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Transkripte
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KI-generiertes Transkript
Im Studio begrüßt Sie dazu Ilse Oberhofer.
Fast eine Stunde Information bekommen Sie bei uns und hier auch gleich einen ersten Überblick über das Programm aus dem Inland.
Einen neuen Verbraucherpreisindex gibt es glücklicherweise nichts Beunruhigendes.
Eine erstmals dezidiert ausgesprochene Entschuldigung gibt es, und zwar von SPÖ-Frau Ilse Mertl in Richtung Jürgei, da Sie wissen, es geht um den Ausspruch, das wäre auch eine Möglichkeit.
Da hat es einen Tumult der Freiheitlichen im Parlament gegeben.
Einen Kaiserenkel im Europaparlament in Straßburg, das gäbe es, wenn Karl Habsburg das Mandat der Salzburger bekommt.
Die Entscheidung fällt heute.
Wer hilft den Opfern eines Selbstmörders?
Konkreter Anlassfall.
Ein 22-Jähriger rast mit dem Auto gegen einen Autobus.
Zwei Tote, mehrere Verletzte.
Alle Serben.
Gibt es finanzielle Hilfe für sie?
Wild-West-Szenen heute früh im Westen Wiens.
Ein Polizist tot, der Verbrecher noch auf der Flucht.
Fragezeichen, was das Motiv der Tat betrifft.
Ausland.
Neue Vermittlungsversuche der Bosnien-Kontaktgruppe.
Aktuelles zur Situation in Afghanistan.
Aus Angst um den Arbeitsplatz.
Frauen im Osten Deutschlands lassen sich nach wie vor sterilisieren.
Und Kultur heute im Mittagschanal.
Da hören Sie ein Interview mit Placido Domingo.
Zunächst aber stehen die Nachrichten auf dem Programm.
Martina Schädiweiß ist für sie verantwortlich und unser Sprecher ist heute Josef Knatek.
Österreich.
In Wien läuft eine Alarmfahndung nach einem Amokschützen.
Der Mann hat in der Früh einen Polizisten auf offener Straße erschossen.
Zuvor hatte der Täter in einer Konditorei auf einen Rechtsanwalt gefeuert und ihn schwer verletzt.
Ein Polizist, der zufällig in der Konditorei war, nahm die Verfolgung des Täters mit dem Auto auf.
In der Schönbrunner Schlossallee blieben Verfolger und Verfolgter im Frühverkehr stecken.
Daraufhin stieg der Amokläufer aus, erschoss den Polizisten und flüchtete.
Die Verbraucherpreise sind im Jänner um 2,7 Prozent gestiegen.
Damit hat sich die Inflationsrate leicht erhöht.
Im Dezember betrug sie noch 2,6 Prozent.
Teurer wurden diverse Kommunaltarife, Spitalskosten, Versicherungsprämien sowie Obst und Zigaretten.
Billiger wurden hingegen Brot-, Mehl- und Milchprodukte.
Die SPÖ-Abgeordnete Ilse Mertl hat sich heute öffentlich bei freiheitlichen Chef Jörg Haider für ihre Äußerung im Nationalrat vom 9.
Februar entschuldigt.
Mertl sagte wörtlich, sie habe damals mit ihrem sarkastischen Zwischenruf einen Fehler gemacht.
Gleichzeitig warf sie den Freiheitlichen vor, einen Menschenhatz gegen sie zu betreiben.
Zu dem Eklat im Parlament war es gekommen, nachdem Mertl die Schilderung des freiheitlichen Abgeordneten Bauer über einen angeblichen Attentatsversuch auf Haider mit den Worten, das wäre eine Möglichkeit, kitiert hatte.
Deutschland.
In Bayern entscheiden etwa 165.000 Arbeitnehmer über einen Streik in der Metall- und Elektroindustrie.
Zu der zweitägigen Urabstimmung hat die Gewerkschaft aufgerufen.
Sie fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent.
Die Arbeitgeber lehnen dies ab, haben bisher aber noch kein eigenes Angebot gemacht.
Votieren bei der Urabstimmung drei Viertel der Stimmberechtigten für einen Arbeitskampf könnte bereits am Freitag gestreikt werden.
Das Ergebnis der Urabstimmung wird am Mittwochnachmittag in München bekannt gegeben.
In Hessen kann die rot-grüne Koalition weiter regieren.
SPD und Bündnis 90 die Grünen konnten bei den gestrigen Landtagswahlen ihre Mehrheit verteidigen.
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mussten die Sozialdemokraten bei der Landtagswahl zwar Stimmenverluste hinnehmen, die Grünen gewannen aber stark dazu.
Stimmenstärkste Partei in Hessen ist die CDU.
Die FDP schaffte erstmals nach einer Serie von Wahlniederlagen die Fünf-Prozent-Hürde und zieht wieder in den Landtag in Wiesbaden ein.
Serbien Die internationale Bosnien-Kontaktgruppe setzt ihre Friedensbemühungen fort.
In Belgrad treffen heute Vertreter der Kontaktgruppe mit dem serbischen Präsidenten Milošević zusammen.
Bisher hat sich Milošević noch nicht dazu bewegen lassen, den jüngsten Bosnien-Friedensplan der UNO anzunehmen.
An den Gesprächen in Belgrad wird auch der kroatische Außenminister Granic teilnehmen.
Das wurde bei einem Treffen der Bosnien-Kontaktgruppe mit der kroatischen Führung in Zagreb am Wochenende vereinbart.
Russland.
Bemühungen um eine Verlängerung der Feuerpause in Tschetschenien sind bisher gescheitert.
Gestern ist die befristete Waffenruhe abgelaufen.
Kurz danach gab es vereinzelt Angriffe russischer Einheiten auf Stellungen der tschetschenischen Rebellen in der Hauptstadt Grozny.
Die russische Regierung macht den tschetschenischen Präsidenten Dudayev für das Scheitern der Friedensgespräche verantwortlich.
Die Tschetschenern müssten nun verstehen, welches Unglück Dudayevs abenteuerliche Politik angerichtet habe, heißt es aus Moskau.
Russland drehte aber weiter für eine politische Lösung des Konflikts ein.
Niederlande.
In Rotterdam ist in der Früh eine Autobombe explodiert.
Ein Mann kam bei dem Anschlag ums Leben.
Er wollte sein Auto besteigen, als der Sprengsatz explodierte.
Das Fahrzeug brannte völlig aus.
Über die Hintergründe des Anschlages sowie über die Identität des Opfers gibt es noch keine Informationen.
Österreich.
Im Lotto 6 aus 45 hat es diesmal keinen Sechser gegeben.
Daher wird in der nächsten Runde der erste Jackpot des Jahres 1995 ausgespielt.
17,5 Millionen Schilling im ersten Rang werden von den österreichischen Lotterien aus nicht behobenen Kleingewinnern noch verdoppelt.
Daher kann man für den Sechser am nächsten Sonntag mit 53 Millionen Schilling rechnen.
Ja, und was haben wir im Wetter-Checkpoint sozusagen?
Manfred Meixner, bitte.
Die Luft strömt heute und morgen noch vom Atlantik zu uns und das ist auch der Grund für das ausgesprochen milde Wetter.
Am Mittwoch wird es aber wieder deutlich kühler und im Großteil österreichs regnerisch.
Jetzt aber die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt 12 Grad, Nordwestwind mit Spitzen bis 60 km pro Stunde, Eisenstadt stark bewölkt 10, St.
Pölten stark bewölkt 9 Grad, Südwestwind 30 km pro Stunde, Linz stark bewölkt 6, Salzburg bedeckt 7, Innsbruck heiter 9,
Bregenz stark bewölkt 9, Graz heiter 7 und Klagenfurt heiter 5 Grad.
Im Süden bleibt es weiterhin sonnig und auch sonst lockern die Wolken im Lauf des Nachmittags immer mehr auf und zeitweise zeigt sich noch die Sonne.
Im Donauraum und auf den Bergen bleibt es windig.
Die Temperaturen steigen noch auf 9 bis 14 Grad.
Auch die kommende Nacht wird mild, meist liegen die Tiefstwerte zwischen 8 und 2 Grad.
Leichten Frost gibt es nur in einzelnen Alpentillern.
Morgen Dienstag scheint dann häufig die Sonne und es wird noch etwas wärmer als heute.
Die Temperaturen steigen auf 10 bis 16 Grad.
In Westösterreich kommt leichter Föhn auf und damit könnten stellenweise sogar knapp 20 Grad erreicht werden, zum Beispiel im Rheintal.
Sehr mild bleibt es auch auf den Bergen.
In 2000 Meter Höhe liegen die Werte morgen bei plus 5 Grad.
Gegen Abend ziehen in Varelberg und Tirol dann erneut Wolken auf und in der Nacht zum Mittwoch beginnt es von Westen her zu regnen.
Und am Mittwoch selbst ist es am Vormittag in ganz Österreich regnerisch, wobei die Schneefallgrenze meist bei 1000 Meter liegt.
Am Nachmittag lässt der Regen nach und die Wolken lockern von Westen her wieder auf.
Es wird deutlich kühler, die Höchstwerte liegen übermorgen nur zwischen 0 und 6 Grad und auch im Gebirge kühlt es markant ab.
Manfred Meixner war das mit der Wetterprognose für heute und auch für morgen und ein bisschen auch schon für übermorgen für Mittwoch, wo es dann wieder kälter wird.
Acht Minuten nach zwölf, jetzt zu den Beiträgen im Mittagsjournal im Einzelnen.
Regelrechte Wildwest-Szenen hat es heute früh in einem Wiener Bezirk gegeben und zwar in Hitzing in Obersanktfeld.
Kurz vor 8 Uhr früh hat ein Unbekannter eine Bäckerei betreten und dort auf einen Kunden geschossen, der dabei schwer verletzt worden ist.
Ein zufällig anwesender Kriminalbeamter nahm die Verfolgung des Täters auf, wurde dabei aber von dem Verbrecher erschossen.
Christian Pani informiert über das, was man zur Stunde weiß.
Die Hintergründe des Attentats in der Bäckerei Schwarz sind noch völlig unbekannt.
Das erste schwer verletzte Opfer soll dem Vernehmen nach Rechtsanwalt sein.
Weshalb der Täter auf den Anwalt schoss, ist nicht klar.
Der Kriminalbeamte befand sich auf alle Fälle nur zufällig in der Bäckerei.
Er wollte Semmeln kaufen, als er Zeuge des Anschlags wurde.
Sofort verfolgte er den Täter, zunächst zu Fuß.
Hier schoss der Attentäter bereits einmal auf den Polizisten, verfehlte ihn aber.
Dann sprang der Attentäter auf einen fahrenden Lastwagen auf, hielt sich an der Plane fest und versuchte auf diese Art seinem Verfolger zu entkommen.
Der Polizist hielt aber sofort ein Auto an und bat die Lenkerin, ihm bei der Verfolgung zu helfen.
Die Verfolgungsjagd endete im morgendlichen Stau vor dem Schloss Schönbrunn.
Dort blieben sowohl der LKW als auch das Verfolgerauto stecken.
Hier soll der Attentäter sofort von dem LKW gesprungen und auf das Verfolgerauto zugelaufen sein.
Der Polizist wurde demnach durch zwei gezielte Schüsse getötet.
Als die Lenkerin des Verfolgerautos den Polizisten helfen wollte, nahm der Todesschütze genau dieses Auto, um weiter zu flüchten.
Mittlerweile hat man den japanischen Kleinwagen im 14.
Bezirk gefunden.
Der Täter ist aber nach wie vor flüchtig.
Eine Großfahndung der Polizei läuft.
Soweit Christian.
Pani sollten wir im Verlauf dieses Journals Neueres erfahren.
Berichten wir natürlich darüber.
Der neue Verbraucherpreisindex liegt auf dem Tisch, schon mit Spannung erwartet, weil man natürlich wissen wollte, wie sich der EU-Beitritt mit 1.1.95 auswirken würde.
Nun, im Jänner lag der Preisauftrieb bei 2,7 Prozent.
Das ist sogar geringfügig mehr als im Dezember des vergangenen Jahres.
Und das trotz des EU-Beitritts, von dem die Experten ja eher eine Dämpfung der Teuerung erwartet hatten.
Wie schätzt man ihn ein, diesen Verbraucherpreisindex?
Meine Frage an Ernst Weinisch.
Der im Jänner registrierte Preisanstieg von einem zehntel Prozentpunkt gegenüber dem Dezember des vergangenen Jahres beruht gleich auf einer Reihe von Verteuerungen.
So sind die Gebühren zu Jahreswechsel für Müllabfuhr und Kanalisation gestiegen, genauso wie der Wohnungsaufwand und die Preise für Übernachtungen.
Teurer wurden auch Zigaretten und um 10 Prozent die motorbezogene Versicherungssteuer für Autos ohne Katalysator.
Saisonbedingt erhöhten sich auch die Preise für Obst und Gemüse.
So stieg der Kartoffelpreis wegen des trockenen Sommers gleich um die Hälfte an.
Merkbare Verbilligungen gab es bei Brot-, Mehl- und Milchprodukten.
Ohne Saisonwaren ist der Verbraucherpreisindex aber bereits rückläufig.
Haben also stolze 2,4% Preisauftrieb gerechnet ohne Saisonwaren.
Doch auch noch etwas Positives, Wirtschaftsforscher Bolan meint.
Ohne Saisonprodukte
sind die Verbraucherpreise gegenüber Jänner 94, also sogar etwas geringer als die von uns prognostizierte Inflationsrate von zweieinhalb Prozent für das gesamte Jahr.
Diese Rate bezieht sich auf Preise, die also nicht Saisonwaren erfassen und das ist, glaube ich, das ist der Teilindex, der jetzt für uns sehr wichtig ist.
Und den sehen Sie als Erfolg?
Und das ist, glaube ich, ein gewisser Erfolg, da zeigen sich schon die preistämpfenden Effekte des EU-Beitrittes.
sagt Bolan vom Wirtschaftsforschungsinstitut.
Die dämpfende Wirkung durch den EU-Beitritt wird sich aber erst in einigen Monaten durchschlagend bemerkbar machen.
Denn noch immer geben viele Händler ihren EU-Preisvorteil nicht an die Konsumenten weiter.
Das wird wohl erst bei noch schärferer ausländischer Konkurrenz in den nächsten Monaten der Fall sein.
Tatsache ist jedenfalls, dass trotz sehr billigem Schlagobers die Österreicher tiefer in die Tasche greifen müssen und unser Land international wahrlich kein Musterknabe ist, was die Inflation betrifft.
Schlechter ist es in der EU nur in Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und Großbritannien.
Und noch etwas.
Die geplante Anhebung der Mineralölsteuer und damit teurerer Benzin und Diesel werden wohl den EU-Preisvorteil wieder auffressen.
Ja, nicht beunruhigend, aber auch nicht wirklich zufriedenstellend.
Das ist der Preisauftrieb für jener 2,7 Prozent der neue Verbraucherpreisindex.
Ernst Weinisch hat ihn für uns interpretiert.
Das wäre eine Möglichkeit.
Diese Aussage der SPÖ-Nationalrätin Ilse Mertl hat ja im Parlament zu Tumulten bei den Freiheitlichen geführt.
Ganz konkret am 9.
Februar war das.
Ilse Mertl hat diesen Satz
Das wäre eine Möglichkeit.
Diesen Nebensatz als Kommentar gegeben zur Schilderung von einem angeblichen Wurfattentat auf Jörg Haider.
Und dieser Kommentar der sozialistischen Abgeordneten ist von den Freiheitlichen als Aufforderung zur Gewalt gegen Haider interpretiert worden.
Das wäre eine Möglichkeit.
Die Freiheitlichen verlangen seitdem eine Entschuldigung von Ilse Mertl und haben eine umstrittene Inseratenaktion in den Tageszeitungen gestartet.
Bisher hat Mertl eine Entschuldigung zwar immer angeboten, aber doch nicht konkret ausgesprochen.
Heute Vormittag war es dann bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.
Offensichtlich doch soweit, Ilse Mertl sagte dort.
Ich sage die ganze Zeit, ich bin bereit, mich zu entschuldigen und ich stehe nicht an, mich zu entschuldigen.
Von mir aus, ich entschuldige mich jetzt für eine missverständliche Äußerung.
Selbstverständlich tut mir die Äußerung leid.
Vor allem tut sie mir leid, dass ich Gelegenheit gegeben habe, den Freiheitlichen aus ihrem Eck herauszukommen und ihnen eine Plattform zu geben, dass sie das jetzt so spielen könnten, als ob
eigentlich alles andere unbedeutend ist.
Ein Straflager ist unbedeutend, ein Wort des Herrn Holgerbauer zu einer grünen Abgeordneten Dr. Kammerlander, passen Sie auf, dass Sie nicht die Nächste sind, die eine Briefbombe bekommt.
Das ist alles unbedeutend.
Sprüche, die Bücher füllen, sind unbedeutend, weil ich sage, wäre eine Möglichkeit aus Ihrer Sicht, wäre eine Möglichkeit, dass jetzt die Linken die Schuldigen sind.
Wäre eine Möglichkeit, war für mich ein Aha-Erlebnis.
Jetzt weiß ich, wer die wirklichen Schuldigen sind.
Die Linken mit Unkrautverdügungsmitteln.
Von mir aus, ich entschuldige mich jetzt für eine missverständliche Äußerung, das sagte heute in Klagenfurt bei einer Pressekonferenz die SPÖ-Nationalrätin Ilse Mertl.
Man wird sehen, ob das Jörg Haider als Entschuldigung in diesem Fall dann akzeptiert.
Es gehört wohl zum Albtraum jedes Autofahrers, zu einem Albtraum, von dem man hofft, er wird wirklich niemals wahr.
Ein Selbstmörder im Auto sucht sich ein Objekt für den tödlichen Zusammenprall.
Wahr geworden ist dieser Albtraum allerdings am vergangenen Wochenende für Serben, die in einem Reisebus in der Nähe von Fürstenfeld in der Steiermark unterwegs waren.
Ein 22-Jähriger rast mit seinem Auto in selbstmörderischer Absicht gegen diesen Bus.
Der junge Mann ist tot, auch im Reisebus gibt es zwei Tote, außerdem Verletzte und schwer geschockte Menschen.
Abgesehen von der menschlichen Dramatik dieses Vorfalls, eine pragmatische Frage ist wohl auch die, wer haftet in einem solchen Fall für die Schäden.
Die Haftpflichtversicherung ist es nicht.
In diesem jüngsten konkreten Fall hat der junge Mann seinen Selbstmord im Auto im Voraus angekündigt und die Haftpflichtversicherung, da gibt es Entscheidungen, haftet in einem solchen Fall nicht.
Aber glücklicherweise, seit dem 1.
Jänner 1995, ist die Rechtsfrage doch in einem Punkt geklärt.
Die Versicherungen haften für die Personenschäden.
Die Frage der Sachschäden ist allerdings nach wie vor strittig.
Aber hören Sie mehr von Franz Klinger vom Landesstudio Steiermark.
Grund für die gesetzliche Regelung war ein fast vergleichbarer Fall vor rund zwei Jahren in Tirol.
Damals fuhr ein österreichischer Staatsbürger mit seinem Wagen frontal gegen ein deutsches Urlauberauto.
Auch damals starb ein Unschuldiger, auch damals war der Selbstmord angekündigt.
Doch 1993 gab es im Gegensatz zu Deutschland bei uns in Österreich noch keine Regelung für solche Fälle.
Und so warnte die BILD-Zeitung ihre Leser auf der Titelseite mit Schlagzeilen wie «Deutsche Urlauber sind freiwillig für österreichische Selbstmörder» und auch das deutsche Kommerzfernsehen griff den Selbstmordunfall auf.
Die Folge war eine Änderung des österreichischen Verkehrsopfergesetzes, das nun mit ersten Ersten in Kraft getreten ist.
Es regelt für solche Fälle, dass der Verband der Versicherungsunternehmen, also die Dachorganisation der Assyguaranzen, für solche Schäden aufzukommen hat.
Im Fall des steirischen Unfalles vom vergangenen Wochenende heißt das, sobald einwandfrei fest steht, dass der Frontalzusammenstoß auf eine Selbstmordabsicht zurückzuführen ist, müssen die Ansprüche der Hinterbliebenen und Verletzten auf alle Fälle abgedeckt werden.
Die Sachschäden sind allerdings strittig.
Dr. Siegfried Gregg von der Grazer Wechselseitigen dazu,
Das heißt im konkreten Fall, nachdem es ja ein Todesopfer gibt, ist beim Todesopfer eine Hinterbliebenenversorgung vorzunehmen, so wie es eben der konkreten Einkommens- und Familiensituation des Gedöteten entspricht.
Bei den Verletzten und sonstigen Unfallopfern sind eben alle sonstigen Schadenersatzansprüche, die eben im Personenschaden vorgesehen sind, abzudecken.
Hier gibt es also keinen Unterschied,
ob der Fonds die Abdeckung übernimmt oder ein konkreter Kfz-Versicherer zuständig wäre.
Für die Sachschäden liegt laut Dr. Krieg keine eindeutige Regelung vor.
Vermutlich auch deswegen, weil der Gesetzgeber davon ausgegangen ist, dass in vielen Fällen meist ohne die seine Kasko-Versicherung greift.
Ein Selbstmörder verursacht einen tödlichen Unfall.
Wie sieht die Versicherungsseite aus?
Wir haben das von Franz Klinger vom Landesstudio Steiermark gehört.
Und jetzt kurz ins Ausland.
Im Osten Deutschlands hält ein Trend an, der dem gesellschaftlichen Klima eigentlich kein gutes Zeugnis ausstellt.
Nach wie vor gibt es nämlich viele Frauen, die sich sterilisieren lassen und das aus dem einzigen Grund heraus, weil sie Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Zwar hat sich die wirtschaftliche Lage in den deutschen Ostbundesländern seit dem Zusammenschluss gebessert, aber viele Frauen scheinen davon nicht allzu viel für ihre konkreten Lebensumstände zu merken.
Noch immer, so hört man, kann Schwangerschaft bedeuten, auf dem Arbeitsmarkt als Frau diskriminiert zu sein.
Und noch immer, so ist auch zu hören, gibt es tatsächlich Arbeitgeber, die so quasi die Unbedenklichkeitserklärung verlangen, sprich, die bewiesen haben wollen, dass die Frau, die sie anstellen, nicht schwanger werden kann.
Das heißt also, bitte Sterilisation gegen Arbeitsplatz.
Kurt Rammersdorfer dazu.
Der Trend, der sich schon seit der Wende abzeichnet, ist alarmierend, hat sich auch nicht angesichts der besseren Konjunkturdaten abgeschwächt.
Im Gegenteil.
Die Zahlen sind besorgniserregend.
Alleine im Bundesland Brandenburg haben sich die Sterilisationen um das Achtfache erhöht.
Im Zweijahresabstand.
Auch in Sachsen-Anhalt zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab.
Ähnlich die Lage wohl auch in den anderen neun Ländern.
Genaue statistische Daten liegen nicht vor, ein einheitlicher Trend allerdings sehr wohl.
Ein Trend, der den verantwortlichen Politikern Sorge bereitet.
Brandenburgs Sozialministerin Regina Hildebrandt.
In der jetzigen Situation der wirtschaftlichen Verunsicherung bei dem Kinderkrieg, grundsätzlich bei der Entscheidung für das Kind, spielt eine Rolle die Kalkulierbarkeit der finanziellen Lasten, die auf Familien mit Kindern zukommen.
Und in der Bundesrepublik Deutschland, wie in Westeuropa, sind Kinder das größte Armutsrisiko.
Und das ist Ende des 20.
Jahrhunderts in einem so relativ reichen Land doch immer noch, ist das für mich eine Katastrophe.
Wie eine Umfrage in Sachsen-Anhalt beweist, sind es vor allem wirtschaftliche Gründe wie Arbeitslosigkeit oder berufliche Gründe, die die Frauen zur Sterilisation bewegen.
Petra Praschke vom Deutschen Gewerkschaftsbund.
Auch wenn das mit diesen Sterilisationen vielleicht statistisch, es ist zwar ins Hundertsfache gestiegen, also in Magdeburg hat es wohl früher in der Stadt 80 oder in Sachsen-Anhalt 80 Sterilisationen gegeben, jetzt sind es wohl 8.000, 9.000 im Jahr, ohne dass das genau erfasst wird.
Also statistisch ist es natürlich schwer nachzuweisen, aber es ist ein Mittel, zu dem die Frauen greifen.
um praktisch für den Arbeitgeber mobiler zu sein.
Sie haben natürlich dann den Nachweis, gerade wenn es jüngere Frauen sind, die noch im gebärfähigen Alter sind, es sind ja Frauen zwischen 31 und 40, die sich mehrheitlich sterilisieren lassen, dass sie dann mobiler sind, freier verfügbar sind und auch wegen Kinderwunsches nicht ausfallen können.
Zu DDR-Zeiten war eine Schwangerschaft relativ unproblematisch, wenn die Frau sie wollte.
Eine Sterilisation war damals allerdings kaum möglich.
Heute ist es offensichtlich umgekehrt.
Bedenkt man, dass 75 Prozent aller Langzeitarbeitslosen im Osten Frauen sind, werden die Motive für den Eingriff verständlicher.
Eine Entwicklung, die auch im Bonner Familienministerium mit Nachdenklichkeit beobachtet wird.
Ministerin Claudia Nollte, die selbst aus dem Osten kommt.
Mich macht diese ansteigende Zahl der Sterilisation in neuen Bundesländern sehr betroffen.
Für mich ist das ein Zeichen der Verunsicherung, die die Frauen in neuen Bundesländern erfahren.
Und wir müssen dieser Verunsicherung ganz klar entgegenwirken.
Eile tut Not, denn die Geburtenrate in den neuen Ländern ist inzwischen die niedrigste der Welt.
Kein Wunder, dass in Brandenburg beispielsweise inzwischen eine Geburtenprämie ausgesetzt wurde.
Für jedes Neugeborene gibt es 1000 Mark bzw.
7000 Schilling vom Land.
Bitte Sterilisation gegen Arbeitsplatz.
Frauen im Osten Deutschlands, in den Ostbundesländern fühlen sich oft noch immer in diese entwürdigende Situation gedrängt.
Einen neuen Anlauf in Sachen Bosnien unternimmt wieder einmal die sogenannte Bosnien-Kontaktgruppe des Westens.
Zwar sind gerade erst an diesem Wochenende Gespräche des russischen Außenministers Kuzirev in Belgrad ergebnislos geblieben, die Vermittler aber wollen die Hoffnung nicht aufgeben, doch noch ihren jüngsten Plan den Serben schmackhaft machen zu können.
Man lockt mit der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Rest-Jugoslawien.
Bedingung dafür, zuvor müssen die Serben die Eigenstaatlichkeit Kroatiens und Bosniens anerkennen.
Für die Serben aber läuft es natürlich gerade umgekehrt.
Zuerst Aufhebung der Sanktionen, tönt es aus Belgrad, dann kann man weiter reden über Anerkennung.
Ein Auf-dem-Stand-Treten, also viel Hoffnung gibt es nicht, dass man in diesen Tagen einen Ausweg aus der Sackgasse findet.
Veronika Seyer zur Situation.
Eine letzte Chance nannte die Kontaktgruppe ihren jüngsten Vorschlag.
Der serbische Präsident Milosevic hat den Handel abgelehnt.
Für die Anerkennung Kroatiens und Bosniens
wurde in die Aufhebung der Sanktionen in Aussicht gestellt.
Bei den zweitägigen Gesprächen mit dem russischen Außenminister Kozyrev hat Milosevic den Spieß geradezu umgedreht.
Nur der Fall des UNO-Embargos könne den Friedensprozess weiterbringen.
Eine Bedingung, der sich die Kontaktgruppe nicht beugen wird.
Nur Russland macht sich stark für Serbiens Position.
Es habe alle Voraussetzungen erfüllt.
Milosevic sei auf den Weg des Friedens eingeschwenkt,
und habe trotzdem außer symbolischen Gästen keine Anerkennung gefunden, sagte Koseres gestern in Belgrad.
Auch nach dem Scheitern unternimmt die Kontakttruppe noch einen Versuch.
Der amerikanische Vertreter Robert Frazier wird heute mit Milošević zusammentreffen.
Ein Durchbruch ist dabei nicht zu erwarten, denn der neueste Vorschlag ist für Milošević unannehmbar.
Die Anerkennung Kroatiens und Bosniens wäre sein politisches Todesurteil, die Aufgabe des Plans eines Großserbien.
Der in Aussicht gestellte Preis, die Abschaffung der Sanktionen, wäre für Serbien eine wirtschaftliche Notwendigkeit.
Die Wirtschaft musste sich hier aber immer der Politik unterordnen.
Außerdem konnte Milošević die Sanktionen bisher zur Festigung seiner Macht und zur Bereicherung der Führungskrieg finanzieren.
Das einzige Druckmittel der Kontaktgruppe erweist sich also als eine stumpfe Waffe.
Der Plan Anerkennung gegen einen Wangostopp wird wie so viele Vorgänger in einer Schublade verschwinden bis zur nächsten, letzten Chance.
Veronika Seier hat berichtet, es sei ein neuer Anlauf der Bosnien-Kontaktgruppe.
Vor rund drei Jahren ist die von der damaligen Sowjetunion eingesetzte kommunistische Regierung in Afghanistan zusammengebrochen.
Seither tobt in dem Land ein erbittert geführter Bürgerkrieg zwischen mehreren muslimischen Milizen.
Lokale Machthaber kontrollieren einzelne Provinzen.
Fast scheint es, als wäre Afghanistan kein einheitlicher Staat mehr, sondern ein loses Gebilde unabhängiger Fürstentümer.
Die UNO bemüht sich seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen den einzelnen Milizen zu vermitteln.
Und nun liegt auch ein neuer Friedensplan der Vereinten Nationen vor.
Eine Übergangsregierung soll für Afghanistan geschaffen werden.
Jede der Milizen soll einen Vertreter in diese Regierung entsenden.
Seit Freitag ist auch der UNO-Gesandte Mahmoud Mestiri in Afghanistan, um mit den einzelnen Milizenführern über die letzten Details dieses Friedensplans zu verhandeln.
Doch seine Bemühungen könnten vergeben sein.
Seit einigen Monaten gibt es in Afghanistan nämlich eine neue Gruppierung, die Taliban.
Diese hauptsächlich aus islamischen Studenten gebildete Militärgruppe hat in den letzten Monaten fast ein Drittel des Landes erobert und legt sich nun gegen den Friedensplan der UNO quer, wie Johannes von Donani berichtet.
Es sind entscheidende Stunden in Kabul.
Heute soll Präsident Rabbani zurücktreten, um einem nationalen Versöhnungsrat Platz zu machen und zu Afghanistan nach 16 Jahren Krieg eine neue Chance für einen dauerhaften Frieden zu geben.
Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen und dem Sturz der kommunistischen Regierung vor knapp drei Jahren brachen die alten Feindschaften wieder auf.
Seitdem haben die islamischen Mujahedin im Namen Gottes gegeneinander Krieg geführt.
und ihr Land in weitaus größerem Umfang verwüstet, als die Rote Armee dies in zehn Kriegsjahren zuvor zustande brachte.
Afghanistans Hauptstadt ist heute weitgehend zerstört.
In den letzten drei Jahren sind rund 25.000 Menschen getötet worden.
Hunderttausende leben wieder in Flüchtlingslagern.
Der UN-Abgesandte Mahmoud Massidi glaubt, dass die Afghanen den Krieg nun so sehr leid haben, dass diesmal Frieden möglich wird.
Sein Plan sieht eine Übergangsregierung vor, an der alle politischen Fraktionen beteiligt sein sollen.
Doch die Afghanen sind zu Recht skeptisch.
Unmittelbar nach dem Sturz der kommunistischen Regierung hatte es einen ähnlichen Versuch schon einmal gegeben und dieser scheiterte.
Und es gibt einen neuen Spieler im afghanischen Machtpoker.
Die islamische Studentengruppe Taliban ist seit Monaten auf dem militärischen Vormarsch.
Die Studenten haben den Krieg satt.
Die wollen die verfeindeten Mujahedin von der Macht vertreiben.
Die ehemaligen Friedenskämpfer seien heute das Problem, sagen die Anführer von Tabernal.
Sie könnten daher nicht Teil der Lösung sein.
Und rundweg lehnen die Studenten die Forderung von Präsident Rabbani ab, sich dem Nationalen Versöhnungsrat anzuschließen.
Doch dies hat Rabbani wiederum als Bedingung für seinen heutigen Rücktritt genannt.
Zur Situation in Afghanistan war das ein Hintergrundbericht von Johannes von Donani.
Es war ein blutiges Chaos, in dem Somalia 1992 unterzugehen drohte.
Die verfeindeten Milizen lieferten einander einen gnadenlosen Machtkampf.
Die gleichzeitig herrschende Türe machte das Leid der Bevölkerung unerträglich.
Hunderttausende Menschen standen damals vor dem Hungertod.
Die USA wollten in dieser Situation nicht länger zusehen.
Im Auftrag der Vereinten Nationen sandte die amerikanische Regierung tausende Soldaten in das ostafrikanische Land, um die Bevölkerung notdürftig zu versorgen.
Doch die Intervention schlug fehl.
Die ausländischen Soldaten wurden in den Kampf der somalischen Clans hineingezogen.
Und die Lage wurde auch nicht besser, als sich die Amerikaner zurückzogen und durch eine multinationale Truppe ersetzt wurden.
Die Vereinten Nationen kapitulierten bald an der Realität Somalias.
Anfang März soll nun die Aktion in diesem afrikanischen Land endgültig beendet werden.
Die letzten Vorbereitungen für den Abzug sind bereits im Gang, Peter Klunkert berichtet.
Der Sprecher der UNOSOM, George Bennett, hat gestern in Mogadischu genauere Daten für den Rückzug der UN-Blauhelme bekannt gegeben.
Danach wird die Operation der Vereinten Nationen in Somalia Ende Februar, spätestens aber in den ersten Märztagen beendet sein.
Schon ab kommenden Donnerstag wird der Flughafen für alle Nicht-UN-Flüge gesperrt sein.
Einen Tag später, am 24.
Februar, wird man zum letzten Mal Personen ausfliegen, die nicht zum Mitarbeiterstaat der Vereinten Nationen gehören.
Vier Tage danach wird der Flughafen ganz geschlossen.
Dann werden Spezialisten die Radar- und Flugkontrollgeräte ausbauen und sicherstellen.
Nach Auskunft von Bennett sollen sie dann später einer Betreibergesellschaft oder einer möglichen neuen Regierung in Somalia zurückgegeben werden.
Wie aus zuverlässigen Quellen hier in Mogadischu weiter zu erfahren ist, soll die alliierte Aktion United Shield, Vereinigtes Schild, unmittelbar nach Schließung des Flughafens anlaufen.
Die Operation, an der sich sechs Nationen beteiligen und die unter amerikanischem Oberkommando steht, soll sehr konzentriert durchgeführt und nicht länger als ein Tag dauern.
2600 amerikanische Marinesoldaten
die von 500 Kameraden aus Italien unterstützt werden, bilden am Boden das Sicherheitsschild, unter dem die letzten UN-Blauhelme das Land am Afrikanischen Horn verlassen werden.
Aus der Luft wird der Rückzug durch stark bewaffnete Kampfhubschrauber abgesichert sein.
Zudem werden auf einer Flotte von 18 Schiffen noch über 7000 Mann in Reserve liegen.
Viele Soldaten der Vereinten Nationen, da noch an Bord der Schiffe gehen, kann im Augenblick nicht genau gesagt werden, da täglich Kontingente ausfliegen.
Erst gestern Morgen startete ein Großraumflugzeug mit über 300 ägyptischen Soldaten an Bord in Richtung Heimat.
Alle dann noch in Somalia befindlichen UN-Blauhelme haben sich ab dem kommenden Samstag in einem nach außen inhermetisch abgesicherten Bereich an den Strand zum Indischen Ozean zurückgezogen.
Von hier aus werden sie dann samt ihrer Ausrüstung nach und nach evakuiert.
Die letzte Einheit der UNOSOM, die Somalia verlassen wird, ist eine pakistanische Panzerbrigade.
Für diesen Augenblick laufen in den letzten Rückzugsgebieten der UN-Blauhelme im Hafen und Flughafen die Vorbereitung präzise und nach Plan ab.
Schiffe werden beladen, andere Ausrüstungsgegenstände für den schnellen Abtransport vorbereitet.
Währenddessen ist Süd-Mogadischu, Sitz des um die Macht kämpfenden Warlord Mohamed Faraedid, vergleichsweise ruhig.
Ab und an sind Maschinengewehrsalven zu hören, die man jedoch nicht in ihren Auswirkungen einschätzen kann.
Die UNO zieht sich mit ihren multinationalen Truppen aus Somalia zurück, Peter Klunkert hat berichtet.
Und jetzt zurück nach Europa.
Im Herbst des Vorjahres ist in Nordirland Wirklichkeit geworden, was jahrzehntelang eigentlich niemand zu hoffen gewagt hatte.
Die katholisch-republikanische Terrororganisation IAA erklärte einen Waffenstillstand, dem sich kurz darauf auch die protestantischen Terrorgruppen anschlossen.
Der Friedensprozess geht seither allerdings nur sehr zäh voran.
Die geplanten Verhandlungen zwischen den nordirischen Parteien sind bis jetzt nicht zustande gekommen.
Großbritannien und Irland arbeiten seit Monaten an einem Dokument, das als Grundlage für Gespräche über die politische Zukunft Nordirlands dienen soll, stoßen damit aber vor allem bei der protestantischen Mehrheit in der Provinz auf großes Misstrauen.
Vorgestellt werden soll dieses Dokument in den kommenden Tagen.
Was bis jetzt schon zu erfahren war, darüber berichtet jetzt Brigitte Fuchs aus London.
Mit einem Telefonat zwischen dem britischen Premierminister John Major und dem irischen Regierungschef John Bruton soll heute der Inhalt jenes Dokuments besiegelt werden, in dem die Rahmensbestimmungen für die Zukunft der Krisenprovinz Nordirland festgelegt werden.
Dieses Dokument, das in den letzten zwei Jahren vom Beamten der Regierungen in London und in Dublin ausgehandelt wurde, soll noch in dieser Woche veröffentlicht werden und die Grundlage für Allparteiengespräche in Belfast darstellen.
Die bisher durchgesickerten Punkte des Rahmenabkommens sehen gemeinsame Institutionen der Republik Irlands und Nordirlands zur Förderung der Wirtschaft und des Fremdenverkehrs sowie ein neu zu wählendes, autonomes Parlament für Alster mit Sitz in Belfast vor.
Dieses Nordirland-Parlament wäre die erste direkt gewählte politische Vertretung Nordirlands, seit Großbritannien vor 20 Jahren die Verwaltung Alsters von London aus eingeführt hatte.
Noch nicht ganz geklärt ist, in welcher Form die Republik Irland ihre Verfassung ändern wird, in der in Artikel 2 und 3 der Anspruch Dublins auf das Territorium Alsters festgeschrieben ist.
Einen Verzicht auf diesen Gebetsanspruch hatte die protestantische Mehrheit in Alster immer als Voraussetzung für Gespräche mit der Republik Irland genannt.
Die wahrscheinlichste Variante ist, dass Dublin ein Referendum über diesen Punkt abhalten wird.
Der Begriff Gebetsanspruch soll mit einer für Großbritannien und die nordirischen Protestanten
akzeptableren Formulierung ersetzt werden, wonach die Wiedervereinigung der geteilten Insel zwar angestrebt, aber nicht mehr ausdrücklich als staatliche Zielsetzung gefordert wird.
Großbritannien wird im Gegenzug ein Gesetz aus dem Jahre 1920 reformieren, in dem die Provinz Alster als unverrückbarer Bestandteil des Vereinigten Königsreichs bezeichnet wird.
Stattdessen soll es in Zukunft heißen, Nordirland bleibt Bestandteil des United Kingdom, solange dies von der Bevölkerung Alsters gewünscht wird.
Noch vor der, wie gesagt, für diese Woche erwarteten Veröffentlichung des britisch-irischen Rahmendokuments wurde vor allem von protestantischer Seite massive Kritik an den Vereinbarungen laut.
Die protestantischen Unionisten, die weiterhin Bürger des Vereinigten Königsreichs bleiben wollen, fürchten nämlich, dass damit die Voraussetzungen für eine irische Wiedervereinigung geschaffen werden.
Sie wollen daher in den nächsten Tagen einen Alternativplan für die künftige Verwaltung Nordirlands vorlegen.
Ein Plan, der Dublin keinerlei Mitspracherecht für Ulster einräumt.
Und auch für Sinn Fein, die nach Verkündigung des Waffenstillstands durch die IAA im vergangenen Sommer, seit kurzem erstmals direkt mit der Londoner Regierung verhandelt,
gibt es Kritikpunkte an dem Rahmendokument.
Denn Sinn Fein hat ihre Forderung, dass am Ende des Friedensprozesses in jedem Fall eine Vereinigung als das mit der Republik Irland stehen muss, bisher nicht aufgegeben.
Die Verhaftung von sechs führenden Sinn Fein-Politikern heute Vormittag im Belfast wird von den nordirischen Katholiken als Provokation und als empfindliche Störung des Friedensprozesses bezeichnet.
Für die Bevölkerung der Krisenprovinz haben Waffenstillstand und Friedensverhandlungen aber bereits jetzt erhebliche Vorteile gebracht.
Denn die letzten sieben terrorfreien Monate haben nicht nur die Lebensqualität jedes Einzelnen erheblich erhöht, sondern sich auch bereits als Friedensdividende in der Form massiver ausländischer Wirtschaftsinvestitionen in Nordirland niedergeschlagen.
Er läuft zäh, der Friedensprozess im Nordirland, aber wie wir von Brigitte Fuchs auch gehört haben, für die Menschen hat er doch Greifbares in ihrer konkreten Situation gebracht.
Und nicht zuletzt dort, wo sie es auch wirklich brauchen, nämlich in der Wirtschaft.
Brigitte Fuchs war das aus London.
Und im nächsten Beitrag geht es jetzt um Antisemitismus im Baltikum, ein scheußliches Phänomen, das leider Tradition hat und nun auch wieder akut wird.
Während des Zweiten Weltkriegs sind in den deutsch besetzten baltischen Staaten etwa 200.000 Juden ermordet worden.
Unter den Mördern waren auch Balten.
Zu Sowjetzeiten ist der Antisemitismus totgeschwiegen worden, aber heute ist er in den drei jungen Ländern Estland, Lettland und Litauen wieder neu aufgeflammt.
Albrecht Winter beginnt seinen Bericht über die neuen antisemitischen Tendenzen in Lettland mit einer Rückblende auf die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs.
Ja, ich bin geflüchtet aus der Kolonne vor den Augen der SS-Bewacher und die waren so
erstaunt und höchstwahrscheinlich empört über diese jüdische Frechheit am helllichten Tage aus einer Sträflingskolonne in einer Sträflingsjacke vor den Augen der Bewacher so einfach aus der Kolonne heraus über dem Graben zu springen und dem Wald zuzustreben, dass sie in ihrer deutschen Pünktlichkeit vorher noch Halt gerufen haben.
Da haben sie auch gleichzeitig düllig geschossen.
Es wird vielleicht manchen deutschen Mann nicht behagen, die haben schlecht geschossen.
Da bin ich nun da.
Als die russischen Soldaten sich 1943 der lettischen Hauptstadt Riga näherten, lösten die Deutschen das dortige Konzentrationslager Kaiserwald auf und brachten die Häftlinge auf einem langen Marsch in Lager auf deutschem Boden.
Damals nutzte der lettische Jude Margers Westermanis die Gelegenheit zur Flucht.
Heute ist Margas Westermanis Historiker und Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums in Riga und versucht, die Ereignisse von damals aufzuklären.
Dabei stößt er auch auf Tabuthemen.
Zum Beispiel wird immer noch gern verschwiegen, so Westermanis, dass es eigene lettische Einheiten der SS gegeben hat, die auch ohne deutschen Befehl in den KZs Juden erschossen hätten.
Es konnte nicht befohlen werden.
Die Leute gehörten zum Selbstschutz.
Sie waren in keiner deutschen militärischen Struktur.
Man konnte ihnen keine direkten Befehle aufzwingen.
Man konnte sie animieren, konnte sie aufmuntern und das geschah bestimmt.
Dass sie dann innerlich schon dazu bereit waren, dass sie bloß auf so eine Aufmunterung gewartet haben.
Das liegt auf der Hand.
Nach dem Krieg wurde diese Mitschuld unter den Teppich gekehrt.
Doch das Schweigen über diese Ereignisse rächt sich heute.
Denn seit Lettland vor drei Jahren unabhängig wurde, beginnen auch alte antisemitische Vorurteile wieder aufzuleben.
So wird zum Beispiel den Juden in Lettland in einigen Zeitungen heute vorgeworfen, sie würden gemeinsam mit den ungeliebten Russen gegen den jungen lettischen Staat agieren.
Und kürzlich kam es sogar im Parlament zu einer anti-jüdischen Demonstration, die der jüdische Politiker Mavrik Wulfsson miterlebt hat.
dass bei einer Abstimmung im Parlament für oder gegen die Bildung einer rechtsradikalen Regierung die Anhänger der Rechtsradikalen gegen das einzige jüdische Parlamentsmitglied, Frau Ruta Mariasch, handgreiflich wurden und in den Händen dieser Leute Plakate mit der Forderung, Juden nach Israel zu sehen waren.
Dieser offene Antisemitismus ist allerdings nur in einer kleinen politischen Gruppe fest verwurzelt.
Sorge macht aber die Tatsache, dass Lettland in einer wirtschaftlichen Krise steckt und die Arbeitslosigkeit zunimmt.
In Verbindung mit der Geschichte, befürchtet der Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums in Riga, könne hier leicht ein gefährlicher Nährboden für anti-jüdische Stimmung entstehen.
Magers Westermanis.
Es gibt einen latenten, wie so ziemlich überall, Antisemitismus.
Teilweise tradierte er aus der Vergangenheit.
Teilweise stammt er aus einer schrecklichen Verbitterung.
Und irgendwo, ich denke, in sehr großem Maße, aus schlechtem Gewissen, aus unterdrückten Schuldbewusstsein.
Und Westermannes ist davon überzeugt, dass man diese antisemitischen Tendenzen vor allem dann bekämpfen kann, wenn man den Mut aufbringt, die eigene Rolle bei den Ereignissen während des Zweiten Weltkriegs endlich aufzuarbeiten.
Phänomen und Problem Antisemitismus im Baltikum, ein Beitrag war das von Albrecht Winter.
Und jetzt drei Minuten vor drei Viertel eins im Mittagsschanal zurück wieder nach Österreich.
Was bisher nur wenige Wissenschaftler zu Gesicht bekommen haben, wird nun der Allgemeinheit zugänglich.
Die Nationalen Bibliothek hat heute die erste CD präsentiert, mit der jeder eine virtuelle Zeitreise durch die Schätze der Bibliothek machen kann.
Sie wissen nicht genau, was er sich darunter vorstellen soll, hören Sie mehr von Edith Bachkönig.
Was man braucht ist ein Fernseher und ein CD-i-Player um rund 7000 Schilling.
Damit kann sich jeder in die multimediale Nationalbibliothek einklinken.
Interaktiv kann jeder seine Reise durch die Zeit selbst gestalten.
Dann kann man durch den Prunksaal der Bibliothek schweben und sich die Fresken näher ansehen, man kann sich Stücke auf alten Musikinstrumenten anhören oder man schaut sich mit den Augen Kaiser Karls VI.
die Welt des 18.
Jahrhunderts an.
Der CDI-Projektleiter Hans Petscher sagt, das gesamte Team der Nationalbibliothek hat ein Jahr lang an der CDI gearbeitet.
Wir haben im Prunksaal den größten barocken Lesesaal der Welt und wir haben diesen barocken Lesesaal am Computer nachbauen lassen in 3D und mit realistischer Textur versehen und den Kaiser Karl VI., den Erbauer der Bibliothek, der in der Mitte steht, auch nachbauen lassen als Computerfigur.
Ein Universitätsinstitut hat ein halbes Jahr daran gearbeitet und aus diesen Daten haben wir zusammen mit einem Filmregisseur und den Computerspezialisten und einem Drehbuch eine Animation gerechnet.
Diese Animation beinhaltet eben einen Besuch des Kaisers in der Bibliothek, der sich durch die Bibliothek bewegt und die Bibliothek anschaut.
Wir haben die besonderen Schätze der Nationalbibliothek, die wir hier haben, multimedial aufbereitet.
Aus dem Mittelalter das Evangeliar des Johannes von Tropper aus dem Jahre 1368, der älteste gesicherte Kodex der Bibliothek, aber auch die Schätze aus den Handschriften Schatzkönig Wenzels aus Prag und vor allem die wunderbaren Handschriften aus dem Besitz Kaiser Maximilians.
Handschriften aus Burgund, aus Italien, aber auch historiografische Werke, die er selbst in Auftrag gegeben hat.
Bücher, die der Normalverbraucher niemals zu sehen bekommt, werden durch die CDI für alle zugänglich.
Etwa das Lesebuch Maximilian III., von dem es nur ein Exemplar auf der ganzen Welt gibt, wie der Generaldirektor der österreichischen Nationalbibliothek Hans Marte sagt.
Der Antrieb dieses ganzen Unternehmens, der großen Unternehmen, waren zwei Dinge, ein Unbehagen und eine Lust.
Das Unbehagen besteht darin,
Dass wir hier Riesensammlungen haben, wir sind eine der bedeutendsten Bibliotheken der Welt, nur außer ein paar Wissenschaftler und außer ein paar Sponsoren, die wir mal in einem Kodex blättern lassen können oder denen wir Mozart's Requiem vorsetzen können, sieht das Ganze niemand.
Das heißt, das Volk zahlt hier Steuern für eine große Institution, hat aber nichts davon.
Ab Mitte Oktober ist die CDI der Nationalbibliothek auf dem Markt erhältlich.
Was sie kosten wird, steht noch nicht fest.
Prinzipiell aber eine faszinierende Sache, wenn wir diesen Beitrag von Edith Bachkönig gehört haben.
In Salzburg hat heute Karl Habsburg einen neuen Anlauf unternommen, um in der Politik Fuß zu fassen.
Der Kaiserenkel hat sich nämlich einem Hering gestellt, einem Hering, in dem die ÖVP in Salzburg heute Vormittag jenen Kandidaten bestimmt, der voraussichtlich im Frühjahr 1996 ihr Mann für die Wahlen zum Europaparlament sein soll.
Bei diesem Hearing hatte Karl Habsburg allerdings starke Gegner.
Zum einen den Büroschef von Landeshauptmann Hans Katzstaller, Andreas Kiefer, und zum anderen, als dritten Kandidaten mit Außenseiterchancen, den langjährigen Salzburger Gemeinderat und Agrarfachmann Karl Mayer.
Ob sich Karl Habsburg durchsetzen konnte?
Mein Kollege Karl Kern meldet sich aus dem Studio Salzburg und weiß die Antwort.
Karl Habsburg hat sich durchgesetzt.
Die Abstimmung im Parteivorstand der Salzburger ÖVP war allerdings mehr als knapp.
Von den 22 abgegebenen Stimmen kamen 10 auf Karl Habsburg, 3 nur auf Katztaler Sekretär Andreas Kiefer, 9 allerdings auf den dritten im Bunde, auf den als Außenseiter gestatteten Karl Mayer.
Warum sich Habsburg aber letztendlich doch durchgesetzt hat, beantwortet Salzburgs Landesparteichef Hans Katztaler so.
Es geht also darum, nicht nur ein Europa der ökonomischen Stärke und der ökologischen Sensibilität zu schaffen, sondern auch ein Europa der Werte.
Europa als eine Wertegemeinschaft.
Die Werte, die sich aus unserer reichen Tradition, aus der europäischen Tradition, aus der christlichen Tradition ergeben.
Und Karl Habsburg sei natürlich auch ein Kandidat, der Wählerstimmen bringe, wenn ihn denn die BundesöVP auch an wählbare Stelle auf der österreichweiten Liste dann setzt.
Eine BundesöVP, eine Partei übrigens, der Karl Habsburg auch weiterhin nicht beitreten will.
Ich glaube, dass es aber auch ein besonderes Zeichen der Offenheit der ÖVP ist, dass sie in der Lage ist, sich für einen Kandidaten zu entscheiden, der nicht angehört.
Ich weiß, dass andere Parteien das nicht können.
Dass er allerdings politisch sehr wohl bei der ÖVP angesiedelt ist, daraus macht Karl Habsburg keinen Hehl.
Ich bin ein Christ und ich bin ein bekennender Katholik und ich bin sicherlich auch ein Wertkonservativer.
Ich stehe für Werte dar und werde selbstverständlich versuchen, diese auch entsprechend einzubringen.
Ich glaube, dass das dem Land Salzburg angemessen ist, dass es mich hier auch für das Beste sorgen wird.
Karl Habsburg, er hat es also geschafft, Kandidat der Salzburger ÖVP für die Wahl zum Europaparlament dann 1996.
Und an dieser Stelle, drei Minuten nach dreiviertel eins, ein Hinweis auf eine Sendung, auf unsere Sendung heute Abend, Journal Panorama, Sie wissen, circa 18.20, Österreich eins.
Das Thema, eine vom Sparpaket betroffene Frau.
Vergangene Woche hatte der Finanzminister nach langen Mühen doch das Budget für das laufende Jahr vorgelegt.
Im März noch wird es im Nationalrat debattiert und danach beschlossen.
Aber bei all diesen Stellungnahmen zu Defizit und Sparpaket kam und kommt wie üblich eine Gruppe kaum zu Wort, nämlich die tatsächlich Betroffenen.
Mein Kollege Manfred Steinhuber hat nun mit einer Frau gesprochen, die aus ihrer Position heraus eine Menge zur laufenden Sozialdebatte zu sagen hat.
Wie gesagt, für unser heutiges Schanal Panorama mit dem Titel, die Frühpensionistin Ulrike P. erzählt.
Ein Beitrag zur Budgetdiskussion.
Und jetzt Kultur-Mittagsschanal.
Er ist der beste Garant für ausverkaufte Häuser, Placido Domingo, zur Zeit an der Wiener Staatsoper als Johannes in Erodiard und als Dirigent von AIDA zu erleben.
Seit Jahren nimmt der weltreisende Tenor Anteil an menschlichen und politischen Problemen unserer Zeit.
Und gestern hat er sich erstmals auch dazu geäußert.
Susanne Bruckner hat mit ihm gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
Mit den italienischen Helden Nottello, Rodolfo oder André Genier wurde er berühmt.
Vor zehn Jahren dann die Erweiterung seines Fachsympathien wie Longrin, Parsifal oder Johannes.
Was für Placido Domingo nicht nur stimmliche Veränderung bedeutete, sondern auch so etwas wie ein Bekenntnis zum Glauben ist.
Anders als vor zehn Jahren, als die Probleme vorwiegend ökologischer Natur waren, als Placido Domingo in Mexiko nach Erdbebenopfern suchte, geht es heute in erster Linie um politische und gesellschaftliche Veränderungen.
Um Rassendiskriminierung, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit.
Weltweite Tendenzen, von denen auch die Kunst und ihre Protagonisten betroffen sind.
Wir haben große Probleme auf der ganzen Welt.
Natürlich sieht jeder seine Probleme nahe.
Wir haben auf der ganzen Welt große Probleme und natürlich sieht jeder nur die vor der eigenen Haustür.
Aber sie sind überall, in Italien, in Spanien, in Mexiko, wohin sie schauen.
Österreich hat Glück, so ein kleines Land mit verhältnismäßig kleinen Problemen zu sein.
Nicht, dass es hier gar keine gäbe.
Österreich grenzt an viele Staaten, in denen zurzeit große politische und gesellschaftliche Veränderungen vor sich gehen.
Da muss es ja zwangsläufig zu Problemen kommen.
Aber ich hoffe, dass man mit der Zeit eine Lösung finden wird, den Terrorismus zu stoppen.
Vor zehn Jahren gab es zum ersten Mal Spekulationen, Domingo schlage einen neuen Weg ein.
Ich wurde damals gefragt, ob ich mich politisch engagieren wolle.
Als mir angeboten wurde, für das Amt des Bürgermeisters von Madrid zu kandidieren, hielt ich das zunächst für einen Scherz.
Die Aufgabe ist ja interessant, aber ich hätte nach Madrid zurückkehren
und dort mindestens fünf Jahre leben müssen.
Mit dem Singen wäre es aus zeitlichen Gründen vorbei gewesen.
Nein, es ist viel besser so, wie es jetzt ist.
Künstler sollen nicht politisch sein.
Wir haben die Aufgabe, Menschen glücklich zu machen.
Ich bekenne mich weder zu einer politischen Partei noch zu irgendwelchen Tendenzen.
Wir leben in einer schwierigen Zeit, die von Ehrgeiz und Dummheit dominiert wird.
Da gibt es viele, die sich zurücklehnen und den Kriegen zusehen.
Die sollten sich einmal vorstellen, dass es ihr Kind ist, das da an die Front muss.
Dann würde es ganz rasch keine Kriege mehr geben.
Hoffentlich schließt sich der Kreis eines Tages zum Besseren.
Soon we'll have to go to war.
If everybody will think that way, I don't think it will be any war.
And I hope that it will disappear soon.
Maybe the circle will close soon.
Seit 1985 ist Domingo musikalischer Berater der Oper in Los Angeles und seit kurzem ist er auch designierter Musikdirektor der Washington Opera, was dabei keinerlei Einschränkung seiner aktiven Laufbahn bedeutet.
Bis Ende des Monats ist er in Wien noch zweimal als Johannes an der Staatsoper zu sehen.
Sein nächstes Open-Air-Konzert findet ebenfalls in Österreich statt, im Innsbrucker Berg-Isl-Stadion, wo er am 4.
August
für rund 12.000 Menschen Lieder, Arienduette und Sarasuelas singen wird.
Sehen Sie, die Opernvorstellungen sind immer ausverkauft und hier kann man einmal mehr Menschen erreichen als in den einzigen Vorstellungen.
Es wäre für mich zum Beispiel nicht möglich, 10 bis 12 Vorstellungen rund um Innsbruck zu geben, mit denen ich auch rund 12.000 Menschen erreichen könnte.
So ein Opernkonzert ist eine gute Möglichkeit, möglichst viele Menschen auf einmal zu erreichen.
Placido Domingo
eine Konditorei in Hitzing, das heißt überfallen.
Er ist hineingerannt, hat auf einen Rechtsanwalt gefeuert, den Mann schwer verletzt.
Ein Polizist, der ebenfalls in der Konditorei war, zufällig in der Konditorei war, hat die Verfolgung nach dem Täter aufgenommen mit dem Auto.
Dieser Polizist ist dann von dem Amok-Schützen ebenfalls erschossen worden.
Im Nebenstudio bei mir jetzt mein Kollege Christian Pani.
Die Frage, gibt es etwas Neues, weiß man was Neues?
Nein, die Polizeiarbeit konzentriert sich zurzeit auf die Gegend um die Beckmanngasse im 14.
Bezirk.
Dort wurde das Fluchtauto gefunden, schräg abgestellt, für Kriminalisten ein Hinweis, dass der Wagen schnell fluchtartig verlassen wurde.
Die Gegend ist relativ unübersichtlich, aber die Polizei vermutet, dass der Attentäter noch immer dort ist.
Die Anrainer in der Beckmanngasse haben aber nichts Außergewöhnliches bemerkt.
Das erste schwer verletzter Opfer, das ist jetzt bekannt, ist ein 51 Jahre alter Anwalt.
Aus einer Kanzlei im 1.
Bezirk.
Der Anwalt wird derzeit operiert und der getötete Polizist war 45 Jahre alt.
Der Kriminalbeamte arbeitete im Bezirkspolizeikommissariat Wering und er hinterlässt eine Frau und mehrere Kinder.
Aber über das Motiv der Tat weiß man auch bis jetzt noch gar nichts?
Nein, das weiß man jetzt noch nicht.
Es wird aber derzeit untersucht, ob der Anwalt vielleicht von einem seiner Klienten angeschossen wurde.
Bestätigt wird das bei der Polizei aber noch nicht.
Christian Pane, danke für diese letzten Informationen.
Wir schließen mit dem Wetterbericht ganz kurz.
Wechseln bewölkt heute, vor allem im Süden sonnig, im Donauraum und im Wiener Becken.
Einblendung: Regina Hildebrandt, Sozialministerin Brandenburg, Petra Braschke, deutscher Gewerkschaftsbund, Claudia Nolte, Familienministerin. Aus Angst vor Arbeitsplatzverlust lassen sich viele Frauen sterilisieren, viele Arbeitgeber verlangen eine Bestätigung über die Sterilisation, um sicher zu gehen, dass die Frau die sie anstellen, nicht schwanger werden kann. So sind die Frauen für den Arbeitgeber flexibler und wähnen sich besser vor Arbeitsplatzverlust geschützt. Die Geburtenrate in den neuen Bundesländern ist inzwischen die niedrigste der Welt.
Mitwirkende:
Rammerstofer, Kurt [Gestaltung]
, Hildebrandt, Regine [Interviewte/r]
, Braschke, Petra [Interviewte/r]
, Nolte, Claudia [Interviewte/r]
Datum:
1995.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Medizin
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Frauen
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Familie
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Sexualität
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Arbeitsbedingungen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Eine Übergangsregierung soll im Land für Frieden sorgen. Die Taliban, eine islamistische Militärgruppe hat jedoch bereits ein Drittel des Landes erobert und legt sich gegen den Friedensplan quer
Mitwirkende:
Dohnanyi, Johannes von [Gestaltung]
Datum:
1995.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Terror
;
Religion
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Margers Vestermanis, lettischer Holocaustüberlebender, Mavrik Vulfson, Politiker. Diskussion über Kollaboration der Letten beim Holocaust während des Zweiten Weltkrieges. Allzu gerne wird in Lettland vergessen, dass es während des Krieges eigene lettische SS-Einheiten gab, die in KZs Häftlinge bewachten sowie Massenerschießungen durchführten. Im Kommunismus wurden diese Ereignisse unter den Teppich gekehrt. Seit der Unabhängigkeit wird den Juden gemeinsam mit den Russen unterstellt, sie würden dem jungen lettischen Staat schaden wollen.
Mitwirkende:
Winter, Albrecht [Gestaltung]
, Vestermanis, Margers [Interviewte/r]
, Vulfson, Mavrik [Interviewte/r]
Datum:
1995.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Zweiter Weltkrieg
;
Völkermord und Holocaust
;
Rassismus
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Soziales
;
Religion
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten