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KI-generiertes Transkript
Guten Tag, Sie hören das Mittagsjournal, am Studiomikrofon ist Werner Löw.
Unsere Themenliste für die kommende Stunde, Berichte und Gespräche über die Versorgungslage in Rumänien und über den Stand der offiziellen österreichischen Rumänien-Hilfe.
Ein Interview mit dem zweiten Mann der neuen tschechoslowakischen KP, dem sogenannten Ersten Sekretär Vasil Mohorita.
Erste Gespräche am runden Tisch jetzt auch in Bulgarien.
Und die Hürden für die bereits laufenden Gespräche dieser Art in der neuen DDR.
Aus dem Inland Bundeskanzler Warnitzki zur sogenannten Munitionsaffäre, also zu den Vorwürfen gegen Verteidigungsminister Lichal.
ÖVP-Staatssekretär Stumm voll zu dem, wie er es sieht, Finanzkollaps der Spitalsreform.
Eine medizinische Neuheit am Wiener AKH, ein Fettgewebescanner.
neue Kritik an den oft undurchsichtigen Bankgebühren.
Im Kulturteil der Freieintritt für GSSR-Bürger in Wiener Museen und Theater.
Vor alldem aber die Nachrichten, zusammengestellt hat sie Christian Teiretsbacher, Nachrichtensprecherin ist Maria Piffel.
Rumänien.
Nach dem Sturz der Ceaușescu-Diktatur sind zahlreiche führende Parteifunktionäre verhaftet worden.
Nach offiziellen Angaben aus Bukarest warten mehr als 60 ehemalige Politiker, vornehmlich Mitglieder des bisherigen Politbüros, auf ihren Prozess.
Wann die Prozesse beginnen sollen, ist noch unklar.
Die Kommunistische Partei Rumäniens existiert praktisch nicht mehr.
Es sind Bemühungen im Gang, eine neue Linkspartei aufzubauen.
Die neue Regierung Rumäniens ist um zusätzliche Minister erweitert worden.
Eingerichtet wurden Ressorts für Maschinen- und Werkzeugindustrie, für Tourismus sowie für Unterricht.
Sowjetunion
Aus dem Grenzgebiet zum Iran werden Unruhen gemeldet.
Nach Angaben des staatlichen Fernsehens griffen Aserbaidschaner im Gebiet von Nakhijeban sowjetische Grenzposten an und drangen illegal auf iranisches Gebiet vor.
Mehrere Grenzstationen und Nachrichtenverbindungen sollen zerstört worden sein.
Die amtliche Nachrichtenagentur TASS spricht von Unruhestiftern und Randalierern, die betrunken oder unter Drogeneinfluss gewesen seien.
In der Region Bergkarabach ist bei Gewalttätigkeiten ein Mann ums Leben gekommen.
Polizisten schossen auf mutmaßliche armenische Extremisten, die einen aserbaidschanischen Autokonvoi angriffen.
Deutsche Demokratische Republik.
In Ostberlin hat heute die fünfte Runde der Gespräche am runden Tisch begonnen.
Vertreter der etablierten Parteien und der Oppositionsgruppen erörtern gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Christa Luft von der SED die finanzielle und die wirtschaftliche Lage der DDR.
Die Ministerin bezifferte die Gesamtverschuldung der DDR im Westen mit umgerechnet 240 Milliarden Schilling.
Die Oppositionsgruppe Neues Forum hat damit gedroht, künftig nicht mehr an den Gesprächen am Runden Tisch teilzunehmen.
Sie wirft der Regierung vor, die Beratungen nicht ernst genug zu nehmen.
Bulgarien.
Nach dem Vorbild anderer osteuropäischer Staaten beginnen heute auch in Sofia Gespräche am Runden Tisch.
Vertreter von Regierung und Opposition beraten die politische Zukunft Bulgariens.
Die Opposition hat bereits klargemacht, dass sie mit den Kommunisten keine Koalition eingehen will.
Großbritannien, Israel.
Die Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International hat die Politik Israels gegenüber den Palästinensern in besetzten Nahostgebieten verurteilt.
In einem Bericht wirft Amnesty der israelischen Regierung vor, die Tötung von Palästinensern nicht nur zu dulden, sondern sogar zu ermutigen.
Die Anweisungen über den Einsatz von Schusswaffen seien seit Beginn des Palästinenser Aufstandes vor zwei Jahren schrittweise gelockert worden, kritisiert Amnesty.
Das israelische Außenministerium hat die Vorwürfe als völligen Unsinn zurückgewiesen.
Nicaragua.
Bei einem Überfall der von den USA unterstützten Kontra-Rebellen auf eine Autokolonne sind nach offiziell nicaraguanischen Angaben eine amerikanische und eine nicaraguanische Nonne getötet worden.
Der Weihbischof der Stadt Blofields, er ist Amerikaner, und eine weitere Nonne wurden verletzt.
Der Überfall wurde von einer amerikanischen Ordenssprecherin bestätigt.
Der nicaraguanische Stadtchef Ortega hat für den Tod der Nonnen die USA verantwortlich gemacht.
Österreich
Schwerpunktthema der Innenpolitik ist weiter die Munitionsaffäre beim Bundesheer.
Verteidigungsminister Lichal und der Wiener Vertreter der Schweizer Waffenfirma Oerlikon, Schön, haben den Bericht des Nachrichtmagazins Profil über einen Aktenvermerk bezüglich Parteienfinanzierung zurückgewiesen.
Lichal und Schön kündigten Klagen gegen das Profil an.
ÖVP-Justizsprecher Graf meinte, der Untersuchungsrichter solle Lichal so bald wie möglich einvernehmen, damit der Minister Verleumdungen widerlegen könne.
SPÖ-Militsprecher Müller forderte die rasche Aufklärung der Affäre und vertrat die Ansicht, die Spitzen des Verteidigungsministeriums und der Armee würden ein Bild der Intrigen und der Zerstrittenheit bieten.
Die beiden Räuber, die gestern Abend bei einem bewaffneten Überfall auf einen Geldtransport in Wien-Meidling getötet wurden, sind als zwei vorbestrafte Wiener identifiziert worden.
Die Gangster hatten einen Postbeamten erschossen und den Beifahrer des Geldtransporters lebensgefährlich verletzt.
Der begleitende Polizist konnte trotz schwerer Schussverletzungen das Feuer erwidern und die Täter tödlich treffen.
Vermutungen, dass ein dritter Räuber an dem Überfall beteiligt war und entkommen konnte, haben sich nicht bestätigt.
Die Gangster dürften den Raub schon lange vorbereitet haben.
Sie trugen kugelsichere Westen.
Nun die Wetteraussichten bis morgen früh.
In Ostösterreich verbreitet sonst regional Boden- oder Hochnebelfelder.
Die Hochnebel-Obergrenze liegt in Niederösterreich um 2000 Meter, in Salzburg um 800 Meter.
Stellenweise unergiebiger Niederschlag, dabei Glatteisgefahr.
Außerhalb der Nebelzonen wolkenlos oder heiter, schwachwindig, Nachmittagstemperaturen minus 4 bis plus 2 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 12 bis minus 2 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag verbreitet wieder Boden oder Hochnebel von großer Beständigkeit.
Hochnebel-Obergrenze in Ostösterreich um 2000 Meter.
Örtlich unergiebiger Niederschlag, dabei wieder Glatteisgefahr.
Außerhalb der Nebelzonen sonnig, schwachwindig, Tageshöchsttemperaturen minus drei bis plus drei Grad.
Eine Vorschau auf übermorgen Freitag.
Auf den Bergen sonnig, sonst teils nebelig, trüb, teils heiter, kalt.
Nun noch die Messwerte von zwölf Uhr.
Wien bedeckt minus ein Grad, Eisenstadt bedeckt minus ein Grad.
St.
Pölten bedeckt Schneegrieseln minus 1 Grad, Linz Hochnebel minus 1 Grad, Salzburg Heiter 0 Grad, Innsbruck Heiter minus 2, Bregenz Heiter minus 2, Graz Hochnebel Schneegrieseln minus 2 Grad und Klagenfurt Hochnebel Schneegrieseln minus 5 Grad.
