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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Herzlich willkommen zu einer Stunde Information in Österreich eins.
Ihr Begleiter durch dieses Mittagschanal ist Wolfgang Wittmann.
Unsere Themen heute.
Aus Österreich erwarten wir Berichte über die Lage bei den Kärntner Freiheitlichen nach einer Aussprache zwischen Jörg Haider und Karl-Heinz Krasser, über die Haltung der Regierung zur Beamtenpragmatisierung und über den Ideologiekurs der ÖVP.
Auslandsthemen heute Mittag sind unter anderem die Kooperation zwischen der EU und Russland, die unsichere Zukunft der Nordirland-Verhandlungen und der Papstbrief an die deutschen Bischöfe wegen der Abtreibungsberatung.
Aus dem Bereich Wissenschaft heute Psychologisches, Erkenntnisse und Ratschläge des Schulpsychologischen Dienstes, passend zur Halbzeit des Schuljahres.
Die Kulturredaktion berichtet heute über die sogenannte Arthothek des Bundes, insbesondere über die Einkaufspolitik für diese staatliche Kunstsammlung.
Jetzt aber zunächst die wichtigsten Nachrichten, verfasst von Andrea Maiwald.
Deutschland.
Die katholischen Bischöfe Deutschlands kommen der Aufforderung des Papstes nach.
Die Bischöfe wollen die schwangeren Beratung zwar fortsetzen, aber die Scheine nicht mehr ausstellen, die für eine straffreie Abtreibung notwendig sind.
Darauf hat sich die katholische Amtskirche in Deutschland nach zweitägigen Beratungen geeinigt.
Der Papst hatte die Bischöfe in seinem Brief aufgerufen, hilfesuchenden Frauen beizustehen, sie zugleich aber eindringlich aufgefordert, keine Abtreibungsscheine mehr auszustellen.
Die deutschen Bischöfe wollen jetzt nach einem Kompromiss suchen.
USA.
Während in den Medien immer neue Vorwürfe gegen Präsident Clinton auftauchen, geht das weiße Haus nun in die Offensive.
Vizepräsident Al Gore hat sich demonstrativ hinter Bill Clinton gestellt.
Die Präsidentengattin Hillary will heute ihren Mann in einem Interview erstmals öffentlich in Schutz nehmen.
Mit Spannung wird die für heute angesetzte Rede des Präsidenten zur Lage der Nation vor dem Kongress erwartet.
Die Anhörung der angeblichen Ex-Geliebten Clintons, Monica Lewinsky, ist neuerlich verschoben worden.
Vereinte Nationen-Irak Um einen drohenden Militärschlag der USA gegen den Irak abzuwenden, bemühen sich Frankreich und Russland weiter um eine diplomatische Lösung.
UNO-Generalsekretär Annan berät heute mit dem französischen Staatspräsidenten Chirac über den jüngsten Konflikt um die UNO-Rüstungskontrollen im Irak.
Frankreich lehnt eine Militäraktion entschieden ab.
Auch Russland ist gegen einen Militärschlag zur Durchsetzung der Waffeninspektionen.
Der britische Premierminister Blair meinte, wenn der Irak seine Haltung nicht ändere, müsse er mit einem Angriff rechnen.
Frankreich.
In der Nationalversammlung beginnt heute die Debatte über die Einführung der 35-Stunden-Woche.
Von der geplanten Arbeitszeitverkürzung erhofft sich die Linksregierung von Ministerpräsident Juspin eine Senkung der Arbeitslosenzahl.
Die rechten Oppositionsparteien und die meisten Arbeitgeber lehnen die Initiative ab.
Die kommunistisch dominierte Gewerkschaft CGT hat die Arbeitnehmer für heute zu einem landesweiten Aktionstag aufgerufen.
Dem Appell haben sich die Arbeitslosenorganisationen angeschlossen.
Sie machen seit sieben Wochen durch spektakuläre Aktionen auf ihre Anliegen aufmerksam.
Tschechien.
Die neue Regierung unter dem parteilosen Ministerpräsidenten Toschowski stellt sich heute im Parlament einer Vertrauensabstimmung.
Toschowski kann jetzt der Bestätigung seines Übergangskabinetts rechnen, weil ihm die Sozialdemokraten und kleinere konservative Parteien ihre Unterstützung zugesagt haben.
Die Demokratische Bürgerpartei des früheren Ministerpräsidenten Klaus wird gegen die Regierung stimmen.
Das Übergangskabinett soll bis zu den vorgezogenen Neuwahlen im Juni im Amt bleiben.
Deutschland.
Der Bundestag ist zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 53 Jahren zu einer Gedenkstunde zusammengekommen.
Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth sagte, es sei unverzichtbar, sich der Wahrheit der Geschichte zu stellen.
Ohne die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus gäbe es keinen befreienden Neubeginn.
Japan.
Finanzminister Mitsuzuka hat seinen Rücktritt angekündigt.
Er zieht damit die Konsequenz aus einem Korruptionsskandal.
Gestern Abend sind zwei leitende Mitarbeiter seines Ministeriums verhaftet worden.
Sie sollen von Banken bestochen worden sein.
Sowohl die Opposition als auch Mitglieder der Regierung hatten darauf den Rücktritt des Finanzministers gefordert.
Österreich.
Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Südautobahn bei Traiskirchen in Niederösterreich hat in der vergangenen Nacht vier Menschenleben gefordert.
Vermutlich wegen überhöhter Geschwindigkeit überschlug sich ein Pkw kurz vor der Ausfahrt Traiskirchen.
Die Insassen wurden aus dem Fahrzeug geschleudert und von nachkommenden Autos überrollt.
In Vorarlberg sind 19 Schubhäftlinge in den Hungerstreik getreten.
Sie wollen damit erreichen, in die Betreuung der Caritas entlassen zu werden.
Die Vorarlberger Sicherheitsdirektion schließt das aber aus, sie hat vor einigen Tagen im Fall von zwei Schubhäftlingen nachgegeben, diesmal will die Behörde aber hart bleiben.
In Wien findet heute die Berufungsverhandlung im Fall des Immobilienspekulanten Roland Itzlinger statt.
Itzlinger wurde im Vorjahr wegen gewerbsmäßigem schweren Betrugs und Verumtreuung zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt.
Er hat dagegen Berufung angemeldet.
Der Schaden, der durch seine Machenschaften entstand, wird auf mehr als 130 Millionen Schilling geschätzt.
Ingenborg Gianni war das mit dem Mittagsnachrichtenüberblick.
Als nächstes zum Wetter.
Peter Sterzinger mit Lagebericht und Ausblick.
Der Höhepunkt dieser zweiten Kältewelle des Winters könnte vorerst heute oder morgen früh erreicht sein.
Minus 18 Grad hatte es heute früh in Marjapfarr im Lungau.
Kälter war es ja einmal Mitte Dezember mit minus 20.
In den Voralpen, in Lund am See hat es jetzt immer noch minus 14 Grad.
Wesentlich ist dabei immer, ob ein Taleinschnitt wegen der tief stehenden Sonne ganz im Schatten bleibt oder nicht.
Noch haben wir Hochdruckwetter mit sehr trockener Luft, was im Gebirge den wolkenlosen Himmel garantiert.
In Bodennähe freilich reicht die Feuchtigkeit trotzdem für Nebel und der betrifft ja meistens die weitaus dichter besiedelten, flachen Regionen.
Die aktuellen Meldungen, Wien Hochnebel mit ein bisschen Sonne dazwischen, minus 6, Eisenstadt wolkenlos, Nebelschwaden minus 7 Grad, St.
Pölten Nebel, die Sonne kommt durch minus 6, Linz wolkig minus 7, Salzburg strakt bewölkt minus 6, Innsbruck wolkenlos minus 2 Grad, Brigenz auch hier bricht der Hochnebel auf minus 2, Graz wolkenlos minus 2 und Klagenfurt heiter minus 3 Grad.
Heute Nachmittag also viel Sonne im Großteil Österreichs, Nebel weiterhin stellenweise in Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland, Obergrenze zwischen 1000 und 1300 Meter Höhe.
Die Temperaturen erreichen noch meist minus 6 bis 0 Grad, da und dort ist es auch kälter.
Über Nacht fällt wieder Nebel ein, wo es klar bleibt, also in vielen Alpentälern gibt es strengen Frost mit bis zu 18 Grad Minus natürlich.
Morgen Mittwoch löst sich der Nebel in Ostösterreich bei lebhaftem Westwind bald auf.
Es wird sonnig, doch ziehen hier am Nachmittag Wolken durch.
Im Bereich von Adlberg bis Oberösterreich dürfte sich morgen der Nebel hartnäckig halten, wie auch im Süden.
Es wird eine Spur milder bei maximal minus 5 bis immerhin plus 2 Grad.
In 2000 Meter Höhe hat es minus 7 etwa auf der Villacher Alpe und minus 4 im Westen im Adlberggebiet.
In der folgenden Nacht und am Donnerstag ist dann in der Osthälfte Österreichs mit ein paar Schneeschauern zu rechnen, während es weiter nach Westen zu nebelig bleibt.
Donnerstagnachmittag wird es lichter, es bleibt kalt.
Danke Peter Sterzinger.
12 Uhr und 8 Minuten.
Wir gehen weiter mit einer tragischen Nachricht.
Ein schrecklicher Fund wurde am Vormittag in Wels in Oberösterreich gemacht.
Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma entdeckten ein totes Baby in einem Altpapiercontainer.
Das neugeborene Kind war mit einem weißen Schlafrock bekleidet.
Die Obduktion sollte noch heute über die Todesursache Aufschluss geben.
Erste Details aus Linz von Claudia Langsteiner.
Als eine Welser Abfallfirma wie jeden Tag einen Altpapiercontainer leeren wollte, machte ein Müllarbeiter den grauenhaften Fund.
Ein neugeborener Bub, nur eingewickelt in einen Schlafrock, mitten unter alten Zeitungen.
Das Baby war offenbar erst einige Stunden alt, als es von seiner Mutter weggelegt wurde.
Ob der Bub da bereits tot war oder ob er im Müllcontainer qualvoll erfrieren musste, ist noch völlig unklar.
Derzeit läuft in Wales die Obduktion der Leiche.
Noch ist außerdem völlig unklar, woher das neugeborene Baby stammt und vor allem, wer für diese grauenhafte Tat verantwortlich ist.
Claudia Langsteiner aus Linz.
Nun zur Innenpolitik.
In der Freiheitlichen Partei scheint der Konflikt zwischen Jörg Haider und dem Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreter Karl-Heinz Krasser vorerst beigelegt.
Krasser hatte in einem Profilinterview Haider als derzeit nicht gerade motiviert kritisiert und außerdem gemeint, in Kärnten konzentriere sich längst nicht mehr alles auf den Parteichef.
Auch sein Ziel, Landeshauptmann von Kärnten zu werden, deponierte Grasser in diesem Interview deutlich.
Haider wiederum warf Grasser vor, in Kärnten anstelle akzentuierter freiheitlicher Konsenspolitik mit SPÖ und ÖVP zu betreiben.
Der Konflikt eskalierte, Grasser überlegte ernsthaft einen Rücktritt und verweigerte gegenüber der Öffentlichkeit tagelang eine Stellungnahme.
In den gestrigen Abendstunden war es dann zu einer mehrstündigen Aussprache zwischen Grasser und Haider gekommen.
Welchen Weg schlägt nun die Kärntner FPÖ ein?
Im Gespräch mit Wolfgang Dittmar meinte Karl-Heinz Grasser.
Wird es, Herr Landeshauptmann, Stellvertreter, jetzt nach dieser Aussprache von der Freiheitlichen Partei in Kärnten einen Haider-Kurs geben oder einen Grasser-Kurs?
Es wird einen gemeinsamen Kurs der Freiheitlichen in Kärnten geben.
Mir war es sehr wichtig, dass wir gestern in unserer langen Aussprache auch über Ziele, über Strategie freiheitlicher Politik in Kärnten diskutiert haben.
Und wir haben gemeinsam festgelegt und erkannt, dass es nicht ein Entweder-Oder, Opposition oder Regierung gibt, sondern es ist klar, dass wir gemeinsam das Interesse an einer konstruktiven Politik haben.
Ihr Weg war nicht der richtige, laut Parteiobmann Heider.
Gehen Sie einen anderen Weg oder gehen Sie, wie Sie selbst erst vor zwei Tagen angekündigt haben, weiter den krasser Weg, nämlich den Weg der Konsenspolitik in Kärnten.
Die Kritik des Parteiobmanns hat es vor allem an Aussagen von mir in der Öffentlichkeit gegeben in den letzten Tagen und Wochen.
Hier haben wir eine unterschiedliche Sichtweise gehabt und daher hat es eine ganz massive Aussprache am Landesparteivorstand gegeben, hat es verschiedene Begleiterscheinungen und Konflikte gegeben.
Könnten Sie jetzt einmal die Frage beantworten, welchen Kurs gehen Sie?
Wir gehen den gemeinsamen Kurs der Freiheitlichen.
mit unserem Landes- und Bundesparteiobmann Jörg Haider besprochen wird.
Und wer bestimmt diesen Kurs jetzt?
Landesparteiobmann und Bundesparteiobmann Haider oder der Landeshauptmann-Stellvertreter in der Landesregierung Grasser?
Ich glaube, man wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass es bei uns nicht Ein-Personen-Führungen gibt, sondern wir setzen uns
uns zusammen, diskutieren verschiedene Fragen durch und sagen, ist das eine Chance für das Land?
Welche Variante wählen wir?
Wo initiieren wir etwas?
Welches Projekt versuchen wir zu fördern?
Und es ist dann eine gemeinsame Entscheidung, so wie es in der Vergangenheit war.
Es hätte bis jetzt nicht funktioniert, sonst hätte es den Konflikt nicht gegeben.
Den Konflikt, wie gesagt, hat es gegeben, weil ich in meiner Position als Landeshauptmann, Stellvertreter und innerparteilichen Funktion
mediale Aussagen getätigt habe, die offensichtlich unserer Bundesspitze und dem Jörg Haider nicht sehr gefallen haben.
Sie haben zum Beispiel im Interview mit dem Magazin Profil gesagt, in Kärnten konzentriert sich längst nicht mehr alles auf Parteichef Haider, unter anderem.
Nehmen Sie diese Aussage jetzt zurück?
Ich habe immer gesagt, dass wir in Kärnten ein starkes Team sind.
Entnehmen Sie diese Aussage jetzt zurück, Herr Landesrat, mein Stellvertreter.
Wir haben gestern mit unserem Parteiabmann einen Konsens und eine gemeinsame Basis und ein wirklich grundlegendes Erneuern unseres Vertrauens gefunden.
Daher habe ich nicht vor, über Vergangenes noch medial zu diskutieren.
Ich habe nichts zurückgenommen, ich habe mich für nichts entschuldigt.
Wir haben die verschiedenen Fragen erörtert und haben einen guten Konsens gefunden.
Also Sie bleiben bei Ihren Aussagen, die Sie im Profil getätigt haben.
Haider sei nicht ausreichend motiviert derzeit und in Kärnten konzentriere sich längst nicht alles auf den Parteiobmann.
Also Sie glauben, dass es auch nicht im Interesse der Medien sein sollte, Konflikte in der Politik zwanghaft herbeiproduzieren zu wollen durch solche Fragestellungen?
Also ich nehme zur Kenntnis, auf diese Frage gibt es keine Antwort.
Gibt es eine Antwort auf die Frage, wer jetzt in Kärnten Spitzenkandidat für die nächste Landtagswahl sein wird, Jörg Haider oder Karl-Heinz Grasser?
Sie selbst haben betont, auch in diesem Interview und auch in den Wochen und Monaten zuvor, dass es Ihr Ziel ist, Landeshauptmann von Kärnten zu werden.
Ich habe Parteichef Jörg Haider von meiner Seite aus gesagt, dass ich diese Frage nicht mehr relevieren und kommentieren werde, weil ich das in der Vergangenheit
oft genug getan habe, die Positionen abgesteckt und bekannt sind.
Und wir haben gemeinsam gesagt, es wird diese Festlegung in den nächsten Monaten geben.
Wir stehen jetzt noch mehr als ein Jahr vor den Wahlen.
Werden Sie von Ihrem Ziel, Landeshauptmann zu werden, vorerst einmal abrücken für die nächste Landtagswahl?
Wie gesagt, ich möchte das nicht mehr kommentieren.
Ich habe das oft genug getan in der Vergangenheit.
Schwieriger scheint der Konflikt zwischen Grasser und dem Kärntner FPÖ-Klubobmann Martin Strutz.
Dieser soll Grasser bei Parteichef Haider als verlängerten Arm der Freimaurer vernadert haben.
Weil Strutz in einer Parteisitzung dazu schwieg, wurde er von Haider als Doppelagent bezeichnet.
Krasa sprach heute über die Vorgangsweise von Struz als größte menschliche Enttäuschung, man habe sich aber darauf geeinigt, auf politischer Ebene weiter zusammenzuarbeiten.
Struz reagierte, für ihn sei alles ausgeräumt, er denke nicht an Rücktritt, sondern an eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit.
In Brüssel sind am Vormittag die Außenminister der EU und ihr russischer Amtskollege Yevgeny Primakov zu ihrem ersten sogenannten Kooperationsrat zusammengetroffen.
Nach langjähriger Verhandlungs- und Vorbereitungszeit hat die Europäische Union mit Russland im Dezember ein Abkommen über Kooperation und Partnerschaft abgeschlossen, das weitreichende wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit vorsieht.
Als langfristiges Ziel streben EU und Russland unter anderem die Errichtung einer europäischen Freihandelszone an.
Bis dahin ist der Weg freilich noch weit.
Nicht nur wirtschaftlich sind die Unterschiede zwischen EU und Russland noch sehr groß.
Aus Brüssel, Fritz Jungmaier.
Der Kooperationsrat EU-Russland ist ein regelmäßiger Dialog auf Ministerebene und will durch intensivere Zusammenarbeit mehr Sicherheit in Europa schaffen.
Gelegenheit zum ersten Gedankenaustausch hatten die Minister schon gestern Abend bei einem Essen zu Ehren des russischen Außenministers Yevgeni Primakov.
Bei der heutigen Sitzung unter Vorsitz des britischen Außenministers Robin Cook überwogen die wirtschafts- und handelspolitischen Themen.
Kein Wunder, die EU ist der mit Abstand größte Handelspartner Russlands.
40 Prozent aller russischen Exporte gehen in die Europäische Union und umgekehrt
kommen 38 Prozent der russischen Importe aus der EU.
Gesamtes Handelsvolumen, 41 Milliarden IQ, das sind rund 580 Milliarden Schilling pro Jahr.
Strittige Handelsfragen zwischen den beiden Partnern gibt es genug.
Da ist zunächst die Anti-Tumping-Politik der EU, von der sich Russland benachteiligt fühlt.
Die EU hebt auf verschiedene, sehr billig hergestellte russische Exportprodukte, Strafzölle ein.
Umgekehrt erschwert Russland den Marktzugang für EU-Produkte.
Ein Beispiel?
Die Lizenz für den Verkauf von Alkohol aus der EU ist in Russland 30-mal teurer als eine Lizenz für den Verkauf russischer Schnepse.
Anderes Thema?
Für die Überflugrechte über Sibirien kassiert die russische Aeroflot pro Jahr 215 Millionen Dollar von den europäischen Fluggesellschaften.
Auch da will man schnell eine Lösung finden.
Der EU geht es vor allem auch um eine Verbesserung des Investitionsklimas in Russland.
Das heißt Vereinfachung und Beschleunigung von Verfahren, besseren Schutz von geistigem Eigentum, Maßnahmen gegen die krassierende Wirtschaftskriminalität, effizienteres Vorgehen gegen die Mafia.
Auf all diesen Gebieten will Brüssel mit Schulungs- und Ausbildungsprogrammen helfen, also Know-how vermitteln.
Daneben sollen im Kooperationsrat noch heuer Verträge über Zollkooperation, über wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit, über Umweltschutz und nukleare Sicherheit und über die Angleichung von Rechtsnormen vorbereitet oder abgeschlossen werden.
Die enge wirtschafts- und handelspolitische Zusammenarbeit im Kooperationsrat wird vom ständigen politischen Dialog ergänzt, wo die aktuellen außenpolitischen Themen wie heute zum Beispiel Algerien und Irak behandelt werden.
Außerdem verpflichtet sich die EU, im Kooperationsrat Russland in Sachen Erweiterung und Einführung des Euro ständig auf dem Laufenden zu halten.
Fritz Jungmer war das vom Europäisch-Russischen Kooperationsrat in Brüssel.
In Rom begann heute der dritte Prozess gegen den ehemaligen SS-Offizier Erich Briebke.
Ihm wirft Italien vor, einer der Hauptverantwortlichen für eines der schlimmsten Nazi-Verbrechen in Italien zu sein, für das Massaker in den ardeatinischen Höhlen.
Als Rache und Abschreckung für die Tötung von 33 deutschen Soldaten durch italienische Partisanen hatte Hitler 1944 die Erschießung von 335 italienischen Geiseln angeordnet.
Einer der Verantwortlichen für die Ausführung dieses Befehls war damals eben der SS-Offizier Erich Priebke.
Er war vor vier Jahren in Argentinien gefunden und an Italien ausgeliefert worden, wo er seit heute wieder vor einem Militärgericht steht.
Mehr noch als auf Priebke hat sich in den letzten Tagen allerdings das Interesse der italienischen Medien auf einen Österreicher gerichtet, dem ebenfalls die Beteiligung an dem Massaker zur Last gelegt wird, berichtet Reinhard Frauscher.
Um 9 Uhr hat die Verhandlung im Militärgerichtshof in Rom begonnen.
Erich Priebke war wegen gesundheitlicher Gründe nicht anwesend.
Für ihn ist es nun der dritte Prozess, der im Italien gemacht wird.
Beim ersten, vor dem römischen Militärgericht, war er zwar moralisch für schuldig, aus mehreren Gründen aber nicht für straffähig erklärt worden.
Die Urteilsverkündung brachte damals massive Handgreiflichkeiten durch Angehörige der Opfer und einer jüdischen Jugendorganisation mit den Ordnungskräften.
Diese Szenen und Proteste vor allem linker Organisationen und Politiker hatten zur juristisch umstrittenen Wiederaufnahme des Verfahrens vor einem anderen Militärrichter geführt.
Der hat Priebke im vergangenen Juli zu fünf Jahren Kerker verurteilt, ihm aber aufgrund seines hohen Alters Hausarrest gewährt.
Gegen dieses Urteil haben dann der Militärstaatsanwalt und der Verteidiger Priebkes berufen.
Es darf allerdings nach so langer Zeit und so umfangreichen Untersuchungen als unwahrscheinlich gelten, dass der heute begonnene Prozess entscheidende neue Erkenntnisse über die Schuld Priebkes bringen wird.
In Rom erwartet man aber endlich eine klarere, moralische Aussage des inzwischen 87-Jährigen, der den bisherigen Verhandlungen eher kühl beigewohnt und menschliche Regungen tunlichst vermieden hatte.
Auch wenn nun also der dritte Anlauf genommen wird, Priebke zu mehr als einer symbolischen Strafe zu verurteilen, so hat der Prozess doch eine politische Bedeutung.
Für die jüdischen Organisationen Italiens und für eine wachsende Anzahl linker Politiker der zweiten Garnitur ist Priebke das Beispiel mangelnder Geschichtsbewältigung durch Deutschland und Italien.
Sie fordern, dass Priebke die italienischen Gefängnisse nicht mehr lebend verlassen soll.
Es sind diese Kreise, die jetzt intensiv auch auf die Strafverfolgung eines Österreichers drängen.
Am Samstag, rechtzeitig zur Einstimmung auf den Priebke-Prozess, begann die linksliberale Tageszeitung Republika mit einer Kampagne gegen den 83-jährigen Wilhelm Schubernick aus St.
Feidern der Klan.
Einer ihrer Reporter habe den ehemaligen in Rom stationierten SS-Leutnant nach langer Verschollenheit aufgestöbert, schrieb die römische Zeitung und stellte ihn als einen der Mitverantwortlichen für das Massaker in den adriatinischen Höhlen hin.
Vor allem der derzeit ebenfalls angeklagte SS-Geheimdienstchef von Rom, Karl Haß, belastet den Kärntner, schreibt heute die Republika auf einer halben Seite.
Ihre Vorwürfe gegen die Untätigkeit der österreichischen Behörden stellten sich aber inzwischen als falsch heraus.
Tatsächlich kam der Anstoß zu den Ermittlungen gegen den Kärntner aus Deutschland.
Und erst aufgrund dieser erfolglosen Initiative begannen die Kärntner Behörden mit Ermittlungen, bei denen sie Italien um Amtshilfe ersuchten.
Die lässt allerdings auf sich warten.
Gestern haben die Präsidentin der jüdischen Gemeinden Italiens und ein grüner Abgeordneter von Justizminister Flick verlangt, er möge die Auslieferung des Kärntners bei Österreich betreiben.
Doch Flick hält sich zurück.
Nicht nur die bisher wagen Verdachtsmomente in den italienischen Akten, auch der Ablauf der bisherigen Priebke-Prozesse lassen der offiziellen italienischen Politik behutsames Vorgehen offensichtlich ratsam erscheinen.
Nächstes Thema Nordirland.
Als sich Großbritannien und Irland unlängst auf einen neuen Friedensplan für Nordirland einigten, hofften viele, dass es endlich um die Substanz gehen werde.
Um die Frage, wer künftig in Nordirland regieren könnte und wie.
Doch die anfangs zustimmenden Äußerungen der wichtigsten Parteien in Nordirland blieben von Terroraktionen überschattet.
Und Sinn Fein, der politische Arm der Untergrundorganisation IRA, lehnte die neuen Vorschläge nach kurzem Zögern ab.
Die Verhandlungen stehen also nach wie vor am Anfang.
Martin Alliot dazu aus Dublin.
Die Verhandlungsrunde über die Zukunft Nordirlands widmet sich heute und morgen ihrer vornehmsten und schwierigsten Aufgabe.
Es geht um die Verknüpfung der seit 78 Jahren geteilten Insel Irland, ohne dass dabei die britische Souveränität über Nordirland grundsätzlich in Frage gestellt wird.
Die britische und die irische Regierung wollen den nordirischen Parteien, die diese Woche ausnahmsweise in London tagen,
einen neuen Fragenkatalog vorlegen, der sich ausschließlich mit diesen gesamtirischen Körperschaften beschäftigt.
Künftig sollen also in Bereichen wie in der Landwirtschaft, im Energiesektor oder beim Tourismus grenzüberschreitende Behörden geschaffen werden, die dem geplanten Parlament in Belfast und dem bestehenden irischen Parlament gleichermaßen Rechenschaft schuldig wären.
Die Politiker wissen, dass sie unter Erfolgsdruck stehen.
Die Mordserie der letzten vier Wochen dauert noch immer an.
In der Nacht auf heute missglückte ein Anschlag auf eine katholische Taxizentrale in Belfast.
Es sind sich alle klar, dass irgendwann der kritische Punkt erreicht ist, an dem die Politik in den Strudel der Gewalt gezogen wird.
Gestern versuchten die beiden Regierungen, eine Staumauer zwischen den Bereichen der Gewalt und der Politik zu errichten.
Sie schlossen die kleine Ulster Democratic Party vorübergehend von den Verhandlungen aus.
weil deren militante Hintermänner, die protestantische Terrororganisation UFF, zugegeben hatte, selbst wieder zur Gewalt zurückgekehrt zu sein.
Die ausgeschlossene Partei vertritt nur etwa zwei Wählerprozente, aber ihr Einfluss auf die Revolverhelden war bislang beträchtlich und positiv.
Der Versuch der beiden Regierungen, die Extremisten in den Verhandlungsprozess einzubinden, barg immer schon das Risiko der Ansteckung.
Gestern obsiegte die rechtschaffene und prinzipiell begründete Empörung, aber das Ende eines Bürgerkriegs gehorcht nicht immer den Gesetzen des guten Geschmacks.
Wenn die Politiker am Verhandlungstisch nun nicht ernsthaft und konstruktiv zur Sache kommen, dann droht den bereits fragmentierten paramilitärischen Verbänden weitere Zersplitterung.
Die Attentäter entgleiten der politischen Kontrolle immer stärker.
Dieser blickenden Abgrund mag die Politiker beflügeln, zumal sie sich einander in der Sache beträchtlich angenähert haben.
Aber es wäre höchste Zeit, dass das gemäßigte Zentrum, die beiden bürgerlichen Großparteien Nordirlands zu beiden Seiten der konfessionellen Grenze, endlich die Initiative übernehmen.
Nur sie sind letztlich in der Lage, ihre militanteren Rivalen im eigenen Lager von den Vorteilen eines ausgewogenen Kompromisses zu überzeugen.
Martin Alliot berichtete aus Irland.
Es ist 12.25 Uhr, zwischendurch ein Radiotipp für heute Abend.
Die Kasbah, die historische Altstadt von Algier, galt lange als Hochburg islamischer Fundamentalisten.
Doch viele Menschen hier sind inzwischen selbst Opfer des Terrors fanatischer Gruppen geworden.
Und der soziale Niedergang Algeriens, der den Extremisten wieder neuen Zulauf bringt, ist hier besonders stark zu spüren.
Am Rande der EU-Troika-Mission vorige Woche hat Helmut Opletal einige Tage lang Algier besucht, Orte des Terrors gesehen, aber auch den Alltag erlebt und mit den Menschen gesprochen.
Algerien zwischen Terror und Normalität ist der Titel seiner Reportage.
Wir kommen zurück nach Österreich.
Die ÖVP besinnt sich offenbar wieder auf ihre konservativen Werte.
Dieser Eindruck wird zumindest vermittelt, wenn man sich die Annäherung der Partei an die Themen Familie, Bundesheer oder Schule ansieht.
Dazu kommt, dass ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl ein Buch geschrieben hat, das sich auch mit der Ideologie seiner Partei befasst.
Hannes Eigelsreiter hat mit dem Klubobmann gesprochen und ihm die Frage gestellt, wohin geht die ÖVP?
Kohls Antwort?
Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger auf einer gemeinsamen Wertgrundlage dazu bringen, sich stärker einzubringen, mehr Solidarität zu üben und ihre Geschicke selber in die Hand zu nehmen.
Wir wollen also die Menschen mobilisieren.
Heißt das, die ÖVP will den Staat aus vielen Bereichen zurückdrängen und das Engagement der Bürger forcieren?
Es geht nicht um das Zurückziehen des Staates, sondern es geht darum, dass der Staat ganz einfach die Arbeit nicht mehr leisten kann.
Es kann nicht ein Viertel der Österreicher die anderen drei Viertel überwachen und es kann auch nicht ein Viertel der Österreicher die anderen therapieren, sondern die Bürger haben selber Verantwortung
und daher die Grundwerte so notwendig.
Aber die Koalition hat aber doch eher das Ziel, ganz pragmatische Lösungen zu finden, zu suchen und zu finden.
Heißt das, die ÖVP wird versuchen, hier kantiger zu werden, was die Koalitionsarbeit betrifft?
Nein, in der Koalitionsarbeit geht es um Problemlösungen.
Diese Problemlösungen tragen im Augenblick zumindest sehr stark die Handschrift der Grundwerte der Volkspartei.
Stabilitätspolitik, Familie.
Wir reden hier im Augenblick nur mehr über die Familie und ringen um eine möglichst gute Förderung der Familie.
Das sind Grundwerte, die hier zum Ausdruck kommen.
Und wir glauben, dass also wir weitermachen müssen in dieser Politik, die Probleme der Österreicher zu lösen, aber nicht technokratisch, sondern es müssen die Werte, die Grundwerte, die wir vertreten, stärker zum Ausdruck kommen.
Und ich glaube auch, dass diese Bürgersolidarität etwas ist, was nicht nur die Bürgerinnen und Bürger begeistert, sondern dass auch Sozialdemokraten und auch andere
sehen, wie notwendig es ist, die Bürgerinnen und Bürger mehr zu beteiligen.
Traditionelle Werte sind die eine Seite, aber damit sind kaum Wahlen zu gewinnen.
Stichwort 1999, Nationalratswahlen.
Was ist da von der ÖVP zu erwarten?
Ich glaube, da muss ich sie korrigieren.
Nur auf der Grundlage eines sicheren Wertefundamentes können Wahlen gewonnen werden.
Ich kann nicht mit der 33.
ASVG-Novelle und der 50.
Gesetzesänderung im Bereich des Steuersystems Wahlen gewinnen, sondern ich muss die Gefühlswelt der Menschen ansprechen.
Ich muss Sicherheit vermitteln können.
Ich muss den Menschen auch möglich machen, Sinn in ihrem Leben zu finden.
und wir werden daher neue Gesellschaftsverträge den Österreicherinnen und Österreichern vorschlagen, die sie selber als vollberechtigte Bürgerinnen und Bürger wieder in die Lage versetzen, mehr selbstbestimmt zu sein.
Zum Beispiel stelle ich mir vor, dass man den Zivildienst durch einen Solidardienst ersetzt und sollten wir zu einem Berufsherkommen eben einen allgemeinen Solidardienst für junge Männer einrichten, wo sie also die Grundausbildung für das Rettungswesen, für das Sozialwesen
für Feuerwehrdienste etc.
Löschenbergen helfen lernen.
Also da gibt es unendlich viele genaue Details, auch im Bildungswesen kann ich mir sehr sehr viel vorstellen.
Die Eltern als Schulerhalter, die Eltern, die in der Schule wesentlich mehr Einfluss haben als bisher und so weiter.
Zurück zu den Werten der ÖVP.
Welche Position haben Sie da in der Partei?
Sind Sie der Mahner?
Sind Sie das Gewissen?
Sind Sie der Chef-Ideologe?
Das Chef-Ideologe hat es nur bei den Marxisten gegeben.
Das war der Sussloff.
So etwas brauchen wir nicht.
Mahner brauchen wir auch nicht.
Ich bin im Club an einer bestimmten Verantwortung, die mir auch die Möglichkeit gibt, nachzudenken und zu schreiben.
Und ich habe einfach zur Feder gegriffen und habe jetzt ein Buch, das in den nächsten Wochen erscheinen wird, eben mein politisches Credo dargelegt, Aufbruch zur Bürgersolidarität.
Das ist ein Beitrag in der Volkspartei.
Der Wolfgang Schüßl ist der Nächste, der ein Buch schreiben wird.
Ich bedanke mich für das Gespräch.
Hannes Eigelsreiter sprach mit ÖVP-Klubobmann Kohl.
Für Reiseveranstalter und Fremdenverkehrsmanager ist derzeit Hochsaison.
Am vergangenen Sonntag ist in Wien die für das allgemeine Publikum geöffnete Ferienmesse zu Ende gegangen.
Noch am selben Tag schloss sich die Austrian Travel Business, die größte touristische Fachmesse Österreichs, an, zu der nur Geschäftsleute aus der Reisebüro- und Veranstalterszene Zutritt haben.
Hier werden die Angebote der etwa 900 österreichischen Anbieter von internationalen Einkäufern geprüft,
und bei Gefallen gebucht.
Die Österreich Werbung führt traditionell eine Umfrage bei den Einkäufern durch.
Darüber sprach Hans Fockenhuber telefonisch mit dem Chef der Österreich Werbung Michael Höferer.
Die Stimmung auf der ATB ist deutlich besser als die letzten Jahre.
Wir haben gerade bei den österreichischen Anbietern sehr viel Zuversicht und auch die Nachfrage nach den Angeboten ist viel stärker als in den letzten Jahren.
Wir haben auch 5% mehr Einkäufe als im letzten Jahr, was also schon ein Zeichen ist, dass die Nachfrage gestiegen ist.
Interessant, dass auch für diesen Sommer noch sehr stark nachgefragt wird, weil ja die ATB eigentlich die Messe ist, wo ja bereits die Geschäfte für das Jahr 1999 abgeschlossen werden.
Urlaubsangebote sind seit Jahren einem besonderen Preisdruck ausgesetzt, sodass die Einkäufer pingelig auf das Preis-Leistungs-Verhältnis schauen.
Hier hat man mit All-Inklusive-Angebote sowie mit Regionalkarten wie Kärntencard oder Salzburgcard in Österreich einigen Erfolg zu verbuchen.
Die Umstrukturierung vom touristischen Einzelkämpfertum, wo jeder Hotelier oder jedes Dorf für sich alleine anbietet, hin zum vernetzten Angebot zeigt also Erfolge.
Auch das Image vom gemütlichen, etwas biederen Österreich-Urlaub wurde hin zum Ereignis-Urlaub geändert.
Das konnten wir schon letzten Sommer feststellen, ist einerseits diese Ausrichtung auf Familie und Kinder.
Die haben wir um 8% zugelegt.
Eine sehr starke Nachfrage ist auch wieder nach Wandern, Tracking, aber in einer eher
frischeren Form.
Gemeinsam aber, und das ist auch sicherlich interessant, in Verbindung mit Nationalparks.
Und wenn man bedenkt, dass noch vor rund zwei Jahren nur jeder vierte Gast in Österreich gesagt hat, ich komme des Wandernwegens, so sind wir jetzt schon bei jedem dritten Gast.
Der größten internationalen Konkurrenz ist noch immer der Sommertourismus ausgesetzt.
Österreich hat kein Meer und eine labile Wetterlage im Sommer.
Hier will man mit Familienfreundlichkeit und Spezialangeboten wie Kulturtourismus die Nachteile wettmachen.
Übrigens, wenn die Österreicher sparen, dann nicht beim Urlaub.
Umfragen haben ergeben, dass die meisten Österreicher zweimal im Jahr Urlaub machen, zwei bis drei Wochen im Sommer und ein bis zwei Wochen im Winter.
Und immer mehr Österreicher bleiben dabei im eigenen Land.
Hans Fockenhuber sondierte die Buchungslage beim Österreich Tourismus.
Von diesem Thema Tourismus nun zum Banking bis zum Verkauf der PSK ist es noch ein weiter Weg.
Das meint der Chef der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich Ludwig Scharinger.
Viel zu viel sei noch offen, um schon jetzt mit klaren Konzepten auftreten zu können.
Zuerst müsse geklärt werden, was die PSK künftig dürfe oder nicht dürfe.
Insbesondere seien die Verträge zwischen Post und PSK zu beurteilen.
Mehr von Stefan May.
Laut Scharinger wird es noch einige Zeit dauern, bis die PSK verkauft ist oder besser gesagt sollte es noch einige Zeit dauern.
Das Thema der Privatisierung der Postsparkasse sei weit umfangreicher als allgemein angenommen und solange nicht alle rechtlichen Fragen geklärt sind, will auch Scharinger das Interesse seiner Raiffeisen Landesbank nicht allzu sehr anstacheln.
Das kommt immer darauf an, was die BSK künftig darf und was das kostet.
Das ist ja nicht nur eine emotionelle Frage, sondern das ist vor allem für mich eine eindeutig betriebswirtschaftliche Frage.
Es ist ja kein Geheimnis in Österreich, dass wir bereits overbanked sind und dass weitere Strukturen
oder weitere Mitbewerber, wenn sie auftreten, natürlich den Wettbewerb anheizen.
Und daher muss man vorerst wissen, was darf sie denn langfristig, die PSK, oder was darf sie nicht.
Scharinger sagt, er habe den Eindruck, dass der politische Wille noch nicht klar erkennbar sei, was mit der PSK geschehen wird.
Er glaube nicht, dass sie den Kurs in Richtung einer Vollbank einschlagen werde.
Es werde einfach überschätzt, wenn ein kleines Postamt als Vollbank agiere.
Die Privatkreditvergabe sei nicht mehr so einfach wie früher.
Insbesondere, so der oberösterreichische Reicherchef, seien die Verträge zwischen Post und PSK zu klären.
Bis jetzt gäbe es kein Gutachten, das feststelle, ob das, was die PSK-Bank der Post zahle, adäquat sei.
Eines wird aber in Zukunft sicher sein, Quersubventionen zwischen den beiden wird es nicht mehr geben.
Hinzu komme die Frage, ob die PSK international auszuschreiben sei oder nur in Österreich.
Dass die Zukunft der drei Buchstaben für den grünen Riesen, der wie die Post in fast jeder Gemeinde Österreich seine Filiale betreibt, von eminenter Bedeutung ist, liegt auf der Hand.
Wobei Scharinger nicht gerne das Wort grüner Riese hört, sondern lieber von vielen kleinen grünen Zwergen spricht.
Vorläufig lehnen sich die kleinen grünen Männchen aber noch ruhig zurück, denn so Scharinger, das Thema PSK werde in Österreich überschätzt.
Es sei nicht der Deal des Jahrhunderts, als der gesehen werde.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ausländer hier ein ganz großes Interesse zeigen.
Ich teile nicht die Auffassung, dass wir eine enorme Angst haben müssen, wenn diese BSK in irgendwelche nicht reifeisen Hände kommt.
Denn die Angst ist immer der schlechteste Ratgeber am Markt.
Das hat bei offenen Grenzen, bei einer globalisierenden Wirtschaftsstruktur noch niemandem gedingt.
Insgesamt, so der oberösterreichische Raiffeisen-Landesbank-Generaldirektor Scharinger, seien noch viele Aufgaben zu erledigen.
Eine Ausschreibung vor dem Sommer sei deswegen nicht zu erwarten.
Wir bleiben bei der Wirtschaft.
In Österreich gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung so wenige selbstständige Unternehmer wie sonst kaum wo in Europa.
Warum das so ist, das haben Studenten der Wirtschaftsuniversität Wien jetzt in einer Studie festzustellen versucht.
Das Ergebnis ist nicht nur die oft kritisierte Bürokratie, die das Unternehmerwerden so schwierig macht,
Es beginnt schon bei der Ausbildung an den Schulen und Universitäten, wo zu wenig auf den Beruf als selbstständiger Unternehmensführer vorbereitet wird.
Ein Umdenken sei notwendig, heißt es.
Christian Hunger berichtet mehr.
Auf 100 Einwohner kommen in Österreich statistisch gesehen gerade einmal 6,8 Selbstständige.
Das ist etwa halb so viel wie der EU-Durchschnitt.
Österreich liegt mit seiner Selbstständigenquote nach Portugal an zweitletzter Stelle.
Als größte Hindernisse werden von erfolgreichen Jungunternehmen, die im Rahmen der Studie befragt wurden, Kapitalbeschaffungsprobleme und administrative Schwierigkeiten genannt.
Aber die oft kritisierte Bürokratie ist es nicht alleine, die Österreich zu einem Land der Beamten und Angestellten werden lässt.
Das Selbstständigwerden wird an den Schulen und an den Universitäten zu wenig gefördert, meint der Projektleiter Professor Johann Riesack vom Institut für Unternehmensführung.
Das Musterbeispiel ist ja die Ausbildung von Juristen, wo 70% Beamten geworden sind.
Wo diese derzeit unterkommen ist unbekannt.
Man findet das als sehr freundliche und gebildete Taxilenker.
Wir müssen ganz einfach zur Kenntnis nehmen, dass Jungunternehmertum die Alternative zu einer Karriere in irgendeinem stolzen multinationalen Konzern darstellt und sicherlich eine höhere menschliche Befriedigung bringt.
Die Erziehung zur Selbstständigkeit sollte in den Lehrplan der Schulen aufgenommen werden, schlägt die Studie unter anderem vor.
Etwas zumindest Positives hat die geringe Unternehmensneugründung in Österreich.
Wer hierzulande den Start schafft, kann sich zumeist länger am Markt halten.
In Österreich haben Jungunternehmer im EU-Vergleich die größten Überlebenschancen.
Das mag in Teilen wahr sein.
Tatsache ist aber, dass wenn wenige beginnen, einen Spitzensport zu betreiben, auch dann letztendlich die Spitze sehr dünn wird.
Wir brauchen eine breitere Basis.
Es muss Bewegung in jene jungen Menschen hineinkommen, die als Traumberuf Bankangestellte oder Beamter angeben.
Positiv beurteilt Professor Johann Riesack das Umdenken in der österreichischen Politik und die Bemühungen, das Unternehmerwerden leichter zu machen.
Also ich würde sagen, es ist sensationell, wenn man das, was gesagt wird, als Wahrheit ansieht.
Denn letztendlich haben wir eine sozialistisch geführte Regierung, die also empfiehlt, mehr oder weniger,
von der Mitgliedschaftsgewerkschaft zur Mitgliedschaft Bundeswirtschaftskammer zu wechseln.
Das ist ein Paradigmawechsel, das ist eine neue Definition der politischen Situation in Österreich.
Trotzdem ist noch viel zu tun, damit Österreich mehr Unternehmer bekommt.
Kompetente, sparten- und branchenbezogene Beratungsstellen sollten geschaffen werden.
Neue Fremdfinanzierungsmöglichkeiten, Steuererleichterungen sowie die Übernahme von Bürgschaften für Gründungskredite durch den Staat wären notwendig, schlägt die Studie Maßnahmen für die Wirtschaftspolitik vor.
Christian Hunger mit dem Sukkurs einer WU-Studie über die Hindernisse für Jungunternehmertum in Österreich.
Am kommenden Freitag ist es wieder soweit.
In Wien und in Niederösterreich werden die Halbjahreszeugnisse verteilt, beziehungsweise die Schulnachrichten, wie sie richtig heißen.
Und genau so sollten diese Beurteilungen der Schülerinnen und Schüler auch gesehen werden, heißt es dazu aus dem Ministerium, als Schulnachricht, die, selbst wenn sie weniger gut ausfällt, nichts anderes als Signalwirkung haben soll.
Die Botschaft kommt aber noch immer nicht wirklich optimal rüber, denn nach wie vor sind diese letzten Tage vor den Semesterferien für viele Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Eltern psychisch stark belastend.
Eveline Schütz.
Rund 1,2 Millionen Schülerinnen und Schüler werden in den nächsten Wochen ihre Semesterschulnachrichten bekommen.
Vorweg ein kleiner Trost.
Zum Halbjahr wird immer strenger benotet als im Jahreszeugnis.
Und das zeigt sich auch in konkreten Zahlen.
Zum Halbjahr 1997 wurden allein in Wien 16.000 nicht genügend ausgestellt, im Jahreszeugnis blieben nur noch 6.000 übrig.
Möglicherweise hat auch der Appell der Unterrichtsministerin gegriffen, im Zweifelsfall für den Schüler zu entscheiden.
Zur Halbzeit wird von den Lehrern also nicht selten so etwas wie ein Schuss vor den Bug abgegeben.
Und dieser ist unter anderem die Aufforderung, dass sich Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam ansehen, was die Ursache des Misserfolges ist.
Der Schulpsychologe Dr. Harald Aigner vom Unterrichtsministerium.
Und bei dieser Nachforschung geht es
Sicherlich auch darum zu schauen, wie sind die Lernbedingungen zu Hause, vom Umfeld her, wie ist die Klassengemeinschaft, wie ist die Beziehung zu den Lehrern.
Eine schlechte Note kann aber auch signalisieren, dass das Kind oder der Jugendliche im falschen Schultyp sitzt und es wäre, so es möglich ist, einen Schulwechsel zu überlegen.
Dass man, wenn die Noten schlechter werden,
den Kontakt zu den Lehrern sucht, sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Und Aufgabe der Lehrer kann und darf es nicht sein, so Dr. Aigner, lediglich festzustellen, dass ein Schüler etwas nicht kann.
Es geht auch darum, wie diese Wissenslücken ausgebessert werden können und hier ist ja auch eine Mitwirkung des Lehrers sinnvoll, weil er ist ja der Experte, gerade auch was den Lernstoff und die Methodik oder das Lernen anbelangt.
Und was sind Anzeichen, dass ein drohendes Nichtgenügen deiner Schülerin einem Schüler zu nahe geht?
Ein erstes Anzeichen ist, wenn sich das Kind zurückzieht.
Wenn ein Kind über die Schule nicht mehr spricht zu Hause, wenn irgendwo auch im Schulbereich, wenn Lehrer bemerken,
zieht sich eher zurück, ist nicht mehr so fröhlich, ansprechbar, ist in der Klasse auch ein bisschen als Außenseiter isoliert, weniger aktiv und oft sieht man das ja auch schon in der Mimik der Kinder.
Also wenn man in eine Klasse geht, kann man schon mit einer großen Wahrscheinlichkeit feststellen,
welchen Kindern es nicht so gut geht.
Und hier wäre es halt auch sinnvoll, nicht nur zu Hause, ein bisschen mehr Augenmerk auf die seelische Situation der Kinder zu richten.
Und wichtig ist auch, dass die Eltern ihren Kindern, die eine schlechte Schulnachricht erwarten, die richtige Sensibilität entgegenbringen.
nicht es so in den Mund schon legt.
Pass auf, tu dir nichts an.
Dieses den Teufel sprichwörtlich an die Wand malen ist für manche oder kann eine Aufforderung sein für einen Lösungsweg, der dramatisch ist.
Bundesweit sind jetzt zu Semesterschluss 130 Schulpsychologen im Einsatz, die man sich nicht scheuen sollte aufzusuchen, wenn es Probleme gibt.
Dreiviertel eins ist es, weil an einigen Beiträgen noch gearbeitet wird, ziehen wir die Kulturberichterstattung vor.
Eine eher kleine, aber dennoch sehr bedeutende Ausstellung wird heute Abend im Saal de Ball des Französischen Kulturinstituts in Wien eröffnet.
Präsentiert werden da Neuerwerbungen für die Artothek des Bundes, jene Stelle der Kunstsektion, in der Werke österreichische Künstler ausgeborgt werden können.
Thema ist diesmal Medienkunst.
Eine Ausstellung, die auch Auskunft über neueste Tendenzen in der aktuellen österreichischen Kunst gibt, Roland Schöni berichtet.
Die Arthrothek des Bundes trägt dazu bei, die Schwellenangst gegenüber der Gegenwartskunst abzubauen.
Denn ähnlich wie in einer Bibliothek können dort sämtliche Dienststellen und Gebäude des Bundes, vom Justizministerium bis hin zur Universität, neue und allerneueste Kunstwerke ausborgen, um ihre Büros und Gänge damit auszustatten.
Unter den Schulen zum Beispiel nehmen weit mehr als 200 dieses Angebot regelmäßig wahr und greifen zum Beispiel auf Arbeiten von Franz Graf,
Johanna Kandl, Erwin Wurm, Franz West, aber auch Oskar Kokuschka zurück.
Für die Neuerwerbungen allerdings gilt ein ganz wesentlicher Grundsatz, wie der Leiter der Artothek, Werner Hartmann, erklärt.
Wir nehmen keine Rücksicht auf den allgemeinen Publikumsgeschmack, sondern unser Schwerpunkt ist die Dokumentation, Förderung und Dokumentation des zeitgenössischen Kunstgeschehens.
Damit unterscheidet sich die Artothek von einer
Blumen, Aquarell, Stillleben, Artothek.
Denn mit einem Ankaufsbudget von rund 8 Millionen Schilling jährlich zählt die Artothek des Bundes auch zu den wichtigsten Fördereinrichtungen für heimische Kunst, abseits der Konjunkturen des Marktes.
Die Ausstellungen der Artothek, wie ab heute im Saal de Ball, geben immer wieder Auskunft über neueste Tendenzen in der rund 24.000 Werke umfassenden Kunstsammlung.
So steht diesmal Medien- und Apparatekunst im Vordergrund.
Kuratorin Karin Zimmer.
Die Ideen, die mit den Arbeiten präsentiert werden, sind sehr komplex.
Man kann nur einzelne Leute herausnehmen, wie die Arbeit von Eva Wohlgemuth, die im digitalen Netz die Positionierung des Geschlechterwechsels definiert.
Bei brückischem Mal ist es der Grenzbereich zwischen Video und Malerei.
Die Artothek setzt sich aber auch als Aufgabe, in wichtigen repräsentativen Gebäuden im Ausland Kunst vorzustellen.
Werner Hartmann
Das sind ja nämlich den Künstlern schuldig.
So waren wir zum Beispiel sehr froh, dass uns die österreichische Vertretung in Brüssel beschäftigt hat mit der Ausstattung des gesamten Gebäudes.
Ausgewählt werden die Arbeiten im Rahmen von Jury-Sitzungen.
Andreas Mailat-Bokorny, Leiter der Sektion Kunst im Bundeskanzleramt, jedoch möchte die Artothek durch den Einsatz von Kuratoren mit einer deutlicheren Handschrift versehen.
Ich glaube, dass man das, was wir tun mit Kuratorinnen und Kuratoren,
zunehmend da auch Schwerpunkte setzen.
Und ich glaube, dass die Ankaufspolitik über die letzten Jahre ja gezeigt hat, dass wir da gar nicht so schlecht liegen.
Aber auch an unkonventionelle Kunstpräsentationen denkt man.
Wie an die Vorstellung der internetkritischen Gruppe eToy, die im Vorjahr den Priaselektroniker für ein künstlerisches Leitungssystem erhielt, das auf die Vorgänge im Netz verwiesen hat.
Andreas Maillard-Bocconi
Im Vorfeld zu dieser Ausstellung gab es auch eine kurze Präsentation beim Bundeskanzler und der war sehr angetan von dieser Vorstellung und wir haben dann kurz entschlossen, es übernommen in die Homepage der Republik Österreich, dass ITOL sich dort präsentieren kann.
Also ich glaube, dass das auch ein völlig neuer Zugang wäre.
Die Ausstellung im Französischen Kulturinstitut, in der es größtenteils Ausdrucke von Videoarbeiten zu sehen gibt, wird heute Abend eröffnet.
Roland Schöne schilderte die Neuerwerbungen der Arthothek des Bundes.
Nun nach Deutschland.
Die katholischen Bischöfe Deutschlands wollen den Beratungsschein, der zur straffreien Abtreibung berechtigt, nicht mehr in der bisherigen Form ausstellen.
Das geht aus einer in Mainz veröffentlichten Erklärung hervor, mit der die Bischofskonferenz auf ein Papstwort zur Abtreibung reagiert.
Die Bischöfe wollen eine Arbeitsgruppe einsetzen, die einen Vorschlag für eine Neufassung des Beratungsscheines erarbeitet.
Einen Ausstieg aus dem staatlichen System der Schwangerenberatung beabsichtigen sie nicht.
Details aus Bonn von Paul Schulmeister.
Mehr als zwei Jahre lang haben der Vatikan und die deutschen Bischöfe um die richtige Form der schwangeren Konfliktberatung gerungen.
Nun hat der Papst in einem fünfseitigen apostolischen Brief einen Schlussstrich gezogen.
Die Bischöfe hatten keine Möglichkeit mehr, sich der nachdrücklichen Papstbitte zu entziehen.
Es war vor allem Kardinal Ratzinger, der Präfekt der Glaubenskongregation, der seit langem darauf drang, dass die katholische Kirche in Deutschland in der schwangeren Konfliktberatung
künftig keine Beratungsscheine mehr ausstellt.
Einerseits belegt der Schein zwar die Pflichtberatung im Sinne des Lebensschutzes, gibt der Papst zu, andererseits sei er aber die vom Gesetz vorgeschriebene Vorbedingung für eine straffreie Abtreibung in den ersten drei Monaten.
Dazu Bischof Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, heute Vormittag in einer denkwürdigen Pressekonferenz in Mainz.
Papst Johannes Paul II.
sieht nämlich im bestehenden Beratungsschein
Denn eine notwendige Voraussetzung ist für eine straffreie Abtreibung die grundlegende Gefahr, dass die ganze Beratung wegen dieses Gebrauchs des Scheins von einer tiefen Zweideutigkeit geprägt werden könnte.
Er möchte nicht hinnehmen, dass das Zeugnis der Kirche vom unbedingten Lebensschutz dadurch verdunkelt wird und die Kirche selbst sich in die Gefahr
einer Mitverantwortlichkeit für die Tötung ungeborenen Lebens bringen und so sich in Unrecht verwickeln könnte.
In sehr offener und mutiger Weise beschrieb der Vorsitzende der Bischofskonferenz Karl Lehmann die Gewissensprobleme, ja die Zerreißprobe so wörtlich, die der Papst mit seinem Fünf-Seiten-Brief ausgelöst habe.
Doch Lehmann sagte zugleich,
Wir werden der Bitte des Papstes Folge leisten.
Wir werden deswegen jedoch in keiner Weise ausscheiden.
Vielmehr alle im staatlichen Beratungssystem gegebenen Spielräume so weit wie möglich nützen.
Zunächst bleibe es bei der bisherigen Praxis, sagte Bischof Lehmann.
Man könne das System nicht von heute auf morgen umstellen.
Im März wird die Deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitsgruppe einsetzen, die nach neuen Wegen suchen soll.
Wie die ausschauen können und wann die Umstellung beginnen wird, bleibt offen.
Lehmann bestritt zwar, an Rücktritt als Vorsitzender der Bischofskonferenz gedacht zu haben, vermittelte aber durch seine unüberhörbar kritischen Bemerkungen diesen Eindruck.
Trotz aller Einheitsbemühungen der katholischen Bischöfe wird sich jetzt eine neue Abtreibungsdiskussion in Deutschland mit noch unabschätzbaren politischen Folgen nicht vermeiden lassen.
Von der Kirche in Deutschland zur Kirche in Österreich.
Der Paudorfer Pfarrer Udo Fischer ist erwartungsgemäß der Aufforderung des St.
Pöltner Diözesanbischofs Krenn nicht nachgekommen, seine im Zusammenhang mit der Kauser Grohe in der Fernsehsendung Vera getätigten Aussagen zu widerrufen.
Dieser Widerruf hätte bis heute erfolgen müssen.
Krenn hatte Fischer sogar eine kanonische Ermahnung erteilt.
In einem Schreiben an den St.
Pöltener Diözesanbischof verweist Pater Fischer darauf, dass das ihm von Krenn vorgeworfene Zitat, Widerstand zu leisten gegen vieles, was da von Rom komme, nicht stimme.
Mehr von Wolfgang Klein.
Pater Udo hat also nichts zurückgenommen.
In seinem Antwortbrief an Bischof Kurt Krenn weist er noch einmal deutlich darauf hin, dass er falsch zitiert worden ist.
Er hat gesagt, Katholiken sollten Widerstand leisten gegen vieles, was da von oben kommt, nicht gegen vieles, was da von Rom kommt.
Udo Fischer vermutet bei Krenn einen freudschen Hörfehler, da Krenn ja immer wieder seine spezielle Romtreue hervorhebe.
Und auch ein zweiter Irrtum Bischof Krenns werde sich laut Udo Fischer noch aufklären.
Krenn werde nach der Klärung der Affäre Grohe noch dankbar sein, dass ein in seiner Diözese tätiger Priester bereits 1985 allen Widerwärtigkeiten zum Trotz den Mut aufgebracht hat, der Wahrheit zu dienen.
Pater Udo schließt seinen Antwortbrief dann mit dem Hinweis, ein Briefwechsel zwischen Amtsträgern sollte nicht nur im Zitieren von Kirchenrechtsparagraphen bestehen, sondern den Dialogpartnern auch geistliche Erbauung bringen.
Und so zitiert Pater Udo den ersten Timotheusbrief des Apostels Paulus, wo es darum geht, wie ein Bischof zu sein hat.
Ein Bischof soll ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, gastfreundlich, kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch.
Bischof Krenn weiß noch nicht, wie er reagieren wird.
Er muss sich noch mit seinem Konsistorium, seinen engsten Mitarbeitern, besprechen.
Ich tue es immer.
Und warum soll ich denn diesmal anders verfahren?
Es ist sehr günstig vom Termin her.
Wir haben übermorgen das Konsistorium und ich muss natürlich auch mit dem abdrehen.
Sagt der St.
Pöltner Bischof Kurt Krenn zum Abschluss seines Berichtes von Wolfgang Klein.
Zum Schluss des Mittagsschonals noch einmal Kurzmeldungen.
Frankreich.
Tausende Menschen haben in mehreren französischen Städten für die Einführung der 35-Stunden-Woche demonstriert.
Die kommunistisch dominierte Gewerkschaft CGT hat die Arbeitnehmer zu einem landesweiten Aktionstag aufgerufen.
Anlass ist der heutige Beginn der Parlamentsdebatte über die Arbeitszeitverkürzung.
Die Linksregierung von Ministerpräsident Juspin erhofft sich von der 35-Stunden-Woche eine Verringerung der Arbeitslosigkeit.
Die konservative Opposition hat entscheidenden Widerstand angekündigt.
Deutschland.
Die katholischen Bischöfe Deutschlands kommen der Aufforderung des Papstes nach.
Die Bischöfe wollen die Schwangerenberatung zwar fortsetzen, aber die Scheine nicht mehr ausstellen, die für eine straffreie Abtreibung notwendig sind.
Darauf hat sich die katholische Amtskirche in Deutschland nach zweitägigen Beratungen geeinigt.
Der Papst hatte die Bischöfe in seinem Brief aufgerufen, hilfesuchenden Frauen beizustehen, sie zugleich aber eindringlich aufgefordert, keine Abtreibungsscheine mehr auszugeben.
Die deutschen Bischöfe wollen jetzt nach einem Kompromiss suchen.
Und zum Abschluss noch zum Wetter heute Nachmittag.
Im Großteil Österreichs ist es sonnig, der Hochnebel am Bodensee und im Gebiet vom Flachgau bis zum Nordburgenland löst sich aber nicht mehr vollständig auf.
Die höchsten Temperaturen meist minus 5 bis 0 Grad.
Das war das Mittagsschnall vom 27.
Jänner.
Regie führte Hubert Arnim Elissen, Tonmeister war Franz Trinker und durch die Sendung führte sie Wolfgang Wittmann.