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KI-generiertes Transkript
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt mir der Fritz Wendler als Redakteur im Studio.
Nach der Meldungsübersicht und einer ausführlichen Vorschau auf das Wochenendwetter erwarten wir heute Beiträge zu folgenden Themen.
Die rassistische Regierung der weißen Minderheit Südafrikas hält trotz der Unruhen und der internationalen Proteste an ihrer Apartheid-Politik fest.
Der polnische Partei- und Regierungschef General Jaruzelski gab dem ORF als erster westeuropäischer Rundfunkanstalt ein Interview.
Ungarn gab trotz Bedenken von Umweltschutz ein grünes Licht für den Bau eines riesigen Gemeinschaftstonorkraftwerks mit der GSSR.
Im Iran finden heute zum vierten Mal in den letzten sechs Jahren unter massivem Druck der Mullahs und der Geheimpolizei Präsidentenwahlen statt.
In Paris nimmt die Umweltschutzorganisation Greenpeace zu den thrillerhaften Entwicklungen um die Versenkung ihres Flaggschiffs vor einem Monat in Neuseeland Stellung.
Nationalbank-Präsident Koren nimmt zu Zinsensenkungen Stellung.
Die vom Formel-1-Grand Prix im Zeltweg verursachten Umweltbelastungen, Vordelberger Bauernunmut über die neue Milchmarktordnung, laut der der Milchverkauf ab Hof nicht mehr toleriert wird, und eine Vorschau auf Opera vor Afrika in der Arena von Verona.
Vor all dem jetzt aber von Georg Schalgruber zusammengestellte Nachrichten, die Karl Berger liest.
Südafrika.
Hoffnungen auf eine Verbesserung der Lage der Schwarzen in Südafrika haben sich zerschlagen.
Staatspräsident Peter Botha hat sich vor dem Kongress seiner nationalen Partei in Durban zu Verhandlungen mit den Führern der Schwarzen bereit erklärt, aber keine Reformen des Rassentrennungssystems bekannt gegeben.
Botha lehnte Forderungen nach einem gleichen Wahlrecht für die Schwarzen ab.
Eine Zerstörung des Einflusses der Weißen würde das Land in Armut und Chaos stürzen, sagte Botha.
Die Weißen und andere Minderheitsgruppen in Afrika sollten nicht in den Selbstmord geführt werden.
Der Staatspräsident lehnte auch die Freilassung des seit mehr als 20 Jahren inhaftierten schwarzen Bürgerrechtskämpfers Nelson Mandela ab.
Die mit Spannung erwartete Rede Botas ist mit Enttäuschung aufgenommen worden.
Der schwarze Erzbischof von Johannesburg, Friedensnobelpreisträger des Montuto, sagte, Bota habe nur vage von Reformen gesprochen, die letzte Hoffnung der Schwarzen sei nun eine Intervention der internationalen Staatengemeinschaft.
Großbritannien und die Niederlande äußerten sich ebenfalls kritisch.
Die USA riefen zu raschen Verhandlungen zwischen der Regierung in Pretoria und der schwarzen Bevölkerungsmehrheit auf.
Österreich.
Erwartungsgemäß hat heute die österreichische Notenbank den Diskondsatz um 0,5 Prozentpunkte auf 4 Prozent gesenkt.
Damit wurde auf das Sinken der Leitzinsen in der Bundesrepublik Deutschland reagiert.
Der Beschluss wird am Montag wirksam.
Der Diskondsatz ist jener Prozentsatz, zu dem sich Geldinstitute bei der Zentralbank oder bei vergleichbaren Institutionen Geld ausborgen.
Nationalbankpräsident Stefan Koren sagte zu der Entwicklung, sollte der derzeitige Zinstrend anhalten, sei eine Rücknahme des Eckzinsersatzes unvermeidlich.
Die Verhandlungen über ein neues Weingesetz, das am 29.
August in einer Sondersitzung des Nationalrates beschlossen werden soll, werden heute fortgesetzt.
Experten beraten Detailfragen.
Am Montag und Dienstag werden dann die Gespräche zwischen den Vertretern der Weinwirtschaft, der Sozialpartner und der Parlamentsparteien unter Federführung von Landwirtschaftsminister Günther Heiden im Ministerium fortgesetzt.
Nach der bis jetzt letzten Runde am vergangenen Dienstag wurde erklärt, man wolle keine näheren Angaben über konkrete Einzelheiten machen.
Gestern hat der ÖVP-Abgeordnete Franz Hittel erklärt, das Aufzuckerungsverbot und die Festlegung von Hektar höchster Trägen seien die schwierigsten Probleme in der Diskussion um das neue Weingesetz.
Man strebe zwar einen Konsens an, sagt Hittel, es dürfe aber nicht passieren, dass wegen 40 Pantschern 53.000 Weinbauern auf der Strecke bleiben.
USA.
In den Vereinigten Staaten ist nun auch in Wein aus der Bundesrepublik Deutschland das Frostschutzmittel Diethylenglykol entdeckt worden.
Nach Angaben der Behörde für Alkohol, Tabak und Feuerwaffen ist es ein Wein aus dem Jahr 1984, die Glykoldosis ist aber nur sehr gering.
Deutsche Weine werden vorläufig nicht aus dem Verkehr gezogen.
Für österreichische Weine hingegen hatte die Behörde im Juli nach dem Bekanntwerden des Weinskandals ein Verkaufsverbot erlassen.
Iran.
Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen hat heute im Iran die Wahl eines Staatspräsidenten begonnen.
Es wird angenommen, dass Präsident Ali Khamenei für eine zweite, vierjährige Amtszeit bestätigt wird.
Seine beiden Gegenkandidaten sind relativ unbekannt und haben kaum Chancen.
Stimmberechtigt sind etwa 23 Millionen Iraner.
Mit ersten Wahlergebnissen wird noch heute Abend gerechnet.
USA, Japan.
Der amerikanische Flugzeughersteller Boeing will nach dem Absturz einer seiner Maschinen in Japan die Inspektions- oder Wartungslisten vorläufig nicht ändern.
Ein Firmensprecher der Boeing Werke in Seattle sagte, man könne keine Änderungen planen, weil man die Ursache der Katastrophe nicht kenne.
Das japanische Verkehrsministerium hat gestern angeordnet, die Verbindung zwischen Rumpf- und Seitenleitwerk bei allen in Japan registrierten Jumbo-Jets zu überprüfen.
Schäden am Seitenleitwerk könnten den Absturz verursacht haben.
Bei dem Unglück sind am Montag 520 Menschen ums Leben gekommen.
Die japanische Zeitung Yojimori Shimbun hat heute das Foto eines Amateurfotografen veröffentlicht, das die Unglücksmaschine wenige Minuten vor dem Absturz zeigt.
Auf dem Bild ist zu sehen, dass nur ein kleines dreieckiges Stück des Höhenleitwerks des Flugzeugs intakt war.
Das Bild scheint damit die These zu beweisen, dass die Katastrophe durch einen Materialfehler verursacht wurde.
Jemen, Kanada.
Bei der Bruchlandung eines Verkehrsflugzeuges in Aden sind zwei Menschen ums Leben gekommen, mehrere wurden verletzt.
Das Flugzeug der südjemenitischen Fluggesellschaft Alimemda, eine Boeing 707, war am Nachmittag von Aden in Richtung Abu Dhabi gestartet, musste dann aber wegen eines technischen Problems zu dem Flughafen in Aden zurückkehren.
Wie viele Menschen sich an Bord der Boeing befanden, wurde ebenso wenig mitgeteilt wie andere Einzelheiten des Unglücks.
Auf dem internationalen Flughafen von Toronto mussten innerhalb weniger Stunden zwei Verkehrsflugzeuge in Not landen.
Eine Boeing 727 der Air Canada mit 87 Passagieren an Bord hatte Druckprobleme, eine DC-9 der amerikanischen Gesellschaft US Air mit 27 Passagieren eine Triebwerkspanne.
Die beiden Maschinen konnten ohne Zwischenfälle landen.
Kenia Saire.
Papst Johannes Paul II.
wird anlässlich seiner dritten Afrika-Reise heute in der kenianischen Hauptstadt Nairobi erwartet.
Gestern hat das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in Kinshasa, der Hauptstadt von Saire, vor mehr als hunderttausend Gläubigen eine afrikanische Nonne selig gesprochen.
Jugoslawien.
In der Nähe des Flughafens von Dubrovnik ist heute Nacht ein Brand ausgebrochen.
Der Flugverkehr musste vorübergehend auf einen Flughafen 80 Kilometer südlich von Dubrovnik umgeleitet werden.
Nähere Einzelheiten sind zur Stunde noch nicht bekannt.
Sowjetunion.
Der äußerste Osten der Sowjetunion ist von schweren Unwettern und einem Taifun mit Spitzengeschwindigkeiten von 350 Kilometern pro Stunde heimgesucht worden.
Nach Zeitungsberichten sind zahlreiche Dörfer und Städte von der Umwelt abgeschnitten, die Stromversorgung ist teilweise unterbrochen, Felder und Obstplantagen stehen unter Wasser.
Die Armee hat Luftbrücken zur Versorgung der Bevölkerung eingerichtet.
Meldungen über Opfer liegen nicht vor.
Das waren die Nachrichten, es ist 12.08 Uhr, wir kommen zur Wettervorschau.
Heinrich Becker von der Wiener Hohen Warte sagt uns, ob die zweite Hälfte des für viele lange Wochenendes so heiß wie die erste bleibt, oder ob uns, und wie stark, die Gewitterfront, die gestern weite Teile Nordwesteuropas heimsuchte, erreicht.
Die Gewitterfront, die gestern weite Teile Nordwesteuropas erreicht hat und überquert hat, ist Richtung Russland weitergezogen und diese enormen Unwetter, die dort stattfanden, finden im Wesentlichen bei uns in abgeschwächter Form nur statt.
Eine Gewitterzone wird in der kommenden Nacht und im Laufe des morgigen Vormittags auch unser Bundesgebiet überqueren.
Zuvor herrscht aber bei uns in Österreich heute noch
Im Wesentlichen ein sehr strahlendes, schönes Wetter und vor allem auch die Temperaturen steigen wieder sehr hoch an.
So wurden heute um 12 Uhr Mittag in Wien bei wolkenglosen Wetter 27 Grad gemessen.
Eisenstadt wolkenglos 28, Linz wolkenglos 25 Grad, Salzburg, Graz und Klagenfurt heiter 27 Grad.
Innsbruck-Heiter 24 Grad, Bregenz-Heiter 21 Grad.
In der kommenden Nacht und am frühen Abend wird eine Gewitterstörung auch unser Bundesgebiet erreichen.
Die Wolken beginnen zu quellen und es wird da und dort zu Gewittern kommen, die zum Teil heftig ausfallen können.
In diesen Gewitterzellen wird auch der Wind böig auffrischen.
Diese Gewitterzone wird aber das Wetter zum Wochenende nicht nachhaltig beeinflussen.
Sie zieht relativ rasch durch.
Im Laufe des morgigen Tages kommt vom Westen her wieder Wetterbesserung.
Es kann sein, dass am Nachmittag vielleicht da und da doch auch noch einzelne Regenschauer bzw.
Gewitter niedergehen.
Aber die Vorhersageunterlagen zeigen dann für Sonntag über Mitteleuropa ein ausgeprägtes Bodenhoch.
Das bedeutet im Wesentlichen, dass am Sonntag im Laufe des Tages die Bewölkung abnimmt und die Sonne immer mehr zum Vorschein kommt und im Wesentlichen ein schönes sonniges Wetter.
Die Temperaturen morgen aufgrund dieses Störungsdurchgangs nicht so hoch wie in den letzten Tagen.
Morgen erwarten wir Tageshöchstwerte zwischen 20 und 26 Grad, am Sonntag dann wieder etwas wärmer, und zwar zwischen 22, 23 und 28 Grad.
Die Frühtemperaturen sind auch sehr mild.
Sie werden zwischen 12 und 19 Grad liegen.
Auf den Bergen sinkt vorübergehend die Temperatur.
Und zwar in 2000 Meter Höhe werden wir morgen circa 10 Grad erreichen, in 3000 Meter circa 4 Grad.
Am Sonntag beginnt die Temperatur dann wieder in allen Höhen leicht anzusteigen.
Und so erwarten wir am Sonntag dann bereits wieder Temperaturen in 2000 Metern um 13 Grad, in 3000 Metern um 6 Grad.
Das wär's von der Hohen Wachte.
Ich wünsche ein schönes Wochenende.
Das war die Wettervorhersage fürs Wochenende und wir kommen jetzt zur politischen Berichterstattung im Mittagsjournal.
Unabhängig vom Wetterheiß her geht es seit Wochen in Südafrika.
Im letzten Jahr starben bei den Unruhen in der Burenrepublik über 500 Menschen und seit der Verhängung des Ausnahmezustands vor nicht ganz einem Monat wurden über 1700 Schwarze festgenommen.
Der Präsident des rassistischen Regimes der weißen Minderheit, das die 80 Prozent Schwarzer der Bevölkerung von der Macht ausschließt, Peter Botha, hielt nun gestern bei einem Kongress einer Nationalpartei in der zuletzt von Unruhen besonders erschütterten Hafenstadt Dörr eine Rede, bei der er etwaige Hoffnungen auf grundlegende Reformen im Staat am Kap der guten Hoffnung zunichte machte.
Er lehnte ein allgemeines Wahlrecht abermals ab und meinte, eine Verringerung des Einflusses der Weißen würde Südafrika in Krieg, Chaos und Armut stürzen.
Und Botha zeigte sich auch von der weltweiten Ablehnung seiner Politik, die nach seiner gestrigen Rede in zahlreichen Reaktionen noch weiter verstärkt zum Ausdruck kam, ungerührt, indem er schlicht jede Einmischung von außen ablehnte.
Aus Johannesburg berichtet Roland Haug.
Weiße Oppositionelle und gemäßigte schwarze Politiker verlangen seit Längerem, dass die Regierung in Pretoria eine Absichtserklärung über einsteigende Reformpläne abgibt.
Bei seiner mit so viel Vorschusslobbyern bedachten Rede in Dürben hat der südafrikanische Staatspräsident diesen Vorschlag, der einen Dialog zwischen den wirklichen Führern der verschiedenen Rassen einleiten sollte, rundweg abgelehnt.
Burda warnte vor den Ratschlägen einige Leute, die ihn, wie er es formulierte, aus der Bratpfanne direkt in das offene Feuer werfen wollten.
Er sei, so erklärte Botha unter dem zustimmenden Gelächter seines Parteivolks, auf einer Farm groß geworden, und da habe man oft das afrikanische Sprichwort gebraucht, ein Stinktier kann ich an seinem Geruch erkennen.
Botha begründete seine ablehnende Haltung damit, dass er das, was Gegenstand künftiger Verhandlungen sein soll, nicht vorwegnehmen könne.
Hinter vorgehaltener Hand wird freilich noch ein ganz anderer Grund genannt.
Die weißen Entscheidungssträger befürchten, dass ein Zeitplan über dringend notwendige Reformen eine Eigendynamik annehmen und sie dann die Kontrolle über die innere Entwicklung des Landes verlieren könnten.
Burda erhielt Applaus, als er einen seiner politischen Lieblingsgedanken vortrug.
Er sagte, wenn das weiße Südafrika zerstört wäre, dann werde am Kap Streit, Chaos und Armut herrschen, als ob das in den schwarzen Wohngebieten eine unbekannte Erscheinung sei.
Der Präsident warnte davor, dass Südafrika nicht, wie er es formulierte, zu weit gedrängt werden dürfe.
Pewee Botha erklärte sich zwar grundsätzlich bereit, über die Verleihung politischer Rechte an 16 Millionen Schwarze zu verhandeln.
Man müsse aber wissen, dass die verfassungsmäßige Zukunft der Schwarzen nur in Konsultationen mit den Betroffenen gestaltet werden könne.
Außerhalb der Weißen Wadenburg ist die Rede Pewee Bothas mit großer Enttäuschung aufgenommen worden.
Der Führer der PfB, der kleinen aber einflussreichen Oppositionspartei im Parlament zu Kapstadt, Dr. Van Salz-Lappert, sagte, Kewibuta habe sich zwar grundsätzlich für Reformen und Verhandlungen ausgesprochen, seine Ansprache erfülle aber dennoch nicht die Erwartungen gemäßigter Kreise in der Republik am Kap.
Im Grunde genommen habe der Präsident nur seine parlamentarische Eröffnungsrede vom Januar dieses Jahres wiederholt.
Seitdem habe sich die Situation im Lande aber zugespitzt, was ja auch daraus ersichtlich werde, dass der Ausnahmezustand ausgerufen worden sei.
Vernichtend war die Reaktion im rechtskonservativen und extremistischen Lager.
Der Führer der konservativen Partei, Andres Trömigt, bezeichnete die Ankündigung PV-Botas über eine Lockerung der Zuzugskontrolle und über den künftigen politischen Status der Homelands als verhängnisvolle politische Schritte.
Gröning, dessen weit rechts stehende Partei von der Nationalen Partei abgesplittert ist, führte aus, die Anerkennung der ständigen Anwesenheit der Schwarzen in den weißen Gebieten werde auf lange Sicht zu einer schwarzen Mehrheitsherrschaft führen.
Im rechten Lager unter Rechtskonservativen und Verkramten hält man überhaupt nichts von Reformvorschlägen, auch wenn diese Vorschläge, wie eben jetzt, sehr zaghaft und halbherzig formuliert sind.
In einem gesprächsbereiten Präsidenten Pewee Butter hätte man einen Verräter gewissermaßen den Ausverkäufer des Afrikanervolkes gesehen.
In den schwarzen Wohngebieten hatte bisher völlig zu Recht der Eindruck vorgeherrscht, dass man als schwarzer Afrikaner am Kap nichts zu melden habe.
Eben weil man ohnmächtig, eben weil man von der zentralen politischen Macht ausgeschlossen wurde, lief man gegen die Repräsentanten der weißen Staatsmacht und deren Kollaboratöre Sturm.
An dieser Einstellung hat sich nach der Rede des Präsidenten nichts geändert.
Vor allem die sehr weit links stehende, mit ideologischen Versatzstücken des Marxismus-Leninismus arbeitende asanische Volksorganisation ASAPO reagierte scharf.
Ein Sprecher der Organisation, die sich als Nachfolgerin der im Jahr 1977 verbotenen Bewegung Schwarzes Bewusstsein versteht,
sprach von einer Kriegserklärung und einem Ultimatum, das den Gegnern der Apartheid gestellt worden sei.
Eines habe die Ansprache des Präsidenten freilich erreicht.
Es sei ölinsvoller gegossen worden.
Der Zorn der schwarzen Massen sei neu entfacht."
Aus Südafrika berichtete Roland Hauck.
Fünf Jahre sind seit dem Beginn des Streiks an der Leninwerft von Danzig vergangen.
Diese Streiks führten in Polen zur Gründung der unabhängigen Gewerkschaftsbewegung Solidarität.
Aber schon 16 Monate später, am 13.
Dezember 1981, wurde über das Land das Kriegsrecht verhängt.
General Jaruzelski, der Leiter dieser Militäraktion, wurde zum starken Mann Polens und im Verlauf der Jahre erwarb er sich sogar im In- und Ausland langsam ansehen.
Paul Lentwey, der Leiter der Redaktion für Ost- und Südosteuropa des ORF, führte mit General Jaruzelski ein Exklusivinterview, in dem der polnische Partei- und Regierungschef eine Bilanz über die Krise in seinem Land zieht.
Der Konflikt war sehr tief, aber die schärfsten Momente haben wir hinter uns.
Der Verständigungsprozess wird fortgesetzt.
Die Beweise dafür haben wir bei den letzten Wahlen zu den Volksräten gesehen und auch in vielen anderen Anzeichen der Konsolidierung unserer Gesellschaft.
Wir rechnen damit, dass die kommenden Wahlen zum Parlament im Herbst dieses Jahres
dies bestätigen werden.
Es gibt Kräfte, die sich diesen Tendenzen widersetzen wollen.
Sie nennen es Opposition.
Die Opposition muss man hier vielleicht anders verstehen, als das im Westen der Fall ist.
Es gibt im Westen keine Opposition, die die Macht durch den Ruin der Volkswirtschaft, durch die Auflösung des Staates erreichen wollte.
So war unsere sogenannte Opposition.
Die Überreste der Opposition sind noch ziemlich vital, aber der Einfluss dieser Opposition wird immer geringer und wir verstellen niemandem den Weg, mit uns gemeinsam Polen zu entwickeln, die Volkswirtschaft aufzubauen.
Wir betreiben eine sehr offene Politik und gleichzeitig widersetzen wir uns all dem, was gesellschaftliche Ordnung, was Recht verletzen würde.
Wichtig sind auch die Beziehungen zwischen dem Staat und der Kirche.
Es ist unter polnischen Bedingungen ein sehr wichtiges Problem.
Die Kirche bedeutet sowohl die Institution als auch die Millionen der Gläubigen.
Mit diesen Millionen Gläubigen haben wir seit 40 Jahren den Sozialismus aufgebaut.
Wir bleiben mit ihnen in harmonischen Beziehungen.
Sie sind vertreten in allen Organen unseres gesellschaftlichen und politischen Lebens und auch in der Partei.
Die Beziehungen mit der Kirche als Institution sind korrekt, obwohl sie in der 40-jährigen Geschichte verschiedene Perioden erlebt haben.
Aber wir wollen, dass sie immer besser werden.
Meine letzte Begegnung mit Primas Klemp, glaube ich, hat diese Sache gedient.
Eine Störung bildet die Tätigkeit eines Teils des Klerus, der sich in die Politik einmischt, die expansiv wirkt und damit die Verständigung erschwert.
General Jaruzelski zur polnischen Wirtschaftsreform.
Die Wirtschaftsreform wurde eingeführt am 1.
Jänner 1982.
Allein dieses Datum kann schon beweisen, inwiefern wir entschlossen sind, dies konsequent zu verwirklichen.
Es war nur ein paar Tage nach der Ausrufung des Kriegszustandes.
Der Kriegszustand seiner Natur nach begünstigt nicht gerade die Mechanismen, die die Wirtschaftsreform in Gang setzen würden.
Und trotzdem haben wir uns entschieden, das einzuführen, denn wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg ist, der uns erlaubt, die Initiative der Beschäftigten zu beleben.
Die Wirtschaftsreform ist unwiderrufbar.
Wir modifizieren sie nach den Erfahrungen, die wir sammeln.
Aber wir sind der Meinung, dass es der einzige Weg ist, um die Wirtschaft zu modernisieren, neue Methoden einzuführen, den technischen Fortschritt beschleunigen, um die Verwaltung und Lenkungsprozesse zu modernisieren, sodass sie der Notwendigkeit der höchsten Effektivität unserer Volkswirtschaft entsprechen.
Es scheint, dass es eine Regelmäßigkeit der jetzigen Periode ist, eine typische Erscheinung in den sozialistischen Ländern, dass, wie Sie wissen, alle sozialistischen Länder in verschiedenem Tempo, verschiedenem Ausmaß, verschiedener Form reformatorische Aktivitäten in der Volkswirtschaft unternehmen.
Unsere Aktivitäten in diesem Bereich sind sehr kühn und originell, aber das passt in die generelle Tendenz.
General Jaruzelski über den Einfluss des neuen Kreml-Chefs Michael Gorbatschow auf die Wirtschaftspolitik der osteuropäischen Staaten.
Das kann man schwer direkt sagen.
Wir führen doch unsere eigene Politik.
Aber es freut uns sehr, wenn unsere Verbündeten, unsere grundlegenden Verbündeten, so dynamisch den internen wirtschaftlichen Prozess entwickeln.
Das vergrössert unsere gemeinsame Kraft und das bestätigt auch die Richtigkeit unserer eigenen Politik, die, wie ich bereits gesagt habe, dank der Wirtschaftsreform eine intensive Entwicklung in Bewegung setzt.
Weitere Stellungnahmen General Jaruzelskis zu Fragen der Außenpolitik, der Wahlrechtsreformen und zu den neuen regierungsfreundlichen Gewerkschaften gibt es heute Abend ab 21.30 Uhr im Fernsehen in der Sendung Politik am Freitag.
Gestern wurde die Entscheidung der ungarischen Regierung bekannt, das Donaukraftwerk Nordschmaragd doch zu bauen.
Diesem Beschluss war in Ungarn ein jahrelanges Tauziehen zwischen Umweltschützern und der Regierung vorausgegangen, der dem Streit um das österreichische Kraftwerksprojekt Heimburg recht ähnlich war.
Der Fall Nordjomorosch ist aber nicht eine rein ungarische Angelegenheit.
Auch die Tschechoslowakei ist nämlich an diesem Großprojekt beteiligt.
Karl Stipschitz berichtet Details.
Die Entscheidung kam nicht unerwartet.
Nach einer kurzen Erörterung der durch ein kleines Erdbeben entstandenen Schäden kam der ungarische Ministerrat gestern zur Sache.
Das Kraftwerk Nordjomorosch wird gebaut.
Mit der gestrigen Entscheidung hat ein jahrelanges Tauziehen zwischen Regierung und Umweltschützern sein vorläufiges Ende gefunden.
Ein Tauzin, das in seiner öffentlichen Form einzigartig war in der Geschichte der Oststaaten.
Noch niemals hat eine ökologische Bewegung im kommunistischen Osteuropa, wie im Falle Ungarn, über 6.000 Unterschriften gegen ein Bauvorhaben gesammelt.
Worum geht es bei dem Kraftwerk Neumarosch?
Schon zu Beginn der 50er-Jahre plante die Tschechoslowakei gemeinsam mit Ungarn ein Stausystem auf der Donau.
Die Pläne gerieten in Vergessenheit.
Im Jahr 1977, die Ölkrise klopfte gerade an die osteuropäischen Türen, wurden die alten Ideen wieder aus der Schublade geholt.
Demnach soll die Donau nahe dem ungarischen Dorf Dunakility aufgestaut werden.
Das Wasserbecken, viel größer als der oberösterreichische Attersee, soll bis an die 50 Kilometer entfernte slowakische Hauptstadt Pressburg zurückreichen.
Nach dem Staudamm wird die Donau so dann in einem hochgelegenen Betonbett fließen.
An dessen Ende stehen die Turbinen des slowakischen Kraftwerks Gabčíkovo.
Gabčíkovo ist mit einer Leistung von 760 Megawatt mehr als doppelt so groß wie das geplante Werk Heimburg in Österreich.
Durch diese Umleitung wird die Donau seit 1921 die natürliche Grenze zwischen Ungarn und der Tschezeser zu einem rein tschechoslowakischen Fluss.
Das alte Donaubecken trocknet aus.
Nach Gabčikovo darf die Donau wieder in ihr altes Bett zurück.
Bei Nojmaros am Donauknie soll der Strom über ein kleineres ungarisches Kraftwerk fließen.
Während die Slowaken schon seit mehreren Jahren eifrig bauen, wurden die Vorarbeiten auf der ungarischen Seite im Frühjahr dieses Jahres eingestellt.
Die offizielle Begründung?
Geldmangel.
Der inoffizielle Grund?
Nicht nur unter Ökologen, sondern auch innerhalb der ungarischen Regierung gab es Meinungsverschiedenheiten über den Sinn des Bauvorhabens.
Das landschaftlich reizvolle Donauknie, so argumentierende Umweltschützer, ein beliebtes Ausflugsziel der Budapester, wäre zubetoniert.
Das Trinkwasser für fünf Millionen Ungarn sei in Gefahr.
Und nicht zuletzt müssten ungarische Dörfer in der Slowakei abgesiedelt werden.
Die Budapester Akademie der Wissenschaften wurde von der ungarischen Regierung um ein ökologisches Gutachten gebeten.
Gleichzeitig wurde über das Thema Leutmarosch eine Informationssperre verhängt.
Der Zeitpunkt der gestrigen Entscheidung, das ungarische Kraftwerk doch zu bauen, war klug gewählt.
Es sind Sommerferien.
Viele Ungarn baden im Plattensee oder reisen durch Europa.
Die Universitäten sind geschlossen.
Viele Umweltschützer, die im Vorjahr die Resolution gegen den Kraftwerksbau unterschrieben haben, werden deshalb erst verspätet von der Regierungsentscheidung erfahren.
Auch österreichische Interessen sind bei Neumarosch mit im Spiel.
Die österreichische Verbundgesellschaft möchte 7 Milliarden Schilling in den ungarischen Donauausbau investieren.
Bezahlen werden die Ungarn mit einem langfristigen Stromlieferungsvertrag.
Allein dieser Vertrag, kritisieren die ungarischen Umweltschützer, macht das Kraftwerk volkswirtschaftlich gesehen unrentabel.
Ungarn weist die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller osteuropäischen Staaten auf.
Eines hat der Protest der ungarischen Kraftwerksgegner dennoch erreicht.
Erstmals wurden viele Ungarn für Umweltprobleme sensibilisiert.
Die Regierung musste ihre gestrige Entscheidung mit einem langen Exkurs über die Umweltverträglichkeit des Kraftwerks begründen.
Es ist inzwischen 12.27 Uhr, drei Minuten vor halb eins geworden.
Bis 13 Uhr erwarten wir noch Beiträge zu folgenden Themen.
Nationalbank-Präsident Koren kündigt sinkende Zinsen an.
Die vom Formel-1-Grand Prix in Zeltweg verursachten Umweltbelastungen.
Vordelberger Bauernunmut über die neue Milchmarktordnung, laut der der Milchverkauf ab Hof nicht mehr toleriert wird.
Im Iran finden heute zum vierten Mal in den letzten sechs Jahren Präsidentenwahlen statt.
In Paris nimmt die Umweltschutzorganisation Greenpeace zu den thrillerhaften Entwicklungen um die Versenkung ihres Flaggschiffs vor einem Monat in Neuseeland Stellung.
Und eine Vorschau auf Opera vor Afrika in der Arena von Verona.
Die Zinsen kommen wieder in Bewegung.
Die Deutsche Bundesbank hat gestern den sogenannten Diskontsatz von 4,5% auf 4% gesenkt.
Der Diskontsatz zählt zu den Leitzinsen.
Er ist jener Zinssatz, zu dem die Notenbank Wechsel von den Geschäftsbanken ankauft oder belehnt.
Damit ist dieser Zinssatz maßgeblich dafür, wie teuer das Geld für die Banken wird, die ihrerseits wieder Kredite an die Wirtschaft oder an Private vergibt.
Die Österreichische Nationalbank hat heute den bundesdeutschen Schritt nachvollzogen.
Denn die österreichische Währungs- und Kreditpolitik folgt sehr eng jener der Bundesrepublik Deutschland.
Österreich, die Bundesrepublik und die Schweiz zählen zum sogenannten Hartwährungsblock in Europa.
Diese drei Länder haben auch sehr niedrige Inflationsraten.
Außerdem ist die Bundesrepublik Deutschland mit Abstand der wichtigste Handelspartner Österreichs.
Was die Senkung der Leitzinsen für Österreichs Sparer und Kreditnehmer bedeutet, darüber sprach Herbert Hutter mit Nationalbank-Präsident Stefan Koren.
Herr Präsident Koren, die österreichische Nationalbank hat heute den Diskontsatz, das ist eine der wichtigsten Leitzinssätze, gesenkt und zwar von 4,5 auf 4 Prozent.
Was heißt das für die österreichische Zinslandschaft?
Wir sind damit einem Schritt gefolgt, mit dem die Bundesrepublik begonnen hat.
Die Deutsche Bundesbank hat am Donnerstag die Senkung beschlossen, einige andere europäische Notenbanken sind nachgefolgt und wir haben heute den gleichen Beschluss gefasst.
Wir tragen damit der internationalen Zinssenkungstendenz Rechnung, die sich seit geraumer Zeit durchsetzt
und die vor allem durch den schwächer werdenden Dollar möglich geworden ist.
Wir kommen jetzt allmählich zu dem Zinsniveau, das unserer Konjunkturlage besser entspricht als in der Vergangenheit, denn ein niedrigeres Zinsniveau ist in der gegenwärtigen Konjunkturphase naturgemäß viel, viel wünschenswerter als ein relativ hohes.
Durch die Senkung des Eskond-Satzes ist ein weiterer Spielraum nach unten entstanden,
Natürlich hat sich die Zinssenkungstendenz in erster Linie bei den ganz kurzfristigen Zinsen, also auf dem Taggeldmarkt, durchgesetzt.
Also innerhalb der Banken?
Innerhalb der Banken oder zwischen den Banken.
Hier ist im Verlauf der letzten Monate ein Rückgang um rund eineinhalb Prozentpunkte eingetreten.
Und sicherlich geht hier die Tendenz weiter nach unten.
Und die nächsten Wochen werden zeigen, wie weit dieser Prozess noch gehen wird.
Natürlich sind damit auch die Einlagenzinsen unter Druck geraten.
Und es wird außer dem Schritt, den die Banken von sich aus beschlossen haben und der am kommenden Montag in Kraft treten soll, sicher sowohl auf der Einlagen- wie auf der Kreditseite in der nächsten Zeit ein gewisser Druck nach unten entstehen, den der Marktrechnung tragen wird.
Der höchste Zinssatz für gebundene Einlagen, sprich für längerfristige Sparbücher, beträgt ab kommenden Montag 6,25 Prozent.
Politisch relevant in Österreich ist ja vor allem der Eckzinsfuß.
Er beträgt zurzeit 4 Prozent.
Was wird sich da tun?
Ja, wenn sich die Zinssenkungstendenz weiter fortsetzt, und davon bin ich überzeugt, dann wird natürlich auch diese Untergrenze des Zinsniveaus in der nächsten Zeit infrage gestellt werden.
Heißt das, dass die Sparer, die täglich ihr Geld abheben wollen vom Sparbruch, künftig nicht mehr 4% bekommen, sondern etwas weniger?
Das sehe ich, wenn die Tendenz anhält, gegenwärtig.
Will im Herbst durchaus kommen.
Den Kreditnehmern ist vor einigen Wochen in den letzten Tagen auch immer wieder ein Brief ins Haus geflattert von den Banken, dass die Kreditzinsen allerdings erhöht werden und ebenfalls um einen halben Prozentpunkt.
Wie passt das zusammen?
Ja, die eine Maßnahme hat mit der anderen nichts zu tun.
Der Versuch der Banken zu abkommen, über die Zinsdifferenz zwischen Einlagen und Ausleihungsseite zu kommen, entspricht der Notwendigkeit, ihre Ertragslage zu verbessern.
Die österreichischen Banken sind im internationalen Vergleich eher ertragsschwach.
Und die Erhöhung bestimmter Kreditzinsen, die die Banken vor einiger Zeit beschlossen haben, sollte der Verbesserung ihrer Ertragssituation dienen.
Die jetzige Zinssenkungstendenz konterkariert diesen Versuch.
Und es ist ganz klar, dass in der nächsten Zeit auch die Kreditzinsen unter Druck kommen werden.
Wie stark, wird erst die nächste Entwicklung zeigen.
Abschließend Ihre Prognose für die Zinslandschaft in Österreich in den nächsten Monaten.
Ja, ich kann nur so wie mit dem Wasserstandsbericht antworten, Tendenz sinkend.
Herbert Hutter sprach mit Nationalbank-Präsident Stefan Korin über das in Bewegung geratene Zinsengefüge.
Und jetzt wieder zu internationalen Themen im Mittagschanal.
Jede Menge Gerüchte, aber kaum konkrete Ermittlungsergebnisse gibt es nach wie vor zum Bombenanschlag auf das Greenpeace-Flaggschiff Rainbow Warrior vor über einem Monat am 10.
Juli im neuseeländischen Hafen Auckland.
Ein Mitarbeiter der Umweltschutzorganisation war damals auch ums Leben gekommen.
Die Rainbow Warrior hätte zu einer Protestfahrt gegen die französischen Atombombenversuche im Südpazifik auslaufen sollen und nicht nur deshalb gibt es Spekulationen, der französische Geheimdienst stecke hinter dem Anschlag.
Der neuseeländische Ministerpräsident Lange intervenierte direkt bei Frankreichs Staatspräsident Mitterrand und dieser wies Ministerpräsident Fabius an, eine Untersuchungskommission einzusetzen.
In Neuseeland ist ein französisch sprechendes Paar mit Schweizer Pässen in Haft und vor wenigen Tagen hieß es noch, Frankreichs Präsident Mitterrand sei bereit, mit dem Greenpeace-Vorsitzenden Matt Taggart zu einem Gespräch zusammenzutreffen.
Nun wurde aber auch aus dem Élysée-Palast mitgeteilt, ein solches Gespräch könne erst nach Abschluss der Untersuchungen stattfinden.
Vor diesem Hintergrund begann vor etwa eineinhalb Stunden in Paris eine von Greenpeace einberufene Pressekonferenz.
Thomas Fuhrmann, was war dabei zu erfahren?
Die wesentliche Neuigkeit bei dieser Pressekonferenz war die Ankündigung durch Greenpeace Präsidenten David McTaggart, dass die durch den Bombenanschlag gerissene Lücke
durch ein neues Schiff von Greenpeace gefüllt werden wird.
Am kommenden Sonntag wird das Schiff namens Greenpeace, ein Hochseeschlepper mit einer Länge von 67 Meter den Hafen von Amsterdam verlassen in Richtung des Südpazifiks und dort mit einer Flottilie von Greenpeace-Booten, von kleineren Booten zusammenzutreffen, um die französischen Atomversuche im Südpazifik wie vorgesehen, wie
vor der Versenkung des Rainbow Warriors vorgesehen, fortzusetzen.
Hat man bei Greenpeace auch irgendwelche Vermutungen zum Anschlag von Auckland gesagt heute?
Nein, David McTaggart ergeht sich in keinerlei Vermutungen.
Er bedauert nur, dass ihn Präsident Mitterrand nicht empfangen hat und findet, dass der Zeitpunkt nach Abschluss der in Frankreich laufenden internen Untersuchung zu spät sein würde.
Man äußert hier bei Greenpeace keinerlei Verdacht gegen die Franzosen.
David McTaggart hat nur gesagt, als das Schiff damals versenkt wurde, meinten schon einige, dahinter stecken sicherlich die Franzosen.
Er hätte darauf geantwortet, die können doch nicht so blöd sein.
Nun allerdings muss man auch sogar mit dieser Möglichkeit immer stärker rechnen.
Hat man in Frankreich Näheres erfahren, warum Präsident Mitterrand von seiner ursprünglichen Absicht, mit MacTaggart gleich zusammen zu treffen, jetzt wieder abgerückt ist?
Nein, dazu gibt es keinerlei Informationen.
Ich glaube, dass die Information zunächst so gelaufen ist, dass MacTaggart angekündigt hat, er wolle von Mitterrand empfangen werden, dann erklärt hat, er habe eine Zusicherung bekommen, dass es zu einem Gespräch innerhalb der nächsten Tage kommen würde.
Und dann kam die offizielle Verlautbarung aus dem Ministerpalast, dass für ein derartiges Gespräch im Augenblick kein Zeitpunkt gegeben ist, sondern dass man erst den Abschluss der Untersuchung abwarten muss.
Die französische, die politische Staatsspitze hat alles Interesse daran, dass diese Untersuchung rasch Ergebnisse bringt und Aufklärung darüber bringt, ob nun der französische Geheimdienst tatsächlich direkt in den Anschlag
gegen den Rainbow Warrior verwickelt ist, ob entweder ein direkter Auftrag erteilt wurde und dann erhebt sich die Frage, ob davon etwa der Verteidigungsminister gewusst hat oder ob das von einem Teil des Geheimdienstes ohne Wissen der politischen Verantwortlichen durchgeführt worden ist.
Konkrete Hinweise gibt es aber nach wie vor nicht, sondern nur Spekulationen.
Es gibt eine Fülle von Spekulationen, täglich neue Spekulationen.
Jede Wochenzeitung, die in den letzten Tagen erschienen ist, hat ihre eigene Version.
Diese Versionen unterscheiden sich meist sehr grob.
Es gibt einige Anhaltspunkte.
Sie haben es schon gesagt, es sitzt ein französisch sprechendes Paar in Neuseeland in Haft.
Zu 99,99% Wahrscheinlichkeit sind das Franzosen, sind das Offiziere.
Militärs, französische Militärs, doch hundertprozentige Sicherheit und Bestätigung dafür hat man nicht.
Es gibt also, außer der Tatsache, dass das Schiff versenkt wurde, dass man ein Schlauchboot gefunden hat, dass dieses Schlauchboot in London gekauft wurde, ebenso wie Sauerstoffflaschen, materielle Indizien gibt es einige, nur Sicherheit und schlüssige Beweise hat man noch immer nicht.
Es ist also in dieser Affäre absolut noch kein Ende abzusehen und wir werden sicherlich von Ihnen noch öfters dazu hören.
In diesem Mittagsjournal danke und auf Wiederhören, Herr Fuhrmann.
Im Iran des Ayatollah Khomeini lässt man heute zum vierten Mal während der letzten sechs Jahre einen Präsidenten wählen.
Am Sieg des amtierenden Präsidenten Ali Khamenei besteht kein Zweifel, denn das Regime möchte die Wahlen zu einer eindrucksvollen Bestätigung seiner Herrschaft machen, weswegen die Mullahs und die Geheimpolizei auch offen Druck ausüben.
Unverhohlen bedeuten, dass, wer nicht zu den Wahlurnen ginge, mit Problemen zu rechnen habe.
47 Gegenkandidaten zu Khamenei wurden erst gar nicht zur Wahl zugelassen.
Zwei in Erlauben der Herrschenden, dem Urnengang einen Anstrich von Auswahlmöglichkeit zu geben.
Die Opposition hofft auf massive Wahlenthaltungen, was aber angesichts der deutlichen Repressionsmaßnahmen unwahrscheinlich ist und schließlich bleibt den Mullahs ja auch noch die Möglichkeit, die Ergebnisse in ihrem Sinn zu korrigieren.
Man braucht nämlich einen eindrucksvollen Khamenei-Sieg auch zur Aufmöbelung der Moral im Krieg gegen den Irak.
So hatte gestern Radio Teheran auch von großen Erfolgen im Mittelabschnitt der Front berichtet.
Dem stehen Berichte aus Bagdad gegenüber, laut denen der Irak den iranischen Ölhafen Kark vernichtet haben will.
Wie stark die Herrschenden in Teheran derzeit tatsächlich sind, versucht nun Ferdinand Hennerbichler zu analysieren.
Die Nummern in Iran sind dicht am Ende.
Es geht nicht bergab mit ihnen, aber sie kommen zunehmend in Schwierigkeiten.
Die Opposition wächst.
Demonstrationen, Streiks, Bombenanschläge nicht nur in Teheran, auch in Mashhad, Qom oder Isfahan.
Fast jeder Taxler in Teheran bettelt einen nach einem Visum in den Westen an, schimpft wie zu Schatzzeiten über die Zustände im Land.
Schlangen von Ausreisewilligen vor Botschaften, Profi-Gangs, die Visa verhökern, Reise, die für viele unerschwinglich geworden sind.
Totenhäuschen fast vor jedem Zweitenhaus in Teheran mit gespenstisch flackernden Totenlichtern.
die nachts die Straßenlaternen ersetzen, eine Jugend, die im Krieg verblutet, aufmüpfige Anti-Mullahs, die zunehmend den Mund nicht halten, die halbe Osttürkei voll von Iran-Flüchtlingen, das Iran-Exil in Paris und in Amerika am Sprung, der bewaffnete Widerstand von Minderheiten wie den Kurden nicht zu brechen.
Geht es also mit der Mullah-Herrschaft im Iran nicht doch zu Ende?
Zunächst einmal die Schwierigkeiten wachsen und auch die Probleme werden größer.
Der Krieg mit dem Irak ist äußerst unpopulär in der Bevölkerung.
Er forderte bereits zu viele Tote, wie etwa der Vietnamkrieg.
Eine Jugendgeneration wurde praktisch ausradiert.
Nach Rumänien wird der Iran keine Facharbeiter mehr haben.
Nach außen hin greift zwar noch immer die Propaganda von einer islamischen Kamikaze-Himmelfahrtshysterie.
Kinder und Kreise, die mit dem eigenen Sarg an die Front ziehen, rote Märtyrer-Stirnbänder am Kopf, für das Jenseits zwangsverpflichtet.
Ich habe aber gerade in jüngster Vergangenheit auch immer mehr Mütter getroffen, die sich verzweifelt den Kopf zermatert haben, wie sie ihre Kinder verstecken oder abhauen lassen könnten, um sie nicht zu verlieren.
Auch Waffen machen Probleme.
Mindestens ein Drittel des Kriegsgeräts ist nicht einsetzbar, weil Ersatzteile fehlen.
Der Krieg frisst auch etwa ein Drittel der ganzen Erdöl-Einkommen auf.
Das Öl tropft zwar nicht aus, aber es versickert zunehmend im bunten Teppich am Golf.
Die Ölpreise verfallen.
Die Wirtschaft schleppt sich marodter hin.
Die Revolution steht pausenlos vor der Pleite.
So sehr, dass sie vor kurzem überlegte Steuern zu erhöhen, um sich überwacht erhalten zu können.
Das löste prompt einen Sturm unter den Mullahs aus, die Steuern überhaupt als Sünde empfinden.
Der Anti-Steuern-Aufstand von Mullahs konnte nur mit Mühe entschärft werden.
Manche Mullahs predigen allerdings nach wie vor falsch von den Kanzeln.
Unter dem Shah wäre das Leben im Iran besser gewesen als heute und vieles mehr.
Dennoch, die Mullahs im Iran stürzen aus mehreren Gründen in naher Zukunft nach wie vor nicht.
Erstens hält ihr Machtsystem von Khomeini über die neu formierten Revolutionsgarten bis ins kleinste Dorf.
Zweitens fallen die Massen nach wie vor nicht von der Revolution ab.
Das würden sie erst tun, wenn sie hungern und frieren müssten.
So viel erwirtschaftet die Revolution aber allemal noch, die ist zu verhindern.
Wachsende Unruhe und Rebellion erfasst hauptsächlich das Bürgertum und das,
was vom Mittelstand übrig geblieben ist.
Das ist aber nicht viel mehr als rund 10 Prozent in der iranischen Gesellschaft, eine Minderheit also, zu schwach und ohnmächtig für einen Umsturz.
Drittens, die Militärs sind gespannten und nicht bereit zum Aufstand.
Sie warten auf die Zeit nach Khomeini.
Die Existenz der Offiziere ist ohnehin gesichert.
Die Revolution kann sie um keinen Kopf kürzer machen, sonst geht sie selbst drauf.
Viertens, das iranische Exil ist nach wie vor schwach
Der Widerstand in der Revolution, wie jener etwa der Mujahedin, stützt sich weitgehend auf Jugendliche und auf Intellektuelle.
Viele von ihnen sind Amateur-Revolutionäre.
Ein schlagkräftiges Widerstandsnetz existiert einfach nicht.
Spektakuläre Attentate wie jenes 1981 gegen Mohamed Beheshti und andere Revolutionsführer blieben Ausnahmen.
Fünftens, der Krieg hilft der Revolution, trotz wachsender Schwierigkeiten letzten Endes auch zu überleben.
Er verhindert unter anderem, dass rund eine halbe Million Menschen von der Front nach Hause kommen würden, ohne Hoffnung auf einen Job, mit knurrendem Magen, Waffen in der Hand und auf dumme Gedanken kommen könnten.
Sechstens, niemand von Gewicht hat darüber hinaus derzeit den Interesse, den gegenwärtigen Status quo um den Iran und um den Goldkrieg zu verändern.
Auch die Großmächte und die Nachbarstaaten haben Gold nicht.
Damit bleibt jeder am Ball und hofft, nichts zu verlieren.
Die Revolution selbst hat sich merklich geändert.
Sie hat zuerst den Mittelstand, dann die Jugend verbluten lassen, ist zwar auch noch nach wie vor grausam zur Opposition, gibt sich aber versöhnlicher in ihrer Rhetorik, erweckt den Eindruck, mehr zuzuhören, bevor sie einsperren oder hinauswerfen würde, und ist auch etwas unsicherer geworden.
Der Grund?
Die islamische Revolution läuft mehr denn je ums nackte Überleben, ist drauf gekommen,
dass ihr dazu jeden Mann bitter braucht und zwar außerhalb der Gefängnisse.
Auf dem Österreichring bei Zeltweg beginnt in Kürze um 13 Uhr das erste offizielle Training für den Formel 1 Grand Prix am Sonntag.
Rund um die Grand Prix Stecke hat der Zustrom von Fans schon seit Tagen eingesetzt.
Mehr als 100.000 Zuschauer werden erwartet, vor allem auch aus dem oberitalienischen Raum.
Die Gegend wird zum Riesencampingplatz mit entsprechenden Einnahmen.
Dennoch wird der Autorennsport da und dort auch in Frage gestellt.
Im bundesdeutschen Bundesland Saarland hat in der Vorwoche die Landesregierung ab dem kommenden Jahr sämtliche Motorsportveranstaltungen untersagt.
Begründung für diesen Schritt Menschen- und Umweltschutz.
Und im Zusammenhang mit dem österreichischen Grand Prix ist Ernest Hauer einigen Umweltschutzaspekten nachgegangen.
Als kürzlich eine deutsche Autofirma in Österreich ein Rallye-Auto mit Katalysator vorstellte, sprach Umweltschutzminister Steirer von einem begrüßenswerten Schritt in Richtung mehr Umweltbewusstsein im Motorsport.
Aus der wohl massenwirksamsten Motorsportbranche, der Formel 1, hört man bisher wenig von Umweltschutzüberlegungen, auch wenn einige Teams ihre 1000 PS Motoren angeblich mit bleifreiem Benzin betreiben.
Über den Abgasausstoß von Formel-1-Fahrzeugen liegen keine Angaben vor.
Man kann sie allerdings, so Dr. Max Lang vom Technischen Dienst des ÖAMTC, aus dem Benzinverbrauch hochrechnen.
Wenn man weiß, wie viel ein Formel-1-Auto oder ein Rallye-Auto verbrauchen darf oder kann, könnte man eben annehmen, dass es sieben- bis zehnfachen Emissionen, zum Beispiel ein Formel-1-Auto als ein herkömmlicher Pkw, emittiert.
Die rund zwei Dutzend Formel-1-Gefährte legen in Rennen und Training am Österreichring insgesamt an die 15.000 Kilometer zurück.
Aus der Hochrechnung ergibt sich damit, dass in den Renntagen am Österreichring etwa so viel Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide emittiert werden, wie sie zehn Normal-Pkw mit einer durchschnittlichen Kilometerleistung pro Jahr ausstoßen.
Schlussfolgerung des österreichischen Nachwuchs-Formel-1-Piloten Jo Gartner.
Die Autos selber, diese 20 oder 25,
Maränenautos, deren Umweltbelastung, glaube ich, kann man unterm Strich vergessen.
Die, die die Umwelt belasten, sind die Zuschauer, die ja sicher und hoffentlich auch in Massen kommen.
Aber das ist dasselbe bei einem Fußballspiel oder bei irgendeiner anderen Großveranstaltung.
Die Zuschauer als umweltbelastender Faktor also.
Etwa 30.000 Pkw werden zum Grand Prix erwartet, die durchschnittlich etwa 300 Kilometer bei der Zu- und Abfahrt auf österreichischen Straßen zurücklegen dürften.
Professor Hans-Peter Lenz vom Institut für Verbrennungskraftmaschinen der Technischen Universität Wien schätzt die daraus resultierende Belastung so ein.
Man kann es etwa quantifizieren.
Bezogen auf die jährlichen Gesamtemissionen ist es natürlich sehr wenig.
Es sind etwa 0,3 Promille.
Aber bezogen auf die Emissionen an diesem einen Tag ist es relativ viel.
Etwa ein Siebtel dessen, was sonst an einem Tag in Österreich ausgestoßen wird, wird zusätzlich durch diesen An- und Abfahrverkehr zum Rennen ausgestoßen.
Zweiter Umweltfaktor, der Lärm.
Dazu wieder Professor Lenz.
Die Lärmemission der Rennwagen ist so hoch, dass sie sicher für die Zuhörer, für die Zuseher in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke gesundheitsschädlich ist.
Darüber besteht kein Zweifel.
Es dürfte in keiner Fabrik ein derartiger Lärm gemacht werden, wie er auf die Zuseher und Zuschauer an den Rennstrecken niedergeht.
Für die Nachbarn einer Grand-Prix-Strecke dürfte der Lärm, wenn schon nicht gesundheitsgefährdend, so doch zumindest störend sein, wie uns in der Umgebung des Rings versichert wurde.
Es gibt aber auch andere Meinungen.
Ein rennbegeisterter Einwohner einer der umliegenden Gemeinden, der am Streckenrand Testfahrten eines Boliden verfolgte, auf die Frage, was ihn so begeisterte.
Der ganze Zirkus, der ganze Rammel, was da rum ist.
Der Lärm oder so, das stört Sie in Ihrer Wohngegend überhaupt?
Ich merk's gar nicht.
Das dämpft alles so ab, dass ich's so richtig gut krieg.
Das merkst du überhaupt nicht.
Sicher ist es lauter als sonst, aber nachdem ich an die Tragen herkomme, finde ich, das ist das kleinste Problem von dem Ganzen.
Die Draken also.
Im Raum Zeltweg sollen die neuen Abfangjäger des Bundesheeres ja ihren Hauptstützpunkt erhalten.
Die Sensibilisierung für Lärmfragen sei deshalb besonders hoch, heißt es.
Der Zeltweger Bürgermeister Josef Prommer meint, man müsse Flugzeuge wie Autorennen eben von zwei Seiten sehen.
Wenn man es nur von der Seite der Umweltbelastung sieht, müsste man sagen, braucht man nicht weg damit.
Wenn man es von der wirtschaftlichen Seite sieht, jetzt für den ganzen Raum hier, nicht nur für den Bereich des Eichfeldes, ist sicher natürlich einiges an Verdienst drin.
Das ist gar keine Frage.
Letzten Endes sind alle diese Dinge auch mit Arbeitsplatzsicherung verbunden.
Überall sind Leute beschäftigt, ob das jetzt die Flieger sind oder ob das irgendwelche andere Veranstaltungen sind.
Und wenn wir alles verbieten werden, werden wir vielleicht eine bessere Umwelt haben, aber vielleicht sind wir da nicht mehr in der Lage, das, was an der Umwelt schon geschehen ist, zu reparieren, weil wir dazu die nötigen Mittel nicht haben.
Das bekannte Spannungsfeld Ökologie-Ökonomie, also auch im steirischen Eichfeld.
Mehr darüber, wie die Anrainer mit dem Österreichring leben, was die Formel 1 wirtschaftlich für sie bedeutet, aber auch, ob Umweltschutzmaßnahmen im Rennsport möglich und sinnvoll sind, heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 in unserer Sendung... Journal Panorama.
Nach dem Muster des vielbeachteten Afrika-Konzerts der Popstars vor einigen Wochen findet am Sonntag eine ähnliche Veranstaltung, diesmal mit Stars der Opernbühne, in der Arena von Verona statt.
Einer der Initiatoren ist der spanische Tenor José Carreras, der zurzeit in Salzburg in der Karajan-Produktion von Bizet's Carmen den Don José singt.
Zahlreiche prominente Künstler aus dem Bereich der Ernstmusik, Sänger und Instrumentalisten, aber auch Udo Jürgens treten im Rahmen eines vier- bis fünfstündigen Programms auf.
Walter Gellert berichtet.
Was im Bereich der Popmusik möglich ist, sollte sich auch mit Musikern aus dem Klassikbereich durchführen lassen.
Das dachte sich José Carreras, als er die Übertragung des Hilfskonzertes für Afrika im Fernsehen gesehen hatte.
Und in der Tat ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, eine Reihe berühmter Künstler aus Oper und Konzert, aber auch aus dem Schauspiel für die am Sonntag um 21.30 Uhr beginnende Marathonveranstaltung in der Arena von Verona zu gewinnen.
Sie sind.
Die Liste der rund 30 Mitwirkenden reicht von Carrera selbst, über Monserrat Cavalier, Agnes Balzer, die Sie gerade als Carmen gehört haben, Eva Martin und Gwyneth Jones, bis zu Nikolaj Gjaurov, Hermann Prey, Sheryl Millens, Renato Brousson, Yevgeny Nesterenko und James King.
Die Pianisten Rudolf Buchbinder und Alexis Weißenberg, aber auch die junge Geigerin Anne-Sophie Mutter nehmen ebenfalls an der Veranstaltung teil, für die übrigens zwei Orchester engagiert wurden.
Das Orchester der Rai Tourin und die polnische Staatsphilharmonie, die von den Dirigenten Karlo Franci und Roberto Patanostro geleitet werden.
Luciano Pavarotti hofft man immer noch zu gewinnen, Placido Domingo soll zumindest live aus den USA eingespielt werden und man versucht auch aus dem Bereich Schauspielprominente nach Verona zu holen.
Der englische Schauspieler Christopher Lee wird kommen und auch ein Auftritt Klaus-Maria Brandauers mit einer Neruda-Rezitation ist geplant.
Aus dem Bereich der Unterhaltungsmusik nimmt Udo Jürgens teil und schließlich hofft man auch auf einen Auftritt des englischen Musical-Königs Andrew Lloyd Webber.
Jose Carreras auf die Frage, ob es schwierig war, seine Kollegen für das Konzert zu überreden.
Es war nicht schwer, die Kollegen zu überreden.
Die meisten, 99 Prozent, haben sofort zugesagt.
Das Problem ist aber, wie Sie wissen, dass die Opernleute viel beschäftigt sind und auch viel auf Reisen sind oder von Operndirektoren, die sie verpflichtet haben, nicht freigegeben werden.
dass es ihnen zum Beispiel nicht erlaubt wird, einen Tag vor einem geplanten Auftritt beim Open-Air-Konzert in Verona zu singen.
Ich verstehe das.
Die Künstler jedenfalls haben die Veranstaltung möglich gemacht, weil sie zugesagt haben und auch zur Zusammenarbeit bereit waren.
Als Moderator des Abends wollte man Bert Lancaster gewinnen.
Peter Kupfer, der die Organisation des Konzertes übernommen hat.
Im Moment ist es so, dass ich nur sagen kann, dass wir immer noch mit ihm in Verhandlungen sind.
Er sitzt noch in Los Angeles und es ist, sagen wir so, es ist auch ein finanzielles Problem, weil das sehr viel kostet.
Also es sind seine Spesen sehr hoch.
Wir sind da nicht so reich und wohltutiert und haben keinen großen Sponsor, sodass wir im Moment noch nicht handelseins sind.
Er muss nämlich von Los Angeles mit zwei Erstklass-Flüge etc.
Expenses und von Rom heraufgeführt werden usw.
Und was singt José Carreras im Konzert in Verona?
Von ihm hat es ja geheißen, er werde auch gemeinsam mit Udo Jürgens Merci Chéri interpretieren.
Well, I'm afraid not.
I'm afraid not, unfortunately.
Es tut mir leid, dass der Auftritt gemeinsam mit Udo Jürgens heuer nicht möglich sein wird.
Ich hoffe aber, dass wir diesen gemeinsamen Auftritt ein andermal nachholen können.
Ich werde eine Opern-Arie singen, habe mich allerdings jetzt noch für keine entschieden.
Es kann sein, dass ich etwas aus Tosca, aus André Genier oder aus Pagliacci singen werde, also etwas Populäres.
Dann folgt vielleicht etwas aus West Side Story, Maria oder Tonight oder ein spanisches Lied wie Granada.
Gemeinsam mit Montserrat Caballé werde ich aber ganz sicher einen Ausschnitt aus dem ersten Akt von Verdi's Traviata machen.
Das Konzert, von dem es ursprünglich geheißen hat, es werde auch live im Fernsehen übertragen, wird auf Video aufgezeichnet und soll sowohl als Videokassette als auch als Schallplatte erscheinen.
I've just met a girl named Maria And suddenly the name will never be the same to me Maria I've just kissed a girl named Maria And suddenly I found how wonderful the sound can be
Maria, say it loud and there's music playing.
Say it softer, it's almost like praying.
Maria, I'll never stop saying.
Nach dieser Vorschau von Walter Gellert auf Opera for Africa am kommenden Sonntag in der Arena von Verona, jetzt im Mittagsschanal noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Karl Berger.
Südafrika.
Die gestrige Rede von Staatspräsident Peter Botha ist weltweit mit Enttäuschung aufgenommen worden.
Der schwarze Bischof und Friedensnobelpreisträger des Montuto sagte, die letzte Hoffnung der Schwarzen sei nun eine Intervention der internationalen Staatengemeinschaft.
Auch Großbritannien und die Niederlande äußerten sich kritisch.
Botha hatte sich in seiner Rede zu Verhandlungen mit der schwarzen Bevölkerungsmehrheit bereit erklärt, jedoch keine Reformen des Rassentrennungssystems bekannt gegeben.
Polen, Österreich.
Der polnische Partei- und Regierungschef General Jaruzelski hat in einem Exklusivinterview für den ORF die Politik der Wirtschaftsreformen und der, wie er sagte, nationalen Verständigung bekräftigt.
Die Reste der Opposition in Polen seien noch ziemlich vital, meinte Jaruzelski, ihr Einfluss werde aber immer geringer.
Die Beziehungen des Staates zur polnischen Kirche bezeichnete der General als korrekt.
Österreich.
Erwartungsgemäß hat die Notenbank den Diskontsatz um 0,5 Prozentpunkte auf 4 Prozent gesenkt.
Der Beschluss seiner Reaktion auf das Senken der Leitzinsen in der Bundesrepublik Deutschland tritt am kommenden Montag in Kraft.
Der Diskontsatz ist jener Prozentsatz, zu dem sich Geldinstitute bei der Zentralbank Geld ausborgen.
Im Kreditapparat wird jetzt auch ein Rückgang der Spar- und Kreditzinsen erwartet.
Nationalbankpräsident Stephan Corian sagte, wenn sich die Zinsentendenz fortsetze, werde es sowohl auf der Einlagenseite als auch auf der Kreditseite voraussichtlich einen Druck nach unten geben.
Die Verhandlungen über ein neues Weingesetz, das am 29.
August in einer Nationalrats-Sondersitzung verabschiedet werden soll, werden heute fortgesetzt.
Experten beraten Detailfragen.
Am kommenden Montag und Dienstag werden im Landwirtschaftsministerium die Gespräche zwischen Vertretern der Weinwirtschaft, der Sozialparten und der Parlamentsparteien weitergehen.
Irak, Iran.
Das irakische Fernsehen hat gestern Abend Bilder von der angeblich völligen Zerstörung des iranischen Ölhafens Kharg gezeigt.
Auf den beiden Fotos waren Rauchsäulen über dem wichtigsten iranischen Ölhafen und beschädigte Öltanker in der Nähe der Insel Kharg zu sehen.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat heute im Iran die Wahl eines Staatspräsidenten begonnen.
Ein neuerlicher Sieg von Präsident Ali Khamenei gilt als sicher.
Stimmberechtigt sind etwa 23 Millionen Iraner.
Libanon Neuerliche schwere Artilleriegefechte zwischen den Bürgerkriegsparteien in Beirut haben mindestens 9 Menschenleben und 50 Verletzte gefordert.
Die Kämpfe begannen gestern Nachmittag und flauten erst in den Nachtstunden ab.
Frankreich
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ersetzt ihr bei einem Bombenanschlag in Neuseeland versenktes Schiff Rainbow Warrior durch ein neues Fahrzeug.
Bei einer Pressekonferenz in Paris kündigte die Gruppe an, das neue Boot mit dem Namen Greenpeace werde am kommenden Mittwoch Richtung Südpazifik in See stechen, um dort weiter gegen französische Atomversuche zu protestieren.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend, anfangs sonnig und heiß.
Im weiteren Verlauf von Westen her Aufkommen von zum Teil heftigen Gewittern, dabei auffrischender Westwind.
Nachmittagstemperaturen 27 bis 33 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsschanals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.
Interview: General Jaruzelski
Mitwirkende:
Lendvai, Paul [Gestaltung]
, Stipsicz, Karl [Gestaltung]
, Jaruzelski, Wojciech Witold [Interviewte/r]
Datum:
1985.08.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten