Mittagsjournal 1992.02.28

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Er hat mich verliebt.
    Guten Tag, Sie hören das Mittagsjournal, es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Das Wichtigste zum Themenangebot der folgenden Stunde.
    Wir erwarten ein weiteres Gespräch mit dem Innenminister über die Verhaftung von Jack Unterweger und versuchen Details der weiteren Vorgangsweise in diesem Fall zu eruieren.
    Darüber hinaus hören Sie ein Interview mit der FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Heide Schmidt über den Rückzug Georg Mautner-Markhoffs aus allen FPÖ-Spitzenfunktionen.
    Wir berichten über eine große Wirtschaftskonferenz, zu der die ÖVP geladen hatte.
    Sie hören Details zur schwierigen Frage, wie bringt man die Autos aus den Städten, Thema einer Greenpeace-Studie.
    Nun will auch Finnland in die EG.
    Vor dem Referendum in Bosnien-Herzegowina hören Sie ein Interview mit Präsident Iset Bejovic.
    Neue Verschärfung der Lage in Bergkarabach.
    Der Problemkreis Gentechnik und Rechtslage, das ist Gegenstand eines der weiteren Beiträge.
    Vor der Wetterprognose, erster Programmpunkt, wie immer die aktuelle Meldungsübersicht, heute von Susanne Meisner-Sindeler.
    Sprecher ist Wilfried Schirlbauer.
    USA, Österreich.
    Die Flucht von Jack Unterweger ist zu Ende.
    Unterweger wurde in Miami, in Florida festgenommen.
    Er steht im Verdacht, mehrere Prostituierte ermordet zu haben.
    Innenminister Löschnack bezeichnete die Verhaftung als beachtlichen Erfolg der österreichischen Kriminalpolizei.
    Löschnack sagte, man habe seit einiger Zeit ziemlich genau gewusst, dass sich Unterweger nach Miami absetzen wolle und die amerikanischen Behörden darauf aufmerksam gemacht.
    Nach Angaben des Innenministers haben sich die Verdachtsmomente gegen Unterweger in einigen Bereichen verdichtet.
    Der Leiter des Grazer Straflandesgerichtes teilte mit, dass das Auslieferungsbegehren noch heute abgeschickt werden soll.
    Großbritannien.
    Im Londoner Bahnhof London Bridge ist heute früh eine Bombe explodiert.
    Nach jüngsten Meldungen wurden etwa 20 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer.
    Zum Zeitpunkt der Explosion waren sowohl der Eisenbahnbahnhof als auch die angeschlossene U-Bahn-Station mit Pendlern überfüllt.
    Bisher hat sich noch niemand zu dem Anschlag bekannt.
    Kroatien.
    Kurz vor der Entsendung von UNO-Friedenstruppen nach Kroatien ist der Waffenstillstand wieder gebrochen worden.
    Die Hafenstadt Dubrovnik wurde gestern mit Artillerie beschossen.
    Die Angriffe waren nach einem Bericht des kroatischen Rundfunks die schwersten seit Beginn der Waffenruhe Anfang Jänner.
    In Bosnien-Herzegowina ist die Situation vor dem Referendum über die Unabhängigkeit am Wochenende gespannt.
    Vereinte Nationen.
    Der UNO-Sicherheitsrat hat dem Irak eine Frist für die Zerstörung von Raketenproduktionsanlagen gesetzt.
    Die Anlagen sollen bis heute Abend von UNO-Inspektoren unbrauchbar gemacht werden.
    Nach Angaben des Sicherheitsratspräsidenten Pickering werden Maßnahmen überlegt, die Bagdad zur Einhaltung der Auflagen nach dem Golfkrieg veranlassen sollen.
    Einzelheiten nannte er nicht.
    Der Golfkrieg ist genau heute vor einem Jahr zu Ende gegangen.
    Der Jahrestag wurde in Kuwait stürmisch gefeiert.
    Gemeinschaft unabhängiger Staaten.
    Armenien und Aserbaidschan stehen wegen des Konfliktes um die Region Bergkarabach vor einem offenen Krieg.
    Beide Republiken haben gestern über Großoffensiven der Gegenseite in Bergkarabach berichtet.
    An den Kämpfen sollen sich tausende Soldaten beteiligt haben.
    Armenien hat seine Soldaten in den GUS-Streitkräften aufgefordert, nach Hause zurückzukehren.
    Die Angehörigen von GUS-Soldaten werden unterdessen aus den Kampfgebieten evakuiert.
    USA.
    Auch die vierte Runde der Nahostfriedensgespräche hat bisher keine Fortschritte gebracht.
    Die Verhandlungen in Washington wurden auf Montag vertagt.
    Die jüngste Gesprächsrunde war bisher vor allem vom Streit um die israelische Siedlungspolitik geprägt.
    Der israelische Ministerpräsident Shamir hat die USA kritisiert, weil sie Israel mit der Kürzung von Kreditbürgschaften gedroht haben.
    Die Palästinenser lehnen den israelischen Vorschlag für eine begrenzte Selbstverwaltung im Gazastreifen und im Westjordanland ab.
    Finnland.
    Die Regierung in Helsinki will um die Aufnahme Finnlands in die EG ansuchen.
    Das Parlament wird Mitte März über den Regierungsschlussbeschluss abstimmen.
    Österreich.
    Im Konflikt zwischen dem Sankt Pöltener Bischof Krenn und dem Paudorfer Pfarrer Fischer wird nun auch die Volksanwaltschaft aktiv.
    Volksanwalt Kohlmeier hat angekündigt, er werde ein Prüfverfahren über die Resolution des Paudorfer Gemeinderates einleiten.
    In der Entschließung sprechen sich die Gemeindevertreter einstimmig für den Verbleib des Pfarrers aus.
    Krenn hat dies als versuchte politische Einflussnahme auf die innere Ordnung der Kirche bezeichnet.
    Pfarrer Fischer hatte Krenn öffentlich vorgeworfen, Mittel der Kirchensteuer verschwendet zu haben.
    Der Bischof drohte ihm daraufhin mit Amtsenthebung.
    Etwa 5000 Gäste haben in der vergangenen Nacht den traditionellen Wiener Opernball besucht.
    Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen der Polizei fand vor der Oper eine Kundgebung von etwa 400 Gegnern der Veranstaltung statt.
    Zwischenfälle gab es nicht.
    Kanada.
    Der kanadische Fischereiminister will das Abschlachten von Robbenbabys wieder erlauben.
    Der Minister begründete seine Absicht damit, dass die Zahl der Robben an der kanadischen Atlantikküste stark gestiegen sei.
    Dadurch ist angeblich der Fischbestand bedroht.
    Das Erschlagen von neugeborenen weißen Sattelrobben auf dem Park Eis vor Neufundland war unter dem Druck von Umwelt- und Tierschutzorganisationen vor zehn Jahren weitgehend eingestellt worden.
    Ein Blick auf die Uhr, es ist nun 12.06 Uhr, wie angekündigt, jetzt nach den Nachrichten zur Wetterlage und zur Prognose.
    Dazu meldet sich Andreas Thiesner.
    Ein Hoch über Mitteleuropa sichert unser sonniges und frühlingshaftes Wetter.
    Die Luft ist trocken, deshalb können sich auch keine Wolken bilden.
    Nur im Raum Linz-Wels ist sie knapp über dem Boden noch feucht.
    Hier gibt es seit Tagen schon dichten Nebel.
    Jetzt die Meldungen von 12 Uhr.
    Dabei sind Wien-Heiter bei 9 Grad, Eisenstadt-Wolkenlos 10, St.
    Pölten-Wolkenlos 7, Linz-Wolkenlos 5, Salzburg-Heiter 10, Innsbruck-Heiter 7 Grad, Bregenz-Heiter 6, Graz-Wolkenlos 9 und Klagenfurt-Heiter bei 8 Grad.
    Sehr interessant sind zur Zeit die Unterschiede zwischen den höchsten Temperaturen am Tag und den tiefsten Werten in der Nacht.
    Die Differenz beträgt bis zu 20 Grad, so hat es zum Beispiel gestern im Lungau zwischen minus 10 und plus 10 Grad.
    In ganz Österreich scheint heute wieder die Sonne, meist ist es sogar wolkenlos, dunstig nur im Wiener Raum.
    Die Temperaturen am Nachmittag zwischen 8 und 13 Grad, in 2000 Meter hat es um 0 Grad.
    In der kommenden meist klaren Nacht sinken die Temperaturen auf etwa 0 Grad, in einzelnen Altentillern bis auf etwa minus 10 Grad.
    Und auch das Wochenende ist kurz beschrieben ähnlich wie heute in der Früh Nebel, vor allem in Linz und Graz, der löst sich meist rasch auf, dann aber wieder in ganz Österreich sonnig und weiterhin mild.
    Danke, Andreas Thiesner.
    Zwei Wochen lang war Jack Unterweger der meistgesuchte Mann unseres Landes.
    Mit einem Haftbefehl wegen des Verdachts auf mehrfachen Prostituiertenmords ist Unterweger jetzt in den USA in Miami festgenommen worden.
    In seiner Begleitung seine 18-jährige Freundin Bianca.
    Unterweger war 1976 wegen eines Frauenmordes in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilt worden und hatte hinter Gittern eine Karriere als Literat begonnen.
    Im Mai 1990 ist er schließlich freigelassen worden.
    Der Verdacht dann, der vor wenigen Wochen aufgetaucht ist, Unterweger könnte nach seiner Haftzeit insgesamt sieben Frauen umgebracht haben.
    Innenminister Franz Löschnack hat heute schon im Morgensjournal spärliche Einzelheiten über die in Miami erfolgte Festnahme erzählt.
    Weitere Details hat Hans-Christian Unger jetzt im Lauf des Vormittags bei Löschnack zu erkunden versucht.
    Herr Minister, Sie haben heute Morgen schon all die Polizisten und Kriminalbeamten für den Erfolg hochgelobt.
    Wer war denn schließlich und was war für den Fahndungserfolg ausschlaggebend?
    Und wann war es klar, dass Unterweger in den USA ist?
    Und wie ist es denn schließlich dort zur Verhaftung gekommen?
    Wie ich schon vor einigen Stunden gesagt habe, war es ein Ergebnis
    kriminalistischer Kleinarbeit, die zur Festnahme des Herrn Unterwegers geführt hat, und wie ich meine, einer beachtenswerten, ja, sehr guten kriminalistischen Arbeit.
    Wir sind nämlich vor einigen Tagen auf den möglichen Fluchtweg gestoßen, der von
    der Schweiz über Frankreich nach den Vereinigten Staaten geführt hat und es war zu erwarten, dass das Ende dieses Fluchtweges in Miami sein wird.
    Wir konnten daher die Behörden der Vereinigten Staaten entsprechend informieren und bitten besondere Sorgfalt auf ein
    allfälliges Auftauchen des Herrn Unterwegers zu legen.
    Das ist geschehen und das hat zur Festnahme geführt.
    Wieso hat man angenommen, dass Miami sein Fluchtziel ist?
    Wir ermittelten, dass Herr Unterweger mit einem Flugticket unterwegs sein wird, das dies nach Miami führt.
    Es heißt, dass Jake Unterweger, so liegen mir Informationen vor, am 16.01. eingereist sein soll in die Vereinigten Staaten.
    Das wäre drei Tage gewesen, nachdem der Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden ist.
    Ich habe dieses Datum noch nicht verifiziert, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es stimmt.
    Dann heißt es auch, dass
    es auch geholfen haben soll, ihm auf die Spur zu kommen, dass er in seiner Einreiseerklärung falsche Erklärungen abgegeben haben soll, falsche Angaben gemacht haben soll?
    Das ist mit ein weiterer Grund, der dann zur Aktivität der US-Behörden geführt hat.
    Und wissen Sie, Herr Minister, wie es seiner Freundin Bianca geht?
    Ist die schon auf dem Heimweg oder bleibt die noch drüben?
    Die Mutter der Freundin hat uns gebeten, sich um das Mädchen zu kümmern.
    Diesem Ersuchen werden wir entsprechen und werden das Mädchen betreuen.
    Herr Minister, glauben Sie, dass die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen, der Erhebungen ausreichen, dass das Gericht in Miami über Unterweger die Haft verhängen wird?
    zur Kenntnis zu nehmen, dass in Österreich der gesamte Fall gerichtsanhängig ist.
    Es ist daher ausschließlich eine Entscheidung der österreichischen Gerichte gewesen, einen Haftbefehl auszustellen.
    Das ist geschehen.
    Es ist jetzt Sache der Gerichte, das Auslieferungsbegehren voranzutreiben.
    Das wird noch heute eingeleitet und es ist in weiterer Folge
    Sache der Gerichte in den Vereinigten Staaten, diesem Auslieferungsbegehren gemäß dem bestehenden Auslieferungsvertrag zu entsprechen oder nicht.
    Wir seitens der Exekutive gehen davon aus, dass dem entsprochen werden wird und ich nehme an, dass die Gerichte in Österreich endlich denken.
    Wir bleiben beim Thema, im Detail aber nun zu weiteren offenen Fragen in der Causa Unterweger.
    Welche Schritte werden nun technisch gesetzt werden?
    Wie verhält es sich etwa mit der Frage der Auslieferung, wie schon kurz angeschnitten?
    Im Folgenden dazu Armin Wolf.
    In knapp acht Stunden um 14 Uhr Ortszeit wird Jack Unterweger in Miami einem Bundesrichter vorgeführt.
    Der muss entscheiden, ob der gestern festgenommene Unterweger weiter in Haft bleibt oder ob er etwa gegen eine Kaution freigelassen wird.
    Das sei aber eine eher unwahrscheinliche Variante, meint Dr. Gerhard Litzka, Pressesprecher im Wiener Justizministerium, über das das Auslieferungsbegehren an die USA laufen wird.
    in dem, der in den USA vorhanden ist, jetzt in der österreichischen Botschaft.
    Es gibt also schon sozusagen Unterlagen aus dem Steckbrief heraus, Verdachtsmomente, die sollten eigentlich vor der Hand einmal reichen.
    In Österreich liegt der Fall einmal vorerst beim Straflandesgericht Graz.
    In Graz wurde ja auch am 13.
    Februar der Haftbefehl gegen Czech Unterweger ausgestellt.
    Und zwar im Zusammenhang mit zwei Prostituiertenmorden.
    Auf diesem Haftbefehl beruht auch der internationale Unterwegersteckbrief.
    Das Grazer Gericht muss nun an die amerikanischen Behörden ein Auslieferungsansuchen stellen.
    90 Tage hat man dazu laut einem österreichisch-amerikanischen Abkommen aus dem Jahr 1930 Zeit.
    Die Grazer wollen das Gesuch aber bereits heute an das Wiener Justizministerium weiterleiten.
    Von dort wird es dann dann via Interpol so schnell wie möglich nach Miami geschickt.
    Laut dem Leiter des Grazer Straflandesgerichts, Winfried Enge, wird es in dem Antrag um Mordern sieben Prostituierten gehen, also nicht nur um jene zwei Fälle, die im Haftbefehl angeführt sind, und außerdem auch um Menschenhandel.
    Die amerikanischen Justizbehörden müssen dann binnen drei Monaten über die Auslieferung entscheiden.
    Für eine solche Auslieferung verlangen die amerikanischen Vorschriften eine sehr gut dokumentierte Beweislage.
    Justizministeriums Sprecher Gerhard Litzker.
    Im österreichischen Auslieferungsersuchen sind Beweisunterlagen beizulegen, die nach dem Vertrag zu mehr als 50% eine Wahrscheinlichkeit nahelegen, dass der Verdacht konkretisiert werden kann, dass die Tat möglicherweise begangen worden ist, die eine oder andere.
    Das Gericht ist hier autonom in den USA, kommt es zu dem Schluss, dass die Unterlagen nicht ausreichen, kann man sich noch bemühen, alles fließt ja, noch weiteres nachzureichen.
    Das hat es immer wieder gegeben.
    Wenn das auch nicht ausreicht, dann ist mit der Auslieferung eben nicht weiterzukommen.
    Eine Besonderheit von Auslieferungsverfahren ist der Grundsatz der Spezialität.
    Demnach könnte Unterweger, wie jeder andere auch, nur wegen ganz bestimmter Delikte nach Österreich ausgeliefert werden, die er nach Ansicht des amerikanischen Richters eben mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent begangen haben soll.
    Und das hätte auch entscheidenden Einfluss auf ein mögliches Gerichtsverfahren gegen Unterweger in Österreich, erläutert Gerhard Litzker.
    Der ausliefernde Staat
    liefert wegen bestimmter Fakten aus.
    Und nur wegen dieser Fakten, deretwegen jemand letztlich ausgeliefert wird, kann der Staat, der die Auslieferung begehrt hat, in dem dann der Verdächtige zurückkommt, den Betreffenden verfolgen.
    Alles andere fällt damit
    Das ist jetzt theoretisch gesprochen, wenn die österreichischen Justizbehörden, sagen wir, fünf Fälle übermitteln, wo wir sagen, also da könnte Jack Unterweger beteiligt gewesen sein, und das amerikanische Gericht sagt aber nur ein Fall, da scheint er uns sozusagen halbwegs überzeugend, dann könnte Jack Unterweger nur wegen eines Falles in Österreich vor Gericht gestellt werden.
    Das ist jetzt Ihre Überlegung, ich möchte mich da nicht einmischen, aber vom Grundsätzlichen her, ganz allgemein gesprochen, gilt dieses Prinzip für jeden Fall.
    Sollte das Gericht in den USA die Auslieferung ablehnen, weil ihm die Beweise nicht ausreichend erscheinen, heißt das noch nicht, dass Unterweger der österreichischen Justiz entgeht.
    Denn er könnte dann noch immer aus den USA abgeschoben werden.
    Zum einen schlichter als unerwünschter Einwanderer oder auch, weil er offenbar bei seiner Einreise in die USA falsche Angaben gemacht hat.
    Eine solche Abschiebung hängt jedoch ausschließlich von den US-Behörden ab und ist von Österreich außen nicht zu beeinflussen.
    Sollte Unterweger jedoch aus den USA ausgewiesen werden, würde ihn in Österreich sein Haftbefehl erwarten.
    Sie hörten einen Bericht von Armin Wolf.
    12.17 Uhr ist es gleich.
    Nächstes Thema, der Rückzug von Georg Mautner-Markhoff aus allen Spitzenfunktionen der FPÖ.
    Diesen für die Öffentlichkeit überraschenden Schritt teilte der bisherige FPÖ-Wirtschaftssprecher und Stellvertreter von Bundesobmann Haider in einem kurzen Brief an die Bundespartei mit.
    Mautner-Markhoff will aber weiter Parlamentsabgeordneter bleiben.
    FPÖ-Generalsekretär Maischberger meinte, in einer Aussendung sinngemäß der Rückzug Mautner-Markhoffs sei eine Reaktion auf den an diesen gerichteten Vorwurf nur mangelnde Aktivitäten zugunsten der Partei gezeigt zu haben.
    Mautner-Markhoff selbst ließ in diversen Stellungnahmen durchblicken, dass er mit der Linie Jörg Haiders, Stichworte Kandussi oder Mölzer, nicht mehr voll einverstanden sei.
    Haider selbst hat bisher noch nicht Stellung bezogen.
    Wie sieht die wie Mautner-Markhoff als liberal eingestufte Präsidentschaftskandidatin der FPÖ, Heide Schmidt, den Rückzug von Mautner-Markhoff?
    Ich möchte sie nicht weiter kommentieren, außer dass es mir leidtut, dass Mautner-Markhoff diesen Schritt gesetzt hat, denn er ist mir immer eine wichtige Stimme gewesen.
    Einer der Gründe, die angeklungen sind, ist der Zusammenhang mit den Äußerungen des freiheitlichen Bundesrates Mölzer.
    Ich glaube, dass die Begründung, warum jemand eine Konsequenz zieht, von ihm selber gegeben werden soll.
    Ich halte nichts davon, dass andere das interpretieren.
    Kann man aber Mautner-Markows Vorgehen dahingehend entsprechen, dass irgendetwas in der freiheitlichen Partei ihm als Liberalen nicht passt?
    Er hätte wohl diesen Schritt nicht gesetzt, wenn er
    mit allem einverstanden gewesen wäre.
    Das heißt, er hat die Konsequenz aus einer unterschiedlichen Meinung herausgezogen, die er zu manchen Dingen in der Partei hat und das muss man respektieren und ich respektiere das.
    Was bedeutet denn sein Schritt eigentlich für die Freiheitliche Partei?
    Also für mich bedeutet das ganz konkret,
    dass ich einen wichtigen Berater weniger habe im Präsidium.
    Das heißt, dass wir einen wichtigen Berater weniger haben im Präsidium.
    Aber ansonsten bleibt er uns ja erhalten und darüber bin ich durchaus froh.
    Heißt sein Rückzug aus dem Präsidium weniger Liberalität im Präsidium?
    Nein, das glaube ich ganz bestimmt nicht.
    Denn, ich habe es schon gesagt, es ist eine Stimme weniger.
    Das heißt nicht, dass es weniger Liberalität gibt.
    Haben Sie, die Sie ja auch in die Reihen der ausgeprägt Liberalen in der Freiheitlichen Partei gezählt werden, sich jemals in der letzten Zeit, als es rund um den Bundesrat Mölzer die Diskussionen gab und andere Dinge mehr, jemals überlegt einen ähnlichen Schritt zu setzen?
    Über Schrittweg, glaube ich, sollte man dann reden, wenn man sie setzt und nicht, was man irgendwie überlegt.
    Ich habe noch nie etwas von Ankündigungspolitikern gehalten und halte daher auch nichts von Leuten, die irgendwelche Dinge ankündigen, die dann nicht kommen.
    Das heißt, wenn etwas soweit ist, dann soll man es tun.
    Wenn es nicht soweit ist, soll man nicht darüber reden.
    Generalsekretär Maischberger hat die Reaktion von Mautner-Markhofer als überzogene Reaktion bezeichnet.
    Ist es das Ihrer Meinung nach?
    Das ist die Presseaussendung des Generalsekretärs gewesen.
    Ich habe dazu keine gemacht und ich hätte auch eine solche nicht gemacht.
    Wie würden Sie denn das beurteilen oder definieren?
    Es war eine Konsequenz, die Mautner-Markus gezogen hat und die seiner Persönlichkeitsstruktur entspricht.
    Und ich respektiere das.
    Hätten Sie, wären Sie in seiner Rolle, in seiner Situation eine ähnliche Entscheidung auch so getroffen?
    Das kann man nicht beantworten.
    Ich bin nicht in seiner Rolle.
    Ich bin in meiner Rolle und ich habe diese Entscheidung nicht getroffen.
    Wie erklären Sie es sich denn, dass obwohl es ja immer wieder mal Unmutsäußerungen in Gremien der Freiheitlichen Partei gibt, es doch wenige sind, die so dezidierte Schritte setzen wie Mautner-Markhoff?
    Das ist auch eine Frage, wie ich vorher schon gesagt habe, der Personen.
    Es wäre schlimm, wenn es bei uns in den Gremien keine Unmutsäußerungen, keine Besprechungen, keine Kritik gäbe.
    Dann wären wir ja das,
    was man uns immer vorwirft, nämlich eine Führerpartei.
    Wir sind das nicht.
    Wir sind eine Partei, in der es möglich ist, unterschiedliche Auffassungen offen auszutragen.
    Und dann gibt es halt einmal jemanden, der sagt, ich will nicht mehr, und andere sagen, ich mache weiter.
    Das ist keine Frage von Liberalität, sondern das ist eine Mentalitätsfrage.
    Haben sich eigentlich in der letzten Zeit in den freiheitlichen Gremien Unmutsäußerungen besonders geholfen?
    Alleine die Formulierung Unmutsäußerung halte ich nicht für richtig, sondern es werden jeweiligen politischen Fragen, jene die die anderen Parteien betreffen, jene die die eigenen Reihen betreffen, in einem solchen Gremium natürlich regelmäßig besprochen.
    Und da gibt es immer unterschiedliche Auffassungen.
    Und wie man das dann einreiht, ob das
    Kritik ist, ob das Weiterentwicklung ist, wie immer Sie wollen, das sind Gespräche, die geführt werden, das sind Diskussionen, die geführt werden.
    Und bei uns gibt es viele Diskussionen.
    Das halte ich auch für wichtig in einer freiheitlichen Partei.
    Und die Gesamtstimmung ist Ihrer Meinung nach im Moment wie?
    Die Gesamtstimmung ist Aufbruchstimmung.
    Gisela Hopfmüller hat mit der Präsidentschaftskandidatin der FPÖ, Heide Schmidt, gesprochen, über die Entscheidung von Georg Mautner-Markhoff, sich aus allen FPÖ-Spitzenfunktionen zurückzuziehen.
    SPÖ-1030er-Der Josef Zschapp hat heute gleich zwei seiner Parteifreunde mit Kritik bedacht.
    Den Wiener Bürgermeister Helmut Zilk wegen seiner Vorgangsweise im Falle Bank Austria und den Welser Bürgermeister Karl Bregartner, weil sich dieser nach wie vor weigert, braune Flecken aus der Stadt zu entfernen, Manfred Steinhuber berichtet.
    SPÖ-Zentralsekretär Josef Zschab findet es gar nicht ersprießlich, wenn die Probleme einer Bank in die tagespolitische Auseinandersetzung hineingezogen werden.
    Und er meint damit die Bank Austria und deren Aufsichtsratsvorsitzenden Helmut Zillig.
    Ich hätte es für sinnvoll erachtet, wenn die Debatte
    in erster Linie dort durchgeführt wird, wo sie hingehört, nämlich in den Aufsichtsrat.
    Es mag zwar der eine oder andere effektvolle Auftritt den einen oder anderen persönlichen Effekt ergeben, ich glaube aber doch, dass es in der Sache selbst, nämlich zur Lösung dieses Problems, nicht wirklich immer ein konstruktiver Beitrag sein muss,
    und hoffe daher, dass zumindest jetzt ein Prozess einsetzt, wo das an Ort und Stelle nicht im Aufsichtsrat diskutiert und gelöst werden soll und wo man nicht die Probleme eben
    für persönliche Effekte ausnutzt.
    Allerdings solle man nun, meint Ciab, nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und gleich alle Politiker aus Aufsichtsräten abziehen.
    Und konkret gefragt, ob das auch für Helmut Zilk gelte, sagt Ciab, Mit dem erwähnten Agierenden sollte man sich jetzt einmal
    einfach auseinandersetzen, indem er das einmal aufarbeitet und einmal diskutiert, warum er unbedingt diese Vorgangsweise wählen musste.
    Ich habe mich das glücklich verstanden, diese Vorgangsweise, und man sollte da einmal
    Gespräche führen, aber ich würde jetzt nicht gleich zu dieser Schlussfolgerung kommen.
    Der zweite Bürgermeister, mit dem der Zentralsekretär nicht zufrieden ist, ist Karl Pregartner aus der oberösterreichischen Stadt Wels.
    In Wels gibt es nämlich braune Flecken.
    Eine Straße, die den Namen des Dichters des Hakenkreuzliedes Otto K. Kernstock trägt, eine Turnhalle, die nach Moritz Etzold, einem NSDAP-Kreisschulungsleiter, benannt ist und eine Gedenktafel der Kameradschaft IV der Waffen-SS.
    Diese braunen Flecken sollen weg, das hat auch der oberösterreichische Landesparteivorstand der SPÖ beschlossen.
    Aber der Welser Bürgermeister sagt nein, eine Haltung, die Zschapp unverständlich findet.
    Er tut ja damit auch der Stadt Wels keinen guten Dienst, denn das ist doch ein Ruf, den diese Stadt dann bekommen wird,
    den es doch eigentlich nicht verdienen würde.
    Und dieser Ruf würde auch die Grenzen der Stadt überschreiten und wäre letztlich für Oberösterreich und Österreich doch insgesamt nicht nützlich.
    Daher meine ich, sollte er das wirklich noch einmal überdenken.
    Nun aber der Bürgermeister von Wels ist ja solchen Appellen, die es schon mehrfach gegeben hat, anscheinend nicht sehr zugänglich.
    Er bleibt ja stur, könnte man sagen.
    Kann sich die Partei das bieten lassen, dass eine Ortsorganisation sich beharrlich gegen Beschlüsse des Landesparteivorstandes verhält?
    Das kann sich die Partei in Wirklichkeit nicht bieten lassen, das ist völlig richtig.
    Und ich denke, dass da erstens einmal auch die Welser Sozialdemokraten gefordert sind, sich einmal kritisch mit ihrem Bürgermeister auseinanderzusetzen.
    Und ich denke auch, dass das kein Präzedenzfall werden darf, wo also der Beschluss eines Landesparteivorstandes dann in einer Stadtpartei negiert wird oder nicht umgesetzt wird.
    Ich hoffe daher, dass es zu einem Meinungsbildungsprozess in Wales, im Rahmen der Sozialdemokratischen Partei in Wales kommt, der so zu einer Korrektur führen wird.
    Wenn das alles nichts nützt, welche Möglichkeit nach den Statuten käme denn da zum Zug?
    Ein Bürgermeister wird nicht von einem Parteisekretariat bestimmt, sondern der wird letztlich bestimmt von den Bürgern einer Stadt.
    Und das ist einmal ein Faktum, das man zur Kenntnis nehmen muss.
    Das heißt, wir können lediglich
    Einfluss nehmen auf die Ortspartei.
    Gibt es die Möglichkeit eines Schiedsgerichts, gibt es die Möglichkeit eines Antrags auf Parteiausschluss oder halten Sie das für in diesem Fall überzogen?
    Ich bin jetzt auf alle Fälle dagegen, dass man weitere Überlegungen öffentlich anstellt, da wir wollen, dass es zu einem
    möglichst eigenständigen Veränderungsprozess unter den Welser Sozialdemokraten kommt.
    Könnte es sein, dass der Bürgermeister sich so verhält, weil vielleicht in Wels diese Meinungen sehr populär sind?
    Könnte durchaus sein, dass es auch in der Bevölkerung einen nicht unbedeutlichen Teil gibt, die hinter dieser Haltung stehen.
    Das Thema Bank Austria sowie das Einigeln der Welser SPÖ gegenüber der Landes- und der Bundes-SPÖ, diese zwei Themen waren Gegenstand einer Pressekonferenz mit SPÖ-Zentralsäcke der Josef Ciab.
    Zurück jetzt noch einmal zur Verhaftung.
    Unterwegers, auslösend für die Fahndung nach Unterweger, war ja ein Haftbefehl des Grazer Landesgerichtes.
    Dazu jetzt ein kurzes Gespräch, das Franz Klinger vom Landesstudio Steiermark mit dem Vizepräsidenten des Landesgerichtes, Winfried Enge, geführt hat.
    Herr Dr. Enge, im Fall Unterweger muss die Grazer Justiz besonders exakt, besonders genau, besonders vorausblickend arbeiten.
    Nach der Auslieferung können nämlich von österreichischen Gerichten nun einmal jene Verdachtsmomente, jene Taten abgeurteilt werden, die den amerikanischen Behörden jetzt bekannt werden und die jetzt bewertet werden.
    Was heißt das für die Arbeit im Haus?
    Das heißt, ursprünglich ist ein Steckbrief hinsichtlich des Verdachtes von Zweimorden ergangen und nun ist das Auslieferungsverfahren auf
    insgesamt sieben Morde ausgedehnt wurden.
    Wie viel Zeit bis zur tatsächlichen Auslieferung noch vergehen wird, ist nicht bekannt.
    Es kann sich um Tage, um Wochen, um Monate handeln.
    Was bedeutet das für die Arbeit des zuständigen Untersuchungsrichters Dr. Wolfgang Wladkowski?
    Kleinarbeit über allemaßen.
    Wenn er auch die Verantwortung des Verdächtigen zu den ihm angelasteten Straftaten nicht kennt, so muss er doch den Prozessstoff, und es ist ein sehr ausführlicher Prozessstoff, in jeder Weise so vorbereiten, dass er über alle Details
    die Aufschluss geben könnten, informiert ist.
    Örtlich unsachlich zuständig ist im Fall Unterweger das Grazer Straflandesgericht.
    Heißt das, dass Jack Unterweger, sollte es dazu kommen, dann auch die Untersuchungshaft in Graz verbösen wird?
    Ja.
    Ja.
    Wir sind das zuständige Gericht, er muss also bei uns in Untersuchungshaft behalten werden, wenn die Voraussetzungen vorliegen.
    der Vizepräsident des Landesgerichtes Steiermark, Enge.
    Qualität hat Zukunft, sichere Arbeitsplätze in einer starken Wirtschaft, das ist das Thema einer ÖVP-Wirtschaftskonferenz heute in Wien.
    Die ÖVP hat dazu Wirtschaftswissenschaftler und Manager eingeladen,
    die in folgenden Arbeitskreisen diskutieren.
    Bildungsoffensive für zukunftssichere Arbeitsplätze, EG und Arbeitswelt, Reform der Arbeitsmarktverwaltung, Steuer- und Förderungspolitik sowie Unternehmenskultur und Mitarbeitermotivation.
    Auszüge aus den Einleitungsreferaten von Herbert Huter.
    ÖVP-Obmann Erhard Bussig wählte einen Teil der Antwort der EG auf den österreichischen Beitrittsantrag als Beginn seines Einleitungsreferates, nämlich den, in dem Österreichs Wirtschaftskraft besonders hervorgehoben wird.
    Ein Lob, dass, so Bussig, in der Öffentlichkeit zu schnell in Vergessenheit geraten sei.
    Und es ist das Eigentümliche des österreichischen Volkscharakters, dass wir nicht nur unangenehm berührt sind, wenn uns jemand negativ bewertet, sondern offensichtlich auch unangenehm berührt sind, wenn uns jemand positiv bewertet.
    Auch das ist uns nicht ganz angenehm.
    In einem anderen Land hätte man wahrscheinlich publizistisch und politisch Freudenerklärungen über eine solche positive Bewertung abgegeben und wäre stolz.
    darauf gewesen.
    Und der europäische Binnenmarkt, der europäische Wirtschaftsraum und der beantragte EG-Beitritt seien Hauptherausforderungen, denen Österreich gegenübersteht.
    Ich glaube, dass man hier sehr deutlich feststellen kann, dass es unserem Außenminister Alois Mock zu verdanken ist, dass 1989 noch vor der Veränderung im östlichen Teil Europas diesen Weg gegangen sind und dass es ein richtiger, guter, vielleicht auch der letztmögliche Zeitpunkt gewesen ist, unter alten Bedingungen anzumelden, dass man zur europäischen Gemeinschaft gehört.
    Das politische Motto, dabei sein und mitbestimmen, statt draußen bleiben und nachvollziehen.
    Die zweite große Herausforderung ist die Öffnung des Ostens.
    In ihrer sozialen und menschlichen Konsequenz begrüßenswert, aber doch mit der Aussicht auf billige Konkurrenz aus den Reformländern für unsere Wirtschaft.
    Dazu der Wirtschaftswissenschaftler Bernhard Felderer, Chef des Institutes für Höhere Studien.
    Ich glaube auch, dass die Einwanderung nach Deutschland oder nach Österreich letzten Endes nicht wirklich behindert werden kann.
    Es gibt ein berühmtes Beispiel, das zeigt, wie schwer man Wanderungen von Menschen behindern kann.
    Es gibt einen riesigen Zaun, einen Drahtverhau von ich weiß nicht wie viel Meter Höhe zwischen Mexiko und der USA.
    Und dieser Drahtverhau hat nicht verhindern können, dass die illegalen Einwanderer von Mexiko nach wie vor, zwar nicht so viele wie früher, aber nach wie vor in die USA einströmen.
    Die Zuwanderung bringe letzten Endes Wirtschaftswachstum, meint er.
    Zur Lage in den Ostländern, Österreich muss sich noch viel länger als Deutschland auf billige Konkurrenzprodukte einstellen, denn in Ostdeutschland werden die Löhne viel schneller steigen als etwa in der GSFR.
    Daher sollen österreichische Unternehmen in den Reformländern selbst produzieren.
    Der ÖVP-Obmann Busseck stellte die Qualität als Erfolgschance in den Vordergrund, zu der auch die Beweglichkeit der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe gehöre.
    Busseck bezeichnete der ÖVP mit Blick auf die Neugründung von Martin Zumtobl als einzige wirkliche Wirtschaftspartei mit dem Schwerpunkt ökosoziale Marktwirtschaft anstelle von Manchester-Liberalismus, also uneingeschränkte Marktwirtschaft.
    Seine Forderung an die Gesetzgeber, vor allem in der Steuerpolitik,
    Der leitende Gedanke muss aber der sein, dass der heutigen Gesetzgebung zugrunde liegende Misstrauensprinzip zum Verschwinden zu bringen und anstelle dessen das Vertrauen gegenüber dem Bürger zu setzen, dass er von Natur aus in der Lage ist, sich richtig zu verhalten.
    Dieser Skeptizismus gegenüber der Natur des Menschen, der Gesetzgebung zugrunde legt, ist die Hauptproblematik.
    Wir trauen ihm nicht zu, dass er ein mit Vernunft begabtes Wesen ist.
    Es ist eine Frage der Würde des Menschen, die bei Bürokratie und Gesetzgebung zum Ausdruck kommt.
    Vizekanzler, ÖVP-Chef Busek.
    Der Kampf gegen die Verkehrslawine in den Städten, Knalleffekt in der Affäre um die Linzer Wohnbaugesellschaft WEB, ein Gespräch mit dem bosnischen Präsidenten, die verschärfte Lage in Bergkarabach, das sind einige der noch geplanten Themen in diesem Mittagsschonal.
    12.33 Uhr ist es mittlerweile geworden.
    Die tägliche Verkehrslawine, vor allem in den Städten, löst auch fast täglich Vorschläge aus, den Verkehr einzudämmen.
    Autos raus aus der Stadt, so lautet denn auch der Titel einer Studie des Verkehrsclubs Österreich im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace.
    Die Umweltschützer stellen zehn Gebote für den stadtverträglichen Verkehr auf.
    Franzi Bürger.
    Oberstes und ja wiederholt schon genanntes Ziel aller verkehrspolitischen Maßnahmen nach dem Willen von Umweltschützern ist, die Autos möglichst vollständig aus den Städten hinaus zu verlagern.
    Erstes Gebot in der Studie des VCE des Verkehrsclubs Österreich für Greenpeace daher, nur wirtschaftlich notwendiger Verkehr ist auch stadtverträglicher Verkehr und darf weiterhin zugelassen werden.
    Zweites, ebenso oft schon gehörtes Gebot, Vorrang für den öffentlichen Verkehr.
    Eine Forderung, die der Verkehrsreferent des VCE und Mitautor der Studie, Robert Thaler, noch ergänzt.
    Vorrang für den öffentlichen Verkehr heißt auch Vorrang bei der Finanzierung im öffentlichen Verkehr.
    Es ist nicht so, wenn Sie Politiker anhören, dann jammern die immer, wir haben kein Geld für den öffentlichen Verkehr.
    Wenn Sie dann schauen, was bei den Straßen passiert, da ist ja wohl Geld vorhanden.
    Es gibt also Geld, ich sage, das Geld liegt auf der Straße, es muss umverteilt werden.
    Eine Forderung, der sich allerdings zum Beispiel Fritz Tippel vom ÖAMTC so nicht anschließen kann.
    Der Autofahrer komme nicht als Finanzierungsquelle auch noch für den öffentlichen Verkehr in Frage, sagt Tippel.
    Der Autofahrer oder der Kraftfahrer ist der einzige Verkehrsteilnehmer, der für die Benützung des öffentlichen Raumes bezahlt.
    Und er bezahlt auch derzeit schon für den öffentlichen Verkehr, zum Beispiel über die Kfz-Steuer, zweckgebunden an den öffentlichen Verkehr.
    Er trägt mit das Defizit der ÖBB durch seine Steuerleistungen etc.
    Wenn man also von Kostenwahrheit spricht, muss das natürlich für alle Bereiche gelten.
    Und da schaut es für den Autofahrer meines Erachtens nicht schlecht aus, denn der zahlt schon an Steuern und Abgaben mehr und überhaupt als alle andere Verkehrsteilnehmer.
    Die Umweltschützer halten dem aber entgegen, dass der Nutzen des Autoverkehrs in erster Linie dem Einzelnen zugutekomme, die Kosten aber von der Allgemeinheit getragen werden müssten.
    Daher sei also keine Kostenwahrheit im Autoverkehr gegeben.
    Weitere Forderungen der Autogegner sind dann keine kostenlosen Parkplätze mehr in den Städten, Änderungen der Raumordnung, sodass lange Wege zwischen Wohnung, Arbeitsplatz und Einkaufsmöglichkeiten wegfallen.
    Keine Einkaufszentren mehr am Stadtrand.
    Keine neuen Siedlungen ohne Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.
    Rückbau von Autospuren in der Stadt.
    Anheben aller Kreuzungsübergänge auf Gehsteigniveau, sodass die Autos bremsen müssen und die Fußgänger unbeeinträchtigt queren können.
    Den Autoverkehr generell abzubremsen, das ist ein weiteres ganz zentrales Anliegen des Verkehrsexperten Thaler.
    Tempo 30 ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit in der ganzen Stadt.
    Es ist ja bekannt, dass Tempo 30 wesentlich zur Unfallverminderung, zur Verminderung der Getöteten und Verletzten führt.
    Es gibt eigentlich kein Tempo, kein Argument gegen eine Reduzierung des Tempos.
    Gibt keines.
    Außer Bequemlichkeit und Lust an Raserei.
    ÖAMTC-Sprecher Tippl findet allerdings sehr wohl Argumente auch gegen Tempo 30 überall in der Stadt.
    Mit Tempo 30 kann es sein, dass der Verkehr stockend wird, Stauungen entstehen, also kontraproduktiv mehr Abgas, mehr Lärm.
    Abgesehen davon sollte Tempo 30 dort vor allem eingesetzt werden, wo es wirklich notwendig ist, vor Schulen, Kindergärten, in reinen Wohnsiedlungen, wo kein Durchzugsverkehr ist.
    Dann ist auch die Akzeptanz da.
    Man darf ja nicht an der Akzeptanz der Bürger vorbeigehen, wir wissen Tempo 50 wird zu wenig beachtet in den Städten.
    Was will man denn da mit Tempo 30?
    Es bleibt also wieder einmal dabei, was die einen als unumgänglich für die Entwicklung lebenswerter Städte betrachten, scheint den anderen eine unzumutbare Beschränkung notwendiger Mobilität.
    Internationale Vergleiche zeigen allerdings, dass immer mehr Städte dazu übergehen, tatsächlich die Autos langsam, zumindest aus den Innenbezirken, zu vertreiben.
    Soviel zu Forderungen einer Studie des Verkehrsclubs Österreich zum Thema Autos raus aus der Stadt.
    Knalleffekt in der Affäre um die Linzer Wohnbaugesellschaft WEB.
    Der frühere WEB-Geschäftsführer Josef Malik wurde jetzt in Untersuchungshaft genommen.
    Nach Auskunft der Linzer Justiz besteht der Verdacht der Untreue.
    Werner Hofer.
    Josef Malik ist in der oberösterreichischen Wohnbauszene ein alter Hase, mit guten Kontakten auch zu den Verantwortlichen im öffentlichen Wohnungswesen und in der Wohnbaupolitik.
    Umso mehr schlug jetzt die Verhängung der U-Haft über Malik hier in Oberösterreich wie eine Bombe ein.
    Die Justiz zeigte sich, befragt nach den Hintergründen, heute Vormittag zugeknöpft.
    Jedenfalls geht es um den Verdacht der Untreue bei privaten Bau- und Grundstücksgeschäften Maliks, die allerdings wiederum im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der WEP Linz gestanden haben sollen.
    Ein Wort zu dieser Wohnbaugesellschaft.
    Sie gehörte früher zur W.E.B.
    Salzburg.
    Malik selbst war es gewesen, der im Jahr 1989 die Linz W.E.B.
    der Salzburger Muttergesellschaft abgekauft hatte, um, wie er es ausdrückte, die W.E.B.
    Linz aus dem Strudel des Salzburger Bauskandals herauszuhalten.
    Im Sommer vergangenen Jahres allerdings gab Malik dann seine 95 Prozent an der Linzer WEB ab.
    Das Unternehmen läuft jetzt unter neuen Eigentümern und mit neuem Namen.
    Ebenfalls seit dem vergangenen Jahr gab es Voruntersuchungen gegen Malik.
    Dieser blieb aber auf freiem Fuß.
    Bis vergangenen Mittwochabend.
    Da wurde ein Linz festgenommen.
    Nunmehr wurde die Untersuchungshaft verhängt.
    Da, wie aus Linzer Justizkreisen zu hören ist, neues, belastendes Material gegen Malik aufgetaucht sei, in Zusammenhang mit dessen Privatgeschäften.
    Als Grund für die U-Haft wird demnach auch neuerliche Tatbegehungsgefahr genannt.
    Eher schweigsam zeigt sich die Linzer Justiz auch, was die Größenordnung des untreue Verdachts angeht.
    Es soll sich aber jedenfalls um Millionenbeträge handeln.
    Der Anwalt von Josef Malik erklärte uns heute Mittag auf Anfrage, er habe bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt, mit seinem Mandanten nach dessen Verhaftung zu sprechen.
    Grundsätzlich halte er jedenfalls die jetzige Verhängung der U-Haft für nicht gerechtfertigt.
    Es werde auch sofort Haftbeschwerde eingebracht, sagte der Anwalt Maliks.
    12.40 Uhr ist es mittlerweile geworden.
    Ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
    Journal Panorama.
    Kaum eine Reporterstimme war im Golfkrieg so dominant wie die von Peter Arnett.
    Der amerikanische Journalist, ein gebürtiger Neuseeländer, war während des ganzen Golfkrieges in Bagdad stationiert.
    Von dort hat er für CNN und damit auch für fast die ganze Welt berichtet.
    Schon damals, mehr aber noch nach dem Ende des Krieges vor genau einem Jahr, ist Peter Arnett mit Vorwürfen konfrontiert worden.
    Etwa, er habe mit Saddam Husseins Informationsbeamten ein geheimes Abkommen geschlossen, das es ihm erlaubt habe, in Bagdad zu bleiben.
    Gleichzeitig sind bei seinem Sender tausende Briefe bis hin zu Todesdrohungen eingelangt, in denen er als irakischer Spion bezeichnet worden war.
    In einem Vortrag und einem Interview nahm der erfahrene Kriegsberichterstatter kürzlich zu diesen Vorwürfen Stellung und zog Bilanz über seinen Einsatz im Irak.
    Hören Sie dazu mehr heute Abend in einem Journal Panorama um ca.
    18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
    Ein von Eugen Freund gestaltetes Journal Panorama.
    In Bosnien-Herzegowina findet an diesem Wochenende eine Volksabstimmung statt.
    Die mehr als drei Millionen stimmberechtigten Einwohner der Republik sind aufgerufen, folgende Frage zu beantworten.
    Sind Sie für ein souveränes und unabhängiges Bosnien-Herzegowina, in dem alle Bürger und Völker, also Moslems, Serben und Kroaten und Angehörige anderer Nationen die gleichen Rechte haben?
    Die mit mehr als 40% stärkste Volksgruppe, die Moslems, treten für die Unabhängigkeit ein.
    Ebenso die Kroaten, die knapp unter 20% ausmachen.
    Die mit über 30% Anteil zweitstärkste Volksgruppe, der Serben, hat zum Boykott aufgerufen.
    Die Abhaltung des Referendums ist eine der von der EG geforderten Voraussetzungen für die Anerkennung Bosniens Herzegowinas.
    Nach EG-Vorstellungen soll das Land in ethnisch möglichst reine Kantone unterteilt werden.
    Ein Gegner dieses Plans ist der Republikspräsident Alija Izetbegovic, ein Moslem.
    Mit ihm sprach in Sarajevo Rüdiger Wischenbart.
    Herr Präsident Izetbegovic, sind Sie eigentlich heute noch Präsident aller Menschen in Bosnien und Herzegowina, also nicht nur der Muslimen, sondern auch der Kroaten und sogar der Serben?
    Ich erwarte keineswegs, dass Bosnien und Herzegowina in Zukunft aufgeteilt werden.
    Ich meine, dass unser Referendum nun über die Zukunft von Bosnien und Herzegowina entscheiden wird.
    Es wird alle Streitigkeiten beenden und die Situation klären.
    Danach wird alles sehr viel einfacher sein.
    Ich meine, dass die Mehrheit unserer Bürger, zumindest die muslimische und die kroatische Bevölkerung, aber auch ein gewisser Teil der serbischen Bevölkerung für einen unabhängigen Staat Bosnien und Herzegowina stimmen werden.
    Es gibt aber sehr massive ökonomische Probleme in Ihrem Land, Herr Präsident.
    Transporte aus Serbien sind nahezu unmöglich geworden, die Brücke, die eine Verbindung im Norden mit Kroatien herstellt wurde, vor kurzem von Unbekannten gesprengt.
    Müssen Sie da nicht Sorge haben, bald aufgrund der sich zu spitzenden wirtschaftlichen Lage auch in erhebliche politische Turbulenzen zu kommen?
    Du hast Recht.
    Wir kämpfen große Probleme in Bosnien, große ökonomische Probleme.
    Sie haben recht.
    Wir haben in Bosnien und Herzegowina mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
    Aber Sie können den Schlagzeilen der wichtigsten Tageszeitungen entnehmen, dass es keinen Hunger in Bosnien und Herzegowina gibt.
    Und es wird auch keinen Hunger geben.
    Wir haben Nahrungsreserven für vier bis sechs Monate.
    Aber wir in Bosnien und Herzegowina wurden Opfer jenes Krieges in Kroatien, gegen den wir uns stets mit aller Entschiedenheit ausgesprochen hatten.
    Wir nahmen an diesem Krieg nicht teil.
    Wie Sie wissen, war es ein Krieg zwischen Serben und Kroaten.
    Wir forderten unsere jungen Männer auf, sich an diesem Krieg nicht zu beteiligen.
    Und sie gingen tatsächlich nicht.
    Doch haben wir sehr erhebliche Auswirkungen des Krieges zu verspüren.
    Unsere wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind nun ein Resultat daraus.
    Unsere Kommunikationsverbindungen nach Serbien und Kroatien sind unterbrochen.
    Eisenbahnen und Straßen sind unterbrochen.
    Eine Zeit lang waren sogar die Häfen an der Küste blockiert.
    Aber ich meine, dass das Schlimmste hinter uns liegt.
    Sobald die Blauhelme der UNO eintreffen, werden sie zuvorderst die Verbindungslinien wiederherstellen.
    Aus meinem Gespräch mit Herrn Vance weiß ich, dass dies die erste Aufgabe für die eintreffenden Verbindungsoffiziere sein wird.
    Sobald das geschehen ist, wird sich die Lage erheblich verbessern.
    Unsere Kommunikationen mit Serbien und Kroatien sind abgeschlossen.
    Soweit wir feststellen konnten, sind bei den neuen privaten wirtschaftlichen Aktivitäten in Bosnien und in der Herzegowina die Muslime wesentlich unternehmungslustiger als etwa die Kroaten und die Serben.
    Ist dieser Eindruck korrekt und wenn ja, könnte dies nicht später zu neuer interner Konkurrenz und am Ende sogar zu einer Art Neidkomplex auf Seiten der nicht-muslimischen Bevölkerung führen, auch wenn heute die Muslime noch oft die Ärmeren sind?
    Ich denke, wir Moslems haben vielleicht eine längere Tradition im Handel und im privaten Unternehmertum.
    Soziologische Untersuchungen zeigen, dass die Serben den sozialistischen Wirtschaftsformen viel geneigter waren, also Großunternehmen, Bürokratie etc.
    Sie waren sehr gerne Angestellte, Offiziere und dergleichen mehr.
    Wir Muslime zogen die privaten Bereiche vor.
    Herr Präsident Izetbegovic, jeder hier in Sarajevo ist bestürzt von der großen Anzahl von Waffen, die überall im Land in privaten Häusern versteckt sind.
    Wie werden Sie dieses gefährliche Potenzial entschärfen?
    Es ist wahr, dass die wechselseitigen Ängste zu Bewaffnung und Selbstorganisation unter den Menschen hier
    in Bosnien und Herzegowina geführt haben.
    Nach der Anerkennung des Staates Bosnien und Herzegowina werden wir dieses Problem lösen.
    Es ist kein Geheimnis, wie man derlei zu Wege bringt.
    Wir werden unsere Leute auffordern, ihre Waffen abzuliefern.
    Das wird sich sehr schwierig gestalten und es wird langsam vor sich gehen.
    Aber es wird einhergehen mit der Einrichtung offizieller bewaffneter Verbände, also von Miliz und Armee in Bosnien und Herzegowina.
    Wir können uns für die Sicherheit der Bevölkerung verbürgen.
    Trotz allem, wenn Sie es wissen wollen, erwarte ich keinen Krieg in Bosnien und Herzegowina.
    Letzte Frage.
    Können Sie ausschließen, dass Sie keine formelle Hilfe aus der Türkei annehmen würden, selbst wenn sich die Situation noch weiter verschärft?
    Der türkische Präsident Turgut Özal hat ja solche Unterstützung durchaus angeboten.
    Wir versuchen die Probleme von Bosnien und Herzegowina mit politischen Mitteln zu lösen.
    Damit meinen wir die Gespräche unter Beteiligung der europäischen Gemeinschaft.
    Das ist der einzige Weg.
    Ein Gespräch war das mit dem Präsidenten von Bosnien-Herzegowina, Iset Begovic.
    Übrigens ein Stadtportrait von Sarajevo bringt die Sendereihe Diagonal morgen Samstag um 17.05 Uhr im Programm Österreich 1.
    Sarajevo, morgen 17.05 Uhr, Österreich 1.
    Die Kämpfe um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach mitten in Aserbaidschan gehen mit voller Härte weiter.
    Armenische und aserbaidschanische Einheiten führen Artillerieduelle, dazwischen sind die Truppen der ehemaligen Roten Armee.
    Alle Versuche, zumindest eine Feuereinstellung zu erreichen, sind ergebnislos geblieben.
    Besonders katastrophal ist die Lage in der Hauptstadt.
    Christian Schüller fasst die in Moskau einlaufenden Berichte zusammen.
    Epanakert, der Hauptstadt von Bergkarabach, bleibt nicht mehr viel zu zerstören.
    Ein schwarzes, ausgebranntes Trümmerfeld in einer verschneiten Berglandschaft.
    Nur bei genauerem Hinsehen lassen sich menschliche Gestalten erkennen.
    Familien, die von einem Bezirk in den nächsten flüchten, um den aserbaidschanischen Raketenangriffen zu entgehen.
    Die zerstörten Häuser brennen aus, weil es längst kein Löschwasser mehr gibt.
    Tote Zivilisten werden notdürftig bestattet, aber die gefallenen Soldaten liegen über Kilometer verstreut im Schnee.
    Die vorwiegend armenische Bevölkerung von Bergkarabach ist Gefangene des Krieges.
    Es gibt keinen Fluchtweg, weil nur höchstens einmal am Tag ein Militärhubschrauber durchkommt.
    Und es gibt auch keinen Ort, der die Flüchtlinge aufnehmen könnte.
    Armenien kämpft selbst mit der schlimmsten Versorgungskrise seit Beginn des Krieges.
    Aserbaidschan hat die wichtigsten Nachschublinien abgeschnitten.
    Wie Gefangene fühlen sich aber auch die zurückgelassenen Einheiten der ehemaligen sowjetischen Armee.
    Vergeblich warten sie auf einen Transport, der sie aus dieser Falle befreien könnte und teilen ihre Verpflegung inzwischen in immer kleinere Portionen.
    Für wenige Stunden hatte es gestern so ausgesehen, als würde nach vier Jahren Krieg und mehr als tausend Toten die Diplomatie eine Chance bekommen.
    Der iranische Außenminister Velayati wollte von Baku aus direkt nach Karabach reisen.
    Nächste Woche sollte ein von Frankreich organisierter Hilfskonvoi zu den belagerten Städten der Bergenklave aufbrechen.
    Hilfe nicht nur für die Armenier in Karabach, sondern auch für die aserbaidschanische Bevölkerung in den angrenzenden Gebieten, die ihrerseits keinen Tag vor den armenischen Raketenangriffen sicher ist.
    Aber die Waffenruhe, die zwischen Yerevan und Baku vereinbart worden war, hat nicht länger als ein paar Stunden gehalten.
    Die aserbaidschanische Armee hat mit Panzern und Hubschraubern die armenische Stadt Askeran angegriffen und die armenischen Verbände sollen ihrerseits die aserbaidschanische Stadt Aghdam bombardiert haben.
    Der iranische Minister sagte seinen Besuch in der umstrittenen Region im letzten Augenblick ab, um gleich direkt nach Yerevan weiterzufliegen.
    Hat es gestern noch auf beiden Seiten nach Verständigungssignalen ausgesehen, so sieht ein Kompromiss heute wieder unwahrscheinlich aus.
    Soweit Christian Schüller aus Moskau.
    Geografisch näher am Geschehen ist derzeit mein Kollege Michael Kerbler.
    Er schildert aus der armenischen Hauptstadt Yerevan weitere Einzelheiten über die Situation in Stepanakert und berichtet über die politische Eskalation des Konflikts.
    Nachdem das Krankenhaus von Stepanakert zum sechsten Mal von aserbaidschanischen Granaten getroffen wurde, verlegten armenische Ärzte die Krankenstation in den Keller des Parlamentsgebäudes.
    Die Medikamente werden knapp.
    Schmerzstillende Arzneien gibt es nicht mehr.
    Die Ärzte, so berichtet ein Mitarbeiter der französischen Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières, Mediziner ohne Grenzen, verabreichen den Patienten zur Schmerzlinderung Wodka.
    Stepanakert ist zu einer Stadt der Männer, der Soldaten geworden.
    Viele Frauen, Kinder und alte Männer wurden in sichere armenische Dörfer im Gebirge evakuiert.
    Die Lebensbedingungen sind katastrophal.
    Die Stromversorgung der Stadt ist ebenso zerschossen wie die Hauptwasserleitung.
    Nur noch ein halbes Dutzend Brunnen funktionieren im tiefverschneiten Stepanakert.
    Der armenische Verteidigungsminister Vasken Sargsyan beschuldigte in einem ORF-Interview Russlands der Hilfestellung für Aserbaidschan.
    Russische Soldaten der in Karabach stationierten 4.
    Armee würden als Söldner auf aserbaidschanischer Seite zur Bedienung der Katyusha-Raketenwerfer eingesetzt.
    Moskau hat unterdessen von Aserbaidschan die Rückgabe von drei Raketenwerferbatterien gefordert, die von Regierungsgruppen Bakus unter Gewaltanwendung auf Militär-Depots der 4.
    Armee gestohlen wurden.
    Verteidigungsminister Vasken Sarkissian hat gestern über Rundfunk und Fernsehen einen dringenden Appell an alle armenischen Offiziere erlassen, die gegenwärtig ihren Dienst in einem Land der GUS versehen.
    Er forderte die Offiziere zur raschen Rückkehr nach Armenien auf.
    Unsere Heimat, unsere Freiheit ist bedroht", sagte Sarkissian und verwies auf die jüngsten Attacken aserbaidschanischer Truppen auf armenische Grenzdörfer.
    Ziel der Initiative des Verteidigungsministers ist es, rasch eine schlagkräftige armenische Armee aufzustellen.
    Sarkissian will mit diesem Aufruf aber auch die wachsende Angst und Kritik der armenischen Bevölkerung dämpfen.
    Die Regierung Erevan werde sehenden Auges in einen Konflikt mit Aserbaidschan gezogen, ohne militärisch gerüstet zu sein.
    Aus dem Pool verfassener Gornikarabach genügt und zwischen den Kaukasus-Republiken Aserbaidschan und Armenien kommt es zum direkten, bewaffneten Kongress.
    12 Uhr 53.
    Von den neutralen Staaten war es unser Land, das die EG-Vorreiterrolle spielte.
    Vor drei Jahren bereits schickte Wien das Beitrittsansuchen nach Brüssel.
    Schweden folgte im Vorjahr.
    Auch in der Schweiz schwinden die Bedenken, inwieweit etwa Neutralitätsstatus und EG-Vollmitgliedschaft zu vereinbaren seien.
    Auch in Finnland scheinen die Berührungsängste insgesamt geringer zu werden.
    Mit dem Ende des sowjetisch-finnischen Freundschafts- und Beistandspakts zu Jahresbeginn ist auch das letzte außenpolitische Hindernis weggefallen, obwohl sich Finnland in seinem EG-Antrag Entscheidungen über Teilnahme an der Verteidigungspolitik vorbehält.
    Günther Grafenberger
    Finnland hat den Marsch nach Brüssel angetreten.
    Die finnische Koalitionsregierung hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, um Mitgliedschaft in der europäischen Gemeinschaft anzusuchen.
    Bereits am Montag werden die Außenminister der EEG darüber unterrichtet.
    Mitte März wird das Parlament in Helsinki über den Antrag beraten, mit abschließender Abstimmung darüber am 18.
    März.
    Bei einem Ja der meisten Abgeordneten, woran kaum zu zweifeln ist, wird dann Finnland bereits am 19.
    März seinen Beitrittsantrag in Brüssel überreichen.
    So sieht der Zeitplan aus, den die finnische Regierung ausgearbeitet hat.
    Außenhandelsminister Pertti Salulainen sagte, er zweifle nicht einen Augenblick daran, dass es bei dieser Konzeption bleibt, nachdem Präsident Mauno Koivisto bereits Anfang Februar einen solchen Schritt empfohlen hatte.
    Die finnische Entscheidung für den Beitritt zur EEG ist jedoch nicht einheilig.
    Der Christliche Verband, der als vierter Koalitionspartner in der Regierung vertreten ist, lehnt eine Mitgliedschaft ab.
    Dass er bei einem Ja des Parlamentes zur EG weiterhin im Kabinett bleiben kann, gilt das ausgeschlossen.
    Es steht also eine Regierungsumbildung bevor.
    Auch in der bäuerlichen Zentrumspartei, die mit Esko Aho, den Regierungschef, und Paavo Värinen, den Außenminister, stellt, sind die Meinungen unterschiedlich.
    Ob eine EG-Vollmitgliedschaft mit der finnischen Neutralität überhaupt zu vereinbaren ist, soll in der kommenden Parlamentsdebatte ausdiskutiert werden.
    Einige Abgeordnete haben vorgeschlagen, den Begriff Neutralität durch Bündnisfreiheit zu ersetzen, nachdem Finnland seit Jahresanfang ja nicht mehr mit der früheren Sowjetunion durch einen Freundschafts- und Beistandsvertrag verbunden ist.
    Ministerpräsident Aho sprach sich in einem Zeitungsinterview für die schwedische Formulierung aus, nämlich Neutralität im Frieden und Allianzfreiheit im Kriege.
    Die IG-Frage enthielt also viel Sprengstoff.
    Die finnische Landwirtschaft als die höchst subventionierte in Europa befürchtet, dass ein Drittel der Bauernhöfe stillgelegt werden muss angesichts der viel billigeren landwirtschaftlichen Produkte aus dem IG-Raum.
    Dennoch sieht es gegenwärtig so aus, dass Finnland 1995 neben Schweden und Österreich und möglicherweise auch Norwegen der Europäischen Gemeinschaft als Vollmitglied beitritt.
    Und jetzt noch im Mittagsjournal eine aktuelle Kurzmeldungsübersicht.
    USA, Österreich.
    Jack Unterweger ist in Miami im amerikanischen Bundesstaat Florida festgenommen worden.
    Er wird verdächtigt, mehrere Prostituierte ermordet zu haben.
    Innenminister Löschnerk bezeichnete die Festnahme Unterwegers als Ergebnis kriminalistischer Kleinarbeit.
    Die Justizbehörden werden noch heute ein Auslieferungsbegehen erstellen und in die USA abschicken.
    FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Heide Schmidt bedauert, dass Georg Mautner-Markhoff seine Funktionen im Parteipräsidium zurückgelegt hat.
    Sie wolle die Beweggründe Mautner-Markhoffs nicht interpretieren, man müsse sie aber respektieren.
    Mit dem Rücktritt von Mautner-Markhoff habe das Parteipräsidium einen wichtigen Berater weniger, dies bedeute aber nicht, dass es dort weniger Liberalität gebe, sagte Schmidt.
    Die ÖVP hält heute in Wien einen Wirtschaftskongress ab.
    Parteiobmann Busse kritisierte in einem Referat, dass das ausländische Lob für die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs im Inland auf zu wenig Resonanz stoße.
    Er bezeichnete den kommenden EG-Binnenmarkt und die Öffnung nach Osteuropa als die Hauptherausforderungen für Österreichs Wirtschaft.
    Das Wetter heute, es bleibt sonnig, es bleibt mild.
    Nachmittagstemperaturen zwischen 8 und 13 Grad.
    Sie hörten das Mittagsschanal, Ausgabe 28.
    Februar.
    Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Meihsner, Susanne [Gestaltung] , Schirlbauer, Wilfried [Sprecher/in]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jack Unterweger in Miami festgenommen
    Zwei Wochen lang war Jack Unterweger der meistgesuchte Mann des Landes. Der bereits einmal wegen Frauenmordes verurteilte Literat steht unter Verdacht mehrere Prostituierte ermordet zu haben. Er wurde gemeinsam mit siener Freundin in Miami festgenommen. Details zur Festnahme. Interview: Innenminister Franz Löschnak.
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung] , Löschnak, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Auslieferung von Jack Unterweger
    Zwei Wochen lang war Jack Unterweger der meistgesuchte Mann des Landes. Der bereits einmal wegen Frauenmordes verurteilte Literat steht unter Verdacht mehrere Prostituierte ermordet zu haben. Er wurde gemeinsam mit siener Freundin in Miami festgenommen. Details zum weiteren Prozedere. Interview: Pressesprecher Justizministerium Gerhard Litzka
    Mitwirkende: Wolf, Armin [Gestaltung] , Litzka, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Heide Schmidt zu FPÖ-Rückzug von Mautner-Markhof
    Georg Mautner-Markhof hat sich aus allen Spitzenfunktionen der FPÖ zurückgezogen. Diesen überraschenden Schritt teilte der bisherige FPÖ-Wirtschaftssprecher in einem kurzen Brief mit. Er will weiter sein Parlamentsmandat ausüben. Interview: Präsidentschaftskandidatin FPÖ Heide Schmidt
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Schmidt, Heide [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Cap zu Welser "braunen Flecken" und Zilk
    SPÖ-Zentralsekretär hat zwei seiner Parteifreunde mit Kritik bedacht. So äußerte er sich skeptisch über den Wiener Bürgermeister Zilk bezüglich dessen Vorgangsweise bei der Bank Austria und gegenüber dem Welser Bürgermeister Karl Bregartner weil sich dieser nach wie vor weigert "braune" Flecken aus der Stadt zu entfernen. Einblendung: SP-Zentralsekretär Josef Cap.
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Cap, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fall Unterweger: Interview Winfried Enge, Straflandesgericht Graz
    Auslöser für die Fahndung nach Jack Unterweger war ein Haftbefehl des Grazer Landesgerichtes. Der bereits einmal wegen Frauenmordes verurteite Unterweger wird verdächtigt bis zu sieben Prostituierte ermordet zu haben. Interview: Vizepräsident Landesgericht Winfried Enge.
    Mitwirkende: Klinger, Franz [Gestaltung] , Enge, Winfried [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Wirtschaftskonferenz
    Das Thema einer ÖVP-Wirtschaftskonferenz heißt "Qualität hat Zukunft - Sichere Arbeitsplätze in einer starken Wirtschaft". Einblendung: ÖVP-Obmann Erhard Busek, Einblendung: Bernhard Felderer.
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Busek, Erhard [Interviewte/r] , Felderer, Bernhard [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Greenpeace-Studie: Wie bringt man die Autos aus der Stadt ?
    Die tägliche Verkehrslawine bricht vor allem über die Städte nieder. "Autos raus aus der Stadt" lautet eine Studie des Verlehrsklubs Österreich im Auftrag von Greenpeace. Einblendung: VCÖ Robert Thaler, Einblendung: ÖAMTC Fritz Tippel.
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Thaler, Robert [Interviewte/r] , Tippel, Fritz [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ex-Chef der Linzer WEB, Malik in Untersuchungshaft
    In der Affäre um die Linzer Wohnbaugesellschaft WEB wurde der frühere Geschäftsführer Josef Malik in Untersuchungshaft genommen.
    Mitwirkende: Hofer, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama - 1 Jahr nach dem Golfkrieg
    Vorschau auf die Sendung "Journal Panorama" zum Thema der Rolle des Journalisten Peter Arnett, der als einziger Journalist während der gesamten Dauer des Golfkrieges im Irak verblieben ist. Er nahm bezüglich der ihm gegenüber erhobenen Vorwürfe Stellung. Einblendung: Journalist Peter Arnett.
    Mitwirkende: Freund, Eugen [Gestaltung] , Arnett, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Izetbegović zu Referendum in Bosnien
    In Bosnien-Herzegowina findet eine Volksabstimmung statt. Die mehr als 3 Millionen Einwohner sind aufgerufen Fragen zu einem souveränen, unabhängigen Bosnien zu beantworten. Sowohl die moslimische als auch die kroatische Volksgruppe treten für die Unabhängigkeit ein. Die serbische Volksgruppe hat zum Boykott aufgerufen.Interview: Republikspräsident Bosnien Alija Izetbegović.
    Mitwirkende: Wischenbart, Rüdiger [Gestaltung] , Izetbegovic, Alija [Interviewte/r]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Ort: Sarajevo
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Interview ; Krisen und Konflikte ; Nationalismus ; Krieg ; Ethnie ; Direkte Demokratie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aktuelle Lage Stepanakert
    Ein Situationsbericht aus Armenien über die von Armeniern bewohnte allerdings zu Aserbaidschan gehördende Krisenregion um Bergkarabach. Speziell in der regionalen Hauptstadt Stepanakert ist die Not am schlimmsten.
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Ort: Jerewan
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Finnische Regierung will EG-Aufnahmeantrag stellen
    Im neutralen Finnland scheinen die Berührungsängste gegenüber der EG geringer zu werden. Mit dem Ende des sowjetisch-finnischen Freundschafts- und Beistandspakets ist das letzte außenpolitische Hindernis weggefallen.
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Schirlbauer, Wilfried [Sprecher/in]
    Datum: 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1992.02.28
    Spieldauer 00:57:51
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1992.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Politik Österreich ; Politik ; Nachrichten ; Interview ; Nationalismus ; Krisen und Konflikte ; Direkte Demokratie ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-920228_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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