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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zum Mittagsschornal.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Vorweg gleich ein kleiner Auszug aus unserer umfangreichen Themenliste.
In Russland konzentriert sich immer mehr das Interesse auf General Lebed, um dessen Machtfülle nun heftige Debatten entstehen.
EU-Kommissionspräsident Sander appelliert an Großbritannien, dessen Blockadehaltung innerhalb der Union in der BSE-Frage aufzugeben.
Schwerer Konflikt in der muslimisch-kroatischen Föderation um deren illegale Regierung.
Bonn plant Änderungen am Sparpaket, Kanzler Kohl gibt teilweise nach.
Österreich.
Nach dem Familiendrama in Oberösterreich sind jetzt neue Diskussionen über die Verschärfung der Waffengesetze entstanden.
Das Elektronikunternehmen Euroquartz geht in die Slowakei.
Der Wiener Uni-Rektor Edenbauer prognostiziert einen heißen Herbst.
Kein Ende der Speisewagen-Misere bei den Bundesbahnen.
Die erste Frauensynode in Gmunden.
Ein Gespräch darüber hinaus mit Josef Haslinger, der jetzt in Leipzig lehrt.
Das sind einige der weiteren Themen.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht von Andrea Maiwald.
Es liest Josef Fenzl-Knatek.
Österreich.
Der neue Wirtschaftsminister Johann Fahnleitner ist in der Früh von Bundespräsident Klestil angelobt worden.
Fahnleitner ist am Sonntag von der ÖVP für dieses Amt nominiert worden.
Der bisherige stellvertretende Generalsekretär der Wirtschaftskammer folgt Johannes Dietz nach.
Der Rektor der Universität Wien, Ebenbauer, rechnet mit weiteren Protesten gegen das Sparpaket.
Vor allem für das Lehrpersonal sei die Situation nicht mehr tragbar, meinte Ebenbauer in einem Interview für das ORF-Radio.
An der Universität Wien fehlen nach Angaben des Rektors 100 Professoren.
Deutschland Die Regierung in Bonn plant offenbar weitere Änderungen des Sparpakets.
Neben dem Verzicht auf die vorzeitige Anhebung des Pensionsalters für Frauen sollen die Pläne zur Kürzung des Krankengeldes abgeschwächt werden.
Auch beim Kündigungsschutz will die deutsche Koalition ihre ursprünglichen Vorschläge fallen lassen.
Der Berliner Flughafen Tempelhof ist seit zwei Jahren Ziel einer mysteriösen Serie von Anschlägen.
An mehreren Privatmaschinen, die in einem Hangar abgestellt waren, wurden Manipulationen festgestellt.
Unter anderem wurden Beschädigungen an den Tragflächen entdeckt, die nach Auffassung von Experten nicht durch natürlichen Verschleiß entstanden sein können.
Die deutsche Kriminalpolizei vermutet, dass auch der Absturz einer Cessna Mitte Februar bei Freilassing nahe der österreichischen Grenze auf das Konto des unbekannten Attentäters geht.
Bei diesem Flugzeugunglück sind zehn deutsche Geschäftsleute ums Leben gekommen.
Die Polizei in Berlin hat heute Zeitungsberichte über die Ermittlungen bestätigt.
Europäische Union.
Die EU-Kommission hat einen Plan für eine stufenweise Aufhebung des Exportverbots für britisches Rindfleisch ausgearbeitet.
Von Großbritannien wird verlangt, besonders gefährliche Rinderbestandteile wie Hirn- und Knochenmark gänzlich vom Markt zu nehmen.
Möglicherweise mit dem BSI-Erreger verseuchtes Tiermehl soll vernichtet werden.
Außerdem wird die Registrierung der Rinder gefordert.
Eine weitere Bedingung, die die Kommission London stellt, ist das Ende der Blockadepolitik.
Der Plan soll den Staats- und Regierungschefs der EU beim Gipfeltreffen in Florenz vorgelegt werden.
Dieses Treffen beginnt am Freitag.
Heute befasst sich der Europäische Gerichtshof mit dem Exportverbot für britisches Rindfleisch.
Großbritannien hält das Ausfuhrverbot für unzulässig.
Israel
Das Parlament hat der neuen Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanyahu das Vertrauen ausgesprochen.
Der Koalition gehören neben dem konservativen Liquidblock Netanyahus mehrere kleinere religiöse und rechtsgerichtete Parteien an.
Der Abstimmung in der Knesset ist ein heftiger Streit um die Verteilung der Ministerposten vorausgegangen.
Der als Außenminister vorgesehene David Levy stellte plötzlich Bedingungen.
Er verlangte einen Ministerposten für den umstrittenen Hardliner Ariel Sharon.
Für den ultra-rechten Politiker soll jetzt ein neues Ministerium für Infrastruktur eingerichtet werden.
Sharon hat als Verteidigungsminister 1982 den Libanon-Feldzug geleitet.
Als Wohnbauminister war er später für den Ausbau der jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten verantwortlich.
Vereinte Nationen Der UNO-Sicherheitsrat hat das Waffenembargo gegen die Staaten des früheren Jugoslawien vollständig aufgehoben.
Grundlage für diese Entscheidung war das Abrüstungsabkommen, das die ehemaligen Kriegsparteien in der vergangenen Woche unterzeichnet haben.
Russland
Präsident Jelzin bekommt jetzt auch Unterstützung von dem im ersten Wahlgang ausgeschiedenen Liberalreformer Javlinski.
Javlinski bezeichnete den Herausforderer Jelzins bei der Stichwahl, Kommunistenchef Zyuganov, als nicht wählbar.
Unmissverständlich fügte er hinzu, wer keinen der beiden Kandidaten wähle, helfe Zyuganov.
Von Jelzin verlangt der Reformer eine umfassende Änderung seiner Politik.
Das russische Parlament untersucht inzwischen angebliche Putschpläne gegen Präsident Yeltsin.
Hinter diesen Plänen sollen Anhänger des entlassenen Verteidigungsministers Gradschow stehen.
Österreich In Oberösterreich hat sich am Abend eine Familientragödie ereignet.
In Maria Neustift im Bezirk Steyr erschoss ein 31-jähriger Ingenieur seine drei Kinder und beging anschließend Selbstmord.
Seine Frau brach zusammen, als sie die Leichen fand.
Der Mann hatte kürzlich eine Geschäftsreise wegen psychischer Probleme abbrechen müssen.
Er war vorübergehend in psychiatrischer Behandlung.
Zwölf Uhr und sechs Minuten ist es jetzt.
Der Blick aufs Wetter von Peter Sterzinger.
Mit zahlreichen Gewittern ist gestern die eher trockene Periode zu Ende gegangen.
In Deutschland hat es merklich abgekühlt.
Bei uns aber bleibt es warm.
Vor allem, weil der Höhenwind morgen auf Südwest dreht und aus dem Bereich Spanien und Marokko warme Luft nachliefert.
Zum Freitag hin wird die Atmosphäre zudem immer feuchter.
Regenschauer und Gewitter werden häufiger.
Die Natur braucht aber den Regen ohnehin dringend.
Die Wolken verdichten sich jetzt.
Sonnig ist es vor allem noch in Unterkernten und Teil der Steiermark.
Erste gewittrige Regenschauer gibt es im Tiroler Unterland.
Hier die aktuellen Meldungen.
Wien und Linz stark bewölkt, 23 Grad.
Eisenstadt stark bewölkt, 24.
St.
Pölten, Heiter, 22.
Salzburg stark bewölkt, 21 Grad.
Innsbruck stark bewölkt, 19.
Bregenz stark bewölkt, 23.
Graz, wolkig, 24.
Und Klagenfurt, heiter, 23 Grad.
In den nächsten Stunden
Zieht es auch in den noch sonnigen Gebieten zu, es gibt Regenschauer und Gewitter, die wir nirgends in Österreich ausschließen können.
Besonders ist mit Gewittern doch wieder in Ost- und Südtirol, in Kärnten der Steiermark und diesmal auch im Südburgenland zu rechnen.
Hier gibt es noch Überbleibsel der Front, die über Nacht nach Südosten abgezogen ist.
Der für heute angekündigte lebhafte Westwind ist zum Teil ausgeblieben, allerdings kann er sich bei Regenschauern jederzeit kräftig bemerkbar machen.
Die Temperaturen erreichen je nach Sonne 22 bis 27 Grad, wobei es im Südosten Österreichs am wärmsten sein wird.
In 2000 Meter Höhe hat es mindestens 12 Grad.
Auch während der ersten Nachthälfte ist noch mit Gewittern zu rechnen, besonders im Süden.
Morgen Donnerstag wird es schwül.
Der Tag verläuft ähnlich wie der heutige, am Vormittag zeitweise Sonne, am Nachmittag immer mehr Regen und Gewitter, mit Schwerpunkt wieder im Süden, so wie diesmal auch in Vorarlberg und Tirol.
Höchsttemperaturen morgen wieder 22 bis 27 Grad, wobei es im Gebirge geringfügig abkühlt.
Übermorgen kommt zur immer noch vorhandenen Feuchtigkeit leichter Südfön, was die Prognose ein bisschen heikel macht.
Freitag früh dürfte es regnen, tagsüber da und dort auflockern und dann bilden sich wieder gewittrige Regenschauer.
In Westösterreich wird es kühler, sonst bleibt es sehr warm.
Soviel von Peter Sterzinger.
Das Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs am kommenden Wochenende in Florenz wirft seine Schatten voraus.
Schatten hervorgerufen vor allem durch die nicht enden wollende Krise um die Rinderseuche BSE.
Jacques Santer, der Präsident der Europäischen Kommission, äußerte sich heute äußerst pessimistisch darüber, dass der Streit um das Exportverbot für britisches Rindfleisch beim Gipfel von Florenz beigelegt werden könnte.
Und so versuchte Santa noch einmal mit einem dringenden Appell an Großbritannien, die Blockadehaltung aufzugeben.
Die EU könne das im März verhängte Exportverbot erst aufheben, bekräftigt der EU-Kommissionschef, wenn Großbritannien unter Beweis gestellt habe, dass es in der Lage sei, die Rinderseuche BSE auch wirklich wirksam zu bekämpfen.
Gestern Nacht nun hat die EU-Kommission einen entsprechenden Stufenplan entworfen.
Und EU-Präsident Sante hat den Plan heute Vormittag vor dem Europäischen Parlament präsentiert.
Dieter Bornemann.
Bei seiner Rede vor dem EU-Parlament... Ups, Entschuldigung, bitte schneiden, bitte schneiden.
Bei seiner Rede vor dem EU-Parlament heute Vormittag hat der Präsident der EU-Kommission, Jacques Santer, klargemacht, um was es ihm geht.
Er verlangt von den Briten, dass sie sofort damit aufhören, die Entscheidungen innerhalb der EU zu blockieren.
Denn seit die Briten mit ihrer Obstruktionspolitik begonnen haben, haben sie schon mehr als 80 Entscheidungen mit ihrem Veto belegt.
Und viele Dokumente wurden erst gar nicht eingebracht, weil man ja ohnehin wusste, dass die Briten Nein sagen.
Die geplante Aufhebung des Exportverbotes für britisches Rindfleisch soll kein Blankoscheck für Großbritannien sein, so Santa vor dem EU-Parlament.
Bedingung für die Aufhebung des Embargos ist nach wie vor die vollständige Ausrottung des Rinderwahnsinns BSE.
Jetzt liegt es an den britischen Behörden, die geeigneten Maßnahmen dafür zu ergreifen.
Der Plan der EU-Kommission wird am Freitag auf dem EU-Gipfel in Florenz den 15 Staats- und Regierungschefs präsentiert.
Dabei will man sich dann auf die Bedingungen einigen, wie der Rinderhandel mit Großbritannien wieder schrittweise normalisiert werden kann.
Eine Lösung des Konfliktes ist aber auf dem Gipfel in Florenz nicht zu erwarten.
Heute ist in Brüssel auch der ständige Veterinärausschuss der EU zusammengetreten.
Dabei soll der britische Plan zur Ausrottung der Rinderseuche BSE überprüft werden.
Wie ein Sprecher der Kommission sagte, kann der Plan gebilligt werden, wenn Großbritannien mehr BSE-gefährdete Tiere schlachtet.
Das lehnt die britische Regierung aber ab.
Die EU-Kommission fordert, dass der Schlachtplan die Rinderjahrgänge seit 1989 umfasst.
Tritt ein BSE-Fall auf, müssen die Herden herausgefunden werden, in denen das Rind gelebt hat und notfalls geschlachtet werden.
Damit soll möglichst rasch die Zahl künftiger BSE-Fälle verringert werden.
Das Thema BSE beherrscht heute alle drei Zentren der EU.
Das EU-Parlament in Straßburg, den Veterinärausschuss in Brüssel und auch den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg.
Denn die Richter des Europäischen Gerichtshofes sollen ab heute entscheiden, ob das Exportverbot für britisches Rindfleisch dem EU-Recht entspricht.
Die Briten haben den EuGH angerufen, weil sie glauben, das von der EU-Kommission verhängte Exportverbot sei nicht zulässig.
Denn nach Meinung der britischen Regierung ist das Ende März verhängte weltweite Exportverbot wissenschaftlich nicht haltbar.
Mit einem endgültigen Urteil des Gerichtes ist frühestens in 10 Monaten zu rechnen.
Informationen von Dieter Pornemann.
Nur wenige Tage nach dem großen Bonner Gewerkschaftsprotest, nach der großen Bonner Gewerkschaftsdemonstration gegen das deutsche Sparpaket, ist nun die deutsche Regierung zu Korrekturen bereit.
Die Erhöhung des Rentenalters für Frauen kommt etwas später.
In bestimmten Fällen soll es bei 100% Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle bleiben.
Auch in der Frage der Einschränkung des Kündigungsschutzes für deutsche Arbeitnehmer ist offenbar einiges in Bewegung geraten.
350.000 Menschen waren es, die am vergangenen Samstag nach Bonn kamen, um Regierungschef Helmut Kohl ihre Wut über das Sparpaket spüren zu lassen.
Die größte Gewerkschaftsdemonstration in Deutschland seit dem Krieg.
Aus der Bonner Koalition war da zu hören, man werde dem Druck der Straße nicht nachgeben.
Also, wenn es nicht der sogenannte Druck der Straße war, dann waren es vielleicht die skeptischen Stimmen aus der eigenen, der Unionsfraktion, die Kanzler Kohl zum Einlenken gebracht haben.
Die Vorsitzende der Frauenunion, Rita Süssmuth zum Beispiel, hatte sich skeptisch über die Pensionsneuregelungen bei den Frauen geäußert.
Auch CDU-Familienministerin Claudia Nollte hatte Änderungsbedarf angemeldet.
Und Arbeitsminister Norbert Blüm hatte dafür plädiert, dass die Anhebung des Rentenalters für Frauen verschoben wird.
In einem ARD-Interview nahm dann Bundeskanzler Helmut Kohl gestern die Kurve in Sachen Frauenpensionsrecht.
Mir fällt von allen Punkten, die hier jetzt anstehen, die Frage der Verlängerung beim Rentenbereich.
bei den Frauen am schwersten.
Das ist der Punkt, der mir am schwersten fällt.
Jetzt ist es fix.
Die Anhebung des Rentenalters für Frauen beginnt drei Jahre später, als in den ursprünglichen Sparpaketbeschlüssen vorgesehen.
Statt ab 1997 wird das Pensionsantrittsalter der Frauen erst ab dem Jahr 2000 erhöht, schrittweise, sodass dann im Jahr 2005 die Altersgrenze bei 65 Jahren liegt.
Mit dieser Verschiebung hat sich die Regierung möglicherweise eine Niederlage vor dem Bundesverfassungsgericht erspart.
Dieses hätte wahrscheinlich überprüfen müssen, ob eine abrupte Änderung im Pensionsrecht mit dem Vertrauensschutz des Staatsbürgers zu vereinbaren ist.
Umgerechnet 24 Milliarden Schilling kostet dieser Aufschub im Pensionsrecht.
Kanzler Kohl sagt, ebenso wie der Koalitionspartner FDP, mögliche Korrekturen am Sparpaket dürften die Gesamtsumme der Einsparungen nicht gefährden.
Wo diese 24 Milliarden jetzt also anderweitig hereingebracht werden sollen, ist noch unklar.
Nicht nur bei den Pensionen der Frauen, auch bei zwei anderen Punkten des geplanten Sparpakets sind laut einem Bericht der Bild-Zeitung Änderungen geplant.
Die Kürzung des Lohnes im Krankenstand auf 80 Prozent in den ersten sechs Wochen soll nicht gelten, wenn der Arbeitnehmer eine Berufskrankheit hat oder einen Arbeitsunfall erlitten hat.
Auch für Schwangere und Schwerbehinderte sind Ausnahmen im Gespräch.
Und die Einschränkungen im Kündigungsschutz sollen nicht für ältere Arbeitnehmer gelten, die schon lange im Betrieb tätig sind.
Die Pressereaktionen auf die Änderungen des Sparpakets sind unterschiedlich.
Endlich höre Kohl auf die Arbeitnehmer, auf die Menschen im Lande, argumentieren die einen.
Andere Kommentatoren hingegen vermuten, damit beginne das Zerpflücken des Sparpakets.
Es werde nun schwerer, die Reformen durchzusetzen.
Kanzler Kohl gibt beim Sparpaket nach den zahlreichen Protesten etwas nach.
Sie hörten aus Deutschland Wolfgang Wert.
Nach den jüngsten politischen Schachzügen vom Präsident Boris Yeltsin zweifelt kaum mehr jemand an seiner Wiederwahl bei der Stichwahl Anfang Juli.
Vermutlich wird ein Großteil der Wähler General Lebeds ins Yeltsin-Lager wechseln, aber auch KP-Chefs Juganov, der Yeltsin beim ersten Wahlgang nur knapp unterlag, buhlt um die 15 Prozent Lebed-Wähler.
Doch nach der Einnennung Lebeds, dessen politisches Credo Sicherheit und Ordnung ist, zum persönlichen Sicherheitschef Jelzins, dürften die Weichen für den amtierenden Präsidenten bereits gestellt sein.
Unterdessen ist in Russland und nicht nur dort eine Debatte über die künftige Machtfülle Lebeds entstanden, der nach den Worten Jelzins sogar dessen Nachfolger werden könnte.
Susanne Scholl aus der russischen Hauptstadt.
Im Lager des Präsidenten atmete man gestern, nachdem die Partnerschaft zwischen Jelzin und General Jebed gesichert war, hörbar auf.
Der Coup, der Yeltsin den Sieg bei der bevorstehenden Stichwahl sichern soll, war gelungen.
Lebed ist jetzt fest in die Yeltsin-Mannschaft eingebunden und hat in dieser Mannschaft eine absolute Vorrangstellung.
Doris Yeltsin präsentierte ihn gestern gar schon als einen potenziellen Nachfolger an der Spitze Russlands.
Und alle schienen erleichtert, weil damit die Gefahr eines zukünftigen kommunistischen Präsidenten für Russland gebannt scheint.
Doch bei näherem Betrachten ist die Erleichterung wohl nicht nur verfrüht, sondern auch trügerisch.
Und dies nicht so sehr, weil nicht klar ist, wie weit Lebens Wähler diesem auch tatsächlich auf die Seite Yeltsin folgen werden.
Das eigentliche große Fragezeichen sind die politischen Vorstellungen des Generals selbst, der seit gestern eine unglaubliche Machtfülle besitzt.
Der Afghanistan-Veterane hat Recht und Ordnung auf seine Fahne geschrieben.
Er will Korruption und Kriminalität entschiedenen Kampf ansagen, etwas, was sich die Mehrheit der Russen seit langem wünscht.
Aber niemand hat sich hier bisher die Frage gestellt, mit welchen Mitteln er diesen Kampf führen will.
offenbar auch nicht die Umgebung des russischen Präsidenten.
Monad Lebe zwar immer wieder erklärt, er werde immer nur im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit agieren, doch da es mit dieser der Rechtsstaatlichkeit nämlich im heutigen Russland nicht allzu weit her ist, bleibt die Frage nach seinen Mitteln unbeantwortet.
Dass er kaum irgendwelchen demokratischen Gedanken verpflichtet ist, scheint jedenfalls ziemlich klar.
Der General wurde immer wieder mit den Worten zitiert, sein politisches Vorbild sei der chilenische Diktator Pinochet.
Gestern hat Lebezwa erklärt, diese Äußerung habe er in dieser Form nie getan.
Doch dass ihm offensichtlich ein wirtschaftlich liberales, dafür aber politisch sehr restriktives Russland vorschwebt, lässt sich aus allen seinen bisherigen Erklärungen leicht ablesen.
Zum Beispiel, wenn er ungeschminkt erklärt, mit Verbrechern müsse man ganz einfach wie mit tollwütigen Hunden verfahren.
Nun waren das alles natürlich Wahlkampf-Aussagen, die mir auch tatsächlich den nötigen Erfolg gebracht haben.
Und bis auf weiteres wird er wohl nicht ganz so agieren können, wie er möchte.
Boris Jelzin ist 65 Jahre alt und herzkrank.
Wie lange er seine Amtsgeschäfte tatsächlich noch voll ausüben kann, lässt sich schwer voraussagen.
Lebed dagegen ist 46, strotzt vor Gesundheit und macht keinen Hehl aus seinen politischen Ambitionen.
Er könnte also schon bald noch mehr Macht haben, als ihm auf dem Papier eigentlich zusteht.
Zumal es im innersten Machtzirkel, also in der engsten Umgebung Jelzins, eine ganze Reihe von Leuten gibt, denen Lebeds Ideen sicherlich sympathisch sind.
Parisielsen scheint sich da einen ziemlich gefährlichen Tonfolger heranzuziehen.
Einen Mann, der den Unterschied zwischen sich und einem kommunistischen Präsidenten einmal solcher Art definierte.
Er sei, so sagte Lebed, nicht linker als die Linken, sondern härter.
Der Aufstieg von General Lebed zum Sicherheitsberater des russischen Präsidenten und potenziellen Thronfolgers im Kreml wird in den USA unterschiedlich eingeschätzt.
Die Regierung verhält sich abwartend und scheint eher an einen taktischen Schachzug von Präsident Yeltsin vor dem zweiten Wahlgang zu glauben.
Andere Experten sehen darin ein Indiz, dass sich auch unter Yeltsin der national-konservative Kurs in Russland verstärken wird.
Die muslimisch-kroatische Föderation in Bosnien-Herzegowina ist wieder einmal in einer schweren Krise.
Die bosnischen Kroaten der Herzegowina haben am Wochenende eine eigene Regierung und damit erneut ihren Separatstaat Herzeg-Bosna ausgerufen.
Der Protest der internationalen Vermittler und der muslimischen Seite ist groß, doch er scheint wenig zu bewirken.
Barbara Ladinsa mit den Einzelheiten.
Die muslimischen Politiker der Föderation sehen sich bestätigt.
Die kroatische Seite beweise einmal mehr ihr Desinteresse am Funktionieren der Föderation.
Karl Bild, der internationale Koordinator für Bosnien-Herzegowina, ist empört.
Die kroatische Separatregierung in der Herzegowina sei nicht nur illegal, sondern ein gefährlicher Angriff auf das Friedensabkommen von Dayton.
Dort haben sich die bosnischen Kroaten verpflichtet, ihren im Krieg ausgerufenen Separatstaat Herzeg-Bosna aufzulösen.
Das sei noch verfrüht, argumentieren nun die Mächtigen der Herzegowina.
Es sei notwendig, die Institutionen der Republik Herzeg-Bosnia zu erhalten, solange die Strukturen der Föderation nicht funktionieren.
In der Tat ist der Ausbau der bosnisch-kroatischen Föderation, die vor zwei Jahren unter dem massiven Druck der USA zustande kam, über die Besetzung der Führungsstellen nicht hinausgekommen.
Während die muslimischen Politiker der SDA von Präsident Izetbegovic in Sarajevo die Mehrheit und die Macht haben und erhalten wollen, unternehmen die kroatischen Hardliner in der Herzegowina-Hauptstadt Mostar alles, um sich ihr Einflussgebiet zu erhalten.
Ministerpräsident der neu proklamierten Republik Herzeg-Bosna ist Pero Markovic, für viele ein nationalistischer Fanatiker, mit dem Verdacht behaftet, eine Marionette von Kroatiens Präsident Tudjman zu sein, der sich in der Herzegowina, so glauben viele Beobachter, treu ergebene Nationalisten hält.
In Mostar sollen am 30.
Juni die allerersten Kommunalwahlen in Bosnien seit dem Dayton-Abkommen abgehalten werden.
Ob es unter diesen Umständen dazu kommen wird, ist vorerst fraglich.
In der anderen Hälfte von Bosnien-Herzegowina, in der Republika Srpska, soll heute das serbische Parlament zusammentreten.
Korrespondenten berichten von einer Konzentration von IV-Truppen rund um Pale, der Hauptstadt der Republika Srpska.
Serbenführer Karacic, vom Hager Tribunal als Kriegsverbrecher angeklagt und gesucht, hat im Parlament einen Sitz.
Bisher haben sich die IV-Truppen allerdings beharrlich geweigert, Karadzic zu jagen.
Es sei nicht ihre Aufgabe, ist nach wie vor die von der NATO ausgegebene Linie.
In Belgrad wurde heute eine Amnestie für Deserteure erlassen.
Sie gilt für Wehrpflüchtige, die zur Zeit des Krieges in Bosnien zwischen 1991 und 1995 nicht eingerückt oder geflüchtet sind, nicht aber für Berufssoldaten und aktive Offiziere.
Damit sind Anklagen gegen 12.000 junge Serben, die meist ins Ausland geflohen sind, hinfällig.
Sie hatten einen Bericht von Barbara Ladinsa.
Die Zeit, 12 Uhr 22.
Das Familiendrama in Oberösterreich, bei dem gestern Abend ein Vater seine drei kleinen Kinder erschoss und dann Selbstmord verübte, sorgt jetzt für eine neue Diskussion über das Waffengesetz.
Denn der Mann besaß den Revolver, mit dem er das Blutbad anrichtete, ganz legal.
Sicherheitsexperten fordern in diesem Zusammenhang eine Verschärfung des Waffengesetzes.
Werner Hofer dazu.
Jener 31-jährige Ingenieur, der gestern Abend seine Kinder im Alter von drei, vier und fünf Jahren erschoss und dann sich selbst eine Kugel ins Herz jagte, verwendete für diese Wahnsinnstat einen großkalibrigen Revolver der Marke Taurus Brasil.
Eine Waffe, die er vollkommen legal erworben hatte und für die er auch eine Waffenbesitzkarte hatte.
Was nach den derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen in Ordnung geht, denn der Mann war vor der jetzigen Tat nie negativ aufgefallen.
Bei Waffenbesitzkarten wird die Verlässlichkeit alle fünf Jahre behördlich geprüft.
Und genau an diesem Punkt sprechen sich die Sicherheitsexperten gerade im Hinblick auf solche Tragödien, bei denen ein völlig unbescholtener Bürger plötzlich ausrastet, für eine Verschärfung aus.
Dazu der Leiter der Ermittlungen im jetzigen Fall, Alois Lissloh von der oberösterreichischen Sicherheitsdirektion.
Man müsste, um die Situation in diesen konkreten Fällen verbessern zu können, vielleicht diese Verlässlichkeitsprüfung in kürzeren Abständen ansetzen.
In welchen Zeitabständen sollte die Verlässlichkeit geprüft werden?
Ich glaube, derzeit sind das ja alle fünf Jahre.
Derzeit wird alle fünf Jahre die Verlässlichkeit der Person geprüft.
Eine kürzere Prüfung alle zwei, drei Jahre wäre vielleicht besser geeignet.
Darüber hinaus könnte man auch gewisse
Situationen, gewisse Behandlungen in gewissen Anstalten ebenfalls als Anlassfall einer Prüfung heranziehen.
Sie drücken das sehr vorsichtig aus.
Heißt das, wenn jemand in psychiatrischer Behandlung in einer Anstalt war, dann müsste hier sozusagen seine Verlässlichkeit sofort wieder geprüft werden?
Das könnte ein Umstand sein, um vielleicht eine Prüfung notwendig werden zu lassen.
Also dass man auch in kürzeren Abständen diese Prüfung durchführt.
Nicht zuletzt sollte man auch die Bedarfsprüfung für einen Waffenpass noch strenger gestalten, meinen die Sicherheitsbehörden.
Zur Klarstellung, mit einem Waffenpass darf man die Waffe auch außerhalb der eigenen vier Wände führen, mit der Besitzkarte nicht.
Um die Familientragödie in Oberösterreich und damit im Zusammenhang um steigende Gewaltbereitschaft geht es heute auch im Ö3-Freizeichen ab 14.05 Uhr.
Studiogast ist ein Experte des Instituts für psychosoziale Dienste.
Dass das Budget für die Universitäten in diesem Jahr nicht vollziehbar sei, das hat bereits gestern der Vorsitzende der österreichischen Rektorenkonferenz Kalitzki festgestellt.
Heute Vormittag nun hat der Rektor der Wiener Universität, Alfred Ebenbauer, im Gespräch mit Manfred Jochum gemeint, dass die derzeitige relative Ruhe an den Universitäten nicht darüber hinwegtäuschen dürfe, dass an den Universitäten strukturell in den letzten Monaten kaum etwas geschehen sei.
So gesehen könnten die Protestaktionen, die zu Beginn des Sommersemesters die Universitäten zeitweise lahmlegten, durchaus wieder ausbrechen.
Alfred Ebenbauer befürchtet einen sehr heißen Herbst an Österreichs Universitäten, wobei sich das Aktionsfeld von den Studenten, Dozenten und Lehrbeauftragten durchaus auf die Ebene der Professoren, Institutsvorstände und Dekane verlagern könnte.
Es ist bekannt, dass der Mittelbau wegen der Lehrauftragsgeschichten jetzt eine große politische Rolle gespielt hat.
und dass natürlich die Studenten wegen der Familienbeihilfenangelegenheit und der Freifahrt auch Träger der großen Aktionen waren.
Soweit ich sehe, sind die Studenten, die nichts erreicht haben, aber gar nichts, äußerst frustriert.
Ich persönlich bedauere, dass den Studenten doch sehr, sehr hart
mitgespielt wurde und dass es eine Basenmäher-Methode der Kürzung gegeben hat.
Bei den Lehraufträgen wage ich keine Prognose, weil derzeit im Augenblick die Verhandlungen über das neue Dienstrecht sehr intensiv laufen und es schwer ist, hier etwas abzuschätzen.
Wo, glaube ich, wirklich die dramatische Zuspitzung erfolgen wird, ist jener Sektor, der sich bisher eher ruhig verhalten hat.
Ich meine die Professoren, die Institutsvorstände,
Denn die werden durch die Personalsituation extrem getroffen.
Wenn wir am Jahresende in der Universität Wien 600 fehlende Personen haben, an die 100 freie Professuren in allen Fällen, dann wird das wirklich kritisch und das geht an die Substanz und da wird schon einiges los sein, fürchte ich.
Im Augenblick, so meint der Rektor der Wiener Universität durchaus auch selbstkritisch, habe man jedenfalls nicht den Eindruck, als ob die dringend nötigen Reformen zügig vorangingen.
In den letzten drei, vier Wochen hatte ich so wenig zu tun, wie schon lange nicht.
Denn es steht eigentlich das meiste.
Ich kann zum Beispiel Dekrete nicht ausfolgen, weil die Bedeckung nicht gegeben ist etc.
Ich meine, die gesamte Gesprächsbasis in unserem Land zu Fragen von Wissenschaft, Forschung und Universität, die ist ziemlich schlecht, die muss besser werden.
Ich hoffe, dass es besser wird, denn dann hätte ich wieder mehr und produktivere Tätigkeit.
Und ich hoffe doch auch, dass die Anliegen
weil die Universitäten mehr gehört werden.
Das meine ich auch die finanziellen.
Es ist nicht so, dass die Universitäten nicht sparen wollen und ich sage ja auch noch dazu, es ist nicht so, dass nicht die Universitäten auch sparen können.
Wir können vielleicht auch mal darüber reden, ob wir Synergieeffekte erzeugen, ob wir ein Fach in Wien zweimal brauchen, an der TU und an der Uni oder mal dreimal, an der Bodenkultur auch noch.
Darüber müssen wir schon ernstlich reden können.
Da waren wir vielleicht auch mal ein bisschen feig zurückhaltend, gebe ich auch zu.
Aber wir können nicht innerhalb von zwei Monaten ein ganzes Institut oder irgendwas zusperren, sodass jede Sparmaßnahme, die wir jetzt haben, immer den Charakter des Drüberrasierens haben.
Ein ausführliches Gespräch, das Manfred Jochum mit Rektor Alfred Edenbauer geführt hat, bringen wir heute am Abend in der Senderei Dimensionen – Die Welt der Wissenschaft ab 19 Uhr im Programm Österreich 1.
Und wir bleiben in der Berichterstattung noch im Hochschulbereich.
Ein Jahr nach der Bildung eines linksalternativen Bündnisses an der Spitze der österreichischen Hochschülerschaft kommen diese Koalition und auch ihre Vorsitzende Agnes Belakowitsch immer stärker in Bedrängnis.
Im Vorjahr verabschiedeten sich die liberalen Studenten aus dem Bündnis.
Vorgestern traten dann weitere zwei unzufriedene Fraktionen aus, nämlich die österreichischen Fachschaftslisten und die Liste Kunst und Politik.
womit das Bündnis nunmehr aus dem VSSTÖ, also den sozialistischen Studenten, den Grünen und den kommunistischen Studenten besteht und nunmehr 22 der 65 Mandate im Zentralausschuss dem Studentenparlament hat.
Für die heutige Sitzung des Zentralausschusses hat es kurz so ausgesehen, als rücke ein Machtwechsel näher.
Aber oft finden angekündigte Revolutionen nicht statt.
Helma Poschner.
Die Hochschülerschaftsvorsitzende Agnes Berlakovic kann vorerst aufatmen.
Bei der heutigen Sitzung des Zentralausschusses, dem Studentenparlament, muss sie nicht ihre Abwahl fürchten.
Wie es derzeit aussieht, wird keine der neun Fraktionen einen solchen Abwahlantrag stellen.
Auch nicht die größte Fraktion, die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft, die immer wieder durchblicken ließ, an einem Machtwechsel interessiert zu sein.
Der AG hat es im Vorjahr wehgetan, erstmals seit 1945 den ÖH-Vorsitz an ein linksliberales Bündnis verloren zu haben.
Die Bundessprecherin der AG, Ariane Bodenhöfer, sagte am Vormittag dem ORF-Radio, man werde Berlakovitsch in Sachfragen weiter unterstützen.
Allerdings nicht, weil diese gute Arbeit leiste, vielmehr wolle die Aktionsgemeinschaft ein größeres Chaos an den Universitäten verhindern.
Die Studenten hätten ja derzeit mit dem Sparpaket genug Sorgen.
Auf einen Abwahlantrag wird aber auch deshalb offenbar verzichtet, weil die zwei Drittel Unterstützungsmehrheit realistisch betrachtet nicht zu bekommen ist.
Damit bliebe noch die Möglichkeit eines sogenannten stillen Machtwechsels.
Immer wieder werden Gerüchte über angebliche Geheimgespräche zwischen Fraktionen laut.
Der Aktionsgemeinschaft geht es dabei, so hört man, vor allem darum, wieder in Schlüsselpositionen in der Hochschulpolitik zu kommen.
Um dann langfristig vielleicht doch wieder den Vorsitz zu übernehmen.
Für Agnes Belakowitsch heißt dies, selbst wenn sie jetzt ihren ÖH-Vorsitz halten kann, dauert die Unruhe in der Hochschülerschaft noch an.
Vor der heutigen Sitzung des Zentralausschusses appellierte Berlakovic an ihre Kollegen, Fraktionshickhack endlich hintanzustellen und über die Fraktionsgrenzen hinweg gemeinsam weiterzuarbeiten.
Soviel von Helma Poschner.
Der wirtschaftlich ohnehin nicht besonders gut dastehenden Region Neunkirchen im südlichen Niederösterreich droht jetzt ein weiterer Arbeitsplatzverlust.
Das Elektronikunternehmen Euroquartz, das sich vor zehn Jahren unter anderem auch mit staatlicher Subvention dort angesiedelt hat, will die Produktion jetzt in die Slowakei verlagern.
Das Argument, die Arbeitskräfte sind dort wesentlich billiger.
200 Mitarbeitern wurden bereits gekündigt, die Belegschaftsvertretung und Gewerkschaft wehren sich, die Politiker fordern im Fall der Abwanderung eine Rückzahlung der öffentlichen Subventionen.
Heute Nachmittag könnte eine Entscheidung fallen, berichtet Christian Hunger.
Das Unternehmen Euroquartz ist ein hochautomatisierter Hightech-Betrieb, der Schwingquarze für die Unterhaltungselektronik, die Kfz-Elektronik, die Nachrichtentechnik und für Mikroprozessoren erzeugt.
Als sich vor zehn Jahren die Deutsche Muttergesellschaft für den Nebenstandort Ternitz entschied, war die Wirtschaftswelt für Schwingquarze noch in Ordnung.
Die 68 Millionen Schilling, das waren 20 Prozent der Investitionssumme, die Österreich für die Ansiedlung bereitstellte, waren nicht unwillkommen.
Das Werk in Österreich war zunächst im Wachstumsmarkt durchaus profitabel.
Seit einigen Jahren ist das nicht mehr der Fall.
Die Konkurrenz am Weltmarkt ist härter geworden.
Euroquartz produziert seit Jahren Verluste in Millionenhöhe, die von der deutschen Muttergesellschaft geschluckt werden.
Auf die Dauer kann aber auch die hochautomatisierte Technik nicht gegen die billige manuelle Fertigung aus China und Malaysia bestehen.
Ein Arbeiter in China kostet heute 800 Schilling im Monat, in Österreich 28.000 bis 30.000 Schilling rechnet die Geschäftsleitung vor.
Außerdem sieht die Auftragslage zurzeit international nicht besonders gut aus.
Mit der Abwanderung ins Billiglohnland Slowakei will sich Euroquartz retten.
Die Geschäftsführung und der Betriebsrat haben ein Kostensenkungsprogramm ausgearbeitet, das heute Nachmittag dem deutschen Eigentümer präsentiert wird und ihn umstimmen soll.
Der Betriebsrat Viktor Lenasi zeigt sich opferbereit.
Beginnt mit Flexibilisierung der Arbeitszeit, also ein eigenes Jahresarbeitszeitmodell zum Beispiel.
Damit erreichen wir einmal den Wegfall von Überstunden und aber auch, muss ich dazu sagen, die Rücknahme der dritten Schicht zum Beispiel.
Ein weiterer Punkt in diesem Katalog ist zum Beispiel Slim-Management.
Wir sind der Meinung, dass wir nicht zwei Manager brauchen.
Das denken wir auch an eventuell eine Aufsetzung der diesjährigen KV-Erhöhung.
16 Millionen Schilling würde das dem Unternehmen einsparen, hat der Betriebsrat ausgerechnet.
Der Kostenvorteil der Billiglohnländer wäre damit aber bei weitem noch nicht wettgemacht.
Warum sich ein wirtschaftlich denkender Unternehmer trotzdem für ein Verbleiben in Österreich entscheiden sollte?
Grundsätzlich ist es die wirklich hohe Technologie unseres Betriebes.
Wir haben in den zehn Jahren des Bestandes unserer Firma sehr hoch qualifiziertes Personal und uns eben ein Know-how
erarbeitet, was sicherlich nicht in den beispielsweise ein, zwei Monaten erreichbar ist.
Bei Euroquartz ist jedenfalls bereits ein Brief aus dem Sozialministerium eingelangt, in dem von einer Rückzahlung der Subvention die Rede ist.
Realistisch dürfte das aber möglicherweise nicht sein.
Die Subvention sei vor zehn Jahren ohne Standort- und Arbeitsplatzgarantie ausbezahlt worden, sagt Euroquartz.
Beim Sozialministerium glaubt man hingegen sehr wohl, auf eine derartige Abmachung verweisen zu können.
Das Elektronikunternehmen Euroquartz geht mit einiger Sicherheit in die Slowakei.
Christian Hunger hat informiert.
Die Umstände haben es mit den ÖBB und auch mit den Fahrgästen in den vergangenen Wochen nicht sehr gut gemeint.
Die Fahrplanumstellung Anfang Juni verärgerte die besten Kunden der ÖBB, die Pendler, mit verspäteten Zügen, weniger Zügen und zu kurzen Zügen, sprich viel zu wenig Sitzplätzen.
Dazu kamen die Probleme mit den Speisewagen.
Der Wechsel von der Betreibergesellschaft Wagoli auf Trainristo münderte im handfesten Personalstreit, der vor dem Arbeitsgericht anhängig ist.
Auf der Strecke blieben auch hier die Fahrgäste, denn nur wenige Speisewagen wurden in den letzten Wochen bewirtschaftet.
Doch ab Montag soll wieder alles ganz normal laufen, versichern die ÖBB.
Michael Czoklich dazu.
Nach Wochen vieler und oft böser Schlagzeilen haben die ÖBB für ihre Kunden wieder gute Nachrichten.
Die mangels Speisewagen auf Bahnhöfen angebotene Notverpflegung soll ab kommender Woche der Vergangenheit angehören.
Ab Montag ist laut ÖBB die Cateringfirma Trenristo in der Lage, 60 Züge mit Speisewagen wie ursprünglich für Anfang Juni geplant zu betreiben.
Zuletzt fehlten Trenristo 100 Mitarbeiter für ein lückenloses Service, weil die geplante Übernahme ehemaliger Wagon-Li-Mitarbeiter scheiterte.
Klappt alles wie geplant und nimmt Trenristo ab Montag tatsächlich den Vollbetrieb auf, können die ÖBB beginnen, ihr angekratztes Image zu polieren.
Erich Forster, bei den ÖBB für die Speisewagen zuständig, ist überzeugt, dass Trenristo die Fahrgäste mit guter Qualität versöhnen wird.
Trenristo bietet ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Trenristo ist eine durch und durch junge Crew,
die auch entsprechend mit ihren Speisen und Getränken auf aktuelle Trends eingeht und ein sehr persönliches Service anbietet, das also gerade für die wichtige Zielgruppe unserer Reisenden im Zug, die sehr oft individuell betreut werden wollen, auch die richtigen Angebote parat haben.
Trotzdem wird es unterm Strich weniger Züge mit Speisewagen geben als vor der Fahrplanumstellung, selbst wenn man die 74 von internationalen Gesellschaften betriebenen Speisewagen dazurechnet.
Auf allen Strecken mit schlechter Auslastung wurden nämlich die Speisewagen eingestellt und auf sogenanntes Board Service umgestellt.
Angeboten wird dieses von der ÖBB-Tochterfirma BD Gast Service.
In ihrem Auftrag schieben von der ÖBB gelieste Schaffner mit einer Blitzgastronomie-Ausbildung Getränke und Snacks durch die Waggons.
Schlecht ausgelastete Schaffner könnten so besser eingesetzt werden, meinen die ÖBB.
Es könnte also vorkommen, dass ein ÖBB-Bediensteter als Schaffner von Wien nach Pregens fährt und als Kellner im Dienste der BD-Gastservice wieder zurückfährt.
Betroffen von der Umstellung sind vor allem Strecken ab Graz, sagt Forster.
Also insbesondere die Umstellung von Speisewagen auf Bordservice hat die Bereiche Wien-Graz betroffen, ganz konzentriert natürlich zwischen Linz und Graz.
und dann auch noch in den Teilbereichen zwischen Innsbruck und Graz sowie Salzburg und Graz.
Mit dem Engagement von Trainristo und dem neuen Boardservice wollen die ÖBB-Soforster vor allem Geld sparen.
Also man kann es grob überschlägig für die Vertragsdauer der fünf Jahre mit Sicherheit mit einer Ersparnis von einer halben Milliarde Schilling gegenüber dem Status quo definieren.
Das Speisewagenproblem dürften die Bundesbahnen damit vorerst gelöst haben.
Ob die Fahrgäste das neue Konzept auch annehmen, bleibt abzuwarten.
Nach wie vor reist der Kreisegeneral seine Anhänger zu Begeisterungsstürmen hin.
Er war einfach, sagen sie, der rechte Mann zur rechten Zeit.
1973 hatte Augusto Pinochet in einem blutigen Putsch den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende gestürzt.
Mehr als 3.000 Menschen wurden ermordet oder sind verschwunden.
In einer Rede anlässlich der Feiern zu seinem 80.
Geburtstag bedauerte er immer noch aktive Armeechef Zvadiopfer, aber gleichzeitig versicherte er, genauso handeln zu wollen, sollte die Geschichte sich wiederholen.
Heute im Journal Panorama
Chile zwischen Vergangenheitsbewältigung und Wirtschaftsboom.
Eine Reportage von Raimund Löw ab 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Seit zwei Jahren treibt im Bereich des Flughafens Berlin Tempelhof ein Unbekannter sein Unwesen.
Der Unbekannte unternimmt Anschläge gegen Flugzeuge, beschädigt sie bis zur Fluguntauglichkeit oder führt unbemerkt bleibende Manipulationen durch.
Nun ist der Verdacht aufgetaucht, dass auch jenes Flugzeug, das im Februar dieses Jahres bei Salzburg abgestürzt ist, bereits beschädigt war.
Vier Menschen sind damals ums Leben gekommen.
Einzelheiten aus Berlin von Alfred Schwarz.
Zwei konkrete Fälle kann die Polizei bereits nachweisen.
In einem Fall verstopfte der Unbekannte einen Öltank eines Flugzeuges mit einem Stofffetzen.
In einem anderen Fall beschädigte er das Triebwerk.
In beiden Fällen bemerkten die Piloten vor dem Start aber den Schaden.
Doch nach den neuesten Ermittlungen der Polizei steht nun fest, dass auch die Cessna, bei deren Absturz im Februar dieses Jahres beim Landeanflug auf Salzburg zehn Menschen ums Leben kamen, vor dem Start beschädigt war.
Das bestätigte der zuständige Ermittler Harald Wunderlich.
Bei dieser Cessna Citation, die am 19.02. bei Freilassing absturzte, hat es auch Beschädigungen gegeben.
und zwar Beschädigungen an den sogenannten Boots.
Das sind Gummiteile, die an den Tragflächenprofilen bzw.
Leitwerksprofilen angebracht sind, mit denen sich bildendes Eis abgesprengt werden kann.
Ob der bisher unbekannte Attentäter auch in diesem Fall zugeschlagen hat oder ob es ein Materialfehler war, kann oder will die Polizei bisher nicht sagen.
Der Verdacht steht jedenfalls massiv im Raum, dass auch dieser Absturz das Werk des offenbar geistesgestörten Täters war.
Und das würde dem Fall natürlich eine neue Qualität geben.
In dem Flugzeug saßen damals Gläubiger des später verurteilten Großbetrügers Gottfried Hoffmann.
Bis heute mungelt man darüber, dass Hoffmann mit dem Absturz etwas zu tun gehabt haben könnte.
Wenn es sich nun aber erweist, dass das Unglücksflugzeug tatsächlich von den mysteriösen Flugzeugbeschädigern zum Absturz gebracht wurde, dann brechen alle Spekulationen.
Hoffmann sei möglicherweise für den Absturz seiner ungeliebten Geschäftspartner verantwortlich als haltlos.
Es war morgen vor genau einem Jahr, da entschloss sich die Ölgesellschaft Shell, ihre ausgediente Ölplattform BrandSpa doch nicht in der Nordsee zu versenken.
Spektakuläre Greenpeace-Aktionen hatten zuvor in ganz Europa Schlagzeilen gemacht und den Konzern unter Druck gesetzt.
Seither ist die Brands Bar in einem norwegischen Fjord verankert und wieder aus den Schlagzeilen verschwunden.
Nach wie vor wartet sie auf ihre Entsorgung.
Ernst Gileks ist der Frage nachgegangen, was mit der verrufgeratenen Plattform passieren soll und wer dabei verdient.
Man weiß zwar immer noch nicht genau, wie die Brands Bar zu entsorgen ist, dafür ist eines sicher.
Mehrere Wirtschaftszweige haben bereits ordentlich profitiert.
Zum Beispiel die Medienbranche.
Die Journalisten hatten gerade in der gefürchteten sauren Gurkenzeit im Sommer wochenlang die herrliche Story über einen mächtigen Konzern, der aus Geldgier ganze Weltmeere verschmutzt, während tapfere Umweltschützer unter Einsatz ihres Lebens jedes einzelne Meerestierchen zu retten versuchen.
Solche Stories lassen den Blutdruck beim Leser oder Hörer steigen und garantieren hohe Auflagen.
Wie sehr der Blutdruck gestiegen ist, zeigen die teilweise beträchtlichen Umsatzeinbußen der Shell-Tankstellenpächter, vor allem in Deutschland.
Als die Realität ans Tageslicht kam, war der Sommer längst vorbei.
Pech für Shell.
Im vergangenen Oktober war es halt nicht mehr so interessant, dass sich Greenpeace eigentlich geirrt hatte.
Es fanden sich keine Giftfässer im Rumpf der Brands Bar.
Es sind auch keine 5000 Tonnen Öl in der Plattform, wie Greenpeace behauptete, sondern nur 100.
Der Ölschlamm ist nicht giftig und die Radioaktivität liegt weit unter den europäischen Grenzwerten für radioaktiven Abfall und nicht darüber.
Kurzum, eine Versenkung der Brands Bar hätte der Umwelt kaum Schaden zugefügt, so das Ergebnis seiner unabhängigen Expertise.
Aber Shell hat dem öffentlichen Druck bereits nachgegeben, die Brands Bar in einem norwegischen Fjord auf Anker gelegt und um Vorschläge für eine Entsorgung an Land ersucht.
Shell hat damit, ohne es wirklich zu wollen, die Wirtschaft, der Branchen Schiffsbau und Umwelttechnik sowie deren Zulieferindustrie angekurbelt.
Die Firmen rissen sich förmlich darum, die Ölplattform entsorgen zu dürfen.
Immerhin geht es hier um einen Auftrag in der Höhe von mehr als 700 Millionen Schilling.
Rund 360.000 Arbeitsstunden sind notwendig, um den 7,5 Tonnen schweren Koloss aus Stahl und Beton zu zerlegen.
400 Firmen haben ihre Vorschläge eingereicht, wie der Koloss unbeschädigt aus dem Wasser zu bringen ist.
Schließlich muss verhindert werden, dass durch eine beschädigte Konstruktion ein Umweltschaden an Land entsteht.
Fast zwei Dutzend Firmen sind notwendig, um die Vorschläge der 400 Firmen zu prüfen.
20 bis 30 Firmen dürften derzeit in der engeren Wahl sein.
Wahrscheinlich werden 5 bis 6 den Zuschlag erhalten.
Wann, das ist noch unklar.
Die Shell-Zentrale in London sagte dem ORF, dass eine Entscheidung in einigen Wochen fallen werde.
Bis dahin parkt die Brands Bar weiterhin im norwegischen Fjord.
Kurz vor dreiviertel eins zurück ins Inland.
Gmunden in Oberösterreich ist in der letzten Woche im Juli Veranstaltungsort der ersten europäischen Frauensynode.
Frauenmacht verändert das 21.
Jahrhundert, so lautet das Motto.
Ziel ist der Erfahrungsaustausch zwischen Frauen aus ganz Europa zu den Schwerpunktthemen Politik, Spiritualität und Identität.
Als Auftakt zur ersten europäischen Frauensynode in Gmunden gab es ein Pressegespräch.
Mathilde Schwabeneder war für uns dabei.
Inhaltlich gesehen liegt die erste europäische Frauensynode auf der Linie der UN-Weltfrauenkonferenz, die letztes Jahr in Peking stattgefunden hat.
Fragen der Umverteilung von Arbeit oder Macht, Bildung und vor allem die Feminisierung der Armut werden in ihrem Mittelpunkt stehen.
Vorbereitet und durchgeführt wird die Synode ein Konzept, das üblicherweise männlich geprägt ist, von verschiedenen Frauenbewegungen, die sich gesellschaftspolitisch oder feministisch-theologisch engagieren.
Michaela Moser, Theologin und Pressesprecherin der Frauensynode,
Von der Europäischen Union kann in ihrer jetzigen Gestalt, mal abgesehen davon, dass osteuropäische Länder und auch andere sowieso ausgeschlossen sind, also die Nicht-Mitgliedsstaaten, auch für die Mitgliedsstaaten, also für die Frauen in den Mitgliedsländern, wenig erwartet werden.
Insgesamt möchte man in Gmunden auf die Gleichstellung der Frau in allen Belangen abzielen.
Die Sichtbarmachung der Situation von Frauen in Europa in all diesen Belangen, also Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, auch im Bereich Religion, Glaube, Spiritualität, was das persönliche Leben der Frauen betrifft.
Natürlich soll es nicht beim Sichtbarmachen bleiben, sondern auch die Analyse dieser Situation.
Das soll vor allem durch Austausch, durch Diskussionen, Gespräche passieren, wo es auch wichtig sein wird, die Unterschiede und die Ungleichzeitigkeiten zu artikulieren.
Hauptanliegen ist daher die Vernetzung der Frauen in den einzelnen Ländern.
Ein Schritt dazu sind auch die 108 Workshops, die in Gmunden organisiert werden.
Hauptreferentinnen der Frauensynode werden unter anderem die Politikwissenschaftlerin Eva Kreisky und die Ministerin des Deutschen Bundeslandes Brandenburg, Regina Hildebrandt, sein.
Die Frauensynode in Gmunden beginnt am 21.
Juli.
Handynet, ein Informationssystem für behinderte Menschen, wurde heute im Sozialministerium vorgestellt.
Rund 30 Millionen Behinderte in ganz Europa sollen künftig die Möglichkeit haben, mit Hilfe von CD-ROM-Adressen von Hilfsorganisationen und Verkäufern von Hilfsmitteln zu beziehen.
Ein Bericht von Cornelia Krebs.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Rollstuhl.
Den heurigen Urlaub wollen Sie in Frankreich, genauer gesagt in der Bretagne, verbringen.
Dazu müssen Sie wissen, ob es in dieser Region eine Rollstuhlservicestätte gibt, sollten Sie eine Panne haben.
Für solche und ähnliche Fragen steht Behindertenmenschen ab sofort eine CD-ROM zur Verfügung.
Handynet heißt die Datenbank und ist Teil eines Aktionsprogrammes der EU für Behinderte in ganz Europa.
Insgesamt 24.000 Hilfsmittel für Behinderte sind auf der CD gespeichert.
Der Benützer kann die teilweise illustrierten Informationen über Namen und Adressen der Händler abrufen, sich aber auch über technische Details und Preise informieren.
Darüber hinaus finden sich auf der CD auch Daten über Behindertenorganisationen in ganz Europa.
Alle Informationen können in elf Sprachen abgefragt werden.
105 Stück der CD stellt der Hersteller, die Firma Handicom, Österreich kostenlos zur Verfügung.
Im Handel kostet das Stück 2800 Schilling und dreimal pro Jahr erscheint eine überarbeitete Version um etwa 350 Schilling.
Diese Kosten sind für einzelne Benutzer relativ hoch, daher ist das Handynet wohl eher für Behindertenorganisationen und Beratungsstellen interessant.
Ab nächstem Jahr will die Firma Handicom ihr Produkt auch über Internet anbieten.
Außerdem ist geplant, das Programm zu erweitern und in Zukunft etwa auch Adressen von behindertenfreundlichen Hotels und Freizeitanlagen zu vermitteln.
Von Seiten mancher Behinderter gibt es allerdings bereits Kritik am Handynet.
Qualitätssicherung gibt es nämlich keine.
Vom Qualitätsstandard der einzelnen Hilfsmittel muss sich der Interessent selbst überzeugen.
Der Hersteller argumentiert, Qualitätskontrollen wären zu aufwendig.
Cornelia Krebs hat berichtet.
Nur ein Drittel aller Erwachsenen geht richtig geschützt in die Sonne.
Die meisten überschätzen ihre Eigenschutzzeit der Haut und braten zu lange in der Sonne.
Das haben Umfragen an Hautkliniken ergeben.
Die Motivforscherin Helene Karmersin hat den Grund herausgefunden.
Die meisten Menschen sind von den vielen Produktangeboten mit den unterschiedlichen Schutzfaktoren verwirrt.
Und außerdem ist auch oft nicht bekannt, was die Begriffe UVA und UVB und Eigenschutzzeit eigentlich bedeuten.
Näheres von Edith Bachkönig.
Von zu viel UVB-Strahlen bekommt man einen Sonnenbrand und das Hautkrebsrisiko steigt, von zu viel UVA-Strahlen altert die Haut schneller.
Jeder Hauttyp hat eine andere Eigenschutzzeit.
Dunkle Typen können sich länger als eine halbe Stunde in der Sonne aufhalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, helle Hauttypen nicht länger als 10 bis 20 Minuten.
Am besten ist, nicht zu lange in der Sonne zu bleiben.
Die Motivforscherin Helene Kamersin sagt, es ist auch nicht mehr in, zum Urlaub ans Meer zu fahren und sich in der Sonne braten zu lassen wie noch in den 70er und 80er Jahren.
Denn mit dunkler Bräune erweckt man heute den Eindruck, ein Faulenzer zu sein.
Der richtige Zustand der Haut, den man heute signalisieren sollte, das ist natürlich gebräunt zu sein, leicht gebräunt zu sein, den Eindruck zu erwecken, als ob man die Bräune vom Sport bekommen hätte.
Bräune drückt man aus, man ist jung, aktiv, sportlich und eigentlich auch man ist erotisch begehrenswert.
Sonnenschutzcremen schützen nur vor den kurzwelligen UVB-Strahlen, nicht aber vor UVA-Strahlen.
Vor diesen kann man sich mit Beta-Carotentabletten schützen.
Sie hörten Edith Bachkönig.
Mit Büchern wie Politik der Gefühle und Opernball ist Josef Haslinger zu einem der Stars der deutschsprachigen Literaturszene geworden.
Zurzeit hält sich Haslinger, der neuerdings in Leipzig lehrt, wieder in Wien auf und zwar anlässlich einer Vorlesungsreihe, die er derzeit in der Alten Schmiede hält.
Günther Keindlsdorfer hat mit dem Schriftsteller über dessen neuen Wohnort und seine literaturtheoretischen Arbeiten gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
Josef Haslinger hat seinem Wohnort Wien für eine Zeit lang liebewohl gesagt und sich in Sachsens Literatur- und Buchhandelsmetropole Leipzig verfügt.
Von dort hat ihn nämlich ein verlockendes berufliches Angebot ereilt.
Ich lebe eigentlich, wenn man es genau nimmt, in Leipzig und komme auf Besuch nach Wien.
Ich bin dort jetzt Professor für Literarische Ästhetik am Literaturinstitut Leipzig.
Es handelt sich dabei um die Nachfolgeinstitution der einstigen DDR-Dichterschmiede Johannes R. Becher-Institut.
Gemeinsam mit vier Schriftstellerkollegen unterrichtet Josef Haslinger dort insgesamt 20 Studenten in Sachen literarischer Fertigkeit.
Wie empfindet der österreichische Gast das Leben in Leipzig?
Der 560.000 Einwohner-Stadt eilt ja der Ruf voraus, die Japi-Metropole in Deutschlands Osten zu sein.
Es ist eine Stadt mit einer sehr großen Universität, das heißt eine Stadt mit sehr vielen Jugendlichen, hat ein sehr junges Leben und dadurch auch eine interessante Musikszene, überhaupt ist die Kulturszene interessant.
Aber was die Jugendlichen betrifft, ist ein eigenartiges Phänomen zu beobachten.
Sie scheinen alles auf einmal nachholen zu wollen.
Also was mit Juppi gesagt wird, sieht man tatsächlich.
Aber es gibt auch alles anders.
Es gibt gleichzeitig Hippies, es gibt Bunks, es gibt man sieht in Leipzig, was ich habe sie sonst in keiner Stadt Europas noch, die Igelfrisur, den irokesen Schnitt.
Gleichzeitig gibt es die Klautzköpfigen, es gibt alles.
In der dreiteiligen Vorlesungsreihe in der Wiener Alten Schmiede setzt sich Josef Haslinger mit Fragen der Literaturtheorie auseinander.
Ist die politische Meinung von Schriftstellern relevanter als die von Metzgern, fragt er etwas pointiert.
Und?
Ist sie es?
Im Prinzip, wenn man es als politische Meinung sieht, nicht.
Metzgern, das ist, ich habe deswegen, steht hier Metzgern, weil das war eine Frage eines Deutschen, die mir mal gestellt wurde.
Im Essay selbst habe ich sie dann auch schnell umformuliert auf Fleischhauer.
Politisch gesehen und für das demokratische Gesellschaftsganze gesehen ist sie natürlich absolut nicht relevanter.
Und es ist für eine funktionierende demokratische Gesellschaft sicherlich kein Übel, wenn die Schriftsteller keine große Rolle spielen im politischen Meinungsbildungsprozess.
Josef Haslinger diagnostiziert einen Zusammenbruch der normativen Kunst- und Literaturtheorien.
Bis zum Beginn der Postmoderne hätten sich Schriftsteller von Philosophie, Soziologie und Politik vorschreiben lassen, wie Literatur auszusehen habe.
Damit sei es jetzt vorbei, meint Haslinger.
Wobei er selbst auch künftig an einem gesellschaftskritischen Konzept von Literatur
festhalten möchte.
Für mich ist es nach wie vor wichtig und bedeutend, dass man Literatur in Zusammenhang mit Fragen bringt, die auch im gesellschaftlichen Leben Bedeutung haben.
Das stelle ich nicht in Abrede.
Bloß die Art, wie man das macht,
Da gibt es kein Rezept mehr.
Es gibt also keine Theorie, die einem sagen kann, so hat ein realistischer Roman auszusehen oder so hat ein avantgardistisches Kunstwerk auszusehen.
Das heißt, die normativen Vorgaben für die Künstler sind gefallen und ich halte das eigentlich für eine Art von Befreiung.
Um sechs vor eins, Josef Wenzlchnatek mit einer Meldungsübersicht.
Russland.
Zwei Ausschüsse der Staatsduma sollen der Stichhaltigkeit von Gerüchten über eine Konspiration gegen Präsident Jelzin nachgehen.
Der neue Sicherheitsberater Jelzins, Alexander Lebed, hat mehrere Generäle des Versuchs beschuldigt, Verteidigungsminister Gradschow unter Einsatz von Armeeeinheiten in Amt zu halten.
Die Truppen hätten nach Angaben Lebez in Alarmbereitschaft versetzt werden sollen.
Der wegen des Tschetschenienkrieges umstrittene Verteidigungsminister wurde gestern von Jelzin seines Amtes enthoben.
Europäische Union.
Der Präsident der EU-Kommission, Santer, hat Großbritannien in scharfen Worten aufgefordert, die Blockade von EU-Institutionen zu beenden.
Sollte Großbritannien nicht einlenken, dann werde es beim EU-Gipfeltreffen in Florenz keine Einigung im Streit um die britischen Rindfleisch-Experte geben.
Das Exportverbot werde nur dann aufgehoben, wenn Großbritannien nachweisen könne, dass es die Rinderseuche BSE ausraute, sagte Santer.
Die EU-Kommission hat sich gestern auf einen Plan zur schrittweisen Aufhebung des Exportverbotes für britisches Rindfleisch verständigt.
Der Ständige Veterinärausschuss der EU berät heute neuerlich über die Rinderseuche BSE.
Das Wetter heute Nachmittag nur zeitweise sonnig, die Wolken werden dichter, man muss mit Regenschauern und Gewittern rechnen.
Die meisten wird es am Alpenhauptkamm und südlich davon geben.
Die Temperaturen erreichen noch Werte zwischen 21 und 27 Grad.
Das war das Mittagsjournal vom 19.
Juni.
Tonmeister war Herbert Heiner, die sendungsverantwortliche Regie hatte Ilse Oberhofer und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Nach den jüngsten politischen Schachzügen von Präsident Boris Jelzin zweifelt kaum jemand an der Wiederwahl bei der Stichwahl Anfang Juli. Sowohl er als auch der Kommunist Sjuganow buhlen um die 15 % des Ex-Generals Lebed vom ersten Wahlgang. Jelzin hat Lebed nun zum Verteidigungsminister und persönlichen Sicherheitschef ernannt.
Mitwirkende:
Scholl, Susanne [Gestaltung]
Datum:
1996.06.19 [Sendedatum]
Ort:
Moskau
Schlagworte:
Politik
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Regierung
;
Wahlen
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Sicherheit
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Militär
;
Diplomatie
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Marxismus und Kommunismus
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Jahr nach der Bildung eines links-alternativen Bündnisses an der Spitze der österreichischeh ÖH kommt diese Koalition immer stärker in Bedrängnis. Die österreichische Fachschaftsliste und die Liste Kunst und Politik sind nun aus der Koalition ausgetreten. Das Bündnis hat damit nur mehr 22 der 65 Mandate im Zentralausschuß hat.
Mitwirkende:
Poschner, Helma [Gestaltung]
Datum:
1996.06.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Regierung
;
Parlament
;
Opposition
;
Widerstand
;
Universität
;
Kinder und Jugend
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Seit 2 Jahren unternimmt ein Unbekannter im Bereich des Flughafens Berlin-Tempelhof Anschläge gegen Flugzeuge. Eventuell war auch das im Februar bei Salzburg abgestürzte Flugzeug sabotiert. 10 Menschen kamen dabei um das Leben. Interview: Ermittler Harald Wunderlich.
Mitwirkende:
Schwarz, Alfred [Gestaltung]
, Wunderlich, Harald [Interviewte/r]
Datum:
1996.06.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Luftfahrt
;
Exekutive
;
Straftaten
;
Tod
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten