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KI-generiertes Transkript
Guten Tag meine Damen und Herren, bei der einstündigen Mittagsinformation des aktuellen Dienstes begrüßt sich Karl Jakowski.
Zu ihrer Orientierung kurz die Schlagzeilen der geplanten Beiträge.
OPEC will Öllieferungen für Industrieländer drosseln.
Entwicklungsländer sollen mehr Öl erhalten.
Mehr Geld soll es für die Entwicklungsländer ebenfalls geben.
Dies beschlossen die Weltbank und der Internationale Währungsfonds in Belgrad.
Aus Österreich berichten wir über die Landtagswahlen in Vorarlberg.
Dort wird am 21.
Oktober gewählt und informieren über die weitere Entwicklung der Gastarbeiter.
Bis zum Jahr 1981 soll es um 30.000 Gastarbeiter weniger geben als heute.
Eine Analyse des britischen Labour-Kongresses, der heute zu Ende geht, bringt unser London-Korrespondent Heinz Bier an.
Die Kulturredaktion plant Berichte vom steirischen Herbst, und zwar von der Drei-Länder-Biennale, und berichtet über die Uraufführung von Helmut Eders Oper »Schorstandein« in Linz.
Gleich nach den Nachrichten hören Sie dann die ausführliche Vorschau auf das Wochenendwetter.
Verantwortlicher Chef vom Dienst für die Meldungen ist Adolf Poindl und Sprecher Peter Fichner.
Österreich.
Insgesamt 1,2 Millionen Oberösterreicher und Kärntner sind am kommenden Sonntag bei den Landtagswahlen in diesen beiden Bundesländern wahlberechtigt.
Für den Oberösterreichischen Landtag sind 56 Mandate zu vergeben, im Kärntner Landtag 36 Mandate.
In Oberösterreich bewerben sich vier Parteien, nämlich die ÖVP, die SPÖ, die FPÖ und die KPÖ, um die Wählerstimmen.
Bei den letzten Landtagswahlen im Jahr 1973 errang die ÖVP mit 47,7 Prozent der Stimmen 28 Mandate.
Die SPÖ erhielt 43,4 Prozent der Stimmen und 24 Mandate.
Die Freiheitliche Partei erreichte 7,7 Prozent und vier Mandate.
Für den Landtag Kärntens kandidieren diesmal fünf Parteien.
Die ÖVP, die SPÖ, die FPÖ, die KPÖ und die Slowenische Kärntner Einheitsliste.
Bei den letzten Landtagswahlen im Jahr 1975 erhielt die SPÖ 51,4 Prozent der Stimmen und errangt damit 20 Landtagssitze.
Die ÖVP 32,4 Prozent der Stimmen und 12 Sitze und auf die FPÖ entfielen 11,8 Prozent der Stimmen und vier Mandate.
Wenige Stunden vor Abschluss seines fünftägigen Aufenthalts in Österreich hat der tschechoslowakische Parlamentspräsident Indra gegenüber der Austria-Presseagentur erklärt, sein Besuch sollte dazu dienen, die allseitigen Beziehungen zwischen Österreich und der CSSR weiter zu entwickeln.
Aus seiner Sicht gäbe es derzeit keine politischen Probleme zwischen den beiden Ländern.
Der tschechoslowakische Parlamentspräsident unterstricht das Interesse seines Landes, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Österreich weiter auszubauen.
Zur Stationierung der sowjetischen Truppen in der GSSR, meinte Indra, deren teilweise oder gänzlicher Abzug hänge einzig und allein von künftigen Beschlüssen der in Wien tagenden Truppenabbau-Konferenz ab.
Der tschechoslowakische Dramatiker und Regisseur Pavel Kohut, der nach einem einjährigen Arbeitsaufenthalt in Österreich nach Prag zurückkehren wollte, ist gestern Abend an der Grenze von tschechoslowakischen Beamten abgewiesen und gewaltsam auf österreichisches Gebiet zurückgedrängt worden.
Irgendeine Begründung für das Vorgehen wurde nicht gegeben, es hieß nur, in der Botschaft der GSSR in Wien liege ein Brief für ihn.
Pavel Kohut ist zur Zeit auf der Rückreise nach Wien.
Er gehört zu den profiliertesten Regimekritikern und ist Unterzeichner des Bürgerrechtsmanifests Charta 77.
Seine Werke sind in der Tschechoslowakei verboten.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Diskussion für und wider die Atomkraft innerhalb der SPD hält an, obwohl sich der Parteivorstand der Sozialdemokraten gestern mit überraschend großer Mehrheit hinter die Atompolitik des Bundeskanzlers Schmidt gestellt hatte.
Der SPD-Vorstand entschied, der Bau neuer Kernkraftwerke solle nicht gestoppt und Betriebsgenehmigungen für gerade entstehende Kraftwerke sollten unter gewissen Bedingungen erteilt werden.
Dazu erklärte nun der baden-württembergische Landesvorsitzende Eppler, vor dem Bau neuer Atomkraftwerke müssten zwei Fragen geklärt werden.
Zunächst gelte es, den Beweis zu erbringen, dass zusätzlicher Energiebedarf nicht durch Kohle gedeckt werden könne und zum anderen sei eindeutig zu entscheiden, was mit dem Atomabfall geschehen solle.
Beide Bedingungen seien zurzeit nicht erfüllt.
Somit gäbe es auch keine Möglichkeit, die Genehmigung zum Bau neuer Kernkraftwerke zu erteilen.
Der Bundesgeschäftsführer der SPD, Bahr, erklärte dazu in einem Interview im Deutschlandfunk, es bestünden wohl Meinungsverschiedenheiten über die Atomfrage innerhalb der SPD, er befürchte aber keinesfalls eine Spaltung der Partei.
Auch erwarte er keine weiteren Parteiaustritte.
Natürlich sei es möglich, sagte Bahr, dass die Auseinandersetzung über die Kernkraft auf dem SPD-Parteitag im Dezember in Berlin zu einer Konfrontation führen würde.
Großbritannien.
Mit überwältigender Mehrheit hat der Kongress der Labour Party heute in Brighton einen Abzug der britischen Truppen in Nordirland abgelehnt.
Der ehemalige Minister Fudd verurteilte den Terrorismus in der britischen Provinz und meinte, die Probleme Nordirlands könnten weder militärisch noch durch Terrorakte gelöst werden.
Ein Abzug der Truppen würde das gesamte Irland in einen Bürgerkrieg führen.
Der erbitterte Machtkampf zwischen dem gemäßigten Flügel der Labour-Party unter dem früheren Premierminister Kellyanne und der radikalen Gruppe um den ehemaligen Energieminister Ben konnte bei dem heute zu Ende gehenden Kongress der Labour-Party nicht beigelegt werden.
Die Spannungen zwischen den beiden Flügeln dürften sich sogar verschärft haben.
Nahe Ostern.
Nach den Worten des führenden PLO-Funktionärs Saleh lehnt die palästinensische Befreiungsorganisation den Vorschlag des farbigen amerikanischen Bürgerrechtskämpfers Jackson für eine Feuereinstellung mit Israel ab.
Saleh erklärte vor Journalisten in Amman, die Anregungen Jacksons seien eine Falle.
Die Vorschläge zielten darauf hin, Palästinenser und Araber zu spalten.
Unmittelbar nach einer Unterredung zwischen Jackson und PLO-Chef Arafat in Beirut hat sich die PLO in einer Erklärung zu einem Waffenstillstand im Süden des Libanons verpflichtet.
Trotz einer von den Vereinten Nationen im vergangenen Monat proklamierten Waffenruhe ist es bisher immer wieder zu Kämpfen zwischen Palästinensern und Israelis gekommen.
Israel Die Besetzung von arabischen Grundstücken im Westjordanland durch jüdische Siedler war heute früh Thema eines Gesprächs zwischen Ministerpräsident Begin und der Führung seines einflussreichsten Koalitionspartners, der Nationalreligiösen Partei.
Einzelheiten der Unterredung wurden nicht genannt.
Angeblich soll sich Beijing jedoch einverstanden erklärt haben, die Entscheidung zugunsten eines Ausbaus mehrerer Siedlungen im Westjordanland nicht länger zu verzögern.
Die Diskussion über die israelische Siedlungspolitik hat gestern neue Aktualität erhalten.
Bewohner von Ofra bei Ramallah durchschnitten die Zäune um das ihnen zugewiesene Gebiet und errichteten in der Nähe neue Behausungen.
Jugoslawien.
In Belgrad wird heute die Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds beendet.
Im Mittelpunkt der viertägigen Konferenz standen Weltwirtschaftsprobleme wie Inflation, Rezession, der Verfall des Dollars sowie die Situation in den Entwicklungsländern.
Die Staaten der Dritten Welt hatten ihre Lage als verzweifelt bezeichnet und von Industrienationen umfangreiche Finanzhilfen gefordert.
Kanada.
In seinem Referat vor dem in Ottawa tagenden Kongress der Liberalen Internationale sprach der freiheitliche Präsidentschaftskandidat Gredler über Probleme des Umweltschutzes und Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.
Gredler forderte alle Länder auf, der weltweiten Umweltschutzproblematik offen gegenüber zu stehen und am Abbau der bestehenden internationalen Hemmnisse mitzuwirken.
Sowjetunion Seit einiger Zeit ist auch die Regierung in Moskau mit dem Problem einer sinkenden Geburtenrate konfrontiert.
Der Bevölkerungs- und Wirtschaftswissenschaftler Beret Jain-Nietzschew spricht in einem Artikel in der Literatur Naya Gazjeta von der Gefahr eines Rückgangs des Arbeitskräftepotentials im nächsten Jahrzehnt und stützt sich dabei auf die Ergebnisse der jüngsten Volkszählung in der Sowjetunion.
Während die jährliche Wachstumsrate der Bevölkerung der UdSSR in den 50er Jahren bei 1,2% lag, ist sie von 1970 bis 1978 auf 0,9% zurückgegangen.
Es sei absolut notwendig, die Geburtenrate zu steigern, schreibt der Wissenschaftler und kündigt verschiedene Maßnahmen der Regierung an, die weitere Erleichterungen für kinderreiche Familien bringen sollen.
Die Volkszählung hat eine Einwohnerzahl von 262,4 Millionen Menschen ergeben.
Die städtische Bevölkerung hat in den vergangenen zehn Jahren von 56 auf 62 Prozent zugenommen.
163 Millionen Sowjetbürger leben in Städten.
Die Zahl der Millionenstädte ist seit 1970 von 10 auf 18 gestiegen.
Es ist jetzt zehn Minuten nach zwölf und nun zur angekündigten Vorschau auf das Wochenendwetter.
Die Freizeitgewohnheiten der Österreicher haben sich in den letzten Jahren geändert.
Entscheidungen für das Wochenende fallen viel früher und am Freitagnachmittag beginnt für viele bereits das Wochenende.
Aus diesem Grund, meine Damen und Herren, bringt der aktuelle Dienst ab heute jeden Freitag im Mittagssjournal die ausführliche Wetterprognose für das Wochenendwetter.
Im Studio begrüße ich nun heute Mittag Dr. Heinrich Bieker von der Wiener Hohen Warte.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Die wohl wichtigste Frage, Herr Doktor, bleibt das schöne Herbstwetter der letzten Woche auch für morgen Samstag und für Sonntag bestehen?
Leider, damit kann ich nicht dienen.
Das Wetter bleibt nicht bestehen, denn das Hoch, das für uns in Österreich zuletzt wetterbestimmend war, ist ostwärts abgezogen.
Vom Westen und Südwesten kommen bereits Störungszonen nach Österreich.
Bis wann werden diese Störungszonen nun Österreich erreichen?
Die Störungszonen haben Österreich im Westen bereits erreicht.
Es gibt örtlich bereits etwas Niederschlag.
Und im Laufe der heutigen Nacht und des morgigen Tages wird auch im übrigen Österreich dieser Störungseinfluss bemerkbar.
Und zwar wird im Süden und Westen die Bewölkung sehr stark sein.
Regional wird es noch Niederschlag geben.
Im Norden und Osten wird die Bewölkung veränderlich sein.
Das heißt, die Störung kommt nach Norden und Osten etwas langsamer voran.
Das heißt, das Gebiet
Wien, Niederösterreich, Burgenland, das Oberösterreich, Salzburg.
Diese Gebiete werden wetterbegünstigt sein.
Die anderen Gebiete Österreichs, der Süden und der äußerste Westen, dort wird es regnen.
Ja, so kann man es sagen.
Für die Freizeitgewohnheiten, für die Bergsteiger, für die Wanderer, welche Tipps könnten Sie da geben?
Für den Osten und Norden Österreichs würde ich sagen, wäre das Wetter zum Wandern durchwegs geeignet, wenn man den Regenmantel und den Regenschutz im Rucksack mitnimmt.
Die Temperaturen werden nämlich nicht allzu tief sinken.
Die Tageshöchstwerte werden zwischen 14 und 20 Grad liegen.
Die Bergsteiger werden dieses Wochenende wahrscheinlich nicht benutzen können für Ausflugstouren.
Die Bergsteiger haben es etwas schlechter, denn die hohen Berggipfeln werden meist in Wolken sein und im Staubereich wird es auch Niederschläge geben.
Kann man sagen, mit welcher Geschwindigkeit diese Schlechtwetterfront nun nach Österreich vordringt?
Diese Schlechtwetterfront geht nur allmählich ostwärts und dadurch bleibt dieses unbeständige, relativ ungünstige Wetter im Westen und Süden Österreichs auch für Sonntag bestehen.
Osten und Norden Österreichs ist auch am Sonntag etwas begünstigt.
Für den heutigen Tag wird es im Osten und im Süden wahrscheinlich noch schön bleiben, nur im Westen und im Südwesten wird es bereits Regen geben, so glaube ich.
Und welche Temperaturen gibt es nun heute Mittag?
Wien, heiter, 12 Grad, Ostwind mit 10 Stundenkilometer.
Eisenstadt, wolkenlos, 12 Grad, Windstille.
Linz, wolkig, 11 Grad, Ostwind mit 10 Stundenkilometer.
Salzburg, stark bewölkt, 17 Grad, Windstille.
Innsbruck, wolkig, 20 Grad, Südostwind mit 10 Stundenkilometer.
Bregenz heiter, 16 Grad, leichter Südwestwind.
Graz stark bewölkt, 12 Grad, leichter Südwestwind.
Klagenfurt stark bewölkt, 10 Grad, schwacher Südostwind.
Herr Dr. Piker, recht herzlichen Dank für diese Wetterinformationen, die nicht sehr erfreulich sind und auf Wiederhören.
Es ist jetzt in einer Minute Viertel eins.
Heute Nachmittag geht in Wien am Hauptquartier der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, eine Veranstaltung zu Ende, die sich recht bescheiden Seminar nennt.
Im Grunde genommen diente diese dreitägige Veranstaltung, an der zeitweise die Hälfte der Ölminister der 13 OPEC-Mitgliedsländer teilnahmen, dazu, der Weltöffentlichkeit klarzulegen, was die Herren am Ölhahn in den nächsten Monaten und Jahren beabsichtigen.
Die definitiven Beschlüsse über Ölpreiserhöhungen werden natürlich vom obersten Gremium der OPEC, der Konferenz der Erdölminister, gefasst.
Das nächste Mal tritt die Ölministerkonferenz im Dezember in Caracas zusammen.
Aber im Verlauf des dreitägigen Wiener Seminares, das heute Nachmittag mit einer Podiumsdiskussion zu Ende geht, wurde mehr als deutlich, dass die ölproduzierenden Länder einen immer härteren Kurs gegenüber den Verbraucherländern steuern wollen.
sowohl was den Ölpreis als auch was die geförderten Ölmengen betrifft.
Herbert Huter berichtet.
Die Mitgliedsländer der OPEC dürfen nie vergessen, dass jedes Fass Extra, das wir heute erzeugen, jenes Fass Öl ist, das wir im nächsten Jahrhundert nicht mehr zur Verfügung stellen können.
Dieser Satz des algerischen Ölexperten Ait Lausin ist die Kernaussage über die künftige Politik jener Ländergruppe, die heuer fast die Hälfte des Welterdölbedarfes deckt.
Bereits in seiner Eröffnungsansprache am Mittwoch richtete der Präsident der OPEC, der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate Oteiba, einen eindringlichen Appell an die Verbraucherländer, mit dem Einsparen von Öl endlich ernst zu machen.
Für die künftigen Probleme sei nicht die OPEC verantwortlich, sagte er, denn die OPEC habe die Obergrenze ihrer Produktion erreicht.
Es sei höchste Zeit, dass sich sowohl Ölländer als auch Ölverbraucherländer für die Zeit rüsten, wenn es kein Öl mehr gibt.
Mit anderen Worten, die ölproduzierenden Länder des Nahen Ostens sind nicht mehr bereit, mehr Öl zu liefern, als gerade noch nötig ist, um den Zusammenbruch der Weltwirtschaft zu verhindern.
Dies ist aber nur eine Seite der OPEC-Politik.
Vor drei Jahren in Algier haben sich die ölproduzierenden Länder ausdrücklich als der dritten Welt zugehörig deklariert.
Und 1,2 Milliarden Dollar werden im Rahmen des OPEC-Sonderentwicklungsfonds an die dritte Welt praktisch verschenkt.
Es sind dies etwas mehr als zweieinhalb Prozent der OPEC-Jahreseinnahmen.
Aber immer wieder wird ja versichert, dass die Ölländer so viel Geld ja gar nicht brauchen und dass das Öl in den Lagerstätten ein wesentlich wertvolleres Kapital ist als der Strom von Dollars, der ja, was die Kaufkraft betrifft, immer dünner wird.
Die Sprecher der OPEC ließen keinen Zweifel daran, dass ihnen das Wohlergehen der Entwicklungsländer mehr am Herzen liegt, als das der Industrieländer.
Denn die Entwicklungsländer sind ja auf das Öl als Energiequelle angewiesen, während die Industrieländer, so die OPEC, genug Geld und technisches Wissen haben, um auf andere Energieformen umzusteigen.
Der Generalsekretär der OPEC, der Südamerikaner René Ortiz, erklärte mir gestern, lediglich für den Transportsektor und für die petrochemische Industrie soll ausreichend Öl zur Verfügung stehen und er präzisierte,
Die Rolle von OPEC, der Erzeugung der essentiellen Anforderungen, die wir haben müssen,
Die Rolle der OPEC ist folgende, nämlich diese wesentlichen Formen des Bedarfs zu decken.
Und wir müssen gegenüber den industrialisierten Verbraucherländern eine Politik verfolgen, die für den nötigen Ansporn zur Entwicklung von Alternativenergien sorgt.
In einer Hinsicht wäre dies eine Verbindung des Preismechanismus von Rohöl mit den Kosten für Alternativenergien.
Und die Preisvorstellungen erklärte wiederum der Algerier Lausin.
Der offizielle Verkaufspreis für langfristige Lieferverträge müsste etwa auf 30 Dollar für das Fass zu 159 Litern steigen.
Dies wären etwa die Kosten für die Kohleverflüssigung.
Derzeit liegt der offizielle Preis bei etwas über 20 Dollar.
Unterstrichen wird diese Zielvorstellung bereits durch vielfach angekündigte Vertragskündigungen zu Beginn nächsten Jahres.
Die Vertragskündigungen sollen aber auch die Mengen betreffen, nämlich in Richtung Fördersenkung.
Für das erste Vierteljahr weniger erschreckend, als es auf den ersten Blick aussieht.
Denn die weltweiten Lager sind im Laufe der letzten Monate nach dem Engpass zu Beginn dieses Jahres wieder aufgefüllt worden.
Und außerdem erwartet man 1980 eine Wirtschaftsflaute, was den Ölbedarf zurückschraubt.
Generalsekretär Ortis auf die Frage, ob dadurch der Ölpreis nicht wieder absinken wird.
Nun, ich denke nicht, dass der Preis sinken wird.
Wir liefern zunächst, aber es gibt drei Formen der Nachfrage, die wir auf die Dauer nicht decken können.
Nämlich, wir haben da den sofortigen Verbrauch, dann den Lageraufbau durch die Ölgesellschaften und den strategischen Lageraufbau.
Wenn die Verbraucherländer in der ersten Hälfte 1980 nicht entscheidende Maßnahmen zur Verbrauchskontrolle ergreifen und die Produktionsländer nicht mit einer Sparpolitik beginnen, dann fürchte ich, die Antwort darauf wird angesichts eines Mangels einer umfassenden Energiepolitik in den Industrieländern nichts anderes sein, als dass die Rohölpreise weiter steigen werden.
Und zwar wesentlich schneller, als wir es jetzt für möglich halten.
In Antwort auf eine Verluste der energetischen Politik in den industriellen Landkreisen wird der Preis der Kohle weiter steigen.
Wir erwarten, dass sie so schnell wie möglich steigen.
Den diskutierenden Energieministern wird heute Nachmittag nichts anderes übrig bleiben, als die Absicht der Erdöl-Länder zur Kenntnis zu nehmen, nur mehr knappes und teures Öl zu liefern.
Die OPEC will also in Zukunft die Öllieferungen für die Industrieländer drosseln.
Die Entwicklungsländer sollen mehr Öl erhalten, Herbert Huter berichtete von einem Seminar in Wien.
Seit Dienstag dieser Woche ist in Belgrad die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank.
Beide Organisationen haben ihre Tätigkeit entsprechend den Wirtschaftsproblemen seit Beginn der 70er Jahre stark geändert.
Der Internationale Währungsfonds war ursprünglich vor 34 Jahren als eine Art weltweite Zentralbank mit 138 Mitgliedsländern gegründet worden, bei der eben diese Mitglieder Einzahlungen leisten müssen, die sie im Fall einer Notlage zurückleihen können.
Auch Österreich hat ein Guthaben von rund 6 Milliarden Schilling beim Internationalen Währungsfonds liegen.
Seit den Währungsunruhen zu Beginn der 70er Jahre und den immer drängenderen Kapitalwünschen der Entwicklungsländer versteht sich der Internationale Währungsfonds immer mehr als Entwicklungshilfeorganisation, wo die Einlagegelder der reichen Staaten zu den Notenbanken armer Länder umgeleitet werden.
Und die Weltbank ist unter ihrem jetzigen Präsidenten McNamara zu einer reinen Entwicklungshilfeinstitution geworden, von wo aus konkrete Projekte in der dritten Welt finanziell mit billigen Krediten gefördert werden.
Zu den Ergebnissen der Konferenz dieser beiden Organisationen führt nun Helmut Klezander mit Gustav Kalluba in Belgrad das folgende Gespräch.
Herr Karlopper, vier Tage der Diskussionen rund um das internationale Währungsgeschehen gehen heute zu Ende und die zu besprechenden Probleme waren ja nicht gerade klein.
Sei es nun die Situation der Weltwirtschaft in einer Zeit der Inflation, schwacher Konjunktur, Arbeitslosigkeit in den sogenannten reichen Industrieländern und die drückende Armut und Finanznot in den Entwicklungsländern.
Herr Kalipper, haben sich nun konkrete Ergebnisse abgezeichnet bei den Gesprächen der einigen Tausenden Delegierten?
Die Ergebnisse muten eher bescheiden an, jedenfalls im Vergleich zu dem großen Aufwand, der hier in Belgrad getrieben wurde.
Schon allein die Zahl der Delegierten von 5000 Menschen aus 138 Staaten und unzähligen Beobachterorganisationen
und Riesenbanken, die ganz einfach die Finanzwelt der Welt beherrschen, hätten etwas mehr erwarten lassen.
Aber vielleicht hat man doch einige Erfolge erzielen können.
Auch zum Auftakt der Weltwährungskonferenz verlangten die Entwicklungsländer hier ein Sofortprogramm und vor allem eine Reformierung des internationalen Währungsfonds und Kredite ohne wirtschaftspolitische Auflagen für die Entwicklungsländer der dritten Welt.
Man ist dem doch weitgehend entgegengekommen.
Aufgestockt wurde der Kapitalfonds der Weltbank von 40 auf 80 Milliarden Dollar eben für diese Zwecke.
Und man hat auch andere auf 12 Milliarden aufstocken können.
Es ist also doch so, dass ein Kompromiss erzielt wurde im Vergleich zu den Wünschen der dritten Welt, wenn auch der internationale Währungsfonds und die Weltbank nicht bereit sind, auf
Kontrollen und Auflagen zu verzichten, dass diese Kredite in der dritten Welt eben so verwendet werden, wie sie eben angefordert wurden.
Nun, es wird mehr Geld für die Entwicklungsländer geben.
Mehr Geld heißt ja nahezu zwangsläufig auch eine höhere Inflationsrate.
Wenn mehr Geld im Umlauf ist, so steigt die Inflation und gerade die Inflation ist ja ein weltweites Problem, von dem gerade noch Österreich ausgenommen scheint.
Jedenfalls steht eines fest, dass die Industriestaaten und hier vor allem die großen 10 beschlossen haben, dass das Anti-Inflationsprogramm in diesen Staaten Vorrang hat, um ganz einfach die Stabilität und Wirtschaftswachstum in diesen Staaten zu sichern.
Dass die Wachstumsrate geringer sein wird, nimmt man in Kauf, verlangt auf anderer Seite, dass die Einkommen in gewissen Grenzen bleiben,
in den Industriestaaten, um ganz einfach nicht die steigenden Energiekosten umzuwälzen und so die Inflation auf umgekehrten Wege wieder anzuhalten.
Also man sieht, es ist eigentlich ein sehr schwieriges Unterfangen, was man hier in Belgrad begonnen hat, um die Inflation in den Griff zu bekommen, aber gleichzeitig die Entwicklung in der Welt weiter voranzuführen.
Herr Kalleber, zum Abschluss, wie ist eigentlich die Stimmung in Belgrad unter den Finanz- und Geldchefs, unter den Notenbankchefs und den Finanzministern und den Bankmanagern?
Ist man hier generell zuversichtlich, die kommenden Probleme, ich nenne hier nur Ölpreiserhöhung, lösen zu können oder ist man eher pessimistisch?
Im Vergleich zu den sehr düstern Prognosen, die am Anfang dieser Konferenz in Belgrad gezeichnet wurden,
erscheint eigentlich jetzt in den letzten Stunden dieser Konferenz die Stimmung optimistischer.
Es sieht auch so aus, dass hierfür ein bestimmter Anlass besteht und es ist sogar der Verdacht und bei den Entwicklungsländern laut geworden, dass die Industriestaaten die Schwierigkeiten am Energiesektor als Alibi benutzen, um ganz einfach den Wünschen
der Entwicklungsländer nicht entgegenzukommen.
Eines allerdings hat Belgrad ausgespart.
Ich glaube, die wesentlichste Frage dieser Konferenz, und das ist die Einrichtung eines Substitutionskontos, auf dem Milliarden inflationäre Dollar ganz einfach eingefroren werden sollen, um sie dann abzurufen, wenn notwendig, in verschiedenen Währungen.
Hier konnte man sich nicht einigen und hat ganz einfach eine Entscheidung über diese wohl wichtigste Frage für die entwickelte Welt,
für die kommende Konferenz in Hamburg im April nächsten Jahres verschoben.
Nun Herr Kallubrecht, danke für diese Informationen.
Schon der Zeitablauf, dass die nächste Konferenz im Frühjahr des kommenden Jahres erst über dieses Problem befinden wird, zeigt ja, dass die Entscheidungen hier auf Jahre hinaus gesehen werden müssen und nicht auf Tage, Wochen oder nur Monate.
Und nun ein Blick in die österreichischen Tageszeitungen, Auswahl der Zitate Johannes Fischer.
Einige Blätter beschäftigen sich auch heute noch mit der Meinungsumfrage der Bundesregierung zum Energiesparbewusstsein der Österreicher, die unter anderem eine breite Zustimmung der Bevölkerung zu Maßnahmen wie etwa dem autofreien Tag oder verschärften Tempolimits herausgefiltert hatte.
Dazu eine kurze Klosse im Kurier.
Das Umfrageergebnis, das nur Zwang hilft, spiegelt also entweder einen typisch österreichischen Masochismus wider oder es signalisiert jene Selbsterkenntnis, die bekanntlich der erste Weg zur Besserung ist, findet jedenfalls der Kurier.
Mit möglichen Schlüssen, die die Regierung aus der Energieumfrage ziehen wird, befasst sich Wolfgang Arminger im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Es ist eine Tatsache, dass Meinungsumfragen und vor allem die Publizität der Ergebnisse durchaus Bestandteil einer Manipulation sein können, die den Menschen nicht nur bestimmte Verhaltensweisen, sondern vor allem das Gefühl tatsächlicher Freiwilligkeit suggerieren können.
Der Entscheidungsnotstand legislativ abhängiger Regierungen ist nicht zu bestreiten, auch nicht die Schwierigkeit, die Bevölkerung zu überzeugen, auch nicht die Undankbarkeit der Aufgabe, echte Aufklärung zu betreiben, die hier noch allemal vermisst wird.
Ein Dilemma, gewiss.
Aber die Manipulation, die abgefeimte Aufbereitung des Bodens durch Sozialingenieure, wie sich neuerdings in den westlichen Industriestaaten durchaus nicht nur als hypothetische Gefahr abzeichnen, lässt noch mehr frieren als die Aussicht auf energiepolitischen Dilettantismus.
Meinst das ÖVP-Organ Neues Volksblatt?
Manfred Scheuch argumentiert in der Sozialistischen Arbeiterzeitung folgendermaßen.
Die Meinungsbefragungen zeigen, dass die Österreicher bezüglich Sparmaßnahmen überraschend einsichtig sind.
Allerdings geht die Einsicht des Einzelnen nicht so weit, dass er mit dem Sparen bei sich anfängt.
Er wartet auf gesetzliche Regelung.
Es gehört offenbar zur Psyche des Wohlstands, auch beim Verschwenden gleichberechtigt sein zu wollen.
Die Senkung der Energiekosten steht in direktem Zusammenhang mit dem zweiten großen Problem, dem Budget.
Soll in diesem die Sicherung der Arbeitsplätze weiter den Vorrang einnehmen, den sie bisher hatte, und dazu bekennen sich die Sozialisten, werden vorerst nicht nur keine Steuersenkungen möglich sein, sondern es wird auch der Beitrag zur Pensionsversicherung angehoben werden.
Kein Zweifel, dass das jeder in seiner Brieftasche spüren wird.
Aber die Österreicher, besonders jene, die heuer im Ausland waren, wissen, dass es seinen Preis wert ist, wenn die Verhältnisse nur bleiben, wie sie sind.
Zur eben von Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung angesprochenen Beitragserhöhung in der Pensionsversicherung, meint die kommunistische Volksstimme in einem Kommentar von Hans Kalkt.
Der Versuch des Finanzministers, den gesetzlich vorgesehenen staatlichen Zuschuss für die Pensionsversicherungsanstalten als einen Solidaritätsbeitrag hinzustellen, deutet eine gefährliche Tendenz an.
Mit einer solchen Darstellung soll ein selbstverständliches, gesetzlich verankertes Recht der Pensionisten als Empfang einer Art Solidaritätsspende des Staates hingestellt werden, deren Höhe eben davon abhängig gemacht wird, ob der Finanzminister gerade genug Geld hat oder nicht.
Meint die kommunistische Volksstimme.
Zum Schluss noch eine Stimme aus der Presse zum Abschluss des oberösterreichischen Landtagswahlkampfes.
Hans-Werner Scheidl greift dabei insbesondere die klare Festlegung des freiheitlichen Spitzenkandidaten Horst Schender heraus, der keinen Zweifel daran ließ, dass er die ÖVP bei der Wahl des Landeshauptmannes unterstützen würde, wenn diese die stärkste Partei im Lande bleibt.
Der Autor schreibt, für den Wähler ist das eine gute Hilfe.
Er weiß, wie er am Sonntag daran sein wird.
Er braucht nicht zu befürchten, dass durch irgendwelche Koalitionsvarianten sein Votum ins Gegenteil verkehrt wird.
Schender hat jedenfalls Klarheit geschaffen.
Er ist damit schon 1973 gut gefahren.
Johannes Fischer hat die eben gehörten Zitate aus den Zeitungen ausgewählt.
Es ist jetzt halb eins.
Meine Damen und Herren, für die nächste halbe Stunde planen wir noch folgende Beiträge.
Landtagswahlen in Vorarlberg am 21.
Oktober wird dort gewählt.
Weitere Entwicklung der Gastarbeiter in Österreich.
Bis zum Jahr 1981 soll es um 30.000 Gastarbeiter weniger als heute geben.
Eine Analyse des britischen Leberkongresses bringt dann unser London-Korrespondent Heinz Behran.
Die Kulturredaktion plant Berichte vom steirischen Herbst und zwar von der Dreiländer-Biennale und berichtet über die Uraufführung von Helmut Bergers Oper Schorstadt in Linz.
Nun zu den Landtagswahlen.
In der Serie der Landtagswahlen in diesem Monat folgen am kommenden Sonntag die Wahlen in Oberösterreich und Kärnten.
Den Abschluss bilden dann die Wahlen in Vorarlberg am 21.
Oktober.
Bei den Tiroler Wahlen hat am vergangenen Sonntag die ÖVP auf Kosten der Sozialisten ein Mandat gewonnen und die Zweidrittelmehrheit ausgebaut.
Denn Landeshauptmann stellt die ÖVP auch in Vorarlberg und in Oberösterreich, während er in Kärnten aus den Reihen der Sozialisten kommt.
In Vorarlberg hat nun sozusagen die heiße Phase des Wahlkampfes begonnen.
Der Stil hat sich im Vergleich zu früher etwas geändert, so haben SPÖ und ÖVP nur je eine Großkundgebung herkömmlicher Art angesetzt.
Unterschied im Wahlkampfkonzept zwischen SPÖ und ÖVP.
Während die Sozialisten mehrere Bundespolitiker einsetzen, ist bei der ÖVP nur ein Bundespolitiker im Einsatz in Vorarlberg, nämlich Parteichef Alois Mock, der gestern in der Feldkirchner Stadthalle das Hauptreferat hielt.
Es berichtet Wolfgang Portscher.
Amina, ja, ho, ho!
Betonung der Vorarlberger Eigenständigkeit und das nicht nur gesungen.
Denn man kann jetzt schon zur Halbzeit dieses Wahlkampfs sagen, was wäre das vermutlich ein langweiliger Wahlkampf geworden, hätte es nicht die Initiative Pro Vorarlberg gegeben, hinter die sich die Volkspartei fast vorbehaltlos gestellt hat.
Auch wenn Bundesparteiobmann Mock in Feldkirch zur Hauptforderung der Initiative nach einem eigenen Statut für Vorarlberg meinte,
Er könne sich nur eine Gleichbehandlung aller Bundesländer vorstellen, ließ Landeshauptmann Kessler keinen Zweifel daran, dass Vorarlberg in Zukunft teilweise eigene Wege gehen will.
Die Wochen der Wahlwerbung, meine Damen und Herren, meine lieben Wählerinnen und Wähler, sind dazu bestimmt, unter Beweis zu stellen, dass mit einer starken ÖVP unser Ländle eine in allen Bereichen führende Position auch im Vergleich mit dem Gesamtstaat, auch im Vergleich mit den acht übrigen Bundesländern errungen hat.
dass die ÖVP um möglichst viel Eigenständigkeit gekämpft hat und dass das Ziel der kommenden Arbeit die Stärkung dieser Eigenständigkeit sein wird.
Die Stärkung mit aller Konsequenz und mit allen uns im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit gegebenen Mitteln.
Man braucht sich nicht zu wundern,
dass diejenigen, denen Föderalismus und denen Selbstverwaltung kein Lippenbekenntnis ist, langsam beginnen, auf die Barrikaden zu steigen.
Auf Dauer, meine Frauen und Männer, kann man ernstzunehmende föderalistische Anliegen nicht einfach ignorieren und sie mit Füßen treten, sondern diese Regierung und dieses Parlament
wird sich langsam dazu bequemen müssen, ernstzunehmende, sachgerechte, rechtlich fundierte Forderungen der Länder auch entsprechend zu diskutieren und daraus die nötigen Schlüsse zu ziehen.
Kessler ließ keinen Zweifel daran, dass nach den Wahlen am 21.
Oktober die nötigen Schritte unternommen werden, um in Verhandlungen mit der Bundesregierung mehr Rechte für Vorarlberg zu erreichen.
Kessler warnte im Übrigen in ungewöhnlich scharfer Form vor bevorstehenden gesellschaftspolitischen Veränderungen, Beispiele Mietrecht, Ganztagsschule, Häfenurlaub, zu viel Pornografie,
und erhielt von Bundesparteiobmann Mock ausdrückliches Lob für seinen Einsatz in der ÖVP-Reformdiskussion.
Kessler habe als Vorsitzender der 17er-Kommission es erst möglich gemacht, dass auch Nicht-ÖVPler sich an dieser Diskussion beteiligen.
Mock dann zu berichten, die Reform drohe zu versanden.
Aber ich darf Sie eines versichern.
Hinter dem, was als Reformpaket am 17.
Juni bereits beschlossen wurde, dass in Zukunft die politischen Entscheidungen von der Gesamtpartei nach dem demokratischen Prinzip gefehlt werden, dass man in Zukunft primär der Volkspartei beitritt und dann auch den Teilorganisationen und einer Reihe von anderen Vorschlägen, hinter diesem Paket wird nicht mehr zurückgegangen, solange ich Bundesparteiobmann der österreichischen Volkspartei bin.
Mit der Mitteilung, die ÖVP werde im kommenden Jahr im Hauptausschuss des Nationalrats eine Föderalismus-Enquete einbringen, verschaffte sich der ÖVP-Parteiobmann in Feldkirch einen starken Abgang beim Publikum.
Über die Aktivitäten der Anderen im Landtag in prägensvertretenden Parteien werden wir in den kommenden Journalen berichten.
Ebenso berichten wir natürlich ausführlich am kommenden Sonntag über den Verlauf der Wahlen in Oberösterreich und Kärnten.
Nun zur Gastarbeiterbeschäftigung in Österreich.
Eine auf neuestem Zahlenmaterial basierende Studie über die Entwicklung der Gastarbeiterbeschäftigung hat heute der Leiter der Abteilung Beschäftigungspolitik beim Oberösterreichischen Landesarbeitsamt Erich Lehner veröffentlicht.
Nach dieser Untersuchung, die gesamtösterreichisch durchgeführt wurde und Zahlen bis zum Juli 1979 einbezieht, wird es im Jahr 1981 in Österreich rund 30.000 Gastarbeiter weniger als heute geben, es berichtet Werner Hofer.
Derzeit gibt es in Österreich rund 180.000 Gastarbeiter.
Der Anteil der Ausländer am gesamten Arbeitskräftepotenzial liegt damit um die 6,5%.
Allerdings gäbe es hier, so Hofrat Lehner in seiner Untersuchung, regional beträchtliche Unterschiede.
Die meisten Ausländer sind derzeit in Wien beschäftigt, nämlich fast 45 Prozent aller Gastarbeiter des Bundesgebietes.
Oder laut Studie des Linz-Experten anders ausgedrückt, in Wien wird derzeit jeder zehnte Arbeitsplatz von einem Ausländer eingenommen.
Weitere Schwerpunkte der Gastarbeiterbeschäftigung finden sich in den Bundesländern Niederösterreich, Vorarlberg und Oberösterreich.
Hofrat Lehner geht bei seiner Prognose von einer, wie er selbst sagt, eher niedrigen Wachstumsquote der österreichischen Wirtschaft von rund drei Prozent aus.
Auf dieser Basis würde die Zahl der Gastarbeiter in Österreich von derzeit 180.000 auf rund 150.000 im Jahr 1981 absinken.
Wie dieser Abbau der Ausländer auf dem österreichischen Arbeitsmarkt erfolgen werde, erläutert Hofrat Lehner.
Die Reduzierung erfolgt im Wesentlichen
auf freiwilliger Basis.
Das heißt, dass freiwillig heimkehrende Gastarbeiterarbeitsplätze nicht mehr besetzt werden.
Dadurch können wir diese Plätze weitgehend mit Österreichern besetzen und reduzieren sozusagen still und leise die
Beschäftigung der Gastarbeiter.
Es gibt allerdings auch Gastarbeiterarbeitsplätze, die zwangsläufig nicht mehr ersetzt werden können.
Beispielsweise aufgrund einer saisonmäßigen Beschäftigung im Baugewerbe, im Baunebengewerbe, im Gastgewerbe.
Und dass diese Plätze eben entweder durch Rationalisierung oder durch sonstige Maßnahmen auslaufen.
In diesem Zusammenhang weist der Linz-Experte auch auf ein weiteres Problem hin, das seiner Ansicht nach in den nächsten Jahren noch stärker in Erscheinung treten werde.
Das Problem der zweiten Generation der Gastarbeiter, also der Kinder und Jugendlichen aus Familien ausländischer Arbeitnehmer in Österreich.
Diese würden in den nächsten Jahren verstärkt auf den österreichischen Arbeitsmarkt drängen und vor allem die Leerstellensituation noch verschärfen.
Dazu wieder Hofrat Lehner.
Derzeit ist es so, dass am männlichen Sektor
die jugendlichen Lehrstellenbewerber fast vollzählig befriedigt werden konnten.
Am weiblichen Sektor sind seit Jahren schon Schwierigkeiten bei der Unterbringung.
Wir haben heuer auch nahezu alle Lehrstellenwünsche, auch für ausländische Lehrlinge, am männlichen Sektor voll erfüllen können.
Aber in den nächsten Jahren wird sicherlich durch einen gewissen Überhang an Lehrstellen
die derzeit bestehen, auf diesem Sektor eine größere Schwierigkeit auftreten und es ist anzunehmen, dass die Lehrstellenwünsche der Ausländer
gegenüber den österreichischen Jugendlichen vernünftiger und praktischerweise auch zurückgestellt werden müssen.
Dass diese Befürchtungen nicht aus der Luft gegriffen sind, beweist eine andere Zahl.
Derzeit besuchen rund 12.000 Gastarbeiterkinder die österreichischen Pflichtschulen.
Die Zuwachsrate liegt hier bei nicht weniger als 11 Prozent pro Schuljahr.
30.000 Gastarbeiter soll es im Jahr 1981 weniger geben, als heute Werner Hofer berichtete.
Das Thema Umweltschutz ist in den letzten Tagen um eine aktuelle und politische Dimension bereichert worden.
Bundeskanzler Kreisky hat in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Wechsel an der Spitze des Gesundheitsministeriums deutlich zu verstehen gegeben, dass in diesem Ministerium künftig mehr und aktiver Umweltschutzpolitik betrieben werden soll als bisher.
Der Nachfolger von Minister Leodolter sollte Durchschlagskraft haben, sich in alles reinzumischen, so das Kanzlerwunschbild vom neuen Gesundheitsminister.
Seine Begründung?
Fragen des Umweltschutzes dürften eben bei fast keiner politischen Entscheidung und bei fast keinem größeren Projekt mehr vernachlässigt werden.
Umweltexperten der Wiener Arbeiterkammer haben zu diesem Themenkomplex eine Studie erstellt, die Zita Bernardi nun im folgenden Beitrag zusammenfasst.
Die Autoren der Studie haben einen Katalog von Umweltproblemen und Lösungsmodellen präsentiert, an dem ein Umweltminister schon einiges zu kauen haben dürfte.
Schon ihre Beurteilung des Status Quo gibt wenig Anlass zur Freude.
Österreichs Umweltsituation habe sich in den letzten Jahren weder im Bereich der Luftverschmutzung noch der Gewässerbelastung wesentlich verbessert, ja teilweise sogar verschlechtert, etwa bei den Fließ- und Grundwässern, heißt es da in der Studie.
Lob gibt es eigentlich nur für Maßnahmen zur Reinhaltung heimischer Badeseen, wobei gerade hier die umliegenden Gemeinden aus Gründen des Fremdenverkehrs besonderes Interesse gezeigt und den Wert ihrer Badeseen als Umweltkapital erkannt und gehütet hätten.
In einer solchen Verflechtung von Wirtschaft und Umweltpolitik, am Beispiel der österreichischen Badeseen, liegt nach Ansicht der Verfasser auch eine große Chance, nämlich Umweltschutzmaßnahmen zu forcieren und gleichzeitig Arbeitsplätze zu sichern.
Dazu werden einschlägige Studien aus der Bundesrepublik Deutschland zitiert, die umgelegt auf Österreich interessante Perspektiven eröffnen.
Betriebsschließungen aufgrund von Umweltschutzauflagen hätten nämlich den Verlust von nur 120 Arbeitsplätzen pro Jahr zur Folge, während Umweltschutzinvestitionen jährlich 48.000 Arbeitsplätze sichern oder sogar neu schaffen würden.
Umweltpolitik aber auch als Instrument der Konjunkturpolitik.
Umweltschutzinvestitionen könnten vor allem in Rezessionszeiten sehr belebend wirken, meinen die Autoren und dazu auch gleich ein Appell an den Staat.
Öffentliche Aufträge würden auf diesem Gebiet eine wichtige Rolle spielen.
Mehr Staat wünschen sich die Verfasser auch für die juristische Seite des Umweltschutzes.
Die entsprechenden Kompetenzen seien derzeit nicht nur zwischen Bund und Ländern, sondern auch zwischen verschiedenen Bundesministerien aufgesplittert und das nicht immer zum Vorteil des Umweltschutzes.
Die Wunschvorstellung in der Arbeiterkammerstudie?
Eine Konzentration der Bundeskompetenzen auf das Ministerium für Gesundheit und Umweltschutz und mehr Bundeszuständigkeit für die Bereiche Luft, Lärm und Abfall.
Der Gesundheitsminister sollte also die Möglichkeit haben, für das gesamte Bundesgebiet verbindliche Belastungsgrenzwerte festzulegen und er sollte zu diesem Zweck auch über das entsprechende Instrumentarium, also eine funktionierende Umweltstatistik, verfügen.
Gemeinden und Unternehmer sollten zwingend darüber Auskunft geben müssen, wo es zu welchen Belastungen kommt.
Umweltschutz darf nach Ansicht der Autoren aber nicht nur ein Reparieren bereits entstandener Schäden sein, er sollte sich in Zukunft immer mehr zu einem Instrument der Vorsorge entwickeln.
Und auch dafür haben sie einen Vorschlag, nämlich eine sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung.
Durch sie sollte schon im Planungsstadium festgestellt werden, ob Maßnahmen des Gesetzgebers oder Projekte, etwa im Bereich der Industrie, negative Auswirkungen auf die Umwelt haben könnten.
In einer Minute wird es jetzt dreiviertel eins, nun nochmals ins Ausland.
Recht turbulent ging es beim diesjährigen Jahreskongress der britischen Labour-Party in Brighton zu.
Auf der einen Seite musste der frühere Premierminister Callaghan erhebliche Kritik einstecken, auf der anderen Seite kündigte die Partei gestern ihren Kampf gegen die von der Regierung Thatcher geplante Reform der Gewerkschaftsgesetzgebung an.
Gleichzeitig wurde auch der Austritt Großbritanniens aus den europäischen Gemeinschaften nach dem nächsten Wahlsieg der Labour-Party angedroht, wenn die EG bis dahin nicht ihre Agrarpolitik ändere.
Also recht harte Töne vom britischen Labour-Kongress, der heute zu Ende geht.
Wie man nun die politischen Aussagen einschätzen soll und wer wie viel Macht eingebüßt oder dazugewonnen hat, das erfahren Sie aus einer Analyse von Heinz Beeran.
Ein typischer Parteitag nach einer schweren Wahlniederlage.
Man hat auch prompt den Sündenbock gefunden.
Es war Premierminister Callaghan jetzt nur mehr Oppositions- und Parteiführer und Sündenbock, weil er nicht die guten Ratschläge der Parteikonferenzen befolgt habe und jene radikalen Beschlüsse der Parteikonferenz mit ihrer linken Mehrheit nicht ins Wahlmanifest übernommen habe, wie zum Beispiel die Abschaffung des Oberhauses des House of Lords.
weil er bei seiner Idee von 5% Lohnerhöhung geblieben sei, obwohl die Gewerkschaftsführer freie Kollektivverhandlungen forderten und ein Ende jeder Lohnpolitik.
Niemand hat gewagt, auf dieser Konferenz zu sagen, dass die Wahlniederlage vielleicht etwas mit dem Verhalten der streikenden Krankenwagenfahrer, Totengräber, LKW-Fahrer im letzten Winter zu tun gehabt haben könnte und mit der Wut des gemeinen Volkes
über das, was man Erpressermethoden genannt hat.
Wieso denn auch?
Die Labour-Party hat tatsächlich etwa 280.000 Mitglieder.
Es ist keine Massenpartei.
Man geht nämlich nicht zu Parteiversammlungen, wenn man stattdessen fernsehen kann.
Hingegen gehören mehr als zwölf Millionen den Gewerkschaften an, mehr oder weniger automatisch.
Und von diesen sind etwa die Hälfte
Also 6,5 Millionen der Labour-Party affiliiert und haben natürlich auf der Jahreskonferenz ihr Stimmrecht.
Tatsächlich wird mit ihren Stimmen alles bestimmt, was es zu bestimmen gibt.
Denn der, der zahlt, schafft auch an.
Es wäre also mindestens taktlos gewesen, hätte man den Gewerkschaften die Schuld an der Wahlniederlage in die Schuhe geschoben.
Nur so ein ganz klein winziger Antrag wurde am Donnerstagnachmittag gestellt.
Man möge doch die Methoden der Meinungsfindung durch Abstimmung, besonders die Millionenstimmen einzelner Gewerkschaften, wo sicher nicht jedes Mitglied genau und über jeden Punkt befragt werden kann, sondern ein Exekutivausschuss alles beschließt, der aus den Aktiven besteht, oft aus Mitgliedern anderer Parteien wie der kommunistischen.
Diese Einzelheiten wurden natürlich nicht erwähnt, aber der Antrag besagte, man möge doch bitte die Methoden dieser Abstimmung mit Blockstimmen untersuchen und nächstes Jahr darüber berichten.
Wie sieht nun die Bilanz dieses Parteitags aus?
In vieler Hinsicht bleibt alles beim Alten.
Callahan tritt nicht zurück.
sondern wird nächsten Dienstag mit der Parlamentsfraktion, deren große Mehrheit auf seiner Seite steht, beraten, was man nun tun muss, um die Schlagkraft der Labour-Party im Unterhaus zu bewahren.
Der Bruder-Twist auf der Parteitagstribüne wird bald im Kampf gegen die Regierung vergessen sein.
wie Anträge der letzten Tage in Brighton bewiesen, über Rückverstaatlichung, Kampf gegen die Ersparungen bei öffentlichen Ausgaben für die Gesamtschule, gegen EG-Beiträge und gegen das Zusperren von Stahlwerken.
Nur ungelöste Probleme bleiben natürlich bestehen, wie zum Beispiel die schwere Verschuldung der Labour-Party, die bei schwindender Mitgliederzahl höhere Mitgliedsbeiträge braucht,
jedoch befürchtet, dadurch noch mehr Mitglieder zu verlieren.
Unter diesen Umständen ist eine Befreiung von der Vorherrschaft der Gewerkschaften undenkbar.
Aber die fehlende Homogenität der einzelnen Gewerkschaften, die Ohnmacht der Dachorganisation TUC, ließe eine Untersuchung der Gewerkschaftsorganisation viel wichtiger erscheinen als die jetzt beginnende Untersuchung der Labour Party.
Nur wären bei einer solchen Untersuchung der Gewerkschaften viel zu viel Privatinteressen betroffen.
Man müsste auf viel zu viel Zehen treten und das traut sich keiner hierzulande zu.
Heinz Berand gab diese Analyse vom britischen Labour-Kongress.
Es wird jetzt in 11 Minuten 13 Uhr Kulturbericht im Mittagsjournal.
Maskulin Feminin ist der Titel der diesjährigen Drei-Länder-Biennale 79 im steirischen Herbst.
Die Ausstellung wird morgen Nachmittag eröffnet.
Mit dem Organisator Professor Wilfried Skreiner sprach Wilhelm Rossbaut.
Herr Prof. Dr. Skreiner, was zeigt die Drei-Länder-Biennale TRIGON 79 Maskulin-Feminin jetzt rein auf das Optische bezogen?
Die Ausstellung ist eine thematische und das Thema Maskulin-Feminin wird in Form von Gemälden, Grafiken, Fotoserien abgehandelt, genauso auch in Form von Plastik und Skulpturen.
Wir haben hier Filme, wir haben Eat Art, wir haben Performance.
Es ist ein breites Spektrum, das in der Ausstellung zur Geltung kommt, die auf die verschiedenste visuelle Weise sich mit dem Thema auseinandersetzt.
Nun zu Sinn und Absicht von TRIGO 79, Maskulin, Feminin.
Wir haben einen neuen Trigonrat, also einen erweiterten Kommissärsrat für jedes der Trigons, heuer und in der Zukunft, einberufen.
Es wird immer gewechselt werden.
Es zeigt sich, dass nach der großen und sicher bedeutenden Feminismuswelle nun einmal die Frage zu stellen ist, gibt es Männerkunst, gibt es Frauenkunst, gibt es nur eine Kunst?
welche Bedeutung spielt die Frau in der bildenden Kunst, wie sind ihre Produktionsbedingungen, ihre soziale Stellung als Künstlerin etc.
Und es wird hier jenseits dieser sozusagen auch gewerkschaftlichen Fragen nun das Thema selbst abgehandelt in dem Rollenverständnis des Mannes, dem Rollenverständnis der Frau als Künstlerin, als Hausfrau, als Teil der Gesellschaft,
bis hin auch zu jenen Aktionen, die das allgemeine gesellschaftliche Rollenverständnis des männlichen und weiblichen überhaupt reflektieren.
Natürlich hat diese Ausstellung sozusagen auch einen subversiven Charakter, weil sie einfach Denkschema der Traditionelle infrage stellen will, zu neuen Lösungen zu kommen versucht.
Ein Unternehmen, das nun auch den Menschen in einer größeren Totalität, als das noch herkömmlichen Begriffen vielleicht immer gedacht wird, einbezieht.
Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler kommen diesmal nicht nur aus den Trigonländern Jugoslawien, Italien und Österreich.
Nein, es ist die erste Ausstellung überhaupt, wo wir von der Voraussetzung ausgegangen sind, dass einmal paritätisch Männer- und Frauenkünstler zu Wort kommen sollen.
Die Entwicklung der Ausstellung hat gezeigt, in Zusammenarbeit mit den Kommissären, dass wir also jetzt sogar ein Übergewicht an Frauen in der Ausstellung haben.
Das Verhältnis ist nahezu 2 zu 1.
Ich halte das für höchst bedeutsam.
Nicht, dass ich glaube, dass in Zukunft nach diesem Rezept alle Ausstellungen gemacht werden sollen, sondern es ist ein einmaliger Versuch.
hier in einer Großveranstaltung eben auf die Bedeutung der Frau in der Kunst hinzuweisen.
So wie der Trigon-Rat erweitert wurde, auf England, Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz, haben wir natürlich auch Künstler aus all diesen Ländern, ja es ist auch eine Amerikanerin, Frau Colette, dabei, eine Künstlerin aus Spanien,
Es ist das Trigon, das damit nicht aufgegeben wird, erweitert worden durch Gäste, die dieses Thema in einer differenzierten Weise darstellen.
Das Linzer Landestheater öffnet seine Saison 1978-1980 neben zahlreichen Premieren gleich mit zwei Uraufführungen.
Ist es heute das Stück Heimatland von Oskar Zemme, das sich mit dem noch immer latent vorhandenen Hitler-Kult befasst, so wird es morgen die Uraufführung der Oper George Dandin von Helmut Eder sein.
Das Linzer Landestheater setzt damit sein Bemühen fort, der zeitgenössischen Oper den gebührenden Platz im Spielplan einzuräumen.
Zur Opernpremiere hat Wolfgang Winkler den folgenden Beitrag gestaltet.
Die Geschichte des Bauern, der sich durch Heirat in eine höhere soziale Ebene heben will und schließlich erkennen muss, dass er doch Bauer bleibt, auch wenn er heiratet, erlebt als Oper im Linzer Landestheater ihre Uraufführung.
Molières' Text wurde von Intendant Stöck-Müller zum Opernlibretto umgearbeitet und in Szene gesetzt.
Die Musik schrieb Helmut Eder, der auch schon seine Oper aufstand, für Linz komponierte.
Ein wesentlicher Akzent der Linzer Bühne also, die damit die moderne, zeitgenössische Oper nicht nur pflegt, sondern mit Impulsen belebt.
Die Oper ist im 20.
Jahrhundert bekanntlich immer in Zweifel gezogen worden.
Helmut Eder sieht dieses Problem anders.
Sicher, erstens muss man ein Theater haben, das die Oper aufhört, aber es wird immer so sein und es wird, glaube ich, nie so sein, dass man keine Opern schreiben will.
Denn überlegen Sie sich, diese drei Einheit von Musik,
Wort und Handlung ist so faszinierend für den schöpfrischen Menschen und ich glaube auch für den Zuhörenden.
Georges Stendin ist die fünfte Oper Helmut Eders und er betritt mit ihr erstmals das Gebiet der, wie er es nennt, Semiseria.
Semiseria ist ein Ausdruck des 18.
Jahrhunderts und der Komponist stellt damit deutliche Bezüge zur Oper dieser Zeit her.
Zum anderen Teil will er sich von seiner letzten Oper, Der Aufstand, auch durch die Kompositionstechnik deutlich absetzen.
Natürlich hat die Oper ganz eigene Gesetze.
Das löst sich, möchte ich sagen, vom absolut musikalischen zum Großteil ab.
Und wesentlich erscheint mir eben, dass für den Zuhörer, Zuschauer die Handlung, das musikalische Geschehen klar verstehbar ist.
Und dazu habe ich mich eigentlich im Laufe der Zeit eines gewissen pluralistischen Stils bedient, sodass ich also vom tonalen, atonalen bis zu den modernsten
Techniken, wie zum Beispiel Aleatorik oder Klangflächen, alles nützte, um eben das durchzusetzen.
Die Gesangspartien verlangen von den Sängern höchste Konzentration und Einfüllung in die nicht immer leicht zu hörenden Melodien.
Daneben soll Spielwitz und schauspielerische Begabung stehen.
Für die Rolle des Tandem wurde Rolf Kühne als Gast verpflichtet.
Neben ihm singen Chinen, Thiel, die Angelique, Lorenz Meyers und Alsia Britsches das Ehepaar Sotanville,
David Sandquist den Clitandre, Liet Juno die Claudine, Marc Andronac den Lubin und Ladislav Ilavski den Collin.
Es spielt das Bruckner Orchester Linz, die musikalische Leitung wird Generalmusikdirektor Theodor Guschlbauer haben.
Heute Uhr, Führung von Helmut Eders Oper, Schorstadter im Großen Haus des Linzer Landestheaters.
In drei Minuten wird es jetzt 13 Uhr und nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Zahl der Gastarbeiter wird im Bundesgebiet in den nächsten ein bis zwei Jahren um etwa 30.000 zurückgehen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine heute veröffentlichte gesamtösterreichische Studie des Linzer Arbeitsmarktexperten Lena.
Darin heißt es, der Abbau der ausländischen Arbeitnehmer werde nach Möglichkeit auf freiwilliger Basis oder gegebenenfalls durch Maßnahmen der Arbeitsmarktverwaltung vorgenommen werden.
Derzeit gibt es in Österreich etwa 180.000 Gastarbeiter, zwei Drittel sind Jugoslawen, die zweitgrößte Gruppe stellen die Türken.
Bei den Landtagswahlen, die am kommenden Sonntag in Oberösterreich und Kärnten stattfinden, sind mehr als 1,2 Millionen Österreicher wahlberechtigt.
Für den oberösterreichischen Landtag sind 56 Sitze zu vergeben, im Kärntner Landtag 36.
Die Bundesvorsitzende der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Schmitz, hat heute in einer Aussendung einen scharfen Protest gegen die Ankündigung der Elektrizitätswirtschaft gerichtet, wegen der Nicht-Inbetriebnahme von Zwentendorf, den Strompreis ab Jänner nächsten Jahres um 10 Prozent zu erhöhen.
Der tschechoslowakische Dramatiker und Mitunterzeichner der Menschenrechtsdeklaration Charta 77, Pavel Kohut, der nach einjährigem Arbeitsaufenthalt in Österreich in seine Heimat zurückkehren wollte, ist gestern Abend von tschechoslowakischen Grenzorganen zurückgewiesen und gewaltsam auf österreichisches Staatsgebiet gedrängt worden.
Eine Begründung wurde von tschechoslowakischer Seite nicht gegeben.
Pavel Kohut wird heute wieder in Wien erwartet.
In Wien geht heute ein Seminar der Organisation Erdöl exportierender Länder zu Ende.
An der dreitägigen Veranstaltung im Hauptquartier der OPEC hat zeitweise die Hälfte der Ölminister der 13 Mitgliedsländer des Ölkartells teilgenommen.
Definitive Beschlüsse über Ölpreiserhöhungen wurden nicht gefasst.
Dies ist dem obersten Gremium der OPEC vorbehalten, das im Dezember in Caracas seine nächste Sitzung abhält.
Großbritannien Zum Abschluss des Parteikongresses der Labour-Party haben die Delegierten heute in Brighton eine Änderung der Nordirland-Politik abgelehnt.
Der ehemalige Labour-Minister Foots äußerte die Ansicht, dass ein britischer Truppenabzug zu einem Bürgerkrieg in Nordirland führen würde.
In London haben heute Gespräche zwischen britischen und irischen Regierungsvertretern über eine verstärkte Grenzsicherung zwischen der irischen Republik und der Provinz Nordirland zur Verbesserung der Terrorismusbekämpfung begonnen.
Die Konferenz war nach der Ermordung von Lord Mountbatten zwischen dem britischen Premierminister Margaret Thatcher und ihrem irischen Ressortkollegen Jack Lynch Anfang September beschlossen worden.
Mit diesen Meldungen ist eine Stunde Mittagsinformation beendet.
Meine Damen und Herren, das nächste Journal hören Sie um 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.