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KI-generiertes Transkript
Grüß Gott und herzlich willkommen zum ORF-Mittagsschanal am Samstag im Studio heute, Volker Obermeier.
Zunächst ein kurzer Themenüberblick.
Russland, Machtkampf in Moskau.
Boris Jelzin scheint zu gewinnen.
Dazu ein Gespräch mit unserer Korrespondentin Susanne Scholl.
Die Entscheidung, ob Tamerlane gebaut wird, könnte nun bei der amerikanischen Regierung liegen.
Die Isolation Südafrikas dürfte beendet sein, die Sanktionen sollen aufgehoben werden.
Außerdem im Mittagschanal der letzte Teil unserer Serie zum Thema Verpackungsverordnung.
Im Journal zu Gast ist heute Helmut Lohner, designierter Direktor des Theaters in der Josefstadt in Wien.
Und die Kulturredaktion berichtet von den Dreharbeiten der Neuverfilmung des Josef-Roth-Romans »Radetzky-Marsch«.
Das und noch mehr hoffen wir bis kurz vor eins unterzubringen.
Fix Star der WM ist der Nachrichtenüberblick.
Redaktion heute Fabio Polli, Sprecher ist Heimo Godler.
Russland.
Das Parlament wappnet sich für einen Kampf gegen Regierungstruppen.
Der vom Parlament eingesetzte Verteidigungsminister Adschalow kündigte an, dass zwei Grenadierbataillone zur Verteidigung des Parlamentsgebäudes aufgestellt würden.
Das Parlament in Moskau ist nach wie vor von Truppen des Innenministeriums umstellt.
Die Abgeordneten werden aber nicht daran gehindert, das Haus zu betreten oder es zu verlassen.
Am Vormittag wurde die gestern unterbrochene Sitzung wieder aufgenommen.
Ein Abgeordneter sagte, es gebe nach wie vor keinen Strom.
Gestern Abend hat die Moskauer Stadtverwaltung die Stromzufuhr abgedreht.
Die Abgeordneten saßen zwei Stunden lang im Dunkeln, ehe sie nach Hause gingen.
Im Kreml hat heute eine neue Tagung der Verfassungskonferenz begonnen, die von Präsident Yeltsin im Mai eingesetzt wurde.
Es ist nicht bekannt, ob auch Abgeordnete des von Yeltsin aufgelösten Parlamentes daran teilnehmen.
Somalia.
Somalische Milizen haben einen amerikanischen UNO-Militärhubschrauber abgeschossen.
Drei Besatzungsmitglieder wurden getötet, zwei überlebten.
Der Hubschrauber flog eine Patrouille über Mogadischu, weil pakistanische UNO-Soldaten unter Feuer geraten waren.
Dabei wurden sechs UNO-Soldaten verletzt.
Noch vor dem Zwischenfall haben die USA alle Amerikaner aufgefordert, Somalia zu verlassen.
Es bestehe die Gefahr von Angriffen oder Entführungen, erklärte das Außenministerium in Washington.
USA.
Die Forderung nach Aufhebung der Sanktionen für Südafrika findet offenbar Gehör.
Mehrere Staaten haben die wirtschaftlichen Restriktionen zurückgenommen.
Auch Präsident Clinton drängt darauf.
Der Sonat hat bereits einen Beschluss gefasst, jetzt ist der Kongress am Zug.
Clinton will vor allem den Schwarzen in Südafrika helfen.
Anlass für die Aufhebung der Sanktionen ist das Ende der Apartheid-Politik in Südafrika.
Malaysia.
Im chinesischen Meer ist ein Öltanker explodiert und gesunken.
Drei Besatzungsmitglieder werden vermisst, 18 konnten gerettet werden.
Nach bisher vorliegenden Informationen sind zwei von ihnen verletzt.
Es ist unklar, warum sich die Explosion an Bord des Öltankers ereignete, der in Panama registriert ist.
Eine Ölkatastrophe droht offenbar nicht, weil das Schiff nicht voll beladen war.
Ein kleinerer Ölteppich wird bekämpft.
Österreich.
Die Verbundgesellschaft beharrt auf einer Strompreiserhöhung.
Generaldirektor Fremuth will notfalls auch zum Verwaltungsgerichtshof gehen, um die Preiserhöhung durchzusetzen.
Die Verbundgesellschaft verlangt, dass der Strompreis ab dem 1.
Jänner um 6 Prozent hinaufgesetzt wird.
Bundeskanzler Franitzki hat diesem Verlangen eine Absage erteilt.
Die Entscheidung muss Wirtschaftsminister Schüssel treffen.
Franitzki hatte argumentiert, die Verbundgesellschaft könne nicht zuerst auf ein besonders gutes Bilanzjahr hinweisen und anschließend eine Strompreiserhöhung verlangen.
Italien.
Heute erscheinen in ganz Italien keine Tageszeitungen.
Aus Protest gegen die Medienpolitik von Ministerpräsident Ciampi sind die Journalisten gestern in einen zweitägigen Streik getreten.
Sie wenden sich gegen die Einschränkung der Informationsfreiheit.
Auch Nachrichtensendungen im Rundfunk werden stark reduziert.
Frankreich.
Starker Regen hat in den französischen Alpen zu Überschwemmungen und Murenabgängen geführt.
In zwei Ortschaften mussten 500 Bewohner ihre Häuser verlassen und die Nacht in Schulen oder Sporthallen verbringen.
Die Bahn- und Straßenverbindungen von Frankreich nach Italien sind lahmgelegt.
Züge von Paris nach Rom, Mailand oder Neapel mussten gestrichen werden.
Europa.
In vielen europäischen Staaten geht heute die Sommerzeit zu Ende.
Um drei Uhr nachts werden die Uhren auf zwei Uhr zurückgestellt.
Auch in Österreich gilt dann wieder mitteleuropäische Zeit.
Großbritannien und Irland folgen erst in einem Monat.
Die Sommerzeit wurde eingeführt, um die Tageshelligkeit besser ausnutzen zu können und Energie zu sparen.
USA.
Starregisseur Woody Allen wird nicht wegen Kindesmissbrauchs angeklagt.
Der Staatsanwalt hat nach eigenen Angaben nicht genügend Beweise, obwohl er die Beschuldigungen glaubt.
Außerdem soll der inzwischen achtjährigen Adoptivtochter von Woody Allen eine Aussage vor Gericht erspart werden.
Die ehemalige Lebensgefährtin des Starregisseurs Mia Farrow hatte ihn beschuldigt, an dem Kind unzüchtige Handlungen begangen zu haben.
Neuseeland.
Österreich hat das Doppel-Im-Tennis-Davies-Cup-Match gegen Neuseeland verloren.
Kelly Avondon und Brad Steven gewannen gegen Alexander Antonitsch und Thomas Buchmeier in vier Sätzen.
Nach drei Spielen steht es 2 zu 1 für Österreich.
Über den Aufstieg in die Weltgruppe werden die beiden Einzel am letzten Spieltag entscheiden.
Und der ORF-Heldsee.
Ab 1 Uhr in der Früh gibt es in Ö3 laufend Live-Einstiege aus Neuseeland von der Davies-Cup-Begegnung Österreich gegen Neuseeland.
Damit zum Wetter am Wochenende die Prognose erstellt hat Gerhard Steiner.
Ein breites Wolkenband erstreckt sich von Skandinavien bis zum Mittelmeer.
In Österreich lockert der Föhn die Wolken heute noch zeitweise auf.
Morgen dreht die Strömung aber auf Nordwest und bringt mit den Wolken auch deutliche Abkühlung.
Zunächst aber zur aktuellen Situation.
In Wien ist es heiter bei 22 Grad, Eisenstadt und St.
Pölten heiter 21, Linz wolkig 21 Grad, Südostwind 20 Kilometer pro Stunde.
Salzburg stark bewölkt 18 Grad, hier bereits Nordwestwind mit 25 Kilometer pro Stunde, Innsbruck wolkig 19, Bregenz stark bewölkt 15, Graz stark bewölkt 17 und Klagenfurt Regen 15 Grad.
Im Laufe des Nachmittags verdichten sich in ganz Österreich die Wolken und die Regenschauer werden häufiger, besonders in Kärnten.
Am längsten sonnig bleibt es in Niederösterreich, Wien und im Burgenland.
Aber auch hier muss man gegen Abend mit Regen rechnen.
Die Nachmittagstemperaturen hier zwischen 21 und 25 Grad, sonst nur 15 bis 20.
Die Nacht wird meist recht feucht und die Temperaturen sinken auf 13 bis 9 Grad.
Das ist zwar nicht besonders kalt, dafür gibt es aber morgen tagsüber nur wenig Erwärmung.
Es bleibt überwiegend trüb.
Regnen wird es im Osten nur zeitweise, in den Bergen dagegen häufig.
Rechtzeitig mit der Umstellung auf Winterzeit ist es auch mit den sommerlichen Temperaturen vorbei.
Höchstwerte morgen nur zwischen 10 Grad in Vorarlberg und 17 Grad im Burgenland.
Im Gebirge kommt es zu einem Warntemperatursturz.
Hat es heute in 2000 Metern noch zwischen 4 und 9 Grad, kühlt es morgen auf 0 Grad ab und Schnee fällt stellenweise bis 1500 Meter herab.
Für den Wochenbeginn ist auch keine Erwärmung in Sicht.
Der Regen lässt zwar nach, etwas Sonne ist aber nur im Flachland zu erwarten.
Soviel zum Wetter der kommenden Tage.
Im Mittagsschanal machen wir jetzt noch einen kleinen Rückblick auf den Sommer 93.
Vor zwei Tagen um Punkt 2.23 Uhr hieß es von ihm Abschied nehmen.
Ein ganz normaler Sommer ohne meteorologische Sensationen liegt hinter uns.
Peter Sterzinger legt in seinem Sommerreport besonderes Augenmerk darauf, wie es um das Ozon stand.
Der soeben zu Ende gegangene Sommer unterscheidet sich erheblich von der extremen Hitzeperiode im Vorjahr.
Wir erinnern daran, dass es an 43 Tagen Temperaturen über 30 Grad gegeben hat.
Heuer an nur 22 Tagen und die Extremwerte lagen deutlich niedriger.
Insgesamt entsprachen die Temperaturen dieses Sommers im Großen und Ganzen dem Durchschnitt.
Die Regenmengen lagen vielfach darüber.
Nur in Teilen Ostösterreichs war es wieder einmal zu trocken.
Und noch ein ganz bedeutsamer Unterschied.
Vom bodennahen Ozon war erstaunlicherweise kaum die Rede, die offiziellen Warnungen sind ausgeblieben.
Dies bestätigt Dr. Klaus Radunski, der Ozonexperte im Umweltbundesamt.
Ja, es ist richtig, dass im Sommer 1993 kein einziges Mal die Vorwarnung gegeben werden musste.
Am nächsten daran waren wir Anfang Juli, genau am 5.
Juli, für das Ozonüberwachungsgebiet 1, wo tatsächlich zwei Messstellen-Überschreitungen der Grenzwerte der Vorwarnstufe aufwiesen.
Allerdings konnte auf die Auslösung der
des Alarms verzichtet werden, da die Wetterprognose eindeutig ein Absinken der Ozonwerte für den nächsten Tag ertrachtet.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass eine Überschreitung des Grenzwertes der Vorwarnstufe noch nicht automatisch eine Auslösung der Vorwarnstufe bedingt.
Es ist nämlich laut Ozongesetz festgelegt, dass in einem Ozonüberwachungsgebiet mindestens zwei Überschreitungen sein müssen und die Prognose eine ähnliche Ozonbelastung für den nächsten Tag ergibt.
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre erscheint diese erfreuliche Bilanz ungewöhnlich.
Und auch im Umweltbundesamt hätte man sich einen Sommer ganz ohne Warnungen nicht erwartet.
Dabei drängt sich freilich die Frage auf, ob das Ausbleiben der für Ozonbildung günstigen meteorologischen Faktoren – lange, trockene Hitzeperioden und wenig Wind – die einzige Ursache dafür ist.
Dr. Radunski?
Wir haben natürlich noch nicht die Emissionsbilanzen für 1993 vorliegen.
Aber die Auswertungen der Emissionsbilanzen für 1992 zeigen, dass wir uns in einem schwachen Abwärtstrend bezüglich der Emissionen der Vorläufersubstanzen befinden.
Sowohl die Stickstoffoxidemissionen in Österreich als auch die Emissionen der flüchtigen organischen Verbindungen
haben abgenommen und es ist anzunehmen, dass sich dieser Trend 1993 fortgesetzt hat, da einerseits emissionsmindernde Maßnahmen wie die Einführung des 3-Wege-Katalysators
die Einführung der Gaspendelung bei Tankstellen emissionsmindernd auswirken und andererseits aber auch ein Verbrauchsrückgang bei Treibstoffen zu verzeichnen ist.
Und diese Umstände führen also letzten Endes dazu, dass wir hier eine Abnahme der Emissionen haben, die natürlich auch zu einer Verringerung
des Potenzials zur Ozonbildung führt.
Für heuer sollte das bodennahe Ozon in Ballungszentren keine Gefahr mehr darstellen, weil hier mit überhöhten Werten nur während der warmen Jahreszeit zu rechnen ist.
Eine Prognose für den nächsten Sommer ist freilich nicht möglich.
Peter Sterzinger hat berichtet.
Zwölf nach zwölf ist es gleich.
Im Mittagsjournal jetzt das bestimmende Thema der vergangenen Tage.
Die Situation in Russland, wo der Machtkampf zwischen Boris Jelzin und Parlamentspräsident Ruslan Khasbulatov einen neuen Höhepunkt erreicht hat.
Am Telefon begrüße ich nun unsere Korrespondentin in Moskau.
Grüß Gott, Susanne Scholl.
Guten Tag, Herr Scholl.
Frau Scholl, wie sieht derzeit die Lage in Moskau aus?
In Moskau selbst ist es ganz ruhig, die Leute fahren mit ihren Autos ganz entspannt durch die Stadt.
Vor dem Weißen Haus ist es sehr eigenartig.
Es ist rund um das Weiße Haus ziemlich weiträumig Miliz anwesend, Miliz auch mit kugelsicheren Westen.
Allerdings Waffen habe ich zumindest auf der Straße offen keine gesehen.
Die Milizionäre, die am nächsten zum Weißen Haus stehen, haben Schlagstöcke in der Hand.
Es sind natürlich in den Seitenstraßen schon viele Milizautos.
Es ist auch nicht so, dass die Demonstranten nicht mehr durchgelassen werden.
Es sind zwar nicht sehr viele, aber es sind absolut Leute auf dem Platz vor dem Weißen Haus unterwegs, die auf und ab spazieren.
Man hat uns auch eigentlich ohne große Probleme durch die Milizabsperrung durchgelassen.
Also es ist eigentlich keine wirkliche Blockade des Weißen Hauses durch die Miliz da.
Im Waisenhaus selbst ist nach wie vor der Strom abgeschaltet und es gibt keine Telefonverbindungen.
Allerdings dürfte es doch ein gewisses Notstromaggregat geben, weil zu dem Zeitpunkt, wo wir dort waren, gerade Radiointerviews gemacht wurden, die auf dem Balkon vom Waisenhaus über Lautsprecher durchgegeben wurden und auf dem Platz zu hören waren.
Also es ist auch mit der Stromabschaltung nicht ganz so,
Das für die Abgeordneten vermutlich Schmerzlichste ist, dass die Aufzüge nicht gehen.
Und nachdem das Weißen Haus sehr viele Stockwerke hat, ist das ziemlich unangenehm.
Der Kongress ist momentan unterbrochen, macht eine Pause.
Die Abgeordneten sind auch im Weißen Haus kaum zu sehen.
Ich nehme an, dass sie in ihren Zimmern beraten.
Das Ganze macht irgendwie einen sehr grotesken Eindruck.
Formiert sich im volksdeputierten Kongress schon, ich will es einmal vorsichtig ausdrücken, leiser Widerstand gegen Parlamentspräsident Hasbulatov?
Lässt sich hier schon Näheres sagen?
Hasbulatov war ja nie wirklich von den Abgeordneten so besonders geliebt.
Sie haben ihn akzeptiert, weil er den Kongress relativ gut in der Hand hatte, aber eine wirkliche Anhängerschaft im Kongress hat er nicht gehabt.
Und er hat sicherlich einen Teil der Abgeordneten, vor allem den Radikalerinnen, die hat er sicher sehr verärgert, als er gestern erklärte, das Weiße Haus werde nicht mit Gewalt verteidigt werden.
Daraufhin hat der Verteidigungsminister, der vom Parlament ernannte Verteidigungsminister Atschalow, erklärt, wir werden das Weiße Haus natürlich doch verteidigen und wir stellen Verteidigungstruppen auf.
Nun haben wir heute Vormittag, während wir dort waren, gesehen, wie diese Verteidigungstruppen aussehen.
Zumindest das, was von ihnen sichtbar ist.
Die stehen auf diesem Platz vor dem Weißen Haus in relativ geordneten Gruppierungen.
Die, die wir gesehen haben, waren sicher nicht mehr als vielleicht 200.
Das sind junge und etwas ältere Leute in sogenannten Räuberzivilen, also in improvisierten Uniformen.
die eigentlich nicht wirklich so aussehen, als ob sie, wenn es ernsthaft zu einem Kampf kommen würde, tatsächlich irgendeinen Widerstand leisten könnten.
Passen haben diese Leute zumindest, solange wir dort waren, keine gehabt.
Wie diese Verteidigung des Weißen Hauses tatsächlich aussehen soll, ist mir ein bisschen rätselhaft.
Frau Scholl, das Parlament tagt und unterbricht Sitzungen.
Ist das jetzt so quasi das Abklingen des Parlaments?
Man versetzt sich irgendwie in einen Todesstoß, ein schleichender Tod irgendwie?
Dieses Gefühl hat man sehr stark, zumal sich ja auch prominentere Abgeordnete schon ganz einweitig abgesetzt haben.
So ist zum Beispiel gestern der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses, Yevgenij Albatumov, der doch sehr bekannt ist in Moskau und in Russland, und auch über Russland hinaus, von seinem Amt zurückgetreten.
Wer jetzt noch im Weißen Haus aushält, sind offensichtlich jene, die das Gefühl haben, sie haben ohnehin nichts mehr zu verlieren.
Wobei man sich auch die Frage stellen muss, ob Kaspulatow und Rutz-Köln inzwischen nicht doch auch zu diesen gehören.
Frau Scholl, abschließend eine Frage, etwas hypothetisch, wie glauben Sie, kann es nun weitergehen in Moskau?
Ich habe das Gefühl, dass das Parlament inzwischen eigentlich nur noch überlegt, auf welche Art es seine Niederlage eingestehen soll.
Im Übrigen scheint es so, dass das Jelzins-Plan aufgeht, dass es im Dezember diese Wahlen geben wird.
Dann allerdings wird die Frage sein, wie das neue Parlament aussieht, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass doch einige, vielleicht nicht die gleichen Leute, aber doch sehr ähnliche Leute auch wieder im Parlament sitzen werden.
Frau Schall, herzlichen Dank für das Gespräch und ein schönes Wochenende nach Moskau.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Soviel im Mittagsschanal zum Thema Russland über die aktuelle Entwicklung in Moskau halten wir sie natürlich auf dem Laufenden und zwar in den stündlichen Nachrichten und morgen im Sonntagsschanal.
17 Uhr Programme Österreich 1 und Ö3.
Das Kernkraftwerk Temelini in Südböhmen wird gebaut.
Mit dieser Aussage überraschte Anfang Jänner der tschechische Ministerpräsident Václav Klaus die eigene Regierung und auch Österreich.
In Wien hatte man sich genau den umgekehrten Standpunkt erhofft.
Prag stimmte dann dem Projekt zu.
Der Bau von Temelin in der Nähe der Brauereistadt Budweis wurde 1981 mit der früheren UdSSR vereinbart.
Fünf Jahre später begann man zu bauen.
Nach drei Jahren folgte die erste Unterbrechung, primär aus finanziellen Gründen und erst danach wegen zahlreicher Proteste.
International gab es Bedenken wegen der Betriebssicherheit des Kraftwerkes, das mit Reaktoren sowjetischer Provenienz ausgestattet werden sollte.
Zu groß war die Angst vor Folgen à la Tschernobyl.
Um auf Nummer sicher zu gehen, sofern das bei einem Atomkraftwerk möglich ist, wurde die amerikanische Westinghouse Electric Corporation engagiert.
Sie soll die sicherheitstechnische Ausrüstung, vor allem das Steuer-, Kontroll- und Brennstoffsystem liefern.
Ein Vorvertrag wurde unterzeichnet.
Doch das endgültige Abkommen könnte in den USA scheitern, berichtet Franz Kössler.
Die Entscheidung über den Weiterbau des Atomkraftwerks an der tschechisch-österreichischen Grenze könnte demnächst in Washington fallen.
Hier nämlich muss über eine Kreditgarantie von umgerechnet etwa 4 Milliarden Schilling entschieden werden, die für die Errichtung des Steuerungssystems des tschechischen AKWs erforderlich sind.
Den Auftrag dazu hat der Energiekonzern Westinghouse erhalten, dessen Name in der amerikanischen Öffentlichkeit als populärste Marke elektrischer Haushaltsgeräte bekannt ist.
Der Öffentlichkeit weit weniger bekannt ist Westinghouse-Bedeutung als einer der größten Weltkonzerne im nuklearen Bereich, in der Entwicklung von Atomwaffen ebenso wie in der friedlichen Nutzung der Atomkraft.
Für Westinghouse ist Temelin mehr als ein gewöhnliches Geschäft.
Der Kern des Kraftwerks ist nämlich noch nach sowjetischem Design gebaut, wie der ukrainische Unfallreaktor Tschernobyl und Dutzende weiterer Kraftwerke im ehemaligen Ostblock.
Dieser Reaktortyp ist von den europäischen und amerikanischen Nuklearbehörden vielfach beanstandet worden.
In den USA würde er den geltenden Sicherheitsbestimmungen nicht entsprechen.
In Temelin will Westinghouse eine Technologie anwenden, die die Sicherheit der Reaktoren garantieren soll.
Ein Pionierprojekt, das den Weg zum Kraftwerksmarkt im ehemaligen Ostblock öffnen könnte.
Aber das Projekt ist umstritten.
Ein Brief der Umweltschutzorganisation Greenpeace an Präsident Clinton zum Beispiel weist darauf hin, dass bisher keine unabhängige Untersuchung veröffentlicht worden sei, ob Westinghouse plant, das Temeling-Kraftwerk mit amerikanischer Technologie zu versehen, die Sicherheitsanforderungen erfüllen würde.
Ebenso wenig sei eine Umweltverträglichkeitsprüfung veröffentlicht worden.
Die Zweifel an dem Projekt haben sich auch im Kreditbewilligungsverfahren niedergeschlagen.
Der Kredit soll von Citibank USA gewährt die Garantie von der amerikanischen Export-Import-Bank übernommen werden, einer Staatsbank, die der Kontrolle des Kongresses unterliegt.
Der erste tschechische Antrag für die Bürgschaft, der schon im Frühjahr eingebracht worden war, musste vor wenigen Wochen zurückgezogen werden, weil die erforderlichen Garantien für Sicherheit und Schutz der Umwelt, für Verantwortung und Haftung in den Augen der Ex-Impank nicht ausreichend waren.
Der neue überarbeitete Antrag soll demnächst eingereicht werden.
Inzwischen aber sind auch im amerikanischen Kongress, der ein Recht auf Einspruch hat, Zweifel laut geworden.
In den zuständigen Ausschüssen wird das Temelin-Projekt jetzt eingehender analysiert.
Dort hätten auch die österreichischen Bedenken ein Gewicht, aber bisher haben die österreichischen Behörden keinen Schritt unternommen, um ihre Position darzulegen.
Wir wissen, dass es in Österreich Bedenken gibt, erklärte ein Mitarbeiter des Ausschusses im Repräsentantenhaus,
Und wir möchten gerne mehr darüber erfahren.
Bisher aber haben wir keine Unterlagen dazu erhalten.
wird das Atomkraftwerk Temel in Südböhmen gebaut.
Eine Entscheidung könnte möglicherweise in den USA fallen.
Sie hört einen Bericht von Franz Kössler.
Von einem Wendepunkt in der Geschichte sprach Südafrikas Präsident Frederik de Klerk gestern, nachdem sich sein ehemals erbitterter Gegner, ANC-Führer Nelson Mandela, vor der UNO für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Südafrika ausgesprochen hatte.
Dem vorausgegangen war die Verabschiedung eines wahrhaft historischen Gesetzes durch das südafrikanische Parlament.
In dem Gesetz wurde die Bildung eines Übergangsrates zur Überwachung der ersten Freien Wahlen im April 1994 festgeschrieben und in diesem Rat sollen Weiße und Schwarze sitzen.
Das Gesetz bedeutet daher ein de facto Ende der Apartheid, die Südafrikas Politik über 40 Jahre lang bestimmt hat.
Durch diesen Schritt ermutigt forderte Mandela dann die Aufhebung der Handelssanktionen gegen das wirtschaftlich bereits immens geschwächte Südafrika.
Schon sind zahlreiche Staaten diesem Aufruf nachgekommen.
Wie dringend es Südafrika nötig hat, wieder in weltwirtschaftliche Prozesse und Strukturen eingebunden zu werden, darüber jetzt mehr von Frank Rether aus Johannesburg.
Kurz nachdem der südafrikanische Schwarzenführer Nelson Mandela gestern Abend vor der UNO in New York um die Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen Südafrika bat, kamen schon die ersten Vollzugsmeldungen.
Kanada erklärte, dass die Mitte der 80er Jahre gegen den damaligen Apartheidstaat verhängten Boykotte fallen.
Dann Australien und Neuseeland.
Die anderen Commonwealth-Staaten werden folgen.
Der amerikanische Senat wies die US-Regierung an, die Sanktionen zu beenden und forderte auch die 30 Bundesstaaten, 109 Städte und 39 öffentliche Einrichtungen, die eigene Maßnahmen gegen Südafrika erlassen hatten, dazu auf, Gleiches zu tun.
Der Staat Massachusetts folgte diesem Appell unmittelbar.
New Yorks Bürgermeister Dinkins will ebenfalls sofort daran gehen, das Anti-Apartheid-Gesetz der Stadt aufzuheben, was dazu führen könnte, dass der 40-Milliarden-Dollar-Pensionsfonds der Metropole für Investitionen in Südafrika bereitsteht.
In Südafrika, so erklärte Mandela vor der UNO, hat jetzt der Countdown zur Demokratie begonnen.
Er wart darum, die Aufhebung der Sanktionen, die vor allem Investitions- und Kreditverbote sowie Handelsrestriktionen betrafen, mit einem wirtschaftlichen Anschubprogramm für Südafrika zu verbinden.
Die angestauten Ungerechtigkeiten der Apartheid und die Ungleichheit der Chancen der Schwarzen gegenüber den Weißen müssten schnellstens beseitigt werden, damit nach dem politischen Wandel auch soziale Verbesserungen für die Masse der Bevölkerung möglich würden.
Vor allem Arbeitsplätze würden gebraucht,
da die Hälfte der Schwarzen ohne einen Job ist.
Die Schulbildung muss schnell angehoben werden, die in den meisten schwarzen Gebieten so katastrophal ist, dass die Abgänger überhaupt nicht auf das Berufsleben vorbereitet sind.
Und auch die Lebensbedingungen in den schwarzen Homelands müssen schnellstens verbessert werden.
Der Internationale Währungsfonds hat sich bereit erklärt, Südafrika einen Kredit über eine Milliarde Dollar zur Verfügung zu stellen, verlangte jedoch dafür schnellstens detaillierte Vorschläge, in welche konkreten Projekte die Mittel fließen sollen.
Eine südafrikanische Delegation, der erstmalig auf Vertreter aller politischen Gruppen Südafrikas angehören, ist bereits in New York eingetroffen und will konkrete Verhandlungen mit dem Währungsfonds und der Weltbank, die nächste Woche ihre Jahrestagung beginnen, aufnehmen.
Über die einzigen vorerst noch bleibenden Sanktionen gegen Südafrika muss jetzt die UNO entscheiden, die sie verhängt hat.
Das Verbot von Erdöl und Waffenlieferungen.
Um die Aufhebung des ersten hat Mandela gestern gebeten.
Das Waffenembargo soll bleiben, bis am Kap im nächsten Jahr eine demokratische Regierung gebildet wird.
Südafrika auf dem Weg aus der Isolation, aus der internationalen Isolation, die Sanktionen sollen aufgehoben werden, Frank Ritter hat berichtet.
12 Uhr und 25 Minuten, fünf vor halb eins zurück nach Europa.
Ungeachtet der angestrebten Friensvereinbarungen haben die bosnischen Kriegsparteien einander wieder heftige Gefechte geliefert.
Eines der Zentren, die Stadt Mosta in der Herzegowina, wo sich Moslems und Kroaten gegenüberstehen.
Auch aus Maglei, Savidovici und Dobaj in Mittelbosnien werden ebenfalls zum Teil schwere Kämpfe gemeldet.
Unterdessen haben sich die bosnischen Kroaten bei den Vereinten Nationen beschwert.
Drei ihrer Enklaven würden bei der Versorgung mit Hilfsgütern übergangen.
Ein Lokal augenscheinen Mittelbosnien von Friedrich Otter.
Mit den ersten Herbststürmen und Regengüssen verwandeln sich die von UNO-Soldaten in den mittelbosnischen Bergen errichteten Transportwege wieder in Schlampfade.
LKW-Fahrer der UNO und des Roten Kreuzes kämpfen zusätzlich mit naturbedingten Schwierigkeiten.
Probleme, die Hilfslieferungen von Tomislavgrad über Prozor nach Zentralbosnien zu bringen, haben sie auch so genug.
Beide Seiten, Moslems und Kroaten,
Benützen, wenn sie sich nicht gegenseitig beschießen, auch die internationalen Hilfstransporte als Waffe.
Für wen immer die Hilfslieferungen bestimmt sind, die Gegenseite fühlt sich jeweils benachteiligt.
Die bosnischen Kroaten werfen dem UNO-Flüchtlingshilfswerk vor, die drei kroatischen Enklaven in Mittelbosnien mit Hilfslieferungen zu benachteiligen.
25 Tagen sei kein einziger Konvoi nach Nowitravnik, Busovaca und Vitebsk gekommen, so die Kritik der bosnischen Kroaten.
Die Österreichische Caritas will nächste Woche Hilfsgüter nicht nur für die Moslems in Mostar, sondern auch Konvois nach Mittelbosnien bringen.
Der UNHCR-Sprecher in Sarajevo, Ray Wilkinson, geht davon aus, dass kommenden Winter eine Million Menschen mehr als in den vergangenen Wintermonaten auf Spenden angewiesen sein wird.
Lebensmittel decken Winterbekleidung.
Für 2,7 Millionen Menschen Bosnien-Herzegowinas ist das eine Frage von Leben oder Tod.
Wilkinson hofft auch, dass die zerstörten Brücken und Straßen wieder repariert werden und auch der Zugang von Mosta nach Sarajevo wieder möglich ist.
Sie hörten Friedrich Otter.
Zurück nach Österreich.
In der abgelaufenen Woche haben wir in den Journalen ausführlich über die Auswirkungen der Verpackungsverordnung informiert.
Ab kommenden Freitag sind ja auch die Konsumenten verpflichtet, Verpackungsabfälle nach Stoffen getrennt zu sammeln und in die entsprechenden Sammelbehälter zu werfen.
Wobei, so versichert zumindest Umweltministerin Rauchkallert, die vorgesehenen Strafen natürlich nicht verhängt werden sollen, wenn einmal eine Verpackung im falschen Container landet.
Bestraft werden soll aber die systematische Missachtung der Verpackungsverordnung in größerem Umfang.
Franz Simbürger fasst im Folgenden noch einmal kurz zusammen, was die Verpackungsverordnung Neues bringt.
Grundsätzlich unterscheidet die Verpackungsverordnung drei Arten der Verpackung.
Die Transportverpackung, also jene zumeist großen Verpackungen, die die Waren während des Transportes schützen sollen.
Transportverpackungen können beim Händler zurückgelassen werden bzw.
muss der Lieferant kostenlos wieder mitnehmen.
Zweite Verpackungsart sind die Umverpackungen, das sind zusätzliche Hüllen um die eigentliche Verpackung einer Ware, also etwa die Schachtel, in der dann die Zahnpasta-Tube steckt.
Solche Umverpackungen können direkt in den Geschäften zurückgelassen werden.
Und schließlich gibt es Verkaufsverpackungen, das ist sozusagen die letzte Hülle zwischen dem Verbraucher und dem Produkt selbst.
Und für die Entsorgung der Verkaufsverpackungen ist der Konsument zuständig.
Wobei als Regel gilt, alles was der Kunde mit nach Hause nimmt, wird wie eine Verkaufsverpackung behandelt, muss also vom Konsumenten selbst entsorgt werden.
Und was wird nun gesammelt?
Wie bisher wird es weiterhin eine Altpapiersammlung geben, die auch für Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton zuständig ist.
Und zum Altpapier gehören dann auch beschichtete Verpackungen, wenn dies ausdrücklich auf der Verpackung angegeben ist.
Ebenfalls wie bisher weiter gesammelt werden Weiß- und Buntglasflaschen und andere Glasverpackungen, also etwa Gurken- oder Babynahrungsgläser.
Nicht in die Glaskontainer, sondern zum Restmüll gehören allerdings Glasgeschirr, Spiegel oder Fensterglas.
Für letzteres gibt es an manchen Stellen bereits eigene Sammelcontainer.
Nicht ganz neu, wenn auch noch nicht so weit ausgebaut wie die Papier- und Glassammlung, ist die Sammlung von Metallverpackungen.
Das sind Dosen ebenso wie Bierkapseln oder Schraubverschlüsse, Tuben, aber auch Alufolienverpackungen oder der Joghurtbecherdeckel.
Nicht in die Metallcontainer kommen sollten allerdings leere Spraydosen oder Lackdosen mit Farbresten, sie gehören zu den Problemstoffen.
Neu aufgebaut wird nun eben eine Kunststoffverpackungssammlung.
In die Kunststoffcontainer sollten leere Plastiksackerln ebenso geworfen werden wie Kanister oder Plastikflaschen, Joghurtbecher ebenso wie beschichtete Verpackungen, die keinen eigenen Hinweis für die Entsorgung enthalten.
In die Kunststoffcontainer im Prinzip eingeworfen werden dürfen auch Holzverpackungen, also zum Beispiel Kisten, Verpackungen aus Keramik oder Textilverpackungen, etwa Jute-Taschen.
Allerdings, wie gesagt, nur im Prinzip.
Denn wenn eine Gemeinde für diese Materialien besondere Regelungen erlässt, so gelten natürlich die Gemeindevorschriften.
Verpackungen, die noch Reste von gesundheits- oder umweltgefährdenden Stoffen beinhalten, Medikamentenpackungen etwa oder eben die alten Lackdosen, müssen zu den Problemstoffsammelstellen gebracht werden bzw.
zu den entsprechenden Rücknahmestellen in den Geschäften.
Und für Getränkepackerln sollen in den meisten Haushalten Öko-Sammelboxen zugestellt und dann auch wieder kostenlos abgeholt werden.
Wo dies nicht der Fall ist, gibt es die Öko-Boxen in Geschäften und Lagerhäusern.
Die Verpackungsverordnung sieht vor, dass bis zum Jahr 2000 nur mehr ein Fünftel der derzeitigen Menge an Verpackungsabfällen auf den Deponien landet.
Die Entsorgungsgebühren für die alten Verpackungen zahlen zunächst die Hersteller, Verpacker und Händler.
Sie werden diese Kosten aber zweifellos weitgehend auf die Konsumenten überwälzen, sodass die Experten mit einem Preisanstieg von durchschnittlich 1 bis 2 Prozent bei verpackten Waren rechnen.
Am kommenden Freitag tritt die Verpackungsverordnung in Kraft.
Wir brachten in dieser Woche ausführliche Informationen über deren Inhalt.
Für weitere Anfragen steht eine Verpackungs-Hotline im Umweltministerium bereit.
Und zwar unter der Telefonnummer 0 6 6 0 8 0 3 2.
Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr zum Ortstarif aus ganz Österreich.
Noch einmal die Telefonnummer 0 6 6 0 8 0 3 2 und zwar von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr zum Ortstarif aus ganz Österreich.
Wenn Sie auch an den Manuskripten zu dieser Serie interessiert sind, diese sind beim Kundendienst erhältlich.
12 Uhr und 32 Minuten.
Im Journal zu Gast ist heute Helmut Lohner, einer der bekanntesten und erfolgreichsten österreichischen Schauspieler.
Seine herausragendsten Rollen waren der Nörgler in den letzten Tagen der Menschheit von Karl Kraus, in jüngerer Zeit der Tatüt von Molière, der Franz von Sala in Schnitzlers Weitem Land und in den letzten Jahren der Jedermann bei den Salzburger Festspielen.
Seit einer Woche ist der Starschauspieler Helmut Lohner auch Theaterdirektor, freilich designierter vorerst.
Er wird in vier Jahren, also 1997, die Leitung des Theaters in der Josefstadt übernehmen, eine der traditionsreichsten Wiener Bühnen.
Hans Besenböck spricht aus diesem Anlass mit Helmut Lohner für unsere Samstagsserie im Journal zu Gast.
Herr Lohner, ich möchte Ihnen als dem kommenden Josefstadtdirektor ein Zitat Ihres wahrscheinlich berühmtesten Vorgängers vorlesen, ein Zitat Max Reinhards.
Er sagte, das Gelingen aller Theaterprogramme hängt in erster Linie von den Schauspielern ab.
Beim Theater kommt es mehr auf die Leistung als auf das Programm an.
Das sagte Reinhard 1924, als er die Josefstadt übernahm.
Sagen Sie das auch?
Naja, das ist ein derartig gewichtiges Vorbild Max Reinhardt und alle, die das Theater geleitet haben bisher, an denen man sich natürlich ein Beispiel nehmen muss und nehmen kann.
Ich halte diesen Satz für absolut gültig.
Natürlich kommt es mir in erster Linie auf den Menschen an.
der seine Gefühle zu vermitteln hat, der die Leute aufregt und so.
Ich schwärme immer von einem Theater, wenn man in Kabale und Liebe geht, dann muss man mit dem Pferd in And mitleiden, die Luise muss man lieben, den Wurm möchte man am liebsten nach der Vorstellung verprügeln, mitsamt dem Präsidenten.
Ein Theater, welches solche Emotionen erwecken kann, das finde ich als Idealzustand.
Also der Schauspieler-Direktor Helmut Lohner ist für ein Theater der Schauspieler Stars?
Ja, natürlich.
Natürlich mit Hilfe von glänzenden Regisseuren.
Der gute Regisseur fällt dadurch auf, dass man die Regie nicht merkt.
Polemisch heißt es manchmal, die Josefstadt, das sei das Theater der wirklichen Hofratswitwen.
Jetzt ist das sicher ungerecht.
Aber wird das Josefstadt-Publikum einen Wechsel von der Ensemble-Intimität zu einem Theater des Schauspieler-Star-Rummels akzeptieren Ihrer Meinung nach?
Das glaube ich nicht.
Und das mit den Hofratswitwen finde ich auch nicht sehr gerecht.
So viele Hofräter hätte es ja nicht am Ende der Monarchie gegeben.
Ich glaube, wenn man überhaupt davon reden kann, ich habe vier Jahre Zeit zum Überlegen, wenn man bedenkt, dass der Thomas Mann in dieser Zeit den Zauberberg geschrieben hat.
Also wird mir auch was Gescheites hoffentlich einfallen.
Haben Sie schon erste Ideen?
Können Sie ein bisschen Ihr Programm beschreiben?
Nein, das ist viel zu früh.
Ich bin ja erst in der ersten Woche sozusagen.
Natürlich denkt man darüber nach.
Natürlich ist man versucht, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen.
Einen Brief habe ich geschrieben, das kann ich ganz ehrlich sagen.
war an den Peter Tuorini, aber nur weil ich in mein Manuskript zurückschicken musste, was ich gelesen habe.
Haben Sie ihn auch eingeladen, ein Stück für die Josefstadt zu schreiben?
Um Gottes Willen, das ist alles zu überhöht.
Natürlich muss man sich jetzt schon auf die Suche nach Autoren machen.
Wünschen Sie sich Tuorini als Josefstadt-Autor?
Jeder Autor ist willkommen.
Das ist ja ein umstrittener Autor, Thurini, darum frage ich.
Naja, natürlich, umstritten ist immer gut.
Der Reinhard hatte drei Dramaturgen, die gar nicht so in der Dramaturgie beschäftigt waren.
Der eine hieß Bertolt Brecht, der andere Karl Zuckmeier und der dritte Ferdinand Bruckner.
Also er hat Autoren an sein Theater gezogen,
die aus dem Theater geschrieben haben, die die Schauspieler kannten und für die Stücke geschrieben haben.
Ich glaube, die großen Stücke der Weltliteratur sind alle aus dem Theater und innerhalb des Theaters entstanden und nicht am Schreibtisch.
Können Sie noch ein, zwei Theaterautoren nennen, die Sie gerne an der Josefstadt hätten?
Ach, das wäre sehr schön, wenn ich das könnte, aber natürlich
Sie haben eine große Verehrung für Peter Handtke, habe ich gelesen.
Eine große Verehrung für Peter Handtke.
Nun hat sich Tuorini und Peter Handtke ja schon mit dem Burgtheater ziemlich verbunden und ich gönne es auch dem Burgtheater, es wäre uns gewünscht, natürlich, aber ich kann mir vorstellen, dass man vielleicht den Mitterer an das Haus binden könnte und hoffentlich, und man sitzt da in der Erwartung,
dass geschrieben wird und neu.
Früher war es vielleicht einfacher.
Da haben sich die Autoren nicht fürs Fernsehen verbraucht und höchstens fürs Hörspiel.
Heute ist es schwieriger geworden.
Herr Lohner, ich frage Sie so offen wie möglich.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Klaus Beimann, dem Burgtheaterdirektor?
Ja, ein absolut positives.
Ich halte den Klaus Baimann als eine wirklich produktive Erscheinung im österreichischen und im Wiener Theaterleben.
Ja, und da ich in vier Jahren ein Kollege von ihm sein werde, ich kann nicht ... Wenn er dann noch Burgtheaterdirektor ist, würden Sie sich das wünschen?
Dass Baimann bleibt?
Ach, das kann man sich schon vorstellen.
Aber das liegt nicht an mir und ich bin nicht dazu da, jetzt bei Ihnen um Wünsche zu äußern.
Naja, aber hinter dieser Frage ist eine andere Gesteckte, die ich Ihnen jetzt stellen möchte.
Es ist ja nicht sicher, dass Peimann, wenn Sie die Josefstadt dann übernehmen werden, im Jahr 1997, dass Peimann dann noch Burgtheaterdirektor ist.
Wenn er es wäre, würden Sie das als eine schöne Konkurrenz betrachten, oder hätten Sie da ein bisschen Angst davor?
Aber überhaupt nicht.
Nichts ist belebender als eine gesunde und eine gewichtige Konkurrenz.
Da können Sie jeden 100-Meter-Läufer fragen.
In diesem Sinn sind Sie eigentlich schon dafür, dass Peimann bleibt?
Ja.
Wie wird sich denn Ihre Arbeit dann von der Peimann zu unterscheiden?
Natürlich schwebt mir vor,
Soweit wie möglich das österreichische Theater der Jahrhundertwende oder überhaupt das Welttheater der Jahrhundertwende.
Ich denke an Schnitzler, an Wedekind.
Und natürlich das Theater der 20er Jahre.
Und ich will nicht zurückgreifen auf das Theater der 60er Jahre, also auf Annui und Giroudoux.
Ich glaube, da gibt es vorläufig interessantere Aufgaben.
Herr Lohner, ist der Schauspieler mehr Künstler oder mehr Handwerker?
In erster Linie sollte er Handwerker sein.
Wir vertreten eine reproduzierende Kunst.
Aber das tun ja viele.
Das tut jeder Dirigent, jeder Musiker.
Und deshalb ist das Handwerk eine fundamentale Notwendigkeit.
Wenn die Information dann dazu kommt, ist es natürlich ein Idealzustand.
Warum sind Sie persönlich, warum sind Sie selber Schauspieler?
Um durch Ihre Rolle Schutz zu haben?
für sich oder vielleicht auch vor sich, also hinter Ihre Rolle zurückzutreten, oder um durch Ihre Rolle zu zeigen, wer Sie sind oder was Sie sein möchten?
Nein, ich möchte übermitteln.
Ich bin eigentlich mehr durch die Literatur zum Theater gekommen und nicht aus einem exhibitionistischen Drang heraus, mich zu zeigen oder mich zu präsentieren.
Ich habe mir als Knabe vorgestellt, es muss halt sehr schön sein, wenn man die Welt mit dem Goethe verändern kann und mit dem Schiller.
Ich habe die Idee noch immer nicht ganz aufgegeben, muss ich ehrlich sagen.
Ich glaube noch immer,
an den Shakespeare und an den Goethe, und ich hoffe noch immer, dass man damit doch einen kleinen Teil verändern kann in unserer Welt.
Momentan sieht es so aus, als würde mit den Gewehrläufen und den Bayonetten die Welt verändert.
In einem Teil, in einem Teil, wo der Hass regiert, der mir völlig unverständlich ist, weil ich konnte noch nie in meinem Leben hassen.
Wenn Sie nach Erfolg streben als Schauspieler, und das tun Sie ja, und Sie haben ja auch Erfolg, wenn Sie also nach Erfolg streben, worum geht es Ihnen da?
Dass Sie verstanden werden in Ihrer Rolle, oder dass Sie geliebt werden als Helmut Lohner?
Um Liebe habe ich nie gepult.
Ich wollte.
immer, und das war mein großer Wunsch, dass man das, was ich sage, versteht.
Und im Grunde genommen schwebt mir das große Volkstheater vor.
Ich bin noch immer der Meinung, dass sogar der Faust II ein sinnliches Theater und ein Volkstheater sein kann.
Das ewig weibliche zieht uns hinan, fällt mir da ein.
Ja, das ist der Schlusssatz.
Ist das ein bisschen das, was Sie meinen?
Ja, auf jeden Fall.
Obwohl man in unserer Sprache das Publikum mit einem Neutrum apostrophiert, muss ich sagen, dass das Publikum weiblich ist.
Zweifeln Sie manchmal an sich?
Ach Gott, mindestens die Hälfte des Tages.
Und das ist ganz gut so.
Man muss sich ununterbrochen prüfen.
Und wer das nicht tut, glaube ich, ist ein dummer Mensch, wer in der Früh aufsteht und von sich überzeugt ist.
der braucht den Tag gar nicht beginnen.
Der soll gleich zu Hause bleiben.
Bei jedem Wort, bei jedem Satz.
Man darf nie behaupten, dass man absolut recht hat.
Und jeder, der behauptet, dass er die absolute Wahrheit spricht, ist im Irrtum.
Außer er steht ganz groß in der Gnade des höheren Wesens.
Glauben Sie an ein höheres Wesen?
Ich glaube schon.
Ich kann nicht sagen, ich halte mich für gläubig.
Aber ich bin bei diesem Satz schon wieder von furchtbaren Zweifeln angekränkelt, wie es so schön im Hamlet heißt.
Ist Einsamkeit für Sie schön?
Manchmal.
Nicht permanent.
Wann?
Man braucht die Einsamkeit, um mit sich selber ins Reine zu kommen.
Wann, weiß ich nicht.
Die Einsamkeit tritt zu den fatalsten Stunden ein.
Die Einsamkeit kann in einem ausverkauften Stadion eintreten.
Man merkt sie sehr schnell.
Aber Einsamkeit ist etwas sehr Produktives, genauso wie die Partnerschaft mit vielen Partnern oder mit einem, was außergewöhnlich Positives sein kann.
Deshalb macht man sie auch.
Und ist traurig sein für Sie wichtig?
Naja, natürlich.
Traurig sein hat etwas mit Betroffenheit zu tun.
Und wenn man nicht betroffen ist von den Dingen, die uns umgeben, dann fehlt einem ein sehr großer menschlicher Teil.
Sind Sie manchmal traurig, mitten im Erfolg, auch mitten im Glück?
Mitten im Glück, na ja, da kommt wieder der Zweifler in mir durch, weil ich kann mir unter Glück nicht etwas absolut Konkretes vorstellen.
Was ist Glück für Sie dann?
Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann.
Ich glaube, ich habe schon Glück oft empfunden, also was ich mal eingebildet habe.
Aber das Glück schwenkte auch so über in eine gewisse Traurigkeit.
Ich war einmal auf einem Gipfel in den Anden und habe die Sonne über der Sera aufgehend sehen.
Ich glaube, damals war ich glücklich.
Ich glaube, ich war nach einem Gespräch glücklich.
bei Spaziergängern in den Bergen, der Anblick des Meeres oder auch der Anblick vom Stephansturm.
Also das sind schon Glücksmomente.
Aber ich weiß nicht, ob Erfolg glücklich machen kann.
Erfolg ist eine furchtbar ernste Angelegenheit.
Und vor allem, weil man genau weiß, dass man ihn wiederholen muss.
Und da wird es dann schwer.
Ist das eine Last, die auf Ihnen liegt, wenn Sie jetzt an die Josefstadt denken?
Nein, noch nicht, aber es könnte werden.
Aber hoffentlich.
Wissen Sie, Last macht glücklich.
Jetzt wissen wir doch, was Glück für Sie ist.
Ja, oder Last macht zufrieden, und Last ist ein Ansporn.
Wie soll ich das sagen?
Natürlich.
Ja, wenn die Last nicht da ist, und wenn man so durch den Tag hüpft, dann hat es keinen Sinn.
Wissen Sie, die Menschen
Die meisten Menschen glauben, sie gehen schlampig mit ihrer Zeit herum.
Wir tun alles so, als hätten wir einen ungeheuren Vorrat davon.
Und keinen Tag fällt uns ein, dass wir erschreckend endlich sind.
Und deshalb haben wir unsere Zeit
Die ist dafür da, dass wir kostbar mit ihr umgehen und dass wir sie anständig nutzen.
Und da ist die Last dann notwendig.
Ich habe keine Wünsche.
Das haben Sie einmal gesagt.
Haben Sie eine Hoffnung?
Hoffnung?
Ja, ziemlich.
Da bin ich ein Kind von Ernst Bloch und lebe nach dem Prinzip Hoffnung, wenn man den Marxismus daraus zensuriert, was ich für mich getan habe.
Aber ohne Hoffnung, glaube ich, kann man nicht leben.
Was ist Ihre Hoffnung?
Meine Hoffnung?
Hui, das ist aber jetzt ...
Da muss ich mich auf ein weites Feld begeben.
Meine Fantasie von einer Weltveränderung ist ein Weltfrieden, ist eine Hoffnung.
Die Hoffnung ist natürlich, dass ich ein anständiger Theaterleiter werde.
Ich muss immer nur sagen, ich bin lernfähig, und ich glaube, ich habe genügend Menschen um mich, die mir dabei helfen werden.
Also das ist die vordergründige Hoffnung.
Und die hintergründige?
Naja, das kann ich nicht sagen, aber im Grunde ihres Herzens.
Das geht zu sehr ins Outing, Herr Besenberg.
Aber große Wünsche habe ich nicht.
Vielen Dank für das Gespräch.
In der Radioreihe im Journal zu Gast war heute Helmut Lohner, Schauspieler und designierter Direktor des Theaters in der Josefstadt.
Mit ihm sprach Hans Besenberg.
In der tschechischen Republik wird derzeit der Josef-Roth-Roman Radetzky-Marsch neu verfilmt.
Regie führt Axel Korthy.
Entstehen wird ein Fernseh-Zweiteiler, an dem sich neben dem ORF auch die ARD, die RAI und Prochephie aus Frankreich beteiligen und sich das 160 Millionen Schilling-Budget teilen.
Für den ORF ist es einer der teuersten Projekte seiner Geschichte, aufwendig besetzt mit Max von Sydow, Jean-Louis Trintignant, Gerd Voss und Charlotte Rampling.
Verfilmt wurde der Radetzky-Marsch bereits 1964, damals mit Helmut Lohner, der heute, Sie haben es vielleicht gehört, in der Serie im Journal zu Gast war.
Lohner spielte damals in der Michael-Kehlmann-Verfilmung die Hauptrolle des Karl-Josef von Trotter.
Der Film löste vor knapp 20 Jahren einen Skandal aus, weil der Kaiser im Nachthemd auftrat.
Auch unter der Regie von Axel Karti ist dies so vorgesehen.
Karin Bauer war für das Mittag-Journal in Tschechien und besuchte die Dreharbeiten des Satell-Film-Teams in Teplice, nahe der tschechisch-österreichischen Grenze.
Axel Kordi bei den Dreharbeiten im Schloss von Teplitze, dem ehemaligen K&K-Kurbat Teplitz-Schönau.
Das Schloss mit dem vorgelagerten großen Platz, umgeben von typischen Häusern aus der Kaiserzeit, dient als Wohnsitz der beiden zentralen Figuren in Radetzky Marsch, Karl Josef und dessen Vater, Bezirkshauptmann Franz von Trotter.
A1182.
Du warst ja ein Englisch.
Ich liebe diesen Novel, aber für mich
Ich liebe den Roman.
Für mich ist der Bezirkshauptmann kein typischer Österreicher, sondern ein Mensch, wie es viele gibt, auch in meinem Land.
Roth benutzt die Familie Trotter als Metapher für die untergehende österreichisch-ungarische Monarchie.
Der Roman ist heute wieder sehr aktuell.
Die darin geschilderten politischen Situationen können wir heute bereits wieder in den Zeitungen lesen.
Für Axel Korti bedeutet diese Verfilmung die Erfüllung eines lang gehegten Traumers, den er lange Zeit nicht zu verwirklichen wagte.
Und ich hätte mich nie getraut, das irgendjemandem vorzuschlagen.
Das wurde an mich vor fünf Jahren schon einmal herangetragen von einem deutschen Produzenten in Berlin.
Und ich habe das dann nicht gemacht.
Vor zweieinhalb Jahren wurde dieses noch einmal an mich herangetragen und diesmal aus Frankreich.
Und dann habe ich mir gesagt, wenn es zweimal kommt, dann ist es vielleicht irgendwie ein Wink.
Corti sieht in diesem Fernsehzweiteiler einen mitteleuropäischen Film und besetzte ihn mit den besten Darstellern, die er in diesem Raum finden konnte.
Neben Stars wie Südo, Jean-Louis Trentillon, Gerd Voss und Charlotte Rembling sind in Radetzky Marsch auch völlig neue Gesichter zu sehen, wie das des jungen Hauptdarstellers Tilman Günther, den Corti in einer Leipziger Schauspielschule entdeckte.
Tilman Günther?
Ich habe mit Film keine Erfahrung.
Ich kam hier an und hatte natürlich Angst, mit dem Herrn von Sülo zum Beispiel zu arbeiten, weil ich offenbar, und das sind Sachen, die ich auch noch lernen muss, offenbar mir nicht gedacht habe, dass mit entsprechender Größe auch Selbstverständlichkeit wächst.
Und wie dieser Mann vor und hinter der Kamera mit mir umgeht, das ist zum Teil persönlicher als manche Kumpels.
Bei der Verfilmung des Romans achtete Corti auf eine reiche, in matten Farbtönen gehaltenen Filmsprache, für die Kameramann Gernot Roll zeichnet.
Der Regisseur selbst wird Romanzitate sprechen, die zu den eindringlich knappen Dialogen überleiten.
Die Dreharbeiten von Radetzky Marsch dauern noch zwei Monate.
Die Ausstrahlung des Fernsehzweiteilers ist frühestens für Weihnachten 1994 vorgesehen.
Russland.
Für das von Präsident Jelzin aufgelöste Parlament wird die Lage offenbar immer aussichtsloser.
Der vom Parlament eingesetzte Sicherheitsminister Baranikow rechnet mit der baldigen Verhaftung der Abgeordneten, die sich gegen Jelzin gestellt haben.
Noch nicht geschlagen gibt sich Parlamentspräsident Hasbulatov.
Er rief die Abgeordneten zur Mobilisierung auf.
Zwei Grenadierbataillone sollen zur Verteidigung des Parlamentsgebäudes aufgestellt werden.
Das Weiße Haus in Moskau ist nach wie vor von Truppen des Innenministeriums umstellt.
Die Abgeordneten werden aber nicht daran gehindert, das Haus zu betreten oder es zu verlassen.
Die Telefonleitungen sind nach wie vor unterbrochen.
Die Sondersitzung des Volksdeputiertenkongresses musste gestern unterbrochen werden, weil der Strom abgeschaltet wurde.
Am Vormittag gingen die Beratungen für kurze Zeit weiter.
Einziges Thema der Debatte waren Möglichkeiten, Teile der Armee auf die Seite des Parlaments zu bringen.
Georgien.
In Sukhumi, der umkämpften Gebietshauptstadt Abkhaziens, hat die Evakuierung von Zivilisten begonnen.
Die abkhazischen Rebellen haben ihre Angriffe vorübergehend eingestellt.
Die Stadt lag tagelang unter Dauerbeschuss.
Präsident Shevardnadze hat Sukhumi unterdessen verlassen.
Österreich.
Im Schloss Schönbrunn ist ein Millionenbetrug mit Eintrittskarten aufgeflogen.
Der Kassier und ein Billetteur der Wagenburg sind in Haft.
Reisegruppen haben die Eintrittspreise an ihre fremden Führer bezahlt, aber vom Kassier nie eine Eintrittskarte erhalten.
Nach den Reiseführern, die in die Affäre verwickelt sind, wird derzeit gefahndet.
Nach ersten Angaben der Polizei beträgt der Schaden zwei Millionen Schilling.
Den ersten Hinweis erhielten die Beamten im August.
Im niederösterreichischen Wechselgebiet hat sich ein schwerer Verkehrsunfall ereignet.
Zwei Menschen kamen ums Leben, mehrere wurden zum Teil schwer verletzt.
Auf der B54 war ein Auto frontal gegen einen Stockbus geprallt.
Der genaue Unfallhergang ist noch nicht geklärt.
Europa.
In den meisten europäischen Staaten endet in der kommenden Nacht die Sommerzeit.
Auch in Österreich werden die Uhren um 3 Uhr früh auf 2 Uhr zurückgestellt.
Großbritannien und Irland folgen erst in einem Monat.
Das Wetter im Osten noch oft sonnig und windig, im Großteil Österreichs aber bewölkt und einige gewittrige Regenschauer.
Höchstwerte meist 18 bis 25 Grad, in Vorarlberg und im Süden aber tiefer.
Morgen Sonntag in ganz Österreich stark bewölkt, kühl und besonders im Bergland regnerisch.
Das war's, das Mittagsschanal.
Im Namen des Teams wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Samstag, ein schönes Wochenende.
Einblendung: Klaus Radunsky, Umweltministerium. Ein durchschnittlicher Sommer geht zu Ende. Wenig bodennahes Ozon, relativ wenige Ozonwarnungen.
Mitwirkende:
Sterzinger, Peter [Gestaltung]
, Radunsky, Klaus [Interviewte/r]
Datum:
1993.09.25 [Datum der Restaurierung]
Schlagworte:
Wissenschaft und Forschung
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Klima und Wetter
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Scholl. Der Raum vor dem Weißen Haus ist großräumig durch die Polizei abgeschirmt, die Beamten tragen kugelsichere Westen. Indessen erscheint die Niederlage des Parlaments gegenüber Jelzin sicher.
Mitwirkende:
Scholl, Susanne [Interviewte/r]
, Obermaier, Volker [Interviewer/in]
Datum:
1993.09.25 [Datum der Restaurierung]
Schlagworte:
Politik
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Regierung
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Opposition
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Krisen und Konflikte
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Verfassung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor allem die Witterung und die unbefestigten Straßen erschweren die Lieferung von UNO-Hilfsgütern in die bosnischen Städte
Mitwirkende:
Orter, Friedrich [Gestaltung]
Datum:
1993.09.25 [Datum der Restaurierung]
Schlagworte:
Politik
;
Krieg
;
Soziales
;
Hilfe
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Max von Sydow, Axel Corti, Tillmann Günther
Mitwirkende:
Baur, Karin [Gestaltung]
, von Sydow, Max [Interviewte/r]
, Corti, Axel [Interviewte/r]
, Günther, Tillmann [Interviewte/r]
Datum:
1993.09.25 [Datum der Restaurierung]
Schlagworte:
Film
;
Literatur
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten