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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal Guten Tag, beim Mittagsjournal begrüßt Sie Ursula Stenzel.
Die Schlagzeilen zu den von uns geplanten Themen.
Die UNO-Truppen beginnen mit ihrem Abzug aus Kroatien.
Serbische Flüchtlinge aus der Kraina wollen nicht in den Kosovo.
Nach Ablauf des russischen Ultimatums in Tschetschenien aufflammen neue Kämpfe befürchtet.
Noch kein Ende des Geisel-Dramas in Kaschmir.
Ein Film über japanische Kriegsverbrechen rührt an die unbewältigte Vergangenheit Japans.
Der amerikanische Dollar und auch die italienische Lira erholen sich.
Aus Österreich kirchenpolitische Perspektiven nach dem nun feststehenden Wechsel von Kardinal Gruer zu Bischof Schönborn in Wien.
Wirtschaftsminister Dietz zur Tourismuskrise in Österreich.
Es gibt 200.000 bis 300.000 Betten zu viel.
Zwei Salzburger durchqueren Grönland zu Fuß.
Und schließlich feiert die Kulturredaktion Liane Heid, eine österreichische Legende des Stumm- und Tonfilms, anlässlich ihres 100.
Geburtstages.
Nun aber die Nachrichten, zusammengestellt von Rainer Warnecke, es liest Christian Nehiba.
Bosnien-Herzegowina.
Der Flüchtlingsstrom in Bosnien hält an.
Innerhalb von zwei Tagen sind 2.700 Kroaten und Moslems aus dem Raum Banja Luka vertrieben worden.
Andererseits weigern sich 800 serbische Flüchtlinge aus der kroatischen Krajina in der Provinz Kosovo angesiedelt zu werden.
Belgrad will zunächst 6.000 und später weitere 10.000 Krajiner-Serben in der vor allem von Albanern bewohnten Provinz unterbringen.
Kroatische Einheiten greifen die westbosnische Stadt Drva an.
Der Verlust der Stadt wäre ein schwerer Schlag für die bosnischen Serben.
Ihre Hochburg Banja Luka wäre gefährdet.
Die bosnischen Serben haben ihre Angriffe auf die UNO-Schutzzonen Sarajevo und Gorazde fortgesetzt.
Durch Artillerie und Heckenschützen wurden zwei Menschen getötet.
Der UNO-Sonderbeauftragte Akaci befürchtet eine Zunahme der Kämpfe um die Küstenstadt Dubrovnik.
Die bosnischen Serben sind nach den Worten ihres Führers Karadzic zu größerer Flexibilität bei den Verhandlungen bereit.
Karadzic meinte, eine neue Friedenskonferenz könnte bis Monatsende abgehalten, ein Friedensvertrag schon im September unterzeichnet werden.
Die amerikanische Friedensinitiative für Ex-Jugoslawien wird konkret.
Die amerikanischen Unterhändler erörtern den Plan heute mit dem kroatischen Präsidenten Tudjman.
Nahosten.
Das Exekutivkomitee der PLO hat das Teilabkommen mit Israel gebilligt.
Es sieht die Ausdehnung der palästinensischen Selbstverwaltung auf das gesamte Westjordanland vor.
An der Sitzung nahmen nur 10 der 18 Mitglieder teil.
Der frühere außenpolitische Sprecher Kadume hat den Abbruch der Verhandlungen mit Israel gefordert.
China.
Die in Peking vorübergehend verhafteten Greenpeace-Aktivisten sind abgeschoben worden.
Sie werden teils nach Hongkong, teils nach Paris gebracht.
Die Aktivisten hatten auf dem Platz des himmlischen Friedens gegen chinesische Atomversuche demonstriert.
Indien.
Mit einem Generalstreik protestiert die Bevölkerung in Kaschmir gegen die Tötung einer norwegischen Geisel durch muslimische Extremisten.
Zu dem Generalstreik haben etwa 30 Moslem-Gruppen aufgerufen.
Die Extremisten halten noch vier Ausländer in ihrer Gewalt.
Sie fordern die Freilassung von 15 Gesinnungsgenossen.
Japan.
Neun Mitglieder der Aum-Sekte sind wegen illegaler Produktion von Drogen festgenommen worden.
Unter ihnen befindet sich auch ein Mann, der als führender Chemiker der Gemeinschaft gilt.
Er ist bereits nach dem Giftgasanschlag auf die U-Bahn von Tokio festgenommen, später aber wieder freigelassen worden.
Deutschland.
Die deutsche Flugzeugindustrie steckt in einer schweren Krise.
20 Prozent der Beschäftigten bei Daimler-Benz Aerospace verlieren wahrscheinlich in nächster Zukunft ihren Arbeitsplatz.
Der Konzern besitzt die Firmen Fokker, Dornier und einen Teil der Airbus-Produktion.
Grund für die Krise ist der niedrige Dollarkurs.
Österreich.
Die Erwerbstätigkeit älterer Menschen liegt in Österreich deutlich unter dem Durchschnitt in der Europäischen Union.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes sind in der Gruppe der 55-59-Jährigen in Österreich 43 Prozent erwerbstätig, an der Spitze liegt Dänemark mit fast 73 Prozent.
In der Gruppe der 60-64-Jährigen liegt Österreich mit 8,8 Prozent an letzter Stelle.
In Portugal sind in dieser Altersgruppe noch fast 39 Prozent erwerbstätig.
USA.
75.000 Menschen müssen vor dem Wirbelsturm Felix die Küste des Bundesstaates North Carolina verlassen.
Noch für heute werden die ersten Sturmböen erwartet, außerdem wird eine Springflut befürchtet.
Der Hurricane hat gestern die Bermudas bedroht, ist aber an die Inseln nur auf etwa 120 Kilometer herangekommen.
Österreich.
Wegen eines schweren Verkehrsunfalls war die Westautobahn heute früh zwischen Haag und St.
Valentin in Richtung links stundenlang gesperrt.
Ein niederländischer Lkw-Zug war auf einen Autobus mit 20 Gastarbeitern aus dem ehemaligen Jugoslawien aufgefahren.
Mehrere Gastarbeiter wurden verletzt, vier von ihnen schwer.
Auf der Inntal-Autobahn bei Schwarz ist bei einem Auffahrunfall eine Person ums Leben gekommen, mehrere wurden zum Teil schwer verletzt.
Ein Pkw aus der Schweiz raste in zwei am Pannenstreifen stehende Fahrzeuge.
Eines davon war ein Pannenfahrzeug des ÖAMTC, dessen Fahrer Hilfe leistete.
Soweit unser Nachrichtenüberblick.
12.05 Uhr ist es nun zum Wetter.
Kühl und unbeständig ist es heute.
Wie wird es in den nächsten Tagen?
Gunda Schuller.
Nun, vom Badewetter kann auch in den nächsten Tagen nicht die Rede sein.
Ein Tief zieht momentan direkt über uns hinweg.
Die meisten Regenschauer gehen heute Nachmittag am Nordrand der Alpen nieder.
Bis morgen entwickelt sich dann ein richtiges Genuatief.
Und was das bedeutet, wissen ja wohl die Südösterreicher am besten.
Morgen und übermorgen sind in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland die größten Regenmengen zu erwarten.
Aber auch in Niederösterreich und Wien wird es häufig regnen.
Die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt stark bewölkt, 19 Grad Nordwestwind, 20 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten leichter Regen 15, Linz leichter Regen 14, Salzburg Regenschauer 15 Grad, Innsbruck stark bewölkt 16, Bregenz wolkig 18, Graz stark bewölkt 20 und Klagenfurt wolkig 20 Grad.
Heute Nachmittag kräftiger Nordwind, einige Regenschauer und im jetzt noch relativ sonnigen Süden später auch einzelne Gewitter.
Gedämpfte Temperaturen, sie liegen meist zwischen 17 und 23 Grad.
Heute Nacht wird es in nahezu ganz Österreich regnerisch.
Morgen, Donnerstag gibt es reichlich Wolken, zwischendurch Sonne wahrscheinlich nur in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich.
Von Osten kommen im Tagesverlauf immer mehr Regenschauer herein, vor allem der Süden bleibt auch gewitteranfällig.
Zeitweise wird lebhafter Nordostwind.
Die Höchstwerte liegen zwischen 19 und 24 Grad in 2000 Metern um 8.
Und ähnlich geht es am Freitag weiter, das heißt mit Wolken und Regenschauern.
Am ehesten lässt sich die Sonne im Westen und Norden blicken.
Soweit Nachrichten über Blick und Wetter im Mittagsjournal.
Wir beginnen mit unseren Beiträgen.
Erstes Thema, wie schon so oft in den letzten Tagen, die Situation auf dem Balkan.
Während die UNO-Soldaten aus Kroatien abziehen und der amerikanische Vize-Außenminister Holbrooke mit Franjo Tudjman über die amerikanische Friedensinitiative verhandelt,
liefert die kroatische Armee den Serben in West-Bosnien heftige Kämpfe.
Banja Luka ist im Visier der kroatischen Armee.
Gleichzeitig beobachtet die UNO massive Truppenkonzentrationen der Kroaten im Hinterland Dubrovniks.
Einzelheiten von Klaus Webhofer.
Offiziell ist bisher von den US-Plänen nichts verlautbart, durchgesickert aber bereits einiges.
So stellt sich Washington offenbar eine geografisch modifizierte Aufteilung Bosniens vor, den neuen militärischen Gegebenheiten entsprechend.
Die muslimische Führung müsste demnach die letzte ostbosnische Enklave Gorazde aufgeben und bekäme dafür als Gegenleistung Gebiete um Sarajevo.
Weiter sehen die US-Vorschläge Konföderationen zwischen dem serbischen Teil Bosniens und Restjugoslawiens sowie zwischen den kroatisch-muslimischen Gebieten und Kroatien vor.
Auch die Aufhebung der Sanktionen gegen Belgrad wird diskutiert.
In Sarajevo wird die US-Initiative einigermaßen misstrauisch beobachtet.
So hat etwa Bosniens Präsident Izetbegovic die Aufgabe Gorestes bereits kategorisch abgelehnt.
Die muslimische Führung verspürt nach den jüngsten militärischen Niederlagen der Serben wieder Oberwasser.
In Kroatien wird die UNO heute mit dem Abzug ihrer Blauhelme beginnen.
Zunächst sollen 900 nepalesische Soldaten das Land verlassen, die bisher in Vestlavone stationiert waren, das Kroatien schon im Mai von den Krainer Serben zurückerobert hatte.
Die Präsenz der UNO wird insgesamt von 13.000 auf 3.000 Mann reduziert.
Im Land bleiben sollen Militär- und Menschenrechtsbeobachter.
Die kurdische Armee zieht unterdessen nach UNO-Angaben im Raum Dubrovnik Truppen zusammen.
Etwa 100 Lastwagen sollen in Richtung Südposnien unterwegs sein.
Die Verlegung von Einheiten ins Hinterland von Dubrovnik hat offenbar den Zweck, den Beschuss der Adria-Stadt durch dieselben Einheit zu gebieten.
Viele Beobachter sehen in den Riesenfluchtbewegungen der Krainer Serben eine zwischen Serbiens Präsidenten Milosevic und Kroatiens Präsidenten Tutschmann akkordierte Aktion.
Wenn schon nicht ausdrücklich vereinbart, so bestünde doch eine Übereinstimmung der Interessen.
Serbien hat den Kroaten die Krainer so gut wie kampflos überlassen.
und hat dafür tausende Serben für die Ansiedlung zum Beispiel im Kosovo zur Verfügung.
13.000 wurden in den letzten Tagen bereits in das mehrheitlich von Albanern bewohnte Gebiet geschleust.
Die Albaner sehen dies als Provokation an.
800 Serben weigern sich dorthin zu gehen.
Andere serbische Krainer Flüchtlinge sitzen irgendwo fest und können nicht nach Banja Luka.
Eine Odyssee ohne Ende, berichtet Georg von Ehren.
Sie können mich hier jeden Tag finden.
Ich sitze hier, seitdem ich von meinen Verwandten gehört habe, dass sie vielleicht ganz vielleicht hier vorbeikommen könnten.
Ich sitze hier und hoffe sie bei mir zu haben, sie zu sehen in dieser harten Zeit für uns alle.
Um es gleich vorwegzunehmen, diese Geschichte endet mit keinem Happy End.
Als wir am nächsten Tag an der gleichen Stelle noch einmal vorbeifahren, erzählt uns Milos, er habe mittlerweile gehört, dass seine Tante bei einem Granatenangriff ums Leben gekommen sei.
Wo sein Onkel sich befindet, weiß er noch immer nicht.
Doch so geht es vielen der knapp 200.000 Krainer Serben, die in den letzten Tagen nach Serbien geflüchtet sind.
Oftmals hatten sie gerade nur ein paar Minuten, um ihre Sachen zu packen.
An vielen Orten hängt noch heute ihre Wäsche.
Etwas später, auf kroatischem Gebiet, erlebten viele der Flüchtlinge die Sieger.
Wir waren von den Kroaten eingeschlossen.
Kein Weg führte heraus.
Nachdem unsere Soldaten vereinbarungsgemäß alle Waffen abgegeben hatten, durften wir aus unserem Ort flüchten.
Doch dann erlebten wir die Hölle bei den Kroaten.
Sie standen an der Straße, beschimpften uns, schmissen mit Steinen und Flaschen und verprügelten Dutzende von uns.
Einige Frauen baten die kroatische Polizei um Hilfe.
Ein Fehler, wie sich später herausstellte.
Wir haben gestern nachts einen Traktor in der Sonne gefahren.
Die kroatische Polizei haben wir um Hilfe gebeten, aber die haben nur gelacht.
Einige von denen haben uns die Koffer weggerissen, uns Maschinen geklaut.
Einer sagte nur zu mir, was soll ich machen?
Es sind halt noch Kinder.
Wir wollen uns doch nur etwas austoben.
Es war wirklich die Hölle.
Die Zukunft ist für alle völlig ungewiss.
Bis auf ein paar Decken, einigen Koffern und vielleicht auch noch einen Traktor haben die Krainer Serben fast alles verloren, was sie sich in ihrem bisherigen Leben aufgebaut hatten.
Jetzt soll ein Großteil der Flüchtlinge im mehrheitlich von Albanern bewohnten Kosovo angesiedelt werden.
Belgrad möchte damit die Bevölkerungsstatistik der ehemals autonomen Region zugunsten der Serben beeinflussen.
Doch bei mehr als 90 Prozent Albanern erwartet die Flüchtlinge im Kosovo eine feindliche Umgebung.
Das Gebiet galt außerdem bereits zu Zeiten Jugoslawiens als die rückständigste Region in dem Vielvölkerstaat.
Bei den Flüchtlingen regt sich Widerstand, doch die Autobahn, über die sie alle kommen, ist so perfekt abgeriegelt, dass ihnen ohnehin nichts anderes übrig bleibt.
Sie steuern direkt in einen neuen Krieg, auch wenn der bisher noch nicht richtig ausgebrochen ist.
Viele glauben aber ohnehin, dass sie Serbiens Präsident Milošević schon jetzt nach Strich und Faden betrogen hat.
Darüber will ich jetzt eigentlich nicht reden, sonst bringen sie mich vielleicht noch um.
Naja, es weiß doch eigentlich doch jeder, Milošević hat uns verkauft.
Er ist der Schuldige.
Verkauft und verraten, serbisches Flüchtlingselend, auf dem im ehemaligen Jugoslawien Georg von Ehrenhardt berichtet.
Wir wechseln den Krisenschauplatz nach Tschetschenien.
Trotz des Ultimatums von Präsident Yeltsin, an die tschetschenischen Rebellen bis gestern 18 Uhr ihre Waffen abzugeben, ansonsten Russland mit militärischer Härte vorgehen werde, ist die Krise um die abtrünnige Kaukasus-Republik noch lange nicht ausgestanden.
Beide Seiten werfen einander vor, das Militärabkommen zu boykottieren.
Der Militärkommandant der Tschetschenen, Aslan Majadov, beteuert zwar, sich an die Vereinbarung halten zu wollen, aber die Basis macht offenbar zum Großteil nicht mit.
Ein Bericht von Georg Dox.
Die ultimativen Forderungen von Präsident Yeltsin und Ministerpräsident Tschernomyrdin an die Adresse der tschetschenischen Führung, endlich die Abmachungen über die Entwaffnung der tschetschenischen Milizen zu erfüllen, hat die Lage im Nordkaukasus erneut verschärft.
Die Drohungen Moskaus, die auch als Ankündigung verstanden werden können, die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen, führen zu der Frage, ob Russland derzeit mit militärischen Mitteln überhaupt eingreifen kann.
Militärexperten haben das prinzipiell bejaht, doch auf die enormen Risiken hingewiesen.
Seit die Streitparteien am 30.
Juli ihre Unterschriften unter ein Dokument gesetzt haben, das zumindest zum Ende der Kampfhandlungen geführt hat,
sind die tschetschenischen Milizen wieder Richtung Grosny vorgestoßen und haben teilweise neben russischen Armeeposten Stellung bezogen.
Eine Wiederaufnahme der Kampfhandlungen wäre also ein äußerst riskanter Schritt und mit großen Verlusten verbunden.
Auch wurde in der russischen Presse offen in Zweifel gezogen, dass Moskau derzeit wirklich ein Interesse an einem Vernichtungsschlag gegen General Dudayev hat.
Denn erstens, wenn Moskau General Dudayev ausschalten oder ins Exil zwingen wollte, so hätte es das längst tun können.
Niemand hier zweifelt ernstlich, dass Moskau die Mittel dazu hat, dies in die Realität umzusetzen.
Zweitens, Moskau hat sogar ein Interesse an dem Verhandlungspartner Dudayev.
Ihm gilt es, seinen Frieden aufzuzwingen.
An seine Adresse, das Regime Dudayev, richten sich die Drohungen des Präsidenten und des Ministerpräsidenten.
Und ein dritter Aspekt darf ebenfalls nicht vernachlässigt werden.
Andu Daev soll stellvertretend für andere Provinzgouverneure und mit der Unabhängigkeit liebäugelnden Politiker ein Exempel statuiert werden.
Wer immer in Tatarstan, im Osten Sibiriens, an der chinesischen Grenze dem Traum von mehr Autonomie anhängt, dem soll deutlich vor Augen geführt werden, dass Russland bereit ist, unbotmäßige Provinzen mit einem langen und zerstörerischen Krieg zu überziehen.
Die jüngsten Drohungen und Ultimaten, so die Schlussfolgerung, sollten zwar Druck auf die Tschetschenen ausüben, die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen sei im Moment aber eher unwahrscheinlich.
Auch Ministerpräsident Tschernomyrdin, der sein Prestige durch den wackeligen Frieden enorm steigern konnte, wird alles tun, um ein erneutes Blutvergießen zu vermeiden.
Im September beginnt der Wahlkampf für die Parlamentswahlen und General Mirden kann kein Interesse daran haben, dass sein Image als Friedensstifter durch einen Militärschlag zunichte gemacht wird.
Das große Fragezeichen bleibt Verteidigungsminister Gradschow, der in den letzten Wochen überhaupt nicht in Erscheinung getreten ist.
Wenn es ihm gelingt, Präsident Jelzin und den russischen Sicherheitsrat von einem Militärschlag zu überzeugen, sind alle Optionen wieder offen.
Die brutale Ermordung einer norwegischen Geisel am vergangenen Wochenende hat die internationale Aufmerksamkeit wieder einmal nach Kaschmir gelenkt.
Nach der Ermordung dieser norwegischen Geisel gibt es aber nach wie vor kein Lebenszeichen der vier Gefangenen, die sich nach wie vor in den Händen der Al-Faran-Rebellen in Kaschmir befinden.
Doch während sonst Separatistengruppen im Großen und Ganzen mit der Unterstützung der Bevölkerung rechnen könnten,
hat dieser Fall die gegenteilige Wirkung.
In Kaschmir wird gestreikt.
Eine Missfallenskundgebung gegen die Al-Farang-Gruppe.
Martin Fritz aus Neu-Delhi berichtet.
Die Bevölkerung im Kaschmir-Tal hat heute mit einem Generalstreik gegen die Ermordung des Norwegers Ostruhe protestiert.
Im Tal von Srinagar blieben Geschäfte und öffentliche Gebäude geschlossen.
Es ist das erste Mal, dass sich die Bevölkerung derart deutlich von einer bewaffneten Gruppe abwendet, die für die Interessen der Kaschmiri zu kämpfen vorgibt.
Der Streik könnte den Druck auf die Entführer zur Aufgabe erhöhen.
Ihre völlige Isolation birgt zugleich die Gefahr einer Kurzschlussreaktion.
Bei drei telefonischen Kontakten gestern verlangten Sprecher von Al-Farhan erneut die Freilassung von 15 inhaftierten Gesinnungsgenossen und bestanden auf einer raschen Erfüllung dieser Forderung.
Von einem Ultimatum war nicht mehr die Rede.
Die Behörden verlangten unterdessen vor weiteren Verhandlungen ein aktuelles Lebenszeichen der vier Geiseln.
Bis ein solches Zeichen aus den Wäldern im Südosten Kaschmiers, wo die Kidnapper vermutet werden, in Frienagar eintrifft, dürfte allerdings einige Zeit vergehen.
12.18 Uhr ist es, wir kommen zu Wirtschaftsthemen.
Nach monatelangem Tief beginnt sich der amerikanische Dollar wieder zu erholen.
Nach konzertierten Interventionen der Notenbanken der USA, Japans und Deutschlands ist er gestern auf den höchsten Stand nach sechs Monaten gestiegen.
Gegenüber der D-Mark umfasst 5 Pfennige.
Zu den Hintergründen dieser Entwicklung Kurt Toncar.
Vor allem Unternehmern, die in den Dollarraum exportieren, haben nun allen Grund, etwas aufzuatmen.
Der Kurs der US-Währung hält sich nach wie vor über der 10 Schilling-Marke und dürfte dies auch weiterhin tun.
Grund für den leichten Aufschwung des Dollars sind vor allem Interventionen mehrerer Zentralbanken, erklärt Gerhard Novy von der Kreditanstalt.
Es gab gestern am Nachmittag eine konzertierte Aktion von angeblich vier Zentralbanken.
Nämlich der Federal Reserve Bank, der Deutschen Bundesbank und der Bank of Japan, die in einen sehr dünnen Markt hinein Dollars gekauft haben.
Das hat eine Bewegung von ca.
4% nach oben bewirkt, in der Spitze.
Wir haben allerdings jetzt schon wieder 2% davon verloren.
Und wie es ausschaut, hat man offensichtlich den Markt durch diese
doch relativ große Intervention, man spricht von zwei bis vier Milliarden Dollar, sehr stark in Bewegung gebracht.
Und auch eine bevorstehende Leitzinsensenkung in Deutschland dürfte dem Dollar einen zusätzlichen kleinen Auftrieb geben.
Von einer echten Erholung des Dollars kann aber noch lange keine Rede sein, meint Gerhard Novy.
Wir sehen keine wesentliche Befestigung des Dollars für die nächsten Wochen.
Es wird immer wieder Ausreißer geben in die eine oder andere Richtung, aber es gibt an sich keine
wahren Gründe, dass es gerade jetzt am 16.
August zu einer Trennung herkommen soll oder muss.
Diese Einschätzung wird auch durch die aktuellen US-Konjunkturdaten unterstrichen.
Einerseits sind zwar die Verbraucherpreise in den USA im Juli um 0,2 Prozent gestiegen, andererseits deutet der Rückgang der Einzelhandelsumsätze um 0,1 Prozent aber auf eine eher schwache Konjunktur hin.
12.20 Uhr ist es.
Auch die italienische Lira hat in den letzten Wochen eine deutliche Erholung erlebt.
Ihr Tauschkurs zur wichtigsten europäischen Währung, der deutschen Mark, ist heute Vormittag erstmals seit sechs Monaten auf unter 1.100 gesunken.
Damit ist eine weitere psychologische Grenze überschritten, die die italienischen Wirtschaftspolitiker schon von der baldigen Rückkehr der italienischen Lira in das europäische Währungssystem sprechen lässt.
Reinhard Frauscher aus Italien.
Vor zweieinhalb Jahren musste die Lira wegen der Wirtschaftskrise und des ausufernden Staatsdefizits aus der sogenannten Währungsschlange austreten, aus dem europäischen Währungssystem also, das feste Wechselkurse mit maximalen Bandbreiten vorsieht.
Seither hatte die Lira rund 40 Prozent ihres früheren Wertes gegenüber den wichtigsten europäischen Hartwährungen verloren, also gegenüber der D-Mark und auch dem Schilling.
Seit einigen Wochen allerdings hat sich diese Tendenz deutlich umgekehrt.
Innerhalb eines Monats hat die Lira mehr als sechs Prozent ihres Wertes gewonnen.
Mitte Juli lag ihr Mittelkurs gegenüber der D-Mark an der Mailander Börse bei 1170.
Heute ist er auf unter 1100 gesunken.
Für diese in ihrem Ausmaß doch überraschende Erholung sind mehrere Faktoren maßgebend.
Die italienische Wirtschaft hat sich gerade aufgrund des niedrigen Lira-Kurses deutlich erholen können.
Die Exporte sind heuer mit mehr als sieben Prozent überdurchschnittlich gewachsen und haben dem Land einen kleinen Konjunkturschub verpasst.
Nur deswegen wird die gesamte Wirtschaftsleistung um etwa drei Prozent zunehmen.
Gleichzeitig ist es der unspektakulär arbeitenden Regierung Lini gelungen, das Vertrauen des Auslands in den italienischen Staat einigermaßen wiederherzustellen.
Vor allem mit seinem Abschluss der Pensionsreform Anfang Juli soll zumindest der Zuwachs der Staatsschulden vorerst einmal gebremst werden.
Damit gilt Italien nicht mehr weiter als Abwertungskandidat.
Neben diesen längerfristigen Ursachen gibt es auch noch zwei kurzfristige.
Der Tourismus boomt, auch wegen der bisher billigen Lira wie noch nie.
Gerade der gestrige Feiertag, traditioneller Höhepunkt des Sommerfremdenverkehrs, hat bewiesen, dass Italiens Tourismus vor einem neuen Rekord steht.
Vor allem die deutschen Touristen haben Italien wiederentdeckt und lassen mehr D-Mark im Lande als je zuvor.
Und die Italiener selbst müssen wegen ihrer schwachen Lira ohnehin zu Hause bleiben.
Dies treibt den Wechselkurs auf dem Marktplatz Mailand in die Höhe, genauso wie der zweite kurzfristige Faktor, der gegenüber der D-Mark ansteigende Dollarkurs, der die Lira psychologisch mitzieht.
Schon sprechen italienische Politiker und Währungsfachleute von der Rückkehr der Lira in das europäische Währungssystem.
Ministerpräsident Dini und gestern auch Notenbankpräsident Fazio haben diesen für das psychologische Klima so wichtigen Schritt für den Herbst vorausgesagt.
Dies allerdings wird noch ein schwerer Weg.
Dazu müsste die italienische Politik so relativ ruhig bleiben wie im letzten halben Jahr und die Inflation so moderat wie bisher.
Für beides aber sind die Anzeichen nicht gerade rosig.
Reinhard Frauscher über die Erholung der Lira in Italien.
12.23 Uhr ist es, wir kommen zu Kirchenpolitik.
Kardinal Hans Hermann Grohe hat gestern im Wiener Stephansdom seinen Rücktritt für den 14.
September bekannt gegeben.
Es ist das gleichzeitig der neunte Jahrestag seiner Weihe zum Erzbischof von Wien.
Bereits seit Herbst vergangenen Jahres liegt sein Rücktrittsgesuch bei Papst Johannes Paul II.
So sieht es das Kirchenrecht vor, wenn ein Bischof das 75.
Lebensjahr erreicht.
Der Rücktritt Groas hat aber wohl nicht nur mit der Erreichung dieser Altersgrenze zu tun, sondern auch mit den Anschuldigungen gegen den Kardinal.
Er habe in seiner Zeit als Lehrer in Hollabrunn Jugendliche sexuell missbraucht.
Nachfolgen wird ihm am 14.
September Erzbischof-Koordinator Christoph Schönborn.
Wie diese Nachfolge vor sich gehen wird, erklärt Wolfgang Klein.
Am 14.
September wird eine relativ unspektakuläre Amtsübernahme stattfinden.
Erzbischof Christoph Schönborn, er ist schon jetzt korrekt als Erzbischof anzusprechen, wird durch sein Ernennungsdekret zum Coadjutor automatisch ohne eigenen Formalakt neuer Erzbischof von Wien.
Eine eigene Weihe ist nicht mehr notwendig, Schönborn wurde ja schon zum Bischof geweiht.
Zu einem geeigneten Zeitpunkt, einige Wochen nach der Amtsübernahme, wird die Diözese in einem Festgottesdienst ihren neuen Bischof feiern.
Schönborn wird dadurch aber nicht gleichzeitig auch Kardinal, ein kirchenpolitisch äußerst wichtiger Rang, der ihn berechtigen würde, etwa an einer allfälligen Papstwahl teilzunehmen.
Die Kardinalswürde gehört jedoch zur Tradition des Bischofssitzes in Wien und so ist zu erwarten, dass auch Erzbischof Schönborn über kurz oder lang vom Papst zum Kardinal ernannt werden wird.
Kardinal Groer wird sich ab September dann endgültig ins Zisterzienserinnenkloster in Marienfeld bei Maria Roggendorf zurückziehen, wo er sich auch jetzt schon immer öfter aufhält.
Dieser Rückzug Groers wird wohl auch den römischen Behörden nicht unangenehm sein.
Der Kardinal, der in den letzten Monaten seiner Amtszeit durch sein Schweigen eine große Belastung für die katholische Kirche in Österreich geworden ist, kommt dadurch aus dem Schussfeld der öffentlichen und innerkirchlichen Kritik.
Die Vorwürfe gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs bleiben damit aber endgültig unaufgeklärt.
Ein schweres Erbe für den neuen Wiener Erzbischof Schönborn, an den sich besonders seit seiner viel beachteten Pressekonferenz im Mai große Hoffnungen knüpfen.
Wenn es dem weltgewandten Diplomaten mit besten Beziehungen zu Rom gelingt, den von ihm angekündigten Dialogprozess mit der Kirchenbasis zu führen, wird sich nicht nur innerkirchlich das Klima wieder verbessern, vielleicht kann er auch das Negativ-Image der Kirche in der Öffentlichkeit korrigieren helfen.
12.26 Uhr ist es nach Kirchenpolitik wieder Wirtschaft.
Die Autos in Österreich sind im Vergleich zu anderen Ländern der EU zu teuer.
Ein massiver Kaufkraftabfluss, vor allem nach Italien, war die Folge.
Der österreichische Autohandel verzeichnete Einbußen.
Immerhin beträgt der Preisunterschied innerhalb Europas oft bis zu 55 Prozent.
Das hat die EU-Kommission festgestellt.
Die heimischen Händler bestreiten dies.
Damit nicht genug.
Auch Service und der Ersatzteilhandel sind in anderen Ländern billiger als bei uns.
Das macht sich nicht nur in Grenzregionen bemerkbar, berichtet Christian Hunger.
Die meisten der 5000 heimischen Kfz-Reparaturbetriebe sind Kleinunternehmen mit durchschnittlich drei bis vier Mitarbeitern.
Und weil Kfz-Handel und Reparatur zumeist eng zusammenhängen, spüren sie jede Veränderung beim Handel naturgemäß besonders stark.
Fünf Prozent der Neuanmeldungen von Fahrzeugen stammen zurzeit aus Direktimporten, vor allem aus Italien, wo die billige Lira zum Autokauf lockt.
Und wer ein Auto im Ausland kauft, lässt oft auch dort reparieren.
Um bis zu 20 Prozent weniger Reparaturaufträge verzeichnen derzeit einzelne grenznahe Betriebe.
Dazu kommt, dass die Kundschaft aus Italien, die früher in Österreich reparieren ließ, ausbleibt.
Batterien und Autoöle sind dort teilweise um 25 bis 30 Prozent billiger als in Österreich, einzelne Reifen marken sogar um bis zu 40 Prozent.
Die österreichischen Kfz-Betriebe und Ersatzteilhändler sind erst langsam dabei, sich auf die neuen EU-Bedingungen einzustellen, bestätigt der Branchensprecher für Kärnten, Bernhard Blasonik.
Wir sind ein sehr kleines Bundesland wirtschaftlich und wir können nur insofern reagieren, dass wir uns von Seiten der Kfz-Wirtschaft wirklich zusammenschließen und größere Einkäufe tätigen.
Weil wenn ein Kfz-Händler oder eine Werkstätte versucht in Italien etwas einzukaufen, wird er sich sehr schwer tun.
weil er nicht die Mengen aufbringt, die so einen Preisverteiler nachher erst nach sich zieht.
Mit 100 Reifen oder 1.000 Liter Öl wird er unten nicht diesen Preisverteil erreichen, wenn er 10.000 Reifen einkauft oder Batterien.
Daher ist es gut, wenn wir es zusammentun,
Was natürlich sehr schwierig ist, nachdem ja der Großteil unserer Branchenkollegen ja mit Markenverträgen eingedeckt sind und daher von ihren Importeuren die Teile beziehen und aus diesem Bereich sehr schwer ausbrechen können.
Zunehmend Kopfzerbrechen bereitet den heimischen Reparaturbetrieben Slowenien.
Vor allem teure Havarie-Schäden werden immer mehr beim südlichen Nachbarn in Auftrag gegeben.
Dort haben sich seit der Marktumstellung und der Privatisierung viele neue Betriebe angesiedelt, die nicht nur zu günstigeren Stunden
sondern auch ohne die strengen österreichischen Umweltauflagen ihre Arbeit anbieten können, klagt die Branche.
Viele der slowenischen Betriebe haben außerdem bereits Verträge mit den Herstellern.
Damit verbunden ist auch eine Garantie, bei deren Durchsetzung es aber rechtliche Probleme geben kann, weist der ÖAMTC hin.
Die heimischen Kfz-Reparaturbetriebe stehen jedenfalls unter Zugzwang und bringen zunächst das Garantie- und Serviceargument in die Diskussion.
Nur wer österreichischen Betrieben treu bleibt, kann im Bedarfsfall mit Entgegenkommen rechnen, meint Harald Schmierl, der Salzburger Branchensprecher.
Es sind natürlich besondere Augenmerke, auf besondere Kulanzen zu rechnen, die dann nach der Garantiezeit auftreten.
Und da ist es natürlich unser Importeur, der natürlich unter Umständen dann sagt, na gut, das Auto kommt aus dem Ausland, der Garantietopf von uns ist auch nicht so gesegnet, dann muss er sich halt irgendwie damit bescheiden, dass er die Kulanz nicht bekommt.
Reparaturen von im Ausland gekauften Fahrzeugen werden zwar nach wie vor angenommen wird versichert, bei Terminwünschen werden sich die Kunden aber wohl mehr an die Vorstellungen der Werkstätten orientieren müssen.
Schon das dritte Jahr hindurch klagt Österreichs Sommertourismus über Rückgänge.
Selbst die Nationalbank hat Sorge wegen des Zahlungsbilanzdefizits.
Die Konkurrenz des billigen Mittelmeerurlaubs und der preisgünstigen Fernreisen werden für absehbare Zeit bleiben.
Österreichs Fremdenverkehr muss sich anpassen.
Herbert Hutter hat dazu Wirtschaftsminister Johannes Dietz befragt.
Die bloße Sommerfrische ist out.
Wirtschaftsminister Johannes Titz will Österreich wieder für junge, aktive, erlebnishungrige Gäste attraktiv machen.
Beispiel Mountainbiking.
Es erfüllt mich mit Sorge, wenn hier in Südtirol sehr viele Aktivitäten beworben werden, wenn in Bayern Aktivitäten beworben werden.
und wenn wir hier uns in internen Konflikten verhedern, verzetteln und dadurch unsere Chancen nicht wahrnehmen.
Wir brauchen sicher eine gesamtösterreichische Lösung und ich werde mich da mit dem Landwirtschaftsminister zusammensetzen.
Wir werden den Präsidenten der Forstwirtschaft hier auch einladen und versuchen,
eine Konzeption zu sichern, wo wir diesen Bereich aus der sogenannten Illegalität herausbringen und unsere Chancen im Tourismus wahrnehmen, ohne wirklich die Natur zu gefährden.
Darum, glaube ich, geht es.
Die privaten Waldbesitzer machen ja oft den Eindruck, als ob die Jäger und Förster unter sich bleiben wollten.
Das Argument mit der Haftung auf Forstwegen scheint mir da ein bisschen weit hergeholt zu sein.
Ich glaube auch, dass das bis zu einem gewissen Grad eine Schutzbehauptung ist.
Ich glaube, dass die Haftungsfrage aber leicht gelöst werden kann und für mich ist wichtig, dass die
Die Animositäten auf der unteren Ebene, Jägersportler, dass die ausgeräumt werden und nicht verstärkt werden.
Ich verstehe, Jäger wollen Zahlen für ihre Reviere, wollen hier ihre Ruhe haben und ich glaube, es geht darum, einfach Bereiche abzustecken, wo Sport, wo Möglichkeiten geboten werden und andere Bereiche, wo man das nicht will.
Dann zu den Preisen.
Zimmer und Apartments sind billig genug, meint der Minister aber.
Wo wir ein Problem haben, sind die Nebenleistungen.
Da gibt es Beschwerden, keine Frage.
Wenn ein Viertel Wein in manchen Gegenden dann 70 Schilling kostet, dann sorgt das für Vertruss.
Und hier ist es sicher auch notwendig, umzudenken, aber auch mittelfristig die steuerlichen Rahmenbedingungen zu verändern, sobald das Budget das zulässt.
Das heißt, mit einer Abschaffung der Getränkesteuer so schnell nicht zu rechnen?
Also ich würde es mir wünschen, und der Herr Finanzminister hat es kurz angekündigt, dann wieder zurückgezogen, was ich mir vom Finanzminister erwarte, ist, dass er zumindest sehr rasch jetzt eine Expertengruppe einsetzt, die im Rahmen des Finanzausgleichs ein Konzept sucht, wie man hier notwendige Entlastungen durchführen kann, ohne die Gemeindefinanzen in Unordnung zu bringen.
Österreich hat um rund 200.000 Gästebetten zu viel.
Was hält der Wirtschaftsminister von öffentlichen Stilllegungsprämien?
Hier geht es meiner Meinung nach darum, bei einer offensiven Förderungspolitik zu bleiben.
Natürlich gibt es einen strukturellen Wandel und es gibt Unternehmer, die neu beginnen und andere hören auf.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ein Stilllegeprogramm seitens der öffentlichen Hand im großen Stil fördern, weil das ist mir einfach eine zu defensive Tourismuspolitik und ich bin eigentlich verblüfft, dass diese Forderung nach Subventionen und Stilllegungen vom Liberalen Forum kommt.
12.33 Uhr ist es, wir wechseln nochmals ins Ausland.
Seit 1684 sind die Bermuda-Inseln tausend Kilometer östlich der amerikanischen Küste schon britische Kolonie.
Immer noch gibt es einen von London eingesetzten Gouverneur, der den Regierungschef ernennt und auch einen Teil der Abgeordneten des Zweikammerparlaments bestimmt.
Die Regierung der Kronkolonie ist zwar schon seit Jahrzehnten weitgehend autonom, eingeschränkt wird sie nur im Grunde bei Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik, aber das ist ihr nunmehr zu wenig.
Sie will die Unabhängigkeit.
Heute findet die Volksabstimmung statt und auch wenn die Mehrheit gegen die Loslösung von Großbritannien zu sein scheint, will doch niemand ausschließen, dass das Vereinigte Königreich wieder ein Stück kleiner werden könnte.
Hartmut Fiedler.
Ein Hurricane namens Felix schien die geplante Volksabstimmung noch zu Wochenbeginn ernsthaft zu gefährden.
Doch der Sturm zog letztlich vorüber, ohne allzu großen Schaden auf den Bermudas anzurichten und die Regierung setzte das verschobene Referendum für heute fest.
Ministerpräsident John Swann ließ sich darin nicht beirren, obwohl auch die seit fast 30 Jahren regierende Vereinigte Bermudapartei tief gespalten war und ist.
Ein Teil von Swanns Kabinett spricht sich strikt gegen die Unabhängigkeit aus und weist sich damit auch eins mit der Bevölkerung, zumindest wenn man den Meinungsumfragen glaubt, laut denen eine klare Mehrheit gegen die Loslösung von Großbritannien ist.
Wenige Tage vor der Abstimmung warf John Swann, oder eigentlich Sir John, noch einmal sein ganzes politisches Gewicht in die Waagschale und drohte seinen Rücktritt als Ministerpräsident an, sollte die Bevölkerung ihn und die Unabhängigkeit für die Bermudas nicht unterstützen.
Es bleibt abzuwarten, wie groß die Wirkung dieser Äußerung gewesen ist.
Der Regierungschef setzte im Wahlkampf auch auf die Hautfarbe, indem er meinte, weiße Ausländer benehmen sich so, als gehöre die Insel ihnen, und das wolle er nicht mehr hinnehmen.
Zwei Drittel der etwa 60.000 Leute zählenden Bevölkerung auf dem Bermudas sind Schwarze und Mulaten, ein Drittel Weiße.
Damit verbunden ist in gewisser Weise allerdings auch das entscheidende Thema bei der Debatte über Pro- oder Kontraunabhängigkeit.
Gefährdet, so lautet die Joker-Frage, gefährdet die Unabhängigkeit die Sicherheit des Finanzplatzes.
In den vergangenen Jahrzehnten nämlich haben die Behörden auf den Bermudas alles getan, um ausländische Firmen, vor allem solche aus der Banken- und Versicherungsbranche, anzusiedeln.
Mit Erfolg.
Die weitestgehende Steuerbefreiung wirkte, im Unterschied zu der legendenumwobenen Wirkung des Bermuda-Dreiecks auf Schiffe und Flugzeuge, ganz offenkundig und nachvollziehbar wie ein Magnet.
Aus dem Naturparadies ist längst auch ein Steuerparadies geworden.
Die internationalen Finanzdienstleistungen bilden gemeinsam mit den Einnahmen aus dem Tourismus das wirtschaftliche Rückgrat der Inselgruppe im Atlantik.
In einigen Sparten sind die Bermudas heute das wichtigste Versicherungszentrum der Welt.
Kein Wunder, dass die Geschäftswelt die jetzige Entwicklung mit Argus-Augen beobachtet.
Und kein Wunder auch, dass die Gegner der Loslösung von Großbritannien vor allem die Furcht schüren, die Firmen könnten wieder abziehen.
Etwa auf die Cayman-Inseln.
Das Argument scheint zwar nicht stichhaltig, nicht zuletzt, weil auch ein Ja bei der heutigen Abstimmung nicht sofort zur Unabhängigkeit führen, sondern einmal jahrelange Verhandlungen mit London zur Folge haben würde, aber es zieht.
Logischer ist da schon der Hinweis, dass die Bermudas im Fall der Loslösung von Großbritannien umgerechnet etwa 10 Milliarden Schilling jährlicher Hilfe aus London verlieren würden.
Und den Ausschlag bei der heutigen Abstimmung könnte vielleicht die Vermutung geben, dass ein unabhängiger Staat auch mehr Steuern einheben würde.
12.37 Uhr ist es.
Wir kommen zu einem Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Angekündigt war das größte Punkfest aller Zeiten und herausgekommen sind vor vergangenes Wochenende die verheerendsten Straßenschlachten, die Hannover in den letzten elf Jahren gesehen hat.
Die Chaos Tage, das größte Treffen der vielleicht radikalsten Jugendbewegung überhaupt, gingen bereits 1982 zum ersten Mal über die Bühne.
Im Journal Panorama hören Sie heute ein Resümee.
Hintergründe zur Geschichte der Chaos Tage und ein Porträt der Punks von damals und von heute.
Also ich hab auch gar nicht so groß den Bock irgendwie auf Randale und Stress und so.
Ich lebe lieber mein Leben und mach mein Ding zurecht irgendwie ohne groß Stress zu kriegen wollen.
Erstmals hat sich gestern ein japanischer Regierungschef, Ministerpräsident Murayama, für die von Japan begangenen Kriegsverbrechen entschuldigt, am 50.
Jahrestag der Kapitulation Japans.
Zu spät und zu ungenügend für viele Betroffene in den asiatischen Nachbarstaaten Japans, die unter der Besetzung
der japanischen Armee während des Zweiten Weltkriegs gelitten haben.
Nun wühlt ein Film über japanische Kriegsverbrechen begangen in Japan in alten Erinnerungen.
Peter Achten berichtet.
Es ist nicht irgendein Film, der, wie so oft in der staatlich überwachten chinesischen Filmproduktion, zu Diskussionen und Zensurmaßnahmen Anlass gegeben hätte.
Es ist vielmehr ein Film, der versucht, schmerzhafte Vergangenheit aufzuarbeiten, rechtzeitig zum 50.
Jahrestag des Kriegsendes in Asien-Pazifik.
Der Filmtitel sagt bereits, um was es geht.
Die Vergewaltigung von Nanjing.
Im Spielfilm wird die wohl schlimmste einer langen Reihe von Gräueltaten der japanischen Eroberer im chinesisch-japanischen Krieg von 1937 bis 1945 in eindrücklichen Bildern geschildert.
Nach Beginn des Krieges fiel Nanjing, damals die Hauptstadt der nationalistischen Kuomintang-Regierung von Chiang Kai-shek, am 12.
Dezember 1937.
In den Wochen darauf plünderte und brandschatzte die japanische Soldatesska die Stadt.
300.000 Chinesinnen und Chinesen wurden erschossen, zerhackt, lebendigen Leibes begraben, vergewaltigt.
In einem Quartier Nanjings töteten die Japaner an einem einzigen Tag, dem 18.
Dezember, 57.000 Menschen.
In China und ganz Asien steht deshalb Nanjing als Symbol für die japanische Aggression während des Zweiten Weltkrieges.
Nanjing hat in dieser Region einen vergleichbaren Klang wie Auschwitz in Europa.
Der Film, die Verwaltigung von Nanjing des Regisseurs Wu Zunyu, wird deshalb auch schon verglichen mit Schindlers Listel.
Nanjing war nur der Anfang.
Die japanischen Gräueltaten reichen von Massenhinrichtungen bis hin zu medizinischen Versuchen an lebendigen Häftlingen.
China und Asien warten jedoch bis auf den heutigen Tag auf eine formelle Entschuldigung Japans.
Und Japan tut sich schwer damit.
Doch auch 50 Jahre nach Kriegsende konnte sich in Tokio die vom sozialistischen Premier Tomiki Murayama angeführte Regierungskoalition nicht zu einem offiziellen Pardon aufraffen.
Den Mehrheitskoalitionspartnern von Murayama, den Liberaldemokraten, gelang es unter dem Druck der Rechtsnationalen bislang immer, eine Korrektur des selbstgefälligen japanischen Geschichtsbildes zu unterbinden.
Die junge Generation ist zwar bestens informiert über die amerikanischen Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki, über die dunkle Kriegsgeschichte ihrer Väter indes so gut wie unwissend.
Der japanische Imperialismus in Asien während des Zweiten Weltkrieges hat 25 Millionen Menschen das Leben gekostet.
Asiatische Politiker jeder Schattierung fordern jetzt von Japan endlich eine formelle Entschuldigung.
Nanjing ist ein eindrückliches Symbol, im Westen wohl so wenig bekannt,
hier in Asien, Auschwitz.
Japan wird von seiner unbewältigten Vergangenheit heimgeholt.
Ein Bericht von Peter Achtern war das.
Ein Vierteljahr, nachdem die USA ein Wirtschaftsembargo gegen den Intimfeind Iran verhängt haben, wird nun ein überraschendes Ergebnis bekannt.
Nicht Iran wurde im Ölgeschäft isoliert, sondern die USA.
Denn andere Staaten greifen dankbar nach den wirtschaftlichen Chancen und den reichen Bodenschätzen, die das Land zu bieten hat.
Seit dem Embargo konnte der Iran seinen Erdöl-Umsatz sogar um zwei Prozent steigern, berichten angesehene Wirtschaftszeitungen.
Doch der Iran bräuchte noch andere wirtschaftliche Erfolge, um den Unmut der Bevölkerung langfristig unter Kontrolle zu bringen, berichtet Harald Weiss aus Teheran.
Die Entscheidung des französischen Total-Konzerns, anstelle amerikanischer Unternehmen die Siriöl-Felder im persischen Golf zu erschließen, hat nicht nur wirtschaftspolitische Bedeutung.
Sie ist vor dem Hintergrund einer Aussage,
des französischen Ministerpräsidenten Alain Juppé zu sehen.
Im Mittleren Osten, so der französische Regierungschef, wird es keine umfassende Sicherheit geben, solange Iran nicht wieder in die internationale Gemeinschaft eingegliedert sei.
Nicht anders sieht es die Regierung in Tokio und aus dem neuen iranisch-chinesischen Ölabkommen wird Teheran künftig mehr als 400 Millionen Dollar jährliche Einkünfte verzeichnen.
Mehdi Hosseini, Direktor im Ölministerium der Islamischen Republik Iran,
hat gute Gründe, zufrieden zu sein.
Ich denke, der Verzicht der amerikanischen Firmen auf den bedeutenden Markt am persischen Golf ist eher ein Sich-Selbst-Bestrafen, als dass es dem Iran Schwierigkeiten bereiten wird.
Schon in den nächsten Wochen will die staatliche iranische Erdölgesellschaft
zehn weitere Großprojekte mit ausländischen Investoren aushandeln, darunter eine weitere Raffinerie in der Hafenstadt Bandar Abbas.
Dass es amerikanischem Einfluss bislang lediglich in Azerbaijan gelungen ist, Verträge mit den verhassten Machthabern in Teheran platzen zu lassen, wird im iranischen Ölministerium mit Genugtuung vermerkt.
Doch über eines kann das Fehlschlagen des amerikanischen Embargos nicht hinwegtäuschen, darüber, dass sich die iranische Wirtschaft in einer anhaltenden schweren Krise befindet.
Es ist eine Krise, die immer häufiger zu Unruhen und Aufständen führt, gerade unter den Armen der Vorstadt Slams, einst die Machtbasis der religiösen Herrscher in Teheran.
Tote und Verletzte haben die Brotunruhen in Islamzhar gefordert, einer Trabantenstadt im Süden Teherans, wo mehr als eine Million Menschen wohnen.
Auf dem Markt von Islamzhar streiten verärgerte Arbeiter mit den Bazaarhändlern, denen sie überhöhte und unbezahlbare Preise vorwerfen.
Ich muss einen Tag lang arbeiten, um zwei Kilo Kartoffeln kaufen zu können.
Das ist doch kein Leben mit dieser hohen Inflation.
Die in der Regierung sollen sich endlich einmal um uns kümmern.
Selbst hier auf dem Großmarkt von Islamshahr kann ich mir Obst und Gemüse nicht mehr leisten.
Der Druck der desillusionierten Bevölkerung auf die Regierung der Islamischen Republik nimmt Tag für Tag zu.
Und es ist kaum Besserung in Sicht.
Internationale Experten weisen darauf hin, dass die iranische Volkswirtschaft in den letzten 15 Jahren Schläge einstecken musste, die auch jede andere Wirtschaft der Welt aus den Angeln gehoben hätte.
Die Revolution, die eine unvorstellbare Kapitalflucht ausgelöst hat, der achtjährige Krieg gegen den Irak, dem auf iranischer Seite mehr als eine Million Menschen zum Opfer gefallen sind und der Kriegsschäden in Höhe von 650 Milliarden Dollar hinterließ,
Dazu kommen Flüchtlingsströme, allein dreieinhalb Millionen Menschen aus Afghanistan und dem Irak, die Iran zu dem Staat mit den meisten Flüchtlingen der Welt gemacht haben.
Und natürlich der Ölpreisverfall.
Das gleiche Öl, das sich unter dem Schar bei sehr viel höheren Weltmarktpreisen auf 30 Millionen Menschen ungleich verteilt hat, muss heute fast 65 Millionen Iraner versorgen.
Sozialer Unmut im Iran, Harald Weiss hat aus Teheran berichtet.
12.46 Uhr ist es, wir kommen nochmals nach Österreich.
Die Aufräumungsarbeiten an der Zugunglücksstelle bei Bludens in Vorarlberg gehen sehr zügig voran.
Die ÖBB sind weiter optimistisch, schon am kommenden Freitag könnte die Strecke wieder befahrbar sein.
Heute wurde die Behelfsbrücke installiert.
Aus Braz meldet sich Peter Vogler.
In diesem Moment wird einer der Hauptträger der Behelfsbrücke sein Gewicht 43 Tonnen von dem großen Telekran angehoben und in Richtung Schlucht geschoben.
Etwas Nervosität und Spannung ist in den Gesichtern der Techniker der ÖBB nun zu erkennen.
Herr Diplomingenieur Mechetzki-Kiss ist nun bei mir.
Auf was muss hier denn besonders geachtet werden?
Der Träger ist genau zu justieren, der muss genau in der Mitte sein, waagerecht schweben, er darf also auf keinen Fall irgendwo
die Waage verlieren, weil sonst ist die Aktion schon gescheitert.
Der Träger schwebt also in der Luft.
Erschwerend für die Aktion hier, es war zuerst von einem Trägergewicht von 33 Tonnen ausgegangen worden.
Jetzt liegt der Träger.
Sind Sie jetzt erleichtert?
Ja, ich bin sehr erleichtert, dass es möglich gewesen ist, wie geplant, den Träger, obwohl er 10 Tonnen schwerer ist, wie vorgesehen, herüberzuheben.
Heißt das nun, der Zeitplan steht?
Der Zeitplan steht, ja.
Und dies insbesondere auch deswegen, weil inzwischen auch der zweite Hauptträger, damit die ganze Brücke bereits auf dem Fundament liegt.
Herr Mechetzki, wie ist der weitere Zeitplan?
Morgen werden wir die ganzen Fahrleitungen ins Mast stellen, wir werden die Fahrleitung fertig machen, werden die Kabelverbindungen herstellen und ganz besonders wichtig ist natürlich, das Gleis in die Endlage zu bringen mit der Gleisstopfmaschine.
Und schließlich noch ein Rückblick zu gestern.
Dort musste Hirnprats, die Jeannemarie Bludenz, eingreifen, weil die Zahl der Schaulustigen überhandgenommen hat.
Und dies vielleicht auch deswegen, weil über das Unglück intensivst berichtet worden ist.
Die Schaulustigen waren überall, auch am Gleiskörper, zu finden und hatten die Arbeiten erheblich behindert.
Heute ist das Bild etwas ruhiger.
Gestern war ja Feiertag.
12.48 Uhr ist es Kultur im Mittagsjournal.
Eine Leinwandlegende feiert Geburtstag.
Die in der Schweiz lebende Wiener Tänzerin, Sängerin und Filmschauspielerin Liane Haid wird heute so alt wie das Kino selbst, nämlich 100.
Schon in der Stummfilmzeit war Liane Haid eine gefragte Diva.
Und als eine von wenigen Künstlerinnen dieser Ära gelang ihr auch der Sprung in die Tonfilmzeit.
Berühmt wurde unter anderem das von ihr gesungene Lied »Adieu, mein kleiner Gardeoffizier«.
Ob ich sie wohl finden würde, fragte mich Liane Heid am Telefon, als wir einen Interviewtermin vereinbarten.
In einem Wohnblock in der Nähe von Bern wohne sie.
Etwa eine Stunde später stand ich vor ihrer Türe, klingelte und eine sympathische Frau im Rollstuhl öffnete mir.
Kaum nahm ich Platz, begann sie schon zu erzählen.
Ja, wenn ich die Filmtruhe öffne, liegen fast 100 Jahre vor mir.
War es ein Traum und Schönheit, der wie im Nebel vor mir vorüberzieht, oder war es erlebtes Leben?
Blutjung traf ich Filmleute.
Das war genannt der Kunstfilm.
Es war am Dachboden eines Wiener Hauses.
wo Filme produziert wurden.
Ja, ja, Filme am Dachboden.
Und doch, wenn ich mir heute das so überlege, war es ein Wunder, mit welch primitiven Mitteln da Filme produziert wurden.
Ihr erster Film war «Mit Herz und Hand fürs Vaterland».
Weitere gegen 100 Filme folgten.
Der bekannteste ist sicher «Das Lied ist aus», den sie zusammen mit Willi Forst im 1930 aufnahm.
Daraus stammt übrigens auch das Lied «Adieu, mein kleiner Gardeoffizier», das sie europaweit bekannt machte.
Ja, so ging es weiter.
Nachdem ich dann weitere Filme gemacht hatte, ich habe damals auch gerade geheiratet, den Baron Heimerle, und der hat sich das alles angeschaut und sagte, ja, also, die Kassen klingelten von den
von den Filmtheaters, und es war irgendwie, man sagte, da ist Geld zu verdienen mit diesen Kunstfilmen.
Lady Hamilton war der letzte Stummfilm, und dann kam der Tonfilm.
Und da war wieder die Herausforderung für mich, dass ich sofort
Ich war ja keine Bühnenschauspielerin und ich hatte nie einen Sprachunterricht.
Es gelang mir der Sprung in den Tonfilm.
Ja, ja, ja, wo sind die Zeiten?
Ich lebte einige Leben, nicht nur eines.
Und ich finde, mit 80 fängt das Leben für alle Menschen erst an.
Ja, bestimmt.
Sie können tun, sie haben fertig den Beruf, sie sind in der Rente, sie können schlafen, solange sie wollen.
Da fängt ja wirklich das Leben an und dann sollen die Menschen ab 80 jetzt genießen.
Der Herrgott schenkt ihnen nur die Gesundheit.
Liane Haidt war das im Gespräch mit Jörg Stoller.
Liane Haidt, eine österreichische Filmlegende, wurde 100.
Da kann man sich den Gratulanten nur anschließen.
Und wir kommen um 12.52 Uhr nochmals ins Nachrichtenstudio.
Bosnia-Herzegowina.
Innerhalb von zwei Tagen sind 2.700 Kroaten und Moslems aus dem Raum Banja Luka vertrieben worden.
800 serbische Flüchtlinge aus der kroatischen Krajina weigern sich, in der Provinz Kosovo angesiedelt zu werden.
Belgrad will zunächst 6.000 und später weitere 10.000 Krajinaserben in der vor allem von Albanern bewohnten Provinz unterbringen.
Die Angriffe der Kroaten konzentrieren sich derzeit auf die westbosnische Stadt Drva.
Der Verlust der Stadt könnte die Hochburg der bosnischen Serben Banja Luka gefährden.
Die bosnischen Serben sind nach den Worten ihres Führers Karadzic zu größerer Flexibilität bei den Verhandlungen bereit.
Unterdessen wird intensiv an der amerikanischen Friedensinitiative für Ex-Jugoslawien gearbeitet.
Die amerikanischen Unterhändler erörtern den Plan heute mit dem kroatischen Präsidenten Tudjman.
Nahosten.
Das Exekutivkomitee der PLO hat das Teilabkommen mit Israel gebilligt.
Damit kann die palästinensische Selbstverwaltung auf das gesamte Westjordanland ausgedehnt werden.
Irak, Jordanien.
Der familiäre innenpolitische Zwist im Irak sorgt weiter für Spannung.
Nun ist die Frau des irakischen Präsidenten Saddam Hussein nach Amman gereist, um dort ihre beiden Töchter zu sehen.
Die Töchter waren in der vergangenen Woche mit ihren Ehemännern nach Jordanien geflüchtet.
Die Schwiegersöhne Saddam Husseins gehörten seinem engsten Führungskreis an.
Jordanien lehnt eine Auslieferung ab, den Familien wurde Asyl gewährt.
Saudi-Arabien hält trotz neuer Proteste am islamischen Strafrecht fest.
Nach offizieller Darstellung will sich das Königreich keinem Druck beugen, gleich von welchem Land er ausgeübt wird.
Saudi-Arabien reagiert damit auf Proteste der Türkei gegen die Enthauptung von vier ihrer Bürger als Drogenhändler in Saudi-Arabien.
Indien.
Die Bevölkerung in Kaschmir protestiert mit einem Generalstreik gegen die Tötung einer norwegischen Geisel durch muslimische Extremisten.
Aufgerufen zu der Aktion haben etwa 30 Moslem-Gruppen.
Die Extremisten haben noch immer vier Ausländer in ihrer Gewalt.
Sie fordern die Freilassung von 15 Gesinnungsgenossen.
China.
Die in Peking vorübergehend verhafteten Greenpeace-Aktivisten sind abgeschoben worden.
Sie werden zum Teil nach Hongkong, zum Teil nach Paris gebracht.
Sie hatten auf dem Platz des himmlischen Friedens gegen chinesische Atomversuche demonstriert und waren vorübergehend festgenommen worden.
Japan.
Neun Mitglieder der Aum-Sekte sind wegen illegaler Produktion von Drogen festgenommen worden.
Einer von ihnen gilt als führender Chemiker der Gemeinschaft.
Italien, Deutschland.
Weltmeister Michael Schumacher fährt in der Formel-1-Weltmeisterschaft ab 1996 für Ferrari.
Dies gab der italienische Rennstahl heute bekannt.
Der Deutsche hat sich für zwei Jahre an Ferrari gebunden.
Das Wetter heute Nachmittag.
Immer wieder dichte Wolken und einige Regenschauer, vereinzelt auch Gewitter.
Die Sonne zeigt sich nur zwischendurch.
Zeitweise weht lebhafter Nordwestwind, Tageshöchsttemperaturen meist nur 17 bis 23 Grad.
Das war das heutige Mittagsjournal.
Für Technik verantwortlich war Günther Kittger.
Regie führte Harald Kronsteiner.
Und als Moderatorin der Sendung verabschiedet sich von Ihnen Ursula Stenzel.
Einblendung: Flüchtlinge. Krajina-Serben berichten von ihrere Flucht: oft hatten sie nur Minuten, um ihre Sachen zu packen und ihre Häuser zu verlassen. Die Kroaten hätten sie auf ihrem Weg beschimpft, mit Steinen und Flaschen beschossen und verprügelt, die kroatische Polizei, die die serbischen Flüchtlinge um Hilfe baten, hätte gelacht und den Serben die Koffer weggenommen und sie bestohlen. Die Flüchtlinge fühlen sich von Präsident Milosevic verkauft und betrogen.
Mitwirkende:
von Ehren, Georg [Gestaltung]
, Anonym, Flüchtling [Interviewte/r]
Datum:
1995.08.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Gesellschaft
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Krieg
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Krisen und Konflikte
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Militär
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Sicherheit
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Hilfe
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Ethnie
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Nationalismus
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Asyl
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Straftaten
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Kroatien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Nach Ermordung der norwegischen Geisel gibt es keine Meldung über den Verbleib der vier weiteren Gefangenen. Die Bevölkerung im Kashmir streikt gegen die Geiselnahme der Rebellen, die eine Freilassung ihrer Gesinnungsgenossen fordern.
Mitwirkende:
Fritz, Martin [Gestaltung]
Datum:
1995.08.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Straftaten
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Krisen und Konflikte
;
Terror
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Pakistan
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Indien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Erstmals hat sich ein japanischer Ministerpräsident für die Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg in den asiatischen Nachbarländern entschuldigt. Dazu gehören Massaker, medizinische Versuche an Häftlingen, Verschleppung, Vergewaltigung und Zwangsprostitution.
Mitwirkende:
Achten, Peter [Gestaltung]
Datum:
1995.08.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Kultur
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Spielfilm
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Zweiter Weltkrieg
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Straftaten
;
Diskussion
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
das Massaker von Nanjing geschah im 1937 im Rahmen des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs und nicht wie im Beitrag dargestellt, während des Zweiten Weltkrieges, auch wenn die Eroberung der chinesischen Stadt Nanjing in der Folge negative Auswirkungen auf das Verhältnis mit den USA hatte.
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Nachrichten
Haid war bereits in der Stummfilmzeit eine gefragte Darstellerin, anders als vielen gelang ihr der Sprung in den Tonfilm. Bekannt wurde sie durch ihre Darbietung des Liedes "Adieu, mein kleiner Gardeoffizier". Die Hundertjährige findet, mit 80 fange das Leben erst an: man sei befreit vom Beruf, könne tun was man wolle, schlafen so lange man will, die Leute sollten das Leben genießen, "der Herrgott schenke ihnen nur die Gesundheit".
Mitwirkende:
Stoller, Jörg [Gestaltung]
, Haid, Liane [Interviewte/r]
Datum:
1995.08.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Jubiläum
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Spielfilm
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Porträt
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.