zugesichert.
Der Landeshauptmann, Stellvertreter und ÖVP-Obmann Stefan Knafel meinte heute, die Wildbach-Verbauung sei offensichtlich ungenügend und eine Forcierung der Verbauung würde viele Arbeitsplätze sichern.
Starke Gewitter mit Stürmen und Tagesschlag haben gestern Nachmittag und am Abend die Süd- und Oststeiermark heimgesucht.
Besonders betroffen sind die Bezirke Feldbach, Leibniz und Radkersburg.
An den Weinkulturen entstand schwerer Schaden.
Außerdem haben die Stürme Bäume entwurzelt, Dächer abgetragen und Stromleitungen unterbrochen.
USA
Präsident Reagan schließt auch nach dem schweren Luftzwischenfall über Sakhalin ein Gipfeltreffen mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Andropov nicht aus.
In einem von dem amerikanischen Nachrichtenmagazin Time veröffentlichten Interview schränkte Reagan jedoch ein, eine derartige Begegnung wäre nur sinnvoll, wenn sie für die Sicherheit der USA und der freien Welt nützlich wäre.
Zu dem Abschluss des südkoreanischen Flugzeugs durch die sowjetische Luftwaffe sagte der amerikanische Präsident, man sei in diesem Zusammenhang versucht, an Rache zu denken.
Es sei jedoch unmöglich, sich für einen derartigen Akt zu rächen.
Man könne nur sehr begrenzte Maßnahmen ergreifen.
USA, Südkorea, Japan.
Sprecher der konservativen Flügel der beiden amerikanischen Kongressparteien haben gestern härtere Vergeltungsmaßnahmen gegen die Sowjetunion für den Abschuss des südkoreanischen Passagierflugzeugs gefordert.
Die Regierung in Seoul hat unterdessen von der Sowjetunion für den Abschuss des Verkehrsflugzeuges volle Entschädigung verlangt.
Ein entsprechender formeller Antrag soll noch heute durch die diplomatische Vertretung der Vereinigten Staaten in Moskau überreicht werden.
Südkorea und die Sowjetunion unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.
Wie aus Tokio bekannt wird, will sich Japan der Entscheidung mehrerer NATO-Staaten anschließen und für die Dauer von 14 Tagen alle regulären Flüge der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot von und nach Japan untersagen.
Die Maßnahme soll morgen formell beschlossen werden.
Die Region in Tokio will weitere Sanktionen gegen Moskau ergreifen, sollten keine stichhaltigen Beweise für die angebliche Spionagetätigkeit des abgeschossenen südkoreanischen Flugzeugs geliefert werden.
Die Außenminister der Europäischen Gemeinschaft tagen heute in Athen und wollen sich auf eine gemeinsame Haltung in der Flugzeugaffäre festlegen.
Libanon Die heftigen Kämpfe in den Schufbergen sind auch in der vergangenen Nacht weitergegangen.
Der staatliche libanesische Rundfunk meldete, die Stellungen der libanesischen Armee seien während der ganzen Nacht angegriffen worden.
Auch südöstlich des Beiruter Flughafens kam es zu Gefechten zwischen libanesischen Einheiten und drusischen Milizen.
Drusenführer Walid Jumblatt betonte, er strebe nach wie vor die Vertreibung der christlichen Milizen und der Regierungstruppen aus den Schufbergen an.
Chile Bei weiteren Protestaktionen gegen die Militärregierung in Chile sind gestern zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.
Staatspräsident Augusto Pinochet sprach in einer Feierstunde zum 10.
Jahrestag der Machtübernahme von vorübergehenden Schwierigkeiten und bekräftigte den vor zehn Jahren eingeschlagenen politischen Kurs.
Er rief die Chilenen auf, die Freiheit zu verteidigen und jeder Saat des Totalitarismus auszulöschen.
Die Botschafter der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft und anderer westlicher Staaten waren der Feier ferngeblieben.
Österreich, Spanien, Niederlande, Schweden.
In zahlreichen westeuropäischen Staaten wurden gestern anlässlich des 10.
Jahrestages des Militärputsches in Chile Demonstrationen gegen die Regierung von General Pinochet abgehalten.
In der Wiener Stadthalle fand eine von der SPÖ organisierte Solidaritätsveranstaltung statt.
Innenminister Karl Blecher betonte, Chile und Nicaragua seien Beispiele dafür, dass Menschen auch in diesen Teilen der Welt einen erfolgreichen Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie führen könnten.
In Madrid, Amsterdam und Stockholm kam es zu Demonstrationen gegen das chilenische Militärregime, an denen tausende Menschen teilnahmen.
Schweiz.
Der Nobelpreisträger für Physik, Felix Bloch, ist im Alter von 77 Jahren in Zürich gestorben.
Bloch war von 1936 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1971 Professor an der Stanford-Universität in Kalifornien.
1952 erhielt er gemeinsam mit dem amerikanischen Wissenschaftler Edward Mills Purcell den Nobelpreis für die Entwicklung neuer Methoden zur Messung magnetischer Kraftfelder in Atomkernen.
Bloch wirkte 1941 auch am Projekt zum Bau der ersten Atombombe mit.
Österreich
Der Maler, Grafiker und Illustrator Hans Fronius begeht heute seinen 80.
Geburtstag.
Der in Sarajevo geborene Künstler wurde vor allem durch Illustrationen zu Werken von Franz Kafka, Thomas Mann, Stefan Zweig und E.T.A.
Hoffmann bekannt.
Hans Fronius lebt seit 1961 in Perchtolzdorf bei Wien.
Auf dem Kapuzinerberg in Salzburg wird Anfang des kommenden Monats ein Denkmal für den österreichischen Dichter Stefan Zweig errichtet.
Zweig wohnte zwischen 1919 und 1934 in Salzburg.
Das Wetter.
Das Tief über der Deutschen Bucht wandert unter Auffüllung ostwärts weiter.
An seiner Rückseite hält die Zufuhr feuchtkühler Meeresluftmassen gegen die Alpen weiter an.
Aussichten bis morgen früh.
Von einigen Auflockerungen abgesehen, vielfach starke oder geschlossene Bewölkung, wiederholt teils schauerartiger Niederschlag.
Schneefallgrenze bei 1600 Meter.
Mäßige bis lebhafte westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 17 Grad.
Frühtemperaturen morgen 7 bis 11 Grad.
Aussichten für morgen.
Unterschiedliche, im Süden teilweise auch aufgelockerte Bewölkung und nur noch gelegentlich etwas Regen.
Winde aus Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen je nach Bewölkung 14 bis 20 Grad.
Und das Wetter übermorgen Mittwoch.
Im Süden verbreitet, sonst gelegentlich sonnig.
Allgemein Wärme.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien, bedeckt, 13 Grad, Westwind mit 20 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt, stark bewölkt, 15 Grad, Nordwind 25.
Linz,
Stark bewölkt, 14 Grad, Westwind 15.
Salzburg.
Stark bewölkt, 12 Grad, Südostwind 15.
Innsbruck.
Stark bewölkt, 13 Grad.
Bregenz.
Bedeckt Regen, 10 Grad.
Graz.
Bedeckt Regen, 12 Grad, Westwind 15 km in der Stunde.
Und Klagenfurt.
Stark bewölkt, 13 Grad, Westwind mit 10 km in der Stunde.
Zwölf Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Dritter Tag des Papstbesuchs in Österreich.
Das dicht gedrängte Programm am heutigen dritten Tag begann Papst Johannes Paul II.
mit der Feier einer Messe im Wiener Stephansdom.
An dem Gottesdienst nahmen Vertreter des Laienapostolats, katholischer Verbände und verschiedener kirchlicher Dienste teil.
In seiner Predigt wandte sich der Heilige Vater vor allem an die in der Kirche tätigen Laien, die er als Zeichen des Heils und als Brücke zwischen Welt und Kirche bezeichnete.
Er dankte den verschiedenen Laiengemeinschaften für die von ihnen geleistete Arbeit, von den Seelsorgehelferinnen und Pastoralassistenten angefangen, über die Experten der Verwaltung, die Pastoralräte und Caritasmitarbeiter, bis zu den Sakristanen, Organisten und allen jenen, die ihren Dienst im Verborgenen leisten.
Die wichtigsten Aussagen des Heiligen Vaters fasst Edgar Sterbens zusammen.
Vor rund 7000 Frauen und Männern aus allen Diözesen würdigte der Papst die Tätigkeit des katholischen Laienapostolats.
Das Apostolat der Amtskirche und das Apostolat der Laien stimmten nicht im Gegensatz zueinander, sondern seien zutiefst aufeinander angewiesen.
Es gebe keine Kirche von oben und keine Kirche von unten, erklärte der Papst.
In der immer wieder von Applaus unterbrochenen Predigt kam Johannes Paul II.
auch auf die Rolle der Laien bei der Glaubensverkündung zu sprechen.
Die Laien sollten als Diener und Lehrer der Wahrheit den Glauben in den von der Kirche formulierten klaren Glaubenssätzen weitergeben, lautete die Ausgangsposition.
Ich weiß, wie dornenreich euer Dienst in der Katechese sein kann, aber
Vertrauen wir darauf, dass der Geist Gottes mit seiner Wahrheit in der Kirche lebt, und stoßen wir nicht die uns Anvertrauten in die Verlassenheit einer bloß subjektiven Auslegung des Glaubens.
Benützen wir alle guten Methoden,
damit Wahrheit als verdauliche Speise gereicht werden kann.
Zugleich aber, gilt die Mahnung des Apostels, verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht.
Jene Evangelisierung, die den Laien anvertraut ist, geschieht aber vor allem im jeweiligen Lebensmilieu.
Mit Recht sagen wir, dass die Eltern die ersten Kateketen ihrer Kinder
dass die Arbeiter die ersten Apostel der Arbeiter sind.
Dass Jugendliche ihre Freunde oft besser anzusprechen wissen,
als Erwachsenen.
Wo immer ihr als gläubige Katholiken lebt, berufen durch Taufe und Firmung, dort seid ihr wahre und echte Glaubensboten, bestellt zur Befreiung der Menschen
durch die Wahrheit.
Damit ihre Arbeit in den verschiedenen Bereichen des Laienapostolats voll zur Wirkung gelangen könne, rief Johannes Paul II.
die Versammelten auf, selbst vom Geiste Christi zutiefst beseelt und durchdrungen zu sein.
Er rief die Laien auf, ihr Leben zu heiligen und definierte, was unter einem Heiligen zu verstehen sei.
Ein Heiliger ist in seinem Leben und Sterben eine Übersetzung
des Evangeliums für sein Land und seine Zeit.
Die Bergpredigt ist eine einzige Schule, um heilig zu werden.
Habt keine Angst vor diesem Wort und habt keine Angst vor der Wirklichkeit eines heiligen Lebens.
Sicher
bedarf die Kirche ihrer großen Einrichtungen, ihrer Strukturen, auch ihrer finanziellen Mittel.
Die Quelle ihres Lebens aber ist der Geist Gottes, der sich in den Menschen ganz konkret ausprägen möchte.
Flecht also das Gebet
Pflegt also das Gebet, besonders auch das persönliche Gebet.
Viele eurer Kirchen sind hervorragende Kunstwerke.
Sie dürfen jedoch nicht zu Museen werden.
Der Papst unterstricht dann die Bedeutung der Gesinnung und des Sakraments der Buße.
Ohne die, wie er wörtlich sagte, Anklage gegen Anklage wachse, aus diesen Anklagen wüchsen Feindschaft, Unfrieden, ja Krieg.
Buße diene nicht allein der eigenen Heiligung, sondern ebenso der Heiligung der Umwelt.
Johannes Paul II.
endete mit dem Appell an die Leiden, lebt mutig euer ganz persönliches Leben, auch wenn es euch unbedeutend erscheint.
Neben der aufsehenerregenden Heiligkeit einiger Menschen gibt es auch die unbekannte Heiligkeit des täglichen Lebens.
Nachdem der Heilige Vater also heute Morgen mit den Vertretern des Laienapostolats im Wiener Stephansdom eine Messe zelebrierte, ist er wieder nahe zu jenem Punkt in der Wiener Innenstadt zurückgekehrt, wo er seine erste Rede anlässlich der Europafespa gehalten hatte.
Im Kongresszentrum der Hofburg auf dem Heldenplatz haben sich um 11 Uhr ungefähr 1200 persönlich eingeladene Vertreter aus Wissenschaft und Kunst eingefunden.
Und Johannes Paul II.
spricht vor einer Zielgruppe, die den Lehren der Kirche besonders kritisch gegenübersteht und die sicherlich am intensivsten über die Strömungen im Christentum diskutiert.
Wir schalten jetzt in die Wiener Hofburg.
Ja, hier in der Hofburg hat der Papst vor etwa zwei Minuten seine Ansprache beendet.
Und wieder ist er in seinen letzten Worten auf die Bergpredigt eingegangen.
Jene Worte der Bergpredigt, die der Papst bereits in seinen Ansprachen im Donaupark und auf dem Helgenplatz immer wieder in den Mittelpunkt seiner Reden gestellt hat.
Die Veranstaltung im Großen Saal des Kongresszentrums in der Hofburg hätte heute um 11 Uhr beginnen sollen.
Aber wie schon so oft während dieses Besuchs ist der Papst später als vorgesehen eingetroffen.
Er hat nämlich die Stephanskirche erst 20 Minuten nach 11 Uhr verlassen und ist erst um halb 12 Uhr hier im Kongresszentrum eingetroffen.
Und hier hat sich zwischen das Rot, zwischen dem Rot und Violett der Kardinäle und Bischofsroben, das Hermelin besetzte Schwarz der Universitätsrektoren gemischt.
Die Teilnehmer an dieser Veranstaltung, an der Spitze Wissenschaftsminister Fischer, Unterrichtsminister Zilk, Bürgermeister Graz und fast 1200 Universitätsprofessoren, Dozenten, Kulturschaffende aus allen Bereichen der Kunst und auch Medienvertreter.
Auf die grundsätzliche Problematik in der Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft, Kunst, Kirche und Gesellschaft ist der Universitätsprofessor Richard Plaschka, der Vorsitzende der Rektorenkonferenz, schon in seinen Begrüßungsworten eingegangen.
Es ist das Aufrollen der entscheidenden Fragen und Arbeiten im übernationalen Feld.
In der Wirkungstiefe ist es der Zug zur Wahrheit bei aller Vielfalt der Fragestellungen und bei aller Notwendigkeit der Infragestellung und auch bei den Einbrüchen des Zweifels.
Es ist in letzter Hinsicht und es ist in immer und ständig währender Erneuerung
Die Suche nach den vielen Wahrheiten unseres Lebens und nach seiner letzten einen Wahrheit.
In der Wirkungsweise ist es die Verantwortung für die Weitergabe des Erkannten.
In der Lehre, in der Darstellung und in dieser Verantwortung sind wir alle zurückgeführt aus
unseren Bereichen auf jenes kleine Wort, das zugleich Ausdruck der Freiheit des Menschen ist.
Verkündige, ob gelegen oder ungelegen.
Und gleich am Anfang seiner Ansprache ist der Papst bereits auf diesen Konflikt eingegangen.
In einer solchen Stunde sind alle schöpferischen
alle nachdenklichen und gutwilligen Menschen aufgerufen, ihre Kräfte mehr als je zu verbinden, damit der Weg des Menschen, der Weg der Menschheit, nicht durch Katastrophen blockiert oder beendet werde.
Der Mensch
ist ja das zusammenfassende Thema aller Wissenschaft und aller Kunst.
Und die Medien haben gerade dies zum Ziel, Menschen miteinander zu verbinden.
Der Mensch als Individuum, als Mitmensch,
Und als Kind Gottes ist auch das Thema der Kirche.
Der Mensch also im Mittelpunkt, im Mittelpunkt der Kirche, im Mittelpunkt der Wissenschaft, im Mittelpunkt der Kommunikation.
In seiner Rede ist der Papst dann auch auf die Leistungen der Wissenschaft eingegangen.
Er hat die Leistungen von Wissenschaft und Technik lobend erwähnt, hat aber auch eine ernste Mahnung an die hier 1200 Vertreter aus diesen Bereichen gerichtet.
Die technische Anwendung
des wissenschaftlichen Fortschritts hat die Bedingungen menschlichen Lebens vielfach verbessert.
Man denke nur an die Erfolge im Kampf gegen Hunger und Schmerz.
Auch die von der Wissenschaft in Anspruch genommene Wertfreiheit
Wertneutralität ihres Handelns kann als asketische Distanz zu eigenem Wunschdenken reinigend auf die Analyse wirken, wenn sie sich nicht so verabsolutiert, dass sie den
denkbaren Anspruch südlicher Werte nicht mehr erkennt.
Wie jedes menschliche Handeln steht aber auch jenes der Wissenschaft und ihrer technischen Anwendung
unter einer unaufhebbaren Ambivalenz.
Der Mensch ist bedroht durch das, was er selbst produziert.
Der Papst ist hier in seiner Ansprache auch noch auf andere Probleme eingegangen.
Grundsätzlich hat er hier ausgeführt, könne es keine Eingrenzung der Grundlagenforschung auf der Suche nach der ewigen Wahrheit, wie er wörtlich gesagt hat, geben.
Im gleichen Atemzug hat er aber auch einige Dinge an der Wissenschaft kritisiert.
Genetische Forschung, sprich hier Retortenbabys, standen hier im Mittelpunkt, aber auch die Anwendung bakteriologischer und chemischer Waffen.
Und das waren dann die Schlussworte der Ansprache des Heiligen Vaters.
Verehrte Damen und Herren, Wissenschaftler, Künstler und Publizisten,
Übersehen und Überhören sie ihn nie, den hoffenden, liebenden, angsterfüllten, leidenden und blutenden Menschen.
Seien sie sein Anwalt, hüten sie seine Welt, diese schöne
gefährdete Erde.
Sie treffen sich dabei mit den Anliegen der Kirche, die unverwandt auf jenen schaut, über den Pilatus sagte, Ecce Homo, Seita, der Mensch.
Jesus Christus, Gottes
und der Menschensohn ist der Weg zur vollen Menschlichkeit.
Er ist auch das Ziel.
Möge es vielen geschenkt werden, ihn neu zu erkennen, auch durch sie.
Der Papst geht jetzt durch die Reihen der Hofburg.
Vom lauten Applaus, der mehr als 1200 Teilnehmer begleitet.
Er wird nun über den Vorsaal, über die Seitengalerie, wieder zur Botschafterstiege gehen und dort dann vom Universitätsprofessor Dr. Taschka verabschiedet werden.
Das wär's aus der Hofburg.
Ich gebe zurück ans Funkhaus.
Reporter in der Wiener Hofburg war Hans-Christian Unger.
Zwei Minuten vor halb eins ist es jetzt.
Bei mir hier im Studio hat jetzt Hans-Jakob Steele Platz genommen.
Guten Tag.
Guten Tag.
Herr Steele, Sie sind seit Jahren Rom- und Vatikan-Korrespondent deutscher Rundfunkanstalten, waren vorher als Korrespondent in Polen und sind auch Mitarbeiter der deutschen Wochenzeitung Die Zeit.
Sie haben alle Reisen, alle 20 Reisen von Papst Johannes Paul II.
miterlebt und mitverfolgt.
Die Hauptveranstaltungen auf dieser Österreich-Papstreise in Wien wie die Europafespa, das Treffen mit der Jugend im Wiener Stadion und gestern die große Messe im Wiener Donaupark sind beendet.
Rund 500.000 Menschen haben den Papst mit Begeisterung hier in Wien empfangen.
Herr Steele, was ist für Sie das äußerlich Kennzeichnende dieses Wien-Besuchs?
War Wien genauso wie die Besuche in der Bundesrepublik Deutschland, wie in den USA, in Lateinamerika von Polen überhaupt abgesehen?
Polen ist ja ein Sonderfall.
Oder gibt es etwas, was Sie als typisch österreichisch bezeichnen würden?
Das Typische ist, dass dieser Besuch sicher einer der unproblematischsten Besuche des Papstes war, einfach deshalb, weil dieses Österreich, trotz mancher Diskussionen, die es ja hier auch im Vorfeld des Besuchs gegeben hat, im Grunde ein in sich harmonisches Land ist, ein Land, das keine Machtpolitik treibt, ein Land, das nicht von scharfen Gegensätzen innerlich zerrissen ist, wie viele Länder, in denen der Papst da war, ein Land,
mit einer funktionierenden Demokratie, weder von rechten Diktatoren noch von Linken bedroht oder beherrscht.
All dies unterscheidet dieses Land von anderen Stationen der bisherigen Papstreisen.
Und der Papst hat nicht zuletzt deshalb auch dieses Österreich als ein Modell bezeichnet.
Denn als ein Modell für Europa, für ein Europa, das, wie er sagt, vom Atlantik bis zum Ural und von der Nordsee bis zum Mittelmeer reicht, nämlich ein Europa über die ideologischen
Barrieren hinweg, dem er hier in Wien eine ganz besondere Botschaft sagen wollte, von dieser Plattform des friedlichen, des neutralen Österreich aus, das was er auch sehr schon bei der Ankunft betont hat.
Von hier aus wollte er eine möglichst glaubhafte Botschaft an dieses Europa richten und
Er hat sie besonders dadurch glaubhaft gemacht, dass er auch dieses Jubiläum des 300-jährigen Sieges über die Türken vor 300 Jahren nun nicht, wie manche Leute befürchtet oder vielleicht auch andere gehofft haben, mögen nun zum Anlass irgendwelcher Kreuzzugsfanfaren, Machte oder kaltkriegerischer Töne, sondern ganz im Gegenteil auch zum Anlass einer
christlich-abendländischen, auch kirchlichen Selbstkritiker, sprach auch von den von den Schrecklichkeiten, die Christen angerichtet haben, nicht nur Türken und Barbaren anderer Länder.
Und aus dieser glaubwürdigen Position heraus hat er Wien benutzt als Plattform, als Podium, um seine christliche, im Grunde pastorale Botschaft in die Politik, in diese politische Welt und gerade in diesem
prekären Moment der Weltsituation.
Er sprach ja gestern Abend in der Hofburg auch davon, dass es manchmal so scheint, als ob wir schon in einer Vorkriegszeit, nicht in einer Nachkriegszeit leben.
Und gerade deshalb war für ihn Wien, ist für ihn Wien so wichtig und ist für ihn ein so einmaliger Platz.
Und das ist das Besondere an diesem Besuch hier in Österreich.
Wenn man nun die Kommentatoren in den Zeitungen liest, die österreichischen Kommentatoren, sind eigentlich diese Aussagen des Papstes untergegangen.
Man hat sie eigentlich gar nicht so richtig bewertet, wenn man zum Beispiel die Aussagen bei der Europa-Vespa anspricht.
Ja, das ist sehr seltsam, aber vielleicht ist auch das ein Zeichen für das, was ich meinte und was dem Papst diese Plattform gibt, dass dieses Österreich so wenig von den Konflikten berührt ist,
dass es sozusagen nicht einmal ganz melkt, wenn es nun in diesem Sinne zum Podium des Papstes wird.
Nicht von ungefähr hat der Papst ganz leise anklingen lassen, gestern in der Hofburg, als er zu den österreichischen Politikern aller Richtungen und Pandeien sprach,
dass sich Österreich eigentlich noch intensiver, als es dies ohnehin schon tut, und der Papst ist sehr dankbar dafür, noch intensiver einsetzen sollte, um seine Vermittlungsfunktion, seine Brückenfunktion zwischen Ost und West zur Geltung zu bringen.
Herr Stellet, der Papst sprach auch vom Missbrauch der Freiheit.
Das ist seine Botschaft, die er sozusagen den Ländern bringt, in denen Freiheit, manchmal vielleicht auch ein Übermaß an Freiheit aus seiner Sicht herrscht, dass er daran erinnert, dass Freiheit nur in Bindung sinnvoll ist und das zur Freiheit immer auch das Ordnungselement geführt.
Ich meine, das sind nicht einmal nur Christliche, das sind also schon
menschliche Binsenweisheiten, die glaube ich sogar jeder Atheist akzeptieren kann.
Aber das ist natürlich ein Ton, ein Akzent, den er gerade hier, ich würde sagen nicht hier in Österreich nur setzt, den er überhaupt bei allen Besuchen in westlichen Ländern setzt, wo er weiß, dass
der Wert der demokratischen Freiheiten, der Meinungsfreiheit so ungeheuer groß ist in anderen Ländern, wo das fehlt, da braucht er nun nicht so sehr an die Bindungen zu erinnern.
Da gibt es wieder zu viele Bindungen, zu viele Begrenzungen der Freiheit.
Auffallend für uns hier bei seinen Reden war, dass er vor allem in seinem Reden das Pastorale und Spirituelle betont hat.
Der Papst sprach sich wieder gegen die Abtreibung aus,
Aber auf die Problematik der Empfängnisverhütung ging er hier in Österreich vor allem bei der Veranstaltung mit der Jugend nicht ein.
Wissen Sie, er hat diese Problematik eigentlich noch niemals ausführlich diskutiert oder zur Diskussion gestellt.
Er hat immer nur an die bestehende kirchliche Lehre, katholische Lehre, Humane Vitae usw.
erinnert.
Es sind eigentlich viel mehr wir, da muss ich jetzt schon selbstkritisch für uns alle sagen, wir Journalisten sind es immer, die dann also aus diesen zwei, drei Sätzen, die der Papst auf all seinen Reisen zu diesem Thema sagt, dann
eine ganze Diskussion anknüpfen und das Thema wird auf diese Weise ungeheuer hochgespielt.
Ich habe nicht den Eindruck, auch aus meinen Beobachtungen in Rom, dass dieses so ein zentrales Thema... Der Papst ist, ja, er ist konservativ im kirchlichen Sinne, in dem Sinne, dass er an den
bestehenden kirchlichen Lehren, Dokumen, Moralauffassungen an dem, was auch seine Vorgänger in diesen Dingen entschieden haben, festhält, dass er das bekräftigt auch.
Aber es ist nicht so, dass er nun darauf herumpocht.
Bei ihm reduziert sich vieles, worüber dicke theologische Bücher geschrieben worden sind und noch geschrieben werden, wogegen er ganz sicher nicht ist, aber das reduziert sich bei ihm in seiner Volkspastoral, muss man wirklich sagen, reduziert sich das auf im Grunde die einfachen Formen, so wie der Dekalog, die zehn Gebote eigentlich etwas sind,
was Menschen akzeptieren, auch wenn sie nichts von Christen, aber ja nicht einmal was von Religion wissen wollen, aber das sind bestimmte Grundsätze menschlichen Verhaltens, auf die er dann auch seine moralischen Postulate letzten Endes reduziert.
Natürlich dann immer auch mit dem Unterton und auch mit der Erwähnung dessen, was die römisch-katholische Kirche ihren Gläubigen lehrt.
Ich glaube, wenn man den Papst darauf ansprechen würde, wenn man ihn fragen würde, was er dazu denkt, das ist auch schon in Privatgesprächen getan worden, dann reagiert er darauf sehr gelassen.
Wer nun einmal dazugehört, der muss sich an die Regeln auch gebunden halten.
Niemand ist gezwungen, katholisch zu sein.
Niemand ist gezwungen, dem Papst zuzujubeln.
Das unterscheidet ja auch christliche Freiheit von anderen.
Sie haben alle 20 Papstreisen mitverfolgt.
Gibt es in den ganzen Reden des Papstes gewissermaßen einen roten Faden in seinen Aussagen, sei es nun politisch und auch kirchlich?
Ich meine, dieser Papste lässt sich in seinen Aussagen, glaube ich, nicht auf irgendeinen simplen Nenner bringen.
Es ist immer ein ganzer Fächer von
Lehren von Botschaften, die er ausbreitet.
Aber der Nenner, auf den sich das bringen lässt, ist eigentlich der, der in der Bibel ganz einfach formuliert ist, geh hin zu allen Völkern.
Und das ist das, was er eigentlich tut und verkündet die Botschaft seines Glaubens, seiner Kirche.
in einer Weise, die auch modernen Voraussetzungen entspricht, mit allen Begrenzungen, die das bedeutet, all dieser technische Apparat, protokollarisch, Sicherheitsapparat, alles, was das sozusagen aufwirbelt, das, was man hier in Wien dann Rummel nennt, auch anderswo, nicht nur hier, Rummel nennt, das ist die unvermeidliche Begleiterscheinung, weil ja eine Kirche und eine Religion nichts ist, was nur im Himmel stattfindet, sondern auf dieser Erde und auf diesen Straßen dieser Erde liegt auch Dreck.
Danke für dieses Gespräch, Hans Jakob Steele.
Hans Jakob Steele ist seit Jahren Rom- und Vatikan-Korrespondent.
Er hat alle 20 Reisen von Papst Johannes Paul II.
miterlebt und mitverfolgt.
Und wir setzen jetzt fort mit Kommentaren aus österreichischen Zeitungen zum Papstbesuch.
Erich Eichinger hat sie ausgewählt.
Zum Papstbesuch und zum gestern abgeschlossenen Katholikentag meint Hans Rauscher in einem Kommentar im Kurier unter dem Titel Andere Sorgen.
Papst Wojtyla kommt aus der Kirche des Ostens.
Dort hat man andere Sorgen als im Westen.
Das Kirchenvolk des Westens versucht, seine Vorstellungen eines freieren, persönlichen Sexuallebens mit den Geboten der Kirche in Einklang zu bringen.
Dafür hat man im Osten, wo man ums Überleben in der kommunistischen Diktatur kämpft, wenig Verständnis.
Das spürt man auch bei den Äußerungen des Papstes bei diesem Österreichbesuch.
Besonders bei der Eucharistiefeier am Sonntag, wo er seinen harten Standpunkt in Fragen der Sexualmoral erneut einzementierte.
Am Vorabend im Stadion trug Johannes Paul II.
den Jugendlichen, die ihn begeistert empfangen hatten, auf, sie sollten die Gebote ernst nehmen, denn sie sind der Weg.
Es ist die Frage, ob das genau das war, was die Jungen in dieser Stimmung hören wollten.
Aber das ist der Weg dieses Papstes.
Der Höhepunkt kam von der Jugend.
Unter diesem Gesichtspunkt schreibt Fritz Czoklich in der Grazer kleinen Zeitung.
Wenn man sich in Zukunft einmal an den Katholikentag 1983 erinnern wird, dann kommt einem sicher das großartige Jugendfestival im Wiener Stadion in Erinnerung.
Nach vielen Jahren, in denen die katholische Jugend dieses Landes einem Auszehrungsprozess besonderer Art und scharfer Kritik von allen möglichen Seiten ausgesetzt war, ist damit ein respektabler Neuanfang gelungen, der für die Zukunft neue Impulse in der kirchlichen Jugendarbeit erhoffen lässt.
Noch ein Gedanke lässt mich nicht los, seit mich dieses Jugendfest in seinen Bann gezogen hat.
Noch vor ganz wenigen Jahren wäre ein solches Jugendspektakel in Gegenwart eines Papstes ganz unmöglich gewesen.
Wie rasch sich die Dinge doch ändern, obwohl man manchmal den subjektiven Eindruck hat, dass zurzeit alles auf der Stelle tritt und nicht weitergeht.
Und in den oberösterreichischen Nachrichten heißt es bei Reinhard Hampe,
Angesichts des Echos, welches auf die gewiss vielen Menschen unangenehmen Papstworte spürbar war, dürfen die Bischöfe getrost ihre Sorgen begraben, wonach der Papstbesuch den österreichischen Katholikentag ins Abseits drängen könnte.
Freilich wäre diese Versammlung der Gläubigen anders verlaufen, wenn der Papst nicht gekommen wäre.
Man hätte sich vielleicht mehr in Diskussionen über modische Themen verstrickt mit weniger Echo.
Aber bei der Papstprelikt im Donaupark fiel beispielsweise auf, dass der stärkste Applaus an Stellen erfolgte, die entweder direkt ins Religiöse spielten oder die von etlichen Kritikern als starr empfundenen Ansichten des Papstes noch betonten.
Speziell bei Ehe, Familie, Abtreibung.
Wir sehen die Parteizeitungen, den Papstbesuch und den gestern abgeschlossenen österreichischen Katholikentag.
Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
Das war jedenfalls nicht die Ecclesia Militans, die kämpferische Kirche früherer Dezenien, die einem hier begegnete.
Auch nicht in der Gestalt dieses Papstes, der in seinen Äußerungen oft konservativer erscheint, als es die faszinierende volkstümliche Liebenswürdigkeit seiner Person, die in die Herzen von Hunderttausenden, einmal in blühender Hitze, einmal in strömendem Regen, entgegenschlagen ließ, vermuten lässt.
Wenn in den Sühnefürbieten auf dem Heldenplatz auch der Verfehlungen der Christen und sogar der Verfolgung der Juden gedacht wurde, so markiert dies bedeutsame Wandlungen.
Gar nicht zu reden davon, dass hier und heute eine Partei die Kirche nicht mehr vereinnahmen kann, wie dies Dollfuß beim Katholikentag vor 50 Jahren konnte.
Es steht uns nicht zu beurteilen zu, ob der Besuch des Papstes den Katholikentag mit seinen kritischen Anliegen, seinen reformwilligen Diskussionen eher zugedeckt hat oder doch ein Auftrieb für die Katholiken war, sich auch als gesellschaftliche Kraft und nicht nur als Glaubensgemeinschaft gestärkt zu fühlen.
Eine Kirche, die großzügig und gelassen ist, forderte die Vorsitzende der katholischen Jugend im Stadion.
Ob dieser die Antworten des Kirchenoberhauptes genügten, muss sie im eigenen Kreis beurteilen.
Im sozialistischen Salzburger Tagblatt meint Adalbert Krims hingegen,
Wenn es Katholikentagspräsident Pleuer mit seiner Vorankündigung ernst gemeint hat, das Großereignis solle nicht triumphalistisch und keine Machtdemonstration der Kirche sein, so hat er seine Rechnung ohne den Papst gemacht.
Johannes Paul II.
hat dafür gesorgt, dass die wirklichen Zeichen der Hoffnung an den Rand des Katholikentages gedrängt wurden und der kirchliche Totalitäts- und Unfehlbarkeitsanspruch im Zentrum stand.
Damit hat er nicht nur Andersdenkende, sondern auch nicht wenige Katholiken vor dem Kopf gestoßen.
Dass nun alle gemäß dem Wunsch des Papstes, wie der verlorene Sohn, ins christliche Abendland heimkehren, kann zumindest bezweifelt werden.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt kommentiert Peter Kjar folgendermaßen.
Selten noch wurde von einem Rednerpult aus ein so starker politischer Appell an die Einzelnen und auch an die Gesellschaft gerichtet, der einen Freiheit, dem Drang zur eigenen Entfaltung jene Grenzen zu setzen, die das Gewissen Gott und den anderen gegenüber fordert.
Die Mahnung zur Umkehr, zur Einkehr, zum Schuldbekenntnis konkretisierte der Papst in einem durchaus politischen Sinn.
Das Leben sei in jeder Phase zu schützen, Ehe und Familie seien als gottgewollte Formen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens nicht durch andere Formen einfach zu ersetzen.
Es war dies gerade jetzt und in Österreich eine sehr politische Mahnung, denn jetzt in Österreich breitet sich mehr und mehr eine Gesinnung aus, die es als durchaus üblich erscheinen lässt, den einmaligen Rang von Ehe und Familie, den unbedingten Vorrang von Leben, auch und erst recht als Ungeborene, zu demonstrieren.
Wenn die Papstmesse nicht Höhepunkt und Abschluss, sondern Höhepunkt und Anfang einer Umkehr zur Hoffnung war, dann sollte, müsste sie konkrete Ergebnisse zeigen.
Auch konkrete politische Ergebnisse.
Mit diesen Kommentarstimmen aus österreichischen Zeitungen ist die Papstberichterstattung in diesem Mittagsjournal abgeschlossen.
Über das weitere Besuchsprogramm des Heiligen Vaters informieren wir dann Sie wieder ab 18 Uhr im Abendsjournal.
341 ist es jetzt, Wirtschaft im Mittagsjournal.
Die Vereinigten Edelstahlwerke, verstaatlichtes Unternehmen mit jetzt noch rund 14.000 Beschäftigten, kämpfen mit den ernstesten Schwierigkeiten.
Am Weltmarkt für Edelstahl gibt es große Überkapazitäten, die das Unternehmen, das zu 80 Prozent von Exporten abhängig ist, tief ins Markt treffen.
Die Edelstahlwerke haben in den vergangenen Jahren insgesamt schon rund 5.000 Mitarbeiter abgeben müssen.
Insgesamt brauchten sie bisher mehr als 6 Milliarden Schilling Finanzhilfe vom Staat.
Trotz all dieser Maßnahmen hat sich die Lage der Edelstahlwerke weiter verschlechtert.
Das Unternehmen braucht für heuer und nächstes Jahr weitere 3,5 Milliarden Schilling Finanzhilfe.
Bis 1987 werden es insgesamt sogar weitere 9 Milliarden Schilling sein, die die VW brauchen.
Trotz all dieser Maßnahmen stehen den VEW jetzt aber auch weitere drastische Personalreduktionen bevor.
Sie sind Inhalt des sogenannten dritten Strukturkonzeptes, das für das Unternehmen erarbeitet wurde und das nun offiziell vorliegt.
Irmgard Bayer führte mit dem VEW-Generaldirektor darüber das folgende Gespräch.
Herr Generaldirektor Bayer, das dritte Strukturkonzept liegt nun vor, in einer offiziellen Version,
Was bringt es für die VEW-Betriebe?
Weitere strukturbereinigende Maßnahmen innerhalb der VEW, innerhalb eines mittelfristigen Zeitraums.
Ich würde sagen, Schwergewicht der Realisierung dieser Maßnahmen liegt in den Jahren 84, 85, 86.
Insgesamt ist vorgesehen ein weiterer Personalabbau in der VEW von etwa
in Österreich 3.500 Mitarbeitern und im Ausland etwa 500.
Was bedeutet das für die einzelnen Standorte?
Für die Standorte heißt das, dass der größte Teil der Personaleinsparungen in Dernitz liegt, mit etwa 1.300.
In Wien mit etwa 500.
Kapfenberg etwa 400, in Mürzzuschlag, Königsberg etwa 670, in Judenburg etwa 500.
Dazu muss man aber sagen, diese 500 beinhalten auch die Mitarbeiter, die von der VEW an die Fürstalpine überstellt werden im Zuge der Übernahme des Blankstahlbetriebs.
Können Sie noch einmal sagen, welche die wichtigsten Verlagerungen, Umstellungen, Schließungen sein werden?
Die wichtigsten vorgesehenen Verlagerungen ist die Verlagerung der Rohstahlerzeugung von Ternitz nach Kapfenberg und die Verlagerung der Schmiedeerzeugung von Ternitz nach Kapfenberg.
Das sind ungefähr die 1300 Leute?
Das sind in Ternitz etwa die 1300 Leute.
Was passiert mit Mürzzuschlag?
Mit Mürzzuschlag ist vorgesehen, das Blechwalzwerk zunächst
in etwas eingeschränkter Weise weiterzufahren, um abzuwarten, ob ein dort anlaufendes Rationalisierungsprogramm die erwarteten Ergebnisse bringt.
In Umstellungen in Kapfenberg.
Kapfenberg erhält ja Produktion dazu, sowohl auf der Rohstahlseite als auch auf der Walzwerkseite.
Aber auch in Kapfenberg muss man mit Personaleinsparungen
vorgehen.
Es ist wohl zu erwarten, dass es gegen dieses Konzept jetzt, so wie schon in den vergangenen Tagen, heftige Proteste von der Belegschaft gibt, vielleicht auch auf politischer Ebene.
Ist es überhaupt möglich, von diesem Konzept sozusagen noch etwas abzuhandeln?
Wenn man vermeiden will, bei der gegebenen Marktsituation, dass die Verluste der VEW in den nächsten Jahren weiter steigen, möglicherweise geradezu explodieren und damit unfinanzierbar werden,
Und wenn man weiters vermeiden will, dass dadurch die Summe aller Arbeitsplätze in der VÖW dann gefährdet ist, dann muss man die regionalpolitischen Rücksichten, die bisher genommen wurden, drastisch reduzieren.
Was heißt das?
Das heißt, dass man auf die einzelnen Regionen nicht mehr so wie bisher Rücksicht nehmen kann, auch von politischer Seite nicht mehr so wie bisher Rücksicht nehmen kann.
weil man dadurch die VEW in ihrem gesamten Bestand gefährden würde.
Wenn man jetzt grob genommen zum Beispiel die Personalabstriche halbieren würde oder so irgendetwas, hieße das, dass das den Bestand der Gesamt-VEW dann in ernste Gefahr bringen würde?
Ich glaube, das würde das in etwa heißen.
Es sei denn, dass dann jemand kommt und sagt, den dadurch entstehenden zusätzlichen Aufwand ersetze ich dir.
Aber ich glaube, man muss doch auch etwas sagen.
Es gibt sicher kein anderes Unternehmen, in dem die Belegschaft so große Opfer auf sich genommen hat, wie die Belegschaft der Freie W in den letzten Jahren.
Das, glaube ich, sollte man einzelnen
Journalisten ins Stammbuch schreiben.
Jetzt noch einmal ganz konkret.
Sie haben anfangs erwähnt, das Konzept wird realisiert in den Jahren 84, 85, 86.
Was ist für das Jahr 84 zu erwarten?
Es ist so, dass wir schon in der ersten Hälfte 84 die wesentlichsten Maßnahmen eigentlich in allen Bereichen beginnen.
Das heißt also die Verlagerung der vorgesehenen Produktionen.
die Einstellung gewisser Betriebe, das heißt auch die Maßnahmen, die in der Verwaltung vorgesehen sind.
Das heißt, dass der größte Teil des Personalabbaus auch gleich für das Jahr 1984 zu erwarten ist?
Das glaube ich nicht.
Ich glaube, dass das Schwergewicht des Personalabbaus
Ja, in der zweiten Hälfte 1984, in der ersten Hälfte 1985 Erfolg.
Neun Minuten vor 13 Uhr, ein Kulturbericht im Mittagsjournal.
Heute, am 12.
September, feiert der Maler und Grafiker Hans Fronius seinen 80.
Geburtstag.
Professor Fronius wurde 1903 in Sarajevo geboren.
Er erlebte dort als Augenzeuge das Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand mit, kam mit elf Jahren zunächst nach Graz an die Mittelschule und studierte dann an der Wiener Akademie.
1930 ging Fronius als Mittelschulprofessor für Zeichnen zunächst nach Graz, dann nach Fürstenfeld, wo er 30 Jahre lang blieb.
Seit 1961 lebt der Künstler in Berchtoldsdorf bei Wien, wo Maria Rennhofer ihn besucht hat.
Sie hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Sein Alter spüre er überhaupt nicht, sagt Professor Hans Fronius.
Die künstlerische Schaffensfreude sei nicht verloren gegangen, im Gegenteil.
Das Jahr 1983 sei eines der produktivsten überhaupt.
Seinem Stil ist Fronius treu geblieben.
Er sieht sich als Ausdruckskünstler und die Ausdruckskraft hat bei den Werken aus der letzten Zeit eher noch zugenommen.
Hans Fronius stammt aus einer Familie, in der die künstlerische Begabung Tradition hat.
Mein Vater ist Simbürger Sachse, meine Mutter ist Wienerin.
Ich bin geboren in Passini, das ist ein Künstlergeschlecht, dem ich sehr viel zu danken habe.
Johann Nepomuk Passini war ein großer Biedermeiermaler, Ludwig Passini ein Aquarialist.
Und in meiner Familie geistert also das Talent.
Nun, das ist nicht immer nur ein Glück, sondern auch eine Belastung.
Ich habe in meinem Buch geschrieben, ein Bilderbuch eines Lebens ist geschildert, wie meine Schwester immer meine Arbeiten gemessen hat an meinen Vorfahren und gesagt hat, Talent hat der Hansl schon, aber ein Onkel Ludwig wird er nie.
Die großen Vorbilder von Hans Fronius waren dann auch weniger die eigenen Vorfahren, sondern vor allem Goya, aber auch Kubin und James Ensor.
Ab 1930 als Zeichenlehrer tätig, hatte er bald größere Ausstellungen in Österreich und auch im Ausland.
Neben dem freien künstlerischen Schaffen begann Hans Fronius, Ende der 20er-Jahre Werke der Weltliteratur zu illustrieren.
Neben Tolstoi, Balzac, Edgar Allan Poe oder Julian Green ist es vor allem Franz Kafka, dessen Werk ihn bis heute nicht loslässt.
Ja, ich bin sehr früh zu diesem Dichter gekommen, zu einem reinen Zufall.
Ich habe in einem Antiquariat ein verramschtes Büchlein, also es war die Verwandlung gekauft, war wie vom Blitz getroffen und seither wende ich mich immer seinem Werk zu.
Damals war es eine sehr undankbare Aufgabe, Herr Gautier,
als Jude und als verrückter Dichter, so gut wie nichts, und selbst meine Freunde haben mich damals nicht verstanden.
Später zeigte ich dann, weil ich endlich einmal ein Urteil wissen wollte, Kubin haben auch die Blätter gefallen, Max Broth, und reiste nach Prag.
Die waren alle, der ganze Kafka-Kreis war begeistert.
Ich hatte auch ein imaginäres Porträt von Kafka gemacht und zu meiner Freude sagte Urzitil, der Fronius, der ihn nie gesehen hat, hat ihn am besten getroffen.
Aber das war dann bald aus, denn es kam ja die Invasion in der Tschechoslowakei und dann kamen die Nazis und erst nach dem Krieg kam dann meine ganze Grafik, also die Kafka-Grafik auch zu gelten.
Ein vor kurzem erschienenes Buch Kunst zu Kafka von Wolfgang Hilger, wie auch die Ausstellung im vergangenen Frühling in der Wiener Albertina, fassen die bisherige, jahrzehntelange Bemühung Hans Fronius um das Werk des Dichters zusammen.
Das Thema ist für ihn aber noch lange nicht abgeschlossen.
Erst in allerletzter Zeit entstand ein neues Blatt zu einer Kafka-Erzählung.
Und nicht nur zum Thema Kafka hat Hans Fronius noch eine Menge von Plänen und Ideen, die er verwirklichen möchte.
Pläne habe ich viele.
Ich möchte einen ganzen neuen Zyklus radieren, einen lithographieren.
Malen möchte ich.
Ich habe diese beiden Welten ganz getrennt, die Grafik und die Malerei.
Also mit einem Wort ist Alternative schaffen, dass ich immer wechsle, glaube ich, erhält mich und hoffentlich auch meine Kunst jung.
Und noch etwas hält den Künstler Hans Fronius jung, die Unzufriedenheit mit sich selbst.
Der Künstler wird immer wieder beneidet, weil er die Gabe hat und sich ausdrücken kann und sich nach dem Modewort selbst verwirklichen kann.
Aber die Leute vergessen, dass ja unmittelbar nach der Freude gleich wieder die Unzufriedenheit da ist.
Und das ist ja das treibende Element.
Und dann ist man nur Künstler, wenn man ständig unzufrieden ist, wenn man sich richtig einrangiert.
Unter den Zeitgenossen, bitte, da fühle ich mich ganz wohl und am Platze und habe sicherlich meine Stellung.
Wenn ich aber große, wirklich ganz große Kunst sehe, dann fühle ich mich, sagen wir, wenn ich einen Gäuer sehe, sehr klein.
Hans Fronius, Maler und Grafiker, er feiert heute seinen 80.
Geburtstag und wir schließen dieses Mittagsjournal mit einigen Meldungen.
Österreich.
Nach einer Messe im Wiener Stephansdom und nach einer Begegnung mit Wissenschaftlern, Künstlern und Medienschaffenden in der Hofburg trifft Papst Johannes Paul II.
nun mit Vertretern des österreichischen Episkopats zusammen.
In seiner Rede in der Hofburg rief der Papst zur Humanisierung von Wissenschaft und Technik auf.
Er sagte, nicht Wissenschaft und Technik als solche bedrohten den Menschen, sondern deren Loslösung von siedlichen Maßstäben.
Am Nachmittag besucht Johannes Paul II.
die UNO-City.
Anschließend wird er in der Wiener Innenstadt am Hof erwartet, um vor Arbeitern zu sprechen.
Auch der Besuch der polnischen Kirche in Wien steht heute auf dem Programm.
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche will hier eine neue Orgel segnen.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes hat sich im August die Inflation in Österreich weiter leicht erhöht.
Im Jahresabstand waren die Verbraucherpreise im August um 3,2 Prozent höher.
Im Juli lag dieser Wert noch bei 2,8 Prozent.
Als maßgebend dafür gelten unter anderem die Benzinpreiserhöhungen und die gestiegenen Preise bei Brot-, Mehl- und Mehlprodukten.
Im Kärntner Katastrophengebiet werden die Aufräumungsarbeiten fortgesetzt.
Vier Personen gelten als vermisst.
Sie dürften in der hochwasserführenden Trau ertrunken sein.
Heftige Gewitter mit Stürmen und Hagelschlag haben gestern Abend auch die Süd- und Oststeiermark keimgesucht.
Besonders betroffen sind die Bezirke Feldbach, Leibniz und Radkersburg.
USA
Präsident Reagan schließt auch nach dem schweren Luft-Zwischenfall über Sakhalin ein Gipfeltreffen mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Andropov nicht aus.
In einem Interview für das Nachrichtenmagazin Time meint Reagan, eine derartige Begegnung müsste für die Sicherheit der USA und der freien Welt nützlich sein.
Nur dann hätte ein Gipfeltreffen einen Sinn.
Sprecher der konservativen Flügel der beiden amerikanischen Kongressparteien haben härtere Vergeltungsmaßnahmen gegen Moskau wegen des Flugzeugabschusses verlangt.
Sie forderten unter anderem den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion.
Südkorea Die Regierung in Seoul hat von der Sowjetunion für den Abschuss des Verkehrsflugzeuges volle Entschädigung verlangt.
Ein entsprechender formeller Antrag soll noch heute der Regierung in Moskau übermittelt werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Das sogenannte Friedenscamp auf der Mutlangerheide bei Schwäbisch Gmünd ist heute von der Polizei geräumt worden.
Es kam zu keinen größeren Zwischenfällen.
Einige Demonstranten mussten von den Beamten weggetragen werden.
Sie waren einer zweimaligen Aufforderung, das Gelände zu räumen, nicht gefolgt.
Die Räumung des Friedenscamps in der Nähe des amerikanischen Stützpunktes Mutlangen wurde auf Versuchen der amerikanischen Streitkräfte durchgeführt.
Nahe Osten.
Die schweren Kämpfe in den libanesischen Schufbergen dauern an.
Die Stellungen der libanesischen Armee wurden während der vergangenen Nacht ununterbrochen angegriffen.
Auch südöstlich des Beiruter Flughafens kam es zu Gefechten zwischen Regierungssoldaten und drussischen Milizen.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Kühl und unbeständig, meist stark bewölkt, einige Regenschauer.
Westliche Winde, Nachmittagstemperaturen meist 13 bis 17 Grad.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.