Acht Minuten nach zwölf ist es und der erste Schwerpunkt unserer Auslandsberichte ist Rumänien.
Politisch festigt sich die neue Regierung, die alte KP ist de facto aufgelöst.
Welche Rolle sie noch spielen kann, das muss sich freilich noch vor den für April angekündigten ersten Freien Wahlen seit Jahrzehnten zeigen.
Praktisch die gesamte Parteiführung aus der Ära Ceausescu ist, wie jetzt bekannt gegeben wurde, im Lauf der Dezember-Revolution festgenommen worden.
Rund 60 Spitzenfunktionäre sollen vor Gericht kommen.
Das Interesse des Auslands und natürlich auch der Betroffenen gilt jetzt aber nicht nur den Vorbereitungen auf dieses politische Novum Wahlen in Rumänien, sondern auch der wirtschaftlichen und humanitären Hilfe für das unter Ceaușescu völlig verarmte und ausgeblutete Land.
Vertreten unter den zahlreichen Hilfsorganisationen ist, man kann sagen, natürlich, auch die österreichische Caritas.
Deren Auslandsreferent, Franz Karl Brüller, sagte im Gespräch mit Helmut Obdetal in Bukarest über die Versorgungslage,
Das Land ist für die nächsten Wochen mit Hilfsgütern versorgt, die von ganz Europa bereits hier eintreffen.
Die in der nächsten Zukunft am dringendsten benötigten Dinge sind weiterhin Medikamente, aber Medikamente, die nach ganz bestimmten Bedarfsmeldungen durch die jeweiligen Krankenhäuser angekauft werden müssen.
Weiters wird spezielle Kindernahrung und speziell proteinreiche Nahrungsmittel für die Bevölkerung benötigt.
Und in längerfristigem auch landwirtschaftliche Güter, wie zum Beispiel besonders Kraftfutter für Vieh, um die Viehbestände über den Winter zu bringen.
Wie funktioniert denn derzeit die Verteilung innerhalb Rumäniens?
Die Verteilung innerhalb Rumäniens, solange sie von den ins Land kommenden Privatorganisationen und nichtstaatlichen Organisationen direkt selbst durchgeführt wird, funktioniert sehr gut.
Die Verteilung durch staatliche Organisationen ist erst im Anlaufen und wird in den nächsten Wochen
ihre Effektivität unter Beweis stellen müssen.
Derzeit wird vom Staat in Zentrallagern Güter gelagert und die Organisation des Abtransportes vorbereitet.
Das heißt, in einigen ländlichen Gebieten hat sich durch die Hilfe nicht viel geändert für die dort lebenden Rumänern?
Noch nicht, weil auch durch die bisher andauernde Partisanentätigkeit der versprengten segregated Leute
noch gewisse Gebiete bisher nicht zu erreichen gewesen sind.
Desgleichen war in der letzten Woche sehr viel Schnee gefallen und deswegen war auch kein Antransport an entlegenere ländliche Gebiete möglich.
Dort wird erst die Hilfe greifen müssen in den nächsten Tagen, die also vom Staat bzw.
auch von privaten Organisationen organisiert werden.
Wie sieht es denn mit längerfristiger Hilfe aus?
Was wird denn da Rumänien
ihrer Ansicht nach am dringendsten brauchen, was jetzt humanitäre Hilfe und nicht Wirtschaftshilfe im strengen Sinn umfasst?
Das ist derzeit nicht so leicht zu sagen.
Die dringendste Hilfe, die Rumänien braucht, ist sicher technisches Know-how, ist eine Hilfe bei der Reorganisation der Landwirtschaft und der Industrie.
Auf dem humanitären Sektor würde ich sagen,
kann sicherlich die Kirche und die Kirchen hier in Rumänien, die katholische, die protestantische und die orthodoxe, deren ja die meisten Rumänen angehören, leisten, um den Menschen auch wieder einen Lebenswillen, eine Lebensfreude zu geben, ein Glauben an die Zukunft, ein Glauben, dass das Leben einen Sinn hat und weitergehen kann.
der Auslandsreferent der Caritas Franz Karl Brüller im Einsatz in Bukarest.
Mit ihm sprach dort Helmut Opletal.
Und um die Rumänenhilfe geht es auch in unserem heutigen
Am 29.
Dezember fährt ein Lastwagenkonvoi des Malteser Hospitaldienstes mit Medikamenten von Wien nach Rumänien.
Ziel, die Krebsklinik von Cluj-Clausenburg.
Eine Klinik ohne Glühbirnenreserven.
Es fehlen uns die Glühbirnen, bis wir sie bekommen.
Woran liegt es, dass Sie die Glühbirnen nicht bekommen?
in einem Durcheinander und so nicht.
Und man sollte nicht zu viel Energie verschwenden.
Eine Klinik mit einer sogenannten Intensivstation.
Das einzige EKG-Gerät in diesem Institut, ein Institut mit 500 Betten, ist dieses.
Deshalb muss ich sorgen,
Die Angst und die Hoffnung.
Die Bevölkerung ist noch bedrückt, es sind noch Terroristen, man weiß nicht wo und wie.
Es ist eine schwierige Situation, ein schwieriger Übergang, aber jeder hat die Hoffnung, dass es gut wird.
Ein akustisches Protokoll eines Hilfstransportes für Rumänien hören Sie heute Abend ab ca.
18.20 Uhr im Programm Österreich 1 in einem
Ein Journal Panorama, das Helmut Brandl gestalten wird heute Abend.
Geprägt wurde der Begriff vor fast einem Jahr schon in Polen.
Die Gespräche am runden Tisch als Verhandlungsforum zwischen Regierung und Opposition.
Damals in Polen war es tatsächlich noch ein großer, runder Tisch.
Die Nachfolgemodelle sozusagen sind es nicht mehr.
Da war dann in der DDR das nächste Gesprächsforum am runden Tisch, schon eine ganz normale, viereckige Tafel.
Heute nun ist schon die fünfte Runde dieser Ostberliner Gespräche am runden Tisch in Gang gekommen.
Da hatte die Oppositionsgruppe Neues Forum ja zuletzt damit gedroht, nicht mehr an diesen Gesprächen teilzunehmen.
Sie warf der Regierung vor, die Beratungen nicht ernst genug zu nehmen und sie vor allem nur zur Beruhigung der Bevölkerung zu benutzen.
Thema heute an diesem runden Tisch in Ost-Berlin war die Wirtschaft des Landes.
Gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Christa Luft von der SED wurde die finanzielle und wirtschaftliche Lage der DDR erörtert.
Hören Sie mehr von Kurt Rammersdorfer.
Zwei Stunden hat am Vormittag die stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Christa Luft über die wirtschaftliche Situation des Landes Bericht erstattet.
Eine Forderung, die immer wieder von diversen Oppositionsgruppen erhoben wurde und in den letzten vier Zusammenkünften meist nur unbefriedigend beantwortet wurde.
Die Regierung hat ein wirtschaftliches Erbe übernommen, für die sie nicht verantwortlich ist, schickte die für Wirtschaft zuständige Ministerin voraus und entsprechend unvollständig blieben auch heute wieder ihre Ausführungen, zumindest nach Ansicht des neuen Forums.
Aber auch andere Oppositionsvertreter sehen das nicht viel anders.
Rund 20 Milliarden Dollar Auslandsschulden hat das Honecker-Regime hinterlassen, so die offizielle Auskunft heute.
Aber auch diese Zahl ist in der letzten Zeit schon öfter nach oben korrigiert worden.
Immer noch liegen die Machenschaften der berüchtigten Abteilung kommerzielle Koordinierung im Dunkeln.
Nichts zu hören war auch über diverse SED-Firmen im Ausland und über deren Strohmänner heute.
Bestätigt wurde hingegen, dass tatsächlich ehemalige Mitarbeiter des Staatsdienstes
in erster Linie von der gefürchteten Staatssicherheit nach einem gewissen Dienstalter eine finanzielle Zuwendung in ihrer neuen, meist schlechter bezahlten Tätigkeit bekommen.
50.000 Mitarbeiter sollen davon betroffen sein.
Dass diese Information erst heute am Rundentisch offiziell von Regierungsseite bestätigt wird, erregt die Opposition aufs Neue.
Der Vorwurf lautet, die Regierung mogelt sich in wichtigen Entscheidungen am Rundentisch vorbei.
Trotzdem, heute wird es am runden Tisch noch keine Konsequenzen geben.
Auch das neue Forum wird den Tisch zumindest heute noch nicht verlassen, obwohl man mehr als ungehalten ist, dass die Wirtschaftsministerin schon nach zwei Stunden wieder geht.
Von Sauerei und Frechheit ist die Rede.
Konsequenzen sind aber erst am Wochenende zu erwarten.
Da wird das neue Forum in Leipzig tagen und es ist durchaus möglich, dass dann der Beschluss gefasst wird, den runden Tisch zu verlassen.
Der Druck für die Oppositionsparteien steigt angesichts der Wahl im Mai, eigenständiges Profil zu zeigen.
Auch um den Preis, dass der runde Tisch ins Wackeln kommt.
Kurt Rammersdorfer aus Ost-Berlin.
Nach ostdeutschem und polnischem Vorbild gibt es seit heute auch in Bulgarien einen sogenannten Runden Tisch.
Vertreter der kommunistischen Partei und kommunistennahe Organisationen verhandeln mit der Union demokratischer Kräfte, die neun Reformgruppen vertritt, über den zukünftigen politischen Weg in Bulgarien.
Überschattet werden diese Gespräche von Spannungen zwischen der türkischen bzw.
muslimischen Minderheit und der ethnischen bulgarischen Mehrheit in den südlichen Teilen des Landes.
Roland Maratschke berichtet.
Einen friedlichen Übergang von einer totalitären zu einer demokratischen Gesellschaft.
Dieses Ziel der Gespräche am runden Tisch betonte die Union demokratischer Kräfte noch einmal vor Beginn der Verhandlungen.
Der Forderungskatalog der nichtkommunistischen Organisationen ist umfangreich.
An der Spitze steht die Streichung des Artikels 1 der Verfassung, dessen erster Absatz lautet, die Volksrepublik Bulgarien ist ein sozialistischer Staat der arbeitenden Menschen aus Stadt und Land, die von der Arbeiterklasse angeführt werden.
Die Kommunisten wollen hingegen nur die Absätze 2 und 3 ändern, in denen die führende Rolle der kommunistischen Partei festgelegt ist.
Die KP hat bereits angekündigt, dass eine entsprechende Vorlage am 15.
Jänner im Parlament eingebracht werden soll.
Die Union demokratischer Kräfte will ein Ende der Durchdringung von Staat, Partei und öffentlichem Leben in allen Bereichen.
So sollen die Betriebszellen der KP aufgelöst werden, alle personellen, finanziellen und strukturellen Bindungen zwischen Partei und Staat beendet, Polizei und Justiz entpolitisiert werden.
Ein neues Parteiengesetz soll die Einrichtung eines Mehrparteiensystems möglich machen.
Politische Betätigung soll nicht mehr eingeschränkt werden, das Rundfunkmonopol abgeschafft werden.
Ein demokratisches Wahlrecht soll die Grundlage für freie Wahlen bilden.
Die Kommunisten haben Wahlen im Juni vorgeschlagen.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Frage des Eigentums.
Die Union demokratischer Kräfte fordert die Gleichstellung von Privatbesitz mit Staatseigentum und genossenschaftlichem Besitz.
Die Demokraten wissen aber auch, was sie nicht wollen.
Keine Koalition oder Machtteilung mit den, so wörtlich, diskreditierten totalitären Strukturen, sprich mit der kommunistischen Partei.
In einer etwas kryptischen Passage der Erklärung distanziert sich der Dachverband der Reformgruppen von offen zur Schau getragenen chauvinistischen Ansichten seitens neugegründeter Organisationen, die in allen anderen Belangen auf der Linie der Union demokratischer Kräfte liegen.
Hier kündigt sich ein Problem an, das den Demokratisierungsprozess in Bulgarien behindern könnte.
Die Behandlung der religiös-nationalen Minderheiten.
In Bulgarien leben etwa eine Million Moslems, deren Religionsausübung vom kommunistischen Regime schwer behindert wurde.
Der größte Teil sind ethnische Türken, die seit der Eroberung durch das Osmanische Reich vor 600 Jahren im Land siedeln.
Es gibt aber auch ethnische Bulgaren und Zigeuner, die sich zum Islam bekennen.
Zu den Schikanen des alten Regimes hatte es gehört, dass die muslimischen Familiennamen bulgarisiert werden mussten.
Das wurde jetzt rückgängig gemacht, worauf in der südbulgarischen Stadt Kircali mehr als 10.000 Menschen auf die Straße gingen, um gegen das Recht der Moslems eine freie Wahl des Namens zu demonstrieren.
eine Delegation überreichte in Sofia eine Petition an das Parlament, in der eine Volksabstimmung gefordert wurde, bevor neue Gesetze erlassen würden.
Die eher hilflose Antwort der Regierung auf die Demonstration?
Man muss Weisheit an den Tag legen und Fehler der Vergangenheit wiedergutmachen.
auch Bulgarien im Umbruch, Roland Machatschke berichtete aus Anlass der heutigen ersten Gespräche am runden Tisch auch in Sofia.
Es ist 12.21 Uhr, mindestens zwei Beiträge mit Ost-Themen haben wir noch auf dem Programm.
Zum Ersten ein Gespräch mit dem ersten Sekretär der neuen tschechoslowakischen KP, Vasil Mohorita und zum Anderen
einen Überblick über die neuen Printmedien in der UdSSR, aber wir wechseln doch zunächst zu Inlandsthemen und da ist das beherrschende Thema der letzten Tage die Munitionsaffäre.
Neue Berichte des Nachrichtenmagazins Profil über Parteienfinanzierung und Intrigen im Zusammenhang mit dem sogenannten Bundeswehr-Munitionsskandal haben die Diskussion um Verteidigungsminister Robert Lichal weiter angeheizt.
Lichal selbst hat sich ja gestern neuerlich gegen alle Vorwürfe vehement zur Wehr gesetzt und rechtliche Schritte angekündigt.
Zugleich hat aber der Wehrsprecher des Koalitionspartners SPÖ, Alois Roppert, den Rücktritt des Ministers gefordert.
Die heutige Diskussion fassen Erich Aichinger und Robert Stoppacher zusammen.
Die Munitionsaffäre samt ihren Begleiterscheinungen war heute Vormittag Gegenstand eines Gesprächs auf höchster Regierungsebene.
Bundeskanzler Franitzki hatte Justizminister Vorrecker zu sich gebeten und dabei wurde auch telefonisch Kontakt mit Verteidigungsminister Lichal aufgenommen, der in Tirol Urlaub macht.
Der Kanzler wollte sich ein genaues Bild von den aktuellen Vorgängen in der Affäre verschaffen.
Im Anschluss an dieses Gespräch stellte Franitzki seinen Eindruck von Lichals Ausführungen so dar.
Er hat mir
ausführlichen Gespräch noch einmal mitgeteilt, dass seine Vorgangsweise im Verteidigungsministerium von ihm für dem Gesetz entsprechend und für richtig und unbedenklich gehalten wird und dass er das auch bei der Einvernahme, die er vor der Justiz abzugeben hat in der nächsten Zeit,
dass er dort seinen Standpunkt wiederholen wird und dass er überzeugt davon ist, dass dieser Standpunkt dort auch Anerkennung findet.
Das heißt also, gestern hat der sozialistische Wehrsprecher Robert den Rücktritt Lichhals gefordert und heute sagt der Bundeskanzler und Parteivorsitzende der SPÖ, es ist noch nicht so weit.
Ja, man muss
wohl damit rechnen, dass in einer Angelegenheit, die doch in den Medien so ausführlich behandelt wird und die ganz offensichtlich ja auch viele Leute interessiert, dass dann ein Abgeordneter des Parlaments sich auch darüber Gedanken macht.
Er ist der Wehrsprecher des sozialistischen Parlamentsklubs und aus der
Meinung des frei gewählten Abgeordneten wird man nicht ausschließen können, dass jemand auch zu einer solchen Schlussfolgerung kommt.
Tatsächlich ist aber die Frage der allfälligen Entlassung eines Regierungsmitglieds aus der Bundesregierung natürlich erstens einmal Angelegenheit des Bundeskanzlers und zweitens eine
Angelegenheit, die auf festen Beinen stehen muss.
Also gleichgültig, was der sozialistische Wehrsprecher denkt.
Robert Lichhall hat sich für den Bundeskanzler ausreichend als Minister der Selbstverteidigung dargestellt.
Nicht gleichgültig, was der sozialistische Wehrsprecher darüber denkt, aber es sind wohl noch bestimmte Bewehrsführungen und Entwicklungen abzuwarten und es ist nicht so, dass nur eine Meinung absolut maßgebend ist.
Resümee, vorerst kein Koalitionssprengstoff.
Ja, so kann man das sagen.
Minister Lichal teilte uns nach dem Telefonkontakt mit, er habe dem Bundeskanzler eine detaillierte Sachverhaltsdarstellung gegeben und neuerlich versichert, dass bei dem seinerzeitigen Munitionsgeschäft alles korrekt zugegangen sei.
Von der Rücktrittsforderung des sozialistischen Wehrsprechers Roppert zeigte sich Lichal überrascht.
Ebenso überrascht war der Minister darüber, dass ihm der Beschluss über die gerichtliche Voruntersuchung erst gestern zugestellt worden sei.
Was das Vorgehen der Justiz betrifft, hat sich heute übrigens auch ÖVP-Justizsprecher Michael Graf neuerlich zu Wort gemeldet.
Graf fordert den Untersuchungsrichter auf, Lichal umgehend einzuvernehmen.
Der Minister müsse endlich die Möglichkeit haben, die gegen ihn erhobenen Verleumdungen zu widerlegen, sagte Graf.
Und ÖVP-Klubobmann Fritz König spricht von einer offensichtlich politisch inspirierten Aktion des Staatsanwalts.
Eine Wortmeldung aus der SPÖ, Milizsprecher Lothar Müller fordert eine umgehende Aufklärung der ganzen Affäre.
Heute Nachmittag soll übrigens die Ratskammer des Landesgerichts Wien über Weiterführung oder Einstellung der Voruntersuchung gegen Lichal entscheiden.
Ob aber heute tatsächlich eine Entscheidung fällt, war bis zuletzt unsicher.
Robert Stoppacher und Erich Eichinger zum jüngsten Stand der Munitionsaffäre und der Vorwürfe gegen Verteidigungsminister Lichal.
Im Mai 1988 hat das Parlament eine Reform der Spitalsfinanzierung beschlossen.
Ein Konzept, das sich auf drei Jahre erstrecken sollte.
Nach zwei Drittel dieser Zeit sieht jetzt ÖVP-Finanzstaatsregisseur Stumvoll das nahezu totale Scheitern der Reformbemühungen.
Was er heute in einer Pressekonferenz erklärte.
Fritz Besata berichtet.
Die unendliche Geschichte der Reform des österreichischen Spitalwesens ist um ein weiteres Kapitel reicher.
Die heute von ÖVP-Staatsräger der stummvoll gezogene Bilanz von zwei Jahren Reform ist ebenso dürftig wie alle vorhergemachten Bemühungen.
Die im Mai 1988 auf drei Jahre konzipierte Reform ist im Wesentlichen als gescheiter zu betrachten, was auch der ÖVP-Staatsräger der Unumwunden einräumt.
Die Millionen fließen, die Reformen plätschern langsam dahin.
Und auch das möchte ich sagen, trotz viel Engagement des Herrn Gesundheitsministers, damit da kein Missverständnis entsteht, die folgende Kritik richtet sich nicht an den Gesundheitsminister, sondern geht eher in Richtung der Länder, die ja hier die Hauptverantwortung zu tragen haben.
Im Wesentlichen umfasst das Reformprogramm diese Schwerpunkte.
Erstens, die Verringerung der Spitalsbetten.
Ursprünglich auf 2.600 angelegt, dann auf 2.100 reduziert, hat man jetzt, zwei Jahre später, mit Mühe und Not 344 Betten stillgelegt.
Nächster Punkt.
Anstelle der zu vielen Spitalsbetten, Einrichtungen wie mobile Krankenschwestern, Hauskrankenpflege und ähnliches.
Bilanz.
Nur zwei Bundesländer, Niederösterreich und Vorarlberg, haben die dafür zur Verfügung gestellten Mitteln auch tatsächlich zum Ausbau alternativer Versorgungseinrichtungen genützt.
In Wien etwa benötigt man 400 mobile Krankenschwestern.
Tatsächlich eingesetzt sind zwölf.
Dann der vor zwei Jahren eingerichtete Großgerätepool, der den rationellen Einsatz moderner Großtechnologie hätte bewerkstelligen sollen, brachte als Ergebnis, dass man nun in Österreich bereits zehn Nierensteinsertrümmer hat, aber nur drei bis vier tatsächlich benötigen würde.
Und der Kern des Reformprogramms, die neue Form der Finanzierung der Spitäler, ist überhaupt am Widerstand der Länder gescheitert.
Anstelle des bisherigen Abgang-Deckungs-Prinzips, das die schlechtestgeführten Spitäler bevorzugt, sollten die Spitäler nach den tatsächlich vollbrachten Leistungen finanziert werden.
Dieser Punkt scheint schon im Ansatz erstickt zu sein.
Nachdem man in 20 Modellspitälern das neue System erprobt hat, soll es nun mit 1.
Juli für alle in Kraft treten.
Doch Stumpfl weiß, dass die Länder dazu Nein sagen.
Sollte!
der Termin 1.
Juli 1990 Umstieg oder Einstieg in ein neues, leistungsorientiertes Finanzierungssystem nicht zu halten sein, dann droht ein Kernpunkt der Spitalsreform in sich zusammenzubrechen.
Es drohen die Spitäler ein Fass ohne Boden zu bleiben oder zu werden.
Wie Sie das formulieren wollen, überlasse ich Ihnen.
Befund des ÖVP-Finanzstaatssekretärs also, es ist fünf Minuten vor zwölf.
Es bedarf eines neuerlichen politischen Kraftakts.
Noch besser wäre eine gemeinsame Anstrengung von Bund und Ländern, sagt der ÖVP-Staatssekretär.
Die Spitalsreform erfordert eigentlich eine neue
Große Koalition.
Auch wenn die Verfassungsjuristen jetzt zusammenzucken, ich meine unter einer neuen Großen Koalition, eine Koalition zwischen Bundesregierung und Ländern.
Soviel von der Pressekonferenz des ÖVP-Staatssekretärs Günter Stumpfl und damit zurück zum Moderator.
Spitalsreform im Finanzkollaps.
Von dieser Diagnose von Staatssekretär Stumpphol berichtete Fritz Pesater.
Und wir wechseln jetzt genau um halb eins von der Krankenhausfinanzierung zur Krankenhaustechnik.
In der Universitätskinderklinik in Wien wird heute offiziell das sogenannte EM-Scan-Labor in Betrieb genommen.
Es ist ein Ernährungsforschungslabor, das von sechs europäischen Ländern gemeinsam für ein Forschungsprojekt verwendet wird.
Federführend bei diesem Projekt war Österreich.
In dem Labor kann durch Analyse des Fettanteils im Körper, der Ernährungs- und damit der Gesundheitszustand von Menschen binnen kürzester Zeit und ohne operativen Eingriff festgestellt werden.
Die Methode ist im Prinzip nicht neu, wohl aber ihre Anwendung beim Menschen, berichtet Franz Simbürger.
Ein Gerät, das ursprünglich für die Fleischbeschau entwickelt wurde, um fettes Fleisch von Mageren zu trennen.
Nächster Einsatzpunkt war dann die Schweinemast, um den Erfolg der Fütterung festzustellen.
Und seit etwa vier Jahren wird mit dem EM-Scan der Ernährungszustand konkret der Fettgehalt des Menschen gemessen.
Das ist Ihre Analyse.
Ihr Körper zeigt also, dass Sie einen Fettgehalt von knapp unter 20 Prozent haben.
Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Fettgehalt eines erwachsenen Mannes.
Das rund eine Million Schilling teure Gerät sieht aus und arbeitet wie ein Computertomograph.
Also eine Röhre, durch die ein Mensch durchgeschoben wird und dabei wird mit Hilfe von Magnetfeldern der Fettgehalt des Körpers gemessen.
15 bis 20 Prozent Fettanteil, das ist der Normalwert für Männer.
25 bis 30 Prozent beträgt er bei Frauen.
Übergewichtige können aufgrund der Analyse durch dieses Gerät gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen, erläutert Professor Ferdinand Taschke von der Universitätskinderklinik.
Man kann für einen übergewichtigen Patienten sehr leicht ausrechnen, wie lange er fasten muss, um sein Übergewicht loszuwerden.
Nehmen wir an, ein Patient hat 10 Kilo Übergewicht.
Und dieses Übergewicht ist reines Fett.
Ein Kilo Fett hat 9000 Kalorien.
Das heißt also, mit 10 Kilo Fett hätte er 90.000 Kalorien in seinem Körper zu viel gespeichert.
Er geht jetzt hin, möchte eine Diät machen.
Und der Arzt verschreibt ihm eine Diät, die praktisch keine Kalorien hat.
Ein Mensch braucht durchschnittlich 2.000 bis 3.000 Kalorien pro Tag, je nach seiner Aktivität.
Das heißt also, diese Person muss 30 bis 45 Tage völlig fasten, um diese 10 Kilo Fett loszuwerden.
Freilich für die reine Diätkontrolle wäre der EM-Scan zweifellos zu teuer.
Solche Kontrollen werden zumindest vorerst nur in medizinischem Zusammenhang gemacht.
Professor Haschke zu den sonstigen Anwendungsgebieten.
Die Anwendungsbereiche sind in erster Linie in der Sportmedizin, wo also der Ernährungszustand eines Sportlers und damit auch der Trainingszustand und auch der Effekt von Trainingsprogrammen sehr gut überprüft werden kann.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind natürlich die übergewichtigen Leute, die abnehmen wollen, die sich speziellen Diäten und Kuren unterziehen und die natürlich objektiv dokumentiert haben wollen, wie viel Fett in ihrem Körper wirklich durch diese Diät weggeht.
Eine dritte ganz wesentliche Gruppe sind die Krankenhauspatienten.
Sie müssen sich vorstellen, dass bei langen chronischen Erkrankungen, zum Beispiel Krebserkrankungen,
der Körper ja sehr geschwächt wird, dass die ganzen Energiereserven des Körpers aufgezehrt werden und dass dann in diesem Fall vor einer notwendig werdenden Operation genau festgestellt wird, ob dieser Patient nicht vor der Operation eine entsprechende Ernährungstherapie braucht.
Es ist nämlich bekannt, dass Leute, die in gutem Ernährungszustand sind, solche Operationen viel besser überstehen und dadurch natürlich die Aussichten der Erkrankung auch gebessert werden.
Zur Zeit wird der EM-Scan in Wien, das erste derartige Gerät in Europa übrigens, für ein internationales Forschungsprojekt verwendet.
Es ist dies eine Ernährungsstudie bei Säuglingen und Kindern, bei der der Zusammenhang zwischen Ernährung und Wachstum erforscht werden soll.
Österreich ist Koordinator dieses Projektes.
Ein Bericht von Franz Simbürger.
Und vom EM-Scan, dem neuen Fettgewebescanner in Wiener AKH, ist ein großer thematischer Sprung zum Sparschwein, dem gerade die Banken dieser Tage auch ein wenig Abspecken verordnen, denn die Spesensätze der Kreditinstitute wurden mit Jahresbeginn erhöht.
Die Eurocheck-Karte kostet ab heuer 90 statt bisher 75 Schilling, die Bankomatkarte 160 statt 150, Eurocheck-Vordrucke steigen um 10 Groschen pro Stück auf 1 Schilling 5 und für Bargeldbehebungen mit Eurocheck bei einem fremden Geldinstitut ist die Gebühr von 5 Schilling auf 10 Schilling verdoppelt worden.
Hören Sie mehr über diese Gebührenerhöhungen von Waltraud Langer.
Die Spesenerhöhung bei Eurochecks wird sicher nicht die letzte sein.
Im Sinne eines Angleichs an Europa wollen die Kreditinstitute die Spesen weiter erhöhen, und zwar so lange, bis ihre Selbstkosten gedeckt sind.
Und das sind sie bisher anscheinend nicht.
Nach Auskunft von Gustav Raab vom Sparkassenverband betragen zum Beispiel für die Institute die Selbstkosten bei Bargeldabhebungen mit Eurocheck, wenn sie in einem fremden Institut vorgenommen werden, 16 Schilling.
Die Gebühr für diese Leistung, die jetzt verdoppelt worden ist, macht aber nur 10 Schilling aus.
Das sei so rab, nicht nur nicht kostendeckend, sondern im Vergleich zum Ausland auch eine Bagatell.
Etwa wird in Deutschland zwischen 20 und 35 Schilling für diese Leistung verlangt.
Dass die Gebühren gleich verdoppelt werden, hängt auch mit einer Steuerungsfunktion zusammen, die sich die Geldinstitute erwarten.
Bevor der Kunde 10 Schilling zahlt, wenn er Geld nicht in seiner Bank abhebt, geht er lieber zum Automat, wo er es gratis kriegt.
Der Vorteil für die Bank surab, der Bankangestellte wird nicht aufgehalten.
In Deutschland, wo derzeit die Wogen über Tricks und hohe Gebühren der Banken hochgehen, wird bereits überlegt, auch für jede Bargeldabhebung beim Bankomat eine Gebühr zu verlangen.
Davor schrecken die heimischen Institute noch zurück.
Lieber ist es ihnen, wenn die Kunden sich jederzeit Geld aus dem Automat holen können, ohne dass sie lang die Kosten überlegen.
Die Geldinstitute, die sich beklagen, dass ihre Kosten beim Zahlungsverkehr derzeit nicht gedeckt würden, werden durch die jetzige Spesenerhöhung zumindest ein bisschen weniger draufzahlen.
Allein die 20-prozentige Erhöhung der Gebühren für Euro-Scheckkarten auf 90 Schilling bringt ihnen zusätzlich 15 Millionen Schilling.
Und die Erhöhung der Gebühren der Euro-Scheckkarte mit Bankomatfunktion macht bei einer Million Bankomatkarten, die es derzeit gibt, 10 Millionen Schilling zusätzliche Einnahmen aus.
Scharf hat auf die Vorgangsweise der Geldinstitute die Arbeiterkammer reagiert.
Präsident Heinz Vogler fordert, dass die Banken dem Kartellgesetz unterstellt werden, da die Aktion offensichtlich einheitlich und abgesprochen worden sei.
Die Gebührenerhöhung sei nicht begründbar, da alle Geschäftsberichte der Institute eine gute Ertragslage aufweisen.
Private Kunden, so Vogler, würden von den Instituten zwar heftig beworben, aber dann mit intransparenten, teuren Dienstleistungen bedient.
Ein Beitrag von Waltraud Langer und wir wechseln jetzt wieder zu Auslandsthemen.
Seit rund zwei Wochen liegt in der Sowjetunion der Entwurf eines neuen Mediengesetzes vor, das den Begriff Glasnost in der konkreten Praxis verankern soll.
Darin ist vom Recht jedes Bürgers auf objektive Information die Rede und in Artikel 1 wird festgehalten, die Presse und andere Massenmedien sind frei, Zensur ist unzulässig.
Zeitungen und Zeitschriften spielen eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben der Sowjetunion.
Früher musste man oft zwischen den Zeilen lesen und aus Andeutungen erraten, welche politischen Veränderungen eingetreten waren.
Seit Gorbatschow gibt es Zeitungen, die keine Tabus mehr kennen, sehr zum Missfallen des Staats- und Parteichefs selbst.
Gerade diese Publikationen sind beim Publikum besonders erfolgreich, berichtet Raimund Löw aus Moskau.
Die Wochenzeitung Argumente i Fakti, Argumente und Fakten ist ein Unikum auf dem sowjetischen Zeitungsmarkt.
Die Artikel sind kurz und prägnant, Interviews erscheinen straff gekürzt und es gibt wenig Tabus.
Wo in anderen Zeitungen langatmige Abhandlungen stehen, liest man in Argumente-i-facti spritzige Aperçüs.
Der exhorbitante Wurstverbrauch des Leningrader Parteikomitees fand auf den Seiten des Blattes ebenso seinen Niederschlag wie die progressiven Lesegewohnheiten des konservativen Politbüromannes Yegor Ligatschow,
oder die Hochrechnungen des einst Dissidenten-Historikers Roy Medvedev zum Archipel Gulag.
Schon im vergangenen Jahr war Argumenti Facti mit einer Auflage von 20 Millionen ein publizistisches Schwergewicht.
Jetzt konnte das populäre Blatt seine Auflage noch einmal um 50 Prozent steigern.
Mit der gigantischen Zahl von 31 Millionen Abonnenten im Jahr 1990 lässt die nur achtzeitdünne Wochenzeitung alle Konkurrenten weit hinter sich.
Das ist umso bemerkenswerter, als Michael Gorbatschow erst im Spätherbst die Absetzung des mutigen Chefredakteurs Starkow gefordert hatte.
Der hat sich gewehrt und sitzt nach wie vor an seinem Schreibtisch.
Das Publikum dankte ihm seine Unnachgiebigkeit offensichtlich mit einem Abonnentenzulauf wie noch nie.
Zu den großen Gewinnen gehört dieses Jahr auch wieder das rote Tuch der konservativen Parteiapparatschiks, die wochenillustrierte Aganjog zu Deutsch Flämmchen.
Chefredakteur Karotic, der in den letzten Jahren zu einem richtigen Medienstar geworden ist, kann sich über eine Auflagensteigerung von 3 auf 4,5 Millionen freuen.
Auch unter den Tageszeitungen ist die Tendenz eindeutig, je mutiger die Plattlinie, desto größer der Lesezustrom.
Die eigentlich als reine Jugendzeitung gedachte aufmüpfige Komsomolskaya Pravda ist dieses Jahr mit 21 Millionen zur weit verbreitetsten Tageszeitung des Landes geworden.
So gut wie alle konservativen Tageszeitungen haben massiv verloren.
Aber ein richtig gehendes Desaster war das vergangene Jahr für das Parteiblatt Pravda.
Von 9,5 Millionen ist das immer vorsichtig taktierende Zentralorgan auf 6,5 Millionen gefallen.
Man erzählt sich, dass allein an dem Tag, als die Pravda den Volkshelden Paris Yeltsin wegen eines angeblich unmäßigen Alkoholgenusses in den USA angriff, zehntausende Bürger ihr Aubermont aufkündigen wollten.
In der Zwischenzeit hat die Pravda einen neuen Chefredakteur und ganz im Sinne Gorbatschows werden Konservative und Radikale gemeinsam kritisiert.
Ob das den Abwärtstrend stoppt, bleibt dahingestellt.
Dazu gelegt hat allerdings auch die extreme Rechte, wie man im sowjetischen Politvokabular sagt.
Das ist jene Gruppe russisch-nationaler und antisemitischer Zeitungen, die sich selbst als Pyther des Sozialismus und als wertkonservatives Gegengewicht zur liberalen Reformpresse versteht.
Die Auflagen dieser Blätter bewegen sich um die halbe Million mit einem kontinuierlichen Trend aufwärts.
Die Sowjetbürger haben zwar von den ideologieüberladenen Parteiblättern genug, aber sind deswegen nicht lesefaul geworden.
Das Frauenblatt Arbeiterin mit guten Ratschlägen für den Alltag gehört ebenso zu den Gewinnern dieses Jahres, wie die halbliterarisch-politische Wochenzeitschrift Familie.
in der Vergangenheitsbewältigung anhand konkreter Lebensgeschichten betrieben wird und wo die Redakteure Gesetzesvorlagen in Hinblick auf ihre Auswirkungen für den Durchschnittsbürger untersuchen.
In den Kiosken wird man das vielfältige Angebot des sowjetischen Zeitungsmarktes allerdings nach wie vor nicht bewundern können.
Nach 10 Uhr morgens sind die meisten weitgehend ausverkauft.
90 Prozent des Zeitungsvertriebes läuft über Abermans und auch da gibt es nicht selten Schwierigkeiten.
Wenn ein lokaler Parteisekretär zum Schluss kommt, dass die Moskauer Presse für seine Untergebenen zu frech sei, dann trägt die Post bestimmte Zeitungen einfach nicht aus.
So kommt es, dass die Moskauer Nachrichten oder Aganyok in manchen Gebieten der Sowjetunion fast genauso schwer zu bekommen sind wie die New York Times.
Glücklicherweise gibt es einen Schwarzmarkt, wo man sich zur Not für Horrorpreise auch Zeitungen besorgen kann.
Raimund Löw aus Moskau.
12.42 Uhr noch einmal zum Thema Rumänienhilfe, denn da hat vor wenigen Minuten im Bundeskanzleramt in Wien der für die Koordination der österreichischen Hilfsmaßnahmen zuständige Minister Ettl eine Art Zwischenbilanz gelegt.
Wolfgang Fuchs berichtet.
Das österreichische Krisenmanagement unter Leitung von Gesundheitsminister Ettl hat sich heute offiziell aufgelöst und die Arbeit für beendet erklärt, denn der Minister zog heute eine positive Bilanz.
ETL sagte dabei, derzeit bestehen in Rumänien kein Bedarf an zusätzlichen Sach- und Nahrungsspenden.
Die Schwierigkeiten bestehen jetzt vor allem darin, gemeinsam mit den örtlichen Behörden die bereits vorhandenen Hilfsgüter an die Endverbraucher weiterzugeben.
Es sei daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnvoll zuzuwarten, bis sich die örtliche Verwaltung organisiert habe, um danach gezielt langfristige Hilfe anzubieten, sagte Ettl.
Der Generalsekretär des Roten Kreuzes, Polster, erklärte dann, wie es in den nächsten Wochen weitergehen wird.
Sinnvolles Helfen bedeutet manchmal auch Geduld haben bis den entsprechenden
Aufklärung, Erkundungen, Erhebungen gemacht sind und dann auch strukturiert geholfen wird, um zu vermeiden, um in den Städten, die viele den Medien genannt worden sind, weil sie die Kernpunkte für die Revolution waren, dass dort alles hingeht und dass unter Umständen die Gegenden, die immer schon zu den Ärmsten gehört haben, vor allem die Bereiche in den Bergländern, dort unter Umständen gar nichts hingeht.
Das ist also unsere Absicht, Fortsetzung der Hilfe, vor allem mit Schwerpunkt Pharma-Bereich,
mit medizinischen Geräten, Nahrungsmittel wahrscheinlich, das hören wir jetzt, Babynahrung wird gebraucht werden, das bitte Schwerpunkt für die Arbeit des Roten Kreuzes.
Die Rumänienhilfe braucht also ausschließlich Geld und zum Geldspenden wurde der Herr heute auch aufgerufen und damit zurück ins Funkhaus.
Wolfgang Fuchs war der Reporter.
Nachdem gestern ein Ärzteteam unter der Leitung von Primar Johannes Peugenfürst aus Temeswar in Rumänien zurückgekehrt ist, wurden heute Nacht zwei LKW mit Narkosegeräten wieder nach Temeswar geschickt.
Heute früh brach ein sechsköpfiges Ärzteteam des Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses in diese Stadt auf, in der die rumänische Revolution begann, um die Arbeit des ersten Teams fortzusetzen.
Oliver Ortner vom Landesstudio Wien berichtet.
Das Ärzteteam, das heute in einer Maschine der Ärzteflugambulanz nach Temeschwa aufbrach, wird jene österreichischen Ärzte ablösen, die schon seit 26.
Dezember mitgeholfen haben, die ärgste Not zu lindern.
In ihrem Handgebäck jede Menge medizinischer Geräte, die in Rumänien nicht vorhanden sind.
Etwa Geräte zur Behandlung von offenen Wunden und Schussverletzungen, aber auch chirurgische Instrumente, um etwa Hauttransplantationen durchführen zu können.
Darüber hinaus Verbandsmaterial, Operationskleidung und sterile Tupfer.
Alles Dinge, die in Rumäniens Spitälern fehlen.
Einer der Ärzte, die bislang in Rumänien waren und die medizinische Erstversorgung übernommen haben, ist der Primar des Lorenz-Böhler-Krankenhauses in Wien, Professor Johannes Beugenfürst.
Das Ärzteteam, alles Ärzte aus dem Lorenz-Böhler-Krankenhaus, soll jetzt die Patienten weiter pflegen und dort, wo es noch notwendig ist, auch operieren.
Und dass es zum Teil noch sehr notwendig ist, zeigt schon die Tatsache, dass auf ihrem heutigen Stundenplan noch acht Operationen stehen, hauptsächlich Hauttransplantationen.
Primar Peugenfürst betonte, dass es in Einzelfällen vermutlich gar nicht möglich sein wird, die Operation in Rumänien durchzuführen.
Noch heute Nacht sollen drei Patienten mit der Ärzteflugambulanz von Temeschwa nach Wien gebracht werden.
Primar Peugenfürst... Ich hoffe, dass einer heute mit diesem Flugzeug zurückkommt.
Das ist ein junger Mann mit einem Unterschenkel-Defekt.
Ich habe ihn unten nachamputiert.
Und der braucht eine Lappenplastik, um seinen Stumpf decken zu können.
Diese Operation kann man unten sicher nicht machen.
die bisher nach Rumänien geschickt wurden, angefangen von Lebensmitteln über Ärzte bis hin zu medizinischen Geräten geholfen haben, die Situation halbwegs unter Kontrolle zu bringen, sollten, so Primarbeugenfürst, weitere Hilfsmaßnahmen nicht vernachlässigt werden.
So sei es zum Beispiel absolut notwendig, für entsprechende Rehabilitationsmöglichkeiten zu sorgen.
Über kurz oder lang wird man auch nicht daran vorbeikönnen, Rumäniens Spitäler noch finanziell kräftig unter die Arme zu greifen.
Er erhofft sich aber auch weitere Unterstützung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, kurz AOVA.
Unterstützung, die der Generaldirektor der AOVA, Wilhelm Thiel, noch heute am Rollfeld dem Windschwächer zusicherte.
Wir unterstützen ja nur ihre Hilfsbereitschaft und behindern sie nicht.
Und werden natürlich auch weiterhelfen, weil es ist, wenn jetzt durch unsere Erstversorgung in Rumänien den Menschen geholfen wurde, so ist es eigentlich ein Verbrechen, wenn man nicht weiterhilft, weil gerade die Rehabilitation ist dann jener Teil, den wir anbieten müssen, um den Menschen wirklich wieder das zu bieten, was er benötigt, um im Leben wieder ein würdiges Leben führen zu können.
Das Lorenz-Böhler-Ärzte-Team wird voraussichtlich eine Woche in Temeschwa bleiben.
Offen ist noch, ob es dann von einem weiteren Team abgelöst wird oder nicht.
Diese Entscheidung wird erst im Laufe der nächsten Woche gefällt werden.
Oliver Ortner vom Landesstudio Wien war das.
Und wir bringen jetzt ein paar Takte Musik.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
Letztes Thema im Mittagsjournal, die Entwicklung in der Tschechoslowakei.
Hier sind wir in Wien, auch natürlich mit betroffen durch den willkommenen Besucherstrom aus dem nördlichen Nachbarland.
Und da ist auch eine besondere Aktion ins Leben gerufen worden in der Bundeshauptstadt.
die den tschechoslowakischen Besuchern ermöglichen sollte, das kulturelle Angebot in den Bundestheatern von 6. bis 31.
Dezember kostenlos zu nützen.
Die Bundesmuseen schlossen sich dieser Aktion in der Zeit von 26. bis 31.
Dezember an, wobei aber nicht nur tschechoslowakische Staatsbürger, sondern alle Besucher kostenlos die Ausstellungen besuchen konnten.
Eine Art Bilanz zieht Susanna Bruckner.
Ich wusste nicht, dass es eine schöne Überraschung für mich ist.
Ich habe geglaubt, dass es nur einen Tag ist.
Und ich habe erfahren, dass im Kunsthistorischen Museum eintrittsfrei und hier.
Ich habe geglaubt, dass ich Glück habe.
Ich kann nur ein oder zwei Stunden in einem Museum sein, dann kann ich eine Pause machen und dann kann ich in ein anderes gehen.
Diese Einzelskarte, ich habe gesehen, das ist 60 Schilling, das ist eine schöne Summe.
Also, ich werde hier wohnen, in den Museen, jetzt in diesem Wohnen, und Abend natürlich im Konzerthage.
Der Andrang war unerwartet groß, die tschechoslowakischen Besucher nützten das kulturelle Angebot Wiens optimal aus, und die Restkarten in den Theatern konnten in den vergangenen Tagen zur Gänze ausgegeben werden.
In der Staatsoper zum Beispiel wurde in der Zeit vom 6. bis 31.
Dezember rund 50.000 Karten verkauft.
Circa 9.000 Karten, worunter allerdings auch Stehplatzkarten waren, konnten den tschechoslowakischen Besuchern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Das sind immerhin rund 20 Prozent des gesamten Kontingents.
In der Volksoper war der Anteil der kostenlosen Restkarten noch größer.
5.000 Karten wurden an die tschechoslowakischen Gäste ausgegeben.
Regis Interesse zeigten die Besucher auch an den Sprechtheatern.
Im Burgtheater wurden bei 33.000 verkauften Karten rund 9.000 kostenlos hergegeben und im Akademietheater gab es bei 11.000 verkauften Karten ungefähr 2.500 unbezahlte Restkarten, die die Besucher erhielten.
Die österreichischen Studenten konnten sich trotz dieser Aktion wie immer um ihre Sitzplätze, Studentenkarten um 50 Schilling, anstellen.
Zwei Beispiele aus der Staatsoper zeigen, dass zu dieser Zeit die tschechoslowakischen Besucher kulturell wesentlich interessierter waren als die österreichischen Studenten.
Am 22.
Dezember, als in der Staatsoper Kusifantute gespielt wurde, konnten 500 kostenlose Restkarten, davon 400 Stehplätze, an die ausländischen Gäste vergeben, aber nur 52 Studentenkarten verkauft werden.
Am 25.
Dezember, als in der Staatsoper Rosenkavalier gespielt wurde, lag das Verhältnis bei 527 zu 32.
Die Aktion in den Bundestheatern galt ausschließlich für tschechoslowakische Staatsbürger.
Die zwölf Bundesmuseen zeigten sich da großzügiger.
In der Zeit vom 26. bis 31.
Dezember gab es für alle Besucher, egal welcher Staatsbürgerschaft, freien Eintritt.
Dazu Minister Busseck.
Vor Weihnachten haben wir es für die tschechoslowakischen Staatsbürger gemacht.
Ich bin dann vom Personal drauf hingewiesen worden, dass es infolge des Andranges dann auch sehr schwierig ist, jeweils nach unterschiedlichen Pässen vorzugehen.
Und gegenüber den Österreichern wollten wir dann auch ein Zeichen setzen.
Die fünf Tage hat sich eigentlich nicht ausgemacht, weil die Einnahmen der Bundesmuseen heuer ohnehin wesentlich höher in der Bilanz sein werden als im Jahr 1988, sodass das vertretbar gewesen ist.
Die Besucherzahlen stiegen in diesen Tagen auch enorm an.
Das Ergebnis kann man als kleine Sensation bezeichnen.
In den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr gab es in den Bundesmuseen rund 160.000 Besucher.
Davon waren gut zwei Drittel tschechoslowakische Staatsbürger.
DDR-Bürger und Ungarn waren nur zu einem verschwindend kleinen Anteil vertreten.
In der Besucherstatistik führt das Kunsthistorische Museum mit 35.000 Besuchern, gefolgt von Ephesus und der Waffensammlung mit rund 27.000, der Geistlichen und Weltlichen Schatzkammer mit 24.000 und dem Naturhistorischen Museum mit rund 21.000 Besuchern.
Alles in allem hatten die Bundesmuseen 1989 eine Besuchersteigerung von einer Million, die natürlich nicht nur auf unsere Gäste aus den Nachbarländern zurückzuführen war.
Diese waren von der Aktion, die leider nicht verlängert wird, sehr angetan.
Ich bin ja Tscheche, wissen Sie, ich bin ja Ausländer und ich bin mit meiner Mutter gerade aus Tschechoslowakei aus Prag gekommen.
Wir sind ja, wir alle Tschechen, sehr dankbar für diese Momente, dass wir jetzt ganz frei, jetzt in Österreich, können wir kennenlernen, was wir
Leider von vielen Jahren nicht senken.
Das war ein Beitrag von Susanna Bruckner.
Ich muss mich entschuldigen.
Wir haben gehofft, in dieser Sendung noch unterbringen zu können das angekündigte Gespräch, das erste Gespräch eines österreichischen Journalisten mit dem ersten Sekretär der neuen tschechoslowakischen KP, Vasil Mohorita.
Das ist uns leider jetzt doch nicht mehr geglückt.
In diesen letzten Minuten des Mittagsschonals werden wir dieses Gespräch selbstverständlich nachholen in einer der nächsten Sendungen.
Wir aber kommen zum Ende des Mittagsschornals.
Es ist sechs Minuten vor eins und wir schalten ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Bundeskanzler Franitzski hat heute mit Justizminister Vordecke und Verteidigungsminister Lichal Gespräche über die Munitionsaffäre im Bundesheer geführt.
Lichal teilte dem Bundeskanzler mit, dass er seine Vorgangsweise für gesetzeskonform halte.
Er werde diesen Standpunkt vor dem Untersuchungsrichter wiederholen und nehme an, dass ihn dieser akzeptieren werde, sagte Lichal nach Angaben von Bundeskanzler Warnitzki.
Kwanitzki erklärte, es seien in der Munitionsaffäre noch bestimmte Beweisführungen und Mitteilungen abzuwarten, die Frage der Entlastung des Verteidigungsministers sei Sache des Bundeskanzlers und stelle sich derzeit nicht.
ÖVP-Justizsprecher Graf forderte unterdessen den Untersuchungsrichter auf, Lichal möglichst bald einzuvernehmen.
Es sei höchste Zeit, dass Lichal Gelegenheit bekomme, Verleumdungen zu widerlegen.
Die Ratskammer des Straflandesgerichtes Wien berät heute Nachmittag über die Weiterführung oder Einstellung der Voruntersuchungen gegen Lichal wegen des Verdachtes des Amtsmissbrauches.
Ob heute eine Entscheidung fällt, ist noch nicht geklärt.
Der Staatssekretär im Finanzministerium, Günther Stumvoll, befürchtet ein Scheitern der Spitalsreform.
Stumvoll sagte, vor allem in den Ländern geschehe zu wenig.
So sei die Verringerung der Spitalsbetten unzureichend, mobile Krankenschwestern und Heimhilfen würden zu wenig eingesetzt, es gäbe zu viele Großgeräte.
Auch die Reform der Spitalsfinanzierung nach dem Leistungsprinzip drohe zu scheitern.
Rumänien.
Nach dem Sturz der Ceausescu-Diktatur sind zahlreiche führende Parteifunktionäre verhaftet worden.
Nach offiziellen Angaben aus Bukarest warten mehr als 60 ehemalige Politiker, vornehmlich Mitglieder des bisherigen Politbüros, auf ihren Prozess.
Wann die Verfahren beginnen sollen, ist noch nicht klar.
Die Kommunistische Partei Rumäniens existiert praktisch nicht mehr.
Es sind Bemühungen im Gang, eine neue Linkspartei aufzubauen.
Die neue Regierung in Bukarest ist um zusätzliche Ministerien erweitert worden.
Es wurden Ressorts für Maschinen- und Werkzeugindustrie, für Tourismus und für Unterricht eingerichtet.
Der Auslandsreferent der österreichischen Caritas, Franz-Karl Prüller, der sich in Rumänien aufhält, hat mitgeteilt, dass das Land für die nächsten Wochen mit den dringendsten Hilfsgütern versorgt sei.
Mittelfristig seien aber auf jeden Fall noch bestimmte Medikamente, Kindernahrung und proteinhaltige Lebensmittel sowie Kraftfutter für Vieh nötig.
Langfristig müsste Rumänien mit technischem Know-how zur Reorganisation der Landwirtschaft und der Industrie geholfen werden, sagte Pröller.
Die Verteilung innerhalb Rumäniens durch private Organisationen funktioniere gut.
Die staatliche Organisation sei erst im Anlaufen.
Manche entlegene ländliche Gebiete konnten noch nicht mit Hilfsgütern versorgt werden.
Deutsche Demokratische Republik
In Ostberlin hat heute die fünfte Runde der Gespräche am runden Tisch begonnen.
Vertreter der SED, der bisherigen Blockparteien und der Oppositionsgruppen erörtern die finanzielle und die wirtschaftliche Lage der DDR.
Wirtschaftsministerin Christa Luft hat erstmals offiziell die Gesamtverschuldung der DDR im Westen bekannt gegeben und mit umgerechnet ca.
240 Milliarden Schilling beziffert.
Bulgarien.
Nach dem Vorbild anderer osteuropäischer Staaten beginnen heute auch in Sofia Gespräche zwischen den Kommunisten und der bisherigen Opposition.
Man berät über die politische Zukunft Bulgariens sowie über mögliche Reformen.
Die Opposition hat bereits klargemacht, dass sie mit den Kommunisten keine Koalition eingehen will.
Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend, teils bedeckt durch Hochnebel, teils sonnig, weiterhin kalt.
Soweit Maria Piffl mit den von Ferdinand Olburt zusammengestellten Schlussmeldungen mit dem Auslandsschwerpunkt, wie schon so oft in den letzten Tagen, natürlich Osteuropa.
Ein Osteuropa-Thema übrigens auch im Journal Panorama heute.
Noch einmal unser Hinweis darauf, es geht um die Rumänien-Hilfe.
Helfrid Brandl ist da Augenzeuge gewesen, ist mitgefahren mit einem Hilfstransport nach Rumänien.
Und mit diesem Programmhinweis geht das Mittagsschonal zu Ende.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Werner Löw.
Interview: Primar Johannes Poigenfürst, Wilhelm Tiehl
Mitwirkende:
Ortner, Oliver [Gestaltung]
, Poigenfürst, Johannes [Interviewte/r]
, Tiehl, Wilhelm [Interviewte/r]
Datum:
1990.01.03 [Sendedatum]
Ort:
Temesvár
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Medizin
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten