Mittagsjournal 1993.12.30

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    KI-generiertes Transkript

    Und Sie hören das Mittagsjournal im ORF.
    Grüß Gott im Studio, sagt heute Ilse Oberhofer.
    Wir laden Sie ein zu einer Stunde Information.
    Gleich zu Beginn eine Meldung, die uns alle überrascht und bestürzt hat.
    Axel Korte ist tot.
    Er ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
    Er war 60 Jahre alt.
    Volkmar Paschalk wird ihn in einem Nachruf gleich nach unseren Nachrichten und nach dem Wetterbericht würdigen.
    Ja, das Wetter heute natürlich ein Gesprächsthema in Österreich.
    Glatteis in den frühen Morgenstunden.
    Derzeit entspannt sich die Situation ganz langsam.
    Wir informieren Sie ausführlich.
    Auch unsere Verkehrsredaktion sagt Ihnen, wie es aktuell auf den Straßen aussieht.
    Die Themen der übrigen Beiträge ist laut, out, schön wär's.
    Wir berichten jedenfalls über eine Studie zu Lärmbelastung und Lärmbelästigung.
    Was bringt das Jahr 1994?
    Uns in Österreich wirtschaftlich, unter anderem die Mitgliedschaft im EWR im europäischen Wirtschaftsraum.
    In der Europäischen Union, der EU, gibt es einen Wechsel an der Spitze, Belgien gibt die Präsidentschaft an Griechenland ab.
    Simon Wiesenthal feiert morgen seinen 85.
    Geburtstag.
    Wir würdigen einen Mann, sein Engagement und seine Verdienste.
    Und das Kulturthema heute fast zu erraten, Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.
    Alle Jahre wieder und doch alle Jahre wieder auch ein Höhepunkt kulturell und als Medienereignis.
    Da sind wichtige Themen herausgegriffen.
    Wir beginnen mit Meldungen.
    Andrea Maiwald hat sie zusammengestellt.
    Unser Sprecher heute ist Heimo Godela.
    Österreich.
    Axel Korti ist tot.
    Der Filmemacher, Theater- und Opernregisseur starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren.
    Die Liste seiner vielseitigen Tätigkeiten ist lang.
    Korti war nicht nur Regisseur, sondern auch Journalist, Drehbuchautor, Radiosprecher und Verfasser des Schalldämpfers.
    Für den ORF leitete er außerdem Club 2 Diskussionen.
    Geboren wurde Korti in Paris.
    1943 flüchtete seine Familie in die Schweiz.
    Im Mittelpunkt seines Schaffens stand der Film.
    Der internationale Durchbruch gelang Axel Korti mit der Trilogie »Wohin und Zurück«, der Verfilmung eines Emigrantenschicksals.
    Zu seinen bekannten Regiearbeiten zählen auch »Der Fall Jägerstätter«, »Blassblaue Frauenhandschrift« und »Welcome in Vienna«.
    Letztes Arbeitsvorhaben war die Verfilmung von Josef Roths »Radecki Marsch«.
    Nach dem Eiskaos auf Österreichs Straßen hat sich die Lage wieder entspannt.
    In der Früh kam es auf den eisklatten Fahrbahnen zu zahlreichen Massenkarambolagen.
    Der folgenschwerste Unfall ereignete sich auf der In-Kreis-Autobahn zwischen Pichl und Wels in Oberösterreich.
    Nach mehreren Auffahrunfällen krachte ein Auto in ein Einsatzfahrzeug der Polizei.
    Zwei Gendarmen wurden schwer verletzt.
    Zu Serienunfällen kam es auch auf der Südautobahn zwischen Leobersdorf und Wien sowie auf der meistbefahrenen Straße Österreichs, der Wiener Südosttangente.
    Die Unfallstellen sind inzwischen geräumt, die Hauptverkehrsrouten wieder weitgehend unbehindert passierbar.
    In Salzburg war die Situation im Flachgau am schlimmsten.
    Auf der Tauernautobahn kam man nur im Schritttempo voran.
    Die Streudienste arbeiten auf Hochtouren.
    In Wien wurde das Salzstreuverbot aufgehoben.
    Zwei Tage vor dem Auslaufen des bisherigen Zivildienstmodells gibt es noch keine Einigung innerhalb der Regierung.
    Verteidigungsminister Fasslabend und Innenminister Löschnack kamen heute zu einem weiteren Gespräch zusammen.
    Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
    Nach wie vor sind SPÖ und ÖVP offensichtlich uneinig über die künftige Dauer des Zivildienstes.
    Von einem endgültigen Scheitern der Verhandlungen wollten aber beide Minister nicht sprechen.
    Formal tritt Anfang des kommenden Jahres wieder die alte Zivildienstregelung mit Gewissensprüfung in Kraft.
    Israel.
    Israel und der Vatikan schließen heute einen historischen Vertrag.
    In Jerusalem wird ein Grundsatzabkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichnet.
    Damit erkennt der Vatikan erstmals die Existenz Israels an.
    Zunächst ist der Austausch von Sondergesandten vorgesehen.
    Papst Johannes Paul will im kommenden Jahr nach Israel reisen.
    Nahe Osten.
    Israel hat Widerstellungen im Südlibanon angegriffen.
    Die israelische Armee beschoss von Hubschraubern aus eine Ortschaft nördlich der von ihr kontrollierten Sicherheitszone.
    Das Dorf gilt als Hochburg der pro-iranischen Hezbollah-Miliz.
    Der Angriff hat mindestens ein Menschenleben gefordert.
    Seit zwei Tagen kommt es immer wieder zu erbitterten Gefechten zwischen israelischen Soldaten und der Hezbollah.
    In der Nacht wurden drei Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen.
    Die mutmaßlichen Untergrundkämpfer hatten versucht, illegal nach Israel einzudringen.
    Auch aus dem besetzten Gaza-Streifen werden wieder Unruhen gemeldet.
    Nordirland.
    Trotz Friedensbekundungen hält die IRA am Terror fest.
    In Belfast wurden in der Nacht wieder zwei Anschläge verübt.
    Bei einem Granatwerferüberfall auf eine Polizeipatrouille wurde ein Beamter verletzt.
    Wenig später explodierte in der Nähe eine Mine.
    Bei diesem Anschlag kam niemand zu Schaden.
    Die Polizei vermutet hinter beiden Attentaten die irisch-republikanische Agni.
    Österreich.
    Zum Jahreswechsel hat die Grippewelle in Wien ihren Höhepunkt erreicht.
    Experten rechnen vom 27.
    Dezember bis zum 2.
    Jänner mit etwa 24.000 Neuerkrankungen.
    Die Zahl der Grippe- und Erkältungskranken in Wien ist damit auf 70.000 gestiegen.
    USA.
    Die Kältewelle in den USA hat bereits zehn Menschenleben gefordert.
    Besonders betroffen sind die Ostküste und der mittlere Westen.
    Die meisten Opfer gab es bei Verkehrsunfällen auf schneeglatten Straßen.
    Bei dieser Wettermeldung knüpfen wir jetzt 5 Minuten nach 12 Uhr auch gleich an.
    Wetter heute ja sicher von besonderem Interesse.
    Wer schon in aller Früh aus dem Haus geruselt ist oder möglicherweise sogar mit dem Auto gröbere Probleme hatte, den interessiert das jetzt natürlich vorrangig.
    Wird es langsam wärmer?
    Entspannt sich die Situation wettermäßig?
    Meine Frage, ich gebe sie weiter an Peter Sterzinger.
    Ja, die Situation hat sich tatsächlich entspannt.
    Es gibt zur Zeit nur noch wenige Meldungen über Regen oder gefrierenden Regen.
    Etwa noch im Raum Linz, im Bereich der Strengberge, im Mühlviertel und in Mariazell.
    Die Frontalzone, die das Glatteis verursacht hat, zieht schnell in Richtung Ungarn ab.
    Insgesamt wird es deutlich milder in Richtung heute Nacht und morgen.
    Es kann zwar auch noch am Nachmittag stellenweise ein bisschen regnen, aber nur sporadisch und keineswegs so verbreitet wie heute früh.
    Im Süden aber, das muss ich noch dazu sagen, also in Osttirol, Teilen Kärntens und im Süden der Steiermark hat es bisher praktisch überhaupt noch nicht geregnet.
    Es ist aber noch vergleichsweise sehr kalt und es könnte hier in den nächsten Stunden wenigstens ein bisschen schneien oder ein bisschen gefrierend regnen und ein paar Tropfen sind auf dem kalten Boden durchaus ausreichend.
    damit sich auch in den Nachmittagsstunden da und dort im Süden vielleicht auch noch Glatteis bildet.
    Aber wie gesagt, nur stellenweise.
    Das heißt, ich war jetzt ein bisschen unaufmerksam.
    Ich muss mich entschuldigen, meine Kollegen draußen haben mich nämlich gefragt, was Ruseln heißt.
    Also ich kenne das als Rutschen.
    Ich glaube, das ist jetzt klargestellt.
    Jetzt muss ich Sie noch fragen, weil ich da im Unaufmerksam war.
    Gegen Abend zu kann die Temperatur also wieder anziehen, kann es wieder zu Glatteisgefahr kommen?
    Ja, aber das ist nicht mehr kritisch, denn an exponierten Stellen vielleicht noch, vor allem in den kalten Tälern und Becken der südlichen Bundesländer, sind glatte Straßen nicht ganz auszuschließen.
    Aber das entspricht jetzt nicht mehr einer klassischen Glatte-Situation, sondern eher dem gewohnten Wechsel zwischen Schmelzwasser bei Tag und leichtem Frost bei Nacht.
    Naja, aber wichtig natürlich die Frage auch nach dem morgigen Silvester.
    Einen guten Rutsch wünschen muss ja nicht unbedingt so wörtlich zu nehmen sein.
    Gerade morgen könnte es dann kritisch sein, wenn es wieder zu so einer Klautais-Situation kommt.
    Was glauben Sie wettermäßig, was uns da erwarten wird?
    Nun, das ist ziemlich gut abzusehen.
    Tagsüber wird es morgen im Großteil Österreichs stark bewölkt sein.
    Ein bisschen Sonne erwarten wir im Süden.
    Es wird ziemlich mild und bei diesen milden Temperaturen bleibt es vorerst.
    Tagsüber erwarten wir Temperaturen 1 bis 6 Grad, an der Alpen-Nordseite auch bis 11 Grad.
    Nur im Süden bleibt es ein bisschen frostig.
    Kritisch wird es höchstens in der Silvesternacht vielleicht im Süden Österreichs.
    Es wird nämlich während der ganzen Silvesternacht in Österreich, zumindest ab der zweiten Nachthälfte, regnen und vorerst bis 2000 Meter hinauf regnen.
    Das heißt, die Schneefallgrenze liegt etwa dort, beginnt erst zu sinken.
    Und nur im Süden Österreichs ist es noch kalt, der Boden kalt.
    Hier könnte es da und dort noch
    Ja, ich muss mich entschuldigen, ich habe jetzt Peter Sterzinger unterbrochen.
    Hier bei mir im Studio ist eine Kollegin der Verkehrsredaktion, Martina Mandl.
    Unser Verkehrsfunk hat heute natürlich den ganzen Tag absoluten Hochbetrieb gehabt.
    Wie sieht es jetzt aktuell aus?
    Ja, jetzt hat sich die Situation stark verbessert.
    Die Hauptdurchzugsstraßen sind alle gestreut.
    Auch die Autobahnauf- und Abfahrten sind mittlerweile salznass.
    Das war ja das große Problemgebiet.
    Probleme gibt es jetzt nur noch in Salzburg und zwar auf der Tauernautobahn zwischen dem Brentenbergtunnel und dem Zetzenbergtunnel Richtung Villach.
    Da gibt es Behinderungen nach mehreren Unfällen.
    Die Fahrbahnen sind nach wie vor schneeglatt, also fahren sie dort etwas langsamer.
    Im Burgenland auf der Südostautobahn bei Hornstein Richtung Eisenstadt ist die Sperre wegen einer LKW-Bergung aufgehoben worden.
    Die Autobahn ist dort wieder frei.
    Und auch auf der Günzer Bundesstraße der B61 zwischen Mannersdorf und Unterloisdorf sind die Bergungsarbeiten beendet worden.
    Die Sperre ist aufgehoben.
    Nur am Grenzübergang Nickelsdorf zwei Stunden Wartezeit bei der Einreise.
    Wie gesagt, eisklarte Fahrbahnen haben heute früh zu mehreren schweren Verkehrsunfällen geführt, so etwa auf der Ingreis-Autobahn zwischen Pichl und Welsi in Oberösterreich.
    Nach mehreren Auffahrunfällen krachte ein Auto in ein Einsatzfahrzeug der Polizei.
    Zwei Gendarmen wurden dabei schwer verletzt.
    Zu Serienunfällen ist es in der Früh auch auf der Südautobahn zwischen Leobersdorf und Wien gekommen und auf der Südosttangente der meistbefahrenen Straße Österreichs.
    Details über das vor allem ostösterreichische Glatteis-Chaos berichten wir jetzt aus den Landesstudios, und zwar aus Wien, Niederösterreich und Burgenland.
    Es melden sich meine Kollegen Markus Bohanka, Andreas Bohusch und Anton Puric.
    In Wien haben der plötzlich einsetzende Eisregen und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt
    kurz nach 6 Uhr früh sämtliche Straßen und Gehsteige in eine einzige Eisfläche verwandelt.
    Die Folge waren zahlreiche Unfälle.
    Auf der meistbefahrenen Straße Österreichs, der Wiener Südosttangente, kam es zu einer Massenkarambolage.
    Mehrere Schwerfahrzeuge und mindestens 40 Pkw sind in Schleudern geraten und ineinander gefahren.
    Die Fahrzeuge haben sich quergestellt, die Südosttangente musste in Richtung Süden für etwa eine Stunde gesperrt werden.
    Auch auf zahlreichen anderen Hauptverkehrsstraßen der Stadt ereigneten sich Unfälle, die den Verkehr blockierten.
    Binnen kurzer Zeit waren auch die Ausweichrouten verstopft.
    Im 10.
    Bezirk geriet ein Linienbus ins Rutschen und konnte nicht mehr weiterfahren.
    Die meisten Autobusse und Straßenbahnen hatten große Verspätungen.
    Feuerwehr und Rettung waren in den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz.
    Auf den Unfallambulanzen wurden heute früh mehr Patienten behandelt als an anderen Tagen.
    Mehr als 400 Streufahrzeuge waren unterwegs.
    Aufgrund der extremen Situation wurde auch das Salzstreuverbot in Wien aufgehoben.
    Besondere Gefahr bedeutete das Glatteis auch für die Fußgänger.
    Die Wiener Hausbesorger wurden aufgerufen, verstärkt zu streuen.
    Vom nördlichen Waldviertel bis in den Süden bei Wiener Neustadt war ab den Morgenstunden praktisch gesamt Niederösterreich vom Glatteis betroffen.
    Viele Autofahrer haben die Warnungen nicht ernst genommen.
    Momentan ist noch nicht abzusehen, wie viele meist kleinere Unfälle sich ereignet haben.
    Die einzelnen Gendarmerie-Dienststellen melden jeweils allein in ihrem eigenen Zuständigkeitsbereich dutzende Unfälle.
    Bei Wiener Neustadt ist in der Früh ein mit 50 Skifahrern vollbesetzter Bus in Schleudern gekommen und gegen die Leitschiene geprallt.
    Der Unfall verlief glimpflich.
    Es wurde kein einziger Fahrgast verletzt.
    Der Bus konnte, nachdem die Feuerwehr mehrmals Anschlepphilfe leisten musste, mit Ketten weiterfahren.
    Die Schnellstraße 4 von Wiener Neustadt ins Burgenland liech einem Eislaufplatz und war im gesamten Verlauf gesperrt.
    Weiters war auch die A21, die Außenringautobahn, vorübergehend gesperrt und auf der A2, der Südautobahn, kam es in Richtung Graz bei Leobersdorf durch mehrere Unfälle zu Behinderungen.
    Im Burgenland war den Bediensteten der Straßenmeistereien nach dem Schneechaos der vergangenen Tage nur eine kurze Verschnaufpause vergönnt.
    Der Eisregen verwandelte heute früh vor allem im nördlichen und mittleren Burgenland die meisten Straßen in spiegelglatte Eislaufplätze.
    In Ermangelung gut geschliffener Schlittschuhkufen wurden hunderte Autos unlenkbar.
    Viele, die trotz der widrigen Verhältnisse auf den Straßen ihr Glück versuchten, hatten Pech und landeten im Straßengraben.
    Lastautos standen quer, Personenwagen drehten Pirouetten und auch die Fußgänger hatten, bis auf wenige Ausnahmen, in den Morgenstunden wenig zu lachen.
    Wie sieht's denn heute mit dem Kleiders zurechtgekommen?
    Mit dem Kleiders?
    Na, ich hab einen Kleidschutz einfach auf die Schuhe.
    So ein Gummiding.
    Und damit ist die Sache
    Damit rutschen sie nicht?
    Damit rutschen sie nicht?
    Damit rutschen sie nicht, klar.
    Autos ohne Gleitschutz führten dazu, dass die Mattersburger Schnellstraße S4 einige Stunden lang zwischen Wiener Neustadt und Mattersburg gesperrt war.
    Auch auf der A3 der Südostautobahn zwischen der niederösterreichischen Landesgrenze und Eisenstadt kam der Verkehr zeitweise zum Erliegen.
    Nebenstraßen in den eisregen Gebieten waren streckenweise völlig unpassierbar.
    Nur mit Spikes gab es ein, wenn auch langsames Weiterkommen.
    Die zahlreichen Unfälle verliefen glimpflich.
    Meldungen über Verletzte liegen derzeit nicht vor.
    So viel also zum Klauteis heute.
    Bleibt uns allen zu wünschen, wie gesagt, dass der gute Rutsch morgen ins neue Jahr dann nicht zu wörtlich genommen werden muss.
    Bei Glatteis kommt es aber nicht nur zu Massenkarambolagen auf den Straßen, auch für den Fußgänger ist die Situation natürlich ungut und teilweise vor allem für ältere Menschen extrem gefährlich.
    Die Zeitschrift Konsument hat in ihrer jüngsten Ausgabe die rechtliche Situation erläutert, was passiert, wenn man hinfällt, wer haftet, wohin kann man sich wenden.
    Dieter Bornemann fasst für Sie diese Informationen zusammen.
    Gebrochene Beine nach Stürzen bei Schnee und Eis stehen in der Verletzungsstatistik ganz oben.
    Und wenn es dann darum geht, wer Schadenersatz zahlen muss, kommt es immer wieder zu Unklarheiten.
    Die rechtlichen Grundlagen sind die Straßenverkehrsordnung und das allgemeine bürgerliche Gesetzbuch.
    Da steht, dass die Voraussetzung für einen Schadensersatzanspruch, in den meisten Fällen geht es da um Schmerzensgeld, ist, dass jemand seine Pflicht verletzt hat.
    Das heißt, der Halter eines Weges, wie es im Gesetz etwas mühsam formuliert ist, muss dafür sorgen, dass der Weg in ordnungsgemäßem Zustand ist.
    Im Klartext heißt das, vor einem Wohnhaus oder vor einem Geschäft muss der Gehsteig zwischen 6 Uhr früh und 22 Uhr abends von Schnee gesäubert werden und bei Glatteis muss gestreut werden.
    Diese Anstrengungen müssen aber zumutbar sein, heißt es in einem Urteil des obersten Gerichtshofes.
    Wenn es also den ganzen Tag schneit, ist es nicht mehr zumutbar, dass ständig der Schnee weggeschaufelt wird.
    Besonders sorgfältig müssen Geschäftsinhaber sein.
    Der Zugang zu den Geschäften und auch die Parkplätze müssen besonders gesichert werden.
    Wer sich übrigens bewusst einer Sturzgefahr aussetzt oder sich absichtlich fallen lässt, wird bei seinen Forderungen nach Schmerzensgeld durch die Finger schauen.
    Ja, 12 Uhr und 16 Minuten ist es in der Zwischenzeit geworden, eine Minute nach Viertel eins.
    Ihnen wird es höchstwahrscheinlich gehen wie uns hier in der Redaktion.
    Wir haben es nicht glauben können, als wir die Nachricht bekamen, dass Axel Korti tot ist.
    Der Mann mit der charismatischen Stimme, ihn zu hören, allein die Stimme zu hören, das hat nicht nur Emotionen, nicht nur das Gefühl angesprochen, auch das Gehirn.
    Der wöchentliche Schalldämpfer im Radio war für viele Menschen in diesem Land, Junge und Alte, einfach ein Pflichttermin und das fast wöchentlich seit Mai 1969.
    Axel Korti ist schon gestern gestorben.
    Seine Familie hat gebeten, darüber erst heute zu berichten.
    Das Begräbnis soll im engsten Kreis stattfinden.
    In einem Nachruf nennt Generalintendant Bacher Axel Korti eine große Persönlichkeit des österreichischen Radios und Fernsehens.
    Seine Fernsehfilme, Hörspiele und Radiophytons seien jahrzehntelang Spitzenleistungen im gesamten deutschsprachigen Raum gewesen.
    Der ORF, so Gerd Bacher,
    verliert mit Axel Korte einen Künstler, einen Intellektuellen, einen Menschen von einsamen Rang.
    Im Nachruf von Volkmar Parschalk hören wir gleich zu Beginn noch einmal die unverkennbare Stimme von Axel Korte.
    Ich meine, alles das, was mich geprägt hat, war geprägt durch die Kriegs- und Nachkriegszeit.
    Das Phaedrom war hervorgerufen durch
    Das, was der Herr Hitler und seine Genossen gemacht haben.
    Ich konzentriere mich ja nicht nur darauf.
    Das sind ja Ausläufe, das geht ja weit, also auch von dem reinen Antifaschistischen hinweg.
    Ich nehme mir vor allem nicht vor, jetzt mache ich aber mal wieder einen antifaschistischen Film.
    Ich finde, man kann überhaupt keinen Film erzählen, der nicht in irgendeiner Weise auch eine politische Dimension hat.
    Um Gottes Willen darf er kein Leitartikel sein.
    So hat Axel Korti immer wieder seinen Standort deklariert, den Standpunkt des Filmemachers, des Humanisten, des denkenden Künstlers, der moralischen Instanz.
    Axel Korti, das war, als ich als junger Student zur Radio Tirol kam, die schönste, die charakteristischeste Stimme des österreichischen Rundfunks.
    Der Sonntag, 18.15 Uhr, Radiotermin Hönbergs Kaledonfon war Pflicht für jeden kulturinteressierten Österreichs.
    Das geistreiche, ironische Geplauder des Berliner Feuilletonisten und dazu die dunkle, weiche, modulationsfähige Stimme mit der exzellenten Sprechtechnik, mit der Fähigkeit, jede Pointe auf die Sekunde genau zu positionieren, das war der Beginn von Cortis Karriere und seiner Beliebtheit in ganz Österreich.
    Nach Innsbruck war Axel Korthy, der eigentlich Fuhrmanns hieß, auf eher abenteuerliche Weise gekommen.
    Geboren wurde der Sohn eines Kaufmanns österreichisch-italienischer Abstammung und eine Berlinerin in Paris.
    Dorthin kam er auf der Flucht.
    Der Vater hat die Familie dann in die Schweiz in Sicherheit gebracht.
    Nach Kriegsende kam er über Italien nach Tirol, wo er die Schule besuchte und zum vielseitigen Radiostar avancierte.
    Er war Lyrik, Rezitator, Schauspieler und Theaterregisseur.
    Er war einer der faszinierendsten Hörspielregisseure.
    Ingeborg Bachmanns »Der gute Gott von Manhattan« mit Walter Reier und Aglaya Schmid und Samuel Becketts »Aschenglut« mit Attila Hörbiger und Paula Veseli sind nur ein paar Beispiele.
    Er war in der Oper erfolgreich.
    Sein Grazer Don Giovanni und die sensationelle Frankfurter Traviata, deren Handlung er ins Paris der Nazikollaborateure und der verfolgten Juden verlegt hat, wären ausreichend für ein Lebenswerk.
    Er war aber dazu auch Schriftsteller und Drehbuchautor.
    Fernsehmoderator und vielbewunderter Club-2-Diskussionsleiter, Journalist und Kämpfer für die Rechte der Künstler, für vernünftige Kunstsubventionierung, Österreichs Aushängeschild im Ausland.
    Der Film wurde dann später immer stärker sein Metier.
    Kino- und Fernsehfilm, zumeist mit politischen, zeitkritischen Themen.
    Die Bedeutung des Films hat der Vielseitige sofort erkannt.
    Ich glaube, es ist wirklich die Kunstform unseres Jahrhunderts, vielleicht auch noch des nächsten, was die dramatische Kunst anleitet.
    Ich glaube, man kann durch Film so viel, in so vielen verschiedenen Facetten erzählen.
    Man kann so nah an den Menschen rangehen.
    Man kann so genau über Menschen und so, so, so, so.
    wo neugierig auf Menschen sein und dieser Neugierde auch nachgeben.
    Und das ist das, was mich an der ganzen Arbeit mit Schauspielern interessiert.
    Wie kann man an Menschen, wie nah kann man an Menschen rangehen?
    Der Fall Jägerstätter, der Hitler-Film Ein junger Mann aus dem Innenviertel, eine blassblaue Frauenschrift nach Franz Werfel und seine mit Georg Stephan Troller gestaltete Emigrantentrilogie Wohin und Zurück haben seinen internationalen Durchbruch als Filmregisseur geprägt.
    Es war für den jüdischen Emigranten quälend, in der Vergangenheit zu wühlen, aber auch notwendig.
    Mir war es quälend, diese Filme zu drehen, Dinge nachzustellen, wieder aufleben zu lassen, so genau wie möglich,
    von denen ich wusste, ich zeige und bilde ab Dinge, wo es bei anderen ums wirkliche Leben ging.
    Die österreichische Literatur hat ihm ungeheuer viel bedeutet.
    Wolf Grubers Herrenjahre hat er unglaublich berührend verfilmt.
    Josef Roth hat er schon als Rundfunkmann, als den bedeutendsten Schilderer der österreichischen Vergangenheit, des österreichischen Wesens und des österreichischen Zusammenbruchs erkannt.
    Und als Höhepunkt dieser Liebe war die Verfilmung des Romans »Radetzky Marsch« mit internationalen Stars für ein internationales Publikum geplant.
    Und mitten in dieser Arbeit, die in seinem Leben, auch zu seinem 60.
    Geburtstag, der Höhepunkt hätten bedeuten können, ist er von uns gegangen.
    Nicht nur seine Frau, seine drei Kinder, Österreich ist viel ärmer geworden.
    Axel Korti ist gestorben.
    Im Gedenken an ihn gibt es auch Programmänderungen im ORF.
    Österreich 1 bringt heute um 14.05 Uhr die Erzählung der Ratgeber, gelesen von Axel Korti, und heute Abend um 22.15 Uhr hören Sie das Hörspiel Seelenläuten, bei dem Axel Korti nicht nur Regie führte, sondern auch die Hauptrolle spielte.
    Und im Fernsehen um 22.30 Uhr in ORF 2
    Eine Sendung in Memoriam Axel Korte.
    Im Fernsehen beginnt auch in den nächsten Tagen eine Retrospektive aller Korte-Filme.
    Morgen begeht Simon Wiesenthal seinen 85.
    Geburtstag, ein Mann, der zum mahnenden Gewissen einer Zeit geworden ist, an die zu erinnern, heute mehr denn je aktuell ist.
    Geboren worden ist Simon Wiesenthal in der galizischen Kleinstadt Buczacz.
    Als Jude erlebte er die Judenverfolgung und die Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten.
    Zwölf Konzentrationslager waren die Stationen seines Lebens zwischen 1941 und 1945.
    Als Leiter der Dokumentationsstelle des Bundes der jüdischen Verfolgten des Naziregimes hat Simon Wiesenthal wesentlichen Anteil bei der Aufdeckung von Naziverbrechen.
    Der wohl spektakulärste Fall war die Enttarnung von Adolf Eichmann, dem Organisator der Entlösung.
    Enttarnt worden ist Eichmann in Argentinien.
    Die Republik Österreich hatte immer ein zwiespältiges Verhältnis zu Simon Wiesenthal.
    Zu unbequem waren seine Wortmeldungen, zu sehr pochte er immer wieder auf Recht und Gerechtigkeit.
    Erst am 1.
    Dezember dieses Jahres verlieh ihm Bundespräsident Klestil die erste offizielle Ehrung Österreichs, das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
    Helfrit Brandl zum 85.
    Geburtstag von Simon Wiesenthal.
    Als Simon Wiesenthal am 5.
    Mai 1945 im oberösterreichischen Konzentrationslager Mauthausen von den Amerikanern befreit wurde, war ihm klar, dass sein Leben als Überlebender der Aufdeckung von Naziverbrechen gewidmet sein musste.
    Damals war er zuversichtlich.
    Ich habe begonnen 1945 in einer Naivität, dass wir
    in ein paar Jahren die Gerechtigkeit aufbauen.
    Denn ohne Gerechtigkeit, wie beginnt man ein neues Leben?
    Und mit der Zeit wurden uns neue Dokumente, neue Zahlen und neue Ziffern.
    Und dann habe ich gesehen, dass man die Naziverbrechen überhaupt nicht bestrafen kann.
    Eines war und ist für Simon Wiesenthal wichtig.
    er lehnt es vehement ab, von Kollektivschuld zu sprechen.
    Es gab und gibt immer nur Individualschuld.
    Es hieße so Simon Wiesenthal, die Ideologie der Nationalsozialisten übernehmen, wenn man ein ganzes Volk unter Anklage stellt.
    Bis heute jedoch sieht er in vielen Urteilen gegen Naziverbrecher eine Verhöhnung der Opfer.
    So im Fall Franz Nowak, dem Transportführer des Todes.
    der in Wien nach drei Prozessen 1969 zu neun Jahren Haft verurteilt worden war, aber nach sechs Jahren bereits wieder ein freier Mann war.
    Simon Wiesenthal hat nachgerechnet.
    Wissen Sie, welche Relation das ist?
    Ganz genau, präzise, drei Minuten per Opfer.
    Sein Leben und seinen unermüdlichen Einsatz für die Gerechtigkeit sieht er als eine Warnung.
    All das, dass wir das schon
    bald das fünfte Jahrzehnt machen, ist eine Warnung an die Mörder von morgen, die vielleicht heute geboren sind.
    Wir wissen es nicht.
    Wir haben nie gewusst, wann die Mörder unserer Familien geboren wurden.
    dass diese niemals Ruhe haben werden.
    Angesichts der rechtsextremen Auswüchse in ganz Europa mit Bombenanschlägen und Brandstiftungen und mit Verfolgung von Minderheiten glaubt Simon Wiesenthal dennoch an die junge Generation.
    Allerdings fordert er die Politiker auf, sich mehr um diese Jugend zu kümmern.
    Wir müssen die demokratischen Parteien gewinnen, dass sie ihre Jugendprogramme besser ausbauen.
    Denn nur Diktaturen befassen sich mit jungen Menschen von früh bis Abend, weil sie wissen, das ist ihre Zukunft.
    Wenn man junge Leute alleine lässt, hilft man nur den Extremisten, egal von links oder von rechts.
    Und er hat die Hoffnung nie aufgegeben, dieser Simon Wiesenthal, geboren am 31.
    Dezember 1908 in der galizischen Kleinstadt Buczacz.
    Ich glaube nicht, dass alles verloren ist.
    Es ist nicht alles verloren.
    Sagt Simon Wiesenthal, er feiert morgen seinen 85.
    Geburtstag und bei uns gibt es zu ihm und seiner Person heute Abend ein Journalpanorama, 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
    Drei Minuten vor halb eins ist es in der Zwischenzeit geworden.
    Mit 1.
    Jänner gehört Österreich wirtschaftlich viel mehr zu Europa als bisher.
    Der Vertrag über die Bildung des EWR, des Europäischen Wirtschaftsraums, wird wirksam.
    Damit nimmt Österreich rund 80 Prozent dessen vorweg,
    was wir von einem EG oder EU-Beitritt erwarten.
    Vertragspartner sind die zwölf Staaten der Europäischen Union und Österreich, denn die EFTA kann nicht wie die EG für ihre Mitgliedstaaten sprechen.
    Daher musste jeder EFTA-Staat seinen eigenen Vertrag mit der EG abschließen.
    Keinen solchen Vertrag hat nun die Schweiz, die als einzige gegen einen EWR-Beitritt entschieden hat.
    Den Parlamentariern bringt der europäische Wirtschaftsraum zunächst vor allem Arbeit, denn weit über 100 Gesetzesänderungen und Verordnungen müssen geschaffen werden, um unsere Legislative der neuen Situation anzupassen.
    Was aber bringt dieser europäische Wirtschaftsraum dem Bürger, dem Konsumenten, jedem Einzelnen von uns?
    Hans Adler liefert uns da einen Überblick.
    Zunächst einmal gibt es einiges, was, und man muss leider sagen, nicht Teil des Vertrages über die Bildung des europäischen Wirtschaftsraumes ist.
    Ausgenommen ist zunächst die Landwirtschaft.
    Das erspart hier nichts, denn die wirklichen Probleme beschert den Bauern der eben unter Dach und Fach gebrachte GATT-Welthandelsvertrag, der in Zukunft Preisstützungen verbietet und daher eine riesige Umstellung des Fördersystems mit sich bringt.
    Den Schutz der Ägä-Agrarpolitik gegenüber den von den Billiganbietern USA, Australien, Neuseeland, Brasilien und Uruguay beherrschten Agrarweltmarkt erhält unsere Landwirtschaft daher nicht.
    Mit diesem Ausschluss der Landwirtschaft aus dem europäischen Wirtschaftsraum
    sind auch Probleme für die Nahrungsmittelindustrie verbunden, die viele Rohstoffe nicht so billig bekommen kann wie in der Europäischen Union und bei den Exporten immer noch mit den Problemen zu kämpfen hat, die entstehen, weil Österreich im Agrarbereich ein Drittland bleibt und noch immer Abschöpfungen, also Einfuhrzölle, in der Ägä beim Export von Nahrungsmitteln berechnet werden.
    Apropos Nahrungsmittel.
    Wer bisher mit Genuss italienisch oder spanisch essen gegangen ist, wird wissen, dass die Konsumenten in Westeuropa von ihrer Nahrungsmittelindustrie auch nicht vergiftet werden.
    Davon geht auch der EWR-Vertrag aus, der uns zwar erlaubt, die österreichischen Lebensmittelbestimmungen für die eigene Industrie beizubehalten, wir dürfen aber nicht Nahrungsmittel an der Grenze zurückschicken, die nach den Bestimmungen der EG-Länder erzeugt werden und dort verkauft werden dürfen.
    Vernünftigerweise wird man nicht Bestimmungen in Österreich aufrechterhalten oder erfinden, die unsere eigenen Hersteller gegenüber der Konkurrenz in ganz Westeuropa benachteiligen.
    Allein die Tatsache, dass es weiterhin Grenzen gibt, an denen Zoll abgefertigt werden muss, weil eben nicht alle Waren in den EWR-Vertrag aufgenommen wurden, kostet die österreichische Wirtschaft nach ersten Rechnungen jährlich 4 Milliarden Schilling.
    Und die Bekleidungsindustrie zum Beispiel kann nicht, wie die meisten ihrer Konkurrenten, Teile der Näharbeiten oder anderes in Niedriglohnländer vergeben und doch die Waren als österreichisches Produkt nach Westeuropa in die EG verkaufen.
    Die Tschechen oder die Ungarn dürfen das, denn ihnen hat man als eine Art Entwicklungshilfe die innerhalb der Europäischen Union geltenden Ursprungsregeln zuerkannt.
    Das sind die immer wieder beklagten im EWR-Vertrag fehlenden Ursprungsregelungen, die für uns erst mit dem EG-Beitritt gelten.
    Jetzt aber zu den Vorteilen des EWR-Vertrages.
    Das sind die vier Freiheiten des Verkehrs mit Waren, mit Dienstleistungen, mit Kapital und mit Grund und Boden.
    Zu den Finanzdienstleistungen gehört das freie Angebot für Banken und Versicherungen, das dem Konsumenten sicher neue und oft billigere Dienstleistungen auf diesem Sektor bringen wird.
    Nicht von heute auf morgen, aber die Freigabe des Kapitalverkehrs zwischen Österreich und dem Ausland war eine Vorleistung der Nationalbank auf den EWR und sie hat sich bewährt.
    Dienstleistung heißt aber auch Baudienstleistung, heißt Fremdenverkehr, heißt Montagedienstleistung, wenn jemand Maschinen, Anlagen oder auch nur Möbel ins Ausland liefert, die beim Kunden zusammengestellt oder montiert werden.
    Die Freiheit der Berufsausübung ist an den langen Westgrenzen Österreichs bedeutungsvoll, denn hunderte Handwerker
    die in Österreich produzieren, aber in Deutschland oder Italien ihre Kunden haben, können jetzt, ohne lange Bewilligungsverfahren oder Strohmänner, einen eigenen Betrieb in der Nähe ihrer Kundenzentren in den Nachbarstaaten eröffnen.
    Das Gleiche gilt natürlich umgekehrt.
    Und natürlich gilt die Freiheit der Berufsausübung auch für Unselbstständige.
    Hätte es einen EWR schon vor zehn Jahren gegeben, als tausende Österreicher auf den Münchner Olympiabaustellen tätig waren, wäre ihnen viel Ärger erspart geblieben.
    Dass es jetzt den berühmten portugiesischen Kellner in der österreichischen Tourismuswirtschaft geben wird, ist sicher nicht zu erwarten.
    Aber viele der ausgezeichnet ausgebildeten österreichischen Fremdenverkehrsfachleute werden jetzt vielleicht in Westeuropa gefragte Arbeitskräfte sein.
    und sie werden keine befristete Arbeitsbewilligung mehr brauchen.
    Ebenso müssen akademische Prüfungen europaweit anerkannt werden.
    Hier wird es allerdings noch einige Änderungen in unserem System der höheren technischen Lehranstalten geben müssen.
    ist eine eigene Sache.
    Hätte es den EWR-Vertrag schon früher gegeben, wären die Affären Grundig, Kreisler, BMW usw.
    erst gar nicht passiert.
    Wir hätten uns nämlich an die Vergaberichtlinien der Europäischen Union halten müssen.
    Jetzt gehen die Probleme wahrscheinlich erst mit einem EU-Beitritt Österreichs zu Ende.
    Und schließlich dürfen alle Mitgliedstaaten des EWR-Vertrages keine Normen oder Sicherheitsbestimmungen verwenden, um ihre eigene Industrie zu schützen.
    Das ist vor allem für unsere Exportindustrie ein Vorteil.
    Der freie Handel mit Grund und Boden darf, und hier sind die davon betroffenen westlichen Bundesländer bereits tätig geworden, nicht zu einer grenzenlosen Zersiedelung führen.
    Aber das ist Sache der Bundesländer, denen diese Kompetenz dafür eigens übertragen worden ist.
    Der Europäische Wirtschaftsraum ist damit der umfangreichste Vertrag, den die Europäische Union jemals mit Drittländern geschlossen hat.
    Österreich und der EWR, der Europäische Wirtschaftsraum, mit 1.1.94 wird es also ernst.
    Pünktlich zum Jahreswechsel wird auch in der EU, der Europäischen Union, die Präsidentschaft gewechselt.
    Jedes halbe Jahr hat ein anderes Land der 12 Mitgliedstaaten diese Präsidentschaft inne.
    Dieser Vorsitz ist für das jeweilige Land eine Gelegenheit,
    sich in besonders gutem Licht zu präsentieren und auch auf die Geschicke der Gemeinschaft größeren Einfluss auszuüben, als man das sonst kann.
    Übrigens, wenn alles nach Plan geht, wird Österreich übrigens im zweiten Halbjahr 1998 erstmals Vorsitzland sein.
    Mit Freitag, also mit Morgen, geht das Halbjahr der belgischen Präsidentschaft zu Ende.
    Ab 1.
    Jänner übernimmt dann Griechenland das Zepter.
    Eine Bilanz und ein Vorausblick dazu von Waltraud Langer, Brüssel.
    Die zwei Länder könnten von ihrem Image, das sie in der Europäischen Union genießen, nicht viel unterschiedlicher sein.
    Die Belgier gelten als europäische Musterschüler, Pragmatiker, die auf eine möglichst enge Zusammenarbeit der Staatengemeinschaft auch in sensiblen Bereichen wie Verteidigung und Währung drängen.
    Griechenland gilt vergleichsweise als Problemschüler.
    Viel Geld fließt in das Land, ohne dass viel Fortschritt sichtbar wird und politisch, siehe die Anerkennung Mazedoniens, tauchen immer wieder Schwierigkeiten auf.
    In Athen weiß man natürlich, dass die Erwartungen in die griechische Ratspräsidentschaft eher gering sind.
    Es ist daher gut denkbar, dass sich Griechenland doppelt anstrengen wird, um seine Negativrolle loszuwerden.
    Für die Beitrittskandidaten Österreich, Schweden, Finnland und Norwegen ist es von entscheidender Bedeutung, für wie wichtig die griechische Regierung europäische Erfolgserlebnisse hält.
    Denn in die Annalen der EU-Geschichte könnte Griechenland mit dem Abschluss der Beitrittsverhandlungen bis zur gesetzten Frist Anfang März eingehen.
    Andere Großereignisse sind im nächsten Halbjahr nicht zu erwarten.
    Mit besonderem Bauchweh denken Brüsseler Diplomaten an das Verhältnis Griechenlands zu Ex-Jugoslawien.
    Wie soll jemals, so grübeln sie, in dieser Zeit ein Friedensabkommen geschlossen werden?
    Die Weigerung der Griechen, Mazedonien diplomatisch anzuerkennen, ist nur ein Zeichen dafür, dass der Balkan von Athen aus anders gesehen wird als aus Brüssel.
    Je kleiner die Erwartungen an Griechenland sind, mit umso mehr Wehmut wird der zu Ende gehenden belgischen Ratspräsidentschaft gedacht.
    Kommissionspräsident Jacques Delors streut den Belgiern Rosen.
    Ich möchte der belgischen Ratspräsidentschaft danken und ihr ein Kompliment machen.
    Es war für uns Zwölf ein äußerst seltenes Vergnügen.
    Ich betone, ein äußerst seltenes.
    Und ich bin immerhin schon neun Jahre hier, mit dem belgischen Premierminister, den Ministern und Funktionären zusammenzuarbeiten.
    In meinen beruflichen Erinnerungen werde ich diese außerordentliche Zeit sicher nicht vergessen.
    In diese Zeit der belgischen Ratspräsidentschaft fallen der Abschluss der GATT-Verhandlungen, das Inkrafttreten des Maastricht-Vertrages, wichtige Standortfragen von EU-Institutionen wurden entschieden.
    Bei all diesen Dingen hat Belgien mit feiner Spitzendiplomatie eine entscheidende Rolle im Hintergrund gespielt.
    Gelernt haben die belgischen Politiker diese Kunstfertigkeit zu Kompromissen zu finden, übrigens im eigenen Land.
    Sensible Konflikte gibt es in dem vom Sprachenstreit zwischen Flamen und Wallonen aufgerebenen Staat zuhauf.
    Während die Präsidentschaft in der Europäischen Union also zu außenpolitischem Ansehen führen kann, hat sie innenpolitisch in den letzten eineinhalb Jahren niemand etwas gebracht.
    In Dänemark kam es in dieser Zeit zu einem Regierungswechsel.
    In Großbritannien stand Premierminister Major unter schwerem Beschuss und in Belgien löste das geschnürte Sparpaket der Regierung eine jahrzehntelang nicht gesehene Streitquelle aus.
    Abzuwarten bleibt, wie es Griechenland ergehen wird.
    Sechs Minuten nach halb eins ist es jetzt.
    Die letzten beiden Themen beschäftigen sich mit dem Wechsel in der Präsidentschaft der EU und mit Österreichs Beitritt zum europäischen Wirtschaftsraum.
    Zuvor haben wir einen Nachruf auf Axel Korti gebracht, der ist im Alter von 60 Jahren gestorben.
    Ein Beitrag war dem 85.
    Geburtstag von Simon Wiesenthal gewidmet und ganz zu Beginn des Mittagsschanals haben wir ausführlich über die Glatteis-Situation in Österreich berichtet.
    Übrigens am Ende unserer Sendung gibt es dann noch einmal einen ausführlichen Wetterbericht.
    Jetzt aber ein Programmhinweis.
    1993 Der Jahresrückblick des aktuellen Dienstes.
    Die Highlights im Zeitraffer.
    Eine Revue von Krieg und Frieden, von Dramen und Krisen.
    Das ist freier hinterhältiger Mord, hinter dem, meine Damen und Herren, System steckt.
    Wir sind nicht um jeden Preis in dieser Koalition.
    Enough of blood and tears.
    Enough!
    Mr. Mandela, I sincerely say congratulations.
    Österreich wird der Union ohne Wenn und Aber beitreten.
    Die Idee der verstaatlichen Industrie ist gescheitert.
    Das Mikrofon in den Mund nehmen und fest daran lutschen.
    Am 31.
    Dezember um 12.15 Uhr in Österreich 1 und Ö3.
    Zum Silvester im Mittagschanal.
    Eine Sendung von Luis Glück.
    Von der sogenannten stillsten Zeit des Jahres ist in diesen Tagen wenig zu bemerken.
    Ein Feuerwerk, Kracher, Knallkörper, das gehört für viele einfach dazu zum Jahreswechsel und zu Silvester.
    Appelle doch endlich auf diesen unnötigen Lärm zu verzichten, blieben bisher eigentlich erfolglos.
    Dabei ist es keineswegs so, dass die Österreicher besonders Lärm unempfindlich wären.
    Im Gegenteil, viele Menschen fühlen sich generell durch Lärm gestört.
    Das geht aus einer neuen Studie hervor, die das Institut Vessel und GfK im Auftrag des Umweltministeriums erstellt hat.
    650.000 Menschen können dem Lärm auch gar nicht entkommen.
    Nicht einmal in den eigenen vier Wänden haben sie Ruhe.
    Karin Fischer hat sich umgehört, warum das so ist.
    Es gibt viele Geräusche, bei denen sich die meisten gerne die Ohren zuhalten.
    Lang anhaltender Lärm gehört dazu.
    Ältere Menschen leiden vor allem unter kurzem, heftigem Lärm.
    Besonders unangenehm ist vielen dieses Geräusch.
    Aber nicht nur Lastwagen stören die Österreicher, wobei besonders die Wiener und die Tiroler über diese Lärmbelästigung klagen.
    Auch stark befahrene Straßen und das Zuknallen von Autotouren sorgen für Unmut.
    Die Oberösterreicher und die Salzburger geben an, dass ihnen besonders der Lärm von Flugzeugen auf die Nerven geht.
    Den Wienern raubt auch noch dieses Geräusch die Ruhe.
    Wer im Grünen wohnt, kämpft damit, den Rasenmäher des Nachbarn zu überhören, sowie den treuersten Gefährten des Menschen, der auch nicht jedermanns Sache ist.
    Im städtischen Bereich, wo die Wände besonders dünn sind, wollen viele nicht an der Unterhaltung in der Nachbarwohnung teilhaben.
    Die Stereoanlagen sind oft noch über Stockwerke unüberhörbar und nicht einmal das folgende Geräusch erfreut wirklich alle.
    Wobei auch einige zugeben, dass sie Kinderlachen und Kindergeschrei auch dann stört, wenn das Geräusch aus der eigenen Wohnung kommt.
    Gemessen daran, was den Österreichern wirklich Sorgen macht, nämlich der Verlust des Arbeitsplatzes, die Gesundheit und die Familie, sind die Lärmsorgen noch relativ gering.
    Aber immerhin 450.000 Menschen sagen, dass der Lärm eine besondere Rolle in ihrem Leben spielt.
    Fast drei Viertel der Befragten gibt an, eigentlich immer zu versuchen, Lärm zu vermeiden.
    Verglichen mit anderen Staaten sind die Österreicher auch ein leises Volk, glaubt Rudolf Brettschneider vom Fessl-Institut.
    Aber fast jeder Dritte hat nicht einmal daheim die Möglichkeit, dem Lärm zu entfliehen.
    Auf die Frage, gibt es in ihrer Wohnung einen Raum, der frei von Lärmstörungen ist, antworten 30 Prozent mit Nein.
    Von den Österreichern, die in besonders lauten Gebieten wohnen, hat sogar nur jeder Dritte einen wirklich ruhigen Raum zu Hause.
    Dabei wären mehr als die Hälfte der Befragten bereit, sich die Ruhe in den eigenen vier Wänden noch etwas kosten zu lassen.
    Und immerhin 120.000 Österreicher überlegen ernsthaft, ob sie nicht umziehen sollen, weil es daheim einfach zu laut ist.
    Wenn es nicht viel kostet und keine großen Probleme bringt, wären sogar fast eine Million Menschen zu einem Umzug bereit.
    Für Umweltministerin Rauch-Kallert lautet die Schlussfolgerung aus der Studie, mehr Bewusstsein für das Lärmproblem schaffen.
    Da ist auch die Industrie angesprochen, die leisere Geräte für den Haushalt produzieren soll und diese lärmarmen Geräte auch deutlich kennzeichnen sollte.
    An Jugendliche appelliert Rauchkallert, den Ohren auch einmal eine Pause vom Walkman zu gönnen und, schon fast obligatorisch, der Appell zu Silvester, auf Kracher und Feuerwerke zu verzichten.
    Ein Beitrag war das von Karin Fischer und jetzt Thema Medien.
    Im Oktober dieses Jahres musste Radio ZD sein Programm für einige Tage einstellen.
    Radio ZD, das ist der österreichische Sender, der von Bratislava aus nach Ostösterreich sendet.
    Der Grund für diese Einstellung waren Schwierigkeiten mit der slowakischen Rundfunkbehörde.
    Jetzt sendet Radio ZD wieder, aber die Zukunft ist weiter ungewiss.
    Die slowakischen Behörden vergeben nämlich die Radiolizenzen neu.
    Ob dann Radio ZD noch dabei ist, ist unsicher.
    Über die Schwierigkeiten von Radio ZD in der Slowakei informiert Alfred Schwarz.
    Es ist immer etwas los am Mediensektor in der Slowakei.
    Zeitungen werden auf Regierungskurs gebracht, Chefredakteure im Fernsehen und Radio werden gefeuert, Oppositionszeitungen werden unter Druck gesetzt.
    Jetzt haben die slowakischen Turbulenzen auch Radio CD getroffen.
    Der Betrieb ab 1.
    Jänner ist infrage gestellt.
    Radio CD hat einen Vertrag mit dem slowakischen Radio.
    Von dort aus wird auch gesendet.
    Nun aber nimmt sich die Postbehörde der Lizenzen für ausländische Sender an.
    Der Rundfunk hat in Zukunft nichts mehr zu reden.
    Es gibt Stimmen, die sagen, der Rundfunk sei der Regierung zu kritisch gewesen.
    Radio CD muss sich jetzt jedenfalls beim Postministerium um eine neue Lizenz bewerben.
    Das wurde auch getan, doch die Slowaken entscheiden über die neue Lizenz erst am 12.
    Jänner.
    Radio ZD, Geschäftsführer Walter Tributsch, ist optimistisch, dass es dann auf jeden Fall weitergeht.
    Wir sind sehr positiv, dass es so sein wird.
    Auf jeden Fall wieder ab 12., in dem Fall, dass es zwischen dem 1. und den 12. sein Abschalten kommen sollte.
    Für die Zeit vom 1. bis 11.
    Jänner wird Radio ZD möglicherweise nicht senden können.
    Das führt jetzt unter Umständen zu diesem Zwischenraum vom 1. bis zum 11. oder 12.
    Jänner, wo wir in der Luft hängen.
    Doch Geschäftsführer Tribuc hofft für diese Zeit mit einer Übergangsgenehmigung über die Runden zu kommen.
    Sicher ist das aber nicht.
    Tribuc sieht Radio CD als Opfer innerslowakischer Streitigkeiten.
    Dass man jetzt von slowakischer Seite die Nicht-Einhaltung von technischen Vorschriften durch Radio CD als Grund für die vorgesehene Abschaltung mit 1.
    Jänner nennt, das ist für Tribuc nur ein Vorwand.
    Wir können nur Opfer innerslawakischer Streitigkeiten sein, weil es mit uns direkt keine Streitigkeiten gegeben hat.
    Wir sind doch selbst direkt nie informiert worden, dass wir nicht mehr senden können, sondern es ist immer nur der Rundfunk informiert worden, also der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Slowakei, der unser Kooperationspartner war.
    Das wurde uns auch immer wieder verzichert, dass nicht wir die Ursache für diese unangenehme Situation sind, sondern dass es eben innerslawakische Probleme sind.
    Das Geld für die Lizenzen soll eben vom Rundfunk zum Postministerium wandern.
    Die Regierung braucht Geld.
    Doch noch ein Sender hat derzeit Schwierigkeiten in der Slowakei.
    Radiofreies Europa, dem amerikanischen Sender mit Sitz in München, soll die Mittelfrequenz in der Slowakei entzogen werden.
    In Zukunft soll Radiofreies Europa auf eine andere Frequenz verlegt werden.
    Als Grund dafür wird angegeben, der slowakische Rundfunk brauche diese Frequenz selbst.
    Radio Freies Europa ist da anderer Meinung.
    Dort ortet man regierungskritische Sendungen als Grund für den geplanten Entzug der Mittelwellenfrequenz.
    Die Zukunft von Radio ZD ist ungewiss.
    Der Sender muss sich um eine neue Lizenz bewerben.
    Der Betrieb vom 1. bis 12.
    Jänner ist infrage gestellt.
    Während der Weihnachtszeit gehen auch diesmal wieder österreichweit Mädchen und Buben der sogenannten Drei-Königs-Aktion verkleidet als Kaspar, Melcher und Balthasar von Haus zu Haus.
    Mit dem Geld, das sie ersingen, unterstützen sie Menschen in über 60 Ländern der Welt in der sogenannten Dritten Welt.
    Seit der Gründung im Staatsvertragsjahr 1955 haben die Österreicher auf diese Art übrigens bereits mehr als eine Milliarde Schilling für diese Aktion gespendet.
    Nähere ist im Beitrag von Georg Motilevitz.
    Etwa 60.000 Sternsinger werden heuer von Haus zu Haus gehen, um Spenden für die Projekte in den Entwicklungsländern zu sammeln.
    Österreichs größte dritte Weltsammlung wird heuer bereits zum 40.
    Mal von der katholischen Jungschar Österreichs durchgeführt.
    Ingenieur Heinz Hödel, Geschäftsführer der Drakönigsaktion, zieht Bilanz.
    Seit der Gründung im Staatsvertragsjahr 1955 spendeten die Österreicher bereits weit mehr als 1,5 Milliarden Schilling für diese Aktion.
    Damit konnten insgesamt über 10.000 Projekte finanziert werden.
    Die Drei-Königs-Aktion legt für ihre Unterstützung besonders strenge Maßstäbe an.
    Geld wird nur dorthin überwiesen, wo es den Betroffenen direkt nützt.
    Ich selbst war ja von 1974 bis 1980 als Entwicklungshelfer in Papua-Neuguinea tätig.
    Aus meiner damals gewonnenen Erfahrung kann ich mit gutem Gewissen den Einsatz der Sternsinger Gelder beurteilen.
    Damals hat die Dreikönigsfraktion eine Katechistenschule aufgebaut.
    Die Ausbildung war eine umfassende, eine pastorale, eine landwirtschaftliche und oft auch für die Frau des Katechisten einen Gesundheits- und Familienbereich.
    Die Schwerpunkte der Entwicklungsarbeit haben sich verschoben und betreffen solche Bereiche wie Menschenrechte, Demokratisierung und den Schutz der eingeborenen Völker.
    Ein Beispiel dafür ist die enge Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Bischof Erving Kreutler.
    Heuer wird unter dem Motto von Mensch zu Mensch für folgende Projekte gesammelt.
    Heuer wollen wir mit dem Spendenergebnis in Indien Jugendbildungsprogramme in Dörfern durchführen, in Brasilien Rechtshilfe und die Lehre ausbilden, in Südafrika ein Pastoralzentrum bauen und in Papua-Neuguinea Ausbildungs- und Sozialprogramme vor allem mit Jugendlichen durchführen.
    Durch das Rekordergebnis der letzten Sternsinger-Aktion von beinahe 116 Millionen Schilling konnten im vergangenen Jahr über 500 Entwicklungshilfeprojekte in Lateinamerika, Afrika, Asien und Ozeanien finanziert werden.
    Und jetzt drei Minuten nach dreiviertel eins Kultur-Mittagschanal.
    Übermorgen ist es wieder soweit, das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird wieder bei Radio und Fernsehen in die Welt übertragen, unter anderem nach China, Japan, Südafrika, Südkorea und in die USA.
    Im Radio sind 30 Stationen, wie gesagt, von Japan über Russland bis in die USA angeschlossen.
    Im Wiener Musikverein spielen über 80 Musiker der Wiener Philharmoniker Werke von Josef Lanner und der Familie Strauß.
    Laurin Marzell dirigiert, nach sieben Jahren Pause, und erstmals überhaupt wird der Karussellmarsch von Johann Strauß gespielt.
    Diese Karussellmarsch ist entzückend, sehr nett geschrieben und mit sehr viel Fantasie und sehr brillant.
    Und die Lieder-Quadrille, das ist hochinteressant, sehr amüsant und sehr spritzig, sehr viel Humor.
    und sehr vielseitig, sehr viele Farben.
    Der Karussellmarsch und die Zeppelpolka von Johann Strauss, die Polka Schnell mit Schick von Eduard, das sind im Neujahrskonzert noch nie gespielte Stücke.
    Man hört sie neben Vertrauten, wie dem Akzelerationenwalzer, den Schönbrunnen, dem Tschardasch aus der Fledermaus oder den Geschichten aus dem Wiener Wald.
    Werner Resel, der Vorstand der Wiener Philharmoniker.
    Wir versuchen aufgrund der Fülle von Werken, die Johann Strauss geschrieben hat,
    Und es werden ja meistens immer nur die sogenannten Zuckerln gespielt.
    Auch seltener oder gar nicht gespielte Werke ganz langsam in die Programme einzubauen.
    Im Jahre 1999 ist der 100.
    Todestag von Johann Strauss sonnen.
    Und es ist eigentlich meiner Meinung nach eine Schande, dass es bisher noch nicht gelungen ist, die Gesamtausgabe der Werke Johann Strauss herauszubringen.
    Dieses Neujahr, was bedeutet das für die Wiener Philharmoniker?
    Ist es ein Konzert wie jedes andere?
    Ist jedes Neujahrskonzert neu?
    Mit welchem Gefühl gehen die Philharmoniker an dieses Konzert?
    Immer mit einem etwas unsicheren Gefühl, wie in jedes Konzert eigentlich, auch mit einem klassischen Programm.
    Das überrascht?
    Ja, genau diese Werke, nämlich Walzer und Polkas, wirklich gut über die Rampe zu bringen, gehört zum Schwersten überhaupt.
    Es scheint locker zu sein und es soll auch locker wirken für das Publikum.
    Es soll wirklich schwerelos wirken, fast.
    Und diese Schwerelosigkeit aufs Publikum zu übertragen, gehört zum Schwersten, was es gibt.
    Können die Wiener Philharmoniker in Zeiten wie diesen schwerelos musizieren?
    Natürlich ist dieses Neujahrskonzert für uns auch eine Gratwanderung, möchte ich sagen.
    Nicht sehr weit weg von uns wird gekämpft, ist Krieg und wir feiern hier.
    Wir wollen uns gar kein schlechtes Gewissen einreden lassen.
    Ich finde, dass das Publikum das Recht hat, sich auch zu freuen, sich auch zu erfreuen an dieser Art von Musik.
    Aber wir denken daran und es wird sicher auch am Ende des Neujahrskonzerts eine kleine Botschaft hinausgehen, mit einem quasi Aufruf doch die Vernunft walten zu lassen und sich nicht von Demagogen aufhetzen zu lassen.
    Sie stellen ja Videos und CDs, also Live-Mitschnitte von jedem Ihrer Neujahrskonzerte her.
    Welche gehen denn am besten?
    Bis jetzt, was ich gehört habe, geht das Karajan-Konzert am besten und es geht sehr gut Carlos Gleiber und an dritter Stelle Riccardo Mutti, erstaunlicherweise.
    Herr Professor Resel, welche Wünsche haben Sie denn für Salzburg, da man sich ja am Ende eines Jahres immer was für das nächste Jahr wünschen darf?
    Wir wünschen uns, und das ist auch der Auftrag der Kollegen ans Verhandlungsteam, das ja am 10.
    Jänner in Salzburg sein wird, dass wir weiterhin in Salzburg sein können.
    Dort eine Atmosphäre vorfinden, die für Künstler so ist, dass sie auch künstlerisch tätig sein können, die im Augenblick nicht gegeben ist.
    Es wird an Salzburg liegen, uns und den Künstlern insgesamt diese Atmosphäre wieder zu schaffen.
    Aus Wien mit Live-Atmosphäre das Neujahrskonzert in Österreich 1 und ORF 2 um 11.15 Uhr.
    Das Neujahrskonzert freuen wir uns darauf und bei uns gibt es jetzt noch einmal Meldungen.
    Österreich.
    Axel Korti ist tot.
    Der Filmemacher, Theater- und Opernregisseur starb im Alter von 60 Jahren an Krebs.
    Korti war auch Journalist, Drehbuchautor, Radiosprecher und Verfasser des Schalldämpfers.
    Für den ORF leitete er außerdem Club 2-Diskussionen.
    Geboren wurde Korti in Paris.
    1943 flüchtete seine Familie in die Schweiz.
    Mit der Trilogie »Wohin und Zurück«, der Verfilmung eines Emigrantenschicksals, gelang ihm der internationale Durchbruch.
    Zu seinen bekannten Regiearbeiten zählen auch der Fall Jägerstädter, die blassblaue Frauenhandschrift und Welcome in Vienna.
    URF-Generalintendant Bacher bezeichnet in einem Nachruf Axel Korti als große Persönlichkeit des österreichischen Radios und Fernsehens.
    Bacher betonte, die Fernsehfilme, Hörspiele und Radiofilettons Cortis seien jahrzehntelang Spitzenleistungen im gesamten deutschsprachigen Raum gewesen.
    Der ORF verliere mit Axel Corti einen Künstler, einen Intellektuellen, einen Menschen von einsamen Rang.
    In Memoriam Axel Korti bringt Österreich ein zum 14.05 Uhr Radiogeschichten.
    In ORF 2 wird ab 22.30 Uhr eine Sendung in Memoriam abgehalten.
    Für die nächste Woche plant der ORF eine große Retrospektive.
    Nach dem Eiskaos auf Österreichs Straßen hat sich die Lage wieder entspannt.
    In der Früh kam es auf den eisklarten Fahrbahnen zu zahlreichen Massenkarambolagen.
    Bei einem Unfall auf der Innkreis-Autobahn zwischen Pichl und Wels in Oberösterreich wurden zwei Gendarmen schwer verletzt.
    Ja und wegen des heutigen klarten Eiskaos interessiert es uns jetzt noch einmal, wie sieht es mit dem Wetter aus?
    Dr. Sterzinger, bitte.
    Ja, die Kladdersituation entspannt sich immer mehr.
    Noch schnell nachgetragen die aktuellen Meldungen.
    Da sieht man auch hier gleich, Wien bedeckt minus 1 Grad, Eisenstadt bedeckt minus 4, St.
    Pölten leichtes Nieseln plus 1 Grad, Linz gefrierendes Nieseln minus 1 Grad, Salzburg stark bewölkt 3, Innsbruck wolkig 3, Bregenz stark bewölkt 6 Grad.
    Hier sieht man, dass es von Westen her milder wird.
    Graz stark bewölkt noch minus 3 und Klagenfurt stark bewölkt
    minus 7 Grad.
    Der Regen wird immer sporadischer, nur im Süden könnten ein paar Tropfen noch gefrieren.
    In der Nacht bleibt es trocken, trocken auch morgen Freitag, es wird mild bei Höchstwerten zwischen 1 und 6 Grad, an der Alpen-Nordseite aber bis 11 Grad.
    Nur im Süden gibt es auch morgen immer noch leichten Frost, aber keinen Regen.
    In der Silvesternacht regnet es allmählich in ganz Österreich, Schneefallgrenze ist sehr hoch oben, doch nur in einigen Tälern in den südlichen Bundesländern könnte es dabei vielleicht noch einmal etwas Glattes geben.
    Ja, das war Wichtiges im Mittagsschanal des ORF.
    Ilse Oberhofer hat sich durch diese Sendung geführt.
    Ein Hinweis noch auf unser Schanal Panorama.
    Heute Abend 18.20 Uhr, Programm Österreich 1 zum 85.
    Geburtstag von Simon Wiesenthal.
    Damit verabschiede ich mich von Ihnen.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Moderatorengespräch mit Martina Mandl / Verkehrsredaktion
    Interview: Mandl
    Mitwirkende: Oberhofer, Ilse [Gestaltung] , Mandl, Martina [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Sicherheit ; Straßenverkehr ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stellenweise Verkehrschaos durch Eisglätte in Österreich (Wien, Niederösterreich, Burgenland)
    Einblendung: Passanten
    Mitwirkende: Pohanka, Markus [Gestaltung] , Bohusch, Andreas [Gestaltung] , Burits, Anton [Gestaltung] , Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Sicherheit ; Straßenverkehr ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorraussetzungen für Schadensersatzanspruch bei Glatteis
    Einblendung: Passanten
    Mitwirkende: Bornemann, Dieter [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Sicherheit ; Straßenverkehr ; Klima und Wetter ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Nachuf auf Axel Corti
    EInblendung: Corti
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Corti, Axel [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Film ; Medien und Kommunikation ; Tod ; Porträt ; Spielfilm ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    EWR tritt mit Jahresbeginn in Kraft
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Handwerk und Gewerbe ; Landwirtschaft und Forstwirtschaft ; Justizpolitik ; Konsum ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Griechenland übernimmt Präsidentschaft in der Europäischen Union
    Einblendung: Jacques Delors
    Mitwirkende: Langer, Waltraud [Gestaltung] , Delors, Jacques [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; EU ; Diskussion ; Verhandlung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer: Jahresrückblick
    Mitwirkende: Glück, Luis [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Studie über Lärmbelastung und Lärmbelästigung
    Vor allem ältere Menschen leiden unter Verkehrslärm von Autos und Flugzeugen, aber auch Baulärm. Auch laute Nachbarn führen zu zahlreichen Konflikten.
    Mitwirkende: Fischer, Karin [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aus für Radio CD in der Slowakei?
    Einblendung: Walter Tributsch
    Mitwirkende: Schwarz, Alfred [Gestaltung] , Tributsch, Walter [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Radio ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Slowakei
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Heute Beginn der Königs-Aktion
    Einblendung: Heinz Hödl, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion
    Mitwirkende: Motylewicz, Georg [Gestaltung] , Hödl, Heinz [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Hilfe ; Religion ; Soziales ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker
    Einblendung: Werner Resel
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Resel, Werner [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Musik ; E-Musik ; Unterhaltungsveranstaltung ; Konzert - Konzert, Orchesterkonzert, Konzertmusik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter- Ergänzung
    Mitwirkende: Sterzinger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.12.30
    Spieldauer 00:55:49
    Mitwirkende Oberhofer, Ilse [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.12.30 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-931230_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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