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KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Herbert Dobrowolny begrüßt Sie zum Mittagjournal, das heute folgenden Informationsschwerpunkt für Sie hat, Jugoslawien.
In Ostkroatien schießen Armeepanzer auf kroatische Milizionäre, in Slowenien beginnt langsam aber sicher der Armeerückzug und der kroatische Vize-Informationsminister
kritisiert erstmals die Haltung der eigenen Regierung in der Staatskrise.
Konkret geht es dabei um die Durchfahrt von Armeepanzern nach Slowenien, was die Beziehungen Kroatiens zur Nachbarrepublik belastet habe.
In der Sowjetunion diskutiert man die Parteireform.
In Ankara gesteht der neue türkische Ministerpräsident Yilmaz unter anderem ein, dass es in den Gefängnissen vereinzelt zu Folterungen gekommen ist und in den Vereinigten Staaten gibt es im Raumfahrtprogramm keine Zukunft für das Shuttle-System.
Die Schlagzeilen aus Österreich.
Die Arbeiterkammer einigt sich auf Einkommens-Obergrenzen für die Präsidenten.
Der Europastaatsekretär Jankowitsch fordert mehr Koalitionsgeist auf Österreichs Weg in die EG.
FPÖ-Obmann Jörg Haider präsentiert eine Umfrage zum Thema, wie unverzichtbar ist Jörg Haider.
Die österreichische Länderbank organisiert den Verkauf der traditionsreichen Barterschuhwerke in Slien.
Außerdem berichten wir über die jüngste Entwicklung rund um den suspendierten General der Adelberg-Straßentunnel AG und über die letzten Vorbereitungen für Hoffmannsthal-Schwierigen bei den Salzburger Festspielen.
Zu Beginn aber die Meldungen, die Wolfgang Wittmann zusammengestellt hat,
Sprecher ist Wilfried Schirrlbauer.
Jugoslawien.
Neue Kämpfe in Ostkroatien haben in der vergangenen Nacht mindestens neun Menschenleben gefordert.
Der kroatische Rundfunk meldete, Panzer der jugoslawischen Armee hätten von serbischem Gebiet aus auf Stellungen der kroatischen Nationalgarde geschossen.
Mindestens neun kroatische Milizionäre seien getötet worden.
Die genauen Hintergründe des Gefechts sind noch nicht bekannt.
In der Stadt Vinkovci starben zwei kroatische Polizisten und ein jugoslawischer Offizier bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung.
Das Bundesparlament in Belgrad hat in einem Friedensappell zu einem sofortigen Ende aller Kämpfe in Jugoslawien aufgerufen.
Das Parlament verabschiedete ferner ein Wirtschaftsprogramm.
Angestrebt wird ausländische Wirtschaftshilfe in Höhe von etwa 37 Milliarden Schilling.
Der jugoslawische Ministerpräsident Marković und Außenminister Lončar werden am kommenden Montag mit den EG-Außenministern in Brüssel über Möglichkeiten zur Beilegung der Jugoslawien-Krise beraten.
Der slowenische Vertreter im Staatspräsidium hat mitgeteilt, dass auf Anordnung der Bundesregierung alle aus Slowenien stammenden Soldaten der Bundesarmee bis zum 15.
August aus dem Militärdienst entlassen werden sollen.
Sowjetunion.
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion berät in Moskau über ein neues Parteiprogramm.
Der Entwurf stammt von Parteichef Gorbatschow.
Ziele sind die Einführung der Marktwirtschaft und der Übergang zur parlamentarischen Demokratie.
Heftige Auseinandersetzungen zwischen dem orthodoxen und dem liberalen Parteiflügel werden erwartet.
Vereinte Nationen Der UNO-Sicherheitsrat befasst sich heute mit der Frage, ob die UNO-Sanktionen gegen den Irak zum Teil ausgesetzt werden sollen.
Der Irak hat die UNO ersucht, wieder irakische Ölexporte zuzulassen, damit mit dem erzielten Erlös Medikamente und Lebensmittel gekauft werden können.
Der Sanktionenausschuss der UNO beriet gestern über die irakische Bitte, eine Entscheidung kam aber nicht zustande.
Die Regierung Kuwaits hat angekündigt, dass der kuwaitische Ölexport am kommenden Wochenende wieder aufgenommen wird.
Zum ersten Mal seit der irakischen Invasion vor knapp einem Jahr können wieder Tankschiffe mit kuwaitischem Öl beladen werden.
Bulgarien.
Im umstrittenen Atomkraftwerk Kozlodui ist wieder ein Störfall aufgetreten.
Wie die bulgarische Nachrichtenagentur meldet, hat eine Untersuchung ergeben, dass seit Montag aus einem der Reaktoren Radioaktivität frei wird.
Wo das Leck ist, wurde noch nicht ermittelt.
Erst vor einer Woche hat es in Kozlodui im Zwischenlager für radioaktive Abfälle gebrannt.
Die internationale Atomenergieorganisation hat unlängst die vier Reaktoren des Kraftwerks untersucht und danach die Anlage als extrem unsicher bezeichnet.
Österreich.
Der Tiroler Landeshauptmann Partel hat das jüngste Angebot der Europäischen Gemeinschaft im Streit um den Lastwagentransit zurückgewiesen.
Die EG will die Forderung nach Halbierung der Abgase erfüllen, dafür aber eine Option auf zusätzliche Lkw-Fahrten durch Österreich haben.
Partel sagte, die Belastungsgrenze für Tirol sei bereits erreicht.
Sollte die EG den Güterverkehr über die Alpen verstärken wollen, werde Tirol dies mit allen Mitteln verhindern.
Kolumbien.
Mindestens 50 Menschen sind bei einem Erdrutsch im Südwesten Kolumbiens getötet worden.
Erdmassen verschütteten eine Straße zwischen zwei Dörfern bis zu 80 Meter hoch.
Die Bergungsmannschaften vermuten, dass noch wesentlich mehr Todesopfer unter dem Schlamm begraben sind.
Dutzende Menschen werden seit dem Erdrutsch vermisst.
USA.
Der amerikanische Schriftsteller Isaac Singer, der Literatur-Nobelpreisträger von 1978, ist gestorben.
Singer war 87 Jahre alt.
Er wurde in Polen geboren, lebte aber seit seiner Emigration im Jahr 1935 in den Vereinigten Staaten.
Seine Werke schildern vor allem das kulturelle Umfeld der Juden in Osteuropa.
Singer schilderte aber auch das Schicksal polnisch-jüdischer Emigranten.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Aus Nordwesten strömt feuchte und kühle Luft nach Österreich.
Bei wechselnder, meist aber starker Bewölkung regnet es immer wieder, vereinzelt bilden sich noch Gewitter.
Im Donauraum frischt der Nordwestwind auf.
Die Nachmittagstemperaturen erreichen nur 16 bis 21 Grad.
Während der kommenden Nacht verstärken sich vor allem im Westen die Regenfälle.
Es kann sogar bis unter 2000 Meter Höhe schneien.
Morgen Freitag bleibt es regnerisch und sehr kühl mit Tageshöchstwerten um 18 Grad.
Die Vorschau auf Samstag unbeständig im Westen bereits freundlicher.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 23 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 20, St.
Pölten stark bewölkt 19, Linz stark bewölkt 18, Salzburg stark bewölkt 18, Innsbruck bedeckt 17, Bregenz bedeckt 16, Graz bedeckt 18 und Klagenfurt stark bewölkt 17 Grad.
Zwölf Uhr und sieben Minuten ist es jetzt.
Nach der jüngsten ergebnislosen Sitzung des jugoslawischen Staatspräsidiums stieg speziell in Kroatien die Angst vor einem Bürgerkrieg.
Republikspräsident Tudjman erklärte auch im Fernsehen, man müsse sich auf einen Krieg vorbereiten.
Zum Krieg ist es jetzt bis zum Glück noch nicht gekommen, aber die Scharmützel zwischen der Bundesarmee und der kroatischen Nationalgarde nehmen zu.
So ist es in der letzten Nacht in Ostkroatien zu heftigen Gefechten gekommen.
Armeepanzer haben von serbischem Gebiet aus das Feuer auf Stellungen der kroatischen Nationalgarde eröffnet.
Dabei sollen mindestens sechs Milizjonäre getötet und weitere 15 verletzt worden sein.
Über die jüngste Entwicklung informiert sie Friedrich Orta.
Der Kommandant der kroatischen Nationalgarde für den Bereich Osijek berichtet, dass aus der Kaserne der Bundesarmee in Osijek seit Anfang Juli 85 Soldaten geflüchtet und desertiert sind.
Dabei wurden zwei erschossen.
Aber die Bundesarmee setzt im kroatisch-serbischen Grenzgebiet ihre Zermürbungstaktik gegen die kroatische Nationalgarde gezielt fort.
Vor einer Stunde auf der Autobahn Tagre-Belgrad.
Eine Kolonne gebanzerter Armeefahrzeuge, Geleitschutz für 20 LKW mit von außen nicht einsehbarer Ladung.
Aber man kann sich ungefähr vorstellen, was da transportiert wird.
Kampfflugzeuge der Armee bombardieren Stellungen der Nationalgardisten.
Am Montag ein Schulungszentrum südlich von Vukovar.
Vergangene Nacht ein Raketenangriff auf einen Stützpunkt östlich von Osijek.
Die Bilanz der aus kroatischer Sicht kriminellen Einsätze
mehrere tote und verletzte Nationalgardisten.
Präsident Dutschmanns mitunter martialischen Erklärungen, das ganze kroatische Volk gegen den nach seiner Auffassung großserbisch-bolschewistischen Aggressor mobilisieren zu wollen, stehen bisher unverhältnismäßig hohe Verluste in den eigenen Reihen gegenüber.
Die gestern bekannt gewordene Statistik des Informationsministers ist inzwischen schon wieder überholt.
Demnach kamen bei den blutigen Zusammenstößen zwischen Kroaten und Serben seit Ausbruch der Gewächte
Mehr als 60 kroatische Polizisten ums Leben, 200 wurden verwundet.
Mit dem im Tiefflug immer wieder über die Dörfer Slavoniens donnernden Mix der Bundesarmee hat die kroatische Bevölkerung inzwischen zu leben gelernt.
Auch mit den Arbeitern auf den Mähdreschern, die im Schutz bewaffneter Bauern und Polizisten die Ernte einbringen.
Diese eine Drohung zumindest haben die Chetniks nicht wahrgemacht.
Ihre Ankündigung, dass sie die Getreidefelder anzünden und die Maisfelder umackern werden.
Dass einem als Reporter in dieser Gegend von kroatischen Polizisten gelegentlich eine Granate in die Hand gedrückt wird, mag als Beruhigung gedacht sein, bewirkt dabei das Gegenteil.
soviel von Friedrich Orta.
Der angekündigte Abzug der Bundesarmee aus Slowenien hat auch das Verhältnis zwischen den beiden nach Unabhängigkeit strebenden Republiken Slowenien und Kroatien verändert.
Die kroatische Führung befürchtet nun, dass ihre Verhandlungsposition im Staatspräsidium geschwächt ist und dass sich alle Militäraktionen der Bundesarmee auf ihre Republik konzentrieren.
Die Kroaten sprechen jetzt von einem gespannten Verhältnis zu Slowenien.
Man fühle sich ein wenig im Stich gelassen.
Erstmals überdenkt man aber auch die kroatische Führung ihre passive Haltung beim Einmarsch der Bundesarmee in Slowenien.
Der stellvertretende Informationsminister Kroatiens, Milovan Valetic, zweifelt daran, ob sich Kroatien in dieser Phase der Jugoslawien-Krise richtig verhalten habe.
Mit ihm sprach Gülter Schinraden.
Milovan Baletic gilt als enger Vertrauter des kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman.
Baletic war Chefredakteur der Tageszeitung Vesnik und saß unter der kommunistischen Führung sieben Jahre im Gefängnis.
Er stellt nun die Frage, ob sich Kroatien während der Auseinandersetzungen in Slowenien richtig verhalten habe.
Viele in der kroatischen Führung seien jetzt der Meinung, dass sich Kroatien radikal auf die Seite der Slowenen hätte stellen müssen.
Doch damals habe niemand erwartet, dass die Bundesarmee in Slowenien eine Niederlage erleiden würde.
Kroatien hätte den Durchmarsch der Bundesarmee aus kroatischen Kasernen nach Slowenien verhindern müssen.
Man habe schon damals die Schwächen der Bundesarmee erkannt und hätte sie angreifen müssen.
Die Armee ist dann mit der Zustimmung der ganzen Welt in Slowenien einmarschiert.
Hätte die Welt aber auch unseren Angriff auf die Bundesarmee gebilligt?
ob die Beziehung zwischen Slowenien und Kroatien aufrichtig ist.
In Slowenien besteht noch immer die alte Furcht, dass es zu einer Koalition zwischen Kroaten und Serben kommen würde.
Doch in jeder serbisch-kroatischen Krise sei es bisher Slowenien gelungen, mit den Serben einen Kompromiss zu erzielen.
Wir brauchen Slowenien als Markt und als Partner, der die Ostgrenze beschützt.
Und wir brauchen es als Beispiel, dem wir nachfolgen sollten im politischen Spiel Jugoslawiens.
Weil wir glaubten, dass wir gemeinsam anstehen werden.
Wir haben geglaubt, dass wir gemeinsam auftreten können.
Doch es ist Slowenien gelungen, sich mit den Serben zu arrangieren.
Auf elegante Weise habe man alle anderen umgangen und sogar die Gesprächspartner in Brioni waren überrascht.
Vor einigen Monaten sagte noch der slowenische Präsident Kucan, dass man drei Jahre für den Rückzug der Volksarmee tolerieren würde.
Jetzt hat er es arrangiert, dass der Abzug innerhalb dreier Monate passiert.
Wir Kroaten sind überrascht, aber ich glaube auch, dass Europa überrascht ist.
Günter Schillherrn fasste ein Gespräch mit dem kroatischen Vize-Informationsminister Baletic zusammen.
Während in Kroatien also die Zeichen auf Sturm stehen, hat sich in den letzten Tagen die Situation in Slowenien weitgehend beruhigt.
Überhaupt seit das Staatspräsidium beschlossen hat, der Bundesarmee drei Monate Zeit für den Abzug aus Slowenien zu geben.
Gerhard Seyfried hat in Laibach Informationen
über eben diesen Abzug der Armeeenheiten eingeholt.
Zwei Anliegen sind es vor allem, auf die die slowenische Führung derzeit ihre Bemühungen konzentriert.
Da ist zuallererst der möglichst baldige und möglichst reibungslose Abzug der Bundesarmee aus Slowenien.
Zweitens soll eine Delegation unter Leitung des Präsidiumsmitgliedes Dusan Blut die anderen Republiken bereisen, über die Situation in Slowenien informieren und um Verständnis für die slowenischen Zukunftspläne werben.
In einer außerordentlichen Sitzung des Präsidiums gestern Abend wurde intensiv über den greifbar nahen Abzug der Truppen aus Slowenien beraten.
Rund um das Präsidiumsgebäude blockieren immer noch Panzersperren die Straßen.
Auch aus Säcken gebildete Verteidigungsstellungen sind noch zu sehen.
Über den vom Staatspräsidium angeordneten Armeeabzug aus Slowenien binnen 90 Tagen herrscht in Laibach keine Hurra-Stimmung.
Besorgt scheinen die Politiker, dass dieses ersehnte Ziel im letzten Moment doch noch scheitern könnte.
Immer wieder hört man den Hinweis, dass die technische Abwicklung des Truppenabzuges kompliziert sei und Slowenien gleichzeitig alles tun werde, die besten Rahmenbedingungen für diesen Abzug zu schaffen.
Hand in Hand damit geht die Rückkehr slowenischer Soldaten aus der Jugoslawischen Volksarmee.
Bereits bis Mitte August werde das der Fall sein, sagte Sloweniens Staatspräsidiumsmitglied Dronošek unter Berufung auf Verteidigungsminister Kadijević.
Der slowenische Verteidigungsminister Janša informierte darüber, dass der Großteil der Territorialverteidigung demobilisiert worden sei.
Schätzungen zufolge standen während der Kriegstage an die 40.000 Slowenen unter Waffen.
Mit einiger Besorgnis wartet man in Laibach auf das Ergebnis der heutigen Sitzung der Verfassungskommission in Belgrad, wo der Armeerückzug aus Slowenien und die Rückkehr slowenischer Soldaten aus der Volksarmee noch auf die Verfassungsmäßigkeit geprüft werden.
Über die Zahl der derzeit in Slowenien befindlichen Armeesoldaten kann indessen nur spekuliert werden.
Mehr als 20.000 Mann waren es vor und während der Kämpfe.
Nun sollen es nur mehr 6.000 sein.
Diese Zahl nannte der slowenische Präsident Milan Kucan, der sie aus Armeekreisen erfahren haben will.
Die Differenz wird damit erklärt, dass demoralisierte Soldaten desertiert sind und einige tausend nach Ende der Auseinandersetzung
Und nach diesem Beitrag von Gerhard Seyfried ein Hinweis auf heute Abend.
Journal Panorama.
Immer mit Angst leben ist nicht gut.
Immer besser einmal hab Angst und später bleibt ruhig.
Würden Sie kämpfen eigentlich für Kroatien?
Schau mal für Kroatien.
Ich bin immer zuzufrieden mit Kroatien und ich will diese Probleme weg machen.
Das Problem sind die Chetniks, Militanterflügel der nationalistischen Serben.
Sie erobern in Kroatien Dorf um Dorf, bekämpft von der kroatischen Armee, für deren junge Soldaten der Krieg ein Spiel ist.
Sie schlafen nicht, sie essen kaum, behaupten tapfer, stolz und beinahe unbesiegbar zu sein.
Verzweiflung zeigen in diesem Bürgerkrieg nur Menschen ohne Uniform, so wie diese alte Frau, die sagt, wir können nur noch beten.
Den Krieg verliert keine Armee, den verlieren nur wir.
Ein Dorf zwischen den serbischen Chetniks und der kroatischen Armee.
Heute Abend ab 18.20 Uhr im
Journal Panorama Jetzt ist es 12 Uhr und 17 Minuten.
Michael Gorbatschow ist weiter auf dem Weg in Richtung Marktwirtschaft.
Er legte dem Zentralkomitee der sowjetischen kommunistischen Partei einen Programmentwurf für ein neues Parteiprogramm vor, der im Sinne von Marktwirtschaft und parlamentarischer Demokratie erstellt worden ist.
Naturgemäß setzten die orthodoxen Kommunisten den Plänen Gorbatschows Widerstand entgegen.
Heute nun diskutiert das ZK diesen Programmentwurf.
Welche Chancen Gorbatschow mit seinem Entwurf dabei hat, analysiert Susanne Scholl.
Die Debatte wird hitzig sein.
Kritik an allem, was Gorbatschow in den vergangenen Wochen innen- und außenpolitisch gesagt und getan hat, wird es in großem Ausmaß geben.
Und trotzdem erwartet hier in Moskau heute niemand eine Neuauflage jenes ZK-Plenums im April, bei dem die konservativen Parteigrößen versuchten, den Generalsekretär zu entmachten.
Zu sehr präsent ist zum Beispiel noch die Niederlage der russischen Kommunisten bei den Wahlen in dieser Republik, zu groß vielleicht auch die Angst, bei einem offenen Bruch in der Partei doch den kürzeren zu ziehen.
Sicher werden sich jene, wie der ehemalige Afghanistan-General Boris Kromow,
die in einem offenen Brief erst kürzlich den Untergang des großen Vaterlandes Düsser prophezeit hatten, lauthals zu Wort melden.
Sicher wird es Angriffe gegen das von Gorbatschow vorgelegte neue Parteiprogramm geben, dem die liberaleren sowjetischen Zeitungen bereits den Namen sozialdemokratisches Programm gegeben haben.
Sicher wird man gegen Yeltsin zerlassen von der sogenannten Departeisierung, also dem Verbot von Parteiarbeit am Arbeitsplatz deckern.
Doch sensationelle Entscheidungen werden vermutlich nicht getroffen werden.
Gorbatschow zeigte sich gestern Abend, nachdem die Verhandlungen über den Unionsvertrag offenbar doch positiv verlaufen waren, selbstbewusster denn je und wird dies all jene Parteigrößen spüren lassen, die an seinem Ast zu segeln versuchen.
Gestärkt durch die zwar etwas zaghafte, aber offenbar doch erreichte Unterstützung durch die Zehn der 15 Republikpräsidenten kann Gorbatschow beim heutigen ZK-Plenum auch noch das bevorstehende Gipfeltreffen mit George Bush ins Treffen führen.
Allerdings kann er sich aber auch gerade aus diesem Grund einen Krach im Plenum kaum erlauben.
Am wahrscheinlichsten erscheint heute, dass man den endgültigen Streit auf einen späteren Zeitpunkt
12 Uhr und 20 Minuten ist es jetzt.
Österreich hat vor allen westlichen Staaten die meisten Joint Ventures, also Zusammenarbeitsverträge mit tschechoslowakischen Firmen.
Die viel größere deutsche Wirtschaft hat sich weniger engagiert und folgt erst an zweiter Stelle.
Heute wurde in Wien ein weiterer Vertrag unterzeichnet, aber diesmal kein Joint Venture, sondern, wie es in der Ankündigung hieß, ein Privatisierungsvertrag zwischen der Länderbank-Tochterfirma LB Business und der tschechoslowakischen Svit AG.
Hinter dieser SWIT AG verbirgt sich eines der ehemals bedeutendsten Industrieprojekte Europas und heute noch einer der größten Schuhhersteller des Kontinents, die ehemaligen Batia-Werke in Zlin.
Worum es heute geht, berichtet zunächst Hans Adler.
Gute Ratschläge und tätige Hilfe, aber kein Geld.
Das ist es, was die SWIT AG, die ehemalige Batia Schuhfabrik in Slien, durch ihren Vertrag mit der Länderbank Tochter Business Development Handels- und Betriebsberatung eingekauft hat.
Slien ist eine Industriestadt, die nur für den riesen Schuhindustriebetrieb aus dem Boden gestampft wurde, der bis nach dem Krieg der Familie Batia gehört hatte.
Der tschechische Schuhriese ist, wie alle ehemaligen volkseigenen Betriebe, völlig veraltet.
Der ehemalige Besitzer und heutige Kanadier Batja soll in den langen Gesprächen, die dem jetzigen Verwertungsvertrag mit der Länderbank vorausgegangen sind, eine Wiederübernahme seiner ehemaligen Fabrik mit den Worten abgelehnt haben, er denke nicht daran, ein Industriemuseum zu kaufen.
Dieses Museum gibt aber heute noch 17.000 Menschen Arbeit.
Vor kurzem waren dort noch 22.000 Arbeiter und Angestellte tätig.
Weitere sollen entlassen werden.
Wie viele, das hängt nun davon ab, was man mit den 20 verschiedenen Schuhproduktionslinien anfangen kann, die heute nebens Lin in fünf weiteren Orten der GSFR tätig sind.
Bisher wurden in diesen Betrieben jährlich 27 Millionen Paar Schuhe produziert.
Die Produktionspalette reicht von Gummistiefeln bis zu modischen Schuhen, die auch in Westeuropa, Amerika und Kanada verkauft werden.
Exportanteil in den Westen 32 Prozent, in die UdSSR 29 Prozent.
Nicht ganz 40 Prozent der Produktion werden im eigenen Land, also in der Tschechoslowakei, verkauft.
Dort aber will der Ex-Besitzer Batja, der heute in Kanada in einer Stadt lebt, die nach ihm benannt ist, nämlich Batjava, eigene Filialen eröffnen.
Er wird, hat er angekündigt, über diese Filialen Schuhe seiner heutigen Produktion verkaufen.
Wenn die tschechoslowakische Schuhindustrie gegen diese Konkurrenz bestehen will, muss sie sich hier also auch in Zukunft im eigenen Land stellen.
Patia produziert heute einen Großteil seiner Schuhe in Entwicklungsländern, darunter in Indien.
Über sein Interesse am Stammhaus in Zlin sagt der SWIT-Generaldirektor Wladimir Lukawski,
Wir haben schon Kontakte gehabt, im Wesentlichen seit Dezember 1989.
Die Einstellung der Leitung von SWIT war immer so, dass es Interesse gab für den Einstieg der Firma BATIA in die Firma SWIT.
Im Moment ist der Stand der Gespräche so, dass die Firma BATIA für den Einstieg in eine relativ kleine Einheit in DOLINEMSI konkretes Interesse hat.
Das Rezept der Länderbankberater heißt, divisionsweise verkaufen, die einzelnen Produktionslinien an westliche Interessenten vergeben, denn es hat keinen Sinn, den ganzen Riesenkonzern, der von Gummistiefeln bis zu Modeschuhen alles erzeugt, in die westliche Welt hinüberretten zu wollen.
Der wirkliche Verkäufer ist allerdings der tschechoslowakische Staat.
Seit der Umwandlung von SWIT in eine Aktiengesellschaft am 1.
April dieses Jahres ist er der alleinige Besitzer der Aktien eines der größten Schuhproduzenten der Welt.
Soweit Informationen von Hans Adler.
In drei Jahren werden sie 100 Jahre alt, denn 1894 wurden die Batiawerke in Slin, das bis vor drei Jahren noch Gottwaldorf hieß, gegründet.
1922, nach der Wirtschaftskrise, waren sie bereits ein gewaltiges Werk und Slin ist eine Stadt, die für und rund um die Schuhfabriken entstanden ist.
Armin Wolf war dort und hat gesehen, wie Slin heute aussieht.
Keine zwei Fahrstunden von Wien entfernt liegt eines der modernsten und interessantesten Architekturprojekte des 20.
Jahrhunderts, eine Retortenstadt innerhalb von wenigen Jahren aus dem Boden gejagt.
Anfang des Jahrhunderts war Aslinn auch ein unbedeutendes meerisches Dorf inmitten einer anmutigen, hügeligen Waldlandschaft.
Dann kam der Schuster Thomas Spatja über das Dorf.
Er hat es Linn ausgewählt, um hier seine Schuhfabrik und rundherum eine Stadt der Zukunft zu bauen.
Le Corbusier ließ auf dem Reißbrett eine völlig durchgeplante Stadt entstehen.
Die bekanntesten Architekten des Landes erbauten sie dann in den 20er Jahren.
Thomas Spatja war nicht nur Schuhfabrikant, er war vor allem ein Pionier.
Bei einem USA Aufenthalt wurde er zu einem bedingungslosen Fan des Fließbanderfinders Henry Ford.
Als erster führte er in seiner Heimat das System der totalen Arbeitszerlegung ein, mit genauen Zeitvorgaben für jeden Handgriff und Produktionsnahmen.
Sein Bürogebäude hatte die ersten Großraumbüros Mitteleuropas, jedes Stockwerk ein Raum.
Der Chef selbst kam auf ungewöhnliche Weise zu seinen Angestellten.
Sein Büro war in einem Lift untergebracht, sechs mal sechs Meter groß, mit Telefon und Fließwasser.
Lautlos schwebte er damit von Stock zu Stock.
Heute wird der Lift nicht mehr benutzt, aber er funktioniert noch tadellos.
Das 15-stöckige Bürohochhaus der einstigen Batja-Werke dominiert noch heute das Stadtbild von Slien.
Ein Stadtbild, das ausschließlich von zwei Farben bestimmt wird.
Dem satten Grün der dichten Waldlandschaft rundherum und dem warmen Rot, in dem nahezu alle Häuser strahlen.
Fast alle Gebäude der Stadt sehen gleich aus, verschieden nur in ihrer Größe.
Ganz Slin ist nämlich aus dem gleichen Grundelement gebaut, einem roten Ziegelquader mit 40 Quadratmetern Grundfläche.
Modulsystem nannte Thomas Spath ja das und alle Häuser sind aus verschiedenen vielen solcher Module zusammengesetzt.
Der Großteil der heutigen Stadt stammt noch aus Batjas Zeiten.
Für seine tausenden Arbeiter baute er Häuser und Wohnblocks, er finanzierte sämtliche Sozialeinrichtungen seiner Stadt und ließ auch Schulen bauen.
In einer davon wurde nach einem experimentellen Lehrplan der Manager-Nachwuchs der Batja-Werke ausgebildet.
Slin war praktisch völlig von Batja und seinem Werk abhängig.
Mehrfach wurde er zum Bürgermeister gewillt, einmal mit 41 der 42 Gemeinderatsmandate für seine Batja-Partei.
Kritiker sagen dem Fabrikanten einen regelrechten Personenkult nach.
1932 starb Batya bei einem Flugzeugabsturz.
Sein Sohn Domas Batya Junior führte den Betrieb weiter, der mittlerweile zu einem internationalen Schuhimperium gewachsen war.
1939 flüchtete Batya Junior vor den Nazis nach Kanada.
1948 enteigneten die Kommunisten seine Betriebe in der Tschechoslowakei.
Aus den Batya wurden die Svitwerke, aus Slin wurde Gottwaldow.
Batya wurde aus der Geschichte der Stadt und der Fabrik getilgt.
In der kommunistischen Propaganda war er ein gnadenloser Ausbeuter und Klassenfeind.
Die Bewohner von Zlin sehen das noch heute anders.
In den letzten 40 Jahren wurde Batya geradezu zur Legende.
Damals sei eben alles noch besser gewesen, heißt es, und in fast jeder Familie gibt es noch jemanden, der unter Batya gearbeitet hat und von ihm schwärmt.
Ende 1989 kam Thomas Batia Junior erstmals nach 40 Jahren wieder in seine Stadt, die nun wieder Slinn hieß.
Zehntausende regelrecht hysterische Menschen feierten ihn vor dem Rathaus.
Der eben gewählte Bürgermeister bot gar seinen Rücktritt an, damit Batia wie einst sein Vater die Stadt regieren könne.
Batya lehnte aber ab, genauso wie er nach monatelangen Verhandlungen die Übernahme seines alten Betriebes ablehnte.
Wegen der riesigen notwendigen Investitionen wollte Batya das Werk nämlich geschenkt haben und nicht kaufen.
Wie nötig Investitionen wären, das sah er bereits bei seinem ersten Firmenrundgang.
Die noch immer wichtigste Schuhfabrik der Tschechoslowakei produziert zum Teil noch heute auf den Originalmaschinen von Batya Senior aus den 20er Jahren.
soweit Informationen von Armin Wolf.
Innerhalb der Regierungskoalition sind zuletzt schwere Differenzen über die innerösterreichischen Vorbereitungen auf einen allfälligen EG-Beitritt deutlich geworden.
ÖVP-Vizekanzler Erhard Bussek übte mehrfach Kritik an SPÖ-Europa-Staatssekretär Peter Jankowitsch.
Zum einen, weil Jankowitsch die Jugoslawien-Politik von Außenminister Mock kritisiert hatte, zum anderen wegen der Informationspolitik des Staatssekretärs in Sachen EG.
So hatte Bussig etwa gemeint, er habe im letzten halben Jahr keinerlei Aktivitäten Jankowitschs in Sachen EG-Informationsarbeit feststellen können.
Heute hat nun der SPÖ-Europa-Staatssekretär in einer Pressekonferenz den EG-Konsens innerhalb der Koalition eingefordert, Robert Stoppacher berichtet.
Nach der mehrfach geäußerten Kritik von ÖVP-Obmann Vizekanzler Erhard Busseck an seiner Person hat SPÖ-Europa-Staatssekretär Peter Jankowitsch heute den Europakonsens innerhalb der Koalition beschworen.
Ich glaube wir sollten auch aufhören.
gerade im Bereich der Integrations- und der Europapolitik hier parteipolitische Profilierungsspiele, Profilierungswettläufe zu betreiben.
Die Europapolitik, meine Damen und Herren, in Österreich darf nicht als politische Monokultur betrieben werden, in der für Partner kein Platz ist.
Die Europapolitik soll auf einer breiten Basis geführt werden.
Ihre Legitimität wird dadurch gestärkt.
Es wird sicher auch die allgemeine Akzeptanz der Europa-Idee in Österreich stärken, wenn sich alle Parteien nicht nur dazu bekennen, sondern auch durch ihr Handeln zeigen, dass sie zur Zusammenarbeit bereit sind.
Zu einem verbalen Gegenschlag gegen Busek holt Jankowitsch nicht aus.
Er glaubt, dass sich der ÖVP-Obmann inzwischen ohnehin zurückhaltender gibt.
Ich möchte da jetzt nicht unterscheiden zwischen Busek Alt und Busek Neu.
Die Hiesung der Europafahne auf dem Dach der ÖVP ist also ein Bekenntnis, das ich begrüße zur Europapolitik und wir wollen hier einen Strich machen unter manche Ausritte der Vergangenheit.
da nicht rechnen, ob dieses oder jene Interview einmal so zu verstehen ist, da nicht sagen, bitte, wer als wann von der Regierungslinie abgewichen, um hier da... Nein, ich schaue in die Zukunft und glaube, dass es, wie gesagt, auch
mit dem neuen Obmann der ÖVP hier eine gute Zusammenarbeit geben wird.
Der Hauptvorwurf Bussex bezog sich ja auf den Umstand, dass die österreichische Bevölkerung nur mangelhaft über die Auswirkungen eines EG-Beitritts informiert werde.
Jankowitsch kündigte in diesem Zusammenhang eine verstärkte Informationstätigkeit ab kommendem Herbst an, wobei der Staatssekretär deutlich macht, dass dies keine Werbekampagne sein soll.
Ja, wer immer
Behauptung aufgestellt oder die Meinung vertreten, dass es nicht die Aufgabe einer demokratischen Regierung sein kann, Propaganda zu betreiben.
Und ich habe das manchmal mit der Formulierung verbunden, dass es glücklicherweise in unserem System kein Reichsministerium für Propaganda und Volksaufklärung gibt, sondern die Aufgabe ausschließlich darin bestehen kann, zu informieren, das heißt, etwa den Inhalt
den sicher und zugegebenermaßen komplizierten Inhalt eines EWR-Vertrages zu erläutern, gegen eine Propaganda, etwa in dem Sinn, Ja zu Europa oder sowas, das würde ich nicht für sehr sinnvoll halten.
Grundsätzlich geht Jankovic davon aus, dass die Österreicher schon jetzt gut über die EG informiert seien.
Nach Ansicht des Staatssekretärs auch mit ein Grund für die offenbar zunehmend kritische Stimmung gegenüber einem EG-Beitritt.
Berichterstatter bei Robert Stoppacher.
Die Arbeiterkammerreform bekommt immer deutlichere Konturen.
Über einen der umstrittensten Punkte, die Einkommensregelung für Funktionäre, haben die beiden großen Fraktionen Sozialistische Gewerkschafter und ÖAB
nun Übereinstimmung erzielt.
Demnach soll ein Arbeiterkammerpräsident nicht mehr bekommen können als 75 Prozent des Bezugs eines Landesrates des jeweiligen Bundeslandes.
Außerdem einen Pensionsanspruch nicht vor dem 60.
Lebensjahr und keinen Abfertigungsanspruch mehr.
Diese Regelung soll im Arbeiterkammergesetz festgeschrieben werden, dass im Herbst ins Parlament kommen soll.
Gelten soll die Einkommens-Obergrenze ab 1.1. nächsten Jahres, aber lediglich für neu abzuschließende Verträge.
Die bestehenden Verträge der Kammerpräsidenten können nur auf freiwilliger Basis geändert werden.
Im Gespräch mit Manfred Steinhuber erläutert Arbeiterkammerpräsident Heinz Vogler die neue Einkommensregelung.
Die bestehenden Regelungen, nachdem es sich ja um gültige Verträge handelt, bleiben aufrecht.
Es sei denn, dass ein Präsident von sich aus den Wunsch äußert, dass in seinen bestehenden Vertrag eingegriffen wird, um eine Anpassung an die neuen Bestimmungen vorzunehmen.
Gibt es einen Präsidenten, der diesen Wunsch schon geäußert hätte?
Das ist eine ureigenste Angelegenheit, die jeder Präsident für sich zu entscheiden hat.
Was mich persönlich betrifft, so werde ich sicherlich solche Anpassungen vornehmen.
Allerdings muss genau zunächst geprüft werden, in welche Größenordnung dann überhaupt eine solche Anpassung gehen würde.
Was kommt da jetzt unter dem Strich heraus?
Wenn man als Beispiel nimmt die Wiener Kammer und ihr Einkommen mit ungefähr 120.000 Schilling brutto, wird sich durch diese Regelung etwas ändern?
Das ist natürlich sehr unterschiedlich, weil ja der Landesrat von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist.
Ich sage es Ihnen ganz offen, ich habe für den Wiener Bereich bisher noch keine Berechnungen angestellt.
Das wird erst dann der Fall sein, wenn die konkreten Ausformulierungen vorliegen.
Und ich sage jetzt ganz offen, das kann ich nicht ganz glauben.
Es muss doch Berechnungsgrundlagen geben, wenn man eine neue Einkommensregelung ins Auge fasst und die dann gesetzlich festschreiben will.
Jeder Präsident wird in der nächsten Zeit sicherlich diese konkreten Berechnungen vornehmen.
Eine ungefähre Größenordnung nach der vorhandenen Einschätzung, wie sie aufgrund der Bestimmungen vorgenommen werden kann, zeigt, dass bei Präsidenten bei größeren Bundesländern sich wahrscheinlich der Bezug auf maximal 120.000, 125.000 Schilling begrenzen würde.
Aber nochmals, das hängt ab von den Regelungen im jeweiligen Bundesland.
Und bei den jetzt im Amt befindlichen Präsidenten wäre das eine freiwillige Lösung.
Das wäre sicherlich eine freiwillige Lösung.
Allerdings muss ich auch gleich hinzufügen, unter Bedachtnahme auf die Entschädigungen, die jetzt die meisten Präsidenten bekommen, wäre das de facto keine Erhöhung oder nur minimale Anhebungen.
Aber in Summe gesehen würde in etwa die bisherige Regelung für die meisten Präsidenten Gültigkeit haben.
FPÖ-Jobmann Jörg Haider zog heute in Klagenfurt Bilanz über das erste Halbjahr.
Für Haider ein Anlass, einen sofortigen Stopp der Ausländer-Integration zu fordern und, gestützt auf eine Umfrage, auf die eigene Unverzichtbarkeit für seine Partei hinzuweisen.
Ein Beitrag von Bernhard Primosch vom Landesstudio Kärnten.
Die FPÖ sei in den letzten Monaten der wesentliche Ideenspender der Innenpolitik gewesen.
Sie habe praktisch alle Themen vorgegeben, sagte Haider und nannte die Stichworte Neutralitätspolitik, Ausländerfrage, Weltausstellung, die Anerkennung Sloweniens und vieles mehr.
Und immer wieder habe es sich gezeigt, dass der anfängliche Widerstand gegen die freiheitlichen Positionen von den anderen Parteien Zug um Zug aufgegeben werde, bis die freiheitlichen Vorgaben dann von ÖVP und SPÖ als eigene Positionen ausgegeben würden.
Stichworte Weltausstellung oder Ausländerpolitik.
Für kommendes Jahr drohe Österreich trotz Hochkonjunktur eine Rekordarbeitslosenrate von 6,3 bis 6,5 Prozent.
Dieses Heer von 200.000 Arbeitslosen können nur durch verschärfte Zumutbarkeitsbestimmungen und die Beseitigung der Einstellungszusagen verringert werden und laut Haider auch durch eine strengere Ausländerpolitik.
Wir wollen aber auch einen sofortigen Stopp sämtlicher Ausländerintegrationen.
Und zwar um den Arbeitsmarkt jetzt endlich in Ordnung zu bringen.
Solange wir 180.000 Österreicher haben, die keine Arbeit finden, ist es ja absurd, weitere Einstellungen oder weitere Ausländer zu integrieren.
Außerdem erneuerte Haider sein Nein zu jeder Beitragserhöhung für die Sozialversicherungen.
Zuerst müsste das Einsparungspotenzial durch die Zusammenlegung der Sozialversicherungsanstalten ausgeschöpft werden.
Dann präsentierte Haider eine von der FPÖ in Auftrag gegebene IMAS-Umfrage zur Position der Freiheitlichen nach Haiders Ausspruch von der ordentlichen Beschäftigungspolitik im Dritten Reich.
Ohne ihn, Heider, könne die FPÖ derzeit mit einem Wähleranteil von 16,8 Prozent rechnen.
Mit Heider beträgt er 19,9 Prozent.
Er, Heider, bringe derzeit also einen Bonus von 3,1 Prozent ein.
Auf die Frage, ob Heider für die österreichische Politik unverzichtbar sei, antworteten 27 Prozent der Befragten mit Ja, sagte Heider.
Ein Beitrag von Bernd Primosch.
Einen Megaskandal, den vermutet die grüne Alternative im Bereich der sechs Straßenbausondergesellschaften.
Mehrmals haben die Grünen bereits einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss gefordert, um insbesondere die Vorgänge bei der ASTRAG, der Adelberg Straßentunnel AG und der Pyren AG aufzuklären.
Der Generaldirektor dieser beiden Firmen, Heinz Thalierz, sitzt ja seit 7.
Mai in Untersuchungshaft.
Bei SPÖ und ÖVP ist man noch gegen einen derartigen Untersuchungsausschuss, die politische Verantwortung werde noch nicht gesehen.
Heute hat sich der Verkehrssprecher der Grünen, Rudi Anschober, neuerlich in der Straßenbaufähre zu Wort gemeldet und eine Überraschung präsentiert, Waltrad Langer berichtet.
Eine lange Liste von Vorwürfen in Bezug auf die Vorgänge rund um die Straßenbausondergesellschaften präsentierte Verkehrssprecher der Grünen-Alternative Rudi Anschober, bevor er in seinem Schlusswort eine Überraschung bietet.
Zuerst kurz die Kritik.
Dabei handelt es sich um Zustände, die der Rechnungshof bei der Geschäftsgebahrung der AStAG, der Arlberg Straßentunnel AG, fand und die unter anderem vom Rechnungshof Ausschuss im Parlament behandelt werden.
Generaldirektor der AStAG und auch der Pörn AG ist Heinz Thalierz, der wegen Verdunkelungsgefahr seit 7.
Mai in Untersuchungshaft in Innsbruck sitzt.
Anschober heute, die Sommerpause werde dazu genützt, den Straßenbau-Skandal klammheimlich zu entsorgen.
SPÖ und ÖVP hätten eine Weiterarbeit des Parlamentarischen Rechnungshof-Ausschusses über die Sommerpause hin verhindert.
Und entgegen den Versprechen des Justizministers sei es trotz der gigantischen Dimensionen der Angelegenheit nicht zu einer Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten der Justiz gekommen.
Der Innsbrucker U-Richter sei für das Verfahren nicht freigestellt worden.
Das sei eigentlich ein Justizskandal.
Und Aufklärung begehren die Grünen über die Tätigkeit des ehemaligen FPÖ-Handelsministers Norbert Steger.
Steger soll eine Tätigkeit bei der Firma CT Bitumen gehabt haben und diese Firma soll eine der Nutznießer von Aufträgen der Astak gewesen sein.
In seinem Schlusswort meint Anschober schließlich, Warum versucht man die Aufklärung in dieser Causa zu sabotieren, zu behindern, zu verzögern?
Das ist für uns das große Fragezeichen und Schlusswort,
Innerhalb der kommenden 24 Stunden wird der Untersuchungshäftling Thalierz entlassen.
Was die Innsbrucker Justiz zur Entlassung von Thalierz sagt, dazu eine Recherche der Innsbrucker Kollegen im nächsten Beitrag.
Vorher ein Vorschlag, den Anschober zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs macht.
Dafür soll das Ökopunktesystem genutzt werden.
Über dieses System verhandelt Österreicher mit der EG, um über eine Reduzierung der Lkw-Fahrten zu einer Reduzierung der Schadstoffbelastung zu kommen.
Das heißt,
Jeder Pkw-Transit durch Österreich in einem Bereich zwischen 30 und 50 Schilling, denke ich mir, wäre ein sozialverträglicher Kostenrahmen.
belastet werden sollte, das wären enorme Zusatzeinnahmen, um gleichzeitig einen attraktiven Parallelausbau für den öffentlichen Verkehr in Österreich finanzieren zu können.
Soweit der Verkehrssprecher der Grünen-Alternative Rudi Anschober.
Inwieweit bestätigt also die Innsbrucker Justiz, dass es zu einer Enthaftung vom suspendierten Astag-Generaldirektor Thal jetzt kommen soll?
Dazu aus Innsbruck Kurt Arbeiter.
Die Untersuchungshaft von Heinz Tallirz neigt sich dem Ende zu.
In den nächsten Tagen soll der Direktor der Albergstraßentundl AG und der Pyren AG entlassen werden, sagte heute der Untersuchungsrichter am Innsbrucker Landesgericht, Dr. Wolfgang Schaumburger.
Ein genauer Termin stünde noch nicht fest.
Es würden noch einige Erkenntnisse ausstehen, sagte er.
Für beide, Häftling und Richter, dürfte mit der Entlassung eine recht unangenehme Zeit zu Ende gehen.
Nach Ansicht des grün-alternativen Verkehrssprechers Rudi Anschober wurden dem Untersuchungsrichter die Ermittlungen im politisch hochbrisanten Fall Tallirz nicht eben leicht gemacht.
Die Zukunft von Tallirz als AStAG-Vorstand wird am kommenden Montag beraten.
Da wird der Aufsichtsrat über die Abberufung von Thalirz entscheiden.
Bisher ist Thalirz ja nur angewiesen, die Geschäftsräume nicht zu betreten.
Offiziell, aber immer noch in Amt und Würden.
Das könnte sich am Montag ändern.
Sogar mit ziemlicher Sicherheit, sagte heute das sozialistische Aufsichtsrat-Mitglied Ernst Fili.
Durch die gerichtlichen Ermittlungen rund um den Verdacht der Untreue sei Thalirz für viele Aufsichtsratsmitglieder einfach nicht mehr tragbar.
Ein neuer Vorstandsposten bei der AStAG ist mit 14.
Oktober dieses Jahres bereits ausgeschrieben.
soweit also Kurt Arbeiter vom Landesstudio Tirol.
Nur wenige Stunden nachdem der für gestern Nachmittag geplante Start der amerikanischen Raumfähre Atlantis wegen eines defekten Computers um mehr als eine Woche verschoben werden musste, verkündete das Weiße Haus die neue Raumfahrtstrategie der USA.
Ihr Hauptpunkt, die Raumfähren sind Auslaufmodelle, auch für bemannte Flüge soll in nicht allzu ferner Zukunft Raketen eingesetzt werden, Roland Machatschke berichtet.
Machen wir uns nichts vor, die Raumtransporttechnik der USA ist veraltet.
Mit diesen Worten kündigt der Vizepräsident Dan Quayle in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Nationalen Raumfahrtrats der USA das kommende Ende der Raumfähren an.
Die Endeavour, die als Ersatz für die zerstörte Challenger gebaut wurde und die im kommenden Jahr zum ersten Mal in den Weltraum starten soll, wird definitiv das letzte Shuttle der USA sein.
Die Raumfähren sollen jedoch so lange wie möglich weiterverwendet werden und deshalb müssen die Produktionsstätten für Ersatzteile erhalten bleiben.
Quayle erinnerte daran, dass die Konstruktion des Shuttles auf die 70er Jahre zurückgeht.
Die neue Raumfahrtstrategie der USA versucht, den Kardinalfehler der NASA-Planung wiedergutzumachen, nämlich das Shuttle als einziges Trägerfahrzeug zu konzipieren, auch für Aufgaben wie den Transport von Erdsatelliten, für die Menschen im All nicht gebraucht werden.
Ein für bemannte Flüge ausgelegtes Raumfahrzeug ist unendlich komplizierter, defektanfälliger und teurer als unbemannte Raketen.
In Zukunft sollen neue Raketen für solche Aufgaben gebaut werden.
Diese Raketen sollten letzten Endes auch für den Transport von bemannten Raumschiffen eingesetzt werden können.
Damit übernehmen die USA die Linie der Sowjetunion und der europäischen Weltraumbehörde ESA.
Die sowjetische Energia-Rakete kann sowohl für Satellitenstarts als auch für den Transport der bemannten Raumfähre Buran eingesetzt werden.
In gleicher Weise ist die Ariane 5 der ESA geplant, die unbemannt oder mit dem zukünftigen europäischen Raumschiff Hermes gestartet werden kann.
Die USA haben für die Zukunft noch eine weitere Möglichkeit.
Sie müssen im Zuge des START-Vertrags eine Reihe von Interkontinentalraketen abbauen.
Diese könnten für zivile Zwecke umkonstruiert werden, also statt Atomsprengköpfen in die Sowjetunion Satelliten in eine Erdumlaufbahn tragen.
vom All wieder zurück auf die gute Mutter Erde.
Heute läuft das Ultimatum des UNO-Sicherheitsrates ab, mit dem der Irak zur vollständigen Offenlegung seiner atomaren Rüstungspläne gezwungen werden soll.
In den letzten Wochen hatte der Irak ein regelrechtes Versteckspiel mit seinen Atomanlagen betrieben und stets nur zugegeben, was nicht mehr zu verbergen war.
Besonderes Aufsehen erregten zuletzt Enthüllungen, dass der Irak nach einem im Westen schon lange nicht mehr gebräuchlichen Verfahren spaltbares Material herstellen konnte.
Ein Experten-Team der Internationalen Atomenergieorganisation, die ihren Sitz in Wien hat, hat im Irak versucht, den Atomplänen Saddam Husseins auf die Spur zu kommen.
Heute haben die Experten in der Wiener UNO-City eine erste Bilanz ihrer Reise gezogen.
Von dort meldet sich Peter Fritz.
Zum dritten Mal waren Inspektoren der Atombehörde im Irak unterwegs.
Erst während ihrer Reise erfuhren sie von den Bemühungen der Iraker, angereichertes Uran selbst herzustellen.
Mit Hilfe eines Verfahrens, das im Westen als veraltet gilt und daher in der allgemein zugänglichen Fachliteratur ausführlich beschrieben wurde.
Nach einigen Nachfragen wurde ihnen diese Anlage auch gezeigt, zumindest ein Teil davon.
Die Inspektoren beschlagnahmten dort auch Maschinenteile.
In einer ersten Analyse stellte sich heraus, dass diese Teile aus speziell gehärtetem Stahl und mit hoher Präzision hergestellt wurden.
Für die Atombehörde ein Zeichen dafür, dass die Anlage zumindest in einer weiteren Ausbaustufe angereichertes Uran zum Bau von Atomanlagen produzieren hätte können.
Offiziell diente das alles nur der Forschung, aber die UNO-Inspektoren äußern Zweifel, vor allem weil sie keineswegs sicher sind, alles gesehen zu haben.
Der Atomexperte Dimitri Perikos aus Griechenland, der die Inspektionsreise geleitet hat, spricht jedenfalls von einem irakischen Programm, eingereichertes Uran zu produzieren.
Wir können aufgrund dieser Inspektion nicht sagen, wie groß das Ausmaß dieses Programms ist und ob es noch andere Orte gibt, an denen für dieses Programm gearbeitet wird.
Die nächsten Inspektionen müssen nun diese Informationen, die wir bekommen haben, ergänzen.
Die vierte Inspektionsreise wird am Samstag beginnen.
Sie wird speziell die Anlagen zur Urananreicherung im Irak unter die Lupe nehmen.
Dabei geht es auch um einen zweiten Komplex, den die Inspektoren an der Straße zwischen Bagdad und Mossul entdeckt haben.
Er sieht der ersten Anreicherungsanlage verblüffend ähnlich.
Nach irakischen Angaben ist es nur eine Attrappe als Ablenkungsziel für Bombenangriffe.
Auch daran zweifeln die Inspektoren.
Eines allerdings heben sie hervor, diesmal seien sie bei ihrer Reise nicht behindert oder bedroht worden, wie zum Beispiel auf der vorhergehenden Reise, als die UNO-Inspektoren sogar mit Warnschüssen daran gehindert wurden, eine Anlage zu inspizieren.
Soweit mein Bericht aus der UNO-City.
Ich gebe zurück ins Studio.
Berichterstatter war Peter Fritz.
Seit etwas mehr als einem Monat ist er im Amt, der neue Ministerpräsident der Türkei, Mesut Yilmaz.
Er ist auch Vorsitzender der ANAP, der türkischen Mutterlandspartei, die im Parlament in Ankara mit absoluter Mehrheit regiert.
Yilmaz ist 46 Jahre alt und hat die deutsche Schule in Istanbul besucht.
Als einer der ersten ausländischen Journalisten hatte Klaus Therr die Gelegenheit, mit dem neuen Ministerpräsidenten zu sprechen.
Im Interview geht es um die Folgen des Golfkrieges, die Rolle der Türkei im Mittleren Osten, den jüngsten Besuch George Bushs, aber auch um die Kurden und die Menschenrechte.
Herr Ministerpräsident, Präsident Bush ist gegangen.
Es gab viel Lob für Ihr Land.
Was wird Ihr Land für eine neue Rolle spielen, nachdem der Krieg beendet ist?
Wir wollen für die Länder dieser Region ein Musterland sein, das Religion, Islam und Demokratie
zusammenentwickelt hat oder kombiniert hat.
Aber im Osten ist doch etwas alles anders.
Ich meine, man hört doch, dass das Vertrauen dafür im Osten in Ihren Staat derzeit sehr gering ist.
Haben Sie Angst vor mehr Freiheit?
Vielleicht, dass Ihr Land auf den Weg Jugoslawiens kommt?
Was wir eigentlich schon seit mehr als fünf Jahren im östlichen Teil der Türkei erleben, kann man mit Nordirland vergleichen.
Das ist ein langwieriger Kampf des Staates gegen Separatismus.
Diese separatistischen Organisationen oder Gruppen werden keinesfalls von breiter Maßnahme unterstützt.
Und deswegen führen sie einen Guerillakrieg.
Der Staat wird diese terroristischen Aktionen unbedingt beenden.
unterdrückt.
Amnesty International spricht davon, dass die Türkei immer noch keine volle Demokratie ist.
Wenn die Türkei in die EG will, müssen Organisationen wie der Milli-Birlik-Kommission, also der Nationale Sicherheitsrat der Demokratie, weichen und man hört, dass diese Organisationen immer noch für sogenannte systematische Folter in ihrem Land zuständig sind.
Gibt es diese systematische Folter?
Ich glaube nicht, dass eine breite Folterkriminalität
zur Zeit in der Türkei ausgeübt wird.
Es gibt Einzelfälle und die Verantwortlichen werden verfolgt und bestraft.
Ich bin heute zehn Tage in ihrem Land und ich bin mehrmals beim Menschenrechtsverein gewesen.
Gerade heute gehe ich hin und da kommen ein paar junge Leute herein und sagen, wir sind heute entlassen worden.
Wir haben die Notiz, dass wir dürfen normal nur 15 Tage unter Untersuchungshaft sein und einige von unseren Leuten sind immer noch drinnen.
Das soll hier in Dall passiert sein, auf einer Polizeistation.
Ein Mädchen ist immer noch dort, haben sie gesagt.
Man hat das Mädchen zugerichtet, dass sie im Unterleib blutet.
Sie heißt Seher und ist aus Zonguldak.
Und sie sieht nichts mehr.
Sind das nicht schreckliche Vorwürfe?
All diese Vorwürfe sind
ernsthaft zu forschen.
Also das ist unbedingt eine Untersuchung bedürftig.
Denn man hat solche Vorwürfe in der Vergangenheit nur rein aus propagandistischen Zwecken gemacht.
Und viele dieser Vorwürfe haben als unbegründet
Deswegen sind wir zur Zeit ein bisschen mit Vorbehalt gegen solche Vorwürfe.
Das meint der neue türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz, mit ihm sprach Klaus Thea.
12 Uhr 52 nun zum Kulturbeitrag im Mittagsschanal.
Gleich am Eröffnungstag der Salzburger Festspiele, also morgen Freitag, findet im Landestheater die einzige echte Schauspielpremiere dieses Sommers statt.
Jürgen Flimm inszeniert Hugo von Hoffmannsthal's Lustspiel Der Schwierige mit Schauspielern des Burgtheaters, das die Aufführung im September auch in sein Repertoire übernehmen möchte.
Hören Sie aus Salzburg, Volkmar Parschalk.
Hugo von Hoffmannsthal's Lustspiel Der Schwierige handelt von einem typisch österreichischen Menschen, dem es, Zitat, unmöglich ist, den Mund aufzumachen, ohne die heillosesten Verwirrungen anzurichten.
Er, in dem die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs nie wieder heilbare Spuren hinterlassen haben, scheut jede verbindliche Formulierung, weil er keinem anderen Menschen seine innere Freiheit nehmen will.
So zieht er sich auch von den Frauen zurück, bis die richtige, die zauberhaft ernste Helene Altenwil die Sache selbst in die Hand nimmt.
Was hat uns Hoffmannsthals Text heute zu sagen?
Regisseur Jürgen Flimm.
Also es ist ein ganz tolles Stück, finde ich, über die Problematik der Männer.
Hans Karl Bühle ist, finde ich, eine absolut moderne Figur.
Und dem gegenüber stehen die zwei Frauen, also die Elaine und die Antoinette, und das sind auch zwei absolut moderne Figuren, finde ich.
Die können nur beide von Bodo Strauss sein.
Der Schwierige setzt das Österreichische als Sprache voraus.
So hat Jürgen Flimm im Ensemble fast ausschließlich österreichische Schauspieler wie Karl-Heinz Hackl, Julia Stemberger, Otto Schenk, Gerdraud Jesserer, Kitty Speiser und Nicolin Kunz ausgewählt.
Ich denke, es können nur Österreicher spielen.
Ich glaube, dass das deutsche Schauspieler nicht spielen können.
Das hat aber was mit dem Idiom zu tun.
Ich glaube nicht, dass man sich das auf Preußisch anhören kann.
Die dekorativen Bühnenbilder, die die Jahrhundertwende und die frühen 20er Jahre zitieren, stammen von Erich Wonder.
Die sehr eleganten Kostüme schuf der Pariser Modestar Karl Lagerfeld.
Der erste Raum ist ein großer Glaskubus, sehr luxuriös eingerichtet mit Tonnettmöbeln.
Ein bisschen jugendstilig die ganze Sache, so dass, wie gesagt, er hat sich ein Glashaus in seinem Garten gebaut und darin lebt er und da will er unberührt sein.
Julia Stemberger, die in Salzburg schon die Jugend im Bauer als Millionär und als Mädel aus der Vorstadt gespielt hat, sieht die Helene Altenwil als eine moderne Frau.
Es ist ein sehr emanzipiertes Mädchen oder eine junge Frau, eine sehr starke Frau und eine, die ihr Leben selber in die Hand nimmt und in dem Fall nicht nur ihr eigenes, sondern eigentlich nimmt sie auch ein bisschen den Karibül.
in die Hand.
Karl-Heinz Hackl hat keine Angst vor den immer wieder zitierten Rollenvorgängern Gustl-Waldau, Leopold Rudolf, Robert Lindner und O. W. Fischer, der 1968 diese Rolle bei den Salzburger Festspielen verkörpert hat.
Die Schwierigkeit, mit Hans Karl Bühl umzugehen, sieht Hackl so.
Es ist so, dass ich wieder einmal vor der Aufgabe stehe, ein Mannsbild zu dekufrieren.
Das heißt, aufzudecken, was dahinter steckt.
die Weiblichkeit, und das geht es ja in dem Stück, ein angenehmer Mensch und eigentlich ein gefährlicher Zeitgenosse.
Das ist die Schwierigkeit, diese Gratwanderung zwischen
eigentlich einer, der zwischen seinen Vorurteilen und seiner Toleranz hin und her schwankt.
Von Karl-Heinz Hackl und die Schwierigkeiten, den Schwierigen zu spielen, nun zu Wilfried Schirrlbauer und die Zusammenfassung der Informationssituation.
Jugoslawien.
In Ostkroatien gehen die Kämpfe zwischen Kroaten und Serben weiter.
Bei neun Auseinandersetzungen sind in der vergangenen Nacht mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.
Das Bundesparlament in Belgrad hat gestern Abend in einem Friedensappell zur sofortigen Beendigung aller Kämpfe in Jugoslawien aufgerufen.
Sowjetunion.
In Moskau ist am Vormittag das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei zu einer Plenartagung zusammengetreten.
Der Generalsekretär der KPDSU, Staatspräsident Gorbatschow, hat zu Beginn des ZK-Plenums die Einberufung eines ordentlichen Parteitages im Herbst vorgeschlagen, um dort ein neues Parteiprogramm zu beschließen.
In einem Entwurf für ein neues Parteiprogramm, das im Zentralkomitee diskutiert wird, sind die Einführung der Marktwirtschaft und der Übergang zur parlamentarischen Demokratie enthalten.
Vereinte Nationen.
Der UNO-Sicherheitsrat befasst sich heute mit der Frage, ob die UNO-Sanktionen gegen den Irak gelockert werden sollen.
Der Irak hat die UNO ersucht, wieder irakische Ölexporte zuzulassen.
Mit dem Erlös will der Irak nach eigenen Angaben Medikamente und Lebensmittel kaufen.
Österreich.
Der Tiroler Landeshauptmann Partel hat das jüngste Angebot der Europäischen Gemeinschaft im Streit um den LKW-Transit zurückgewiesen.
Die EG will die Forderung nach Halbierung der Abgase zwar erfüllen, dafür aber eine Option auf zusätzliche LKW-Fahrten durch Österreich haben.
Partel sagte, die Belastungsgrenze für Tirol sei bereits erreicht.
Sollte die EG den Güterverkehr über die Alpen verstärken wollen, werde Tirol dies mit allen Mitteln verhindern.
das Wetter bis morgen früh.
Wechselnd meist aber stark bewölkt, immer wieder Regen, während der kommenden Nacht auch ergiebig.
Tageshöchsttemperaturen nur 16 bis 21 Grad.
Das war das Mittagsjournal.
Am Mikrofon war Herbert Dobrowolny.
Ich verabschiede mich im Namen aller Kollegen der Technik und der Redaktion.
Scharmützel zwischen Bundesarmee und kroatischer Nationalgarde nehmen vor allem in Ostkroatien zu. Der kroatische Präsident Tudjman spricht vom Krieg gegen das "bolschewistische Großserbien".
Mitwirkende:
Orter, Friedrich [Gestaltung]
Datum:
1991.07.25 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Medien und Kommunikation
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten