Mittagsjournal 1993.01.09

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Zum Mittagsjournal am Samstag, den 9.
    Jänner 1993 begrüßt Sie Herbert Dobrowolny.
    Guten Tag meine Damen und Herren.
    Die Schlagzeilen für die nächste Stunde.
    Entspannung in der Golfregion.
    Bagdad hat offenbar auf das amerikanische Ultimatum reagiert und seine Raketen zurückgezogen.
    Bilanz nach einem Monat Operation Neue Hoffnung durch die Amerikaner in Somalia.
    Schwere Stürme vor den Shetlands lassen es noch immer nicht zu, dass Hilfsmannschaften an Bord des gestrandeten Öl-Tankers gehen.
    Österreich, Gespräche mit Kanzler Wranicki zu den Themen steirische Arbeitslosenrate über 10 Prozent und der erste Krankenstandstag soll nicht bezahlt werden.
    Studie über die Möglichkeiten bosnische Flüchtlinge in Österreich zu integrieren.
    Diplom-Ingenieur Thomas Prinzhorn, Industrieller, ist im Journal zu Gast.
    Zwischenbilanz über den Wahlkampf in der steirischen Landeshauptstadt und Kultur, Ansichten eines neuen Kunst, ein neues Kunstbuch aus dem Residenzverlag.
    Nun aber zu den Nachrichten, die Volker Obermeier zusammengestellt hat, Sprecher ist Wilfried Schirrlbauer.
    Irak, USA.
    Mit weiteren Kontrollflügen wollen sich die USA davon überzeugen, dass der Irak seine Flugabwehrraketen wie gefordert aus dem Süden des Landes abgezogen hat.
    Offiziere an Bord des Flugzeugträgers Kitty Hawk sagten, die ersten Starts seien für heute Vormittag geplant gewesen.
    Gegen Mitternacht war das Ultimatum an den Irak abgelaufen, die Raketen zu entfernen.
    Nach Ablauf des Ultimatums sagte ein Sprecher des Pentagons, der Irak dürfte die Raketen innerhalb der Flugverbotszone im Südirak entfernt haben.
    Es wurde allerdings betont, dass die Krise damit noch nicht beendet sei.
    Noch sei ungeklärt, ob Baghdad die Forderungen erfüllt hat.
    Die USA hatten dem Irak mit einem neuen Militärschlag gedroht, wenn er das Ultimatum zum Abzug der Raketen aus der Flugverbotszone südlich des 32.
    Breitengrades nicht einhält.
    Bosnien-Herzegowina.
    Vizeministerpräsident Turay Litsch ist am Abend in Sarajevo von Serben erschossen worden.
    Er befand sich in einem Panzerfahrzeug der UNO.
    Serben stoppten das Fahrzeug, zerrten Turay Litsch heraus und erschossen ihn.
    Der UNO-Sicherheitsrat hat den Mord als empörenden Terrorakt verurteilt.
    Generalsekretär Budros Ghali wurde aufgefordert, das Attentat vollständig aufzuklären.
    Der bosnische Präsident Izet Begovic bezeichnete die Tat als Angriff gegen die Regierung und gegen die UNO.
    Sein Stellvertreter Ganić sagte, es werde überlegt, ob die muslimische Delegation weiter an den Friedensverhandlungen in Genf teilnehmen werde.
    Die Gespräche sollen morgen fortgesetzt werden.
    Der bosnische Serbenführer Karadzic gibt den Genfer Verhandlungen nur geringe Chancen.
    Vor dem selbst ernannten Parlament drohte er sogar mit seinem Rücktritt, falls seine Linie nicht unterstützt werde.
    Das Parlament der bosnischen Serben hat in der Nacht den Friedensplan von UNO und EG abgelehnt.
    In einer Erklärung der Abgeordneten hieß es, ein Auseinanderbrechen des serbischen Volkes werde nicht zugelassen.
    Vereinte Nationen Irak.
    Der Sicherheitsrat hat dem Irak mit Folgen gedroht, sollte er sich nicht an seine Zusage in Bezug auf die UNO-Flüge halten.
    In einer Erklärung wird Bagdad gewarnt, die von der UNO geplanten Flüge nicht zu behindern.
    Die irakische Regierung hatte den UNO-Inspektoren, die die Zerstörung der Massenvernichtungswaffen überwachen, gestern verboten, mit Flugzeugen der Vereinten Nationen in den Golfstaat einzureisen.
    Nahe Osten.
    Ein UNO-Hubschrauber mit zwei Vertretern des Roten Kreuzes an Bord konnte nun doch im Lager der abgeschobenen Palästinenser landen.
    Der Flug musste wegen des anhaltend schlechten Wetters zunächst verschoben und dann unterbrochen werden.
    Die Mitglieder der Hilfsorganisation wollen sich während ihres Aufenthaltes ein Bild über die Situation der von Israel deportierten Männer machen.
    Die mehr als 400 Mitglieder der fundamentalistischen Hamas-Gruppe befinden sich seit drei Wochen im Niemandsland zwischen dem Libanon und Israel.
    Österreich.
    Die Grüne Alternative hat zum Abschluss ihrer Bundesvorstandsklausur in Graz ein Maßnahmenpaket zur Ausländerfrage präsentiert.
    Es steht unter dem Motto Aufklärung gegen Desinformation.
    Die Grüne Alternative will mit dem Paket der Darstellung des Ausländerthemas durch das FPÖ-Volksbegehren entgegentreten.
    Die Obfrau der Grünen Bildungswerkstätte Pollet-Kammerlander forderte außerdem drastische Maßnahmen gegen Schwarzunternehmer.
    Diese sollten die hinterzogenen Lohnsteuer und Sozialabgaben nachzahlen.
    Paulette Camerlander forderte auch ein eigenes Asyl- und Migrationsministerium zu schaffen.
    Indien.
    Alle Insassen eines Charterflugzeuges haben den Absturz der Maschine bei Neu Delhi überlebt.
    Sechs Menschen wurden aber in dem brennenden Wrack zum Teil schwer verletzt.
    Das Flugzeug, das wegen eines Streiks bei den Indian Airlines in Usbekistan gechartert worden war, verunglückte bei dichtem Nebel, als es auf dem Flughafen der indischen Hauptstadt landen sollte.
    An Bord des Flugzeuges waren 159 Menschen.
    Großbritannien.
    Der vor den Shetland-Inseln verunglückte Tanker Brare ist auseinandergebrochen.
    Der Maschinenraum hat sich bereits von den Öltanks gelöst.
    Nach Ansicht von Experten wird dadurch jedoch ein weiteres Auslaufen von Öl verhindert.
    Unterdessen haben die Behörden wegen der Ölkatastrophe ein Fischfangverbot über ein 640 Quadratkilometer großes Gebiet im Süden der Shetland-Inseln verhängt.
    Bisher sind aus dem Tanker etwa 40.000 Tonnen Rohöl ausgeflossen.
    Italien.
    Die deutsche Regina Heusel hat die Weltcup-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo gewonnen.
    Zweite wurde die Schweizerin Heidi zu erbringen.
    Auf Platz 3 landete Katja Seitzinger aus Deutschland.
    Beste Österreicherin wurde Anita Wachter auf Platz 6.
    Und nach dieser Meldungsübersicht nun zur Wetterübersicht.
    Harald Seidel ist am Wort.
    Der Winter hat sich in Europa weit in den Norden und Osten zurückgezogen.
    Daran ändert auch nichts, dass in Österreich letzte Nacht im Gebirge etwas Neuschnee gefallen ist.
    Am meisten fielen am Sonnenblick in etwa 3000 Meter Höhe mit 25 Zentimeter.
    Sonst waren es etwa 5 bis 15 Zentimeter, aber erst in Höhen ab 1500 Meter.
    Und die Berge südlich des Alpenhauptkammes gingen wieder einmal leer aus.
    In den nächsten Tagen setzt auf den Bergen allerdings wieder Tauwetter ein.
    Es wird nämlich vor allem in der Höhe noch milder.
    Wolkenfelder ziehen morgen und am Montag vor allem im Norden durch, bringen aber nur wenig Regen oder Nieseln.
    Jetzt aber zu den aktuellen Meldungen von 12 Uhr.
    Wien-Heiter 4°, ebenso Eisenstadt-Heiter 4°, St.
    Pölten-Hochnebel 2°, Linz-Nebel 1°, Salzburg-Wolkig 5°, Innsbruck-Wolkig 4°, Bregenz stark bewölkt 5°, Graz-Hochnebel 2° und Klagenfurt-Nebel minus 3°.
    Nebel oder Hochnebel liegt zurzeit noch in einigen Alpentälern und vor allem im Süden.
    Fast überall geht er am Nachmittag noch zögernd auf.
    Im Grazer und Klagenfurter Becken und im Rheintal ist es aber weniger wahrscheinlich.
    Die Temperaturen erreichen bei Sonne noch etwa 3 bis 7 Grad und nur im Nebel bleiben sie um 0.
    Die meisten Wolken haben sich bereits aufgelöst und auf den Bergen ist es fast überall schon strahlend sonnig.
    Die Fernsicht reicht zum Teil über 100 Kilometer.
    In der Nacht sinken die Temperaturen auf Werte zwischen plus 4 und minus 3 Grad, im Süden und Inneralp hin stellenweise bis minus 10.
    Morgens Sonntag ist es von Salzburg bis ins nördliche Burgenland die meiste Zeit über stark bewölkt und mitunter wird es hier auch leicht regnen oder nieseln.
    Dabei kann sich im Mühl- und Waldviertel vereinzelt wieder Glatteis bilden.
    Im übrigen Österreich ist es aber meist sonnig.
    Allerdings gibt es in den Tälern, vor allem in Kärnten und der Steiermark, wieder hartnäckigen Nebel oder Hochnebel mit Temperaturen auch tagsüber um 0 Grad.
    Ansonsten Höchstwerte zwischen 4 und 9 Grad.
    Temperaturen in 2000 Metern, im Osten etwa 0, meist aber um 2 Grad.
    Am Montag ändert sich wenig.
    Im Norden und Osten immer wieder Wolken, sonst teils sonnig, teils nebelig.
    Auf den Bergen sehr mild mit plus 5 Grad in 2000 Metern.
    12 Uhr und 8 Minuten war es soeben.
    Der Zeitpunkt 23.30 Uhr ist verstrichen und der befürchtete Militärschlag der Golfalliierten gegen den Irak ist ausgeblieben.
    Offenbar hat Saddam Hussein solche Taten gesetzt, die die Amerikaner im Moment zufriedenstellen und von einem angedrohten Militäreinsatz Abstand nehmen ließen.
    Mehr als zwölf Stunden nach dem Ablauf des Ultimatums herrscht in der Golfregion nachlassende Spannung.
    Baghdad hat offenbar dem Ultimatum entsprochen und seine innerhalb der Flugverbotszone stationierten Raketen abgezogen.
    Das teilte wenigstens ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums in der Nacht mit.
    Über die aktuelle Situation informiert sie nun Ulrich Tildner.
    Im Irak hat die Presse heute ihre Kampagne gegen das US-Ultimatum fortgesetzt.
    Wir haben keine Alternative als Widerstand zu leisten und die Forderungen abzulehnen, wenn wir überleben wollen, schrieb ein Mitarbeiter von Präsident Saddam Hussein in der Zeitung Republik.
    Und das Blatt von Präsidentensohn Oday erschien mit der Balkenüberschrift.
    Auch wenn der Tod unvermeidlich sein sollte, es ist schändlich, ein Feigling zu sein.
    Die Propaganda gegen die Forderungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs nach Abzug der Luftabwehrraketen aus der Flugverbotszone im Südirak läuft weiter auf Hochtouren.
    Gleichzeitig wird die irakische Bevölkerung nicht darüber informiert, dass die USA den Abzug von zumindest einem Teil der Raketen berichtet haben.
    Die Pressekampagne ist geschickt inszeniert.
    Der Bevölkerung soll verborgen bleiben, dass Präsident Saddam Hussein die Forderungen der westlichen Alliierten doch bereits schon so weit erfüllt hat, dass derzeit keine aktuelle Angriffsgefahr mehr besteht.
    Ziel der Propaganda ist ohne Zweifel, den Eindruck zu erwecken, die Führung habe durch ihre Prinzipienfestigkeit einen Angriff der Flugzeuge der Alliierten verhindert.
    Die Aktivitäten auf dem im Persisch-Arabischen Golf kreuzenden Flugzeugträger Kitty Hawk machen deutlich, dass die USA derzeit keinen Angriff planen.
    Die Maschinen wurden am Vormittag routinemäßig von dem Schiff katapultiert, um ihre Aufklärungsflüge über dem Südirak fortzusetzen.
    Ein genaues Bild über die Stationierung der irakischen Luftabwehrraketen gibt es weiterhin nicht.
    Offiziere an Bord der Kitty Hawk wussten nichts genaues zu berichten.
    Wir erfüllen unsere Aufgaben entsprechend der vorliegenden Befehle, ist die Haltung.
    Eine präzise Luftaufklärung ist wegen anhaltender Wolkenbildung über dem Südirak weiterhin schwierig.
    Aber die vorliegenden Informationen bestätigen die Vermutungen von Beobachtern, dass Saddam Hussein letztlich doch eingelenkt hat.
    Der irakische Präsident will trotz der anti-amerikanischen Rhetorik und aller Erklärungen, man werde die Forderungen der westlichen Staaten nicht erfüllen, den angedrohten Luftangriff vermeiden.
    Es gibt gleich mehrere Gründe dafür.
    Die Bevölkerung Iraks ist tricksmüde.
    Saddam Hussein läuft Gefahr, die Menschen gegen sich aufzubringen, falls der angedrohte Angriff tatsächlich erfolgen sollte.
    Außerdem wäre die weitgehend abgeschlossene Reorganisation von Heer und Luftwaffe durch einen erneuten Krieg umsonst gewesen.
    Saddam Hussein hat mehrfach deutlich gemacht, dass er Irak wieder zur führenden Macht in der arabischen Welt aufbauen will.
    Ein Krieg würde einen Rückschlag bei der Erreichung dieses Zieles bringen.
    Kann Saddam Hussein ausländische Drohungen nutzen, um die Verantwortung über die im Lande herrschenden Probleme äußeren Feinden anzulasten,
    So würde er in den Augen der meisten Iraker für eine neue Zerstörungswelle verantwortlich sein.
    Saddam hat mit seiner Taktik in den vergangenen Stunden Erfolg gehabt.
    Man kann davon ausgehen, dass er sie fortsetzen wird.
    Dabei kann er der neuen Konfrontation mit den Vereinten Nationen gelassen entgegengehen.
    Iraks Anordnung, dass UN-Spezialistenteams künftig keine UN-Flugzeuge mehr benutzen dürfen, ist in der Nacht bereits vom Weltsicherheitsrat zurückgewiesen und kritisiert worden.
    Der irakische Präsident wird sich jetzt auf Verhandlungen mit dem Weltsicherheitsrat einlassen.
    Auf diese Weise kann er demonstrieren, dass er verhandlungsbereit ist und seine Argumentation aufrechterhalten, dass die USA, Frankreich und Großbritannien ihr Ultimatum ohne Rückendeckung der UN aufgestellt haben.
    In den frühen Morgenstunden des 9.
    Dezember vergangenen Jahres landeten die ersten amerikanischen UNO-Einheiten an der somalischen Küste bei Mogadischu.
    Die sogenannte Invasion war aber keine blutige Kampfaktion wie im Golfkrieg, sondern fand im gleißenden Scheinwerferlicht der Fernsehkameras statt.
    Aufgabe der ausländischen Truppen ist laut Mandat des UNO-Sicherheitsrates die Durchsetzung der humanitären Hilfe für die hungernde somalische Bevölkerung.
    Inzwischen sind fast 30.000 alliierte Soldaten in Somalia gelandet.
    Doch mehren sich die Zweifel, ob die Intervention unter amerikanischer Schirmherrschaft die Lage im Land tatsächlich entscheidend verbessern kann.
    Unser Mitarbeiter Helmut Opletal hat gerade Mogadischu besucht.
    Einen Monat nach Beginn der Operation Neue Hoffnung zieht er Bilanz.
    Die Eindrücke sind zwiespältig.
    Auf der einen Seite die massive Präsenz der Amerikaner, die radikale Veränderung signalisiert.
    Auf der anderen Seite klagen die Hilfsorganisationen, dass ihre Arbeit nicht leichter geworden ist, dass sich die Probleme nur verlagert haben, dass ausländische Helfer und Journalisten jetzt sogar zur Zielscheibe für Plünderer werden, oft ohne dass UNO-Soldaten, die in der Nähe stehen, nur eingreifen.
    Wir sind nur hier, um die Hilfe zu sichern, nicht um Gendarmen zu spielen, sagt ein amerikanischer Soldat.
    Der Jubel, mit dem viele Somalis die Intervention anfangs begrüßt haben, ist inzwischen einer Enttäuschung darüber gewichen, dass man nach vier Wochen noch immer nicht sicher auf die Straße gehen kann und dass die Milizführer, die das Land ins Chaos gestürzt haben,
    nicht entwaffnet und aus dem Verkehr gezogen werden, sondern zuletzt in Addis Abeba sogar wieder über den Frieden verhandeln durften.
    Das einzige wirklich gesicherte Gebiet in Mogadischu ist der Bezirk um den Flughafen und um die Büros der internationalen Organisationen.
    Panzer stehen hier an den neuralgischen Kreuzungen, manchmal durchsuchen die Soldaten alle Fahrzeuge nach Waffen, manchmal aber auch nicht.
    Der Weg nach Norden zu den Vororten ist weiter unsicher.
    Am besten fährt man mit 100 Stundenkilometern durch die lockere Bebauung, um ein möglichst schwieriges Ziel für Heckenschützen abzugeben.
    Nur drei- oder viermal am Tag kommt eine US-Patrouille vorbei, die Gewehre drohend auf andere Passanten und Fahrzeuge gerichtet.
    Bewaffnete Milizen und Banditen ziehen sich aber langsam zurück,
    seit die Alliierten begonnen haben, Waffendepots auszuheben oder Waffen gegen Lebensmittel einzutauschen.
    Aber System hat das Vorgehen noch nicht.
    Um wirklich das Land zu kontrollieren, reichen offenbar auch die 30.000 ausländischen Soldaten nicht, die jetzt da sind.
    Überall zwischen den Ruinen der zerschossenen Stadt sind Hütten aus Zweigen und Pappkarton.
    Flüchtlinge wohnen darin.
    Die meisten haben inzwischen eine Plastikplane zum Schutz vor dem Regen bekommen.
    In Mogadischu selbst kann jetzt genügend Essen verteilt werden.
    Zumindest einen Erfolg der Militäroperation loben die ausländischen Helfer.
    Doch anderswo wird immer noch geplündert.
    Gebiete weiter im Norden und entlegene Dörfer können nicht erreicht werden.
    Aus manchen Gegenden mussten sich die Elfer sogar wieder zurückziehen, seit die Amerikaner da sind.
    Die sogenannte grüne Linie, deren angebliche Abschaffung Ende Dezember gefeiert wurde, ist mit Ausnahme eines einzigen von den Amerikanern kontrollierten Übergangs immer noch intakt.
    Als wir von der Seite General Aydiz nach Alimachtis Mogadischu-Nord wechseln, kontrollieren bewaffnete Militionäre die Fahrzeuge.
    Das frühere Stadtzentrum bleibt gefährliches Niemandsland.
    Man fragt sich schon nach der Relation zwischen dem immensen militärischen Aufwand, den die Amerikaner treiben, und den nur wenig spürbaren Verbesserungen im Leben der Somalis.
    Vielleicht wird es möglich sein, dass in ein paar weiteren Monaten die große Hungerkatastrophe in Somalia gestoppt ist.
    Doch wie es dann weitergehen soll, diese Frage weiß auch in Mogadischu heute niemand zu beantworten.
    Und nun zu dem Thema, das uns seit einigen Tagen beherrscht, nämlich der Ölpest vor den Shetland-Inseln.
    2000 Vögel sind schon gestorben, Muscheln sind verseucht, 350.000 Schafe verweigern braunes Gras als Futter, 10 Lachsfarmen stehen vor dem Bankrott und aus dem Leck geschlagenen Tanker vor den Inseln rinnen weiter Tonnen Rohöl ins Meer.
    Ich bin nun verbunden mit Svenja Koch, die seit einigen Tagen auf den Shetland-Inseln ist.
    Frau Koch, wie stellt sich denn heute Vormittag die Situation dar?
    Das Wetter wird wieder schlimmer.
    Man rechnet morgen mit einem starken Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 170 Stundenkilometern.
    Das wird natürlich die Situation auch wieder verschlechtern, muss man sagen.
    Auch die Pläne, die Rettungsmaßnahmen zu starten.
    Das Schiff hat ja einen Riss zwischen dem hinteren Teil mit Maschinenraum und Brücke und dem vorderen Teil mit den Laderäumen.
    Das wird allerdings als Vorteil gesehen.
    weil das niederländische Expertenteam, das an Bord des Wracks gehen möchte, dann hofft, von dort aus besser an die noch intakten Naderäume heranzukommen und dort das Öl, was noch im Schiff ist, abzupumpen.
    Man rechnet damit, dass es noch einige tausend Tonnen sind.
    Tut man eigentlich nach Ansicht der Betreiberfirma des Öltankers oder auch nach Ansicht der Menschen auf den Shetland-Inseln genügend, um das weitere Ausbreiten der Ölpest zu vermeiden?
    Oder ist man nicht ganz so zufrieden mit den einzelnen Maßnahmen?
    Ich denke schon, die Leute und auch die Betreiber des Tankers sind zufrieden mit den Maßnahmen.
    Auf der Insel selbst, die Shetländern, die kennen sich ja auch gut aus mit dem Umgang mit Öl, weil sehr viele in dieser Branche arbeiten, entweder auf den Ölplattformen oder im
    Ölhafen von Simon Woe.
    Und es herrscht eigentlich überall nur darüber entsetzen, wie wenig man eigentlich tun kann, wenn das Wetter nicht mitspielt.
    Man hat inzwischen ja hier Experten aus Alaska eingeflogen, die damals bei der Havarie der Exxon Valdez geholfen haben.
    Und sie sagen auch, es ist so schwer, bei diesem Wind und bei diesen Wellen irgendetwas zu machen, weil man sich dem Schiff einfach nicht nähern kann.
    Auch das Aussprühen der ölbekämpfenden Chemikalien musste eingestellt werden.
    Der Wind ist so stark, dass er
    diesen Sprühnebel aus Chemikalien überall hinweht, nur nicht auf den Ölteppich, den er bekämpfen soll.
    Wie groß ist denn eigentlich die gesundheitliche Gefahr für die Bevölkerung durch das Öl, das sich als dünner Film mittels der Luftströmungen auf das Land, auf die Gebäude, auf die Menschen, auf die Tiere legt?
    Die Behörden sagen, es bestünde keine Gesundheitsgefahr.
    Direkt am Wrack dort besteht Gesundheitsgefahr durch austretende Kohlenwasserstoffe, das sind krebserregende Gase.
    Hier über der Insel sagt man, würde so ein starker Wind wehen, dass es nicht gefährlich sei für die Menschen.
    Für die Tiere wird es dadurch gefährlich, dass sie eben verseuchtes Gras fressen.
    Man hat hier Informationscenter eingerichtet und viele Inselbewohner rufen dort an und fragen besorgt nach.
    Und manche Eltern bringen ihre Kinder nach Norden in Sicherheit zu Verwandten, denn die Ölpest betrifft hauptsächlich den südlichen Teil der Shetland-Inseln.
    Frau Koch, Sie haben es ja kurz erwähnt, die Bewohner der Shetland-Inseln sind ja den Umgang mit dem Öl gewöhnt.
    Die Shetland-Inseln verdienen ja auch relativ viel an dem Öl-Boom in der Nordsee seit den 70er Jahren.
    Sie haben ja
    Einen der größten Öl-Terminals Europas mit dem Hafen von Salom Faux.
    Das sind satte Hafengebühren, die da jährlich eingenommen werden.
    Ist man nicht da ein bisschen in einer sehr zwiespältigen Situation, dass man sagt, jahrelang hat man Geld verdient und jetzt bekommt man quasi die Rechnung präsentiert?
    Ja, das ist, kann man etwas differenziert sehen.
    Viele der Inselbewohner sagen, ja, es war klar, dass so etwas mal passieren musste.
    Und sie sehen das mehr als Schicksal, als jetzt zu sagen, der Kapitän hat Schuld oder das hätte nicht passieren müssen und so weiter und so fort.
    Auf der anderen Seite haben die Leute hier so ein inniges Verhältnis zu ihrer Natur und sind sich auch bewusst, in was für einer außergewöhnlichen Umgebung sie wohnen.
    Und sie zeigen zum Beispiel stolz die
    Bilder von den Riffen, an denen die Papageientaucher brüten und so weiter und so fort.
    Und sie wissen auch ganz genau, was sie jetzt verloren haben, hoffen aber, dass in einigen Jahren ihre Shetland-Inseln genauso sein werden wie vorher.
    Und ich habe noch keinen getroffen, der hier nicht mit Begeisterung lebt und niemand möchte hier weg und so weiter und so fort.
    Von daher ist das wirklich etwas schwierig.
    Letzte Frage, Frau Koch, von Seiten Großbritanniens, von Seiten Londons, gibt es da schon konkrete Hilfsangebote, sei es finanzieller Natur oder ideeller Natur?
    Konkrete Hilfsangebote gibt es noch nicht, weil noch gar nicht klar ist, wie viel Geld zur Verfügung steht.
    Ich weiß, dass die Fischer und die Lachsfarmer und auch die Bauern schon ihre Forderungen gestellt haben und sagen, was sie an Schadensersatz benötigen.
    Und es steht noch nicht fest, wie viel sie bekommen werden.
    Und es ist ja noch nicht ganz die Schuldfrage geklärt.
    Und dafür gibt es ja diese Untersuchungskommission und dann wird man wahrscheinlich sagen, wer welche Hilfen bekommt.
    Soweit Informationen von Svenja Koch von den Shetland-Inseln.
    Vielen Dank für dieses Gespräch und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören.
    Gestern kamen aus der Steiermark Meldungen, wonach erstmals seit den 50er Jahren die Arbeitslosenrate in diesem Bundesland über die 10-Prozent-Marke geklettert ist.
    In konkreten Zahlen heißt das, dass mehr als 45.000 Steirer im Dezember ohne Arbeit waren.
    Nach den Worten von Landeshauptmann-Stellvertreter Schachner-Plazitschek sollte nun ein Förderungsprogramm beginnen, das er unter anderem mit zwei Milliarden Schilling aus Bundesmitteln finanzieren möchte.
    Ich habe nun Bundeskanzler Wranitzki am Telefon.
    Herr Bundeskanzler, sind Sie bereit, Ihren Parteikollegen diese zwei Milliarden Schilling zu geben?
    Ich bin bereit, mit den Steirern zu verhandeln und auch Bundesmittel zur Verfügung zu stellen.
    Da geht es ja nicht um einen präzisen Betrag, sondern um eine substanzielle Hilfe.
    Ich bin bereit, das zu tun.
    Freilich geht es mir darum, dass wir nicht Verluste abdecken können von Betrieben, die Verluste erlitten haben, sondern dass wir mit zukunftsorientierten Investitionen und Investitionshilfen die Steirer unterstützen.
    um Arbeitsplatzmöglichkeiten für die Zukunft zu sichern.
    Das kostet sicher Geld.
    Also noch einmal unter diesen Umständen, die ich beschrieben habe, ja, zur reinen Verlustabdeckung wird das nicht möglich sein.
    Aber das ist auch von den Steuern so nicht ins Auge gefasst.
    An und für sich heißt es ja jetzt, dass das Krisenprogramm für Krisenregionen abgeschafft werden soll.
    Ist das angesichts solcher Arbeitslosenzahlen wie in der Steiermark sinnvoll und überhaupt durchziehbar?
    Das Programm für Krisenregionen soll nicht abgeschafft werden, ersatzlos, sondern der Sozialminister verhandelt es durch bessere Konstruktionen zu ersetzen und genau darum geht es.
    Sie werden sich erinnern, wir haben ja mit den Gewerkschaften über den November und Dezember verhandelt.
    Vorziehung eines Teils der Lohnsteuerreform lieber nicht zu machen, sondern auf solche Art eingesparte Geld für strukturpolitische Zwecke aufzuwenden.
    Und das wird uns jetzt sehr zugutekommen, denn das können wir genau in diesen Krisenregionen einsetzen.
    Herr Bundeskanzler, wenn wir schon miteinander telefonieren, eine Frage zu einem anderen Bereich.
    Die Diskussion um den ersten Krankenstandstag ist in den letzten Tagen ziemlich hoch gegangen.
    Bundeswirtschaftskammerpräsident Leopold Madatana möchte nach wie vor, dass der erste Krankenstandstag zum Beispiel nicht bezahlt wird.
    Ihr Zentralsekretär Josef Ciab hat gesagt, da legt sich die SPÖ quer.
    Und auch Ihr Sozialminister Josef Hesun hat fast von menschenverachtendem Vorgehen gesprochen.
    Sie persönlich haben meines Wissens nach dazu noch nicht Stellung genommen.
    Lang, ehe die jetzige Debatte ausbrach, habe ich das schon abgelehnt.
    Aber ich nehme gern noch einmal dazu Stellung.
    Denn diese Forderung des Herrn Mardertaner ist ja nicht neu.
    Sie ist jetzt beim Dreikönigstreffen der Volkspartei erneut releviert worden.
    Eine solche Maßnahme kommt nicht infrage.
    Wir haben jetzt andere Sorgen, nämlich Sorgen, die Konjunkturflaute zu bekämpfen und die Beschäftigung zu sichern.
    Und abgesehen von allem, was schon gesagt wurde, stehe ich für eine solche Maßnahme aus grundsätzlichen Erwägungen nicht zur Verfügung und schon gar nicht in einer rezessiven, also in einer Konjunkturabschwungsphase.
    Denn womit die Arbeiterinnen, und das betrifft viele Frauen,
    und Arbeiter in Wirklichkeit konfrontiert sind, ist nur um ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren, gehen sie oft auch in die Arbeit und in den Betrieb, wenn sie nicht ganz gesund sind.
    Also für viele Leute, die in den sozialen Schichten
    beheimatet sind, um die es uns hier geht, stellt sich die Frage ganz umgekehrt.
    Also zusätzlich zu allem anderen, was gesagt wurde, kann eine solche Maßnahme nicht infrage kommen.
    Das heißt also, die Argumente der ÖVP oder des ÖVP-Wirtschaftsbundes fallen bei Ihnen nicht auf fruchtbaren Boden?
    Sie fallen nicht auf fruchtbaren Boden, sie sind auch gar nicht in irgendeiner Weise statistisch belegt und sie sind
    Auch bei Arbeitnehmergruppen anderer politischer Gruppierungen fallen sie ja nicht, finden sie ja keinen Anklang.
    Aber wie immer, ob Anklang oder nicht, für die Sozialdemokratische Partei kommt das nicht ins Auge.
    Droht da, abschließend gefragt und ich bitte um eine kurze Antwort, droht da ein Koalitionskrach, Zwistigkeiten?
    Ich bin sicher, dass da kein Koalitionszwist entsteht.
    Danke vielmals für dieses Gespräch und noch ein schönes Wochenende.
    Auch Ihnen danke schön.
    12 Uhr und 26 Minuten war es soeben vier Minuten vor halb eins.
    Mehr als zwei Drittel aller in Österreich aufgenommenen Bosnien-Flüchtlinge wollen so rasch als möglich zurück in ihre Heimat.
    Dies ist das Ergebnis einer eben erst veröffentlichten Studie, über die wir zu Beginn dieser Woche auch im Journal berichtet haben.
    Doch dieses so rasch als möglich kann angesichts des andauernden Bürgerkrieges noch recht lange dauern.
    Im Innenministerium in Wien hat man sich nun angesichts dessen mit Integrationsmöglichkeiten für die Zwischenzeit beschäftigt, Fritz Dittlbacher berichtet.
    Integrieren heißt Arbeitsmöglichkeiten schaffen, so sieht man es im Innenministerium.
    Dazu hat man zunächst einmal Daten zur Arbeitsfähigkeit der mehr als 40.000 im Bundesbetreuung befindlichen Flüchtlinge erhoben.
    Dabei stellt sich heraus, dass es vor allem ein Flüchtlingszug von Kindern war, der in Österreich Aufnahme gefunden hat.
    55 Prozent aller vertriebenen oder 22.000 der in Bundesbetreuung befindlichen Flüchtlinge sind Kinder unter 15 Jahren.
    Weitere 5 Prozent oder 2.000 Flüchtlinge sind alte Menschen.
    Jugendliche in weiterführenden Schulen, Pflegebedürftige oder alleinstehende Mütter mit mehreren Kindern machen weitere 7.500 Menschen oder 17 Prozent der Gesamtflüchtlingszahl aus.
    Sie kommen für eine Integration in den Arbeitsprozess wohl ebenfalls nicht in Frage.
    Bleiben 9.000 Bosnien-Flüchtlinge oder 23 Prozent der Gesamtzahl, die sofort eine Arbeit aufnehmen könnten.
    Hier denkt man nun im Innenministerium an eine Sonderaktion zugunsten der vertriebenen Flüchtlinge.
    Sie sollen legale Arbeitsplätze vermittelt bekommen, wobei die Beschäftigungsdauer mindestens ein halbes Jahr wären sollte.
    Die Bundesunterstützung würde bei Arbeitsaufnahme natürlich entfallen.
    Nun wird von Seiten des Innenministeriums allerdings auf die sehr geringe berufliche Qualifikation vieler Flüchtlinge, vor allem aus den ländlichen Gebieten Bosniens, verwiesen.
    Hier denkt man nun daran, an einen sehr erfolgreichen Teil des Integrationsprogrammes nach der Ungarn-Krise anzuknöpfen.
    Damals, nach 1956, waren ungarische Bauernfamilien in sogenannten Auslaufhöfen angesiedelt worden.
    Heute sollte das Landwirtschaftsministerium wieder Höfe erheben, für die es keine Nachfolger gibt.
    Im Einvernehmen mit dem Hofeigentümer könnten dann dort Flüchtlingsfamilien hinvermittelt werden, zunächst als Landarbeiter oder Pächter.
    Nach einigen Jahren könnten diese Höfe dann etwa in Leibrente übernommen werden, wie es auch nach der Ungarnkrise vielfach geschah.
    Andere Ideen, an denen derzeit gefeilt wird, sind die Einrichtung von Vermittlungsstellen, in denen etwa das private Putzengehen von Flüchtlingsfrauen ermöglicht und zugleich legalisiert werden soll.
    Und schließlich denkt man auch an jene sieben Prozent der gegenwärtigen Österreich befindlichen Bosnienflüchtlinge, die vorhaben, in ein anderes Land weiterzureisen.
    Hier könnte das Außenministerium tätig werden und in potenziellen Aufnahmeländern versuchen, Kontingente für ausreisewillige österreichische Bosnienflüchtlinge zu erreichen.
    Informationen von Fritz Tidlbacher waren das.
    Die großen Unternehmer-Persönlichkeiten bekommt man in Österreich selten zu Gesicht.
    Es hat Tradition, anonym zu bleiben, wenn man Geld hat, wie Karl Kahane, Herbert Thurnauer oder Fritz Mautner.
    Einer, der auch nur durch seine Tätigkeit, aber nicht persönlich von sich reden macht, ist Thomas Prinzhorn, der Mehrheitseigentümer der W-Hamburger AG, an der wieder ein ganzes Stammbaum von Unternehmen und Fabriken hängt, der von Osnabrück im Westen Deutschlands bis nach Ostungarn reicht.
    Hauptprodukt sind Wellpappe und Wellpappenrohpapier.
    Ein Mann wie Hamburger Chef Thomas Prinzhorn bleibt natürlich nicht nur in seinem Unternehmen, sondern betätigt sich auch außerhalb.
    Der einstmals prononcierte Mitarbeiter der jungen Unternehmer der Industriellenvereinigung ist auch heute noch als Präsident der Landesgruppe Wien der Industriellenvereinigung tätig.
    Und er gilt als einer der Financiers der Freiheitlichen Partei.
    Ein Mann mit Profil.
    Diplomingenieur Prinzhorn ist heute
    Im Journal zu Gast.
    Herr Diplom-Ingenieur Prinzhorn, viele Ihrer Kollegen, Karl Kahane, Thurnauer, Mautner, Fritz Mautner, haben einen Teil Ihres Unternehmens, einen Teil Ihres Geldes inzwischen schon ins Ausland transferiert.
    Man muss direkt schon fragen, wieso ist Ihr Firmensitz noch bei uns?
    Ja, weil Österreich ein ganz hervorragendes Land für den Firmensitz ist, nur stehen wir jetzt vor der großen Aufgabe, dass sich der Westen und der Osten zugleich für uns öffnet.
    Auf der einen Seite EEG, auf der anderen Seite im Osten.
    Natürlich werden wir jetzt ähnlich wie die Schweiz im Ausland sehr viele Arbeitskräfte etablieren und investieren und werden das als unsere Priorität haben, aber deswegen müssen wir unseren Firmensitz in keinster Weise verlegen.
    Sie haben sich sehr stark im Osten engagiert, Sie sind stark nach Ungarn gegangen, Sie haben ein Unternehmen in Slowenien gekauft und jetzt in Ungarn haben Sie eine Fabrik zugesperrt.
    War das, um das Land quasi aufzurütteln, unter Druck zu setzen, oder war das bloß nicht weiterzuführen, es war ja eine moderne Fabrik?
    Es ist die modernste Papierfabrik in Ungarn und wir haben sie nicht endgültig zugesperrt, sondern wir haben sie außer Betrieb genommen, aus verschiedenen Gründen.
    Der Hauptgrund ist der, dass wir in Ungarn nachteilige Produktionsverhältnisse für diese Papiersorte vorfinden, vorgefunden haben, darauf am ersten Tag aufmerksam gemacht haben.
    Wir sind der Meinung, die Regierung hat genügend Zeit gehabt, diese Bedingungen zu ändern.
    Sie haben sich innerhalb eines Jahres nicht geändert.
    Jetzt setzen wir Betriebe mal still und werden der Regierung Zeit geben, die Bedingungen zu ändern und werden dann sehr geordnet wieder anlaufen.
    Also das ist eine Maßnahme, würde ich sagen, die nicht mit Leben und Tod zusammenhängt, aber die sicherlich primär zur Pflege der Rahmenbedingungen dient und wir auch gleichzeitig nicht in einem sehr schwachen Papiermarkt sind.
    Daher im Moment eine Papierprüfung außer Betrieb zu nehmen, wo die Rahmenbedingungen eh nicht stimmen, würde ich sagen, das ist in mehrfacher Hinsicht eine gescheite Entscheidung gewesen.
    In Ihrem Lebenslauf habe ich gelesen, geboren 5.
    März 1943, Ausbildung, Technikstudien Richtung Maschinenbau in Wien.
    Warum studiert man Maschinenbau, wenn man Unternehmer werden soll?
    Ich nehme an, Sie sind in das Unternehmerdasein quasi hineingeboren worden.
    Naja, Gas um mich hineingeboren war es wieder nicht.
    Ich habe Maschinenbau und Technik deswegen studiert, weil es mich eigentlich sehr wenig interessiert hat.
    Und mehr gesagt, mich interessiert Geschäft, mich interessieren Finanzen, mich interessieren Märkte, mich interessieren Verfahren.
    Die Technik interessiert mich eigentlich wenig.
    Leiste dir den Luxus und bring sie rasch hinter dich, einmal, und das in Form eines Studiums.
    Ich empfehle das nicht, weil das ist ein bisschen eine Stahlbautmethode.
    Ich habe es auch nie mehr in meinem Leben angegriffen, bin nach Amerika gegangen und habe eigentlich seither nur mehr als Geschäftsmann, oder wenn Sie so wollen, schon mit gewissen Vorstellungen über mein ganzes Recycling und Umweltdenken hat meine Geschäftstätigkeit geprägt, weil ich davon ausgehe, dass eine nachhaltige Wirtschaftspolitik eben auch eine sehr nachhaltige Rohstoffpolitik und
    und vielleicht auch einige andere Visionen beinhaltet, die ich im Laufe meines Lebens gelernt habe in Schritten umzusetzen und da bin ich über jeden dieser kleinen Schritte und wenn es eine kleine Müllsortierung in Nürnberg ist oder in Neukirchen ist, dann bin ich sehr glücklich, weil das ist ein wirtschaftlicher Beitrag zur sinnvollen Wirtschaftspolitik.
    Ist das auch ein wirtschaftlicher Beitrag zu Ihrem Unternehmen, nehme ich doch an.
    Ja, ich bin bei Recycling bisher immer sehr gut gefahren und ich glaube, dass wir in einer sehr günstigen Phase waren, Recycling einzuführen, den ganzen Wiederverwertungsgedanken einzuführen.
    Ich pflegte ihn in all meinen Lebensbereichen und ich habe mein persönliches Leben mit dem Leben in der Firma sehr versucht gleichzustellen und erkenne da keinen Unterschied.
    Man sammelt eben Abfallstoffe und setzt sie neu ein, bringt neue Verfahren zur Vermeidung von primär Rohstoffen, die man am Sekundärmarkt eben auch aufbringen kann und einsetzen kann und ich glaube, dass unsere ganze Wirtschaft heute durchzogen ist von all diesem Denken und darüber bin ich sehr froh und es war unser Schaden nicht.
    Aber das ist natürlich der kleinere Teil Ihres Unternehmensbereiches.
    Der größere Teil ist immer noch die Papierherstellung, die Herstellung von Wellpappe und die Verarbeitung.
    In Ihrem Lebenslauf habe ich gelesen, Sie haben die Papierfabrik Pitten von Ihrem Vater, wörtlich steht dort, erworben.
    Übersetze ich das richtig mit gekauft?
    Ja, ich habe interessanterweise alle meine Anteile an den Firmen immer gekauft.
    Es war das der klarere Weg und nachdem ich immer klare Verhältnisse geschätzt habe und auch in der Familie oft die Situation nicht ganz leicht war, hat man sich immer eher auf Kauf von Generation zu Generation, zumindest in der jetzigen geeinigt.
    Da muss man sich mehr anstrengen.
    Ich glaube, es ist kein Unglück, wenn man was nicht geschenkt bekommt.
    Man kämpft dann umso mehr dafür.
    Und auch Schulden sind letztlich, und davon haben wir auch natürlich ausreichend, aufgrund der Investitionsphase der letzten Jahre, sind ein enormer Ansporn und eine Verpflichtung, seiner Arbeit noch besser nachzukommen, als wenn man Dinge geschenkt bekommt.
    Also ich glaube, das ist etwas sehr Gesundes.
    Da sehe ich kein Problem daran.
    Werden Sie das auch immer so halten?
    Ich glaube, ich werde es auch so halten und ich habe es auch früh genug meinen Kindern gesagt, dass das Erwerben von solchen Dingen alles viel wertvoller und viel wichtiger macht, als die Geschenke, die man im Leben bekommt.
    Man soll Geschenke geben, aber nur dann, wenn sie Sinn haben.
    Betriebsbereich, wenn man den aufzeichnet, grafisch kommt ein ganzer Stammbaum heraus und der reicht von Osnabrück im Westen Deutschlands bis nach Ungarn mit allen möglichen Aktivitäten.
    Wie viel davon haben Sie eigentlich übernommen?
    Ist das alles Ihr Werk?
    Naja, kann ich schon sagen, es ist mehr als 90 Prozent mein Werk.
    Von der Papierfabrik, die ich seinerzeit erworben habe, von der steht nichts mehr, außer das Verwaltungsgebäude.
    Und auch das hat schon ein neues Dach gebraucht.
    Sie haben sich ein bisschen was anklingen lassen von der Mentalität der Österreicher.
    Dazu gehört auch,
    die Sozialpartnerschaft, die Organisationen der verschiedenen Wirtschaftsbereiche und eine davon ist die Industriellenvereinigung, in der Sie, der Präsident, das der Wiener Sektion sind.
    Was treibt Sie eigentlich dazu, in der Industriellenvereinigung eine Funktion zu haben und zu halten?
    Ja, Zeit.
    Ich glaube, das ist eine Frage, wie man die Tätigkeit betrachtet in einer Institution.
    Ich betrachte sie primär als eine Lernphase.
    Ich glaube, wenn Sie gerade mich ansprechen auf meine Ausbildung, als Maschinenbauer verstehe ich von Volkswirtschaft nicht rasend Fell, um nicht zu sagen nichts.
    Und ich habe mir das angeeignet.
    Und meine Tätigkeiten sind eigentlich immer in irgendeiner Verbindung mit meinen beruflichen Tätigkeiten.
    Wirtschaftspolitik, heute in den Industriellenvereinigungen ist Steuer- und Finanzpolitik, Umweltpolitik, Industriepolitik, Dinge, die mein tägliches Brot in meinen Entscheidungen, in meinen Unternehmungen sind.
    Und da bin ich erstens am Ball, was läuft, und zweitens muss ich mich artikulieren in den Dingen, die ich mir vorstelle.
    Und das sind eigentlich zutiefst unternehmerische Eigenschaften, die Sie dort trainieren müssen.
    Und das ist für mich ein, ich möchte fast sagen, Training on the job.
    Man sagt Ihnen, wie etlichen Ihrer Kollegen, ein nahes Verhältnis zur Freiheitlichen Partei nach.
    Existiert das?
    Das ist lustig, wie schnell man eigentlich ein neues Verhältnis zu einer Partei in Österreich immer entwickelt bekommt.
    Ich bin natürlich als sehr liberaler Mensch für eine nicht sehr liberale Situation der österreichischen Großparteien automatisch ein Oppositioneller.
    Ich glaube, die Großparteien erkennen, dass sie viel mehr liberalem Gedankengut Eingang geben müssen und Gehör finden müssen.
    Man versucht aber natürlich, jedem, der mit so etwas kommt, sofort einen Nationalstempel zu geben.
    Das ist wohl das Lächerlichste bei mir.
    Wenn mich etwas stört an der Freiheitlichen Partei, dann in erster Linie das nationale Gedankengut.
    Dieses nationale Gedankengut ist weit älter, als der Herr Dr. Haider alt ist.
    Das ist keine Erfindung des Herrn Dr. Haider.
    Es stört mich deswegen genauso, wenn es seine Erfindung nicht ist.
    Und ich glaube, das muss man immer wieder betonen.
    Aber sonst habe ich mit dem liberalen Wirtschaftsprogramm sehr viel gemeinsam, wie ich aber auch mit dem ÖVP-Wirtschaftsprogramm sehr viel gemeinsam habe.
    Die Frage ist ja dann, wie es umgesetzt wird.
    Es liegt natürlich in der Natur der Sache eines sehr liberalen Menschen immer dort, wo möglichst viel liberales Gedanken gut ist, sich besonders gut aufgehoben zu fühlen.
    Und ich sehe mit großer Freude, dass auch die ÖVP in weiten Bereichen, auch in ihren Landesorganisationen, viel positiver diesen Dingen gegenüber steht, seitdem es eine Opposition gibt.
    Und ich muss Ihnen sagen, genauso sehe ich es in der Umweltpolitik.
    Die Grünen haben gerade in Österreich zum Unterschied von Deutschland eine viel konstruktivere Rolle gespielt in der Umweltpolitik und ich freue mich über jeden grünen Vorschlag zur Diskussion, weil all das ein Teil der Evolution ist und ich brauche keine grünen Revolution, wie sie sich politisch in Deutschland angebannt hat vor 25 Jahren, sondern ich brauche eben diese vielen unterschiedlichen Meinungen, aus denen wir dann eben den Fortschritt zimmern,
    den wir jungen Leuten mit auf den Weg geben müssen.
    Man muss eben ständig alles in Frage stellen und man muss natürlich auch heute in Frage stellen, wie kommt es zu diesem Volksbegehren der Freiheitlichen Partei und ich über die Ausländerproblematik.
    Vielleicht haben wir da auch viel Fehler gemacht und haben die Plattform nicht geschaffen, darüber zu diskutieren.
    Wir können uns heute entleben ohne Ausländer, die wir ja selber alle sind.
    Ich bin halber Westfale und meine Großmutter ist halbe Tschechien und meine Nichte ist halbe Ungarin.
    Das ist ja vollkommen lächerlich.
    Wir könnten ja in Österreich gar nicht leben ohne diese multikulturelle Struktur, ohne diese Arbeitsteilung, die wir auch haben durch die Ausländerbeschäftigten.
    Und das ist, glaube ich, auch nicht die Frage des Volksbegehrens.
    Die Frage des Volksbegehrens ist ja vielmehr,
    Nehmen wir doch zur Kenntnis, dass das ein Problem ist, diskutieren es wir offen, weil wer werden diese Volksbegehren ganz besonders unterschreiben?
    Es werden die Ausländer, die in Österreich heute sich etabliert haben, die werden diese Volksbegehren ganz besonders unterschreiben.
    Zum Schutz ihrer eigenen Position.
    Und das zeigt ja schon die ganze Problematik.
    Und wir müssen mit diesen Themen
    viel mehr öffentlich diskutieren und konstruktive Ansätze finden, weil es gibt keine Ausländer und Inländer.
    Es sind Österreicher, die hier in Österreich beschäftigt sind, und es sind Ausländer, die zehn Jahre in Österreich beschäftigt sind, sind für uns ein wesentlicher Bestandteil.
    Und ich erinnere mich noch an die Schweiz, wo also auch eine Krankenschwester der Intensivstation nach zehn Jahren Niederlassungsfreiheit in der Schweiz noch immer nicht wählen darf.
    Ich finde das einen Skandal, wenn ein Mensch zehn Jahre in einem Land Sozialdienst höchster Qualifikation macht und in der Schweiz dann kein Wahlrecht eingereimt bekommt.
    Und da muss ich sagen, das ist nicht in Ordnung, sowas gehört diskutiert.
    Und solche Dinge müssen auch in Österreich viel mehr diskutiert werden, damit wir Situationen, wie die der Vergangenheitsproblematik auch bei unseren Schulkindern des Dritten Reichs in Zukunft hintanhalten.
    So bin ich eigentlich für die meisten Volksbegehren, wenngleich dieses hier vielleicht sich hätte erübrigen lassen können.
    Hat ein Mensch, der so beschäftigt ist wie Sie, auch noch Zeit für ein anderes Hobby als das des Berufs?
    Es ist so ein Klischee, dass wir so viel beschäftigt sind.
    Ich würde so sagen, wir unternehmen sehr viel.
    Das ist etwas ganz anderes, als viel beschäftigt zu sein.
    Und wenn man sehr viel unternimmt, dann unternimmt man im Beruf sehr viel und unternimmt auch sonst immer sehr viel.
    Der Müssiggang ist der Anfang aller Laster für den Unternehmer.
    Und daher, was macht man als erstes in seiner Jugend?
    In einem Fischbord.
    Und wenn man in Amerika so was kommen will, dann muss man ein angesehener Sportler sein.
    Und nachdem ich Gott sei Dank ein halbwegs angesehener Sportler in meiner Jugend war und mich auch entsprechend am Wettkampf bewährt habe, hat sich das in Amerika in Paare Münze umgesetzt, weil die Menschen dort davon ausgehen, wenn einer sportlich gut ist, dann ist er automatisch ein tüchtiger Mann.
    Das ist ein bisschen ein Vorteil in Amerika, aber ich habe es zu Nutzen gemacht und habe dadurch meinen ersten Job bekommen.
    und hab meine Ski immer mit dabei gehabt und immer wenn man von mir irgendwas wollte, eine kurze Lektion im Skifahren, dann hab ich die noch in Sun Valley absolviert im Rahmen meines Jobs und hab fast in einen Aufstieg am nächsten Montag schon daraus in meiner Tätigkeit ableiten können.
    Und das war der Beginn und ich bin einfach ein begeisterter Sportler und Bewegungsneurotiker, wie meine Freunde sagen.
    und ein begeisterter Naturmensch.
    Und da kommt wieder meine ganze Umweltseite her.
    Dass man mit offenen Augen 30 Jahre durch die Natur geht, die Schäden in der Natur erkennt, sofern man sie überhaupt erkennen kann, weil die gefährlicheren sind die, die man ja nicht erkennt, oder wenn man sie erkennt, ist schon zu spät.
    Und daher auch die ganze Natur für mich ist ein einzigartiges Hobby.
    Dass mich in der Früh ums Grauwähren beschäftigt, oder zum Teil gehe ich ihm auch mit der Taschenlampe nach, wenn die Tage zu kurz sind.
    Und da ist man schon sehr beschäftigt.
    Und wenn man dann auch ein bisschen Interesse eben für Politik, Wirtschaft und Kultur und Musik und noch ein paar Sachen hat, dann wird der Tag wirklich zu kurz mit 24 Stunden.
    Ich wünsche mir, dass es ein Leben lang so bleibt.
    Dankeschön für das Gespräch.
    Hans Adler sprach mit unserem heutigen Journalgast mit Thomas Prinzhorn.
    Am 24.
    Jänner wählt Graz einen neuen Gemeinderat.
    Mehr Wahlberechtigte als je zuvor, nämlich 189.000, werden über das politische Kräfteverhältnis in der steirischen Landeshauptstadt entscheiden.
    Von den insgesamt 56 Gemeinderatssitzen halten die Sozialdemokraten mit Bürgermeister Alfred Stingl 25 Mandate, die Volkspartei 19, die Freiheitlichen 7.
    Je zwei Gemeinderatssitze halten die alternative Liste Graz und die Bürgerliste Frischer Wind.
    Außerdem sitzt auch noch ein Kommunist im Grazer Gemeinderat.
    Viele unbekannte Größen lassen diesmal Prognosen als riskant erscheinen.
    Da gibt es eine neue Wahlordnung und ein neues Stadtstatut, erstmals drei Grün-Gruppierungen.
    Da gibt es aber vor allem eine ÖVP, die durch den überraschenden Tod von Vizebürgermeister Erich Edegar, dem Initiator des Tempo-30-Modells,
    einen neuen Spitzenkandidaten suchen musste.
    Aus Graz berichtet Günther Entschitsch.
    Die Karten in diesem kommunalpolitischen Spiel schienen schon frühzeitig verteilt.
    Die beiden stärksten Kräfte in der Stadt, SPÖ und ÖVP, gingen an die wichtigsten Probleme im Gleichschritt heran.
    Die Zusammenarbeit war enger, als es das Statut vorschrieb.
    Bürgermeister Alfred Stingl und sein Vize Erich Edegar wurden immer häufiger als die Rathauszwillinge tituliert.
    wobei sich der profilierte Kommunalpolitiker Ediger mit seiner Rolle als Dränger zufrieden gab und nie ernsthaft den Versuch unternahm, Alfred Stingler aus dem Bürgermeister-Sessel zu stürzen.
    Beide mussten sich beim Modellversuch Tempo 30 Kritikern aus den eigenen Reihen stellen, vor allem aber der Attacke der FPÖ.
    Doch der Schulterschluss blieb, bis Ediger Ende Oktober völlig überraschend starb.
    Jetzt halten alle ein völlig neues Blatt in Händen.
    Die neue Spitzenkandidatin der Volkspartei Ex-Umweltministerin Ruth Feldgrill-Zankel will zumindest langfristig die Nummer 1 werden.
    Ein klares Bekenntnis zur Unterstützung Stingls sollte seine SPÖ-Stimmen stärkste Partei werden, lässt sich Feldgrill-Zankel deshalb auch nicht abbringen.
    Was die Konstellationen betrifft, die nach der Entscheidung des Wählers zu bestimmen sein werden, so habe ich immer betont, ich schätze die Zusammenarbeit, die es im Grazer Rathaus nicht nur vom Statut her gibt, sondern die sich auch in schwierigen Fällen, vor allem mit der SPÖ, auch in der Praxis immer bewiesen hat, außerordentlich.
    Das Angebot zur Zusammenarbeit gilt selbstverständlich an alle.
    Man wird nach der Wahl, nach der Entscheidung des Wählers dann auch zu sehen haben, wie am besten umzusetzen ist, was hier an Zukunftsfragen auf uns zukommt.
    Auch wenn es gleich nach ihrer Rückkehr nach Graz einige Querschüsse aus dem Wirtschaftsbund gegeben hat, Rudfeld Grillzahnke ist die klare Nummer 1 der Volkspartei.
    Sie will den Abstand zur SPÖ verringern, also an dem SPÖ-Vorsprung von 10% der Wählerstimmen knabbern.
    Ebenso unumstritten ist Bürgermeister Alfred Stingl als Chef in der Grazer SPÖ.
    Er sitzt seit 1985 im Bürgermeisteramt und will die Sozialdemokraten wieder zur stimmenstärksten Partei machen.
    Allerdings setzt er, da er sich der Loyalität Feldgrills doch nicht vollkommen sicher ist, voll auf eine Persönlichkeitswahl.
    Stingl sieht die Gemeinderatswahl als eine Bürgermeisterwahl.
    Im Sprachgebrauch der Bevölkerung ist es ganz einfach so, dass die Menschen mit der Gemeinderatswahl automatisch verbinden, wer wird Bürgermeister.
    Welche Persönlichkeit, die zur Auswahl steht, wird Bürgermeister und daher habe ich mir erlaubt darauf hinzuweisen, dass am 24.
    Jänner selbstverständlich darüber entschieden wird, wer Bürgermeister dieser Stadt sein wird.
    Die Freiheitlichen haben in Graz unter dem kurzzeitigen Bundesparteiobmann Alexander Götz einst eine Blütezeit erlebt.
    Vor 20 Jahren stieg Götz mit zwar nur neun Mandaten, aber mit der Hilfe der ÖVP auf den Bürgermeister-Sessel.
    Fünf Jahre danach konnte die FPÖ gleich fünf Mandate zulegen.
    Mag sein, dass diese Zeit der schwarz-blauen Koalition heute dazu führt, dass Alfred Stingl seinen Amtsbonus voll in die Waagschale wirft, um jedes Risiko auszuschalten.
    Die FPÖ marschiert jedenfalls mit Vizebürgermeister Peter Weinmeister in die Wahl.
    Er will seinen Stimmenanteil von 9% verdoppeln.
    Zwar steht Weinmeister voll zu den Inhalten des FPÖ-Volksbegehrens, doch die Ausländerfrage ist bisher eher zaghaft in den Wahlkampf eingeflossen und Stans Tante Bede von Stingl zurechtgerückt worden.
    Die Grünen bilden drei Listen.
    Die alternative Liste Graz hat, vielleicht in der Hoffnung auf eine Rückkehr ihrer glanzvollen Zeit in den 70er Jahren, mit Markus Scheucher einen der Gründungsväter wieder an die Spitze geholt.
    Daneben gehen noch zwei kleine Grünkrubierungen in den Kampf um die Wählergunst.
    Zu den kleinen unter den elf Listen zählen auch die KPÖ, die FDP, Ferrari Brunnenfels, die Grazer Bürgerliste mit dem früheren Ärztekammerpräsidenten Richard Piatti und die Bürgerinteressen- und Autofahrerpartei, die von dem allerdings schon erlahmten Widerstand gegen Tempo 30 zu profitieren versucht.
    Entscheidend wird auch sein, was jene knapp 60.000 Bürger machen, die zuletzt ungültig gewählt haben oder überhaupt nicht zur Urne gingen.
    Die Wahlbeteiligung lag bei 84 Prozent.
    Die Intensivphase des Wahlkampfes hat nach einer Parteienvereinbarung erst vor drei Tagen begonnen.
    Geht es nach den Bekenntnissen der Spitzenkandidaten, dann wird Graz heuer nicht nur einen Kulturmonat feiern, sondern vielleicht auch Zeugnis ablegen von politischer Kultur.
    Einer der interessantesten Kunstbände, die in diesem Winter auf dem Buchmarkt erschienen sind, ist der großformatige Band Ansichten, 40 Künstler aus Österreich im Gespräch, von Wolfgang Drexler.
    Von Max Weiler über Bernhard Leitner, Georg Eisler und Wally Export bis hin zu Günter Darmisch und Herbert Brandl reicht die Auswahl der Künstler, die persönliche Ansichten zur Kunst äußern und deren Werk in rund 150 Abbildungen dokumentiert wird.
    Brigitte Hofer berichtet darüber.
    Maria Lassnig spricht über ihr Körpergefühl und das Malen, Karl Prantl über seine Arbeit am Stein, Walter Pichler denkt über Wechselwirkung von Material und Präzision in seinen Skulpturen nach, Roland Göschel über den Umraum der menschlichen Figur in konstruktivistischer und abstrakter Form.
    Sehr subjektiv ist dieser Band Ansichten gestaltet.
    Im informativen Bildmaterial und in der Auswahl der Künstler, mit denen Wolfgang Drexler, der stellvertretende Direktor des Museums moderner Kunst in Wien, einzelne Gespräche geführt hat.
    Und manche sind dabei schon historisches Dokument geworden.
    Man muss glaube ich schon den Menschen, den Künstler sehen.
    Und das wollte ich ein bisschen auch mit diesem Buch zeigen.
    Zum Beispiel, mir fällt mir gerade ein, dass Kurt Kocherscheid, einer der Interviewpartner, mich hingefragt hat, was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Situation des Künstlers in Österreich oder sonst im Ausland, wo er gelebt hat, in England oder in Südamerika und so.
    In Österreich sage ich oft gar nicht, dass ich Künstler bin.
    nämlich bildender Künstler, weil oft so ein Vorurteil schon besteht, dass das ohnehin nur Geschmire ist, dass man nämlich die ganze Nacht sauft und so weiter, dann kriegt man noch Subventionen und wird vielleicht noch angekauft, dass das kein Beruf sei.
    Und das ist in anderen Ländern sicherlich anders.
    Generell soll dieser Band den Zugang zur bildenden Kunst einfacher und verständlicher machen, durch Information, aber auch durch Darstellung der so individualistischen Künstlerpersönlichkeiten.
    So ist zum Beispiel Maler Franz Ringl der Ansicht.
    Ich wollte, es wären andere Menschen, die mit Kunst sehr wenig zu tun haben, so human wie wir Künstler.
    Arnold Freiner dagegen äußert sich in diesem Band über seine Malerei, über die Situation der österreichischen Kunst in den letzten Jahrzehnten und über Nachwuchskunst und Künstler.
    Ja, das ist sehr schwer.
    Es gibt Theorien, Medientheorien, dass die Kunst überhaupt, die alten Kunstsparten eigentlich im Absterben sind und eigentlich jetzt nur mehr die Medienkunst überhaupt nur mehr eine Zukunft hat.
    Wir befinden uns in etwa in der Situation, wie es vor 60 Jahren geheißen hat, das Theater ist aus und es kommt nur mehr der Film.
    Und diese Diskussion muss jetzt ausgestanden werden.
    Auch Christian Ludwig Attersee vergleicht Ausgangspositionen der Künstler vor Jahren mit dem heute.
    Für mich ist es natürlich, wenn ich es so ganz vom Anfang der jungen Künstler sehe, ist es eine Erinnerung an mein eigenes Leben, das eben bescheiden war und auch in Armut, wenn man das so beschreiben will, und die kleinen Aufstiege.
    Und es ist auch heute sehr ähnlich wie früher.
    Es ist ein zäher Kampf.
    Es gibt zwar viel mehr Galerien, aber es gibt auch viel mehr junge Künstler.
    Also es hat sich eigentlich nicht viel geändert.
    Das Land, in dem wir leben, ist Gott sei Dank besser.
    Bruno Geroncoli gibt Auskunft über sein künstlerisches und privates Leben, auch über die gesellschaftlichen Strategien, in die das künstlerische Wesen eingebettet wird.
    Josef Miki ätzt über Ankaufspolitik der Museen damals und heute und generell gegen Nivellierung in der Kunst.
    Und Adolf Frohner fasst den Sinn solcher Formulierungen so zusammen.
    Es ist sehr freudig,
    dass 40 Leute ihre Position ein bisschen fest machen, sagt man heute.
    Und aus diesem Grund wird dieses Buch möglicherweise zehn Jahre eine gewisse Aktualität haben.
    Man wird sich halt über gewisse Dinge nicht mehr hinweglügen können, weil es schwarz auf weiß gedruckt steht.
    Und wenn einer Künstler wird, diesen verrückten Beruf ergreift, dann will er ja ganz laut etwas hinausschreien, seinen Standpunkt.
    Er soll sich seine Freude machen, indem er
    ganz kompliziert für sich sein Weltbild malt, sein kleines Weltbild und vielleicht es überlässt, so diese kleine Gratschspur.
    Bedeutende österreichische Kunst und 40 Künstler zum Kennenlernen oder zum Wiederbegegnen im Band Ansichten von Wolfgang Drexler im Residenzverlag.
    Und nach diesem Beitrag von Brigitte Hofer nun noch eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
    Bosnien-Herzegowina.
    UNO-Generalsekretär Butros Ghali hat die bosnischen Konfliktparteien aufgefordert, trotz des Mordes an Vizeministerpräsident Uralic die Genfer Friedensgespräche fortzusetzen.
    Der UNO-Generalsekretär verurteilte den Mord ebenso wie die beiden Jugoslawien-Vermittler Vance und Owen.
    Ein Sprecher des bosnischen Präsidenten Izetbegovic kündigte unterdessen an, die Vertreter Bosniens würden an der für morgen geplanten Friedenskonferenz teilnehmen.
    Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht.
    Die bosnische Regierung hat aber der UNO eine Mitschuld an dem Mordanschlag vorgeworfen.
    Der Kommandant der UNO-Truppen in Sarajevo, General Morillon, wird direkt für den Überfall verantwortlich gemacht.
    Der Vizeministerpräsident war gestern durch eine geöffnete Tür eines gepanzerten UNO-Fahrzeugs von einem serbischen Freischädler erschossen worden.
    Der Mann ist angeblich bereits festgenommen worden.
    Irak, USA.
    Amerikanische Flugzeuge kontrollieren derzeit, ob der Irak seine Raketen wie gefordert innerhalb der Flugverbotszone abgezogen hat.
    Wegen des schlechten Wetters kann derzeit nicht genau festgestellt werden, wo die Flugabwehrraketen jetzt aufgestellt sind.
    In der Nacht kurz vor Ablauf des Ultimatums gab es nach amerikanischen Angaben aber massive Bewegungen in der Region.
    Ein Beamter des Verteidigungsministeriums sagte, die Raketen seien nicht mehr in Schussposition.
    Die amerikanischen Verbände im Golf bleiben aber weiter in Alarmbereitschaft.
    Nahe Osten.
    Ein Hubschrauber der UNO ist heute nach anfänglichen Schwierigkeiten im Lager der abgeschobenen Palästinenser gelandet.
    Schlechtwetter hatte zuerst verhindert, dass die Rotkreuz-Mitarbeiter zu ihrer Erkundungsmission starten konnten.
    Das Camp mit den aus Israel abgeschobenen Palästinensern ist eingeschneit.
    Die Zufahrtswege zu dem Lager sind blockiert.
    Österreich.
    Zum Abschluss in der Bundesvorstandsklausur haben die Grünen-Alternativen ein Maßnahmenpaket zur Ausländerfrage vorgestellt.
    Es steht unter dem Motto Aufklärung gegen Desinformation und soll nach Angaben der Partei der Verzerrung des Ausländerthemas durch das FPÖ-Volksbegehren entgegenwirken.
    Die Grün-Alternativen fordern drastische Maßnahmen gegen Schwarzunternehmer, ein einheitliches Arbeits- und Sozialrecht für Gastarbeiter und Inländer sowie ein Abschiebungsverbot für Ausländer, sobald diese drei Jahre in Österreich waren.
    Großbritannien.
    Sturm und hohe Wellen verhindern weiterhin, dass der von der Jetland-Inseln verunglückte Tanker Briar geborgen wird.
    Mittlerweile ist das Schiff in der Höhe des Maschinenraums auseinandergebrochen.
    Die Öltanks wurden dadurch nicht beschädigt.
    Das Wetter heute Nachmittag?
    Meist sonnig, in den Niederungen aber zum Teil hartnäckiger Hochnebel.
    Temperaturen 3 bis 7 Grad, bei Nebel tiefer.
    Morgen von Salzburg bis ins nördliche Burgenland bewölkt und mitunter Nieseln, im übrigen Österreich überwiegend sonnig, zum Teil nebelig.
    Höchsttemperaturen 4 bis 9 Grad.
    Damit sind wir am Ende der heutigen Mittagsinformation.
    Durch den aktuellen Dienst für das Team für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
    Auf Wiederhören.
    Das war's für heute.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation im Irak Konflikt
    Befürchteter Militärschlag gegen Irak ist ausgeblieben, Bagdad hat offensichtlich dem Ultimatum der USA, die Luftraketen aus der Flugbverbotszone im Süden des Landes abzuziehen, entsprochen.
    Mitwirkende: Tilgner, Ulrich [Gestaltung]
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bisherige Bilanz des Somalia-Einsatzes
    Anfangseuphorie der Somalis über den Eingriff der Amerikaner ist Ernüchterung gewichen, da die Menschen noch immer nicht sicher vor den berüchtigten Clan-Milizen sind
    Mitwirkende: Opletal, Helmut [Gestaltung]
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ölpest vor den Shetland-Inseln/Moderatorengespräch
    Interview: Koch
    Mitwirkende: Koch, Svenja [Interviewte/r] , Dobrovolny, Herbert [Interviewer/in]
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vranitzky zu Arbeitslosenquote in der Steiermark und Krankenständen
    Interview: Vranitzky
    Mitwirkende: Dobrovolny, Herbert [Interviewer/in] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aspekte der Integration bosnischer Flüchtlinge
    Versuche, Flüchtlinge in den Arbeitsprozess einzugliedern, etwa als Landarbeiter oder Pächter, wie es nach der Ungarnkrise geschah. Zudem soll das private Putzengehen legalisert werden.
    Mitwirkende: Dittlbacher, Fritz [Gestaltung]
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn
    Interview: Prinzhorn
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Prinzhorn, Thomas [Interviewte/r]
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Ansichten- ein Kunstbuch im Residenzverlag
    Einblendung: Drechsler, Ringel, Rainer, Attersee, Frohner
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Drechsler, Wolfgang [Interviewte/r] , Ringel, Franz [Interviewte/r] , Rainer, Arnulf [Interviewte/r] , Attersee, Christian Ludwig [Interviewte/r] , Frohner, Adolf [Interviewte/r]
    Datum: 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.01.09
    Spieldauer 00:57:14
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.01.09 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-930109_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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