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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
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Ein Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Im Namen von Redaktion, Technik und Produktion begrüßt Sie Reinhold Henke zu einer Stunde Information.
Das Programm in kurzen Worten.
In Wien laufen gegenwärtig die Gehaltsverhandlungen für den öffentlichen Dienst.
Also die Beamten, sie fordern 5,5% Gehaltserhöhung und sagen dazu, dass die Pensionsbeitragsdynamik ohnehin die Gehaltserhöhung ein wenig reduziert.
Finanzminister Andros schloss heute in einem Interview Beitragserhöhungen bei der allgemeinen Pensionsversicherung nicht aus.
Österreich wird in Ägypten das Telefonnetz modernisieren.
Die Firma Siemens Österreich hat einen Großauftrag für mehrere Milliarden Schilling erhalten.
In Vorarlberg hat sich jetzt nach der Initiative Pro Vorarlberg, die eine größere Autonomie und mehr Kompetenzen für das Bundesland erreichen will, eine Gegenbewegung konstituiert.
Vorarlberger für Österreich.
Die Inlandspresse schar kommt dann noch hinzu und in Wien traf heute Vormittag der ägyptische Vizepräsident Mubarak zu Gesprächen mit Bundeskanzler Kreisky über die Nahostfrage ein.
Kreisky, das gegenwärtige Verhalten Israels ist eine Provokation der Weltöffentlichkeit.
Nach dem Putsch in Afghanistan hat sich der sowjetische Einfluss auf das Land noch verstärkt.
Nach den Wahlen in Schweden und Norwegen sind die Konservativen jetzt im Vormarsch und wir berichten dann noch von der Klangwolke in Linz, die bei der Ars Elektronica die Linzer beglückt und von einer Ausstellung in Graz Kunst am Bau öffentliches Bauen.
Jetzt kommen die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst heute Mittag ist Feder Holi und der Sprecher Wolfgang Riemerschmid.
Österreich.
Der ägyptische Vizepräsident Mubarak ist heute nach einem Besuch in den Vereinigten Staaten zu einem zweitägigen Aufenthalt in Wien eingetroffen.
Er wurde auf dem Flughafen Spechat von Bundeskanzler Kreisky begrüßt, der unter anderem im Zusammenhang mit der umstrittenen Frage der jüdischen Siedlungen auf arabischem Boden meinte, keine Siedlung könne so wertvoll sein, dass sie eine permanente Provokation der Weltöffentlichkeit rechtfertige.
Mubarak sagte, seine Gespräche mit Kreisky würden einem Gedankenaustausch über das Nahostproblem dienen.
Er überbringe eine Botschaft Präsident Sadats an den Kanzler.
Mubarak nannte dazu allerdings keine Details.
Die Firma Siemens Österreich hat gemeinsam mit der Muttergesellschaft in Berlin und mit einem französischen Unternehmen einen Vertrag mit der ägyptischen Regierung über die Verbesserung und Erweiterung des Telefonnetzes in Ägypten abgeschlossen.
Der Vertragswert beträgt nach Angaben des Generaldirektors von Siemens Österreich, Wolfsberger, 1,8 Milliarden Dollar.
Davon entfallen auf die österreichische Firma umgerechnet etwa 4 Milliarden Schilling.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Hamburger Senat hat sich heute mit einem Bericht über Versäumnisse der Behörden im Zusammenhang mit dem Munitionsskandal beschäftigt.
Die Untersuchung war von Bürgermeister Klose angeordnet worden.
Nach ersten Erkenntnissen waren mehrere staatliche Stellen sowie das Landesparlament über für jedermann zugänglich lagernde tödliche Kampfmittel auf dem Firmengelände im Stadtteil Eidelstedt informiert oder hatten sich vor Jahren bereits mit Vorwürfen in diesem Zusammenhang befasst.
Der Untersuchungsbericht soll Grundlage für eine Entscheidung über mögliche politische und personelle Konsequenzen sein.
Unterdessen werden die Räumungsarbeiten auf dem Gelände der chemischen Fabrik Stolzenberg fortgesetzt, wo in den vergangenen Tagen 550 Tonnen Sprengstoff und zahlreiche Giftgasgranaten gefunden wurden.
Der Branddirektor der Hamburger Feuerwehr sagte dazu, es gebe keine Garantie dafür, dass der Abtransport ohne jede Gefahr vor sich gehen könne.
Der Branddirektor, der schon zahlreiche ähnlich gefährliche Aufträge durchzuführen hatte, gab übrigens bekannt, dass die Sprengstoffe und Granaten sowie die giftigen Chemikalien zu den Geheimwaffen gehörten, die während des Zweiten Weltkrieges hergestellt und an KZ-Häftlingen ausprobiert wurden.
Norwegen.
Die konservative Rechte hat bei den Regional- und Kommunalwahlen den erwarteten Erfolgerungen.
Die Rechte, die vor vier Jahren 22,6 Prozent der Stimmen erhielt, konnte ihren Anteil auf 29,2 Prozent steigern.
Der Anteil der sozialdemokratischen Regierungspartei ist von 38 auf 36,5 Prozent zurückgegangen.
Noch ist allerdings nur ein Teil der bei den Kommunalwahlen abgegebenen Stimmen ausgezählt.
USA.
In einer Rede vor dem jüdischen Weltkongress in New York forderte Präsidentenberater Pschedzinski Israel auf, unter Wahrung seiner berechtigten Sicherheitsinteressen die legitimen Rechte der Palästinenser anzuerkennen.
Wörtlich meinte Pschedzinski, die Regierung in Jerusalem müsse den Palästinensern in einer neuen und schöpferischen Weise entgegenkommen.
Der Berater verlangte auch, dass die Verhandlungen über eine palästinenser Autonomie in Westjordanien und dem Gazastreifen zügig fortgeführt werden.
Den Vereinigten Staaten sei daran gelegen, gemäßigte palästinensische Gruppen in die Gespräche einzuschalten.
Brzezinski betonte den Standpunkt Washingtons, den Friedensprozess im nahen Orten vorwärts zu treiben.
An die Adresse der Palästinenser gerichtet, sagte er, es sei die Zeit gekommen, dass sie die UNO-Resolutionen 242 und 338 sowie das Existenzrecht Israels anerkennen.
Knapp vier Wochen nach der Flucht des Star-Tänzers Alexander Gudunov haben gestern erneut zwei Mitglieder des Moskauer Bolschoi-Balletts während einer Tournee durch die Vereinigten Staaten um politisches Asyl ersucht.
In Los Angeles meldeten sich Leonid und Valentina Kozlov bei der Polizei und erklärten, in den Vereinigten Staaten bleiben zu wollen.
Dem Asylgesuch wurde stattgegeben.
Leonid und Valentina Kozlov waren Solo-Tänzer der Ballettgruppe und Leonid hatte bei den letzten Aufführungen in den USA die Rollen des abtrünnigen Godunov übernommen.
Die anderen Mitglieder des Ensembles sind gestern Nachmittag nach Moskau zurückgekehrt.
Vereinte Nationen.
In New York wird heute die Sitzungsperiode der 34.
UNO-Vollversammlung beginnen.
Einer der Höhepunkte der Sitzungsperiode wird der Besuch von Papst Johannes Paul sein.
Am 29.
Oktober wird Bundeskanzler Kreisky vor der Vollversammlung sprechen.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen der Nahostkonflikt und die Palästinenser-Frage sowie die Lage im südlichen Afrika, auf Zypern und in Südostasien.
Zu Auseinandersetzungen dürfte es in der Frage der Vertretung Kambodjas kommen.
Kolumbien.
Außenminister Paar, der sich zurzeit in Bogotá aufhält, ist mit seinem Ressortkollegen Uribe zu einem Gespräch über wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit zusammengetroffen.
Anschließend begrüßte der kolumbianische Staatspräsident Durbay die Anwesenheit der österreichischen Delegation und betonte das große Interesse der Regierung Kolumbiens am Fachwissen österreichischer Firmen.
Afghanistan.
Der am vergangenen Freitag entmachtete Staatspräsident Taraki ist nach Angaben aus dem Militärspital in Kabul bei dem Putsch angeschossen worden und seinen Verletzungen erlegen.
Der Nachfolger Tarakis, Präsident Amin, hat in einer ersten öffentlichen Ansprache nicht zu dem offenbar gewaltsamen Machtwechselstellung genommen.
Amin erklärte, er sei stolz auf die guten Beziehungen Afghanistans zur Sowjetunion und werde sich um ein freundschaftliches Verhältnis zu den Nachbarländern Pakistan und Iran bemühen.
Nach einem Bericht von Radio Kabul wurden am vergangenen Freitag auch vier hohe Regierungsbeamte von antirevolutionären Elementen getötet.
Wie es in dem Bericht heißt, seien die Opfer ein Präsidentenberater, ein hoher Polizeioffizier, ein Beamter des Gesundheitsministeriums und der Chef der staatlichen Baubehörde gewesen.
Einzelheiten wurden nicht bekannt.
China Der ehemalige amerikanische Präsident Nixon ist in Peking vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Deng Xiaoping und von Außenminister Huang Hua zu einem zweistündigen Gespräch empfangen worden.
Nixon bezeichnete die Unterredung über das amerikanisch-chinesische Verhältnis als privates Gespräch.
Die amtliche Nachrichtenagentur Neues China beschuldigt Präsident Carter in einem Bericht in der Affäre, um sowjetische Truppen auf Kuba Schwäche zu zeigen und die Gefahr des Problems herunterzuspielen.
Wörtlich heißt es in dem Artikel, die Präsenz sowjetischer Truppen auf der Karibikinsel seit 1962 gehöre zu einem langfristigen strategischen Plan Moskaus.
Großbritannien.
Bei der Verfassungskonferenz über Zimbabwe-Rhodesien in London ist noch kein Ende der Beratungen abzusehen.
Gestern haben sich die Teilnehmer auf getrennte Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Patriotischen Front einerseits, sowie zwischen Großbritannien und der Regierungsdelegation aus Salisbury andererseits geeinigt.
Dadurch sollen direkte Konfrontationen bei den in Stocken geratenen Verhandlungen verhindert werden.
In der vergangenen Nacht wurden in einem Haus in London eineinhalb Tonnen Marihuana beschlagnahmt.
Vor der Südküste Englands brachten Zollbeamte ein Schiff auf, das ebenfalls eineinhalb Tonnen desselben Droge an Bord hatte.
Der Wert des beschlagnahmten Rauschgiftes wird nach Polizeiangaben auf umgerechnet etwa 113 Millionen Shilling geschätzt.
Es ist die größte Drogenmenge, die in Großbritannien jemals sichergestellt wurde.
Bisher wurden im Zusammenhang mit den Ermittlungen 22 Personen festgenommen.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Der Südteil des europäischen Kontinents bleibt im Einflussbereich einer Zone hohen Drucks.
Die atlantischen Störungen ziehen weiterhin nördlich von uns über die britischen Inseln und die Nordsee ostwärts.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Allgemeinen heiter oder wolkig, nur im Norden und Osten Österreichs zeitweise stärker wolkig in hohen Schichten.
Schwache bis mäßige Winde aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad.
Frühwerte morgen 3 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Fortbestand des schönen und ruhigen Herbstwetters.
Meist heiter oder wolkig und schwachwindig.
Tageshöchsttemperaturen 18 bis 26 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter, 24 Grad, Südwestwien 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 20°, Ostwind 5 km.
Linz, Heiter 20°, Nordwest 3 km.
Salzburg, Heiter 22°, Süd 5 km in der Stunde.
Innsbruck, Heiter 22°, Windstill.
Bregenz, Heiter 22°, Süd 10 km.
Graz, Heiter 21°, Süd 5 km in der Stunde.
Und Klagenfurt, Heiter 20°, Windstill.
Zwölf Uhr und elf Minuten ist es im Mittagsschornal des aktuellen Dienstes.
Vor etwas mehr als einer halben Stunde hat das Bundeskanzleramt in Wien die erste Runde der mit einiger Spannung erwarteten Beamtengehaltsverhandlungen begonnen.
Die Angehörigen des öffentlichen Dienstes fordern dabei eine 5,5-prozentige Anhebung ihrer Bezüge und zwar ab Jahresbeginn 1980 sowie eine Erhöhung einiger anderer Zulagen.
Von Seiten des Dienstgebers, also des Bundes, lag wie üblich bei solchen Verhandlungen bei Verhandlungsbeginn noch kein konkretes Gegenangebot vor.
Die Ausgangspositionen für die Beamtenverhandlungen schildert nun Erich Eichinger im folgenden Direktbericht aus dem Bundeskanzleramt.
Vermutlich mit nicht allzu großer Auffettung ihrer Gagen werden die öffentlich Bediensteten sowie die Bediensteten bei Bahn, Post und den Gemeinden rund 800.000 Aktive und Pensionisten im nächsten Jahr rechnen können, wobei sogar derzeit offen ist, ob die Erhöhung bereits mit 1.
Jänner wirksam wird.
Seit Ende der längerfristigen Gehaltsabkommen im öffentlichen Dienst läuft alljährlich ein ähnliches Ritual ab.
Die Gewerkschaften erheben ihre Forderungen, diesmal 5,5 Prozent, samt zusätzlichen Forderungen für die Bezieher kleiner Einkommen.
Diesmal ein Plus von 142 Schilling monatlich für die kleinste Verwaltungsdienstzulage.
Und ebenso ritualisiert stellt die Dienstgeberseite ihr Anbot diesmal vermutlich rund dreieinhalb Prozent, obwohl offiziell weder Bundeskanzler Kreisky noch Finanzminister Androsch noch Beamtenstaatssekretär Löschnack oder andere einen Prozentsatz genannt haben.
Kosten der Gewerkschaftsförderung rund 6 Milliarden Schilling zusätzlich im Budget 1980 eines ersten Dienstgeberangebotes vielleicht 4 Milliarden Schilling.
Der Vizekanzler gab heute Vormittag vor Beginn der bekannten Gehaltsrunde folgendes Statement ab.
Nur mit der Voraussetzung, dass der öffentliche Dienst, der ja ein wichtiger Dienstleistungsbereich ist, denken Sie an Bahn und Post und Spitäler und das Schulwesen, die Sicherheit, dass die dort Tätigen
ein ebensolches Recht auf Einkommensverbesserung haben wie alle anderen, aber andererseits natürlich auch kein größeres.
Und dass man berücksichtigen muss, dass wir inzwischen Stabilitätsland Nummer 1 geworden sind.
Letzte Preissteigerung 3,3 im August, im Vergleich dazu 4 in der Schweiz und 4,9 in der Bundesrepublik.
Deutschland.
Und nun, unter Berücksichtigung dieses Grundsatzes und unter Berücksichtigung, was andere Berufsgruppen abgeschlossen haben, spielt die Laufzeit, der Zeitpunkt des Beginns, eine große Rolle und daraus ergibt sich dann ein gerade noch vertretbarer Prozentsatz.
Und wenn man
den Zeitpunkt sehr früh haben will und die Laufzeit sehr kurz, dann kann sich nur ein vergleichsweise geringerer Prozentsatz ergeben.
Will man einen höheren bekommen, dann geht das nur, wenn man später beginnt und eine längere Laufzeit hat.
Mir geht es gar nicht, was fiskalisch am angenehmsten ist, weil das ja nicht nur eine Frage des Jahres 80 ist, sondern dann weiter wirkt 81, 82 und was kurzfristig ein Vorteil sein kann, kann sich für die Folgejahre in der umgekehrten Richtung
auswirken.
Mir geht es darum, dass auch in diesem Bereich ein stabilitätskonformer Abschluss zustande kommt, weil es in der nächsten Zeit angesichts der Inflationsgefahren von außen darum geht, unsere Stabilitätserfolge abzusichern.
Ob nun tatsächlich in der Laufzeit oder beim Beginn eines neuen Abkommens vielleicht erst im Frühjahr Verhandlungsspielraum liegt, ist fraglich.
Denn immerhin sind aus einem früheren Abschluss zu den Stichtagen 1.
Jänner 80 und 1.
Jänner 81 je ein halbes Prozent Pensionsbeitragserhöhung für die Staatsdiener bereits fixiert.
Die Verhandlungen sind jedenfalls noch immer im Gang.
Aus langjähriger Beobachtung darf man bezweifeln, dass es heute noch zu einem Abschluss kommt, auch wenn auf allen Seiten bei sozialistischen wie christlichen Gewerkschaftern und den Gebietskörperschaften Interesse an einem raschen Abschluss besteht.
Orientierungsmarke wird jedenfalls der jüngste Abschluss in der Metallbranche mit viereinhalb Prozent sein.
Details von der heutigen Beamtenrunde möglicherweise noch in dieser Sendung, wahrscheinlich aber erst im Abendschanal.
Danke Erich Eichinger für diesen ersten Bericht.
Wir werden also vermutlich im Abendjournal schon ein wenig mehr über den Verlauf der Beamtenverhandlungen wissen.
Verknüpft mit dem Ergebnis dieser Beratungen ist ja wie immer die Frage des Budgets für das kommende Jahr.
Sie haben es ja schon bereits in der Stellungnahme des Finanzministers gehört.
Da reißt doch allein eine Erhöhung der Gehälter der Beamten um ein Prozent eine Lücke von etwas weniger als einer Milliarde Schilling in den Staatssäckel.
Von den Beamtenverhandlungen werden auch die endgültigen Budgetziffern des Jahres 1980 abhängen, obwohl die eigentliche Budgetverhandlung auf Ministerebene bereits abgeschlossen ist.
Vizekanzlerfinanzminister Androsch wollte bei diesen Verhandlungen rund 15 Milliarden Schilling einsparen, um das prognostizierte Defizit in der Größenordnung von brutto 50 Milliarden Schilling deutlich zu reduzieren.
Über die Ergebnisse der Budgetverhandlungen führte Johannes Fischer mit Finanzminister Androsch jetzt wieder das folgende Gespräch.
Herr Vizekanzler, die Budgetverhandlungen sind auf Ministerebene praktisch abgeschlossen.
Sie sind hineingegangen mit der Vorstellung, im Größenordnungsbereich von 10 bis 15 Milliarden Schilling Einsparungen vorzunehmen.
Der größte Bereich hier ist sicherlich der Sozialbereich.
Wie weit ist Ihnen gelungen, hier Einsparungen vorzunehmen?
Sie wissen und ich muss die Zuhörer um Verständnis bitten, dass Details erst mit der Budgetrede und damit der Vorlage des Bundeshaushalts an den Nationalrat bekannt gegeben werden dürfen.
Es ist richtig, dass unser Ziel war, in einer ersten großen Etappe eine deutliche Verbesserung des Budgetspielraums zu erreichen und nach Abschluss der Verhandlungen kann ich sagen, dass das in einem
beträchtlichen Ausmaß jedenfalls gelungen ist.
Man kann es am besten daran ermessen, dass in den letzten Jahren die Neuverschuldungsquote 4% bezogen auf den gesamtwirtschaftlichen Kuchen war.
Professor Seidl hat Ihnen in seinem Gutachten voriges Jahr empfohlen auf 2,5% herunterzukommen und wir sind in der ersten Etappe bereits unter 3,5% gekommen.
Können Sie, wenn Sie auch keine Zahlen nennen, wenigstens andeuten, wo die großen Einsparungen liegen?
Nur ein Bereich ist die schon bekannte und diskutierte Sparförderung, anderes ergibt sich im Finanzierungsmodus bei der Post und ein dritter Bereich sind die sich aus den Strukturunterschieden im sozialen Bereich ergebenden Möglichkeiten und Notwendigkeiten.
Relativ unbestritten auch von Sozialminister Weißenberg war jedenfalls nach seinen jüngsten Äußerungen
eine Anhebung der Beiträge etwa in der Selbstständigen- und in der Bauernversicherung.
Sehr bestritten scheint zu sein, jedenfalls von Seiten des Sozialministers, eine offenbar diskutierte und mögliche Anhebung der Pensionsbeiträge in der allgemeinen Pensionsversicherung.
Sozialminister Weißenberg hat hier vor kurzem erklärt, das müsse ein höheres Parteikremium entscheiden.
Wie sieht da Ihre Position aus?
Wird es eine solche Anhebung geben?
Nun, es gibt eine solche Anhebung zum Beispiel auch im öffentlichen Dienst, die ist vor Jahren vereinbart und es ist durchaus denkbar, dass also alle Gruppen hier einen Beitrag leisten, aber das wird eben auch dann den Einzelheiten erst entnommen werden können.
Gibt es hier noch ein Gespräch auf einer höheren Parteiebene, wie der Sozialminister Weißenberg gemeint hat, etwa ein Parteigremium, wo auch der ÖGB einer solchen Regelung zustimmen muss, der dir dann auch den Arbeitnehmern sozusagen verkaufen muss?
Wir haben über das ganze Paket grundsätzliche Einigung bereits erzielt, sonst wäre das Budget nicht zu Ende zu verhandeln gewesen.
Also es kommt auf jeden Fall eine Anhebung der Pensionsversicherungsbeiträge auch in der Allgemeinversicherung?
Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht in der Lage bin, Einzelheiten zu bestätigen, aber auch nicht in der Lage bin und sein will, sie zu dementieren.
So weit das Gespräch mit Finanzminister Andrusch, zurück aber zu den Beamtenverhandlungen.
Obwohl ja die erste Runde der Beamtenverhandlungen erst heute begonnen hat, nehmen einige Kommentatoren österreichische Tageszeitungen bereits Bezug.
Das heißt die Inlandspresse schaukommt jetzt, Auszüge hat Zita Bernardi zusammengestellt.
In der Tiroler Tageszeitung heißt es zum Thema Beamtengehaltsverhandlungen, Bundeskanzler Kreisky werde sich heute als oberster Dienstherr der österreichischen Beamten wohl an das Wort vom Fluch der bösen Tat, die fortzeugend Böses gebären müsse, zu erinnern haben, denn es sei zwar selbstverständlich, dass auch der öffentliche Dienst seine Gehaltsforderungen stellt,
Die Schwierigkeit für Kreisky und Löschnack liegt nur darin, dass sie in dem Jahrzehnt der SPÖ-Regierung die Verwaltungsreform völlig vergessen und den öffentlichen Dienst übermäßig aufgebläht haben.
Vom Juni 1978 bis zum heutigen Jahr mussten wir um 7.116 Pragmatisierte mehr registrieren.
Das sind täglich 29 Beamte mehr, insgesamt 334.161 oder genau 12,3 Prozent der Gesamtbeschäftigten.
Diese Entwicklung wird zwangsläufig weitergehen, solange die Sozialisten nur auf den Staat setzen, meint Hans Thür in der Tiroler Tageszeitung.
Auf der Titelseite der Presse findet sich heute ein Kurzkommentar zum Thema Benzinpreis.
Der Autor nimmt eine Studie von zwei Mitarbeitern des Wirtschaftsforschungsinstitutes über die ihrer Ansicht nach gar nicht so schlechte Ertragslage der Ölkonzerne zum Anlass für folgende Feststellung.
Staribaches Zögern und Zaudern, seine Kompromissversuche und preispolitischen Gratwanderungen finden jetzt quasi unverdientes Lob.
Nur freigegebene Preise wären noch schöner, könnte man in Abwandlung eines Werbespruchs der Automobilbranche sagen.
Wenn nämlich tatsächlich die Ölkonzerne nicht am Hungertuch nagen, liegt der Schluss nahe, dass der freie Wettbewerb, wie etwa in Deutschland, mittelfristig zu niedrigeren Treibstoffpreisen führen würde, als das jetzt geltende System der amtlichen Preisregelung.
Indien-Korsett nämlich scheint es sich per Saldo ganz gut leben zu lassen.
Nimmt Staribacher die Expertenstudien ernst, bleibt ihm für die Zukunft nur noch ein Schlachtruf, nämlich der nach mehr Wettbewerb.
Heißt es in einem Kurzkommentar in der Presse.
Noch kein Ende in der Atomdebatte.
In der Parteiendiskussion um die bestmögliche Absicherung des Atomsperrgesetzes sieht Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
Der sozialistische Plan, im Parlament einen Antrag einzubringen, der absichern soll, dass das Sperrgesetz nur mit Zweidrittelmehrheit und anschließender Volksabstimmung aus den Angeln gehoben werden kann, ist für LaSchoba ein weiterer Ball im Parteien-Ping-Pong um das Thema Kernkraft.
Er schreibt, das Spiel ist vielmehr prolongiert.
Ein angekündigter Antrag der SP-Fraktion im Parlament mag zwar die VP in keine Zwickmühle bringen, aber ihre Absicht für ein Parteienabkommen ist futsch.
Es ist nämlich kaum denkbar, dass die VP im Parlament mit Nein stimmt, wenn es um einen Zusatz zum Atomverbot geht.
Aber nebenbei kann auch der VP noch allerlei einfallen.
meint Josef Laschober in den Oberösterreichischen Nachrichten.
Weniger um die spezielle ÖVP-Taktik in Sachen Atom als vielmehr um die Gesamtstrategie der großen Oppositionspartei in letzter Zeit geht es im heutigen Leitartikel der Wochenpresse.
Man liest dort bei Franz Wolf
Statt zukunftsträchtige Fragen aufzunehmen und alternative Antworten zu geben, geht es im längst gewohnten Oppositionstrott weiter.
Mit jener Restenergie, die die notwendige Diskussion um Reform und Organisation lässt.
Finden und Fallen der bevorstehenden Urabstimmung okkupieren die Strategen.
Da wird gerudert, dass sich die Balken biegen.
Erwartungsgemäß fiel auch denn der groß angekündigte Start einiger neuer Bereichssprecher aus.
Sie stellen sich statt ihre politischen Vorstellungen vor und servierten die übliche Oppositionsmelange.
Herbe Kritik, massive Forderungen und generelle Ablehnung.
Routine-Proteste bringen aber auf die Dauer nur eines, Protestroutine.
Das war die Inlands-Presse-Schau im heutigen Mittagsjournal.
Die Zitate hat Zita Bernardi ausgewählt.
Das ist sieben Minuten vor halb eins.
Die Bürgerinitiative Pro Vorarlberg, die eine Autonomie für Österreichs Westlichstes Bundesland anstrebt, hat nun ein Gegengewicht gefunden.
Praktisch übers Wochenende hat sich eine Bewegung Vorarlberger Pro Österreich gebildet, die sich heute in einer Pressekonferenz in Bregenz der Öffentlichkeit vorstellte.
Im Gegensatz zur Bürgerinitiative pro Vorarlberg, die ihre Wünsche in der Volksabstimmung unterzogen wissen will, will wiederum die Initiative Vorarlberger pro Österreich lediglich ein publizistisches Gegengewicht darstellen.
Aus Bregenz berichtet nun direkt Wolfgang Burtscher.
Der Initiative pro Vorarlberg gehe es trotz der Behauptung, nur das föderative Element in Österreich stärken zu wollen, eindeutig um eine Loslösung Vorarlbergs aus dem Staatsgefüge.
Mit dieser Motivation hat sich eine Handvoll Vorarlberger in der Bürgerinitiative Vorarlberger pro Österreich zusammengeschlossen und meint, dass die Inhalte von pro Vorarlberg so abgefasst seien, dass die Bundesregierung auch bei einer positiven Volksabstimmung in Vorarlberg über die Wünsche von pro Vorarlberg
dieses Vorarlberger Begehren ablehnen müsse.
Dann aber würde von Pro Vorarlberg die Forderung nach Selbstbestimmung erhoben werden.
Die neue Initiative kritisiert daneben die Vorgangsweise von Pro Vorarlberg und attackiert die auflagenstärkste Zeitung des Landes, die Vorarlberger Nachrichten, die jahrelang den Boden beackert habe, um dann selbst eine Initiative aus dem Boden zu stampfen, die Vorgebe, sich spontan gebildet zu haben.
Die Zeitung habe so lange die eigene Meinung geschrieben, bis den Leuten glaubhaft gemacht werden könne, dass dies die Ansicht der Mehrheit der Vorarlberger Bevölkerung sei.
Die Bewegung Pro Vorarlberg möchte ja alles, was vom Land Vorarlberg besser gelöst werden könnte, in der Landeskompetenz haben.
Was sollte nach Ansicht der neuen Initiative doch besser dem Bund überlassen bleiben?
Der Sprecher von Vorarlberger Pro Österreich, der Architekt Hans Purin, meint,
Das ist einmal der Schulbereich, dann der Rundfunk, Sozialversicherungsbereich.
Das sind Dinge, die wir beim Bund besser aufgehoben sehen.
Allerdings müssen wir auch sagen, dass wir einige Punkte sicher auch im Lande besser verwaltet sehen könnten.
Das ist also vor allem das Mietenwesen und zum Teil vielleicht den Umweltschutz.
In der österreichweiten Diskussion über die Initiative Prof. Allberg wurde immer wieder betont, dass eine Diskussion über Föderalismus an sich gar nicht schlecht wäre.
Was sagen Sie dazu?
Der Meinung sind wir absolut, dass die Föderalismus-Diskussion nicht schlecht wäre.
Wir sind aber der Meinung, dass gerade durch diese Initiative eine Föderalismus-Diskussion auf breiter Basis, nämlich alle Bundesländer einschließend,
über absehbare Zeit gar nicht mehr möglich ist.
Weshalb?
Es ist unmöglich für die anderen Bundesländer auf diesen Zug aufzuspringen, der jetzt da in den Vorarlberger Nachrichten abgefahren wird.
In einer heute von Ihnen veröffentlichten Presseerklärung wird von verschiedenen Gefahren durch die Initiative ProVoAllberg gewarnt.
Es ist hier von einem rassistischen Grundtenor der Initiative ProVoAllberg die Rede.
Wie ist das zu verstehen?
Ja, das ist also eine Sache, die uns auch sehr missfällt bei der ganzen Angelegenheit, nämlich es wird hier mit einer Primitivmethode gearbeitet, die äußerst bedenklich ist.
Es wird einerseits ein Feindbild erzeugt, schlechthin den Wiener, man sagt nicht die Bundesregierung oder die Verwaltung, es wird immer der Wiener.
Es wird ein Feindbild aufgebaut, gleichzeitig wird die eigene Rasse, ich sage bewusst Rasse, die alemannische Rasse, überbewertet.
Das sind also Diktionen, die uns aus einer schrecklichen Vergangenheit allzu gut noch in Erinnerung sind.
Was soll nun aus Ihrer Initiative werden?
Worauf läuft das Ganze hinaus in den nächsten Wochen?
Wir versuchen jetzt möglichst viele Leute, die ja im Lande verstreut offenbar herum sind.
Die Leserbriefe, die teilweise veröffentlicht werden, zeigen dies.
Und wir hoffen, dass wir diese Leute bei uns sammeln können und dann auf breiter Basis eben ein Gegengewicht zur bestehenden Initiative pro Vorarlberg darstellen können.
In Vorarlberg gibt es einen Landtagswahlkampf.
Volkspartei und Freiheitliche sind sofort mit Solidaritätserklärungen zur Bewegung pro Vorarlberg aufgesprungen, wenn man so will.
Die SPÖ Vorarlberg ist strikt gegen die Initiative pro Vorarlberg, werden sie hier nicht in den Ruch kommen sozialistische Parteipropaganda zu betreiben.
Ob wir in den Ruch kommen, politische Parteipropaganda zu betreiben, ist uns eigentlich eher gleichgültig.
Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass man uns bei der sozialistischen Partei ansiedeln wird.
Aber so wie wir zusammengesetzt sind, glaube ich, kann man das wirklich nicht sagen.
Es geht quer durch die Parteien, es geht quer durch Berufe und Stände.
In den nächsten Tagen wollen die Initiatoren von Vorarlberger pro Österreich mit Unterschriftenlisten von Haus zu Haus gehen.
Sie glauben, dass aus den derzeit laut einer Meinungsumfrage 15% Gegnern der Autonomiebestrebung pro Vorarlberg bald mehr werden.
Im Schlusssatz einer heutigen Presseerklärung heißt es, die Preisgabe der Österreich-Idee hat schon einmal zu den bisher fürchterlichsten Konsequenzen dieses Landes geführt.
Jetzt gibt es also in Vorarlberg zwei Bewegungen.
Die eine Autonomiebewegung pro Vorarlberg und jetzt die Vorarlberger pro Österreich.
Eine Minute vor halb eins ist es und wir schauen noch was es im Mittagsjournal des aktuellen Dienstes bis 13 Uhr noch geben wird.
Ein Blick auf den Programmzettel.
Wir berichten über einen Großauftrag Ägyptens an Siemens Austria.
Es geht um drei Milliarden Schilling.
Österreich soll in Ägypten Telefone installieren.
Der ägyptische Vizepräsident Mubarak ist heute in Wien zu einem Gespräch mit Bundeskanzler Kreisky über Nahostfragen eingetroffen.
Nach dem Putsch in Afghanistan verstärkt sich jetzt der sowjetische Einfluss.
Nach den Wahlen in Schweden und Norwegen sind die Konservativen einigermaßen im Vormarsch und wir berichten auch im Kulturteil über die Linzer Klangwolke und über eine Ausstellung in Graz Kunst am Bau.
öffentliches Bauen.
Genau halb eins ist es jetzt und wir kommen zum Beitrag über den Großauftrag an Siemens Österreich.
Bundeskanzler Kreisky hat gestern Abend überraschend bekannt gegeben, dass die österreichische Schwachstromindustrie einen großen ägyptischen Auftrag erhält.
Und zwar soll sich Österreich am Ausbau und an der Modernisierung des ägyptischen Telefonnetzes mit etwa 300 Millionen Dollar beteiligen.
Also sind umgerechnet etwa dreieinhalb Milliarden Schilling.
Der Gesamtauftrag beläuft sich auf umgerechnet etwa 12 Milliarden Schilling.
Dieser Auftrags- oder Kanzler werde Österreichs Schwachstromindustrie auf Jahre hinaus beschäftigen.
Hören Sie nähere Einzelheiten im vorigen Gespräch, das Herbert Huter mit Generaldirektor Walter Wolfsberger von Siemens Austria führte.
Herr Generaldirektor Wolfsberger, Siemens Österreich ist Drittelpartner in einem großen ägyptischen Geschäft, wie es der Bundeskanzler gestern bekannt gegeben hat.
Der Umfang 300 Millionen Dollar für Österreich in fünf Jahren, das sind umgerechnet etwa mehr als 3 Milliarden Schilling.
Herr Generaldirektor, was wollen die Ägypter im Einzelnen von uns haben?
Die ägyptische Regierung hat in diesem Rahmenvertrag, den wir gestern Vormittag im Beisein des Ministerpräsidenten Dr. Mustafa Kalil abgeschlossen haben, die Absicht, ihr Telefonnetz zu erweitern und zu modernisieren.
Sie hat zu diesem Zwecke ein europäisches Konsortium eingeladen, bestehend aus der Siemens AG Berlin München, aus der französischen Firma CSF und der Siemens AG Österreich.
Rahmen, den uns die ägyptische Postverwaltung vorgegeben haben, voll erfüllen können aus den Lieferkapazitäten, die in diesen drei Ländern vorhanden sind.
Und es erstreckt sich das Liefervolumen, das Sie erwähnt haben, über den Zeitraum des ägyptischen Fünfjahresplanes bis 1984.
Und wie viele Anschlüsse brauchen eigentlich die Ägypter?
Die Warteliste ist ja in diesem Land an der Schwelle zur Industrialisierung sicherlich recht lang.
Es war von 500.000 Anschlüssen in den nächsten fünf Jahren die Rede.
Nun, Österreich steht ebenfalls an der Schwelle zu einer neuen Telefontechnologie, nämlich zur Einführung der Elektronik in den Wählämtern.
Wird nun Siemens Österreich diese Technologie auch den Ägyptern anbieten?
Wir werden dort zunächst auf dem aufzubauen haben, was vorhanden ist.
Das heißt, es ist ein großer Aufholbedarf in Ägypten gegeben und es wird erforderlich sein, zunächst das vorhandene Netz zu verbessern und auch zu erweitern.
Wir werden in ein, zwei Jahren, wenn wir uns im Detail mit den dortigen Bedürfnissen befasst haben werden, zu überlegen haben, ob etwa die Entwicklungen, die derzeit in Österreich laufen, auch für die ägyptischen Verhältnisse interessant sind.
Siemens Österreich hat nun den großen ägyptischen Auftrag an Land gezogen.
In Österreich selbst arbeitet aber Siemens zur Einführung der neuen Technologie.
Zusammen mit drei anderen österreichischen Schwachstromfirmen werden auch diese Firmen sich an dem ägyptischen Kuchen beteiligen können.
Wir werden selbstverständlich unsere Partner im Rahmen der österreichischen Telefonentwicklungsgesellschaft zu diesen Lieferungen mit einladen, mit ihnen in Gespräche eintreten und ich bin überzeugt, dass der Rahmen und das Auftragsvolumen so groß ist, dass jeder seinen Anteil bekommen wird.
Kann man bereits sagen, was die österreichischen Firmen herzustellen haben werden, etwa Telefonapparate oder Kabel oder Wählämter, wie wird sich das abwickeln?
Wir haben von der ägyptischen Postverwaltung einen technischen Rahmen vorgegeben bekommen, Gesamtbedarfszahlen für die Einrichtungen, die man in den nächsten fünf Jahren anzuschaffen wünscht.
Und wir werden nun im Rahmen des Konsortiums abzuklären haben, welchen Lieferteil die einzelnen Länder und die beteiligten Firmen daran haben werden.
Ich bin unbesorgt, dass für Österreich ein beachtliches Volumen dabei herauskommen wird, weil wir erstens die technischen Möglichkeiten dazu haben.
Es ist zum Beispiel ein sehr großes Kabelvolumen drin enthalten, weil wir aber auch die nötigen Kapazitäten bereitstellen können.
Abschließend zur Finanzierung.
Länder der dritten Welt beanspruchen ja meistens sehr günstige und sehr langfristige Kredite.
Wird hier Österreich mithalten können?
Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten und auch im Rahmen unseres Lieferanteils uns an dieser Finanzierung zu beteiligen haben.
Es gibt ja auch die nötigen Instrumente dafür und es soll nicht verschwiegen werden, dass dieses Großprojekt
natürlich eine besondere Finanzierungsanstrengung erfordern wird, von allen Ländern, aber auch von allen Lieferfirmen.
Ich bin der Meinung, dass wir das im Rahmen unseres bestehenden Instrumentariums bewältigen können.
Also Kontrollbank und langfristige Kredite Ihrer Firma?
Das war ein Gespräch mit Generaldirektor Walter Wolfsberger von Siemens Österreich.
Siemens wird ja in Ägypten das ägyptische Telefonnetz modernisieren.
Es ist ein Auftrag über rund drei Milliarden Schilling.
Fünf Minuten nach halb eins ist es im Mittagsjournal.
Vor genau einem Jahr wurde in Camp David zwischen dem amerikanischen Präsidenten Carter, dem israelischen Ministerpräsidenten Begin
und dem ägyptischen Staatschef Sadat das Große Nahostabkommen abgeschlossen, das er in der Folge zu den schweren Zerwürfnissen innerhalb des arabischen Lagers führte.
Am ersten Jahrestag des Camp David Abkommens trafen sich nun in den Vereinigten Staaten Jimmy Carter, Israels Außenminister Dayan und der ägyptische Vizepräsident Mubarak zu einer kurzen Unterredung.
Carter meinte dabei, dass er jederzeit wieder bereit wäre, vermittelnd einzugreifen, falls die Nahostverhandlungen wieder einmal eines Anschiebers bedürften.
Dieses Eingreifen könnte bald wieder nötig werden, denn Mubarak spielte bei dieser Unterredung sehr offen auf die einseitigen Schritte Israels an, etwa auf die Erlaubnis für Israelis im Westjordanland Grundstücke zu erwerben.
Schon die punktartigen Siedlungsgründungen durch israelische Siedler haben ja immer wieder zu wilden Auseinandersetzungen zwischen Ägypten und Israel geführt.
Mubarak meinte nun, übereilte Schritte Israels in der Grundstücksfrage könnten die Friedensaussichten zu einem ohnehin kritischen Zeitpunkt aufs Spiel setzen.
Der Ägypter Mubarak ist nun heute Vormittag aus den Staaten kommend in Wien eingetroffen, um mit Bundeskanzler Kreisky zu reden.
Kreisky hat ja ebenfalls die Israelis wieder einmal scharf kritisiert.
Die Grundstückskauferlaubnis für die Israelis sei, so Kreisky, eine Provokation der Weltöffentlichkeit.
Ferdinand Hennerbichler war bei der Ankunft Mubaraks in Wien schwächer dabei und sprach mit Bundeskanzler Kreisky.
Herr Bundeskanzler Greißky, Ihre Einschätzung zum Besuch des ägyptischen Vizepräsidenten Hosni Mubarak?
Der ägyptische Vizepräsident Mubarak war schon einige Male in Wien und wir sind schon einige Mal zu sehr nützlichen Gesprächen zusammen getroffen.
Diesmal wird es ein sehr interessanter Austausch von Informationen sein.
Er kommt ja von dem längeren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten und ich selber habe
Einige Männer getroffen, die auf verschiedenen Seiten in diesem großen Konflikt stehen.
Am Samstag den saudarabischen Verteidigungsminister.
Dann habe ich einige Informationen über Havanna und Madrid bekommen, was Arafat betrifft.
Und schließlich habe ich gestern den Generalsekretär der großen israelischen Gewerkschaftsbewegung getroffen, der ein aufrichtiger Freund einer friedlichen Lösung und Verständigung ist.
und heute den ägyptischen Vizepräsidenten.
Wozu noch kommt, dass das in Verbindung steht zu einem sehr großen, freudigen Ereignis, das für die österreichische Elektroindustrie von entscheidender Bedeutung für die Zukunft ist.
Wir sind ein Partner in diesem großen Konsortium,
Das ist eine vollkommen neue Modernisierung der Telekommunikation in Ägypten.
Aber Ägypten ist ein großes, das weitaus größte Land im Mittleren Osten.
Und das ist eine Aufgabe für Jahrzehnte, die wir hier mitbekommen haben.
Und das macht das Ganze noch sehr viel erfreulicher.
Herr Bundeskanzler, in der Sache selbst gibt es große Schwierigkeiten.
In der Sache der Ostverhandlungen selbst.
Die israelische Regierung hat beschlossen, Grund und Boden an Privatleute verkaufen zu lassen.
Was ist Ihre Einschätzung?
Was sagen Sie dazu?
Diese Frage mit den Ansiedlungen auf arabischem Territorium gehört mit zu den Fragen, die in der Welt immer wieder
auf Unverständnis stoßen und die Weltmeinung wird also hier wie immer total ignoriert und fast, möchte ich sagen, provoziert.
Und es kann keine Siedlung so wertvoll sein, wie diese permanente Provokation der Weltöffentlichkeit.
Wird es jetzt schwierig im Nahen Osten?
Jede neue Siedlung schafft neue Schwierigkeiten.
Werden dadurch die Lösungsmöglichkeiten, auch der Ausgleich zwischen Israel und Ägypten erschwert?
Sicherlich sehr belastet, meiner Meinung nach.
Vielen Dank, Herr Bundeskanzler.
Verehrter Herr Henner, Bichler sprach mit Bundeskanzler Kreisky, Vizepräsident, Ägyptens Vizepräsident Mubarak ist also in Wien angekommen.
Er hat heute am Flughafen noch keine Stellungnahme abgegeben, deswegen haben Sie auch kein Interview gehört.
Er verwies auf seine Gespräche mit Bundeskanzler Kreisky heute Nachmittag.
Wir werden also im Abendjournal höchstwahrscheinlich ein Statement oder ein Interview mit dem Vizepräsidenten Mubarak.
Bringen.
Neun Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Die schwedischen Parlamentswahlen vom vergangenen Sonntag haben das erwartete knappe Ergebnis gebracht.
Das endgültige Ergebnis liegt zwar noch nicht vor, weil es auch viele Wahlkartenwähler gibt, die noch nicht ausgezählt sind.
Das Resultat der Wahlen wird aber knapp bleiben.
Im Moment liegen die Sozialdemokraten und Kommunisten um ein Mandat vor den drei bürgerlichen Parteien.
Allerdings wird allgemein erwartet, dass die Wahlkartenwähler eher bürgerlich gewählt haben.
Eines steht aber schon fest, die Sozialdemokraten haben dazu gewonnen, aber vor allem haben die Konservativen in Schweden einen starken Anstieg ihres Wählerpotenzials verzeichnen können.
Der zweite skandinavische Wahlgang, nämlich die Kommunalwahlen in Norwegen, dürften ebenfalls den Konservativen starke Gewinne gebracht haben.
Die Konservativen erreichten sowohl in Schweden als auch in Norwegen ihre Gewinne auf Kosten der Liberalen und der jeweiligen Zentrumspartei.
Im Zusammenhang mit den schwedischen und norwegischen Ergebnissen spricht man jetzt von einem konservativen Trend in Skandinavien, berichtet Günther Grafenberger.
Zwei Tage nach Schweden und ein halbes Jahr nach Finnland hat nun auch die Bevölkerung in Norwegen mit der Gemeinde- und Provinzialwahl bestätigt, dass der konservative Wählerwind über Skandinavien keine Zufälligkeit ist.
Sollte es bereits in vier oder sechs Wochen zu vorzeitigen Neuwahlen in Dänemark kommen, wie die jüngste Entwicklung anzuzeigen scheint, dürfte vermutlich ebenfalls die konservative Partei groß gewinnen.
In Norwegen jedenfalls taten es die Konservativen oder Rechten, wie sie sich nennen, und hätte es sich um die erst in zwei Jahren fälligen Parlamentswahlen gehandelt, statt um nur Gemeinde- und Provinzialwahlen, wären die Konservativen mit 13 neuen Mandaten als größte Partei in den Stewarding eingezogen.
Gegenüber den letzten Kommunalwahlen vor vier Jahren gewannen die Konservativen 7,5% an Stimmen und kamen auf 29,2%, also knapp unter der magischen Zahl 30.
Die Arbeiterpartei, also die Sozialdemokraten, verlor 2% an Stimmen und fiel auf 36,5%.
Für sie war es obendrein die schlechteste Kommunal- und Provinzialwahl seit Kriegsende und dies ist gewiss kein gutes Omen für die in zwei Jahren fälligen Parlamentswahlen.
Die bäuerliche Zentrumspartei verlor 3% und fiel auf 8,8% und die christliche Volkspartei verlor 2,1% und kam auf 10,2%.
Die Wahlbeteiligung lag allerdings bei nur 68%.
Dennoch macht auch das norwegische Wahlergebnis zwei Tage nach dem schwedischen und ein halbes Jahr nach dem finnischen deutlich, woher in Skandinavien der Wind weht.
In Schweden gewannen die Konservativen am Sonntag 5% an Stimmen, wenn auch auf Kosten der beiden anderen bürgerlichen Parteien und nicht des anderen Lagers.
Und in Finnland gewannen Mitte März die Konservativen über 3% und wurden damit nach den Sozialdemokraten stärkste Partei im Reichstag in Helsinki.
Und noch eine andere Tendenz ist den drei genannten Ländern gemeinsam.
Bei dem Versuch der anderen Parteien, die Konservativen als eine reaktionäre Partei hinzustellen, mit der man am liebsten nichts zu tun haben möchte und die man, wie im Falle Finnlands, seit 16 Jahren bei Regierungsbildungen nonchalant übergeht, ist deren Wähleranteil ständig gewachsen.
Der konservative norwegische Parteichef Erling Norvig hatte auch im Wahlkampf darauf hingewiesen und die anderen Parteien davor gewarnt, konservative Wähler als halb faschistisch hinzustellen.
Dies sei eine Verdrehung der Wahrheit und eine Unterschätzung des Urteilsvermögens dieser Wähler", sagte er.
Für die sozialdemokratische norwegische Arbeiterregierung bedeutet das Wahlergebnis vom Sonntag und Montag, dass sie die verbleibenden zwei Jahre bis zu den Parlamentswahlen nutzen muss, will sie nicht auf die Oppositionsbänke gedrückt werden.
Und im benachbarten Schweden wird sich morgen Nachmittag entscheiden, ob wir nun eine sozialistische oder nicht sozialistische Regierung bekommen.
Die Parlamentswahlen in Schweden und die Kommunalwahlen in Norwegen dürften also einen konservativen Trend zutage gefördert haben.
Zwei Minuten vor dreiviertel eins ist es nun im Mittagsschanal.
Der gewaltsame Regierungsumschwung in Afghanistan hat skurrile Züge.
Der bisherige moskauhörige afghanische Staatschef Mohammed Taraki wurde durch den noch moskauhörigeren Hafizullah Amin gestürzt, der selbst noch im April 1978 geholfen hatte den Vorgänger Tarakis zu stürzen.
Taraki und seine Getreuen dürften bei dem Umsturz ums Leben gekommen sein, obwohl anfangs offiziell gemeldet wurde, dass sich Taraki aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen habe.
Die Sowjetunion, aus dessen treuer Freund sich Amin bereits in seiner ersten Rede bezeichnet hatte, beeilte sich auch, die neue Regierung schnell anzuerkennen.
Wie weit Moskau bei diesem Machtwechsel die Hand mit im Spiel gehabt hat, ist noch unklar.
Immerhin verwundert die Haltung der UdSSR, da doch der bisherige Staatschef Taraki noch bei der Blockfreien Konferenz in Havanna die Russen als die besten Freunde bezeichnet hatte.
Das waren sie dann allerdings offensichtlich doch nicht.
Es kommt nun ein Bericht von Michael Kort über die Lage in Afghanistan und ich bitte Sie auch jetzt schon die Telefonqualität, die etwas schlecht ist, zu entschuldigen.
Je mehr Einzelheiten man über die Machtablösung in Afghanistan erfährt, desto deutlicher wird es.
In Kabul gab es keinen Staatsstreik, allerhöchstens eine Palastrevolution, die innerhalb weniger Minuten vorüber war.
Das Schicksal des abgelösten 62-jährigen Präsidenten Taraki ist hier in Teheran noch immer ungewiss.
Nach offiziellen Angaben der afghanischen Botschaft in Teheran stehe er unter Hausarrest.
Westliche diplomatische Kreise wollen indes nicht ausschließen, dass Taraki bei dem nicht unblutig verlaufenen Machtwechsel zu Tode gekommen ist.
Zurzeit konzentriert sich das politische Augenmerk allerdings auf den neuen starken Mann des Landes, auf Hafizullah Amin, der schon unter Tarakis Herrschaft als der entscheidende Faktor im Lande galt.
Amin hat inzwischen zweimal zu seinem Volk und zur sorgfältig lauschenden Weltöffentlichkeit gesprochen.
Einmal am Montag, als er die Präsidentenwürde überzog.
Er ließ wissen, dass er ein friedliebender Mann sei, der den Krieg hasse, der aber allzeit bereit ist, mit seinen Nachbarn Pakistan und Iran Krieg zu führen, wenn diese einen Krieg wollen.
Von seinen starken Worten offenbar selbst ein wenig überrascht, gab sich Amin am Dienstag in einer 20-minütigen Rundfunkansprache doch wieder milder.
Afghanistan suche verbesserte Beziehungen zu seinen Nachbarn.
Obwohl er wisse, dass die muslimischen Rebellen in seinem Lande von Pakistan und Iran
und vor allem materielle Unterstützung erhalten, seine Bereitschaftsverhandlungen, alle vorhandenen Mitverständnisse auszuräumen.
Pakistans Präsident sei hiermit herzlich nach Kabul zu Verhandlungen eingeladen.
Als vertrauensbildende Maßnahme sozusagen kündigte Amin dann an, er garantiere die freie Religionsausbildung in seinem Lande, er werde unschuldige Häftlinge freilassen und die bereits in Arbeit befindliche neue Verfassung werde rasch fertiggestellt und in Kraft gesetzt.
Danach wandte sich Amin seinem dritten und für das sozialistische Regime sicher wichtigsten Nachbarn zu, der Sowjetunion, die von der Machtablösung in Kabul augenscheinlich selbst höchst überrascht wurde.
Amin erklärte, er suche noch engere Kontakte zum sozialistischen Lager und in Sonderheit zur Sowjetunion, von deren Waffen- und Materiallieferungen sein Regime übrigens ohnehin total abhängig ist.
Offizielle Reaktionen aus der Sowjetunion selbst liegen bislang nicht vor, sieht man einmal davon ab, dass sowohl Parteichef Brezhnev als auch Premierminister Kossygin bereits Glückwunsch-Telegramme nach Kabul gekabelt haben.
Der Machtwechsel in Afghanistan ist für die Sowjetunion ein zweitschneidiges Schwert, denn nunmehr ist ihr die politische Alternative genommen.
In den letzten Tagen vor der Machtübernahme soll es zumindest Gedankenspiele gegeben haben,
die noch immer militärisch recht starken muslimischen Rebellen, die angeblich 23 der 29 Provinzen des Landes mehr oder weniger ungestört kontrollieren, dadurch zu befriedigen, dass man den meistgehassten Mann, nämlich Hafizullah Amin, der im Volke der Teuflische genannt wird, opfert.
Derartige Überlegungen ist Amin mit gutem Gespür rechtzeitig
Das war ein Bericht von Michael Kaut über die Lage in Afghanistan.
Das war also eine wirklich eher schlechte telefonische Klangwolke.
Viel besser dürfte da die Klangwolke bei der Ars Electronica in Linz sein, aber dazu kommen wir erst.
Es ist nun zwölf Minuten vor ein Uhr.
Kunst am Bau, öffentliches Bauen, so lautet der Titel eines Symposiums, das heute und morgen in der Neuen Galerie in Graz stattfindet.
Es geht dabei um das heikle Thema einer sinnvollen Zusammenarbeit zwischen Architektur und bildender Kunst.
Hören Sie dazu Näheres von Heidi Grundmann.
Der Ausdruck Kunst am Bau, der in Österreich kein offizieller Terminus ist, in Verordnungen, Erlässen und ähnlichen Texten ist bei uns gewöhnlich von künstlerischer Ausgestaltung die Rede.
Der Ausdruck Kunst am Bau also stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, als man versuchte den Künstlern dadurch ein Einkommen zu geben, dass man ihnen einen kleinen Prozentsatz der Bausumme bei öffentlichen Vorhaben für ein Fresko, ein Mosaik, eine Skulptur in einem Hof und ähnliches zukommen ließ.
Heute gibt es solche Prozentklauseln auf Bundesebene nur noch beim Straßenhochbau, wo ein Prozent der Bausumme, höchstens aber 800.000 Schilling, zum Beispiel für Erinnerungsmale zum Abschluss von Großbauvorhaben oder für Gedenkstätten für bei der Baudurchführung von Unglück der ausgegeben werden dürfen.
Für andere Bundeshochbauten gilt keine Prozentklausel.
Dafür aber gelten Vorschriften wie zum Beispiel die, dass die in Auftrag gegebene Kunst für einen Hochbau fest mit der Erde oder mit dem Bauwerk verbunden sein muss.
Ganz uneinheitlich ist die Kunst am Bausituation auf Landesebene.
In manchen Bundesländern gibt es Prozentklauseln, in anderen nicht.
Aber nicht nur die Höhe der für die künstlerische Ausgestaltung ausgegebenen Mittel variiert in ganz Österreich, sondern auch die Art, wie man die Aufträge vergibt.
Die Palette reicht von öffentlichen Ausschreibungen über Wettbewerbe bis zum Einzelauftrag.
Verantwortlich für die Auswahl sind da und dort Fachausschüsse oder Jurien oder ganz einfach einzelne Beamte oder Architekten.
Gewählte Vertreter der Künstlerschaft haben in den seltensten Fällen mitzureden.
Kritik an der Handhabung der künstlerischen Ausgestaltung von Bauten ist bisher meist als Anlass von einzelnen Vorhaben laut geworden.
zuletzt bei der Ausgestaltung der Wiener UNO-City oder aber, genauso wirkungslos, in Forderungskatalogen der Interessensvertretungen der bildenden Künstler oder des Beirates für Bildende Kunst im Unterrichtsministerium.
Gefordert werden vor allem eine Vereinheitlichung der Höhe der zu vergebenden Gelder und eine einheitliche Praxis der Vergabe.
Diese Forderungen sind wohl nur durch entsprechende Gesetzgebung zu erfüllen.
Erst in Ansätzen hat sich in Österreich auch eine Diskussion darüber ergeben, ob sich die sogenannte Kunst am Bau weiterhin darauf beschränken soll, dass der Künstler zu einem sehr späten Zeitpunkt ein dekoratives Schnörksel an einem Bau anbringen darf.
oder ob der Künstler nicht in Zusammenhang mit öffentlichen Gebäuden, Plätzen, mit Stadtgestaltung, mit Altbausanierung usw.
ganz andere Dinge einbringen könnte als den Entwurf zu einem Bild oder einer Skulptur.
Bei dem Grazer Symposium jedenfalls wird unter anderem aus Berlin berichtet werden, wo es eine ganz neue Kunstanbauregelung gibt, durchgesetzt von den Künstlern selbst,
die unter anderem vorsieht, dass Künstler möglichst früh in die Bauplanung einbezogen werden.
Und es wird aus Holland berichtet werden, wo es schon vorgekommen sein soll, dass Künstler mit Erfolg geholfen haben, die Bedürfnisse derer mit zu artikulieren und durchzusetzen, die Bauten und Plätze und Stadtteile benutzen sollen.
Im Untertitel des Grazer Symposiums Chancen und Möglichkeiten einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Architekten, bildenden Künstlern und Bauherren kommen diejenigen, die in Bauten arbeiten und leben sollen, nicht vor.
Der bisher vorherrschenden Kunst-am-Bau-Praxis folgend hat man auch vergessen, die Interessensvertretungen der Künstler dazu einzuladen, ihre Vorstellungen zum Thema zu formulieren.
Das war ein Beitrag von Heidi Grundmann über das Symposium Kunst am Bau und öffentliches Bauen in Graz.
Dieses Symposium findet übrigens im Zusammenhang mit dem kommenden steirischen Herbst statt, der am 22.
September in Graz eröffnet wird.
Heute gibt es den ersten Höhepunkt bei der Ars Electronica in Linz.
Dieses Elektronik-Symposium im Rahmen des internationalen Bruckner-Festes wird heute Abend ganz im Zeichen Anton Bruckners stehen.
Im Linzer Donaupark wird eine Freiluftaufführung der 8.
Symphonie von Bruckner stattfinden, eine Weltpremiere.
Außerdem werden an vier Punkten der Stadt elektronische Versuchsstationen aufgebaut, bei denen das Publikum die Möglichkeit hat, entweder die Symphonie auf Bildschirmen sichtbar gemacht zu erleben oder über elektronische Geräte selbst zu verändern.
Weiters wurden die Linzer aufgefordert, das zur gleichen Zeit im Programm Österreich regional ausgestrahlte Werk Bruckners über Radios in die Straßen der Stadt zu strahlen.
Über die Klangstadt Linz berichtet aus dem Studio Oberösterreich jetzt Siegfried Dieter.
Anton Bruckners 8.
Sinfonie.
Sie soll heute Abend ganz Linz einhüllen.
Für die Verwirklichung dieses Projekts haben die Veranstalter, die Linzer Veranstaltungsgesellschaft und das ORF Landesstudio Oberösterreich ein Konzept auf drei Ebenen erstellt.
Zunächst der in der Welt einzigartige Versuch, konzertante Musik außerhalb des Konzertsaals aufzuführen, aus dem geschlossenen Raum in die Landschaft herauszutreten.
Im Linzer Donaupark nahe dem Brucknerhaus wird eine Freiluftaufführung der Bruckner Sinfonie geboten.
Um das zu ermöglichen, ist ein enormer technischer Aufwand erforderlich.
Seit Tagen laufen hier die Vorbereitungen.
Über vier getrennte Lautsprechergruppen mit einer Gesamtleistung von nahezu 20.000 Watt wird eine quadrophonische Aufnahme ausgestrahlt.
Dies ist das zentrale Musikereignis des heutigen Abends.
Die Zuhörer sind in diesem Bereich wie von einem riesigen Orchester umgeben.
Im Zentrum ist das Werk im Gesamteindruck zu erleben.
Das Klangbild verändert sich für den Zuhörer, wenn er sich im Bereich zwischen den vier Lautsprechern bewegt.
Durch ständige Annäherung und Entfernung zum Zentrum entstehen Verzögerungen und Echo-Wirkungen.
Der Münchner Komponist und Leiter der Experimentierbühne der Bayerischen Staatsoper München, Walter Haupt, leitet dieses Gesamtprojekt und hat die überdimensionale Wiedergabe von Bruckners Achter bearbeitet.
Ja, sie beruht natürlich auf den Überlegungen, die im Grunde genommen natürlich sehr weit schon zurückreichen.
Hörerlebnisse, die im Raum nicht reproduzierbar sind, also eben wie Tonentfernungen, Tonorte, Schallrichtungen und so weiter, in der freien Natur, wo im Grunde genommen also diese Reflexionswende der Raum wegfällt,
zu konstruieren und vor allen Dingen als Hörerlebnis zu empfangen.
Optisch wird das Klangzentrum am Donaupark durch einen über der Musikszene schwebenden Fesselballon markiert.
An ihm hängen silberbeschichtete kleine Ballons, die mit Laserkanonen angestrahlt eine schwebende, schillernde Wolke am nächtlichen Himmel über der Donau erzeugen sollen.
Ein Lichtmobile.
Dieses Projekt realisiert die deutsche Firma Kinetics Performance, der Leiter Wolfgang Lettner.
In erster Station ist für uns natürlich auch entscheidend, wir sprechen von einer Klangwolke, also von dieser akustischen Klangwolke und diese akustische Klangwolke zur Bruckners Achtern zu visualisieren.
Darüber hinaus natürlich auch eine freie Interpretation zu haben, das heißt also Lichtvisionen, Lichterscheinungen am nächtlichen Himmel von Linz zu realisieren, wovon wir eben ausgehen, dass das ein
Eine Grundtendenz ist aus einem Experiment heraus, ich habe eben schon darüber gesprochen, dass es sich hierbei ausschließlich dann um eine Lichterscheinung am nächtlichen Himmel, das heißt also um ein künstlich erzeugtes Lichtuniversum handelt.
Eine weitere Möglichkeit gibt es für die Linzer, aktiv am Geschehen teilzunehmen.
An vier Punkten der Stadt sind Klangstationen aufgebaut, von denen aus die 8.
Sinfonie ausgestrahlt wird.
Besonderheit, die Musik wird auf Bildschirmen in Farben und Formen sichtbar gemacht und das Publikum kann über elektronische Geräte die Musik selbst verändern.
Und schließlich soll eine aktive Einbeziehung der Radiohörer in das Musikgeschehen erfolgen.
Die Linzer Bevölkerung wurde aufgefordert, die Radiogeräte in die geöffneten Fenster der Wohnungen zu stellen.
Via Radio soll die Sinfonie, die in Österreich regional ausgestrahlt wird, in die Straßen der Stadt getragen werden.
Dies, so meinen die Verantwortlichen, entspräche der Grundkonzeption der Ars Electronica, nicht nur ein spezielles Fachpublikum anzusprechen, sondern vor allem eine Beteiligung der Bevölkerung zu erreichen.
Der Ruf von Linz als Bruckner Stadt soll damit gestärkt werden.
als Elektroniker in Linz.
In Linz wird es heute Abend recht laut zugehen, aber in Linz beginnt es bekanntlich.
Vier Minuten vor 1 Uhr Mittag und Wolfgang Riemerschmidt bringt die Kurzmeldungen.
Österreich.
Im Bundeskanzleramt in Wien begann heute die erste Runde der Gehaltsverhandlungen für die etwa 800.000 Aktiven und Pensionisten im öffentlichen Dienst.
Die Gewerkschaft der Öffentlich-Bediensteten forderte Erhöhungen um 5,5 Prozent mit Wirkung vom 1.
Jänner 1980 an.
Der Bund als Dienstgeber hat noch kein konkretes Gegenangebot vorgelegt, doch dürfte es etwa 3,5 Prozent betragen.
Vizekanzlerfinanzminister Andros betonte das grundsätzliche Recht der Öffentlich-Bediensteten auf Einkommensverbesserungen.
Zu den Budgetverhandlungen meinte Androsch, sie seien auf Ministerebene im Wesentlichen abgeschlossen, es sei gelungen, beträchtliche Einsparungen vorzunehmen.
In Vorarlberg hat sich eine Gegenaktion zur Bürgerinitiative pro Vorarlberg gebildet.
Die neue Aktion nennt sich Bewegung Vorarlberger pro Österreich.
Die Sprecher der Bewegung bekannten sich in einer Pressekonferenz zum Föderalismus, lehnten aber ein eigenes Statut für Vorarlberg ab.
Der ägyptische Vizepräsident Mubarak ist heute nach einem Besuch in den USA zu einem zweitägigen Aufenthalt in Wien eingetroffen.
Mubarak wurde auf dem Flughafen von Bundeskanzler Kreisky begrüßt.
Im Zusammenhang mit der Frage der jüdischen Siedlungen auf arabischem Boden meinte Kreisky, keine Siedlung könne so wertvoll sein, dass sie eine permanente Provokation der Weltöffentlichkeit rechtfertige.
Die Firma Siemens Österreich hat gemeinsam mit einem französischen Unternehmen einen Vertrag mit der ägyptischen Regierung über den Ausbau des Telefonnetzes in Ägypten abgeschlossen.
Nach Angaben von Siemens Generaldirektor Wolfsberger beträgt der Vertragswert etwa dreieinhalb Milliarden Schilling.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Hamburger Senat hat sich heute mit einem Bericht über Versäumnisse der Behörden im Zusammenhang mit dem Munitionsskandal beschäftigt.
Nach ersten Erkenntnissen waren mehrere staatliche Stellen sowie das Landesparlament über die auf einem Firmengelände lagernden tödlichen Kampfmittel informiert.
Der Untersuchungsbericht soll Grundlage für eine Entscheidung über mögliche politische und personelle Konsequenzen sein.
Die Auszählung der 40.000 Briefwahlstimmen wird nach Ansicht von Wahlexperten im schwedischen Reichstag eine bürgerliche Mehrheit ergeben.
Dies würde bedeuten, dass der bürgerliche Block den Sozialdemokraten ein Mandat abnimmt und dann über 175 Mandate verfügt, während den Sozialdemokraten 154 und den Kommunisten 20 Mandate verbleiben.
Damit wäre eine sozialdemokratische Regierung unter Oluf Palme nicht mehr möglich.
Norwegen Die konservative Rechte hat bei den Regional- und Kommunalwahlen den allgemein erwarteten Erfolgerungen.
Die Konservativen konnten ihren Stimmenanteil von 22,6% auf 29,2% steigern.
Der Anteil der sozialdemokratischen Regierungspartei ist von 38 auf 36,5% zurückgegangen.
Vereinte Nationen
In New York beginnt heute die Sitzungsperiode der 34.
UNO-Vollversammlung.
Einer der Höhepunkte der Diskussionen wird der Besuch von Papst Johannes Paul II.
sein.
Das waren noch die Kurznachrichten im Mittagsjournal.
Eine halbe Minute vor 1 Uhr Mittag ist es und damit ist das Mittagsjournal auch wieder beendet.
Wir hören uns wieder im Abendsjournal im Programm Österreich ein zum 18.30 Uhr.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Reinhold Henke.