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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal Die Mittagsstunde ist also da, Zeit für aktuelle Information im ORF-Mittagsjournal, heute mit Manfred Kronsteiner und den folgenden Themen.
Deutschland nach den Wahlen, geschwächte Regierungskoalition Kohls, gestärkte Opposition.
Neues von Österreichs Grünen, Peter Pilz kandidiert nicht mehr als Bundessprecher und schlägt Madeleine Petrovic als Nachfolgerin vor.
Gerhard Zeiler vom ORF-Kuratorium zum neuen Generalintendanten gewählt, mit 31 von 35 Stimmen.
Nahostnachbarn rücken zusammen.
Israel und Jordanien haben sich auf den Friedensvertrag geeinigt.
Briefbomben-Terror, der Stand der Ermittlungen.
Julia, aber nicht Romeo, sondern Michael, die beliebtesten Vornamen in Österreich.
Mundl auf der Leinwand, ein echter Wiener geht nicht unter als Kinofilm.
Vor alldem jedoch die Nachrichten, zusammengestellt von Edgar Theider, gelesen von Josef Wenzel-Hnatek.
Österreich.
Gerhard Zeiler ist definitiv zum Generalintendanten des ORF bestellt worden.
In der heutigen Sitzung des ORF-Kuratoriums erhielt Zeiler 31 von insgesamt 35 Stimmern und damit die für eine definitive Bestellung notwendige Zweidrittelmehrheit.
Zwei Kuratoren stimmten gegen Zeiler, zwei enthielten sich der Stimme.
Im Laufe des Tages wird Zeiler sein Team bekannt geben.
Eleonore Hostasch ist heute Vormittag zur Präsidentin der Wiener Arbeiterkammer gewählt worden.
In der konstituierenden Sitzung der Wiener AK-Vollversammlung erhielt Hostasch 137 von 175 abgegebenen Stimmen und damit 80 Prozent.
Vier Stimmen waren ungültig.
Die Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten ist damit Nachfolgerin von Heinz Vogler, der nach den schweren Verlusten für die Sozialdemokraten bei den Arbeiterkammerwahlen auf eine Wiederkandidatur verzichtet hat.
Peter Pilz kandidiert nicht mehr als Bundessprecher der Grünen.
Bei dem für November geplanten Bundeskongress der Grünen will Pilz Madeleine Petrovic für diese Funktion vorschlagen.
Peter Pilz will die Grünen als Spitzenkandidat in die Wiener Gemeinderatswahlen im Jahr 1996 führen.
Deutschland.
In Bonn kommt es zu keinem Machtwechsel.
Die Unionsparteien haben trotz Stimmenverlusten bei der gestrigen Bundestagswahl ihre führende Position behauptet.
Dem Koalitionspartner FDP ist der Wiedereinzug in den Bundestag gelungen.
Zusammen verfügt die Koalition über die absolute Mehrheit.
Diese ist mit zehn Mandaten allerdings sehr knapp.
Die Gewinne der SPD reichten nicht, um einen Kanzlerwechsel herbeizuführen.
Die Sozialdemokraten können allerdings im Bundesrat der Länderkammer des Deutschen Parlaments Gesetzesvorhaben der Koalitionsparteien verzögern.
Bündnis 90 Grüne sind die drittstärkste Partei.
Sie haben die FDP überholt.
Die PDS, die Nachfolgepartei der einstigen ostdeutschen Staatspartei SED, ist neuerlich im Bundestag vertreten.
Durch vier Direktmandate in Ostberlin hat sie Sperrklausel von 5 Prozent außer Kraft gesetzt.
Die Rechtsextremen, Republikaner, scheiterten an der 5-Prozent-Hürde.
Das Ergebnis in Prozenten im Vergleich zur Bundestagswahl 1990.
CDU-CSU 41,5 Prozent minus 2,3 Prozentpunkte.
SPD 36,4 Prozent plus 2,9.
FDP 6,9 Prozent minus 4,1 Prozentpunkte.
Bündnis 90 Grüne 7,3 Prozent plus 2,3 und PDS 4,4 Prozent plus 2 Prozentpunkte.
Bei den Landtagswahlen in Thüringen und in Mecklenburg-Vorpommern hat die CDU ihre Stellung als stärkste Partei verteidigt.
Sie kann die Koalitionen mit den Freien Demokraten dort aber nicht fortsetzen, weil diese in den Landtagen nicht mehr vertreten sind.
In diesen beiden Bundesländern wird es wahrscheinlich zu großen Koalitionen von CDU und SPD kommen.
Die PDS als drittstärkste Kraft gewann erheblich dazu.
Im Saarland, wo ebenfalls der Landtag neu gewählt wurde, verfügt die SPD unter Führung von Oscar Lafontaine abermals über die absolute Mehrheit.
Die Freien Demokraten scheiterten auch im Saarland an der 5-Prozent-Marke.
Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die SPD ihre führende Stellung behauptet.
Finnland.
In der EU-Volksabstimmung haben die Befürworter die Mehrheit erlangt.
57 Prozent der Teilnehmer stimmten für den Beitritt Finnlands zur Europäischen Union.
43 Prozent sprachen sich dagegen aus.
Die Abstimmung hatte allerdings nur beratenden Charakter.
Die Entscheidung fällt im Parlament in Helsinki.
Die notwendige Zweidrittelmehrheit gilt als sicher.
Das Votum der Finnern für die Europäische Union dürfte Auswirkungen auf Schweden und Norwegen haben.
Die EU-Abstimmungen in diesen beiden anderen nordischen Staaten finden im November statt.
Nahe Osten.
Israel und Jordanien haben sich auf einen Friedensvertrag geeinigt.
Er soll heute Mittag in der jordanischen Hauptstadt Amman präferiert werden.
Israels Ministerpräsident Rabin und Außenminister Peres reisten gestern nach Amman, um mit König Hussein die letzten Hindernisse für den Friedensvertrag zu beseitigen.
Haupthindernisse waren die Festlegung des Grenzverlaufes und die Verteilung des Wassers.
In beiden Punkten konnten Kompromisse erzielt werden.
König Hussein wird möglicherweise schon demnächst zu seinem ersten Besuch nach Israel kommen, um dort den Friedensvertrag formell zu unterzeichnen.
Russland.
Königin Elisabeth II.
von Großbritannien wird heute zu einem viertägigen Staatsbesuch in Russland erwartet.
Es ist dies der erste Besuch eines britischen Monarchen seit dem Sturz des Zarenreiches im Jahre 1917.
Die Königin wird von ihrem Gemahl Prinz Philipp und Außenminister Douglas Heard begleitet.
Stationen des Staatsbesuches werden Moskau und Sankt Petersburg sein.
Soweit also die neuesten Nachrichten.
Und wie das Wetter wird, sagt Ihnen jetzt Peter Sterzinger.
Mit dem Wolkenband, das langsam in Richtung Süden über Österreich zieht, fließt laufend kalte Luft von Norden nach.
Den Höhepunkt erwarten wir etwa heute Nacht.
Es wird also an vielen Orten frostig.
Ab morgen dann schon wieder Hochdruckwetter, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass es vorerst recht kalt bleibt.
Die aktuellen Meldungen, Wien stark bewölkt 8 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 9 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer pro Stunde, St.
Pölten stark bewölkt 7, Linz und Salzburg bedeckt 7 Grad, Innsbruck stark bewölkt 12, Bregenz Hochnebel 11 und Graz Hochnebel 8 Grad, Klagenfurt stark bewölkt 10 Grad.
Im Lauf des Nachmittags ist es unterschiedlich bewölkt mit etwas Regen oder Nieseln da und dort im Bergland.
Jetzt ist es vor allem im Süden und im Waldviertel sonnig, in den nächsten Stunden zwischendurch auch anderswo, so höchstwahrscheinlich in weiten Bereichen nördlich der Donau.
Im Raum Wien und im Nordburgenland bleibt der kalte Nordwestwind recht lebhaft.
Die Temperaturen steigen auf 8 bis etwa 14 Grad, wobei die höchsten Werte etwa südlich des Alpenhauptkams erreicht werden, zum Beispiel in Osttirol.
In 2000 Meter Höhe bleibt es frostig.
In der Nacht reißt es stellenweise auf, kalt wird es aber so ziemlich überall.
Die Tiefstwerte liegen zwischen plus 3 und minus 4 Grad.
Keinen Frost erwarten wir im Bereich des Bodensees, wo sich wieder Nebel bilden wird.
Morgen Dienstag also häufig Morgenfrost, tagsüber recht viel Sonnenschein, nur in Osttirol, Kärnten und im Bodenseegebiet bis Mittag Nebel.
Die Sonne vermag vorerst die kalte Luft nicht auszugleichen.
Die bescheidenen Höchsttemperaturen liegen morgen zwischen 6 und 11 Grad.
Nur in Westösterreich vielleicht etwas darüber.
Mildere Luft macht sich zuerst im Gebirge bemerkbar.
In 2000 Meter Höhe steigt die Temperatur morgen immerhin über 0 Grad.
Der Mittwoch beginnt sehr nebelig.
Nachmittag wird es aber sonnig und etwas milder als am Dienstag.
Soviel also zu den Wetteraussichten am Wochenbeginn.
Erster Themenschwerpunkt heute Mittag ist die Situation in Deutschland nach den Wahlen.
Für den Machterhalt reicht's.
Kanzler Kohl und seine konservativ-liberale Regierungskoalition sind gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen.
Gemeinsam werden CDU, CSU und FDP im Bonner Bundestag künftig nur noch zehn Sitze mehr innehaben als die Opposition aus SPD, Grünen, Bündnis 90 und PDS.
Alle Oppositionsparteien verzeichnen Mandatsgewinne, beide Regierungsparteien empfindliche Mandatsverluste.
Der kleine Koalitionspartner FDP ist von den Grünen überholt worden und rangiert nun an vierter Stelle der Parteienrankliste.
Im Einzelnen erreichten CDU, CSU 294 Mandate, ein Minus von 25 Mandaten.
SPD 252 Sitze, ein Plus von 13 Mandaten.
Grüne, Bündnis 90, 49 Mandate, ein Plus von 41 Sitzen.
FDP, 47 Mandate, somit geschrumpft um gleich 32 Mandate.
Und 30 Sitze schaffte die aus der SED hervorgegangene PDS, die 13 Mandate hinzugewinnen konnte.
Nicht im Parlament, die Rechtsaußen, die Republikaner.
Welche Vorhaben die neue alte Koalition aus Unionsparteien und Freien Demokraten auch umzusetzen trachten wird, das Regieren wird ungleich schwieriger werden.
Und ohne Kompromisse mit der gestärkten Opposition wird es nicht abgehen.
Ein Ausblick von Bettina Reuter und Michael Kerbler.
Eigentlich sollte man SPD-Chef Rudolf Scharping zur Niederlage gratulieren.
Denn der misslungene Kanzlerwechsel erspart ihm, mit den zahlreichen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Problemen aufzuräumen, die Bundeskanzler Helmut Kohl in den vergangenen vier Jahren angehäuft hat.
Was die nächste Regierung an Arbeitspensum vorfindet, reicht für drei Legislaturperioden.
Dringender Handlungsbedarf besteht etwa für Maßnahmen zur Senkung der Massenarbeitslosigkeit.
Denn in Deutschland gibt es de facto 7 bis 8 Millionen Arbeitslose.
Neben den offiziell gemeldeten Arbeitslosen befinden sich Hunderttausende in Umschulung, vorzeitig in den Ruhestand Entlassene und Beschäftigungslose, die längst resigniert haben und von keinem Amt mehr erfasst werden.
Und der Jobabbau wird andauern, denn die deutsche Industrie muss an Produktivität zulegen, wie sie im Export Marktanteile hinzuerobern und Gewinne machen.
Rund eine halbe Million Industriearbeitsplätze stehen zur Disposition.
Die neue Regierung Kohl wird rasch Rahmenbedingungen schaffen müssen, um die Industrie zur Erschaffung neuer Arbeitsplätze zu animieren.
Misslinkt eine solche Initiative werden sich die sozialen Spannungen in Deutschland verstärken, der Gegensatz zwischen Deutschland Ost und Deutschland West verschärfen.
Gewinner einer solchen Entwicklung sind üblicherweise radikalpolitische Kräfte am rechten und linken Rand.
So könnten etwa die jetzt totgeglaubten Republikaner rasch wieder auferstehen, die PDS im Osten noch mehr Einfluss bekommen.
Gelöst werden muss auch das Debakel der zurütteten Staatsfinanzen.
Das reiche Deutschland lebt auf Pump.
Der Schuldenstand beträgt gewaltige 14.000 Milliarden Schilling.
Damit könnte man den österreichischen Staatshaushalt fast 20 Jahre finanzieren.
Hier ist ein finanzpolitisches Meisterstück notwendig, die Verschuldung zu drücken, ohne gleichzeitig die Konjunktur zu beschädigen.
Ein solches Unterfangen scheint derzeit aussichtslos.
Denn das nächste Kabinett Kohl muss den Aufschwung im Osten Deutschlands finanzieren und deshalb dem Bürger mit einer 7,5-prozentigen Solidarabgabe eine zusätzliche Schmäderung des Einkommens aufbürden.
Weil mit Jahresbeginn 1995 außerdem die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen, drohen konjunkturbelebende Impulse durch den gebremsten Konsum auszubleiben, was wiederum für die Arbeitsplatzsicherheit nachteilige Folgen haben würde.
Auch das System der sozialen Sicherheit nähert sich in Deutschland der Unfinanzierbarkeit.
Die Gesellschaft wird älter, immer weniger Junge sollen immer mehr Alte erhalten.
Der Leistungskatalog wird überprüft und radikal verändert werden müssen.
Gleichzeitig wird Bonn mit Augenmaß agieren müssen, sollen die ohnehin bereits an den Rand der Gesellschaft gedrängten nicht endgültig ins Abseits gedrängt werden.
Geschieht dies, droht mehr als nur eine Entsolidarisierung.
Krisengewindler werden einmal mehr radikale politische Kräfte am rechten und linken Rand des Parteienspektrums.
Schließlich muss das Zusammenleben der 75 Millionen Deutschen mit den rund 7 Millionen Ausländern neu überdacht werden.
Fragen wie jene der Einwanderung, des Asylrechts und der Einbürgerung, lange Zeit unter die Wahrnehmungsschwelle gedrückt, müssen zufriedenstellend gelöst werden.
Deutschland muss sich in den kommenden vier Jahren auf zwei Tugenden besinnen.
Auf Leistung und Solidarität zwischen oben und unten, zwischen Deutschland Ost und Deutschland West.
Diese Probleme wird die Regierung allein nicht lösen können.
Sie benötigt die Mitwirkung auch der Opposition, vor allem der Sozialdemokraten.
Und die haben im Bundesrat eine satte Mehrheit.
Helmut Kohl muss künftig bei Gesetzen, die Steuern, Finanzen, die Verbrechensbekämpfung, die Neuregelung des Abtreibungsparagrafen oder der Pflegeversicherung betreffen, den Vorabkonsens mit der SPD suchen.
Gegen die SPD läuft im Bundestag nur mehr wenig.
Rudolf Scharping hat Wahlniederlage hin oder her den Vorteil, künftig im Schatten des Kanzlers agieren zu können.
Er wird Konsenslösungen mit der CDU-CSU als seinen Erfolg verkaufen, verweigerte Zusammenarbeit aber als Niederlage der Union ausgeben.
Er setzt somit auf den Verschleiß der christlich-liberalen Koalition und darauf, dass sie schon vor Ende der Legislaturperiode scheitert, um im zweiten Anlauf endgültig Kanzler zu werden.
Deutschland ist nicht gleich Deutschland.
Das haben die gestrigen Bundestagswahlen deutlich gemacht.
Es soll zusammenwachsen, was zusammengehört.
Das war das Motto des Wahlsiegers Helmut Kohl bei der Wiedervereinigung Deutschlands vor vier Jahren.
Doch das Zusammenwachsen geht langsamer vor sich, als es sich so mancher Politiker in Bonn vorgestellt hat.
Das zeigt das starke Abschneiden der PDS in Ostdeutschland mit fast 20% der Stimmen, während die Partei des demokratischen Sozialismus im Westen Deutschlands nur 1% der Stimmen bekommen hat.
Worin liegt nun das Geheimnis des Erfolgs der gewendeten Kommunisten im Osten Deutschlands?
Unser Korrespondent Kurt Ramasdorfer ist dieser Frage nachgegangen.
Mit der PDS zieht zum zweiten Mal eine Partei in den Bundestag ein, die zwar unter der Fünf-Prozent-Marke geblieben ist, aber durch die Hintertür über drei Direktmandate doch den Sprung ins Parlament geschafft hat.
Zuletzt hatte 1957 die rechtskonservative Deutsche Partei von dieser Klausel profitiert.
Gestern waren es die Wendekommunisten.
Drei Direktmandate zu erzielen, das war erklärtes Wahlziel der PDS.
Eine Hürde, die die SED-Nachfolger relativ locker nehmen konnten.
Die Hochburgen der PDS im Osten Berlins garantierten einmal mehr die aus bundespolitischer Sicht lebensnotwendigen Stimmen für die PDS.
Dass Gregor Gysi wie schon 1990 damals übrigens als einziger PDS-Kandidat das Direktmandat in Berlin-Marzahn eindrucksvoll für sich verbuchen konnte, das war keine besondere Überraschung.
45 Prozent für den eloquenten Rechtsanwalt, ein mehr als eindeutiges Signal.
Dass Gregor Gysi seit einigen Tagen verdächtigt wird, als Zuträger für die Stasi gearbeitet zu haben, war in seinem Wahlbezirk bestenfalls Ansporn, ihn gerade deswegen zu wählen.
Auch das zweite Direktmandat für die PDS in Berlin-Friedrichshain fiel nicht ganz unerwartet der PDS zu.
Christa Luft, ehemalige Wirtschaftsministerin in der Motro-Regierung, galt als relativ sichere Bank.
Die gelernte Ökonomin kommt gerade bei älteren Genossen ausgezeichnet an.
In Berlin-Friedrichshain gibt es daran keinen Mangel.
Wohnen doch heute noch viele ehemalige SED-Parteigänger in diesem Bezirk.
Sehr viel überraschender hingegen das dritte Direktmandat für die PDS im Wahlkreis Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg.
Stefan Heim, der 81-jährige prominente Schriftsteller, der noch zur Wendezeit wortreich gegen das SED-Regime aufgetreten war, ausgerechnet er kandidierte diesmal für die PDS.
Eine Wendigkeit, die sich bezahlt machte.
Der Schachzug der PDS, Stephan Heim gegen den stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Wolfgang Thierse aufzustellen, ist voll aufgegangen.
Der untadelige SPD-Mann hatte das Nachsehen.
Selbst informelle Parteiabsprachen, Thierse doch die Erststimme zu geben, um Heim zu verhindern, blieben letztlich erfolglos.
Entsprechend die Schadenfreude gestern Abend beim PDS-Kandidaten.
Ich danke Ihnen allen.
für das, was sie in den letzten Monaten getan haben, das war beispiellos.
Und zwar, weil alle, alle, die CDU und die SPD und die Grünen, sich gegen die PDS zusammengeschlossen haben.
Das ist eine Manipulation.
wohl nur in Vorgeschmack auf die Antrittsrede des Alterspräsidenten des Deutschen Bundestages.
Dass die PDS sogar noch ein viertes Direktmandat im Osten Berlins erzielen konnte, rundet den Erfolg aus der Sicht der SED-Nachfolger nur noch ab.
Dass dieses Kunststück ausgerechnet einem ehemaligen SPD-Mitglied, nämlich dem Vorsitzenden der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, Manfred Müller gelang, eine besondere Genugtuung für die Genossen.
Na ja, weil die Tradition ist.
Berlin war früher rot, und ich hoffe, es wird wieder rot werden.
Nicht, weil das alte SED-Mitglieder sind.
Gucken Sie mal hier rein, das sind lauter junge Leute.
Die haben sicher mit dem alten Regime nichts mehr zu tun.
Ich denke, dass in Berlin ganz gute Basisarbeit auch von vielen jungen Leuten hier geleistet wird.
Und dass es einfach auch glaubwürdig ist, das Engagement der PDS-Leute für die Bürgerinnen und Bürger in Ostberlin.
Ich denke schon, dass es ganz wichtig ist.
Jeder fünfte Bundesbürger im Osten Deutschlands gab seine Stimme, der PDS.
Damit wurden die Wendekommunisten einmal mehr als drittstärkste politische Kraft im Osten Deutschlands bestätigt, zumal auch die gestrigen Landtagswahlen diesen Trend widerspiegeln.
Trotzdem weitgehende Gelassenheit bei den meisten Bundesbürgern, Erklärungsversuche.
Berlin war halt immer schon die Hochburg und damals auch der SED.
Und ich denke, dass sich da auch viel Gedankengut erhalten hat.
Man muss sehen, es waren 40 Jahre Geschichte, die zurückliegen.
Und die PDS oder damals Vorpartei SED war die einzige Partei.
Und es war eine massenwirksame Partei.
Und viele, viele Anhänger hat diese Partei gehabt und hat sie auch jetzt noch.
Und daher denke ich mir gerade ja auch in Berlin, dass da das Ergebnis zustande gekommen ist.
Das ist ja klar, wo sie ihre Stimmen gekriegt haben, drüben in Hohenschönhausen und so weiter, da haben sie ja noch ihre Stammwähler.
Und natürlich auch ein Potenzial von vielen, die unzufrieden sind.
So in zehn Jahren wird sie auch verschwunden sein, nehm ich mal an.
Während es der PDS offensichtlich gelungen ist, das böse SED-Erbe nach außen hin abzuschütteln und sich als Protestbewegung des Ostens gegen den Westen zu etablieren, rücken ausgerechnet die ehemaligen Bürgerrechtler, die jetzt im Bündnis 90-Grüne organisiert sind, ins politische Abseits.
Ausgerechnet sie, die unter dem SED-Regime zu leiden hatten, geraten jetzt erneut ins Hintertreffen.
Ausgerechnet gegen die PDS.
Nur vier Prozent in den neuen Ländern stimmten für Bündnis 90 Grüne.
Der Bonus der Wendezeit scheint endgültig vorbei.
Zumindest so deprimierend auch das Abschneiden der Liberalen im Osten Deutschlands.
Die FDP erzielte im Schnitt lediglich 3,5 Prozent bei der Bundestagswahl.
Darüber hinaus wurden die Liberalen aus den Länderparlamenten in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern hinaus katapultiert.
Die schwarze Serie der FDP setzt sich damit fort.
Die Liberalen sind jetzt in keinem einzigen Landesparlament im Osten Deutschlands vertreten.
Deutschland nach der Wahl, das war der erste Themenschwerpunkt in diesem Mittagsschornal.
Und dieses Thema wird uns auch im Abendschornal beschäftigen und zwar im Schornalpanorama im Programm Österreich 1 in Form einer Journalistenrunde.
Unter der Leitung von Michael Kerbler diskutieren Heike Göbel von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Werner A. Perger von der Zeit und David Gau von der englischen Tageszeitung The Guardian.
Ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Einen entscheidenden Schritt weitergekommen ist man im nahöstlichen Friedensprozess.
Die Nachbarn Israel und Jordanien haben sich auf einen Friedensvertrag geeinigt, der um halb eins unserer Zeit, also in neun Minuten, paraffiert werden soll.
In Jordaniens Hauptstadt Amman haben Israels Ministerpräsident Yitzhak Rabin und sein Außenminister Shimon Peres mit dem jordanischen König Hussein gestern die letzten Hindernisse für den Friedensvertrag aus dem Weg geräumt.
Details von Ben Segenreich.
Der endgültige Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen Israel und Jordanien ist offenbar geschafft.
Alle Probleme scheinen ausgeräumt.
Die feierliche Unterzeichnung in Gegenwart von US-Präsident Clinton könnte dann in einigen Tagen oder Wochen stattfinden.
Rabin hätte diese Zeremonie als Signal für eine neue Ära gerne hier in der Region gesehen, am liebsten in Jerusalem.
Seit gestern Abend halten sich Rabin und Außenminister Shimon Peres in Amman auf.
Sie sind überraschend mit dem Hubschrauber hinübergeflogen.
Solche Blitzbesuche haben sich in der letzten Zeit gehäuft.
Der Friedensvertrag, das wusste man, war zuletzt schon sehr weit gediehen.
Nun sind Rabin und Peres die ganze Nacht im königlichen Palast mit Hussein und Kronprinz Hassan zusammengesessen.
Man wollte um jeden Preis die letzten offenen Probleme lösen und die letzten Formulierungen finden.
Die schwierigsten Bereiche waren hier die Grenzdemarkation und die Aufteilung des kostbaren Wassers.
Und in den letzten Stunden scheint man Kompromisse geschlossen zu haben.
Was das Territorium betrifft, heißt es, wird keiner der israelischen Landwirte, die jenseits der Grenze Böden bebauen, zu Schaden kommen.
Die prinzipielle Lösung ist, dass Israel die Souveränität Jordaniens über die umstrittenen Gebietsstreifen anerkennt und dann bewirtschaftetes Land von Jordanien pachtet.
In der Frage des Wassers soll Israel den Jordanien weitere 50 Millionen Kubikmeter jährlich abtreten.
Mit internationaler Finanzierung will man dann zusätzliche Ressourcen erschließen durch den Bau von Staudämmen an den Flüssen Jordan und Jarmuk und durch Entsalzungsanlagen.
Die jordanischen Medien sind noch zurückhaltend.
In Israel freut man sich schon über den zweiten Friedensvertrag mit einem arabischen Staat, nach jenem mit Ägypten.
Ganz offensichtlich wollte Rabin den Schwung ausnützen, wollte einen Erfolg nach der unglücklichen Geisel-Affäre und als positives Signal gegenüber den Spannungen mit den Palästinensern und dem Stillstand in den Verhandlungen mit Syrien.
Die Syrer sind nun diejenigen, die unter Zugzwang geraten und deren Position durch Husseins Ausscheren aus der arabischen Solidarität geschwächt wird.
Bin segenreich aus Nahost.
Gerhard Zeiler, 39 Jahre alt, ist heute vom ORF-Kuratorium mit großer Mehrheit definitiv zum Generalintendanten des ORF gewählt worden.
Fritz Dittlbacher berichtet jetzt aus dem ORF-Zentrum über das Ergebnis.
Nach den Marathonsitzungen und Hängergebnissen der letzten Monate ging heute alles ruckzuck.
Nur eine Viertelstunde nach dem Beginn der Kuratoriumssitzung wurde Gerhard Zeiler, bis heute noch provisorischer Generalintendant, bereits in den Saal gebeten und mit Applaus empfangen.
Kuratoriumsvorsitzender Siegbert Medelko verkündet das Ergebnis.
Das Kuratorium hat gewählt.
35 gültige Stimmen sind abgegeben.
Davon entfielen 31 mit Ja auf Generalinternant Gerhard Seiler.
Zwei Nein-Stimmen und zwei Stimmenthaltungen.
Ich gratuliere sehr herzlich.
Es ist ein Sieg des Unternehmens ORF und des Gerhard Seiler.
Viel Glück!
in dieser Funktion.
Gerhard Zeiler, seit heute Mittag also definitiver Generalintendant des ORF, gibt dann einen kurzen Priss seines Arbeitsprogrammes bekannt.
Ich werte dieses wirklich überwältigende Ergebnis als Vertrauensbeweis, als Bestätigung meines Konzeptes, das da heißt Reform des ORF.
Wir haben sehr viel zu tun.
Wir haben erstens unser Produkt, unser Programm publikumsnäher zu gestalten.
Wir haben zweitens die Kosten zu reduzieren, sprich zu rationalisieren.
Wir müssen drittens diese Anstalt in ein Unternehmen, in ein Wirtschaftsunternehmen umstrukturieren und wir müssen viertens uns auch neue Standbeine suchen, sprich neue Geschäftsfelder suchen.
In der Fachsprache heißt das Diversifizieren.
Das ist ein großes Programm, das vor uns liegt.
Das Ziel heißt schlicht und einfach langfristige Existenzsicherung dieses Unternehmens in all seiner Vielfalt, in all seiner Breite.
Seit einigen Minuten wird nun im Kuratorium der zweite Tagesordnungspunkt besprochen, Zeilers Team auf Intendanten- und Geschäftsführungsebene.
Von den Kuratoren waren noch keine Namen zu erfahren.
Es heißt jedoch, es werden in fast allen Bereichen zu gravierenden Änderungen kommen.
Über Änderungen bei den Landesintendanten wird erst in der nächsten Kuratoriumssitzung entschieden.
Die Entscheidung über die Zukunft des ORF ist jedenfalls gefallen.
Gerhard Zeiler wird neuer Generalintendant und das definitiv, das hat also das Kuratorium entschieden.
Bei den Grünen ist nach den Nationalratswahlen eine erste Personalentscheidung gefallen.
Peter Pilz wird als Bundessprecher zurücktreten.
Als Nachfolgerin ist Madeleine Petrovic vorgesehen, die ja auch Klubobfrau werden dürfte.
Eine Neuheit innerhalb der Grünbewegung.
Bisher hatte man eine solche Machtfühle für eine Person bei den Grünen immer abgelehnt, vermerkt Hanno Settele.
Konzentration der Kräfte.
Weil er sich voll in die Wiener Landtagswahl 1996 stürzen will, gibt Peter Pilz seine Funktion als grüner Bundessprecher zurück.
Denn, so Pilz, dieser Wahlgang werde mehr sein, als nur die x-te Landtagswahl in einem der neuen Bundesländer.
Wien wird eine der wichtigsten Wahlen in der Geschichte der Zweiten Republik.
Die Wiener Gemeinderatswahl wird die erste große Weichenstellung über zukünftige Regierungsformen in Österreich bringen.
In Wien stellt sich die Frage, wer wird regieren, wie wird regiert werden und wird es in dieser Republik erstmals ein großes Reformprojekt auf Regierungsebene geben.
Die Frage in Wien wird heißen, rot-schwarz oder rot-grün.
Besonders die direkte Herausforderung mit Jörg Haiders FPÖ reizt Pilz, der als Wahlziel in Wien stolze 15 Prozent angibt.
Die Schwächung der Freiheitlichen als persönliches Motiv für Pilz.
Weil ich für mich nicht akzeptieren will, dass Wien innerhalb des Gürtels immer grüner und außerhalb des Gürtels immer brauner wird.
Das ist nicht die oppositionelle Arbeitsteilung für Wien.
Diese Grundstimmung und die Kader, die Kader der Partei, die versuchen die Leute in diese politische Falle zu locken, die äußerst erfolgreichen Kader der freiheitlichen Partei, denen steht die Farbe Blau schon längst nicht mehr zu.
Für seine Funktion als Bundessprecher ist nun Madeleine Petrovic vorgesehen.
Sie dürfte auch Klubobfrau bleiben und somit zwei zentrale Machtpositionen bei den Grünen besetzen.
Bisher waren diese Funktionen ja getrennt.
Der neuen Machtfühler für Petrovic sieht Pilz, der ja oft vor zu viel Macht in einer Hand warnt, gelassen entgegen.
Natürlich wird es ein kluges Maß an Delegation geben müssen, aber prinzipiell habe ich
Mit dem, dass Madeleine Petrovic möglicherweise gleichzeitig Bundessprecherin und Klubopfer ist, kein Problem.
Einen Jörg Haider der Grünen
wird es so oder so nicht geben.
Die Grünen sind davon überzeugt, dass ihnen nach Auszählung der Wahlkarten ein weiteres Nationalratsmandat, also das 14. zufallen wird.
Erst wenn darüber Klarheit herrscht, es dürfte am Mittwoch sein, wird bekannt gegeben, wer in Zukunft im Grünen-Club wofür zuständig ist.
Soviel zu den Grünen.
Was tut sich in den Ermittlungen zum Briefbondenterror?
Welche Fortschritte haben die Aufklärungsversuche der Behörden bisher erbracht?
Fritz Pesater hat für das heutige ORF-Mittagsjournal recherchiert.
Bis Wochenmitte, so der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Michael Sicker, werde man mehr über Erfolg oder Misserfolg der vorwöchigen Hausdurchsuchungen wissen.
Einzelheiten über bisherige Ergebnisse teilt der Sicker nicht mit.
Wie auch immer, Hausdurchsuchungen in Vorarlberg, Tirol sowie in Kärnten wurden ebenso durchgeführt wie auch in den Zellen von insgesamt 26 einsitzenden Neonazis nachgesehen.
Unter anderem fand man in der Zelle von Gottfried Küssl, dessen Prozess derzeit im Grauen Haus verhandelt wird, einen Schreibcomputer.
Eine gewisse Verärgerung, nicht zuletzt auch darüber zwischen Justiz und Innenministerium, gibt es.
Nur rund die Hälfte der von der Sondergruppe des Innenministeriums beantragten Durchsuchungen seien vom Tiroler Untersuchungsrichter genehmigt worden.
Der Sprecher des Justizministeriums, Gerhard Litzger, will bestenfalls von Missverständnissen zwischen dem Justiz- und dem Sicherheitsbereich wissen und Hausdurchsuchungen, sagt er, würden von allen Seiten Sensibilität erfordern.
Kein Dementi über die angeblichen Verärgerungen erfolgt vom Generaldirektor Sicker, sondern, wörtliches Zitat, kein Kommentar.
Gerhard Litzker vom Justizministerium bestätigt hingegen, dass sein Ministerium in einer angeblichen Affäre um den Wiener Landesgerichtspräsidenten Günter Woratsch tätig geworden ist.
Im Zusammenhang mit der lange verzögerten Verhaftung von Hansjörg Schimanek Junior, erst kürzlich durch Küstlerichterin Clotilde Eckbrecht im Gerichtssaal verhaftet, haben Medien Woratsch indirekt Schützenhilfe für den Sohn des niederösterreichischen FPÖ-Landesrats vorgeworfen.
Laut Litzger werde deshalb bei Voratsch wörtlich nachgeschaut.
Was man, so der Pressesprecher des Justizministeriums, hingegen auf keinen Fall wolle, sei, das Küsselverfahren zu stören.
Präsident Voratsch auf die Frage nach seiner Stellungnahme, dazu werde ich sicher nichts sagen.
Es ist 12.30 Uhr, die Halbzeit im Mittagschanal ist bereits überschritten, daher ein kurzer Blick auf die zweite Hälfte dieser aktuellen Sendung.
Wir informieren Sie im zweiten Teil über die Vornamen-Hitparade in Österreich.
Was sind die beliebtesten Vornamen für Mädchen und Buben?
Wir bringen einen Bericht über die Verfilmung der Mundl-Story.
Mundl also als Kinofilm, ein echter Wiener geht nicht unter.
Und das nächste Thema, Ämter-Kumulation.
Multifunktionäre, Ämterkumulierer und Bezieher von Mehrfachgagen.
Die Diskussion um die Kammern und das darauffolgende Nationalratswahlergebnis haben die Frage, wie viele Ämter kann ein Politiker eigentlich ausüben, wieder brandheiß werden lassen.
In der heutigen Vorstandssitzung der ÖVP wird dieses Thema jedenfalls heftig diskutiert.
Anlass ist ein Antrag der Parteijugend auf Ämterentflechtung.
Neben dem Beruf darf es demnach nur eine bezahlte politische Tätigkeit geben.
Ob der Antrag angenommen werden wird, das ist noch offen.
Dabei hat die Volkspartei ebenso wie die SPÖ seit vielen Jahren entsprechende Parteitagsbeschlüsse.
Gisela Hopfmüller und Robert Stoppacher berichten.
Wenn sich im zur Stunde tagenden ÖVP-Vorstand die Gemüter erhitzen über einen Antrag der Parteijugend auf Ämterentflechtung, brauchen sich altgediente ÖVP-Funktionäre eigentlich nur an das Jahr 1989 erinnern.
Denn schon damals hat der Bundesparteitag der ÖVP in Wien einen Antrag der jungen ÖVP auf Verschärfung der Unvereinbarkeitsregelung einstimmig beschlossen.
In diesem Antrag wurde festgeschrieben, dass künftig neben Beruf und Mandat keine weitere Funktion gegen Bezahlung oder Entschädigung möglich sein soll.
Ein Parteitagsbeschluss, der unter anderem dann wohl ein Jahr später den Wunsch des Salzburger Landesparteichefs Katzstaller begründete, dass die Salzburger Handelskammerpräsidentin Helga Rabel-Stadler und der Salzburger Landesschulratspräsident Gerhard Schäfer nicht mehr für den Nationalrat kandidieren sollten.
Was auch geschah.
Allerdings Bauernbundobmann Schwarzenberger durfte sehr wohl als Salzburger Spitzenkandidat wieder ins Parlament, was in der Folge vielfach als Inkonsequenz kritisiert wurde.
Was für 1990 galt, gilt aber offenbar für 1994 nicht mehr, denn die Unternehmerin Rabel Stadler wird nicht nur weiter als Salzburger Kammerpräsidentin tätig sein, sondern auch wieder als Abgeordnete im Nationalrat.
Ähnlich der Fall des Wirtschaftskammerpräsidenten Mardertaner.
Neben der beruflichen Tätigkeit für sein niederösterreichisches Unternehmen soll auch er wieder ins Parlament.
Und auch der Bauer Rudolf Schwarzböck gibt sich nicht mit der Funktion des Vorsitzenden der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern zufrieden.
Er ist auch niederösterreichischer Landwirtschaftskammerpräsident und will auch wieder auf der Abgeordnetenbank der ÖVP Platz nehmen.
Offen ist jedenfalls noch, wie sich das alles mit dem Parteitagsbeschluss des Jahres 1989 vereinbaren lässt.
Ganz ähnlich ist die Ausgangslage bei der SPÖ.
Sie beschloss übrigens auch 1989 das sogenannte Vier-Punkte-Programm, laut dem Spitzenfunktionäre neben dem Beruf auch nur eine bezahlte Funktion ausüben sollen.
Seitdem dies beschlossen wurde, amtiert in der SPÖ die sogenannte Bundesparteikontrolle zur Überwachung.
Bundesgeschäftsführer Peter Marizzi berichtet, jährlich würden etwa 420 Funktionäre überprüft.
Letzter Stand, 38 Personen mussten aus Einkünften auf Mehrfachfunktionen verzichten oder so erhaltene Gelder auf Länderfonds der Partei einzahlen, aus denen unter anderem Jugend- und Umweltarbeit finanziert werden.
Zuletzt summierten sich derlei Zahlungen auf die diversen Länderfonds auf insgesamt 350.000 Schilling, sagt Marizzi.
Wie sich zwei aktuelle Problemfälle der SPÖ sortieren werden, ist noch nicht ganz klar.
Heute Vormittag wurde Eléonore Hostasch zur Präsidentin der Wiener Arbeiterkammer gewählt.
Hostasch ist aber auch Angestellte der BAWAG sowie Vorsitzende der Privatangestelltengewerkschaft und Anwärterin für ein Nationalratsmandat.
Per Aussendung ließ Hostler stattzuwissen, sie werde die Bauwerkumkarenzierung ihres Dienstverhältnisses ersuchen.
Mit der GPA werde sie unverzüglich Gespräche über ihre Zukunft aufnehmen.
Sie wolle dort ihre gewerkschaftliche Heimat behalten, ohne aber eine führende Funktion auszuüben.
Heißt also, die GPA wird sich wohl in einigen Wochen beim Gewerkschaftstag eine neue Vorsitzende oder einen neuen Vorsitzenden suchen müssen.
Zurück zu Lore Hostasch.
Ob sie ein Nationalratsmandat bekomme, sei noch nicht sicher, hält sie fest.
Wenn ja, würde sie mit den SPÖ-Gremien neuerlich beraten.
Im Burgenland sorgt seit einer Weile das Thema Doppelfunktion am Beispiel Ernst Piller für Diskussionen.
Piller war und ist Arbeiterkammerpräsident im Burgenland, außerdem SPÖ-Nationalratsabgeordneter.
Als Kammerpräsident sind seine Bezüge reduziert, dazu kommt aber der Abgeordnetenbezug.
In seinem Privatberuf als ÖGB-Angestellter ist Piller ohne Bezüge karenziert.
Weil das burgenländische Bezügegesetz Einkommensgrenzen für Mehrfacheinkommen aus Mitteln der öffentlichen Hand vorschreibt, müsste auch Pillers Bezug weiter reduziert werden.
Eine endgültige Regelung steht noch aus und auch, inwieweit dem Anspruch entsprochen wird, nicht nur Bezüge zu begrenzen, sondern Funktionen auf mehrere Personen zu verteilen.
Aber der SPÖ-Beschluss ist ja ebenso wie der ÖVP-Beschluss erst fünf Jahre alt.
Alle Jahre wieder erscheint sie, die Rangliste des Statistischen Zentralamtes über die beliebtesten Vornamen für Neugeborene.
Für die kleinsten Staatsbürger ist das alles eine nicht unwesentliche Entscheidung, denn ohne dass die Kleinen mitsprechen könnten, wird ihnen ein Name gegeben, der zu allerlei Hänseleien in Kindergarten und Schule führen kann.
Hilfe bietet die Namens-Hit-Liste für jene Eltern, die im Trend liegen wollen, aber auch Hilfe für die, die für ein Sprössling etwas besonders Ausgefallenes suchen.
Mehr von Hans-Christian Unger.
Michael, das ist nicht nur im Vorjahr der Namens-Hit für die Buben gewesen.
Der Michael hält Platz 1 schon seit 1989, Platz 2 der Patrick, Platz 3 dann der Stefan, gefolgt von Daniel und Thomas.
Für diese 5 Namen haben sich im Vorjahr 20% aller Mütter und Väter entschieden.
Ein Blick auf die weiteren Aufsteiger in den letzten zehn Jahren.
Dominik und Lukas, schließlich Philipp und Kevin, hoffentlich nur selten allein zu Hause.
Die Absteiger unter den Bubennamen Markus, Andreas, Martin und Christian.
Was die Statistiker aufgrund der Trendkurve feststellen, das Spektrum der Namensauswahl ist in den letzten fünf Jahren größer geworden.
Das gilt übrigens auch für die Mädchen.
Unter ihren Vornamen rangiert Julia auf dem ersten Rang, dahinter Lisa, die vor 10 Jahren noch auf dem 59.
Platz gelegen war.
Rang 3, Stefanie, nicht aus Monaco, sie ist 1989 noch an der Spitze gelegen.
Deutlich in der Beliebtheitsskala abgestiegen, Daniela, Claudia, Sandra, Barbara und Nicole.
Aufsteigerinnen, wie gesagt, Julia, aber auch Sarah und Anna.
Die Namenstipps von heute für frischgebackene Eltern Rudolf und Ignatius.
Weibliche Vorschläge sind für den 17.
Oktober im Amtskalender nicht zu finden.
Julia und Michael also als die beliebtesten österreichischen Vornamen für Neugeborene.
Kein gutes Zeugnis stellt eine wissenschaftliche Studie österreichischen Geschichtsbüchern für Pflichtschulen aus.
Untersucht wurden vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Wiener Universität 25 für den Unterricht zugelassene Geschichtsbücher in ganz Österreich im Hinblick auf ihre Darstellung der Zeit zwischen 1938 bis 1945.
Das Geschichtsbewusstsein der Schüler wird da keineswegs gefördert, stellt der Autor der Studie neben seiner Institutstätigkeit selber Lehrer fest.
Martin Heidinger informiert.
Besonders zeigt sich das in den Kapiteln, die die Zeit des Nationalsozialismus behandeln, soweit solche im Buch überhaupt enthalten sind.
Hier interessierten Ernst Langthaler vor allem jene Sachunterrichtsbücher, die länderspezifisch sind.
Das heißt, Sachunterrichtsbücher,
von dem es für jedes Bundesland eine eigene Ausgabe gibt.
Und hier haben sich auch sehr interessante Ergebnisse gezeigt, dass eben in bestimmten Bundesländerausgaben die Geschichte des Nationalsozialismus überhaupt nicht vorkommt, dass in bestimmten Bundesländern diese Geschichte sehr ausführlich dargestellt wird und natürlich, dass in diesem Geschichtsbild besondere Aspekte betont werden oder weggelassen werden.
So beschäftigen sich von 25 Lehrbüchern zehn überhaupt nicht mit dieser Ära, die anderen beschränken sich in der Regel auf Feststellungen wie «schwere Zeiten für unser Land» und «1939 brach der Zweite Weltkrieg über unser Land herein».
Ganze drei Schulbücher lassen erahnen, dass es Menschen gab, die dem Nationalsozialismus Widerstand leisteten.
Auch die lapidare Feststellung, die Gegner Hitlers wurden verfolgt, verschweigt die Rassenverfolgungen und Massenvernichtungen.
In nur einem einzigen Schulbuch findet sich ein konkreter Hinweis darauf, dass auch Österreicher den Nationalsozialismus unterstützten.
Alle anderen Bücher leben mit der Opfertheorie, die spätestens im Gedenkjahr 1988 revidiert worden ist.
Nach Bundesländern aufgeschlüsselt, haben die Schulbücher im Burgenland, Niederösterreich, Vorarlberg und Tirol tendenziell größere Auslassungen und Mängel aufzuweisen, als jene im übrigen Österreich.
Bleibt nur die Frage, wie sinnvoll es ist, neun- bis zehnjährige Volksschüler überhaupt mit diesen Themen zu behelligen.
Ernst Langthaler.
Diese Frage stellt sich überhaupt nicht, denn die Schüler kommen schon mit Geschichtsbildern über diese Zeit in die Schule.
Geschichte wird in der Familie vermittelt, wird von Großeltern erzählt und die Schüler haben schon ein Bild über diese Zeit, wenn sie zum ersten Mal in der Schule damit konfrontiert werden.
Langthaler ist selbst Lehrer und arbeitet seit Jahren im Geschichtsunterricht ohne begleitendes Lehrbuch.
In seiner Studie bietet er Lösungen für die Misere an.
Die erste und gleichzeitig sehr unrealistische ist, wenn man auf den großen Wurf in der Schulbuchproduktion wartet, dass man das ideale Schulbuch abwartet.
Was man bis dahin im Unterricht macht, ist natürlich eine andere Frage.
Das heißt, es gibt zwei andere Möglichkeiten.
Einerseits könnte man überhaupt die Konsequenz ziehen, auf das Schulbuch zu verzichten und mit eigenen Materialien zu arbeiten, um auch gewissen Aktualitäten Rechnung zu tragen.
Und die andere Möglichkeit ist, das Schulbuch als das zu nehmen, was es eigentlich ist, nämlich als ein Geschichtsbild und es dadurch im Unterricht zu thematisieren, indem man sich fragt, welches Bild vermittelt das Buch,
Und welche anderen Sichtwesen von Geschichte gibt es daneben?
Das aber erfordert große Sensibilität und starkes Engagement vom Lehrer.
Österreichs Zeitgeschichte sorgt also schon in den Volksschulen für Kontroversen.
Nicht genügend für Schulbücher im Fach Geschichte.
Zu diesem Schluss kommt also eine neue Studie.
Die österreichische Tochtergesellschaft eines deutschen Großkonzerns muss nicht immer verlängerte Werkbank heißen, also zweitklassige Produktionsstätte ohne eigene Kompetenzen, dafür aber mit vollem Risiko.
Das hat heute BMW unter Beweis gestellt.
BMW präsentierte heute einen neuen Pkw-Diesel, der in Steyr entwickelt wurde.
Roland Brunhofer war dabei.
Das BMW-Motorenwerk in Steyr produziert mehr als zwei Drittel aller von BMW weltweit eingebauten Motoren.
Einen besonderen Namen machte sich das Werk in Steyr durch die Entwicklung und Fertigung von Dieselmotoren.
Heute präsentierte man das jüngste Produkt aus der Steyrer Motorenschmiede.
Mit knapp mehr als einer halben Milliarde Schilling entwickelten die Dieselmotorenforscher den ersten Vierzylinder-Turbodieselmotor in der Geschichte des Bayerischen Automobilkonzerns.
Mit dem 90 PS starken Motor geht BMW völlig neue Wege.
Der Vorstandsvorsitzende vom BMW Steyr-Walter-Durchschlag glaubt mit diesem Motor das Mittelklasse-Segment voll zu erobern.
Das Besondere an diesem Motor ist seine Verbrauchseigenschaft.
Er verbraucht sechs Liter und weniger, kommt immer wieder auf die Fahrweise an und ich glaube das ist ein Schritt in die richtige Richtung und zwar ein sehr großer.
Das mit dem neuen Motor aus Steyr ausgestattete Modell der BMW 3er-Serie soll rund 330.000 Schilling kosten.
Damit will man vor allem dem Audi 80 mit seinem DDI-Motor, dem ersten Direktdieseleinspritzer, entgegenwirken.
Was bringt diese Neuentwicklung aber jetzt für den Standort Steyr?
Für die Stadtautosteuer bedeutet er eine weitere Aufwertung, eine Absicherung des BMW-Standortes in Österreich.
Es bedeutet mehr Arbeitsplätze, es bedeutet schlussendlich eine Zukunftssicherung.
Kann man schon sagen, wie viele Arbeitsplätze hier mehr oder minder geschaffen werden?
Im Augenblick haben wir 40 Mitarbeiter beschäftigt in der Anlaufphase.
Wir fahren bis tief in das Jahr 95 hoch und werden dann bis zu 100 Arbeitsplätze damit sichern können.
Durch diese Neuentwicklung können heuer erstmals in Steyr an die 400.000 Motoren produziert werden.
Erfreulich ist also aus Steyr, es ist 12 Uhr und 44 Minuten und wir kommen noch einmal zu einem Auslandsthema.
Das südliche Afrika steht vor einer weiteren politischen Probe.
nach Namibia.
Angola und Südafrika finden Ende des Monats in Mosambik die ersten freien Wahlen statt.
Das Land hat fast 30 Jahre Krieg hinter sich, erst gegen die portugiesische Kolonialmacht, dann einen blutigen Bürgerkrieg.
Vor zwei Jahren hat die marxistische Regierungspartei Frelimo mit der rechtsgerichteten Rebellenbewegung Renamo ein Friedensabkommen geschlossen.
Die katholische Kirche hatte am Zustande kommender Vereinbarung maßgeblichen Anteil.
Der Erzbischof von Mosambik, Dos Santos, ist derzeit in Wien.
Hartmut Fiedler hat mit ihm über die Erfolgsaussichten der Demokratisierung gesprochen.
In Mosambik habe eine neue Ära begonnen, meint Erzbischof Dush Santosh.
Die Bevölkerung könne erstmals frei und demokratisch wählen.
Und sie werde das auch tun.
Das negative Beispiel in Angola, wo die Rebellenbewegung UNITA den Krieg fortgesetzt hat, weil das Wahlergebnis nicht ihrem Geschmack entsprach, schreckt Dush Santosh nicht.
Ich bin mir sicher, dass der Prozess in Mosambik
Ich bin mir sicher, dass die Entwicklung in Mosambik anders verlaufen wird.
Der Friedensprozess ist unumkehrbar und zwar aus zwei Gründen.
Erstens strengt sich die UNO an, Demokratisierung sicherzustellen.
Und zweitens gibt es in Mosambik keine ethnischen Rivalitäten wie in Angola.
Das südafrikanische Land hat auch nach der Unabhängigkeit im Jahr 1975 nichts als Krieg erlebt.
Die marxistisch orientierte Staatspartei Frelimo und die lange von Südafrika unterstützten Rebellen der Renamo haben einander nichts geschenkt.
Gelitten hat wie immer die Zivilbevölkerung.
Die Zahl der Toten wird auf bis zu 500.000 geschätzt.
Unzählige Menschen wurden verschleppt, vertrieben.
Die langjährigen Kriegsgegner sind auch die Hauptrivalen bei den bevorstehenden Parlaments- und Präsidentenwahlen, auch wenn in dem 17-Millionen-Land insgesamt 14 Parteien kandidieren.
Immer wieder werden Befürchtungen laut, die RENAMO würde im Fall einer Niederlage wieder zu den Waffen greifen.
Erzbischof Dushantush übt sich in Zuversicht.
Wir haben oft mit Präsident Alfonso de Acama gesprochen, Präsident der RENAMO.
Die Bischöfe haben viele Male mit Alfonso de la Cama gesprochen und der Präsident der RENAMO hat zugesichert, nicht mehr in den Busch zurückzukehren, um weiterzukämpfen.
Und dieses Versprechen hat er auch öffentlich gemacht.
Sollte de la Cama die Wahl verlieren, wird er im Parlament in die Opposition gehen.
Das hat er bekräftigt.
Eine große Koalition wird es nicht geben.
Das hat Staatspräsident Chisano im Namen der Frilimo wiederholt unterstrichen.
Die wirtschaftliche Lage in Mosambik, einem der ärmsten Länder der Erde, ist katastrophal.
Nicht wenige sagen hoffnungslos.
Wir haben keine Fabriken, keine Schulen.
Es gibt keine Fabriken mehr, keine Schulen, keine Spitäler.
Es gibt nicht einmal Kirchen.
Auf die neue Regierung wartet viel Arbeit.
Aber eines ist klar, die Regierung kann das Land nicht allein wiederaufbauen.
Der Wiederaufbau kann nur vom ganzen Volk geschafft werden, von allen Parteien.
Die Menschen seien durch den Krieg traumatisiert, sagt Dushshantush, aber der gute Wille sei vorhanden.
Allerdings müsse auch das Ausland helfen.
der Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg sei durch den Marshallplan erleichtert worden.
Wenn es eine ähnliche Initiative auch in Mosambik gäbe, sei der Aufbau bei allen Schwierigkeiten auch dort leicht, meint der Erzbischof.
Soweit Wissenswertes über die Situation in Mosambik.
Und jetzt noch einmal ins Wiener ORF-Zentrum, wo die Kuratoren heute Gerhard Zeiler definitiv zum Generalintendanten bestellt haben, mit 31 von 35 Stimmen.
Mit Spannung wurde erwartet, mit welchem Team Zeiler den ORF führen will.
Fritz Dittlbacher über in diesen Minuten bekannt geworden ist.
In diesen Minuten ist das Team bekannt geworden, die ersten Kandidaten des neuen Zeiler-Teams.
sind bereits in den Kuratoriumssitzungssaal gebeten worden.
Zunächst mal zu den Namen.
Die bereits bekannten Namen, es bleibt nur in einer Funktion gleich in der neuen Geschäftsführung des ORF.
Peter Radl bleibt weiterhin der kaufmännische Direktor des ORF.
Sonst werden überall neue Namen und neue Gesichter sein.
Rudolf Nagila, der bisherige Hörfunkintendant, wird Informationsintendant werden.
Ihm als Hörfunkintendant wird Gerhard Weiß nachfolgen.
Er ist bisher Landesintendant des Landesstudios Wien.
Über das Wiener Studio wird er erst in der nächsten Sitzung des Kuratoriums entschieden.
Und zwei noch nicht genannte oder kaum genannte neue Leute, Österreicher, die aus Deutschland kommen, hat Gerhard Zeiler mitgebracht.
Der neue technische Direktor wird Karl Matuschka, 42 Jahre alt, ein Österreicher, der in den letzten Jahren in Deutschland gearbeitet hat, der zuvor technischer Direktor des Landesstudios, des ORF Landesstudios Salzburg gewesen ist.
Er war zuletzt bei RTL 2, also beim Sender, wo Gerhard Zeiler Direktor war, technischer Direktor.
Er kommt jetzt mit Gerhard Zeiler zurück nach Wien.
Und eine Überraschung ist auch die neue Programmintendantin.
Sie wird Kathrin Zechner, eine 31-jährige Österreicherin, die zuletzt ebenfalls in Deutschland war, auch im Team von Gerhard Zeiler schon, bei Tele5 in München.
Und zuletzt war sie Programmmanagerin der Firma Endemol von Linda Demol, eine deutsche Showmasterin, die unter anderem Traumhochzeit und andere Produktionen gemacht hat.
Sie wird 31 Jahre alt, sie wird neue Programmintendentin des ORF.
Zurzeit wird diese Mannschaft noch im Kuratorium präsentiert und ich gebe zurück ins Studio.
Soweit also bisher bekanntes über Zeilers Team für die ORF-Leitung.
Reporter war Fritz Dittlbacher.
Zu einem anderen Medium jetzt.
Mundl kommt ins Kino.
20 Jahre nach ihrer Fernsehausstrahlung erleben zwei Folgen der legendären Fernsehserie Ein echter Wiener geht nicht unter diese Woche in technisch aufpolierter Form ihre Kinopremiere.
Vor Weihnachten sollen dann 13 Mundl-Folgen als Videokassetten-Edition in den Handel kommen.
Mehr über den neuen, alten Mundl jetzt von Hans Langsteiner.
Ein echter Wiener geht nicht unter, auch nicht am Weihnachtsabend.
Wir feiern Weihnachten wie jedes Jahr, verstehst?
Wie unsere Familie Weihnachten feiert das bestimmt immer noch ich, verstehst?
Da gibt's kein Zittern.
Was die anderen machen, ist mir da wurscht.
Sechs Jahre lang nahm sich Edmund Mundl-Sackbauer kein Blatt vor den Mund und wurde damit zum so umstrittenen wie durchschlagenden Fernseherfolg.
Regisseur Reinhard Schwabenitzki hält jetzt die Zeit für eine Mundl-Renaissance im Kino für gekommen.
Ich glaube, dass diese Figur nie ausstirbt.
Sie ist existent und es geht gar nicht so sehr darum, wie der redet, wie er schimpft, welche Fäkalsprachenworte er da in den Mund nimmt.
Es geht einfach um dieses Verhalten, das augenscheinlich negativ ist, aber in Wirklichkeit steckt da was ganz Positives dahinter.
Das heißt, es ist ein Mensch, der ständig um seine Existenz und auch um seine Familie kämpft.
nicht immer mit den richtigen Mitteln, aber offensichtlich, obwohl er Beziehungen oder Gefühle nicht zeigen kann, ist das eine Art von, dieses kluckenhafte, zwangshafte Familienzusammenhalt-Strategie, die er da betreibt, die würden sich sicher viele, viele Familien wünschen.
Insofern wird da unterschwellig auch ein Geist erzeugt, der durchaus positiv ist.
Ein bisschen auch der Zeitgeist schon wieder der 90er Jahre.
Ich glaube, dass dieser Zeitgeist immer wieder da ist.
Ich glaube, dass es immer in Wellen verschwindet und wiederkommt, aber es ist an sich genauso aktuell wie damals.
Ihr kommt heute Nacht zu uns.
Zu euch?
Aber meine Frau... Arschlospasta!
Die wird schon mitkommen.
Mundl-Darsteller Karl Merkatz weiß um die ungebrochene Nachfrage nach der von ihm mitkreierten Figur.
Wir erreichen kein neues Publikum, sondern es ist immer dasselbe Publikum geblieben.
Ob sie nun Jugendliche sind oder ältere Herrschaften, denn ich werde sehr viel von jungen Menschen, wo ich sage, die können das ja gar nicht gesehen haben, weil sie vielleicht erst zwölf, vierzehn, sechzehn sind, angesprochen.
Aber mittlerweile war sie einmal ausgestrahlt im ORF und es gibt anscheinend doch sehr viele Privataufzeichnungen, verschiedentlich von denen.
Denn die kennen die Aussprüche, die ich schon längstens vergessen habe.
Und darum glaube ich, dass auch das jetzt nicht als Wiederholung gelten kann, sondern es wird genauso sein, wie es damals war.
Die Freude beim Zuschauen.
Stille Nacht und Jahreswechsel heißen die beiden Mundlfolgen, die jetzt mit neuer Musik geschmückt in die Kinos kommen.
Regisseur Schwabenitzki sieht die neue Zeit in der alten gespiegelt.
Das ist heute genauso akut wie damals.
Es wurde damals schon über Ausländerproblematik gesprochen.
Es war der große Kampf vom Zwentendorf damals.
Das ist heute ersetzt durch den Kampf für die Umwelt.
Also es ist an sich alles, was uns heute betrifft, ist damals schon vorhanden.
Also insofern ist es auch ein historisches Zeitdokument, wo man sieht, wie wenig sich an sich verändert hat.
Ein echter Wiener geht ihm wirklich nicht unter, schon gar nicht im Kino.
Mundl, ein ehemaliger TV-Aufreger, mittlerweile zum Klassiker geworden und deshalb kinoreif.
Und jetzt nochmals ins Nachrichtenstudio.
Deutschland, die Koalition in Bonn bleibt, regiert aber künftig nur noch mit einer knappen Mehrheit.
CDU, CSU und FDP haben bei der gestrigen Bundestagswahl Stimmen verloren.
Die Opposition hat dazugewonnen.
Bundeskanzler Kohl will die Koalition fortsetzen.
Finnland.
In der EU-Volksabstimmung haben die Befürworter die Mehrheit errungen.
57 Prozent der Teilnehmer stimmten für den Beitritt Finnlands zur Europäischen Union.
43% sprachen sich dagegen aus.
Die Abstimmung hatte allerdings nur beratenden Charakter.
Die tatsächliche Entscheidung fällt im Parlament in Helsinki.
Die notwendige 2 Drittel Mehrheit gilt aber als sicher.
Österreich.
Gerhard Zeiler ist definitiv zum Generalintendanten des ORF bestellt worden.
Zeiler erhielt 31 von insgesamt 35 Stimmern und damit die für die definitive Bestellung notwendige 2 Drittel Mehrheit.
Zwei der Kuratoren stimmten gegen Zeiler, zwei enthielten sich der Stimme.
Bis auf einen Namen ist das Team Zeilers total verändert.
Peter Radl bleibt kaufmännischer Direktor.
Der bisherige Hörfunkintendant Rudolf Nagilla wird Informationsintendant.
Als sein Nachfolger wurde Gerhard Weiss bestimmt.
Neuer technischer Direktor ist Karl Matuschka, früher bei RTL.
Programmintendantin wird Katrin Zechner.
Nun das Wetter heute Nachmittag, wechselnd bewölkt, am Nordrand der Alpen einzelne Regen- oder Schneeschauer.
In Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland lebhafter und kühler Nordwestwind.
Temperaturen heute zwischen 8 und 14 Grad.
Das also war's, das heutige ORF-Mittagsjournal.
Christian Moser, Regie, Herbert Heiner, Technik und am Mikrofon Manfred Kronsteiner.
Einen angenehmen Montagnachmittag wünschen wir Ihnen.
Gerhard Zeiler ist vom ORF-Kuratorium mit großer Mehrheit definitiv zum Generalintendanten des ORF gewählt worden. Einblendung: ORF-Kuratoriumsvorsitzender Siegbert Metelko, Einblendung: ORF-Generalintendant Gerhard Zeiler.
Mitwirkende:
Dittlbacher, Fritz [Gestaltung]
, Metelko, Siegbert [Interviewte/r]
, Zeiler, Gerhard [Interviewte/r]
Datum:
1994.10.17 [Sendedatum]
Ort:
ORF-Zentrum
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Fernsehen
;
Radio
;
Wahlen
;
Reden und Ansprachen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Zwanzig Jahre nach der Fernsehausstrahlung erleben zwei Folgen der Fernsehserie "Ein echter Wiener geht nicht unter" ihre Kinopremiere. Vor Weihnachten sollen 13 Folgen als Videokassetten in den Handel kommen. Einblendung: Ausschnitt "Ein echter Wiener geht nicht unter", Interview: Regisseur Reinhard Schwabenitzky, Interview: Schauspieler Karl Merkatz.
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Schwabenitzky, Reinhard [Interviewte/r]
, Merkatz, Karl [Interviewte/r]
Datum:
1994.10.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Interview
;
Vorschau
;
Familie
;
Spielfilm
;
Fernsehen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten