Mittagsjournal 1995.02.23

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Willkommen zur ausführlichen Mittagsinformation von Österreich1.
    Redakteur im Studio ist Wolfgang Wittmann und das sind einige der geplanten Themen.
    Der Landesverteidigungsrat befasst sich mit dem geplanten Kauf eines Radarsystems für das Bundesheer.
    Kosten 1,3 Milliarden Schilling.
    Heute Abend ist Opernball.
    Wir bringen eine ausführliche Vorschau nicht nur zum Streitfall Rollstuhlfahrer am Opernball.
    Heeres-Hubschrauber-Skandal auch in Belgien mit hochrangigen Verdächtigen.
    In Russland ist heute Tag der Armee.
    Eine Armee, die tief in der Krise steckt, nicht erst seit Tschetschenien.
    Ex-Jugoslawien beendet den Kult um Tito.
    Das Mausoleum des Partisanenführers und Jugoslawien-Gründers in Belgrad wird abgerissen.
    Wissenschaft, neue technische Frühwarnsysteme für Herzkranke.
    Streitfall Phosphate in Waschmitteln.
    Die Industrie sagt, Phosphate sind nicht so umweltschädlich wie bisher angenommen.
    Umweltschützer sagen, Phosphate schaden doch.
    Kultur, ein Interview mit der Sängerin Birgit Nilsen, sie ist übrigens einer der Opernball-Star-Gäste.
    Außerdem im Mittagsjournal ein Nachruf auf Elfi Althoff-Jakobi, die verstorbene Gründerin des österreichischen Nationalzirkus.
    Soweit unsere mittägliche Themen-Menü-Karte serviert wird nach dem folgenden Nachrichtenüberblick, verfasst von Christian Teiretzbacher, es liest Karl Berger.
    Österreich.
    Die mobilen Radargeräte für das Bundesheer werden bei der französischen Firma Thomson gekauft.
    Der Landesverteidigungsrat hat am Vormittag die Grundsatzentscheidung von Verteidigungsminister Fasslaben für den Ankauf des französischen Produktes und gegen den schwedischen Konkurrenten Ericsson Schrag zur Kenntnis genommen.
    Fasslaben will 22 mobile Radargeräte im Gesamtwert von 1,3 Milliarden Schilling ankaufen.
    Jetzt muss er mit Finanzminister Latsina Gespräche über die Finanzierung führen.
    Das könnte den Ankauf noch verzögern.
    Mit der Beschaffung der Radargeräte für das Bundesheer befasst sich zur Stunde auch der Verteidigungsausschuss des Nationalrates.
    In Wien findet heute das gesellschaftliche Ereignis des Jahres statt.
    Um 22 Uhr öffnet Bundespräsident Klestil den 44.
    Opernball.
    Die wohl prominentesten Teilnehmerinnen sind die Schauspielerinnen Sophia Loren und Shirley MacLean.
    Teilnehmen wird auch die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Heidelmayr.
    Sie wird die Eröffnung von der Mittelloge aus verfolgen, dann wird sie mit ihrem Rollstuhl an einem Tisch auf der Ebene des ersten Ranges Platz nehmen können.
    Am Opernball 1996 werden dann nach Angaben der Bundestheater bis zu drei Rollstuhlfahrer teilnehmen dürfen.
    Frankreich, USA.
    Eine Spionageaffäre hat zu schweren diplomatischen Verstimmungen zwischen Paris und Washington geführt.
    Frankreich hat vier amerikanische Diplomaten und einen Mitarbeiter der Botschaft in Paris aufgefordert, das Land zu verlassen.
    Die fünf Amerikaner werden der Rüstungs- und Industriespionage im Auftrag des Geheimdienstes CIA verdächtigt.
    Einer der fünf ist angeblich Chef des CIA-Büros in Paris.
    Die USA reagiert mit Empörung.
    Es gebe keinen Grund, irgendeinen amerikanischen Bürger auszuweisen, erklärte das Außenministerium.
    Die Vorgangsweise Frankreichs sei zwischen Verbündeten unüblich.
    Algerien.
    Bei der Niederschlagung einer Häftlingsrevolte in Al-Shir ist es angeblich zu einem Massaker gekommen.
    Nach Darstellung der Fundamentalistenorganisation Islamische Heilsfront wurden 200 Gefangene von den Aufsehern getötet.
    Gestern war in der algerischen Hauptstadt inoffiziell von knapp 100 Toten die Rede.
    Offiziell spricht das Justizministerium von vier getöteten Aufsehern und einigen erschossenen Häftlingen.
    Auslöser des Massakers war ein Fluchtversuch von Häftlingen aus einem Hochsicherheitstrakt.
    USA.
    Im Doppelmordprozess gegen O.J.
    Simpson hat die Polizei schwere Fehler zugegeben.
    Der leitende Kriminalbeamte gestand schwere Versäumnisse bei den Ermittlungen ein.
    So wurden etwa Blutspuren am Tatort, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Simpson stammen, erst drei Wochen nach den Morden an Simpsons Ex-Frau Nicole und deren Freund sichergestellt.
    Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch bereits tausende Schaulustige zum Tatort geströmt.
    Der Kriminalbeamte sagte außerdem aus, dass Nicoles Simpsons Leiche nicht auf Spuren einer Vergewaltigung untersucht worden sei.
    Frankreich.
    Die Proteste gegen Atommülltransporte nach Japan gehen weiter.
    Die französische Gendarmerie hat heute das Greenpeace-Schiff Moby Dick im Hafen von Cherbourg geändert und mehrere Schlauchboote mit Umweltaktivisten gestoppt.
    Die Greenpeace-Leute wollten sich einen britischen Spezialfrachtern nähern, der heute Nachmittag mit Atommüllcontainern Richtung Japan in See stechen soll.
    20 Umweltschützer wurden vorübergehend festgenommen.
    Der strahlende Abfall stammt aus japanischen Atomkraftwerken.
    Er wurde bei der französischen Wiederaufbereitungsfirma in Glas eingegossen und in Spezialbehälter verpackt.
    Taiwan.
    Bei einem Erdbeben im Osten Taiwan sind heute mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.
    Die Opfer waren Fahrgäste eines Autobuses, der auf einer Bergstraße von einem Feldsturz getroffen wurde.
    Die Erdstöße erreichten die Stärke 5,2 auf der Richterskala und lösten zahlreiche Erdrutsche aus.
    In der Hauptstadt Taipei schwankten die Hochhäuser, unter der Bevölkerung brach eine Panik aus.
    Österreich.
    Elfie Althoff-Jakobis Tod.
    Die Gründerin des österreichischen Nationalzirkus, starb gestern im 81.
    Lebensjahr nach langem, schwerem Leiden in Merkersdorf in Niederösterreich.
    Sie entstammte der berühmten deutschen Zirkus-Dynastie Althoff, war mit dem amerikanischen Zirkusbesitzer Rudi Jakobi verheiratet und seit 1973 österreichische Staatsbürgerin.
    Den 1974 gegründeten Nationalzirkus verkaufte sie 1993 an die Schweizer Zirkusfamilie Knie.
    Heuer wollte sie mit einem neuen Zirkus auf Tournee gehen.
    Im Mai sollte die Tour durch Österreich und Südtirol beginnen.
    Soweit die Nachrichtenlage zur Stunde, jetzt zum Wetter mit Jörg Stibor.
    Mit sonne- und frühlingshaften Temperaturen bis plus 19 Grad hat die Woche begonnen, aber noch gibt sich der Winter nicht geschlagen.
    Von der Schweiz und von Deutschland her zieht heute eine Kaltfront heran.
    In Zürich gibt es zurzeit Schneeregen, in Stuttgart schneit es sogar.
    Und heute Nacht wird es auch bei uns bis in die Täler herab ein paar Zentimeter Neuschnee geben.
    In den nächsten Tagen bleibt es dann sehr wechselhaft, mit Temperaturen, die etwa der Jahreszeit entsprechen.
    Nun aber zu den aktuellen Meldungen.
    Wien und Eisenstadt bedeckt 6°C, St.
    Pölten bedeckt 4°C, Linz leichter Regenschauer 3°C, Salzburg leichter Regen 4°C, Innsbruck stark bewölkt 5°C, Pregens bedeckt 5°C, Graz bedeckt 3°C und Klagenfurt bedeckt Nebelschwaden und 1°C.
    Der kräftige Südwind auf den Bergen, der die Wolkendecke Nordtirol, Salzburg und der Obersteiermark bis jetzt noch zeitweise aufgerissen hat, dreht allmählich auf West.
    Damit können sich Regen- und Schneefall bis zum Abend auf ganz Österreich ausbreiten.
    Die Schneefallgrenze sinkt dabei langsam bis in die Täler.
    Die Temperaturen liegen heute Nachmittag meist zwischen 3 und 8 Grad.
    Heute Nacht klingt der Schneefall von Westen her allmählich ab, im Donauraum wird es windig.
    Die Wolken lockern ein wenig auf und die Temperaturen sinken auf plus 2 bis minus 5 Grad.
    Morgen Freitag ist es zunächst häufig aufgelockert bewölkt.
    Die Sonne zeigt sich am Vormittag noch vor allem zwischen Oberösterreich und dem Burgenland sowie in Teilen Salzburgs und der Steiermark.
    Von der Schweiz her ziehen aber bereits die nächsten Wolken auf.
    Am Nachmittag kann es dann zwischen Vorarlberg und Salzburg sowie in Kärnten stellenweise leicht regnen und schneiden.
    Die Temperaturen erreichen morgen 2 bis 7 Grad.
    Am kühlsten bleibt es in Kärnten.
    Auf den Bergen ist es weiterhin windig.
    In 2000 Meter Höhe steigen die Werte von minus 8 Grad in der Früh bis auf minus 3 Grad am Nachmittag.
    Am Samstag zieht das eine Wolkenband zunächst einmal ab, von Westen her nähert sich aber bereits das nächste.
    Dazwischen kommt zeitweise die Sonne durch.
    Höchstwerte übermorgen um 6 Grad.
    Und am Sonntag wird es regnerisch.
    Besonders in Kärnten könnte es bis weit herunter ergiebig schneien.
    Danke Jörg Stibor.
    In Wien tagte heute der Landesverteidigungsrat und er befasste sich mit einem in Sparzeiten brisanten, weil 1,3 Milliarden Schilling teuren Thema.
    Das Bundesheer will nämlich neue Radaranlagen erwerben, gedacht als Ergänzung des Flugabwehrraketensystems Mistral.
    Die Radaranlagen sollen vom französischen Thomson-Konzern kommen, der auch die Mistral liefert.
    Der Konkurrent Ericsson-Schrack hat im Begutachtungsverfahren den Kürzeren gezogen.
    Die SPÖ trat dafür ein, den Radarbeschaffungsvorgang von der Ausschreibung an noch einmal zu prüfen.
    Minister Fasslabend steht zum Zuschlag für Thomson und er bekam heute vom Landesverteidigungsrat Rückendeckung.
    Minister Fasslabend im Gespräch mit Robert Stoppacher
    Es hat eine Expertenkommission bereits im Frühjahr des letzten Jahres, die sich zusammengesetzt hat, dass fast 20 Experten und in siebenwöchiger Arbeit in Klausur hier einen eindeutigen Best-Beater ermittelt hat, ein Ergebnis vorgelegt, das selbstverständlich auch von der Politik nicht infrage gestellt werden sollte, wie es überhaupt grundsätzlich eine klare Trennung zwischen militärischem Beschaffungswesen einerseits, das heißt den Gutachten der Experten und der Politik andererseits geben soll.
    Das heißt jetzt grünes Licht für den konkreten Beschaffungsvorgang der französischen Radargeräte?
    Selbstverständlich.
    Wird es möglich sein, die schon heuer zu beschaffen aufgrund der finanziellen Lage, budgetären Lage oder wie lange wird man sich da Zeit lassen?
    Geräte extrem hohe Priorität, weil es darum geht, nicht nur tief fliegende Fluggeräte rechtzeitig erfassen zu können, sondern auch die Effizienz unseres Boden-Luft-Lenkwaffensystems entscheidend zu verbessern.
    Zwei Maßnahmen, die die Sicherheit Österreichs deutlich erhöhen werden und daher werden wir auch alle Möglichkeiten, die dazu angetan sind, den Beschaffungsvorgang möglichst schnell abzuwickeln, auch nutzen.
    Haben Sie im Budget 95 schon Vorsorge dafür getroffen?
    Selbstverständlich.
    Das heißt, da sind etwas mehr als eine Milliarde Schilling für die Radargeräte enthalten?
    Es ist das nicht eine Frage der finanziellen Abwicklung innerhalb eines Jahres, sondern wie bei allen Großsystemen erstreckt sich die Abwicklung über mehrere Jahre.
    Die Oppositionsparteien haben befürwortet eine Möglichkeit, dass der Landesverteidigungsrat künftig bei größeren Beschaffungen verstärkt eingebunden wird.
    Sie haben sich damit nicht anfeinden können.
    Warum nicht?
    Wir haben darüber diskutiert und ich habe bereits im Parlament ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass in Zukunft Politik und militärisches Beschaffungswesen stärker getrennt werden sollen, ganz eindeutig getrennt werden sollen.
    Ich habe es mir selbst zur Aufgabe gestellt und habe bis jetzt in keinem einzigen Verfahren
    bevor eine Expertenkommission ein Ergebnis, einen Bestbiet ermittelt hat, mich mit einer Angelegenheit befasst.
    Und ich glaube, das sollte auch für alle Parlamentarier gelten.
    Das heißt, es sollte eine Systementscheidung durchaus im Landesverteidigungsrat beraten werden, ob man ein System grundsätzlich bereit ist einzuführen oder nicht.
    Die konkrete Typenentscheidung, da glaube ich, sind die Politiker eindeutig überfordert.
    Das soll man den Experten überlassen.
    Wird es angesichts von Affären und Skandalen rund um Beschaffungen oder auch noch vor möglichen Beschaffungen nicht insgesamt schwieriger in der Öffentlichkeit zu argumentieren, größere militärische Anschaffungen durchzuführen?
    Man muss dazu sagen, dass wenn es um große Betriebe geht, offensichtlich auch die Firmen großes Interesse haben und vielleicht der eine oder der andere auch Mittel, die nicht ganz legal sind, offensichtlich bereit ist einzusetzen.
    Ich kann nur sagen,
    Es ist in der Vergangenheit offensichtlich immer so gewesen, dass hier der Ansatzpunkt die Politik war und nicht die Vorgänge im Ministerium selbst.
    Und schon allein aus diesem Grund ist es auch ratsam, eine ganz klare Trennung hier vorzunehmen und alle Möglichkeiten zu nutzen, um jeden Verdachtsmoment von vornherein auch auszuschalten.
    Anders gefragt wird es nicht grundsätzlich schwieriger in der Öffentlichkeit große militärische Anschaffungen sozusagen der Öffentlichkeit näher zu bringen.
    Das war noch nie leicht und da werden sich die Verhältnisse wahrscheinlich auch in der Zukunft nicht ganz wesentlich verändern.
    Der Landesverteidigungsrat gibt grünes Licht für ein neues Bundesheer-Radarsystem.
    Robert Stoppacher hat mit Minister Fasslabend gesprochen.
    Kaufpläne für Heereshubschrauber haben zuletzt in Österreich indirekt für eine Affäre gesorgt, jene um die Ex-Wehrsprecher Kraft und Marizzi.
    Auch in anderen Ländern sind Heeresanschaffungen eine zumindest pikante Materie.
    Das zeigt sich jetzt in Belgien.
    Dort wird es für Ex-Wirtschaftsminister Klaas politisch eng und Klaas ist ja derzeit NATO-Generalsekretär.
    Kern der Affäre, Klaas hat nach anfänglichem Widerspruch zugegeben, von einem Schmiergeldangebot des Hubschrauberherstellers Augusta an die belgischen Sozialisten zumindest gewusst zu haben.
    Zurücktreten will Klaas aber nicht.
    Willi Klaas ist wohl einer der belgischen Politiker mit dem größten Ansehen, im eigenen Land und auch international.
    Der frühere Vorsitzende der flämischen und europäischen Sozialisten, belgische Wirtschafts- und Außenminister und jetzige Generalsekretär der NATO ist hochintelligent, ein geschickter Verhandler und persönlich gewinnend.
    Umso größer ist jetzt der Schock, als er verspätet zugeben musste, von einem Millionenangebot einer italienischen Hubschrauberfirma an seine Partei gewusst zu haben.
    Er habe das Angebot sofort abgelehnt und fühle sich nach wie vor unschuldig, sagte Klaas.
    Seine derzeitigen Chefs, die Botschafter der 16 NATO-Länder, halten nach wie vor zu ihm.
    Dennoch, Klaas ist damit an eine höchst undurchsichtige Schmiergeldaffäre angestreift, die seit Jahren die belgische Öffentlichkeit beschäftigt.
    Um es gleich vorwegzunehmen, formell angeklagt oder verurteilt wurde noch niemand.
    Wohl haben einige sozialistische Spitzenpolitiker aber ihre Ämter niedergelegt.
    Sicher war bis diese Woche nur eines.
    Belgien hat 1988 bei der italienischen Firma Augusta 46 Hubschrauber im Wert von 4 Milliarden Schilling gekauft.
    Ins Gerede kam das Geschäft erst Jahre später, als in Italien die große Antikorruptionswelle losging.
    Da wurde die Firma Agusta verdächtigt, Bestechungsgelder an die italienischen Sozialisten und deren Führer bedinokraxig gezahlt zu haben.
    Bei dieser Untersuchung tauchte auch ein Dokument auf, das auf Zahlungen an belgische sozialistische Organisationen hinwies.
    Die junge belgische Untersuchungsrichterin Veronique Anciard wurde aktiv.
    Sie studierte die römischen Untersuchungsergebnisse und recherchierte im belgischen Verteidigungsministerium.
    Sie kam zum Schluss, dass bei der Ausschreibung für das Hubschraubergeschäft offensichtlich manipuliert worden sei und erreichte die Aufhebung der Immunität von drei sozialistischen Spitzenpolitikern aus dem walonischen Landesteil.
    Die drei betonten ihre Unschuld, legten aber ihre Ämter nieder.
    Jetzt hat der Skandal auch die flämischen Sozialisten berührt.
    Auslöser war die Verhaftung ihres ehemaligen Finanzberaters.
    Er gab an, umgerechnet 17 Millionen Schilling von der Firma Augusta zur Sanierung einer parteinahen Zeitung genommen zu haben.
    Als nächstes wollte Untersuchungsrichterin Anciardin wissen, ob und wer an der Parteispitze davon gewusst hatte.
    Bis 1988 war der jetzige EU-Kommissar Karel van Myrt, Parteivorsitzender.
    Er stritt jedes Wissen entschieden ab und bat die Behörden von sich aus, sein Büro und seine Wohnung zur Durchsuchung.
    Er führte auch an, dass er ja schon vor der Affäre aus der belgischen Innenpolitik ausgeschieden sei.
    Diese Woche platzte die Bombe.
    Der verhaftete Finanzberater gestand, drei Spitzenpolitiker im Februar 1989 von dem Angebot informiert zu haben.
    Willi Klaas, dann den damaligen Parteiobmann und jetzigen Außenminister van den Broecke und den jetzigen Parteichef Louis Tobac.
    Da erinnerten sich auch die drei an das Treffen.
    Sie hätten alle sofort abgelehnt.
    Das ganze Gespräch zu diesem Thema habe höchstens zehn Sekunden gedauert.
    Zurücktreten würden sie nicht, denn sie hätten ein reines Gewissen.
    NATO-Generalsekretär Klaas hat Schmiergeldprobleme, Günther Schmidt hat berichtet.
    In Russland ist heute Tag der Armee.
    Einst zu Zeiten der Sowjetunion war das ein Feiertag mit Paraden und Festen.
    Die Armee war ja noch die Rote Armee mit Macht und Renommee, die zweitstärkste Militärmacht der Welt.
    Das Ende der Sowjetunion stürzte die jetzt russische Armee in die Lethargie.
    Die Soldaten leiden unter schlechter Ausrüstung und Bezahlung, ihr Rückhalt in der Bevölkerung ist gering, es gibt viele Deserteure und zuletzt kam auch noch der verheerende Eindruck des Vorgehens in Tschetschenien dazu.
    Aus dem Tag der Armee in Russland wird so etwas wie ein Trauerspiel.
    Georg Toks aus Moskau.
    Boris Jelzin legte am Grab des unbekannten Soldaten einen Kranz nieder.
    Die Organisation russischer Soldatenmütter hat zu einer Demonstration vor dem Verteidigungsministerium aufgerufen.
    um gegen den Krieg in Tschetschenien zu protestieren.
    Russland feiert heute den Tag der Armee, ein Feiertag wie er fataler gar nicht fallen kann.
    Der Kampf der russischen Armee mit den tschetschenischen Milizen hat in zwei Monaten
    allein in der tschetschenischen Hauptstadt Krosny und nur unter der Zivilbevölkerung 24.400 Menschen das Leben gekostet, soweit die Zahlen des russischen Menschenrechtsbeauftragten Sergei Kavaliov, der auch erheben konnte, dass bei dem mörderischen Kaukasus-Abenteuer auch 3.700 Kinder getötet wurden.
    Dazu kommt, dass heute auf den Tag genau vor 51 Jahren Stalin die Deportation der Tschetschenen nach Sibirien angeordnet hatte, weil er sie für politisch unzuverlässig hielt.
    Ein Datum, das natürlich unvergessen blieb und General Dudayev hat nicht zufällig für heute eine Bartolomeos-Nacht angekündigt.
    Eine Mordnacht also für alle Russen in Tschetschenien.
    Das ist natürlich nur Propaganda, aber immerhin.
    Die Drohung erlaubt einen gewissen Einblick in die tschetschenische Stimmungslage.
    Die reale Situation Dudayevs ist heute schwieriger denn je.
    Russlands Spitzenpolitiker haben einhellig Verhandlungen mit Dudayev ausgeschlossen.
    und wollen offenbar den völligen Zusammenbruch des tschetschenischen Widerstands mit Waffengewalt erzwingen.
    In Moskau hat heute die russische kommunistische Partei mit der Losung »Erhebt euch von den Knien« die Armeeangehörigen zu einer Demonstration aufgerufen.
    Natürlich auch nicht zufällig am Tag der Armee, der vor ein paar Jahren noch der Tag der sowjetischen Armee war und der traditionell durch kräftiges Feiern des wehrfähigen Teils der Bevölkerung begangen wird.
    Den russischen Kommunisten geht es darum, aus dem Desaster, das Boris Jelzin, vor allem aber auch sein Verteidigungsminister Gradschow im Kaukasus angerichtet hat, möglichst viel politisches Kapital zu schlagen.
    Nach dem Motto, die Demokraten hätten die Armee in eine schwierige Lage manövriert, hätten sie gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt und seien nicht in der Lage, die Offiziere und Soldaten ausreichend zu versorgen.
    Das alles vor dem Hintergrund, dass die 50-Jahr-Feiern für den Sieg über Hitler-Deutschland bevorstehen,
    und in den Medien der runder sowjetischen Armee Gegenstand zahlreicher Beiträge ist.
    Dem russischen Durchschnittsbürger wird heute fast beispielhaft die ganze Zerrissenheit des Landes vorgeführt.
    Ein Mischmasch aus Siegen und Niederlagen, historisch nie wirklich aufgearbeiteten und aktuellen Katastrophen, das selbst nüchterne Beobachter der Lage verwirren muss.
    Ein trauriger Feiertag für die russische Armee ist das heute, berichtete Georg Dox.
    In Restjugoslawien schwindet der letzte Rest des seinerzeit massiven und staatstragenden Kultes um Tito.
    Josip Broz, wie der einstige Partisanenführer und spätere Staatsgründer Jugoslawiens mit bürgerlichem Namen hieß, war zunächst Nationalheld, später selbst inszenierte Legende zu Lebzeiten und nach seinem Tod letztendlich eine makabre Besonderheit.
    Der Leichnam Titos wurde und wird nämlich in einem prunkvollen Mausoleum aufgebaut, ähnlich wie in Moskau Lenin und in Peking Mao Tse-Tung.
    Mit diesem letzten Rest des Tito-Kultes ist jetzt Schluss.
    Das Mausoleum soll abgerissen werden.
    Aus Belgrad, Veronika Seier.
    Blumenhaus nennt der Volksmund das Tito-Mausoleum in Belgrad, der Nobelviertel des Dignes.
    Seit fast 15 Jahren ruhen dort die sterblichen Überreste des ersten Sohnes der jugoslawischen Völker Josip Broz.
    Es ist einsam geworden um den Pavillon mit dem Sarkophag aus weißem Marmor, mit den Goldbuchstaben.
    Ein Gesetzesvorschlag der Bundesregierung sieht jetzt die Umwidmung der Gedenkstätte vor.
    Radikale Stimmen im Parlament wollen den Marschals gleich in ein Grab auf einem Friedhof übersiedeln.
    Das hat heftigen Protest der einflussreichen Partisanenorganisationen hervorgerufen.
    Ein Anschlag auf Namen und Werk des früheren jugoslawischen Präsidenten.
    Die sogenannte Gesellschaft zur Wahrung der Wahrheit über den antifaschistischen Volksbefreiungskampf geht für Tito auf die Baltikaden.
    So leicht lässt sich die jüngste Geschichte offenbar nicht entsorgen.
    Dabei sollte ursprünglich nur die Benutzung eines Teils des Museumskomplexes neu geregelt werden.
    Der jetzige jugoslawische Staatspräsident Zoran Lilić möchte die leerstehende Tito-Residenz, eine Prachtvilla auf dem Gelände des Gedächtnisparks, wieder zu Repräsentationszwecken nutzen.
    Eben dazu ist eine Gesetzesänderung notwendig, gegen die sich der Partisanenwiderstand wendet.
    Und die Ultranationalisten wollen am liebsten den ganzen Gebäude komplex schleifen.
    Wojzlas Szeszel tauchte im Kreis seiner Anhänger mit Schaufel und Spitzhacke vor dem Mausoleum auf.
    Nach ihrem Willen soll kein Stein auf dem anderen bleiben.
    Der Park mit dem Mausoleum, der Residenz und einigen Museen liegt normalerweise im Dornröschenschlaf.
    Vom 100.
    Geburtstag des Staatsgründers vor drei Jahren hatte es die letzte offizielle Veranstaltung gegeben, fast verschämt und unbemerkt von der Öffentlichkeit.
    An jedem Todestag am 4.
    Mai fährt ein schwarzer Dienst-Mercedes vor.
    Die Witwe Jowanka legt, flankiert von Sicherheitsbeamten, ein Blumenbouquet auf den weißen Marmor.
    Sie lebt als Staatsgefangene in einer Villa unweit der Gedächtnisstätte.
    Das Revolutionsmuseum, das Jagdmuseum, das Billardhaus, die Erinnerungsausstellungen, sie alle tragen Tafeln mit Öffnungszeiten.
    Besuche sind trotzdem nur nach Anmeldung mit Sondergenehmigung gestattet.
    Per Gesetz wird die restjugoslawische Regierung die Vergangenheit wohl nicht bewältigen.
    Das Tuch der Geschichte breitet sich also über Jugoslawien-Gründer Marshall Tito.
    In Frankreich gibt es bei Umweltschützern wieder Plutonium-Alarm.
    Wieder soll von einer französischen Wiederaufbereitungsanlage eine ganze Schiffsladung des Reaktor-Brennstoffs um die halbe Welt nach Japan befördert werden.
    Nicht auszudenken, wenn das Plutonium-Schiff unterginge oder in die Hand von Terroristen fiele.
    Über die Proteste in Frankreich, Ewa Dwaroch.
    Per einstweiliger gerichtlicher Verfügung war Greenpeace verboten worden, sich dem Transportschiff zu nähern oder den Hafen zu blockieren.
    Doch auch die angedrohte Strafe von rund 600.000 Schilling konnte die engagierten Umweltschützer nicht davon abhalten, heute in den frühen Morgenstunden aktiv zu werden.
    Mit ihrem schon legendären Schiff Moby Dick und vier Schlauchbooten versuchten sie das Anlegen der Pacific Pintail im Hafen von Cherbourg zu verhindern.
    Nach knapp 30 Minuten mussten sie aufgeben und wurden von der französischen Marine zum Verlassen des Beckens gezwungen.
    20 Greenpeace-Aktivisten wurden vorübergehend festgenommen und am Vormittag von der Hafenpolizei einvernommen.
    Ihr Einsatz könnte nun ein gerichtliches Nachspiel haben.
    Sie wollen jedoch nicht aufgeben, auch wenn sie das Laden des radioaktiven Abfalls nur verzögern, nicht aber verhindern konnten.
    Eineinhalb bis zwei Monate lang soll die nicht nur von Greenpeace als äußerst gefährlich qualifizierte Fracht der Pacific Pintail auf den Meeren von Cherbourg zum japanischen Hafen Mutsuogawara gebracht werden.
    Die genaue Reiseroute ist jedoch nicht bekannt und das hat zumindest zwei Gründe.
    Gilt es doch auf der einen Seite durch absolute Geheimhaltung weitere Proteste und Behinderungsaktionen durch Umweltschützer zu verhindern, während auf der anderen Seite
    schon jetzt zahlreiche Staaten es abgelehnt haben, den umstrittenen Transport durch ihre Gewässer zuzulassen.
    Wieder nimmt ein Plutonium-Schiff Kurs auf Japan und die Umweltschützer protestieren.
    Im fernen Osten ist vor wenigen Tagen ein Gebietsstreit akut geworden, in den gleich mehrere Nationen verwickelt sind.
    Anlass des Streits sind die Spratly-Inseln im chinesischen Meer.
    China, die Philippinen und einige weitere Länder des Gebiets erheben Anspruch auf den Archipel, weil in dem Meeresgebiet Bodenschätze wie Öl schlummern sollen.
    China hat jetzt eine der Spratly-Inseln militärisch besetzt.
    Die Konkurrenten sind überrumpelt und irritiert.
    Helmut Opletal.
    Die Chinesen nennen sie Nansha-Inseln.
    Auf internationalen Seekarten sind sie als Spratlys verzeichnet.
    In der Vergangenheit wurden die unbewohnten Korallenriffe tausend Kilometer südlich der chinesischen Küste nur gelegentlich von Fischern aus der Nachbarschaft besucht.
    Erst in den 60er Jahren verzeichneten chinesische Landkarten die gesamte Meeresregion als zu China gehörig.
    1974 eroberte Chinas Kriegsmarine die weiter nördlich liegenden Paracel-Inseln von der damaligen südvietnamesischen Verwaltung und Peking erhob nun auch offen Anspruch auf die südlichere Spratly-Gruppe.
    Der militärische Wettlauf um die über eine Million Quadratkilometer große Meeresregion hatte begonnen.
    Inzwischen gibt es insgesamt sieben Regierungen, die Teile des Archipels oder seiner Hochheitsgewässer beanspruchen.
    Fünf Länder sind auch militärisch auf dem einen oder anderen der kleinen Eilande präsent.
    Neben Vietnam und China, die das gesamte Gebiet für sich reklamieren, beanspruchen die Philippiner den östlichen Teil.
    Malaysia kontrolliert einige Inseln vor der Küste Nordborneos und auch Taiwan hält eine der Inseln militärisch besetzt.
    Dazu kommen noch Indonesien und das Sultanat Brunei, die die Kontrolle über einen Teil der Gewässer verlangen.
    Eine Landkarte, die kürzlich in einer Hongkonger Zeitschrift publiziert worden ist, weist insgesamt 36 Inseln und Riffe aus, die von einer der Regierungen über die letzten Jahre militärisch befestigt worden sind.
    Auf den kleineren Inseln wurden Wetterstationen gebaut, militärische Notunterkünfte und Satellitenkommunikationsanlagen installiert, auf einigen größeren auch Landebahnen für Flugzeuge.
    1988 kam es hier schon einmal zu einer kurzen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Vietnam und China.
    Der jüngste Streit geht nun um das winzige Mischief Riff, einige Sandbänke, die nur bei Niedrigwasser ein wenig über die Meeresoberfläche ragen.
    Die Philippinen werfen Peking vor, diesen Ort entgegen einem 1992 zwischen allen Staaten der Region geschlossenen Stillhalteabkommen in Besitz genommen und militärisch befestigt zu haben.
    Auch in Manila veröffentlichten Luftaufnahmen sind deutlich die auf Stelzen errichteten Unterkünfte, ein Hubschrauberlandeplatz und eine rote chinesische Flagge zu sehen.
    Wie so oft stehen auch hier wirtschaftliche Interessen im Hintergrund.
    Um die kleinen Inseln herum finden sich nicht nur reiche Fischgründe, unter dem Meeresboden wird auch Erdöl vermutet.
    China hat zwar vor einiger Zeit den Anrainerstaaten eine gemeinsame ökonomische Nutzung der gesamten Meeresregion angeboten, doch die Philippinen lehnen dies ab, weil Peking gleichzeitig seine territorialen Ansprüche aufrechterhält.
    Beobachter befürchten nun, dass die wachsende militärische Präsenz von mindestens fünf Ländern in unmittelbarer Nachbarschaft schon bald einmal in einen größeren bewaffneten Konflikt umschlagen könnte.
    Wir bleiben im fernen Osten.
    Direkte Kontakte zwischen der Insel Taiwan und der Volksrepublik China waren bisher vollkommen undenkbar.
    Schließlich betrachtet Peking die Insel als untreue Provinz, die eigentlich schleunigst in den Schoß des Mutterlandes zurückkehren sollte.
    Und trotzdem gab es vor allem in den letzten Jahren einen blühenden Handel zwischen dem Festland und Taiwan, allerdings wurde er aus dem erwähnten Grund immer auf dem Umweg über Hongkong abgewickelt.
    Und genau hier liegt das Problem.
    Schließlich fällt Hongkong in zwei Jahren an China zurück.
    Was also tun die taiwanesischen Politiker, um den Handel zu retten?
    Sie wollen direkte Handelsverbindungen mit China aufnehmen, aber diese sollen aus politischen Gründen eben nicht so aussehen.
    Der Prinzipienstreit macht also erfinderisch.
    Klaus Belde aus Peking.
    Erstmal seit 1949 sollen in diesem Jahr Schiffe vom Festland China kommend direkt einen Port auf Taiwan anlaufen.
    Gauchung im Süden, zweitgrößte Stadt und größter Hafen der Insel.
    Formal werden die Frachter auf neutralen Boden festmachen.
    Doch alles, was diesen Eindruck stützt, sind vermutlich nur ein paar Schilder und ein Zaun, das das Hafenbecken vom Rest der Insel trennt.
    Offshore Shipping Center heißt die neue Einrichtung im Jargon der Handelstrategen.
    Eine Art Freihandelszone, die aber nur dem Namen nach vor der Küste liegt.
    Wer hier anlegt, passiert nicht den Zoll und überschreitet nicht die taiwanesische Grenze.
    Er ist eigentlich gar nicht auf der Insel angekommen.
    Vorgeschlagen wurde der Trick von einer Behörde, die trotz ihres Namens bisher Kontakte mit den Behörden jenseits der Taiwanstraße scheute.
    Dem Rat für Festlandsangelegenheiten, einer Art innerchinesischen Ministerium.
    Ihr neuer Leiter, Vincent Xiao, chinesisch Xiao Wanzhang, hat das Konzept selbst entwickelt.
    Das Kabinett in Taipei stimmte Anfang Januar zu.
    Als früherer Wirtschaftsminister und ökonomischer Chefplaner fliegt Xiao für die Interessen der Industrie.
    Und die drängt schon seit langem auf bessere Verbindungen mit dem Festland.
    Dort produzieren bereits an die 30.000 taiwanesische Firmen.
    Der Handelsaustausch erreichte im vergangenen Jahr einen Wert von 15 Milliarden US-Dollar.
    Die Unternehmer setzen die Regierung zunehmend unter Druck.
    Je stärker der Warenverkehr mit dem Festland zunimmt, umso mehr fürchten sie um ihre Wettbewerbsfähigkeit.
    Das Umladen nämlich bringt zusätzliche Kosten und Verzögerungen mit sich.
    Denkbar erscheint nun ein direkter Zulieferdienst von Xiamen nach Taiwan.
    Xiamen, das frühere Amoy, ist der größte Hafen der benachbarten Festlandprovinz Fujian.
    Dort sind besonders viele taiwanesische Unternehmen ansässig.
    Erlaubt werden soll der Pendelverkehr zunächst nur taiwanesischen Schiffen, die im Ausland registriert sind.
    Ob auch Schiffe aus der Volksrepublik zugelassen werden, ist wie so vieles noch unklar.
    Eine Antwort aus Peking steht bisher aus, doch Xiao gibt sich optimistisch.
    Widerstand leisten vor allem eigene Kabinettskollegen.
    Sie fürchten, mit der Aufnahme direkter Handelsbeziehungen einen der letzten Trümpfe aus der Hand zu geben, die sie noch gegenüber dem Festland haben.
    Formal sind sie sogar im Recht.
    Taibans offizielle Wiedervereinigungsrichtlinien verbieten direkte Beziehungen so lange, bis Peking die Insel wie einen gleichberechtigten politischen Partner behandelt.
    Doch dafür gibt es keine Anzeichen.
    Der Handel ist den Politikern inzwischen vorausgeeilt.
    In der Praxis existieren längst direkte Verbindungen.
    Hunderte von Schiffen unter fremder Flagge, die tatsächlich eigenen vom Festland gehören, wurden angeblich schon in Taiwan gelöscht.
    Die Spediteure von der Insel, so heißt es, waren ähnlich erfindungsreich.
    Taiwan will irgendwie mit China im Geschäft bleiben, Klaus Belde hat aus Peking berichtet.
    Es ist jetzt 12 Uhr und 32 Minuten und zwischendurch ein Hinweis auf das heutige Journal Panorama.
    Es trägt den Titel Gewalt macht krank und beschäftigt sich damit, was sexuelle Übergriffe bewirken und was man dagegen tun kann.
    Gestalter der Sendung ist Manfred Steinhuber, das Journal Panorama hören Sie um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
    Jetzt zu einem Bericht aus dem Wissenschaftsbereich.
    Mitte der 80er Jahre verschwanden phosphathaltige Waschmittel aus den Regalen der Geschäfte.
    Umweltschutzorganisationen hatten darauf hingewiesen, dass Phosphate als Dünger wirken und das Wachstum der Algen in den Gewässern fördern.
    Doch neue Studien wollen herausgefunden haben, dass Phosphate in den Waschmitteln doch umweltverträglicher sind als ihre Ersatzstoffe.
    Die Ergebnisse wurden heute Vormittag bei einer Pressekonferenz des Vereins SCOPE vorgestellt.
    Details von Heinz Duschanek.
    Der Engländer Bryn Jones hat in einer Ökobilanz Phosphate mit ihren Ersatzstoffen in den Waschmitteln, den Zeoliten, verglichen.
    Er kommt nun im Schluss, dass prinzipiell Phosphate und Zeolite die Umwelt gleichermaßen belasten.
    Phosphate können allerdings in Kläranlagen mit einer sogenannten Phosphatfällung fast zur Gänze aus den Abwässern entfernt werden.
    Doch erst wenn alle Abwässer durch solche Kläranlagen geleitet würden, ergebe sich ein möglicher Umweltvorteil der Phosphate, meint dazu Rupert Fellinger vom Ökologieinstitut.
    Es ist aber in Österreich bei häuslichen Abwässern keinesfalls gegeben.
    Da werden gerade 20 Prozent der Abwässer mit einer Phosphatfällung behandelt.
    Und daher muss das Phosphatverbot bzw.
    die Phosphatbeschränkung weiterhin aufrechterhalten werden.
    Der holländische Wissenschaftler Martin Scholten hat in seinen Untersuchungen festgestellt, dass Phosphate zwar das Algenwachstum in den Gewässern fördern, dass aber der hohe Algengehalt in einem Zusammenhang mit dem Verschwinden von Wasserflöhen steht.
    Wasserflöhe ernähren sich von Algen, werden aber von Giftstoffen im Wasser vernichtet.
    Wenn wir das Algenproblem lösen wollen, müssen wir die Wasserqualität für die kleinen Lebewesen verbessern.
    Das erfordert die Reduzierung der Giftstoffe anstelle der Reduzierung von Phosphaten.
    Denn das Herabsetzen des Phosphatgehalts bringt nicht das gewünschte Ergebnis.
    Diese Aussage trifft auf scharfen Widerstand des Deutschen Umweltbundesamtes.
    Phosphate in den Gewässern sind für die hohe Algendichte verantwortlich, sagen die Experten des Amtes.
    Denn als Folge der Phosphate treten Massenentwicklungen von Algen auf, die den Kleinlebewesen nicht mehr als Futter dienen können.
    Die Verwendung von phosphatfreien Waschmitteln habe in Deutschland vielmehr zu einer nachweisbaren Verbesserung der Gewässerqualität geführt.
    Vorgestellt wurden die beiden Studien pro Phosphat vom Verein SCOPE, einem wissenschaftlichen Komitee für Phosphate und Umweltschutz.
    Hinter diesem Verein steht ein Teil der chemischen Industrie.
    Rupert Fellinger vom Ökologieinstitut.
    Es sind die
    Zulieferfirmen zu den Waschmittelproduzenten die Phosphathersteller, die die Phosphate wieder forcieren wollen, nicht die Waschmittelindustrie.
    Der Verband der österreichischen Umweltberater spricht in diesem Zusammenhang von einem Verwirrmanöver, das die Konsumenten verunsichert.
    Eine Wiedereinführung von Phosphaten, wie sie derzeit wieder gefordert wird, entspreche nicht einem vorsorgenden Umweltschutz.
    Der Expertenstreit um Phosphate in Waschmitteln geht also weiter.
    Für Herzklanke gibt es seit neuestem auch in Österreich ein neues hochtechnologisches Frühwarnsystem.
    Es heißt Hardwatcher und kann frühzeitig vor Herzanfällen warnen bzw.
    im Ernstfall blitzschnelle Ferndiagnosen ermöglichen.
    Via Funk werden über einen kleinen Sender die Herzdaten des Kranken an eine Ärztezentrale übermittelt.
    Näheres über Heartwatcher von Reinhard Schlögl.
    Beim Heartwatcher-System verfügt der Patient über ein mobiles, etwa Walkman-großes, aber sehr leistungsfähiges EKG-Gerät.
    Beim Auftreten von Herzbeschwerden oder fallweise auch in regelmäßigen Abständen, je nach Bedarf, kann der Patient schnell und auf einfache Weise durch Auflegen einiger weniger Metallelektroden auf die Haut sein eigenes EKG erstellen.
    Und das innerhalb nur einer Minute.
    Dr. Pankratz von der Hardwatcher Zentrale in Wien.
    Das EKG bleibt auf dem Gerät gespeichert und der Patient kann sofort im Anschluss daran unsere Notrufnummer wählen, 53 611, und dieses EKG via Telefon an unsere Zentrale übersenden.
    Und dort sitzen rund um die Uhr Ärzte, die dieses EKG auswerten können.
    Nach der blitzschnellen Auswertung des in eine Folge von Piepstönen übersetzten EKGs, das auch via Mobiltelefon übertragen werden kann und nach einer Schilderung der Symptome, wird dann von dem Ärzteteam entschieden, welche Sofortmaßnahmen zu ergreifen sind.
    Dr. Amelie Walter.
    Wenn wir aufgrund der Anamnese, der Symptome und des EKGs der Meinung sind, das ist ein akuter Befund, zum Beispiel ein Infarkt, rufen wir von uns aus die Rettung, machen dort auch gezielte Angaben.
    Also auch da gibt es keine Zeitverzögerung, sondern wir sagen 67-jähriger Patient mit Vorderwandinfarkt ist abzuholen da und da.
    Mit Hilfe der kodierten Telefondatenübertragung kann blitzschnell auch der Computer des Krankenhauses über das aktuelle Geschehen informiert werden.
    So ist es möglich, unter Umständen schon vor Eintreffen des Patienten Vorbereitungen für einen Eingriff zu treffen.
    Die monatliche Gebühr, die seitens des Patienten an die Hardwatcher Zentrale zu entrichten ist, beträgt zurzeit 480 Schilling.
    Wobei in diesem Betrag sowohl die ärztliche Betreuung als auch die Computerauswertung enthalten sind.
    Bedürftigen Personen stellt die Gesellschaft ihre Leistung auch gratis zur Verfügung.
    Aufgrund der bisherigen Erfahrungswerte aus anderen Ländern schätzt man die Zahl der Nutzer des Hardwatcher-Systems mit Ende 1995 auf rund 3.000.
    Mit den Krankenkassen will man erst mit Beginn kommenden Jahres Kontakt aufnehmen.
    Hightech-Hilfe für Herzkranke Reinhard Schlögl hat berichtet.
    Vom Bereich Herzkrankheiten zum Thema Aids.
    Für die gleichsam letzte Hilfe für Aids-Kranke gibt es jetzt in München eine neue Einrichtung, das Erste Bayerische Aids Hospiz.
    Betrieben wird es von der Caritas und es soll todkranken Aids-Patienten ein menschenwürdiges, schmerzarmes Sterben ermöglichen.
    Ein Bericht von Hubert Arnim Elissen.
    Christoph Fetke, einer der für die Planung des Hospizes verantwortlichen Geschäftsführer der Caritas München, deutet leise Kritik an der bisherigen Aids-Politik der Bayerischen Landesregierung an.
    Ja, die Frage, was staatlicherseits in der Aids-Politik getan worden ist in den letzten Jahren und was die Wohlfahrtsverbände dort tun, insgesamt sind zwei Paar Stiefel.
    Die Caritas hat im Laufe der letzten vier Jahre
    in unterschiedlicher Weise schon im Aids-Bereich gearbeitet und hat sich jetzt entschlossen, ein Aids-Force-Beat aufzubauen.
    weil wir gerade in der sogenannten Finalpflege von Aids-Kranken einen erheblichen Bedarf festgestellt haben, der bislang nicht abgedeckt worden ist.
    Finalpflege heißt, die letzten Monate, Wochen und Tage ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen für Aids-Kranken.
    So ist es.
    Also eine Kombination aus häuslicher Versorgung, der medizinischen Versorgung und der psychosozialen Beratung.
    Ghetto soll das Hospiz keines werden.
    Freunde und Verwandte der AIDS-Kranken sollen in das Leben des Hospizes eingebunden werden, berichtet Christoph Fetke.
    Der genaue Ort für das Hospiz steht noch nicht fest.
    Wir erhoffen allerdings dieses Hospiz sehr im Innenstadtbereich ansiedeln zu können, weil wir gerne hier im Zentrum
    das machen möchten und nicht diesen Personenkreis an die Peripherie verwandeln möchten.
    Die Caritas in Österreich bietet übrigens auch Hilfe für Aidskranke an, jedoch von Diözese zu Diözese in verschiedener Weise.
    In Linz gibt es ein Haus mit einer Wohnmöglichkeit, in Wien bietet die Caritas acht Startwohnungen an, in denen HIV-Positive sozial betreut werden, bis sie eine Gemeindewohnung erhalten.
    Das kann freilich zu lange dauern.
    Im vergangenen Jahr sind zwei Kranke, die hier betreut wurden, in diesen Übergangswohnungen verstorben.
    Im Caritasheim der Blindengasse, wo insbesondere Jugendliche und Haftentlassene Unterschlupf finden können, gibt es auch eine Station für acht HIV-Positive, die zumindest vorübergehend dort gepflegt werden können.
    Der Pfarrer in Stammersdorf schließlich hat nach anfänglicher Ablehnung aus der Umgebung sein Betreuungsprogramm für Aidskranke in seinem Pfarrhof durchgesetzt.
    Ansprechpartner gibt es in jeder Diözese Österreichs bei der Caritas für Menschen, die mit einer HIV-Infektion leben müssen und Hilfe brauchen.
    AIDS-Hilfe der Caritas in Bayern und auch in Österreich Hubert Arnim Elissen hat berichtet.
    Elfie Althoff-Jakobi, die Grande Dame des österreichischen Nationalzirkus, ist tot.
    Althoff-Jakobi starb gestern im 81.
    Lebensjahr in Niederösterreich.
    Zu Beginn des folgenden Nachrufs von Helma Poschner philosophiert Elfie Althoff-Jakobi noch einmal über Leben und Sterben.
    Ich bin an und für sich ein Mensch, der ziemlich geradeaus ist, weil ich im Zirkus geboren bin.
    Und ich werde dann vielleicht doch noch im Zirkus sterben.
    Weiß man nicht.
    Über das Schicksal, da kann man nicht selbst entscheiden.
    Beinahe ist der Wunsch der Grunddamen des österreichischen Nationalzirkus in Erfüllung gegangen.
    Elfie Althoff-Jakobi starb nämlich im Winterquartier ihres Zirkus in Merkersdorf im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich nach einem langen, schweren Leiden nach einem Schlaganfall.
    Das Zirkusleben lag Elfie Althoff-Jakobi im Blut, wurde sie doch 1914 als Spross der berühmten deutschen Zirkusdynastie Althoff geboren.
    Schon mit 27 Jahren führte sie ihr eigenes Unternehmen, mit dem sie sogar vor dem Schar von Persien auftrat.
    Anfang der 60er Jahre ging Elfie Althoff-Jakobi in die USA, wo sie ihren Mann, den Zirkusbesitzer Rudi Jakobi, kennenlernte.
    Wieder zurück in Europa wurde Elfie Althoff-Jakobi österreichische Staatsbürgerin und gründete Anfang der 70er Jahre, genau 1973, den bekannten österreichischen Nationalzirkus.
    Diesen führte sie bis Ende Oktober 1993, dann verkaufte sie ihn aus gesundheitlichen Gründen an Louis Knie aus der Schweizer Zirkusdynastie Knie.
    Aber schon bald merkte sie, dass das kein Leben war ohne Zirkus.
    Im Vorjahr zu Weihnachten gründete sie im Alter von 80 Jahren noch einmal einen Zirkus, mit dem sie mit einem neuen, in ganz Europa noch nie dagewesenen Programm auf Tournee gehen wollte.
    Gemeinsam mit ihren Artisten und Tieren sollte es ab Frühling Auftritte in ganz Österreich und in Südtirol geben.
    Nach dem Tod von Elfie Althoff-Jakobi wurde die Tournee für heuer abgesagt.
    Doch im nächsten Jahr soll der neue Zirkus ganz bestimmt durch das Land ziehen, wie es Elfie Althoff-Jakobis Wunsch war, versichern die Artisten.
    Zirkusdirektorin Elfie Althoff-Jakobi ist im 81.
    Lebensjahr gestorben.
    Helma Poschner war das mit einem Nachruf.
    Jetzt zum gesellschaftlichen Thema Nummer eins von heute.
    Heute Abend nämlich erreicht die Wiener Ballsaison ihren Höhepunkt.
    In der Staatsoper heißt es wieder alles Walzer oder zumindest fast alles, denn für Rollstuhlfahrer bleibt das Parkett ja aus baulichen Gründen unerreichbar.
    Nächstes Jahr soll das aber besser werden, wurde versprochen.
    Wie auch immer, heute Abend werden also beim Opernball wieder die Roben knistern, die Orden blinken, die Fragschüsse fliegen und die Lackschuhe drücken.
    Unser Opernball-Kibitz vom Dienst Karl Jarkowski mit einigen Vorweg-Impressionen.
    Die Filmstars Shirley MacLaine und Sophia Loren, die Opernstars Birgit Nilsson und Placido Domingo, der Wirtschaftsminister des Oman, der Informationsminister aus Dubai und viele andere Prominente und Gäste aus dem In- und Ausland werden einen Höhepunkt des heutigen Opernballs, den Tanz von Franz Lehas Zvanzinette, die Sie im Hintergrund hören, von 180 Paaren des Jungherren- und Damenkomitees mitverfolgen.
    Der Opernball steht heute anlässlich des 125.
    Geburtstages des österreichischen ungarischen Operettenkomponisten Franz Leha im Zeichen des Land des Lächelns und des österreichischen EU-Beitritts.
    Und so wird nach der Bundeshymne zum ersten Mal auch die Europahymne erklingen.
    Für den heutigen Opernball wird wieder ein volles Haus erwartet.
    Bundestheater Generalsekretär Dr. Springer,
    Aktuell sind über 4.000, rund 4.300 Karten verkauft.
    Ich rechne, dass... Also auf jeden Fall geht damit die Vorhersage, dass es mehr als 5.000 Besucher sein werden.
    Deshalb auch, weil es natürlich eine Reihe von eingeladenen Gästen gibt, wie zum Beispiel die Mitglieder dieses Hauses und anderer Bundestheater, wie zum Beispiel Persönlichkeiten wie Prassido Domingo und Shirley MacLaine.
    Also es wird auf jeden Fall die Ankündigung, dass es über 5.000 Besucher geben wird, aufgehen und sich als richtig herausstellen.
    Ich rechne aber unabhängig davon mit einem Kartenverkauf, der über 5.000 Karten legen wird.
    Eine Eintrittskarte kostet 2600 Schilling, für einen Vierertisch sind zusätzlich 8000 Schilling und für eine Loge bis zu 165.000 Schilling zu bezahlen.
    Mehr als 5 Millionen Schilling Reingewinn wird die Oper einmal im Jahr, nämlich heute Nacht, erzielen.
    Die Ballbesucher dürften in Wien rund um den Opernball mehr als 150 Millionen Schilling ausgeben.
    Fast jedes Jahr kommt es rund um den Opernball zu einigen Turbulenzen und Diskussionen.
    War es vor zwei Jahren überhaupt die Infragestellung des Balls, so war es heuer die Teilnahme von Behinderten.
    Von vielen wird der Wiener Opernball als das herausragendste Ereignis der internationalen Ballsaison angesehen.
    Und so hat sich im Jänner der internationale Freundeskreis des Wiener Opernballs mit Sitz in der Schweiz gegründet.
    Die Präsidentin ist die Unternehmerin Maja Lange-Swarowski.
    400 amerikanische Dollar kostet die Mitgliedschaft.
    Der Generalsekretär des Freundeskreises, der Schweiz-Unternehmensberater Dr. Rudolf Boos sagt zu den Gründen, dass wir festgestellt haben, dass im Ausland der Wiener Opernball einen viel höheren und größeren Stellenwert und eine größere Wertschöpfung genießt.
    als in Wien.
    Die Diskussionen, die jedes Jahr im Vorfeld des Opernballs stattgefunden haben, haben gezeigt, dass es in Wien der Opernball eher ein Fest ist, auf das man auch verzichten kann.
    Und es wird nur gesehen im Rahmen der üblichen Faschingsbälle, die in Wien stattfinden.
    Und für das Ausland ist der Opernball eigentlich nicht ein Faschingsball in Wien, sondern das gesellschaftliche Ereignis in Europa, das wir erhalten und fördern wollen.
    Der Wiener Opernball soll auf höchstem Niveau in Europa und in der Welt noch bekannt und beliebter werden.
    Für den heutigen Opernball kann man eines sagen, der Ball der Bälle ist wieder in.
    Es ist in Wien heute fast nicht mehr möglich, sich einen Frack auszuborgen.
    Es ist gar nicht so lange her, da war der Opernball nicht nur Anlass für Pomp und Glanz in der Oper, sondern auch für Demonstrationen außerhalb der Oper.
    Regelrechte Straßenschlachten gab es einst mit Beteiligung internationaler Chaoten-Touristen mit verletzten und hohen Sachschäden.
    Diese Zeiten scheinen fürs Erste vorbei.
    Hans-Christian Unger.
    Lang, lang ist her.
    Die letzte spektakuläre Anti-Opernball-Demo wurde 1990 abgehalten.
    Sie endete mit etwa 50 Verletzten, darunter 20 Polizisten.
    Seither ist die Gruppe der Aktivisten stark zusammengeschmolzen.
    1992 gab es nur mehr ungefähr 300 Demonstranten und die Jahre darauf noch weniger.
    waren zur Zeit der ärgsten Krawalle mehr als 2000 Polizisten in Alarmbereitschaft, so dürften es heute nur ein paar Hundert sein.
    Genaue Zahlen werden von der Polizei nicht bekannt gegeben.
    Offiziell ist nur eine Mini-Demo angemeldet worden.
    Unter der Devise gegen die Todfeinde der Wirtschaft demonstriert der sogenannte Schutzverband der Klein- und Mittelbetriebe Österreichs unter der Führung von Karl Steinhauser vor der Oper.
    Sollte es zu unangemeldeten Kundgebungen kommen, so Polizeipräsident Bögl, werde man allerdings dagegen rigoroser als in den Jahren vorher einschreiten.
    Im Gegensatz zu den Zeiten der Großdemos sind auch die Absperrungen und Umleitungen in der Innenstadt reduziert worden.
    Sie beschränken sich heute nur auf die allernächste Umgebung des Opernhauses.
    Opernballbezug auch beim folgenden Kulturbeitrag.
    Die berühmteste Isolde der Opernbühnen in aller Welt ist heute Abend Stargast des Wiener Opernballs, Birgit Nilsson.
    Die 77-jährige Schwedin hat sich bereits vor Jahren von der Opernbühne zurückgezogen.
    Heute Nachmittag wird sie in Wien schwächert erwartet.
    Susanna Bruckner hat mit ihr vor ihrem Abflug nach Wien telefoniert.
    Ich war immer so beschäftigt.
    Entweder hab ich gesungen als Tag vorher.
    Wenn man eine sehr beschäftigte Karriere hat und so, muss man sehr viel aufpassen.
    Da kann man nicht in so viele Bälle gehen.
    Man muss auf viele Sachen, also...
    Danke sagen.
    Nein, danke.
    Man muss auf die Gesundheit denken und auf die Stimme.
    Und auf Bälle zu gehen, abends bevor oder so, das ist
    Heute aber kann Birgit Nilsen den Opernball genießen, denn obwohl sie Jahrzehnte nicht mehr Isolde, Brünnhilde, Turandot oder Elektra gesungen hat, ist sie immer noch vital am Mittelpunkt jedes gesellschaftlichen Ereignisses.
    Vergleichbares zum Opernball gibt es in Schweden nicht.
    Manchmal gibt es einen Ball hier, aber es hat keinen Vergleich.
    Es ist wohl die einzige in der ganzen Welt, die so eine Tradition hat,
    In Wien immer wieder geäußerte Kritik, dass der Opernball zu Zeiten des Kriegs im Nachbarland stattfindet, kann sich Birgit Nielsen nicht anschließen.
    Ich persönlich kann nicht finden, warum soll der Opernball nicht stattfinden.
    Es sind überall Probleme, es sind überall politische Probleme und man kriegt ja nicht bloß in Jugoslawien.
    Wir haben ja sehr viele fremde Leute hier und so und das ist natürlich
    Das kann ja auch manchmal sehr problematisch sein.
    Die haben andere Kulturen und andere Auffassungen.
    Und manchmal von gewissen Stellen ist ein Leben von einem Menschen nicht so wichtig wie bei uns.
    Es gibt Probleme, ja.
    Es sind natürlich sehr viele... Die kriminellen Sachen haben nicht... Sie haben zugenommen.
    Ich hoffe, dass wir das lösen können.
    Aber je schwerer die Zeiten werden, je mehr muss man an Kultur halten.
    Sonst geht der Welt unter.
    Wer sagt da noch, es gibt keine Sängerstars mehr am Opernball?
    Auch Birgit Nilsen kommt also heute.
    Zum Schluss des Mittagsjournals noch die wichtigsten Kurzmeldungen.
    Österreich, der Landesverteidigungsrat hat heute den Ankauf von 22 Radaranlagen beim französischen Konzern Thomsen Billigen zur Kenntnis genommen.
    Damit hat Verteidigungsminister Fassladen grünes Licht für den Ankauf dieser Geräte bekommen.
    Schwierigkeiten könnte es allerdings mit der Finanzierung geben.
    Noch ist nicht geklärt, ob Finanzminister Latsina die nötigen 1,3 Milliarden kurzfristig freigebt.
    Minister Fasslabend sagte, die Anschaffung der 22 Radargeräte zur Unterstützung der Fliegerabwehr sei von extrem hoher Priorität.
    Dadurch werde die Sicherheit Österreichs wesentlich erhöht.
    In die Diskussion um die Zukunft der österreichischen Neutralität hat sich nun auch ÖGB-Präsident Fritz Fertzenitsch eingeschaltet.
    Die Hochstimmung nach der Volksabstimmung über den EU-Beitritt sei manchmal einer gewissen Skepsis gewichen, sagte Fertzenitsch.
    Umso gefährlicher scheint es dem ÖGB, eine Debatte über die österreichische Neutralität zu führen.
    Drüber herrsche volle Übereinstimmung, erklärte der Präsident nach einer Sitzung des ÖGB-Präsidiums.
    Mit dem Opernball erreicht der Fasching in Wien heute seinen traditionellen Höhepunkt.
    Als prominenteste Teilnehmerinnen gelten die frühere Starsopranistin Birgit Nilsson sowie die Filmschauspielerinnen Sophia Loren und Shirley MacLean.
    Auch die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Heidelmayr, wird zum Opernball kommen.
    Sie wird die Eröffnung von der Mittelloge aus verfolgen, dann wird sie mit ihrem Rollstuhl an einem Tisch auf der Ebene des ersten Ranges Platz nehmen können.
    Elfie Althoff-Jakobi ist 81-jährig gestorben.
    Die Gründerin des österreichischen Nationalzirkuses lag gestern an einem langen, schweren Leiden in Merkersdorf in Niederösterreich.
    Sie entstammte der berühmten deutschen Zirkus-Dynastie Althoff, war mit dem amerikanischen Zirkusbesitzer Rudi Jakobi verheiratet und seit 1973 österreichische Staatsbürgerin.
    Den 1974 gegründeten Nationalzirkus verkaufte sie 1993 an die Schweizer Zirkusfamilie Knie.
    Heuer wollte sie mit einem neuen Zirkus auf Tournee gehen.
    Im Mai sollte die Tour durch Österreich und Südtirol beginnen.
    Frankreich, USA.
    Zwischen Paris und Washington herrscht nach einer Spionageaffäre eine schwere diplomatische Missstimmung.
    Frankreich hat vier amerikanische Diplomaten und einen Mitarbeiter der Botschaft in Paris aufgefordert, das Land zu verlassen.
    Der Verdacht lautet auf Rüstungs- und Industriespionage.
    In Washington werden all diese Vorwürfe mit Empörung zurückgewiesen.
    Deutschland, Österreich.
    Die Caritas in München plant, das erste bayerische AIDS-Hospiz zu errichten.
    Man will 15 bis 20 Menschen betreuen, die in ihrer letzten Lebensphase besondere Pflege und Fürsorge brauchen.
    Es geht um eine wirkungsvolle Schmerztherapie und um ein menschenwürdiges Sterben der AIDS-Kranken.
    Auch die österreichische Caritas bietet Hilfe für AIDS-Kranke.
    In Linz gibt es ein Haus mit einer Wohnmöglichkeit.
    In Wien bietet die Caritas acht Startwohnungen an.
    Im Caritasheim in der Blindengasse können bis zu acht HIV-Positive stationär behandelt werden.
    Ägypten.
    Der israelische Außenminister Peres und die ägyptische Staatspräsident Mubarak sind in Kairo zu Atomgesprächen zusammen getroffen.
    Ägypten will einer Verlängerung des internationalen Atomwaffensperrvertrages nur dann zustimmen, wenn auch Israel dem Abkommen beitritt.
    Es gilt als äußerst wahrscheinlich, dass Israel über Atomwaffen verfügt.
    Außenminister Peres hat bereits vor seinem Besuch in Kario erklärt, dass Israel dem Sperrvertrag auf keinen Fall beitreten wird.
    Als einziger Staat der Erde sei Israel in seiner Existenz durch andere Staaten bedroht, sagte Peres.
    Jetzt noch das Wetter.
    Im Laufe des Nachmittages beginnt es allmählich in ganz Österreich zu regnen.
    Die Schneefallgrenze sinkt dabei bis zum Abend gegen etwa 400 Meter.
    Tageshöchsttemperaturen zwischen 4 und 9 Grad in Kärnten etwas tiefer.
    Ein Meldungsmarathon von Karl Berger.
    Das war das Mittagsschanal vom 23.
    Februar.
    Tonmeister war Kurt Pascher, Regieführte Karin Fischer, Moderator war Wolfgang Wittmann.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Landesverteidigungsrat berät über Radaranlagen
    Interview: Fasslabend
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Fasslabend, Werner [Interviewte/r]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Militär ; Verteidigungspolitik ; Regierung ; Parteien / ÖVP ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Militärbeschaffungsskandal in Brüssel
    Belgischer Ex-Wirtschaftsminister und jetziger NATO-Generalsekretär Claes hat von einem Schmiergeldangebot des Hubschrauberherstellers Augusta an die belgischen Sozialisten gewußt. Einen Rücktritt lehnt er ab.
    Mitwirkende: Schmidt, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Militär ; Verteidigungspolitik ; Regierung ; EU ; Justiz und Rechtswesen ; Straftaten ; Militär ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Tag der Armee in Russland
    Der Tag der Armee wird vom Krieg in Tschetschenien überschattet, russische Soldatenmütter haben zur Demonstration gegen den Krieg aufgerufen.
    Mitwirkende: Dox, Georg [Gestaltung]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Militär ; Verteidigungspolitik ; Jubiläum ; Krieg ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Tito-Mausoleum vor dem Abriss?
    Titos Mausoleum soll umgebaut werden, seine Person verliert immer mehr an Popularität.
    Mitwirkende: Seyr, Veronika [Gestaltung]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Marxismus und Kommunismus ; Tod ; Personalfragen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wirbel um Atommüllfrachter in Frankreich
    Greenpeace-Aktion gegen das Schiff mit Atommüll von Frankreich nach Japan.
    Mitwirkende: Twaroch, Eva [Gestaltung]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Ökologie und Umweltschutz ; Gewässer ; Schifffahrt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Streit um südchinesisches Meer
    China, Philippinen und andere Staaten streiten um die Spreadly-Inseln, auf denen es zahlreiche Bodenschätze geben soll.
    Mitwirkende: Opletal, Helmut [Gestaltung]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gewässer ; Schifffahrt ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verhandlungen China-Taiwan
    Taiwanesen wollen Handelsbeziehungen mit Peking. China sieht Taiwan nach wie vor als abtrünnige Provinz.
    Mitwirkende: Belde, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gewässer ; Schifffahrt ; Wirtschaftspolitik ; Krisen und Konflikte ; Handwerk und Gewerbe ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Streit um Schädlichkeit von Phosphaten
    Einblendung: Rupert Fellinger, Ökologieinstitut, Martin Scholten, niederländischer Biologe
    Mitwirkende: Duschanek, Heinz [Gestaltung] , Fellinger, Rupert [Interviewte/r] , Scholten, Martin [Interviewte/r]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Sicherheit ; Chemie ; Konsum ; Ökologie und Umweltschutz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wissenschaft: "Heart Watcher" hilft bei Früherkennung von Herzinfarkt
    Einblendung: Dr. Anneli Walter. Durch Auflegen von Metallelektroden auf der Haut kann man selbst innerhalb einer Minute ein EKG erstellen, das an die Herzzentrale weitergeleitet wird.
    Mitwirkende: Schlögl, Reinhard [Gestaltung] , Walter, Anneli [Interviewte/r]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Wissenschaft und Forschung ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aids-Hilfe bei der Caritas
    Einblendung. Christoph Fedke, Geschäftsführer der Caritas München
    Mitwirkende: Arnim-Ellissen, Hubert [Gestaltung] , Fedke, Christoph [Interviewte/r]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Wissenschaft und Forschung ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Religion ; Tod ; Sozialpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nachruf Elfi Jacobi
    Einblendung: Althoff-Jacobi
    Mitwirkende: Poschner, Helma [Gestaltung] , Althoff-Jacobi, Elfi [Interviewte/r]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Humor ; Technik ; Unterhaltungsveranstaltung ; Freizeit ; Tod ; Porträt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorbericht Opernball
    Einblendung: Georg Springer, Bundestheatergeneralsekretär, Sprecher des Freundeskreises des Wiener Opernballs, Rudolf Boos. Der Ball steht im Zeichen von Franz Lehar und dem EU-Beitritt Österreichs.
    Mitwirkende: Jirkovsky, Karl [Gestaltung] , Springer, Georg [Interviewte/r] , Boos, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Unterhaltung ; Unterhaltungsveranstaltung ; Minderheiten ; Tourismus ; Diskussion ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Birgit Nilsson als Stargast am Opernball
    Einblendung: Nilsson
    Mitwirkende: Bruckner, Susanne [Gestaltung] , Nilsson, Birgit [Interviewte/r]
    Datum: 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Unterhaltung ; Musik ; E-Musik ; Musik ; U-Musik ; Unterhaltungsveranstaltung ; Demonstration ; Tourismus ; Diskussion ; Sicherheit ; Vokalmusik - Oper ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1995.02.23
    Spieldauer 00:55:50
    Mitwirkende Wittmann, Wolfgang [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1995.02.23 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-950223_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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