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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Guten Tag, sagt aus dem Studio Werner Löw.
Die Bohren in Lassing, sie schienen fast am Ziel.
Da gab es neue Schwierigkeiten in letzter Minute und das ist natürlich eines unserer Hauptthemen.
Schon glaubte man, die angepeilten 130 Meter Tiefe im aufgebohrten Versatzschacht erreicht zu haben.
Da erkannte man, es war ein Messfehler.
118 Meter Tiefe lautet der neueste Stand und der Weg zum Hohlraum, in dem die zehn Bergleute vermutet werden, der ist noch weit und dann vermutlich auch noch versperrt.
Wie geht es also weiter?
Wir berichten live aus Lassing.
Weitere Themen aus dem Inland.
Zugunglück in Oberösterreich.
Ein Toter beim Auffahren eines Zugs der rollenden Landstraße auf einen zum Glück noch unbesetzten Personenzug.
Angeblich hormonbehandeltes Rindfleisch in österreichischen Lagerbeständen.
Das bestehende Verbot ist löchrig, sagen die Grünen.
Konsumentenschutzministerin Prammer spricht sogar von Krebshormonen.
Es könnte der möglicherweise größte Kriminalfall in der österreichischen Landwirtschaft werden.
Überlegungen der Gewerkschaft zum umstrittenen Meindl-Verkauf nach Deutschland und allgemein zur Lage der Beschäftigten im Lebensmittelhandel.
Und morgen tritt auch bei uns die Rechtschreibreform in Kraft.
Wir fassen noch einmal zusammen, was ist neu und für wen gelten ab wann die neuen Regeln.
Aus dem Ausland eine Analyse der Lage in Kosovo nach dem angeblichen Ende der serbischen Offensive und die Krise der Tour de France im Schatten rigoroser Doping-Ermittlungen.
Im Kulturteil Besorgnisse der Filmschaffenden über die zunehmende Konzentration von Verleihfirmen und Kinopalästen als Auslöser für ein neues Kinosterben.
Ein umfangreiches Programm also für die kommende Stunde.
Am Anfang stehen die Nachrichten, zusammengestellt von Susanne Meisner-Sindeler.
Österreich.
Hochspannung herrscht derzeit bei den Bergungsarbeiten in Lassing.
Es gibt mehrere Probleme.
Die Luftkühlung des Bohrers ist defekt.
Die erreichte Tiefe beträgt außerdem nur 118 Meter.
Zudem ist der Stollen zum Dom mit einem alten Förderband und Schlamm verlegt.
Jetzt bemüht man sich, möglichst rasch die Hindernisse aus dem Weg zu räumern und eventuell eine Kamera durch den Versatzschacht hinabzulassen.
Sie soll dann einen ersten Überblick über die Situation ermöglichen.
Im Gemeindegebiet von Neuhofen an der Krems in Oberösterreich hat sich in den frühen Morgenstunden ein schweres Zugunglück ereignet.
Ein leerer Personenzug stieß mit einer Garnitur der sogenannten rollenden Landstraße zusammen.
Der Zugbegleiter des Personenzuges starb in den Trümmern des Triebwagens.
Der Lokomotivführer erlitt schwere Verletzungen.
Auch zwei LKW-Lenker, die sich im Schlafwagen der rollenden Landstraße befanden, wurden verletzt.
Es entstand beträchtlicher Sachschaden.
Die Schadenssumme wird auf bis zu 30 Millionen Schilling geschätzt.
Eine ÖBB-Kommission versucht nun, die Unfallsursache zu klären.
Die Aufräumungsarbeiten dürften bis zum Abend andauern.
In Leobersdorf in Niederösterreich sind 19 illegal eingereiste Kosovoalbaner aufgegriffen worden.
Die neun Männer, sieben Frauen und drei Kinder waren per Zug über Ungarn nach Österreich gekommen.
Sie wurden von einem Zugbegleiter entdeckt.
Die meisten Österreicher lehnen die Rechtschreibreform zwar ab, wollen die neuen Rechtschreibregeln aber trotzdem anwenden.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes Spectra.
Demnach haben 72 Prozent der Befragten keine oder nur wenig Ahnung von den neuen Regeln.
Dass die Rechtschreibreform morgen offiziell in Kraft tritt, wissen aber fast alle Österreicher.
In der Privatwirtschaft sind im vergangenen Jahr deutlich weniger Arbeitnehmer in Pension gegangen als im Jahr davor.
Die Zahl der Neuzugänge sank von 86.000 auf knapp 76.000.
Bei den Beamten gab es dagegen eine leichte Steigerung bei den Pensionierungen.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die serbische Offensive in Kosovo geht trotz anders lautender Versprechungen von Präsident Milosevic weiter.
Die Rebellenhochburg Junik wird nach wie vor von serbischen Soldaten belagert.
Gestern hatte Milosevic bei einem Treffen mit Vertretern der EU-Troika die Militäroffensive in Kosovo für beendet erklärt.
Der deutsche Außenminister Kinkel hat neuerlich ein Eingreifen der NATO im Kosovo-Konflikt zur Sprache gebracht.
Laut Kinkel erwägt die NATO derzeit präventiv Soldaten in Albanien zu stationieren.
Großbritannien.
Die Regierung in London hat heute ein totales Tretminenverbot verhängt.
Damit dürften die britischen Streitkräfte auch in Ausnahmefällen keine Landminen mehr einsetzen.
Die Einfuhr, Ausfuhr und die Herstellung von Tretminen ist in Großbritannien schon jetzt verboten.
Weltweit werden pro Jahr etwa 25.000 Menschen durch die Explosion von Tretminen getötet.
Unter den Opfern sind viele Kinder.
Südafrika.
Nach mehr als zwei Jahren beendet die sogenannte Wahrheitskommission heute ihre Arbeit.
Aufgabe der Kommission war es, politisch motivierte Gewalttaten in der Zeit der Apartheid zu untersuchen.
Seit April 1996 hat die Kommission unter Leitung von Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu 21.000 Opfer angehört.
Marokko Die islamischen Staaten haben die Pläne Israels scharf verurteilt, die Stadtgrenzen Jerusalems auf Teile des besetzten Westjordanlands auszuweiten.
Bei einer zweitägigen Konferenz in Casablanca wurde das Vorhaben Israels als Bedrohung der internationalen Sicherheit und als Anschlag auf die Grundfesten des Friedens kritisiert.
In einer Resolution forderten die Außenminister der 16 Teilnehmerländer den Sicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft zu mehr Entschlossenheit gegenüber der israelischen Regierung auf.
China.
Die Hochwasserkatastrophe entlang des Yangtze verschärft sich.
Ein Ende der Regenfälle ist nicht in Sicht.
Der Pegel des längsten Flusses in China steigt immer noch.
Jetzt drohen weitere Dammbrüche.
Bis jetzt gibt es schon mehr als 1200 Tote.
Josef Schnatek war das mit den Nachrichten.
Fürs Wetter zuständig, oder zumindest für den Wetterbericht, ist heute Mittag Peter Sterzinger.
Im Großteil Österreichs ist es stark bis wechselnd bewölkt.
Feuchte und etwas kühlere Luft hat die Hitze ein bisschen gebrochen und bringt vor allem morgen zeitweise Regen.
Am Sonntag wird es trockener und deutlich wärmer.
Eine vorläufige Juli-Bilanz der Hohen Warte liegt schon vor.
In der ersten Monatshälfte war es zu kühl, später meist zu warm.
Insgesamt war der Juli in weiten Teilen Österreichs ein bisschen zu warm, nur im Norden und Nordosten stellenweise durchschnittlich.
Sonne gab es zu wenig, Regen meist zu viel.
Die aktuellen Meldungen Wien stark bewölkt 21 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 23, St.
Pölten leichter Regen 17, Linz stark bewölkt 16, Salzburg wolkig 20 Grad, Innsbruck stark bewölkt 20, Bregenz bedeckt 16, Graz heiter 25 und Klagenfurt heiter 24 Grad.
Zurzeit regnet es stellenweise im Bereich der Alpen und nördlich davon, von Pregenz etwa bis zum Weinviertel.
Wolken samt etwas Regen und Sonne bleiben auch am Nachmittag ähnlich wie bisher verteilt, aber dazu kommen doch da und dort auch im Süden und Südosten gerade wegen des längeren Sonnenscheins einige Regenschauer und Gewitter.
Die Temperaturen erreichen meist 20 bis 26 Grad in Kärnten der Ost- und Südsteiermark sowie im Burgenland mit unter 29.
Das Wochenende Morgen, Samstag sind immer wieder kräftige Regenschauer und auch Gewitter in Westösterreich bis etwa zum Pinzgau zu erwarten.
Hier bleiben die Temperaturen zwischen 19 und 25 Grad.
Weiter östlich sowie im Süden beginnt der Tag zwar trüb, doch wird es allmählich immer mehr sonnig, bei Höchstwerten bis 29 Grad.
Aber auch hier sind einzelne Gewitter morgen nicht auszuschließen.
In 2000 Meter Höhe sind es morgen um 13 Grad.
Am Sonntag dann im Großteil Österreichs zeitweise im Osten und Süden schon überwiegend sonnig, bei maximal 32 Grad.
Nur in Vorarlberg und weiten Teilen Tirols bleibt es auch übermorgen stark bewölkt und regnerisch bei Temperaturen um 20 Grad.
Peter Sterzinger war das.
Kein Ende also bei den Wechselbädern zwischen Hoffnung und Enttäuschung, bei der dramatischen Suche nach den in der Talggrube von Lassing seit zwei Wochen eingeschlossenen 10 Bergleuten.
Die wundersame Rettung des jungen Georg Heinzler am vergangenen Sonntag hat den Bemühungen der Bergungsmannschaften ja neuen Auftrieb gegeben.
Für heute Vormittag hatte man eigentlich erwartet, mit dem großen Bohrer zumindest in die unmittelbare Nähe jenes Hohlraums zu gelangen,
in dem die zehn Eingeschlossenen eine Überlebenschance hätten oder hoffentlich auch haben.
Allerdings im Lauf des Vormittags widersprüchliche Meldungen und jetziger Stand der Dinge.
Man ist leider noch nicht so weit, wie man schon angenommen hatte.
Direkt aus Lassing, Dieter Bornemann.
So schnell, wie es heute früh geheißen hat, werden die Rettungsarbeiten doch nicht gehen.
Immer wieder kommt es zu Verzögerungen.
Einen konkreten Zeitpunkt, wann die Retter zu den Verschütterten vorstoßen werden, will die Einsatzleitung nicht mehr nennen.
Alfred Zechling von der Einsatzleitung.
Sobald der Bohrkopf die Sohle 10 erreicht hat, hoffen wir innerhalb der nächsten 20 Minuten, der Erfolgenden mit Kamera bzw.
Geophonen darüber Aufschluss zu kriegen.
Wenn das zu keinem Erfolg führt, weil man weder was sieht noch was hört, dann dauert es mindestens noch zehn bis zwölf Stunden, bis man einen Menschen in einer Talbuschbombe hinunterlassen kann.
Konkret will es Zechling aber nicht sagen, wann sie mit den Bohrarbeiten fertig werden.
Wir hoffen in den nächsten Stunden, also im Laufe des heutigen Tages, aber wenn irgendeine Kleinigkeit, technische Kleinigkeit passiert, die ein Ziehen des Gestänges bedingt
Dann haben wir wieder unsere 4, 5, 6 Stunden Verzögerung.
Das bedeutet, es wird noch einige Zeit dauern, bis man zu den Verschütterten vorstößt.
Die Arbeiten derzeit sind jedenfalls unterbrochen, sagt Sechling.
Zur Zeit ist es leider so, dass die Bohrung steht, da eben bei diesen 118 Metern starker Spülverlust aufgetreten ist.
ein hoher Bohrwiderstand aufgetreten ist und im Bohrklein, also im abtransportierten Material, Eisenspäne aufgefunden wurden.
Und jetzt muss man dieser Angelegenheit nachgehen.
Das heißt, wieder Gestänge ausbauen, Kamera hinunterlassen, schauen, was unten los ist, Gestänge wieder einbauen und dann weiter bohren bzw.
eine andere
Entscheidung treffen, je nachdem, was dann unten angetroffen wird.
Weiterhin wird Druckluft in den Stollen geblasen.
Damit hofft man den Verschütterten unter Tag zusätzlich Sauerstoff zuzuführen.
Aber noch immer wissen die Rettungskräfte nicht, ob diese Maßnahme erfolgreich ist oder wirkungslos verpufft.
Es gibt aber auch noch andere Unwägbarkeiten für die Rettungsmannschaften.
Etwa, wie viele der Bergmänner erwarten die Retter dann in diesem Hohlraum, zu dem sie vorstoßen wollen?
Ganz eine schwierige Frage.
Es können zehn sein, es kann aber auch keiner sein.
Derzeit ist die Bohrtiefe bei 118 Metern.
Wann es möglich sein wird, dass eine Kamera oder gar ein Taucher in den Schacht vordringen kann, will die Einsatzleitung noch nicht abschätzen.
Wie gesagt, die Rettungsarbeiten in Lassing haben sich wieder einmal verzögert.
Mit einer Bergung der verschütterten Kumpel ist so bald nicht zu rechnen.
Und die Bohrung steht also derzeit, hat Dieter Bornemann berichtet.
Man muss einerseits das Schlimmste befürchten und muss gleichzeitig natürlich auch das Beste annehmen.
Man muss und man ist darauf vorbereitet, dass es gelingt, Überlebende aus dem Bergwerk zu bergen.
Und wenn das der Fall ist, dafür müssen natürlich die Vorbereitungen jetzt schon getroffen sein.
Sie sehen das auch, wie das aussieht, das fasst für uns Franz Renner zusammen.
Wann immer eine mögliche Bergung stattfindet, die Notfallmediziner stehen schon jetzt bereit.
Man geht dabei von der bestmöglichen Variante aus.
Für jeden der zehn Verschütteten gibt es ein eigenes Team.
Notärzte, Rotkreuzhelfer, Sanitäter des Deutschen Bundesgrenzschutzes und der italienischen Marine zur Betreuung der insgesamt acht Druckkammern vor Ort, Rotkreuzfahrzeuge, die Rettungshubschrauber sind ebenso auf Abruf bereit wie die Spezialisten von der Thoraxchirurgie am LKH Graz.
Die Mediziner hier vor Ort mussten sich auf eine Vielzahl an Rettungsszenarien einstellen.
Man hat versucht, sich auf alle Fälle vorzubereiten.
Im Endeffekt, so heißt es hier aber, wird man wie bei der Bergung Georg Heinzls wohl wieder improvisieren müssen.
Die entscheidende Frage zur Bergung ist noch unbeantwortet.
Welche Druckbedingungen herrschen dort unten im Dom?
Steht die Luftblase unter hohem Wasserdruck oder ist die in den Berg gepresste Luft zu möglichen Überlebenden durchgedrungen?
Oder hat der Berg selbst über Klüfte und Spalten für Druckentlastung gesorgt?
Gibt es hohen Druck, ist größte Vorsicht geboten.
Bei einem schlagartigen Druckausgleich, ähnlich dem stürmischen Öffnen einer Sektflasche, bilden sich im Blut Stickstoffblasen, vor allem im Hirn.
Das könnte den plötzlichen Tod der Männer bedeuten, die bis dahin wie durch ein Wunder überlebt hätten.
Am Bohrloch über dem Rettungsschacht wird daher eine Druckkammer aufgesetzt, eine Spezialkonstruktion, gefertigt von der Firma Steyr.
Vorgenommen werden würde die Bergung über den Versatzschacht mit den sogenannten Rettungsbomben.
Sie haben 48 Zentimeter Durchmesser und die Form einer Zigarre.
Als erster Retter wird dem Vernehmen nach ein ungarischer Rettungsarzt mit Grubenerfahrung einsteigen.
Die endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
Gibt es Überlebende und schafft man es, sie zu bergen, werden sie nach einer Notfallmedizinischen Versorgung vor Ort in den Druckkammern ins LKH Graz gebracht, mit dem Rettungsauto oder mit dem Hubschrauber, je nach Gesundheitszustand.
Für den Moment der Bergung richtet der leitende Rettungsarzt Dr. Josef Rampler einen dringenden Appell an alle hier vor Ort.
Sollte es in der nächsten Zeit überhaupt zu einer Bergung kommen oder zu Bergungsaktionen,
ist eine absolute Disziplin aller Beteiligten von größter Not, sowohl Presse als auch Angehörige als auch sonstige Lasteninteressierte, ganz egal wer.
Es ist absolut wichtig, die ganze Arbeit von 14 Tagen könnte mit einem Schlag zerstört werden, wenn Leute hereindringen, die Unruhe bringen, wenn irgendetwas eintritt, das nicht geplant ist.
Das warnende Beispiel des Arztes bei der Bergung Georg Heinzls haben Beifall und Jubel der Zuseher Gespräche zwischen der Bergmannschaft und dem Mann in der Tiefe fast unmöglich gemacht.
Franz Renner hat berichtet auslassend über die Vorbereitungen für die Bergung von Kumpeln, wenn man endlich doch zu ihnen vorgedrungen ist.
Er hat den Namen Georg Heinzel gerade auch jetzt erwähnt, jener 24-jährige Bergmann, der ja dieses Unglück überraschend gut überstanden hat, im positiven Sinn, der am Sonntag aus seinem Jausenraum, aus dem unterirdischen Jausenraum, gerettet werden konnte.
Die Frage jetzt nach Graz, wie geht es Georg Heinzel jetzt?
Und da sagte die behandelnde Spezialistin Freya Smolle-Jüttner.
Das war dann sozusagen der letzte Schritt, der, den er von gestern auf heute getan hat, als er seinen Vater gefragt hat, wer ist das?
Wer ist dort unten?
Und da hat er die Namen gehört.
Er ist jetzt zwar gefasst, und er bezieht es nicht auf sich als Bergmann genug, um zu wissen, dass da auch das Bergwerk gesichert werden musste, dass es nicht nur darum ging, unter Anführungszeichen ihn zu retten, sondern auch das Bergwerk zu sichern und ihn dann zu retten.
Das heißt, er verbindet damit jetzt nicht das Schuldgefühl, die wollten mir helfen und jetzt sind sie da unten.
Georg Heinzel kennt die Situation, in der sich seine Kollegen befinden, nur zu genau.
Er ist nachdenklicher geworden, sagt die behandelnde Ärztin, Freier Maria Smolle-Jüttner.
Einen gesundheitlichen Einbruch sieht sie aber nicht.
Er hofft natürlich, dass da noch geholfen werden kann.
Das hofft er von ganzem Herzen.
Er fragt mich jedes Mal, wenn ich komme, was ist?
Ist schon was?
Wisst ihr schon was?
Wo sind die jetzt mit den Bauern?
Wie schaut es da unten aus?
Ist Dreck unten?
Sind Steine unten?
Georg Heinzel verfolgt jetzt alle Details der Rettungsaktion.
Heute hat er zum ersten Mal wieder Zeitung gelesen.
Ilse Ammeritsch hat aus Graz berichtet.
Georg Heinzel ist also informiert über das Schicksal seiner zehn Kollegen und Freunde.
Männliches Versagen war mit hoher Wahrscheinlichkeit die Ursache für ein schweres Zugsunglück heute Nacht in Oberösterreich.
Der Lokführer eines Zuges der rollenden Landstraße, also eines LKW-Transports, hatte offenbar ein Haltesignal übersehen.
Beim folgenden Frontalzusammenstoß mit einem zum Glück noch unbesetzten Personenzug starb ein Zugsbediensteter.
Rupert Kluger berichtet.
Um halb eins prallten die beiden Züge mit jeweils etwa 50 kmh aufeinander.
Anrainer erlebten den Unfall so.
Ich wohne da ungefähr zwei Kilometer weiter weg.
Und ich habe nicht schlafen können.
Und auf einmal habe ich einen Duscher gehört.
Man kann aber nicht zuordnen, was das sein kann.
Ich wohne direkt in dem Haus, wo es passiert ist.
Und der Lokführer ist zu uns reingekommen und hat alles angeholfen.
Ich habe nur den Knall gehört, aber momentan nicht gewusst, was los ist.
Der Lokführer selbst informierte also die Hilfsmannschaften.
Der Anblick, der sich Feuerwehr und Roten Kreuz bot, die kurz nach Mitternacht an der Unfallstelle eintrafen, war verheerend.
Im Bahnhofsbereich von Neuhofen hatten sich die zwei Züge derart ineinander verkeilt, dass der vorderste Waggon mit dem Führerhaus senkrecht in die Luft ragte.
An der Spitze dieses Waggons in 10 Metern Höhe vermutete man von Beginn an noch den Zugbegleiter.
Nach achtstündigen Bergungsarbeiten hatte man den Mann dann auch in den zusammengeknickten Blechteilen entdeckt, allerdings tot.
Der Oberösterreicher hatte keine Chance gehabt, denn der Personenzug wurde von hinten von einer Lokomotive geschoben.
Vorne befand sich nur ein Waggon mit Führerhaus und in diesem befand sich der Zugbegleiter.
Ein relativ filigraner Waggon prallte also auf eine massive Lok.
Glücklicherweise befanden sich im Personenzug keine Fahrgäste.
Von den 14 Lkw-Fahrern der rollenden Landstraße, die in ihren Fahrzeugen geschlafen hatten, erlitten nur zwei leichte Verletzungen.
Schwer verletzt wurde hingegen der Zugbegleiter dieses Zuges.
Ein Bergepanzer des Bundesheer versucht mittlerweile die Gleise wieder freizubekommen, das wird aber sicher noch mindestens bis in die Abendstunden dauern.
Die Unfallursache dürfte menschliches Versagen gewesen sein.
Jener Lokführer, der später die Hilfsmannschaften informierte, hatte nach Angaben der Feuerwehr ein Haltesignal übersehen.
Die ÖBB wollen diese Angaben derzeit aber noch nicht bestätigen.
Sie schließen auch technisches Versagen nicht aus.
Soviel zum Zugsunglück in Oberösterreich und soviel im Mittagschanal vorläufig über die Unglücksserie, das Unglück von Lassing und auch dieses Zugsunglück mit einzuleiten.
Vielleicht können wir in der Sendung noch Neues aus Lassing berichten.
Das Konsumentenschutzministerium ist derzeit möglicherweise dem größten Kriminalfall in der österreichischen Landwirtschaft auf der Spur.
Es besteht der Verdacht, dass österreichisches Rindfleisch krebsherregende Hormone enthält.
Das teilte Ministerin Prammer heute Vormittag auf einer Pressekonferenz mit.
Hören Sie die Einzelheiten von Katja De Gennaro.
Konsumentenschutzministerin Barbara Brammer rät den Österreichern bis auf Weiteres auf den Genuss von Rindfleischprodukten zu verzichten.
Der Grund, in Österreich könnte weiterverarbeitetes Rindfleisch, wie etwa Wurstwaren, im Umlauf sein, das die krebserregende Substanz Silbene enthält.
Wir sind möglicherweise einem tatsächlich großen Kriminalfall in der österreichischen Landwirtschaft auf der Spur.
Es besteht der Verdacht, dass
Rindfleisch in Italien gefunden wurde, das zum einen Teil aus österreichischen Betrieben stammt, zum anderen Teil in Österreich geschlachtet wurde, dass Hormon behandelt wurde.
Dieses Rindfleisch stammt aus dem Jahre 1996.
Es wurde damals in Bezug auf die BSE-Krise
dieses Rindfleisch aufgekauft von der AMA und zurückbehalten, um damals auch die Fleischpreise, die Rindfleischpreise zu stabilisieren.
Nunmehr passiert der Abverkauf dieser Produkte, dieses Fleisches und nun haben die italienischen Behörden aufgrund der Stichproben, die wir ja auch in Österreich durchführen, festgestellt, dass es sich hier um hormonbehandeltes Rindfleisch handeln soll.
Stilbene ist seit 15 Jahren in Österreich verboten.
Das Hormonpräparat darf weder Menschen noch Tieren verabreicht werden.
Das verdächtige Fleisch, rund 80 Tonnen, die für die Wurstverarbeitung bestimmt waren, wurde in der Nähe von Rom beschlagnahmt.
Es gehört zu einer 92-Tonnen-Partie, die zwei Jahre in den Kühlhäusern der Agrarmarkt Austria gelagert hat.
Zwölf Tonnen des hormonhaltigen Fleisches werden noch in Österreich vermutet.
Die Fleischpartie besteht zum Teil aus Importfleisch, zum Teil stammt sie von zwölf landwirtschaftlichen Betrieben in Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten.
Diese Betriebe haben an vier Schlachthöfe in Österreich geliefert.
In den Ursprungsbetrieben sind jetzt Untersuchungen im Gang.
Noch heute will die Ministerin die Staatsanwaltschaft verständigen und bis Mitte nächster Woche soll Gewissheit darüber bestehen, ob in Österreich hormonbehandeltes Rindfleisch auf dem Markt ist.
Konsumentenschutzministerin Prammer schlägt also Alarm.
Möglicherweise mit Krebshormonen verseuchtes Rindfleisch auch in Österreich erhältlich.
Die Ministerin zumindest verarbeitetes Rindfleisch.
Die Ministerin empfiehlt jedenfalls, sich in den nächsten Tagen beim Verzehr von Rindfleischprodukten wie Wurst und ähnlichem zurückzuhalten.
Die Empfehlung ist nicht nötig, nicht zu beachten für Frischfleisch.
Und auch Landwirtschaftsminister Molter hat inzwischen Stellung genommen.
Er bestätigt, es handelt sich um Fleisch aus einem in Österreich eingerichteten Interventionslager der EU, das sowohl Fleisch von österreichischen wie auch italienischen Händlern enthält.
Die gesamte Lieferung sei derzeit auf dem Weg zurück nach Österreich und soll hier noch am Wochenende auch genau untersucht werden.
Die Handelsangestellten haben in den vergangenen zwei Jahren einige Umstellungen und auch Verunsicherungen hinnehmen müssen.
Angefangen von der Konsumpleite, die etwa 4.000 Arbeitsplätze gekostet hat.
Ursprünglich hatte der Konsum ja 15.000 Handelsangestellte.
Über den Verkauf von Billa an Rewe bis hin zur jüngsten geplanten Übernahme der Meindl-Handelskette durch den deutschen Rewe-Konzern.
Dazu kommt noch das anhaltende Kreislersterben, andererseits die Ausweitung der Verkaufsflächen insgesamt und die Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten.
Dies wurde übrigens immer wieder als Chance für die Handelsangestellten angesehen.
Längere Öffnungszeiten könnten mehr Arbeitszeit, mehr Arbeitsplätze bedeuten.
Wie sich die Änderungen tatsächlich ausgewirkt haben, darüber sprach Hans Fockenhuber mit Karl Dürtscher von der Sektion Handel in der Gewerkschaft der Privatangestellten.
Natürlich hat der Verkauf von Meindl an die Rewe-Biller-Gruppe auch bei den Handelsangestellten für Diskussionen und Befürchtungen gesorgt.
Denn nach Ansicht von Karl Dürtscher bedeutet erfahrungsgemäß eine neue Strukturierung immer auch eine Gefahr für Arbeitsplätze.
Und wenn man gewisse Signale von Seiten der Firmenleitung hört, dass also hier Filialen umgebaut werden sollen, dass also aus Lebensmittelgeschäften, die derzeit mit Bedienung gestaltet sind,
Selbstbedienungsgeschäfte gemacht werden sollen und so muss man dazu sagen, dass dort nur ein Bruchteil der Beschäftigten eingesetzt werden wird und wir haben die Befürchtung, dass es hier zu einem Arbeitsplatzabbau kommt.
Deshalb verlangen wir von der Geschäftsleitung eine entsprechende Arbeitsplatzgarantie.
Die Gewerkschaft fürchtet auch um die berühmte Meinl-Schule, eine Lehrlingsausbildung von besonderer Qualität.
Die sollte erhalten bleiben.
Gestern hat die Gewerkschaft Agrarnahrung Genuss die drohende Kündigung von 2000 Meindl-Angestellten – sollte Meindl selbst gezwungen sein, die Handelskette zu sanieren – als Kriegserklärung bezeichnet.
Solch martialische Ausdrücke verwendet Dürtscher nicht.
Dennoch ordnet er die Aussage ein.
Diese Erpressung kann von unserer Seite nicht akzeptiert werden.
Ich gehe davon aus, dass es auch andere Lösungsmöglichkeiten geben muss und es ist die Kreativität gefragt.
Doch Meinl ist nicht die einzige Sorge der Handelsangestellten.
Die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten seit eineinhalb Jahren hat nämlich nur anfangs zu einer Zunahme der Arbeitsplätze geführt.
Also ich habe hier eine Statistik, wo der Jahresabstand Jänner 1997 zu Jänner 1998 ist und es hat in dieser Zeit die Beschäftigtenzahl um 1000 abgenommen.
Und das muss man im Hinblick darauf auch noch betrachten, dass also hier die Zahl der Teilzeitbeschäftigten zugenommen hat und dass die Fläche auch größer geworden ist.
Das heißt, diese ganzen Prognosen, die eine zusätzliche Beschäftigung im Handel prognostiziert haben, sind nicht eingetroffen.
Im Gegenteil, es hat einen Beschäftigtenabbau gegeben.
Bei manchen Handelsketten machen die Teilzeitbeschäftigten bereits 70 Prozent der Angestellten aus.
Teilzeit ist für Arbeitgeber deswegen so attraktiv, weil einerseits die Arbeitskräfte flexibler eingesetzt werden können und andererseits bei zusätzlichen Arbeitsstunden keine Überstunden bezahlt werden müssen.
Was wir fordern, ist den Kostenvorteil der Teilzeitbeschäftigung zu verändern, dahingehend, dass Teilzeitbeschäftigte, wenn sie mehr Arbeit leisten müssen, auch einen Zuschlag dafür erhalten.
Für die Gewerkschaft ist es auch unzumutbar, wenn Frauen 75 Stunden pro Woche abrufbereit sein müssen,
aber zum Beispiel nur 20 Stunden arbeiten und auch nur für diese 20 Stunden bezahlt werden.
Damit ist es unmöglich, einen zweiten Job anzunehmen und damit ein Einkommen zu erhalten, von dem man eine Familie ernähren kann.
Für die kommenden Kollektivvertragsverhandlungen liegen also schon einige Verhandlungspunkte auf dem Tisch.
Eine Erkenntnis der Handelsgewerkschaften also, die längeren Ladenöffnungszeiten haben nicht mehr Arbeitsplätze gebracht in Wahrheit.
Hans Fockenhuber hat berichtet.
Zum 26.
Mal startet die Caritas heuer ihre August-Sammlung.
Die dazu einlaufenden Spenden kommen 200 Entwicklungsprojekten in der Dritten Welt zugute.
Schwerpunkt der Sammlung ist Afrika, dieses Mal im Besonderen die Demokratische Republik Kongo.
Im vergangenen Jahr war dort Mobutu Sese Seko nach 32 Jahren Diktatur gestürzt worden.
Der neue Machthaber, Laurent-Désiré Kabila, gab dem Staat Zaire auch den alten Namen Kongo wieder zurück.
Zu August, Kampagne der Caritas, gab es heute Vormittag eine Pressekonferenz und Mathilde Schwabeneder war dabei.
Trotz vieler Katastrophenberichte habe ich Afrika auch als Kontinent der Hoffnung erlebt, so Caritas-Präsident Franz Küberl, der soeben aus dem Kongo, dem ehemaligen Sair, zurückgekehrt ist.
Küberl hatte die Südprovinz Katanga besucht, in der vor allem in den ländlichen Gebieten nach wie vor bittere Armut herrscht.
Und die Bausteine, die die Caritas für die Zukunft legen kann, mit Hilfe der Spender, dieser Glücksausgleichsfonds zwischen Europa und Afrika,
Das ist Bildung, das ist Gesundheit und das ist gutes Wasser.
Anlass für die Brunnenprojekte der Caritas in der Diözese Kielwerger-Senga waren schwere Cholera-Epidemien in den 70er und 80er Jahren.
Jetzt sollen innerhalb von drei Jahren 80 Brunnen gebaut werden.
Ein weiteres Projekt ist zum Beispiel der Ausbau einer noch aus der belgischen Kolonialzeit bestehenden Wasserleitung in Lokonsolva.
Ursprünglich für 500 Einwohner vorgesehen, kann sie heute den Wasserbedarf von rund 20.000 Einwohnern nicht mehr abdecken.
Die Caritas errichtet aber auch Schulen und Gesundheitszentren, denn die Analphabetenrate beträgt in vielen Gegenden bis zu 80 Prozent und die staatlich-medizinische Versorgung ist faktisch inexistent.
Caritas-Präsident Küberl kritisierte in diesem Zusammenhang auch, dass die Entwicklungspolitik in Österreich müde geworden sei, auch wenn die österreichische Bevölkerung immer wieder ihren persönlichen Beitrag leiste.
Vom Staat erwarte er sich daher einen erhöhten Einsatz.
Es schreit zwar zum Himmel, aber es erschüttert scheinbar niemanden, dass das Gesamtvolumen der Entwicklungshilfe in den OECD-Ländern im letzten Jahr um über 14 Prozent zurückgegangen ist.
Das sind 80 Milliarden Schilling, mit denen man ungeheuer viel hätte tun können.
Wir stehen vor dem Problem, dass auch die Europäische Union, die ein wichtiger Faktor ist in der Entwicklungspolitik, ihr Budget für 1999 um 25 Prozent kürzen will, um rund 100 Millionen IQ, also 1,3 Milliarden Schillen kürzen will.
Küberl forderte deshalb die Regierung auf, bessere Rahmenbedingungen für Entwicklungszusammenarbeit zu schaffen.
Eine verbesserte Koordination und Verteilung entwicklungspolitischer Aufgaben.
Es geht vor allem um die Fragen der Infrastrukturbildung.
Es wäre wichtig, dass das österreichische Entwicklungshilfepotenzial zumindest auf nahe 0,7 des Bruttonationalproduktes aufgestockt wird.
Es wäre dringend erforderlich, dass es eine steuerliche Absetzbarkeit privater Spenden für Entwicklungshilfe gibt.
Und es wäre gut, wenn es einen öffentlich dotierten Katastrophenfonds für Hilfe nach Erdbeben, Sturmfluten, Kriegsfolgen usw.
gäbe.
Der könnte unter anderem finanziert werden durch nicht ausgeschöpfte Gewinne bei staatlichen Lotterien.
Die Kampagne zur August-Sammlung, der wichtigsten Einnahmequelle für die Katastrophen- und Entwicklungshilfe der Caritas, läuft zum zweiten Mal unter dem Motto »Meine Spende lebt«.
Präsentiert wird sie vom ZIB2-Moderator Robert Hochner.
Ja und wer helfen will, das PSK-Konto lautet 7.700.004, 7.700.004, Kennwort August-Sammlung, Erlagscheine gibt es auf allen Postämtern und auch bei vielen Banken.
Vielfach gefürchtet, von vielen wütend bekämpft, von wenigen jahrelang vorbereitet.
Morgen am 1.
August ist es soweit, die neue Rechtschreibung tritt in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz in Kraft.
Wie sie aussieht, welche neuen Regeln sie enthält, darüber informiert Martin Heidinger.
Die Reformer haben, so sagen sie, darauf geachtet, dass mit der Schreibtradition nicht gebrochen wird.
Das bedeutet, jeder, der schon nach der neuen Schreibe gelernt hat, muss auch noch Texte in der alten, bislang gültigen Schreibweise problemlos und flüssig lesen können.
Die ganz großen Änderungen, die ursprünglich in Entwürfen standen, sind nicht eingetreten.
Die durchgehende Kleinschreibung zum Beispiel.
Im Gegenteil, alle hauptwörtlich gebrauchten Zeitwörter schreibt man jetzt groß, auch dann, wenn sie nicht nach den Präpositionen beim, zum und vom stehen.
Fremdwörter werden in der neuen Ordnung sanft eingedeutscht.
So bleibt zwar dem Theater und dem Thron das stumme H erhalten und dem Alphabet und der Katastrophe das PH.
Bei einigen Fremdwörtern darf man aber wahlweise das PH gegen ein F tauschen oder das stumme H weglassen, wie bei Panther, Thunfisch oder Delfin.
Auch das Känguru kommt ohne H am Schluss aus.
Stark eingeschränkt wird die Verwendung des scharfen S. Es kommt jetzt grundsätzlich nur mehr nach einem langen Vokal, wie in Maß oder Fuß.
Nach einem kurzen Selbstlaut kommt ein Doppel-S, wie in Kuss, Muss oder Fass.
Alle Fälle, in denen man das Wort das mit scharfem S geschrieben hat, können vergessen werden.
Ab sofort schreibt man es mit Doppel-S.
Neu sind auch die Abteilungsregeln.
Sie orientieren sich jetzt konsequent an der Silbentrennung.
So wird etwa der Kasten künftig nach dem S abgeteilt und nicht wie bisher nach dem A. Das ST darf also getrennt werden.
Eine größere Bedeutung bekommt das Stammprinzip.
Der Stängel wird jetzt mit einem Umlaut A statt mit E geschrieben und es heißt Schneuzen mit Umlaut A statt mit E.
Gute Nachrichten für Beistrichmuffel.
Die Beistriche werden reduziert, die Regeln stark eingeschränkt.
Wichtig auch für das Schriftbild.
Es wird neuerdings mehr getrennt als zusammengeschrieben.
Zwei aufeinanderfolgende Zeitwörter werden getrennt.
Wie bei Sitzenbleiben oder Liegenlassen.
Über all diesen Regeln wölben sich aber zahlreiche Ausnahmen.
Der Griff zum Wörterbuch ist unvermeidlich.
Ein Schnellkursus der neuen Rechtschreibung, die ab morgen gilt von Martin Heidinger.
Gelten tut das Ganze also ab morgen für Schulen und Ämter in Österreich, Deutschland und der Schweiz verbindlich.
In den Schulen wird aber noch einige Zeit lang, einige Jahre lang werden noch beide
Varianten als richtig anerkannt beziehungsweise nicht falsch angestrichen, wenn es noch nach der alten Rechtschreibung stimmt.
Verlage, Autoren, Medien und Firmen können auch jetzt schon freiwillig mitziehen, aber zunächst auch bei der alten Schreibweise bleiben.
Als Zeitrahmen für die Umstellung sind sieben Jahre vereinbart, bis Ende Juli 2005.
Also stehen alte und neue Rechtschreibung gleichberechtigt nebeneinander.
Hören Sie Edith Bachkönig mit den Einzelheiten.
Im Lerneifer sind die Kleinsten vorne.
99 Prozent der Volksschüler lernen schon jetzt nach den neuen Regeln schreiben.
Der Großteil der Schulen gab eine Umfrage an, noch keine Probleme damit zu haben.
Auch die Schul- und Kinderbuchverlage haben umgestellt.
Der Überreuther Verlag und der Verlag Jugend und Volk veröffentlichen schon jetzt in neuer Schreibweise.
Und das österreichische Wörterbuch für die Schulen ist bereits neu.
Erwachsene, die sich keine Blöße geben wollen, müssen wohl eine Rechtschreibfibel für den Wohnzimmerschrank kaufen.
Und dabei ist der Duden nicht mehr einzig maßgeblich.
Andere Verlage wie Bertelsmann oder Klett kann man genauso aufschlagen, wenn es gilt, Zweifelsfragen zu klären.
Gekostet hat die Reform bisher nicht sehr viel.
Bei Schulbüchern mussten ohnehin Neuauflagen gedruckt werden und Lehrer sind im Rahmen von Weiterbildungen in pädagogischen Instituten ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand geschult worden.
Auch auf Ämtern wird der nun vorgeschriebene Schriftverkehr zwischen den Dienststellen nicht mehr kosten.
Und Formulare auf Ämtern werden nicht sofort, sondern erst nach und nach neu aufgelegt.
Einzige Beschwerden über Kosten kommen von Unternehmerseite.
So hat der Verband für interne Kommunikation errechnet, dass allein die Einschulungskosten für die heimischen Sekretariate an die Milliardengrenze heranreichen werden.
Begründung, Geschäftskorrespondenzen, Marketingmaßnahmen, Unternehmenspublikationen werde jeder Betrieb, der in den nächsten sieben Jahren wettbewerbsfähig bleiben will, in neuer Schreibweise abfassen müssen.
Magere sieben Jahre oder nicht, so manche Medienunternehmen wie die Deutsche Wochenzeitschrift, der Spiegel und die österreichische Tageszeitung, die Presse, wollen nicht umsteigen.
Und das, obwohl die Nachrichtenagenturen bereits in neuer Schreibe berichten.
Nicht umgeschrieben werden wollen auch die meisten Autoren.
Die Werke von zeitgenössischen Literaten wie Peter Handtke, Ilse Eichinger und Peter Turini werden in Originalorthografie gedruckt.
Auch tote Dichter wie Thomas Bernhard und Hermann Hesse sind gegen den Zugriff der Neuerer geschützt.
Zumindest 70 Jahre nach ihrem Todestag.
Danach sind ihre Werke für beliebige Schreibweisen freigegeben.
Bekanntes Beispiel Johann Wolfgang von Goethe.
Seine Werke waren nie so zu lesen, wie er sie niedergeschrieben hatte, sondern in einer an die jeweiligen Regeln vorsichtig angepassten Schreibweise.
Das heißt, aus dem Gedicht Rechts-Rings von Ernst Jandl wird man kein Rechts-Links machen dürfen.
Edith Bachkönig über die Umstellung auf die neue Rechtschreibung.
Es ist sechs Minuten nach halb eins und wir bringen einen Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Zu Gast im Europa-Journal-Studio Franz Fischler, der prominenteste Österreicher in Brüssel.
Stellen Sie sich jetzt vor, am 01.01.1999 sind elf Staaten, hätte das übrigens vor zwei Jahren noch gedacht, elf Staaten in einer Währungsunion.
Stellen Sie sich vor, Österreich als Tourismusland Nummer eins in Europa wäre da nicht dabei.
Oder stellen Sie sich vor, wir wären weiter mit Abwertungsproblemen in unserer exportorientierten Wirtschaft konfrontiert.
Ich glaube, das kann sich in Wahrheit gar niemand ausmalen, welche katastrophalen Folgen das hätte.
Franz Fischler, der in Brüssel bekannt ist für sein Hinwegsetzen über Partei- und nationale Interessen.
Susanne Scholl spricht mit ihm über seine schwierige Aufgabe als EU-Landwirtschaftskommissar.
Das erste von fünf Gesprächen mit Europäern, ab heute jeweils freitags im Europa-Journal.
18.20 Uhr, Österreich 1.
Und dieser Programmhinweis ist für uns im Mittagschanal die Brücke zu Auslandsthemen.
Wird Kosovo zu einem zweiten Bosnien?
Diese Frage wird in jüngster Zeit immer häufiger gestellt.
Vorläufig deutet nichts darauf hin, dass die brutale Konfrontation zwischen der jugoslawischen bzw.
serbischen Staatsmacht und der albanischen Bevölkerungsmehrheit in der Provinz Kosovo friedlich beendet werden könnte.
Präsident Milosevic hat die Europäische Union gestern wissen lassen, dass die Offensive der Sicherheitskräfte beendet sei oder beendet werde.
An den Problemen ändert das allerdings nichts.
Die Albaner wollen die Unabhängigkeit, während Milosevic bis jetzt nicht einmal zu einer Autonomie-Regelung bereit ist.
Die albanische Untergrundarmee, UCK, dürfte in den vergangenen Wochen geschwächt worden sein.
Aber zu einer Fortsetzung einer Terrorkampagne des Karierkriegs wird sie vermutlich immer in der Lage sein.
Kann die UCK da in einen politischen Dialog eingebunden werden?
Was kann, was will der Westen tun?
Christian Lieninger hat darüber mit dem deutschen Balkanexperten Wolf Oschlies gesprochen.
Innerhalb nur einer Woche haben sich die Kräfteverhältnisse im Kosovo massiv verschoben.
Kontrollierten die Kämpfer der Albaner noch letzten Freitag fast die Hälfte der Republik, so sind ihnen jetzt gerade noch 10 Prozent geblieben.
In einer massiven Offensive haben die serbische Polizei und Armee die albanische UCK zurückgeschlagen.
Der jugoslawische Präsident Milošević hätte allerdings schon immer die militärische Kraft gehabt, die UCK zurückzudrängen, sagt der Balkan-Experte Wolf Oschlis.
Miloševićs Zuwarten war nur Taktik.
Das alles geschah unter dem Warten darauf, dass die westliche Drohung einer NATO-Militärintervention endgültig vom Tisch ist.
Dann wollte Milosevic zuschlagen, wenn er jetzt in den letzten Tagen etwas härter zur Sache gegangen ist, dann ist das nicht ganz im Zeitplan.
Dieses Aufräumen der
Serben war für später erwartet, aber andererseits mehrten sich ja auch aus Washington direkt aus dem Pentagon die absagenden Stimmen.
Die NATO-Militäroption ist vom Tisch, also konnte Milosevic seinerseits aktiv werden.
Ein Grund, warum die noch vor einem Monat heftig diskutierte Möglichkeit eines militärischen Eingreifens heute kaum noch erwähnt wird, ist sicher, dass weder Russland noch China bereit dazu sind, einem Militärschlag im Weltsicherheitsrat zuzustimmen.
Doch auch etwas anderes spielt eine Rolle, sagt Oschlis.
Vor zwei, drei Monaten hatte die Welt nämlich noch ein ganz anderes Bild des Konflikts.
Die bösen Serben, die ja schon immer blutrünstig waren, haben sich ein neues Opfer gesucht
und verüben jetzt Genozid und ethnische Säuberung an den armen, unschuldigen Albanern.
Inzwischen musste man sehen, dass es auf beiden Seiten dieselben gewaltbereiten Gruppen gibt, dass möglicherweise die albanische Gewaltbereitschaft noch weit höher ist als die serbische.
Und dann musste man natürlich auch die einzig mögliche
Schlussfolgerung ziehen.
Wie sollen wir dort eingreifen?
Warum sollen wir dort eingreifen?
Für wen sollen wir eingreifen?
Die UGK hat sich innerhalb weniger Monate aus einer dubiosen Organisation, die dann und wann Terroranschläge verübt hat, zu einer mehrere 10.000 Mann starken Kampfgruppe entwickelt.
Was die UGK aber wirklich ist, darüber rätseln die Experten auch jetzt noch.
Sie könnte aus einem harten, gut ausgebildeten Kern bestehen, der weniger als 1.000 Mann umfasst, der Rest sind hingegen
nur lose organisierte Bürger wären, arbeitslose Jugendliche, die jetzt die Chance auf eine Veränderung ihrer tresten Lebensumstände gekommen sehen.
So lautet die vielleicht glaubwürdigste These.
Die Chancen, die UGK einer politischen Kontrolle unterstellen zu können, wie dies ja die internationalen Vermittler anstreben, um endlich einen Ansprechpartner auf Seiten der Kosovo-Albaner zu haben, schätzt Oschlis aber eher gering ein.
Die Voraussetzung ist dafür, dass es die Gruppe selber will.
Und alles, was die bisher sagt, ist eine ziemlich krasse, geradezu höhnische Absage an die politische Kaste von Pristina, ganz speziell an Ibrahim Rugova, der durch das Auftreten dieser UGK seine bisherige Gandhi-Taktik des gewaltlosen Widerstandes konterkariert sieht.
und dem ja auch langsam nachgibt.
Was EU und USA in dieser komplizierten Situation tun könnten, das wüssten sie selber nicht genau, sagt Oschlis.
Langfristig würde die Lösung vermutlich auf eine weitgehende Autonomie für den Kosovo hinauslaufen.
Die Frage sei aber, mit welchen Mitteln man diese Lösung durchsetzen solle.
Für Oschlis stellt das Friedensabkommen für Bosnien ein Modell dar.
Trotzdem ist Dayton die Zukunft, der Weg, die Methode,
Das heißt, man muss die Beteiligten versammeln im Ausland, sie solange einsperren, bis sie sich einigen.
Und man muss ihre Verhandlungen ganz massiv beeinflussen.
Wie dieser massive Druck aussehen könnte, ob dann die Drohung mit einer Militärintervention nicht doch wieder ins Spiel kommen müsste, diese Frage kann aber auch Experte Oschlis nicht beantworten.
Christian Lieninger hat mit dem deutschen Balkanexperten Wolf Oschlies gesprochen.
Unser nächstes Thema, das Trauerspiel der Tour, wie es gestern in französischen Zeitungsschlagzeilen hieß.
Die Tour de France ist weiter von Doping überschattet.
Die Teilnehmerzahl der Tour hat sich drastisch reduziert.
Von ursprünglich 21 Sportgruppen sind seit gestern nur noch 15 im Rennen.
Die anderen sind ausgeschieden, haben zum größten Teil mit Billigung der Sponsoren ihren Rückzug erklärt und die französische Polizei kontrolliert weiterhin beinhart weiter sozusagen in die Tour hinein.
Hören Sie zunächst Michael Kasper mit einer Chronologie des Skandals.
Am Tag des Starts der Tour de France in Dublin am Samstag, den 11.
Juli wird bekannt, dass in einem offiziellen Mannschaftsfahrzeug des Spitzenteams Festina ein Kofferraum voll mit Dopingmitteln gefunden worden ist.
Der Fahrer ist in Haft, nach der Rückkehr nach Frankreich wird auch der sportliche Leiter von Festina festgenommen.
Nach einem Geständnis wird die Equipe mit den Superstars Richard Virenque und Alex Zülle von der Tour de France ausgeschlossen.
Eine Woche später gestehen sämtliche Fahrer sehr wohl, leistungssteigende und verbotene Chemie benutzt zu haben.
Allen voran das Hormonpräparat EPO, das den Sauerstofftransport im Blut fördert.
Das Ganze führt zu einer Eskalation.
Die Polizei nimmt die holländische Mannschaft TVM ins Visier, verhaftet die Teamführung und holt gleich ein paar Fahrer zum Verhör.
Und das unter sehr harten Bedingungen.
Ein Kollege aus dem Peloton erzählt.
Die Polizei untersucht auch andere Teams, nimmt teilweise das Gepäck der Radprofis auseinander, lässt sich sogar die persönlichen Briefe der Ehefrauen und Freundinnen übersetzen.
Alle sind geschockt, auch der einzige Österreicher bei der Tour de France, Georg Dotschnig.
Ich meine, die wurden behandelt wie Schwerverbrecher und das geht natürlich nicht, so kann das nicht weitergehen und da muss man was dagegen tun.
Das war wie in einem Kriminalfilm und ich meine, das hat nichts mehr mit der Sportlichkeit zu tun.
Am Mittwoch treten die Fahrer in den Bummelsteig.
Ein Team nach dem anderen verlässt dann die Tour de France.
Am gestrigen Etappenziel in Neuchâtel kommen nur noch 101 von ursprünglich 189 gestarteten Profis ins Ziel.
Doch der größte Teil des Feldes will unbedingt nach Paris, wo am Sonntag die Tour de France endet.
Auch die Mannschaft von Tocznik, das Team Telekom.
Wir haben nichts gegen Kontrollen.
Jeder kann kommen, kontrollieren, so viel sie wollen.
Da kann man nichts dagegen machen, auch wenn es nicht schön ist.
Auch heute werden wieder Aktionen der französischen Polizei erwartet, der Tourtros kommt ja wieder auf französischen Boden.
Beim Veranstalter der Societe de Tour de France zittert man natürlich noch ums Rennen, nicht aber um die Zukunft des drittgrößten Sportereignisses der Welt.
Die Direktorin der Societe, Agnès Pierret, spricht von langfristigen Verträgen.
Einige von unseren Sponsoren sind seit 10, 20 Jahren dabei.
Ich denke, wenn man in solchen langen Beziehungen arbeitet, dann weiß man als Sponsorin, als Veranstalter, dass man arbeitet in einer Situation, wo es gute Jahre gibt, es gibt schlechtere Jahre, es gibt Freude, es gibt Leid und das überlebt man alles zusammen.
Die TV-Quoten sind auch gleich geblieben und damit geht man auch ins nächste Jahr mit einem Budget von einer halben Milliarden Schilling.
Ja, neu aus der Stand, es hat ein weiteres Team, ein holländisches Team, die Tour de France verlassen.
14 Teams sind also mittlerweile unterwegs und nur mehr 109, rund die Hälfte der ursprünglich 189 Starter, die dann am Sonntag in Paris ins Finale einrollen werden.
Zum Thema Doping und Radfahren, da lassen sich natürlich einige Fragen stellen.
Wir haben uns einen Experten für dieses Gespräch gesucht.
Das ist Hans Holdhaus, der Direktor des Instituts für Medizinische und Sportwissenschaftliche Beratung.
Holdhaus war jahrelang als Leistungsdiagnostiker im Bundessportzentrum Südstadt tätig.
Und Ernst Laskowitsch sprach in seiner ersten Frage an Hans Holdhaus etwas an, was sich vielleicht viele denken.
Herr Holthaus, ich behaupte einmal, solche Leistungen, wie sie bei der Tour de France Tag für Tag über drei Wochen erbracht werden, sind ohne Doping gar nicht möglich.
Das ist eine langläufige Meinung, die nicht ganz unwidersprochen bleiben sollte, denn man sollte nicht vergessen, dass es jede Menge an leistungsunterstützenden Möglichkeiten heute schon gibt, die tatsächlich solche Leistungen möglich machen.
Doping ist ja nur eine Möglichkeit.
Welche sind die gefährdeten Sportarten?
In der Zwischenzeit ist es so, dass es fast keine Sportarten gibt, die man ausschließen kann.
Aber natürlich sind Ausdauer- und Kraftsportarten jene, die am meisten mit Doping in Kontakt kommen.
Wenn man nur anhand der Zahl der Positivfälle bei Dopingkontrollen ausgeht, dann sind also führend Radsport, Leichtathletik, der Kraftsport für sich, Gewichtheben, Judo war leider Gottes auch einige Male beteiligt.
Also das sind so die Hauptsportarten.
Prinzipiell, glaube ich, muss man unter Bluttoping unterscheiden und Präparaten für den Muskelaufbau.
Ja, also wir unterscheiden zwischen verbotenen Methoden, dazu gehört auch das Bluttoping, und verbotenen Wirkstoffen, wo Anabolika ein Teil davon sind.
Hier gibt es aber auch eine ganze Reihe anderer Substanzen.
Ich denke hier an Stimulantie, aufputschende Mittel, beruhigende Mittel und dergleichen.
Gibt es Psychotoping auch?
Ja, natürlich.
Es gibt eine Reihe von Substanzen, die die Psyche so beeinflussen, dass man euphorisch wird, dass man Angst verliert etwa, aber genauso gut umgekehrt, dass man sehr ruhig wird, wie es etwa bei den Schützen notwendig ist, um besser zielen zu können.
Doping wird ja auch oft nur für das Training verwendet und dann rechtzeitig vor dem Wettkampf abgebaut.
Ja, das gilt insbesondere für die muskelaufbauenden Präparate, die man dazu verwendet, um einerseits Muskelmasse zu vergrößern, andererseits aber auch mehr trainieren zu können.
Und das ist letztendlich auch der Grund, warum es auch im Training Dopingkontrollen gibt.
Erst vor wenigen Tagen hat der IOC-Präsident Samaransch eine sensationelle Aussage gemacht.
Er meinte, man sollte Doping freigeben, wenn es nicht gesundheitsgefährdend ist.
Aber ich glaube, das ist sehr schwer eine Grenze zu ziehen.
Das ist eine problematische Aussage.
So erfreulich es ist, dass von Seiten des IOCs
ein Ansatz zumindest, die Dopingliste zu überdenken, gekommen ist.
So sehr muss man sich also mit der Formulierung, sofern sie überhaupt so wörtlich von ihm gekommen ist, ernsthaft auseinandersetzen, weil zum Sport nicht nur gesundheitliche Aspekte gehören, sondern durchaus auch moralische und ethische Aspekte.
Wenn man das rein auf die Gesundheitsgefährdung ausrichten würde, dann müsste man sagen, dann müsste der Spitzensport generell verboten werden, denn Spitzensport ist nicht gesundheitsfördernd.
Es wird aber nicht nur im Spitzensport getoppt.
Ich denke da an die diversen Fitnesscenter.
Da wird unter der Pudel verkauft, teilweise minderwertige Präparate.
Wir begeben uns da schon fast ein bisschen in die Drogenszene.
Das macht uns eigentlich auch die größten Sorgen, denn in Wirklichkeit ist der Spitzensport nur mit einem äußerst geringen Prozentsatz insgesamter Medikamentenmissbrauch beteiligt.
Die Szene lebt eigentlich vom Freizeitsportler, von jenem, der einfach ein bisschen besser in der Badehose ausschauen möchte, der aus welchen Gründen auch irgendwie seinen Körper verändern möchte im Sinne von Bodystyling und dergleichen mehr.
Also hier werden Unsummern, muss ich wirklich sagen, umgesetzt, die in etwa vergleichbar werden mit jenen Beträgen, die man auch kennt aus der Drogenszene.
Und es ist auch kein Zufall, dass die Organisationen, die dahinter stecken, im Prinzip bedenkt sind.
Da gibt es auch keine Kontrollen.
Diese Kontrollen im Spitzensport sind natürlich äußerst schwierig.
Die Pharmaindustrie ist den Ärzten immer einen Schritt voraus.
Natürlich werden die Produkte immer besser.
Man muss nur fairerweise sagen, die Pharmaindustrie produziert nicht für den Spitzensport im Sinne Doping.
Sportler missbrauchen eigentlich die Pharmaindustrie, indem sie das Medikament einsetzen, obwohl sie es nicht benötigen.
Dass die Analytik immer einen Schritt hinten nachlaufen wird, ist zwangsläufig gegeben und wird sich auch nie ändern.
Nur der Abstand zwischen den beiden ist in Wirklichkeit schon sehr, sehr gering.
Eines möchte ich zum Abschluss noch sagen, weil so viel über die Tour de France gesprochen wird, ohne entsprechendes Training, nur mit Doping kann man keine Leistung bringen.
Ich bin sehr glücklich über diese Bemerkung, denn tatsächlich schaut es so aus, man braucht nur einige Pillenschlucken und dann ist man Weltmeister.
Man vergisst, dass dahinter auch jede Menge an Training steht.
der Sportmediziner Hans Holdhaus mit aufschlussreichen Äußerungen im Gespräch mit Ernst Laskowitsch.
Österreichs Kinolandschaft ist wieder in Bewegung.
Werner Sogel, Geschäftsführer der Wiener Kieber, eine Tochter der Betriebs- und Veranstaltungs-GsmbH Wiener Stadthalle.
Sogel hat in der dieswöchigen Ausgabe des Falter die Ausgliederung des traditionsreichen Kinobetriebs aus der Gesamtgesellschaft angekündigt.
Eine Aussage ist, dass die für einige Aufregung sorgt und auch heute Vormittag
Im Mittelpunkt eines Pressegesprächs stand der Wiener Grünen zur Zukunft der Kinos in Wien.
Ein Seminar von Arnold Schnötzinger.
vom deutschen Kirchkonzern dominiert wird und bereits jetzt der größte heimische Kinobetreiber ist.
Schon seit Beginn der 90er Jahre arbeiten Kieber und Konstantin bei der Errichtung von Großkinos über die gemeinsame Firma Cineinvest zusammen, so etwa auch beim gestern eröffneten Cineplex Center in Salzburg.
Sollte die Konstantin tatsächlich das Rennen um die Kieber machen, würde sie österreichweit knapp 70 Prozent und allein in Wien rund vier Fünftel der derzeit bestehenden Kinos
Auf Anfrage des ORF fühlte sich Werner Sogl verantwortlich für die Kinobetriebe der Wiener Stadthalle in seinen Aussagen für die Zeitung Falter, Zitat, falsch interpretiert.
Es werde, so Sogl, zwar zu Änderungen bei der Kiba kommen, wie diese aussehen, wolle man aber erst demnächst bekannt geben.
Vor dem Mikrofon wollte Sogl ebenso wenig Stellung nehmen wie Konstantin-Geschäftsführer Anton Langhammer, der die Übernahme der Kieber vor zwei Tagen via Austria-Presseagentur zumindest noch dementiert hatte.
Christoph Khor, Herr Klubobmann der Wiener Grünen, verglich beim heutigen Pressegespräch die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Kinobranche mit aktuellen Trends im Einzelhandel.
Was für den Meindl und die Wurstsemmel gilt, dass Vielfalt in der Nahversorgung wichtig ist, gilt für mich ebenso im Kulturbereich.
Emotion soll über den Magen gehen, soll aber auch im Filmbereich gelten.
Das heißt, wenn das Kartellrecht den Meindl-Deal verhindern soll, umso wichtiger soll es die Übernahme der Kieber durch die Konstantin verhindern.
Neben einer weiter zunehmenden Programmkonzentration auf dem heimischen Kinomarkt, wo Verleiher immer weniger Filme mit immer mehr Kopien herausbringen, hätte die Ausgliederung der Kieber auch negative Auswirkungen auf den Bestand traditionsreicher Wiener Innenstadtkinos.
Mangels Besucher und weil man keine weiteren Investitionen mehr tätigen möchte, droht Österreichs größtem Kinosaal im Wiener Gartenbaukino das Aus.
Für Hans Hurch, Leiter der Viennale, wäre dies ein schwerer Schlag.
Wenn das Gartenbaukino es sollte es nächstes Jahr nicht mehr geben,
gibt es nicht wirklich eine Ausweichmöglichkeit, weil einen Ersatz, wie ich vorher schon gesagt habe, etwas Vergleichbares ist in der Stadt nicht gegeben.
Dann weiß ich eigentlich nicht genau, was man tun kann.
Also ich möchte nicht gern mit der Vianale in ein Multiplex-Kino gehen.
Ich glaube nicht, dass das sozusagen kompatibel ist.
Mit der Schließung des Gartenbau-Kinos und möglicherweise auch des Wiener Kosmos-Kinos würde sich das Kinosterben in Wien fortsetzen, dem seit Beginn der 90er Jahre insgesamt zehn Standorte zum Opfer gefallen sind.
Ein Trend, der Hand in Hand geht mit dem rasanten Aufkommen der Multiplex-Kinos.
Allein in Wien sind derzeit vier Großkinos im Bau, die den derzeit insgesamt 15.000 Sitzplätzen aller Wiener Kinos weitere 12.000 hinzufügen sollen.
Und wir kommen jetzt kurz noch einmal zu den beiden Spitzenthemen dieser Mittagsstunde.
Es besteht der Verdacht, dass in österreichischem Rindfleisch das krebserregende Hormon Stilbene enthalten sein könnte.
Bei Kontrollen in Italien sind jedenfalls unerlaubte Hormonrückstände gefunden worden.
Prammer hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und empfiehlt den Konsumenten, sich in den nächsten Tagen beim Verzehr von Rindfleischprodukten wie etwa Wurst zurückzuhalten.
Die Empfehlung gilt allerdings nicht für Frischfleisch.
Bis Mitte kommender Woche soll feststehen, ob in Österreich hormonbehandeltes Rindfleisch im Umlauf ist.
Das betroffene Fleisch stammt offenbar teilweise aus österreichischen Betrieben, die derzeit untersucht werden.
Zum Teil stammen die Tiere aus dem Ausland, sind aber in Österreich geschlachtet worden.
Die Bergungsmannschaften in Lassing kämpfen mit neuen Problemen.
Mit einer raschen Bergung der zehn Verschütteten ist derzeit offenbar nicht zu rechnen.
Bei den Rettungsbohrungen gibt es Verzögerungen.
Man ist nicht wie ursprünglich angenommen bereits in einer Tiefe von 130 Metern angelangt, sondern steht derzeit nur bei 118 Metern.
Das Wetter in den Alpen sowie in Ober- und Niederösterreich oft bewölkt mit einigen Schauern, im Südosten zeitweise sonnig und einzelne Gewitter, Temperaturen 20 bis 27 Grad.