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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Willkommen zum ORF-Mittagsjournal.
Es begrüßt Sie recht herzlich, Udo Bachmeier.
Zentrales Auslandsthema weiterhin die höchst umstrittene Ausstrahlung des vierstündigen Clinton-Videos, die Empörung darüber überwiegt.
Wir analysieren die Lage Clintons, wir bringen zudem weitere Reaktionen zu dieser weltweit berührenden Causa.
Österreich-Themen umfassen unter anderem die Pläne zur Neustrukturierung der Nationalbank, die Details zum jüngsten Index der Verbraucherpreise, die Telekom unter neuer Führung und die geplante Telefonnummern-Umstellung sowie den heutigen Tag im Sanikize-Prozess.
Krank durch die Kirche, Thema eines neuen Buchs.
Wir sprechen mit dem Autor, mit Richard Picker.
Darüber hinaus informieren wir unter anderem über Änderungen und Neuigkeiten im Bereich der Universitäten.
Wir beginnen mit einer Meldungsübersicht, präsentiert von Nikolaus Riemerschmidt.
USA.
Die gestern veröffentlichte Video-Aussage Präsident Clintons zur Affäre Lewinsky wird unterschiedlich bewertet.
Das Weiße Haus sieht sich in seiner Auffassung bestätigt, dass kein Grund für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten vorhanden sei.
Präsidentensprecher McCary sagte, die Freigabe des Videomitschnitts sei nicht notwendig gewesen und habe überhaupt keine neuen Entwicklungen mit sich gebracht.
Clintons Demokratische Partei verurteilte die Ausstrahlung des Videomitschnitts als öffentliche Erniedrigung des Präsidenten.
Politiker der republikanischen Partei wehrten hingegen die Video-Aussage als direkten Beweis dafür, dass der Präsident gegen das Gesetz verstoßen habe.
Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses wird noch vor den Kongresswahlen am 3.
November die Einleitung einer Voruntersuchung empfehlen, die zu einem Amtsenthebungsverfahren führen könnte.
Ein früherer Mitarbeiter des als Terroristen gesuchten saudi-arabischen Multimillionärs Osama bin Laden ist nach seiner Verhaftung in den USA angeklagt worden.
Wadih el-Khage stammt ebenso wie bin Laden aus Saudi-Arabien.
Er muss sich in elf Fällen verantworten, in denen er vor amerikanischen Ermittlungsbehörden im Zusammenhang mit der Terrororganisation bin Ladens die Unwahrheit gesagt haben soll.
Bin Laden wird von den USA als Drahtzieher der Bombenanschläge auf die amerikanischen Botschaften in Kenia und Tansania Anfang August verdächtigt.
Österreich.
Das gruben Unglück von Lassing ist heute Gegenstand einer dringlichen Anfrage im steirischen Landtag.
Liberales Forum und Grüne fordern von Landeshauptfrau Klaßnig Auskunft darüber, ob die Landesregierung über den von den Eigentümern des Bergwerks zugegebenen illegalen Abbau informiert war.
Die Durchführung der dringlichen Anfrage wird durch die Unterstützung der ÖVP-Landtagsabgeordneten möglich.
Auch die SPÖ ist mit der Lassing-Debatte im Steirischen Landtag einverstanden.
Innerhalb der ÖVP geht die Diskussion über die Zweckmäßigkeit eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses über das Grubenungrück von Lassing weiter.
Der oberösterreichische Wirtschaftslandesrat Christoph Leitl befürwortete im ORF-Morgenjournal die Einsetzung eines solchen Ausschusses.
Die Generalsekretärin der Volkspartei, Rauch Kallert, betonte aber, man solle zunächst die Justiz arbeiten lassen und die Ergebnisse abwarten.
Die Inflation in Österreich bleibt stabil.
Im August sind die Verbraucherpreise im Jahresabstand um 0,9 Prozent gestiegen.
Es ist dies der gleiche Wert wie in den beiden Monaten davor.
Gegenüber Juli dieses Jahres blieben die Preise im August unverändert.
Europäische Union.
In St.
Wolfgang in Oberösterreich geht heute das informelle Treffen der EU-Agrarminister zu Ende.
Landwirtschaftsminister Molterer wird als amtierender Ratspräsident Vorschläge unterbreiten, die als Diskussionsgrundlage für die EU-Agrarreform unter der Bezeichnung Agenda 2000 dienen sollen.
Am Rande der Beratungen ist es wieder zu einer Demonstration von etwa 2000 Bauern gegen die geplante Agrarreform gekommen.
Albanien.
14 rechtsgerichtete Parteien haben ein Bündnis zum Sturz des sozialistischen Ministerpräsidenten Nano geschlossen.
Die Initiative zu dieser sogenannten Union gegen die Diktatur ging von Oppositionsführer Beriscia aus.
Afghanistan, Vereinte Nationen.
Mit Unterstützung der UNO soll der Afghanistan-Konflikt friedlich beigelegt werden.
Die sechs Nachbarstaaten Afghanistans sowie die USA und Russland forderten bei einer Besprechung in New York die Taliban-Miliz und deren politische Gegner zu einem sofortigen Waffenstillstand und zu Verhandlungen über eine politische Lösung auf.
Eine UNO-Kommission soll Berichten über Massaker und Zivilisten in Afghanistan nachgehen.
Frankreich.
In 35 französischen Städten, darunter Paris, Marseille und Straßburg gilt heute ein autofreier Tag.
Mit dieser Aktion sollen die Autofahrer veranlasst werden, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
In den Innenstädten und in den Wohngebieten soll der motorisierte Verkehr bis 21 Uhr ruhen.
Auf Autobahnen, Nationalstraßen und anderen Städten dürfen Autos ohne Einschränkung fahren.
Karibik.
Durch den Wirbelsturm George sind in der östlichen Karibik bis jetzt sechs Menschen ums Leben gekommen.
Auf Puerto Rico und den Jungferninseln zerriss der als extrem gefährlich eingestufte Hurricane Stromleitungen, deckte Häuser ab und knickte Bäume um.
Tausende Bewohner suchten Zuflucht in Schutzräumen.
Zwölf Uhr und sechs Minuten zum Wetter hierzulande.
Andreas Thiesner.
In den nächsten Tagen einiges an Sonne und auch etwas wärmer als zuletzt, allerdings nicht überall.
Ungetrübt so stellen sich wahrscheinlich in einigen Regionen Nebel und Hochnebel ein.
Wolken hingegen sollte es nicht allzu viele geben.
Die aktuellen Meldungen Wien-Heiter 15°, Eisenstadt wolkenlos 15°, St.
Wolken, Nebel oder Hochnebel lichten sich weiter im Bereich des oberen Murtals etwa oder im Lungau, aber könnte es noch länger trüb bleiben.
Nicht allzu viel Wind heute und die Temperaturen am Nachmittag 15 bis 21 Grad.
Ziemlich frisch dann heute Nacht, die Temperaturen sinken auf 7 bis 3 Grad, in einigen Alpentälern oder im Waldviertel wird es mitunter leicht frostig.
Morgen Mittwoch viel Sonne und 16 bis 22 oder 23 Grad, bis in den Vormittag hinein allerdings auch Nebel oder Hochnebel, so im Flachland Ostösterreichs, im Grazer und Klagenfurter Becken oder im Rheintal.
Auf den Bergen hingegen je nach Nebel-Obergrenze, die liegt bei 800 bis 1200 Meter, durchweg Sonne.
Gutes Wanderwetter und mild mit bis zu 8 Grad in 2000 Meter.
Der Donnerstag ähnlich mit Sonne, aber eher mehr Nebel und der kann sich übermorgen auch schon länger halten.
Danke, Andreas Thiesner.
In den USA und nicht nur dort bleibt auch heute die höchst umstrittene Ausstrahlung des Vier-Stunden-Videos mit sechs Bekenntnissen Bill Clintons Tagesthema Nummer eins.
Und die im Detail noch nicht beantwortbare Frage ist, wie sehr wurde der Präsident politisch beschädigt oder kann er letzten Endes für sich gar Nutzen ziehen?
Letzteres scheint zur Zeit zum Leidwesen der Clinton-Jäger die wahrscheinlichere Variante zu sein.
Denn wie der Bill Clinton vor aller Welt nahezu inquisitorisch bloßgestellt und gedemütigt wurde, wird weithin als wohl historisch einzigartig bewertet.
Entgegen den Ankündigungen seiner Gegner, vorwiegend konservative Hardliner unter den US-Republikanern, verhielt sich Clinton während der Befragung durch die Grand Jury überraschend besonnen.
Dieses Verhalten könnte ihm vielleicht weitere Sympathie eingebracht haben.
Doch wirklich aussagekräftige Umfragen liegen bisher nicht vor.
Peter Fritz, Washington, mit einer Analyse.
Die Amerikaner haben Bill Clinton in einer höchst außergewöhnlichen Situation erlebt.
Sie haben ihn zugleich aber auch so erlebt, wie sie ihn schon lange kennen.
Der geschulte Jurist Clinton, der geschickte Haarspalter, der stets nur zugibt, was unbedingt zuzugeben ist und manchmal nicht einmal das.
Der Mann, dessen private Eskapaden immer wieder über sein Berufsleben hereinbrechen.
All das sind Rollen, die Bill Clinton schon seit Jahren verkörpert hat.
Lange vor Monica Lewinsky und den dazugehörigen Verwicklungen.
Übrig bleibt die zentrale Frage.
Ist das Fehlverhalten, das hier vor aller Augen zur Debatte stand, schwerwiegend genug, um ein Absetzungsverfahren zu rechtfertigen?
Das Weiße Haus sagt erwartungsgemäß Nein.
Die Republikaner sagen, ebenso erwartungsgemäß, möglicherweise Ja.
An der Einleitung des berühmt-berüchtigten Impeachment-Verfahrens führt wahrscheinlich kein Weg vorbei.
Und ein freiwilliger Rücktritt Bill Clintons wird allgemein ausgeschlossen.
Damit bleiben nur zwei Varianten übrig.
Absetzungsverfahren bis hin zur Schlussabstimmung im Senat, nach einem langen und mühsamen Verfahren.
Oder Rüge durch das Parlament für den Präsidenten, unangenehm, aber ohne schlimme politische Folgen.
Die Chancen dafür hat Bill Clinton auch nach seinem denkwürdigen Auftritt gewahrt.
Keiner hat ihm alles abgenommen, was er da behauptet hat.
Aber es könnte schlussendlich die Ansicht überwiegen, dass der Aufwand für ein Impeachment-Verfahren den möglichen Ertrag nicht zu rechtfertigen vermag.
Und wir bleiben beim Thema.
Die Reaktionen in der Bevölkerung und auch die der Politiker sind ziemlich eindeutig, besonders die europäischen Kollegen Clintons zeigten sich ja ziemlich erbost über die Ausstrahlung des Videos gestern.
Gabi Waldner und Franz Simbürger haben österreichische Politikerreaktionen eingeholt.
Weltweit haben Politiker öffentlich ihre Solidarität mit dem amerikanischen Präsidenten bekundet.
Schon vor der umstrittenen Ausstrahlung des Videos hielten sie nicht mit ihrer harschen Kritik an der US-Justiz und an der Kongressentscheidung über die Videoveröffentlichung hinterm Berg.
Und in Österreich erschaudert angesichts des Spektakels um Bill Clinton auch der Bundeskanzler.
Viktor Klima?
Das ist ein unwürdiges Schauspiel.
Es sind hier Dämme gebrochen, die im Ansehen der Demokratie und des Rechtsstaates nicht brechen dürfen.
Und ich hoffe, dass Amerika sich rasch wieder
auf eine Politik im Interesse der Menschen konzentriert.
Können Sie sich vorstellen, dass ähnliche Vorgänge, Abläufe auch in Österreich passieren?
Wir machen Gott sei Dank in Europa nicht jeder Entwicklung nach.
Der journalistische Kampf um Seherzahlen und Auflage, aber auch der politische Wettbewerb darf Grenzen der Moral und Ethik nicht überschreiten.
Hier ist Europa, glaube ich, von besserer Qualität.
Soll Bill Clinton zurücktreten?
Ich glaube, dass Amerika eine funktionsfähige Regierung, einen funktionsfähigen Präsidenten braucht und ich überlasse dieser Entscheidung als Bundeskanzler der Republik Österreich natürlich den Amerikanern, aber die Umfragen zeigen ja, dass Bill Clinton ein hohes Maß an Unterstützung genießt.
Für sich entschieden hat die Frage nach dem Rücktritt Clintons dagegen der ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl.
So wie der englische Ekonomist bin ich der Meinung, dass Clinton zurücktreten sollte.
Die andere Sache ist, ich bin der Meinung, dass der amerikanische Kongress einen Menschen an einen Pranger gestellt hat, der
unglaublich ist und ein Färbengericht über ihn veranstaltet hat, das in keiner Weise von der Notwendigkeit der Untersuchung gedeckt ist.
Und ich bin eigentlich entrüstet, wie man hier mit der Privatsphäre eines Menschen umgeht.
Warum sollte Clinton zurücktreten?
Nicht wegen des Ehebruchs.
Wenn sich Clinton und seine Frau eine offene Ehe vereinbart haben, wie das anscheinend der Fall ist, und der Hippie-Generation, der sie entstammen, entspricht, ist das ihre Privatsache, die niemanden etwas angeht.
Allerdings wie er die Sache über Jahre hinweg bearbeitet hat.
Er hat wie Nixon die Justiz behindert und die amerikanische Präsidentschaft ist aus meiner Sicht in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt und die Würde des Amtes ist verletzt und darüber hinaus ist es auch politisch unklug.
Wenn das Interesse der USA im Vordergrund von Clinton stünde und das Interesse seiner demokratischen Partei
würde er zurücktreten.
Eher zurückhaltend dagegen die Stellungnahme der stellvertretenden Parteichefin der Freiheitlichen, Susanne Ries-Passer.
Also ich bin einmal grundsätzlich der Meinung, dass jeder, der ein politisches Amt in der Öffentlichkeit übernimmt,
Soll Bill Clinton zurücktreten?
Clinton ist immerhin zweimal gewählt worden.
Die amerikanischen Bürger haben schon beim ersten Mal gewusst, dass sie keinen Heiligen wählen.
Und die US-Bürger müssen sich das mit ihrem Präsidenten selbst ausmachen.
Ich glaube nicht, dass man daraus eine weltweite Affäre machen sollte.
Liberalen-Chefin Heidi Schmidt wiederum findet das Ganze höchst bedenklich.
Ich halte das für eine Hexenjagd, die nicht der Wahrheitsfindung dient, sondern Voyeurismus bedient.
Und das halte ich für ein Übel, noch dazu, wo es auf eine widerwärtige Art Pharisäerhaftigkeit ist, weil es Moral vorschützt und sich der Unmoral bedient, indem man einfach einem Menschen mutwillig Verletzungen zufügt.
Und ich glaube auch, dass die Amerikaner ihrer Demokratie einen denkbar schlechten Dienst erweisen.
Denn eine Gesellschaft, in der die Privatsphäre freiwillig ist, ist keine freie Gesellschaft.
Und aus diesem Grunde halte ich diese Grenzüberschreitung, die hier passiert ist, für ein sehr bedenkliches und Alarmzeichen.
Unerträglich, widerlich und sinnlos, so reagiert der grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen.
Das kommt davon, wenn man keine klaren Trennlinien zwischen Privatleben und der Politik setzt.
Monika Lewinsky wenigstens eine KGB-Agentin gewesen wäre, dann natürlich wäre es etwas anderes.
Und über Affären dieser Art sind verschiedene britische Verteidigungsminister gestolpert.
Aber doch nicht in diesem Fall.
Ist er für Sie rücktrittsreich?
Wenn es ihm nicht gelingt, innerhalb der nächsten Wochen, würde ich sagen, diese Situation zu bereinigen, dann ist das so verfahren, dass ihm gar nichts anderes übrig bleibt.
Das ist aber ein kläglicher Sieg seiner Gegner im Kongress, beziehungsweise dieses Sonderbeauftragten Starr.
sagt Professor Van der Bellen.
12 Uhr und 15 Minuten.
Nächstes Stichwort, die Rindfleischaffäre, die nicht enden wollende.
Ein Treffen zwischen Konsumentenschutzministerin Barbara Prammer und der italienischen Gesundheitsministerin Rosi Bindi zur Rindfleischaffäre wurde gestern im letzten Augenblick abgesagt.
Zum politisch-juristischen Nachspiel zum Hormonsskandal gleich näheres von Katja Decennaro.
Der österreichische Hormonfleischskandal, der gar keiner war und bald zum italienischen Laborskandal wurde, verdient schon wieder einen neuen Namen.
Die Schnitzeljagd von Konsumentenschutzministerin Barbara Brammer nimmt immer mehr die Züge einer unendlichen Geschichte an.
Gestern sollten sich Brammer und Gesundheitsministerin Rosi Bindi in Rom an einen Tisch setzen,
um erstmals unter vier Augen über die österreichisch-italienische Hormonfleisch-Affäre zu sprechen.
Aber ein Schaden an der Maschine, die Brammer nach Rom fliegen sollte und der dicht gedrängte Terminkalender von Ministerin Bindi, die in diesen Wochen mit dem Parlament um die Reform des italienischen Gesundheitswesens ringt, haben das Treffen vereitelt.
Pramers Romreise fand gestern Abend in Wien schwächert, ein abruptes Ende.
Das Gespräch wurde verschoben, einen Ersatztermin gibt es noch nicht.
Der Konsumentenschutzministerin stand gestern am Flughafen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Enttäuschung darüber, dass man in Rom nicht bereit war, das Treffen auf heute zu verschieben, was es Pramer ermöglicht hätte, die Reise trotz verspäteten Abflugs anzutreten.
Auf dem Programm stand neben dem Gespräch mit Bindi auch ein Besuch in dem römischen Labor, das die Hormonfleischbombe platzen ließ.
Brammer wollte sich in Rom erklären lassen, wie es im Sommer zu dem unbegründeten Vorwurf kommen konnte, österreichisches Exportrindfleisch enthalte krebserregende Hormone.
Und sie wollte die Gesundheitsministerin darüber in Kenntnis setzen, dass in Österreich an einer Schadenersatzklage gegen Italien gearbeitet wird.
Die österreichische Regierung unterstützt die heimischen Betriebe, die die Hormonfleischaffäre mit einem Schaden von insgesamt rund 200 Millionen Schilling bezahlt haben, bei der Prüfung ihrer Entschädigungsansprüche.
Ein römischer Anwalt wurde bereits mit der Klärung der Rechtslage beauftragt.
Zur Sprache kommen sollten bei dem Ministertreffen auch die Inspektionen, die das italienische Gesundheitsministerium und die EU in dem römischen Labor angeordnet haben.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind bis heute nicht bekannt.
Aber nicht nur wegen Prammers geplatzter Romreise ist kein Ende der Rindfleischgeschichte in Sicht.
Auch in Wien hat sich in letzter Zeit nicht viel Konkretes getan.
Das beim Rindfleischgipfel Ende August vereinbarte Vertragsverletzungsverfahren, das bei der EU gegen Italien eingeleitet werden sollte, lässt noch auf sich warten.
Die Sachverhaltsdarstellung an die Adresse der italienischen Behörden ist ebenfalls noch nicht abgeschickt.
Ganz zu schweigen von der leidigen Frage, welches Ministerium für die von der Affäre verursachten Kosten aufkommen soll.
In der Regierung gehen die Meinungen darüber,
wer die Rindfleisch-Image-Kampagne und die den Bauern versprochenen Hilfszahlungen finanzieren soll, weiterhin auseinander.
Längst also noch nicht ausgestanden, die Rindfleisch-Affäre.
12 Uhr und 18 Minuten.
Nächstes Thema, das informelle Treffen der EU-Agrarminister in St.
Wolfgang.
Nach dem gemütlichen Teil des Treffens, der Besichtigung von Vorzeigebauernhöfen, werden die Minister heute wieder eher mit der Realität konfrontiert, mit der Unzufriedenheit der Bauern in der Union.
Bauern und Bauernvertreter machten ihrem Unmut heute Luft mit einer Demonstration.
Aus St.
Wolfgang meldet sich Wolfgang Fuchs.
St.
Wolfgang kennt zweifelsohne Gedränge und Geschiebe in seinen Gassen rund um das weltberühmte Hotel Weißes Rössl.
Aber so einen Auflauf wie heute gibt es hier nicht einmal in der Hochsaison.
Der Grund?
Der Bauernbund der ÖVP hat zur Demo aufgerufen und geschätzte 2.500 Bauern sind in einer Unzahl von Schiffen über den Wolfgangsee gekommen.
Voran 27 Milchkühe marschierten die aufgebrachten Bauern zum Tagungshotel der EU-Agrarminister.
Rudolf Schwarzböck, der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz, forderte dann in seiner Rede, die Agenda 2000 nicht in der geplanten Form einzuführen.
Seit einem Jahr hat sich in der Welt ungemein viel verändert.
Manche Veränderungen haben ein dramatisches Ausmaß angenommen.
Die Finanzkrise in Asien,
Die tiefe Wirtschafts-, Finanz- und Politkrise in Russland, die Probleme in Südamerika und Mittelamerika haben in einem Jahr im Grunde genommen alle Voraussetzungen geändert.
Wir erwarten uns, dass diese Veränderungen in die Grundkonzeption aufgenommen werden, dass dieses sehr forsche
ausrichten auf Weltmarktbedingungen überdacht wird.
Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer kam dann aus dem Tagungssaal des Hotels heraus und stellte sich demonstrativ vor die Bauern.
Es ist nicht nur Sorge, es ist da oder dort auch Angst um die Zukunft.
Das soll man überhaupt nicht beschönigen.
Diese Frage, die sich die Bauern stellen über ihre Zukunft, ist aber eine Frage, die nicht nur die Bauern betrifft.
sondern es ist die generelle Frage, die alle, die die Gesellschaft zu beantworten hat.
Welche Landwirtschaft wollen wir in Zukunft haben?
Das ist die Kernfrage.
Ich bin felsenfest überzeugt davon, dass wir auch in Zukunft eine Landwirtschaft haben müssen, die in der Lage ist, einerseits Lebensmittel zu erzeugen,
und die auch in der Lage ist, andererseits Lebensraum zu sichern.
Nicht vor die Bauern trat Agrarkommissar Fischler und das wohl aus gutem Grund, denn er ist das Feindbild der österreichischen Bauern und nicht nur der österreichischen.
Allerdings ergibt er am Nachmittag eine Pressekonferenz.
Wolfgang Fuchs war der Berichterstatter aus St.
Wolfgang.
Österreich ist nach wie vor eines der stabilsten Länder Europas.
Das hat der heute vom Statistischen Zentralamt veröffentlichte Verbraucherpreisindex für August neuerlich bewiesen.
Mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 0,9 Prozent ist die Jahresinflation im vergangenen Monat in Österreich eine der niedrigsten in Europa.
Nur Deutschland mit 0,8 Prozent und die Schweiz mit 0,1 Prozent liegen noch vor uns.
Griechenland hält mit 5% Inflation innerhalb der EU die Spitze, gefolgt von Großbritannien mit 3,3% und Irland mit 3,2%.
Österreich hat mit 0,9% die drittniedrigste Inflationsrate.
Gegenüber dem Vormonat blieben die Preise in Österreich überhaupt im Durchschnitt gleich.
Da auch der Abstand Juli auf Juni 0% beträgt, gab es in den vergangenen zwei Monaten durchschnittlich keine Preissteigerungen mehr.
Im Einzelnen zogen die Preise für Bekleidungsartikel und der Aufwand fürs Wohnen leicht an.
Bei den Bekleidungsartikeln merkt man schon das Ende des Ausverkaufs und die Herbstkollektionen in den Kaufhäusern, die natürlich die Preise anheben.
Dagegen wurden Obst und Gemüse billiger, auch Treibstoffe und flüssige Brennstoffe sowie Flugpauschalreisen gaben im August preislich nach.
Hier spielen die international sinkenden Rohölpreise mit.
Die Preise für Haushaltsenergie und Treibstoffe gingen im Jahresabstand sogar um 4% zurück.
Der harmonisierte europäische Verbraucherpreisindex stieg im Jahresabstand in Österreich nur um 0,7%, denn dieser lässt einige Dienstleistungen, die im österreichischen Warenkorb enthalten sind, unberücksichtigt und die Preise für Dienstleistungen steigen für gewöhnlich stärker als die für Produkte.
Wichtig für indexgebundene Verträge, der Verbraucherpreisindex 96 beträgt für den Monat August 102,2 Punkte.
Soviel von Hans Fockenhuber.
Gute Nachricht für zehntausende Haushalte im Süden Niederösterreichs.
Nach der Berger Deponie wird nun auch die sogenannte Fischer Deponie saniert.
Der Verwaltungsgerichtshof hat eine Räumung der Deponie in Theresienfeld bei Wiener Neustadt angeordnet.
Seit Jahren dickt ja im dortigen Grundwasserreservoir der Mitterndorfer Senke die Zeitbombe vergraberner Sondermüll-Altlasten.
Jetzt haben die Höchstrichter entschieden, dass der Dreck endlich weg muss.
Gerhard Eisinger von Radio Niederösterreich informiert Sie.
Begründet wird diese Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes mit einer Gefährdung des Grundwassers, die auch von den Sperrbrunnen nicht gänzlich beseitigt werden könne.
Die Räumungsaufträge sind damit rechtswirksam und können nach Fristablauf Ende Juni 1999 vollstreckt werden.
Die Kosten der Sanierung der Altlast werden auf rund 1,5 Milliarden Schilling geschätzt, für die letztendlich der Steuerzahler aufkommen muss, da der Besitzer der Deponie, Josef Fischer, in einem Urteil erster Instanz als Verursacher freigesprochen wurde.
Fischer hat mittlerweile aber der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt die Bewilligung erteilt, dass bereits vor dem Zwangsvollstreckungstermin auf der Deponie Voruntersuchungen für eine Räumung durchgeführt werden können.
Die Geldmittel dafür sind vom Finanzministerium auch schon bereitgestellt.
Nun wird also auch die sogenannte Fischer-Deponie im Süden Niederösterreichs saniert.
Die von der PTA ausgegliederte Telekom Austria AG hat einen neuen Chef.
Der Aufsichtsrat hat gestern den bisherigen Generaldirektor der burgenländischen Elektrizitätswerke Werner Kastler für diesen Posten nominiert.
Auf den neuen Telekom-Vorstand warten wichtige Aufgaben.
Noch heuer soll die Entscheidung über einen ausländischen Partner für die Telekom fallen.
Außerdem muss der seit längerem verzögerte neue Telefonnummernplan endlich verwirklicht werden.
Christian Hunger mit Einzelheiten.
Offiziell bestätigt wird es zwar nicht, inoffiziell dürfte aber schon seit längerem feststehen, dass Werner Kassler von der BWAG an die Spitze der Telekom wechselt.
Kassler galt als Wunschkandidat vom Bundeskanzler Klima und war auch Großkoalitionär als Mann mit 35 Jahren Erfahrung im Telekombereich favorisiert.
Trotzdem haben sich gestern formal drei Bewerber einem Hearing des Aufsichtsrats gestellt.
Neben Kassler ein von einem Personalberater vorgeschlagener Experte aus Bayern und der bisherige Postfinanzchef Johannes Dietz.
Dietz hat sich trotz allem gute Chancen ausgerechnet.
Seine Präsentation sei ausgezeichnet gewesen, wurde ihm heute vom Aufsichtsrat bestätigt.
Man habe aber den beruhigend ausgleichend wirkenden Kandidaten Kassler, dem dynamischen Kandidaten Dietz vorgezogen, wird die Entscheidung begründet.
Der Eindruck, dass es letztlich doch eine politische Entscheidung nach altbewährten österreichischen Muster war, drängt sich trotzdem auf.
Wie auch immer verdient es die gestrige Niederlage Anlass, seinen Hut zu nehmen.
Er will seinen bis Mitte nächsten Jahres laufenden Vertrag noch abdienen und sich dann um einen neuen Job in der Privatwirtschaft umsehen.
Der 57-jährige gebürtige Burgenländer Werner Kassler hat es vom kaufmännischen technischen Angestellten bei der Firma Schrag bis zum Vorstandsmitglied der Schrag-Telekom AG gebracht.
Seit drei Jahren ist er Generaldirektor der BWAG.
Als Telekom-Chef wird Kassler bei der Entscheidung über den künftigen ausländischen Partner ein wichtiges Wort mitreden.
Für die zum Verkauf stehenden 25 Prozent an der Telekom Austria bewerben sich der US-Telekom-Riese Ameritec und Telekom Italia.
Beide bieten an die 23 Milliarden Schilling.
Kassler wollte sich dazu heute mangels Detailinformationen nicht äußern.
Eher skeptisch zeigt er sich, was den neuen Telefonnummerierungsplan betrifft.
Als Folge der privaten Telefonkonkurrenz müssen bekanntlich in Österreich die Telefonnummern neu geordnet werden.
Die BTA hat sich bisher gegen eine von Minister Einem erlassene Verordnung aus Kostengründen quergelegt.
Werner Kassler heute dazu gegenüber dem ORF Radio Burgenland
Ich bin der Meinung, diese Frage muss man noch diskutieren, denn ich glaube, es ist zu wenig bewusst, dass diese Änderung für alle Österreicher bedeutet, dass die Telefonnummern eines jeden Telefonbenützers sich ändern.
Jedes Formular, jeder Briefkopf, jedes Visitenkärtchen ist zu ändern.
Und das bedeutet Milliardenkosten für die österreichische Wirtschaft.
Da muss man abwägen, ob der technische Vorteil
überwiegt oder der wirtschaftliche Aspekt wichtiger ist.
Der Telekom-Regulator berechnet die Gesamtkosten für eine Telefonnummernumstellung mit maximal 5,5 Milliarden Shilling.
Das umfasst alles inklusive dem notwendigen Neudruck von Firmenbrief, Papier bis Visitenkarten.
Professor Heinrich Ottrupper, Chef der Telekom Control, weist in diesem Zusammenhang auf das holländische Modell hin.
Auch dort sind die Rufnummern völlig neu aufgeteilt worden, dem staatlichen Platzhirsch sei es dabei aber gelungen, die gesamte Aktion als hervorragende Marketingaktion zu nutzen und erhebliche Vorteile daraus zu ziehen.
Für Österreich rechnet Ottrupper übrigens nicht vor dem Jahr 2000 mit neuen Telefonnummern.
Informationen von Christian Hunger.
Mit Beginn des neuen Studienjahres führen die juridischen Fakultäten an fünf österreichischen Universitäten unterschiedliche Studienpläne ein.
Daraus hat sich jetzt ein Streit um die gegenseitige Anrechenbarkeit verschiedener Fächer ergeben.
Behinderung der studentischen Mobilität beklagen die einen, heilsame Konkurrenz zwischen den Universitäten begrüßen die anderen.
Der Versuch einer Klärung von Martin Heidinger.
Wichtigster Punkt der Reform des Just-Studiums an allen fünf Fakultäten, das Studium soll kürzer dauern.
Damit sind aber auch schon fast alle Gemeinsamkeiten erwähnt.
Denn in Wien wird es statt bisher zwei, drei Abschnitte mit einem Korb von Wahlfächern geben.
Linz bietet ebenso die Möglichkeit zur Spezialisierung, dort bleiben es jedoch zwei Abschnitte.
Auch Innsbruck hält vorerst noch am konventionellen Zwei-Abschnitt-System fest, während die Grazer Juristen am weitesten gehen und sich am Modell einer dreistufigen amerikanischen Law School orientieren.
Ein Student, der nun das JUS-Studium etwa in Innsbruck begonnen hat, kann es nicht mehr wie bisher problemlos z.B.
in Wien fortsetzen, weil die Systeme nicht kompatibel sind.
Für den Vorsitzenden der Studienkommission am Wiener Juridikum, Richard Potz, ein noch ungelöstes Problem, obwohl er auch Vorteile in der neuen Situation erkennen kann.
Ob es gedacht war oder nicht, ein Zusatznutzen ist es jedenfalls, für Wien vor allem.
In der letzten Zeit hat die Anrechnung aus anderen Fakultäten stark zugenommen.
Aufgrund des UNESDG haben wir vor allem das Problem, dass doch eine große Zahl von Kollegen zur letzten Prüfung nach Wien kommt, um einen Wiener Abschluss zu bekommen.
Abgesehen von den Leuten, die also bestimmte schwere Prüfungen gleichsam auslagern an andere Fakultäten.
Diese Springen wird sicher schwerer werden.
Das Springen hat jedoch nicht nur für Drückeberger einen Sinn, sagt der Vorsitzende der österreichischen Hochschülerschaft Wolfgang Gattringer.
Er sieht die studentische Mobilität gefährdet, wenn nicht zumindest der erste Abschnitt an allen fünf Fakultäten synchron läuft und sich der Student dann für das Weitermachen an einer anderen Hochschule entscheiden kann.
Was wir fordern ist vom Minister, er hat die Möglichkeit dazu, dass er eine Gesamtstudienkommission einberuft, um so eine bessere Abgleichung, Koordination zu ermöglichen.
Dieser Schritt hätte schon längst stattfinden sollen.
Es ist schon jetzt relativ spät.
Wir werden weiterhin darauf drängen, in den Studienkommissionen eine Abgleichung vorzunehmen, sodass jeder Studierende auch wirklich wechseln kann, um sich dann so im zweiten Abschnitt, je nach Studienort, seine Schwerpunkte setzen zu können.
Wissenschaftsminister Kaspar Einem wehrt ab.
Er verweist auf heilsame Konkurrenz zwischen den Unis und so einem Juristenkommandant dort heraus und sie sind auch miteinander vernetzbar.
Das Lustige ist, dass wir jetzt in eine Situation kommen, wo gerade Leute, die sich bisher immer für die freie Marktwirtschaft ausgesprochen haben, jetzt plötzlich das Zähne klappern bekommen, weil Dinge nicht staatlich geregelt und vereinheitlicht sind.
Ich halte den Wettbewerb, der hier zwischen den einzelnen Standorten der Juristenausbildung in Österreich entsteht, für ausgesprochen befruchtend und spannend.
Klarheit wird wohl erst dann herrschen, wenn die Übergangsphase vom alten ins neue System an allen fünf juridischen Fakultäten vorüber ist.
Aber die Uhren laufen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Martin Heidinger zu Problemen der Juristenausbildung.
Und jetzt ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Nicht nur in Deutschland werden zum Wochenende die politischen Karten neu gemischt.
Freitag und Samstag wählt auch unser Nachbarland Slowakei ein neues Parlament.
Und wieder einmal spricht man von Schicksalswahlen.
Alle gegen Vladimir Medzija, lautet die Parole.
Der bullige Regierungschef hat es ja bisher verstanden, alle Fäden der Macht in seinen Händen zu konzentrieren.
Rudolf Schuster spricht für die Opposition.
Diese Situation, die in der Slowakei war, das konnte man schon nicht zuschauen.
Die Slowakei wurde isoliert von Ausland.
Innen von der Demokratie wurde nur gesprochen.
Aber dabei das Verfassungsgericht, die Entscheidungen wurden nicht eingehalten.
Die Gesetze waren für einen Mann, für eine Partei gültig, für die andere nicht.
Für manche Leute ja, für manche nicht.
Die Slowakei wählt.
Joana Ratsina hat den Wahlkampf verfolgt.
Für unser Journal Panorama, 18.20, Österreich 1.
Erinnern Sie sich noch an die 70er Jahre?
Damals gab es wegen der Energiekrise einen jeweils frei wählbaren autofreien Tag.
Ein Fixer für alle autofreier Tag ist heute in Frankreich, in fast 40 französischen Großstädten,
Darunter auch in Paris gilt heute den ganzen Tag ein generelles Fahrverbot.
Die Aktion ist eine Initiative der grünen Umweltministerin, die damit aufzeigen will, welche Folgen der Autoverkehr für Lebensqualität und Umwelt hat und welche Erleichterungen autofreie Städte bringen.
Das Viertel rund um die Pariser Place de la Bastille bietet seit heute früh ein ungewohntes Bild.
Hier, wo es normalerweise zu fast jeder Tages- und Nachtzeit Staus gibt, wo Motorengeräusche oder auch das nicht seltene Hupen entnervter Autofahrer dominieren, herrscht Ruhe.
Die Straßen und Gassen gehören ganz den Fußgängern, Radfahrern und auch Inlineskatern.
sowie insgesamt mehr als 60 Kilometer Straßen in der französischen Hauptstadt.
Viel beneidet werden heute die sonst eher belächelten Besitzer eines Elektroautos.
Sie haben freie Fahrt und gleiten triumphierend an den von der Polizei errichteten Straßensperren vorbei.
1000 Polizisten sollen allein in Paris dafür sorgen, dass bei den 148 Einfahrtsstellen in die autofreien Zonen kein Chaos entsteht.
Immer wieder müssen sie erklären und manchmal auch beschwichtigen, denn trotz der tagelangen Vorankündigungen in den Medien hat sich's scheinbar noch nicht bei allen herumgesprochen, dass heute die Verkehrsregeln in einigen Stadtteilen ein bisschen andere sind.
Ich find's gut, vor allem für die Kinder.
Es gibt weniger Abgase und auch weniger Lärm.
Eine verkürzend durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass 75 Prozent der Pariser Bevölkerung für den autofreien Tag sind.
Um auch den anderen das Umsteigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu erleichtern, bieten die Pariser Verkehrsbetriebe heute einen Service an, der wie viele meinen eigentlich alltäglich sein sollte.
So wurden die Intervalle bei der Metro und den Vorortelinien auf maximal fünf Minuten reduziert.
Für die, die sich lieber auf die eigene Kondition verlassen wollen,
gibt's in Paris sowie in vielen anderen Städten einen Gratis-Radverleih in den autofreien Zonen.
Es ist wunderbar, auch wenn man heute als Radfahrer von den entnervten Autofahrern immer wieder beschimpft wird.
Das Pariser Rathaus hat die Sportbegeisterung der Bevölkerung sichtlich unterschätzt.
Schon um 9 Uhr früh waren alle der 500 kostenlos zur Verfügung gestellten Räder vergeben.
Es gehe darum, das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu wecken,
meint die grüne Umweltministerin Voisnay zu ihrer Initiative.
Sie spricht von einem symbolischen Tag.
Und symbolisch ist auch die heutige Aktion, wie manche Zeitungen nicht unkritisch anmerken.
Denn in den meisten der 35 französischen Städte beschränken sich die autofreien Zonen auf einzelne Bezirke, wie auch hier in Paris.
Es ist eine super Idee, ich finde es nur schade, dass nur so wenig Strassen betroffen sind, ist ein Passant ein bisschen enttäuscht.
Dem Enthusiasmus der Organisatoren vom französischen Umweltministerium scheinen demgegenüber keine Grenzen gesetzt zu sein.
Sie träumen von einem landesweiten Tag ganz ohne Auto im nächsten Jahr und davon, dass sich im Jahr 2000 ganz Europa der französischen Initiative anschliesst.
Autofreier Tag heute in französischen Großstädten, 12.36 Uhr.
In 100 Tagen kommt er, der Euro.
Am 01.01.1999 übernimmt damit die Europäische Zentralbank das währungspolitische Kommando für die 11 Euro-Länder.
Auch für die Österreichische Nationalbank bedeutet das, sie muss sich neu orientieren.
Wie und wohin, das regelt das neue Nationalbankgesetz.
Als Folge dieses Gesetzes hat die österreichische Nationalbank seit dem 1.
September eine neue Führung.
Sie ist das sichtbare Zeichen für eine Reihe von Veränderungen, die gewährleisten sollen, dass Österreich im System der Europäischen Zentralbank mitspielen kann, berichtet Michael Schocklich.
Offensichtlich neu ist bei der Nationalbank nicht einmal die Führungsriege, denn die Gesichter sind alt, aber die Titel neu.
Der bisherige Präsident Klaus Lipscher wechselte in die operative Funktion des Gouverneurs.
Der bisherige Generaldirektor Adolf Waller ist Vorsitzender des Generalrats, also Aufsichtsratschef.
Lipscher als Gouverneur vertritt Österreich bei der Europäischen Zentralbank.
Sie übernimmt in 100 Tagen das währungspolitische Zepter in Europa, sagt Lipscher.
Ab 1.
Januar 1999
kommt die einheitliche Geldpolitik, das heißt die währungspolitische Kompetenz der einzelnen Notenbanken, geht auf die Europäische Zentralbank, geht auf das System der Europäischen Zentralbanken über.
Das EZB-Direktorium ist zuständig für die Ausführung des operativen Geschäftes, gemäß den Leitlinien, die der EZB-Rat aufstellt.
Und die EZB ist damit wiederum zuständig für Weisungserteilung durchaus an die nationalen Notenbanken, um das im Rahmen der getroffenen Entscheidungen umsetzen zu können.
Die österreichische Nationalbank gibt also Kompetenzen ab, aber es bleibt trotzdem genug zu tun.
Es gibt genügend Aufgaben auch für eine nationale Notenbank in Zukunft und es ist ein Irrglaube, wenn man meint, dass also aus der Beteiligung im ESZB sich die Funktionen einer nationalen Notenbank, konkret der österreichischen Nationalbank, in Richtung Null bewegen.
Wir werden eben als operative Arme tätig sein, das heißt für Geldverkehr, für Zahlungsverkehr, für Devisenhandel.
Wir können auch weiterhin eigene sonstige Tätigkeiten erfüllen, wie zum Beispiel die Bankenaufsicht oder im Bereich auch gewisser Tochtergesellschaften, denken wir an die Münze Österreich.
Mit der Einführung des Euro fallen Wechselkursgeschäfte weg, die Erträge werden also sinken.
Ebenso, weil die Mindestreserven der Banken bei der Nationalbank künftig verzinst werden.
Geschäfte machen und Erträge steigern will die Nationalbank künftig mit dem Teil der Währungsreserven, den die EZB in Österreich hinterlegt, und mit dem Gold, das gewinnbringend veranlagt werden soll.
Adolf Waller nahm auch zu den wirtschaftlichen Krisen Herdenstellung.
Er befürchtet auf Österreich keine dramatischen Auswirkungen.
Insofern ist die Botschaft die, dass der Euro eben zeitgerecht eingeführt wurde und der Euro diesen Wirtschaftsraum auch schützt.
Nun ist Währungspolitik in hohem Maße auch Panikkontrolle.
Und Sie können von mir mit Sicherheit nicht erwarten, dass ich hier irgendeine Panikmache veranstalte, die jeder Realität fernsteht.
Ich bin aber natürlich überzeugt davon, dass das Wachstum der Weltwirtschaft beeinträchtigt wird durch all diese Entwicklungen.
Aber es wird die verschiedenen Regionen unterschiedlich treffen, es wird Europa schwächer treffen und es wird innerhalb Europas Österreich halt auch relativ schwach treffen.
Wahler kündigte aber an, dass die Wirtschaftsforscher ihre nächste Prognose nach unten revidieren werden.
Soweit mein Bericht und damit zurück zu Mittagschanal und Udo Bachmeier.
Danke, Michael Czoklich, neue geänderte Herausforderungen also für die Nationalbank, 100 Tage vor der Euro-Einführung.
Nächstes Thema, Kirche und Sexualität.
Kirche und Sexualität, das ist eine lange Geschichte von psychischem Druck und lebenslangem Leiden.
Zu diesem Schluss kommt der Psychotherapeut Richard Picker in seinem neuesten Buch mit dem programmatischen Titel Krank durch die Kirche.
Richard Picker weiß, wovon er spricht, denn er selbst war katholischer Priester, bevor er geheiratet hat und sich zum Psychotherapeuten ausbilden ließ.
Im Gespräch mit Hubert-Anim Ellison geht er von seiner Lebenserfahrung aus.
Mich selbst hat die Kirche deswegen nicht krank gemacht, in diesem Sinn, weil ich überhaupt erst mit 14 Jahren dazugekommen bin.
Ich war also alt genug und habe genug, wenn man so will, Gegenbalance gehabt von zu Hause.
Ich bin nie diesem Milieu so erlegen gewesen.
Macht die Kirche krank, wenn man bereits als kleines Kind in die Fänge der Kirche gerät?
Der christliche, katholische, spirituelle Weg ist etwas für Erwachsene.
Das Leiden Jesu ist nichts für ein Kind.
Es ist unbegreiflich für ein Kind.
In Wirklichkeit.
Und auch nicht einmal zumutbar für ein Kind.
Punkt 1.
Punkt 2.
Die Seelsorge geht den Weg über die Kinder, weil es der einfachste ist.
Man nimmt mit den Kindern, hat man die Hoffnung, doch wieder die Erwachsenen zu erwischen.
Stimmt ja auch natürlich Erstkommunion, Firmung, Tischmütter, viele, viele Dinge.
Ich will das da jetzt überhaupt nicht grundsätzlich kritisieren, aber es ist eigentlich nicht der ursprünglich christliche Weg der Bekehrung der Taufe, also einer bewussten, freien Entscheidung als Erwachsener.
Das schleifen wir mit aus den Zeiten der Volkskirche.
Und wo liegt der therapeutische Ausweg?
Ich habe in Ihrem Buch »Krank durch die Kirche« keinen Fall gefunden, der sozusagen innerhalb der Kirche gesund werden konnte.
Heißt das geheilt durch Abschied?
Das ist eine Erfahrung, die ich durch 25 Jahre therapeutische Arbeit gemacht habe und die eigentlich schon mit mir selbst begonnen hat.
Aber eigentlich bin ich nicht deswegen weg von meinem Priesteramt damals,
also vor 25 Jahren, sondern weil ich psychisch am Ende war.
Das ist also vorher passiert.
Und in dieser Situation habe ich mich um Hilfe bemüht.
Und es war wirklich erschütternd, ich hatte wirklich Gelegenheit, gute christliche Seelsorger und so zu kennen.
Es konnte mir in Wahrheit niemand helfen.
Denn das, was sie mir empfohlen haben, habe ich nicht zusammengebracht.
Zum Beispiel, du musst nur intensiv beten.
Genau das war mir absolut unmöglich.
Und so habe ich den Rat befolgt, den mir einer meiner besten Freunde gegeben hat.
Ich bin zu einem Psychoanalytiker gegangen.
Der hat in drei Monaten es geschafft, dass ich schlafen konnte und wieder essen konnte und wieder arbeiten konnte und nicht gefährdet war.
Das ist eine Erfahrung, die ich auch als Therapeut mit anderen Menschen gemacht habe.
So wie jemand aus der Therapie geht und sagt, ich gehe in eine charismatische Gemeinde, ich lasse mir die Hände auflegen und beten, so kann ich nicht sagen, das wird dir schaden, aber ich kenne
Leider, oder wie es auch immer ist, persönlich keinen Fall, der dadurch gesund geworden wäre.
Herr Picker, kaum hat sich die Kirche in Österreich und speziell die Kirche in der Erzdiözese Wien so weit erfangen, dass man nach dem Fall Grohe und nach den Berichten des Josef Hartmann wieder zur Tagesordnung oder zum Wiederaufbau, zur Restauration gehen kann.
Kaum ist das passiert, kommt Ihr Buch »Krank durch die Kirche« eine Abrechnung?
Das Buch ist überhaupt keine Abrechnung, sondern es ist eigentlich ein Versuch der Annäherung von zwei in der Tradition einander feindlich gegenüberstehenden Bewegungen.
Denn die Kirche, es ist ja unzweifelhaft so, dass die Seelsorge, zum Beispiel die Beichte, abnimmt und die Psychotherapie zunimmt.
Wenn Sie öffentlich mit Seelsorgern diskutieren, was ich Psychotherapie und Kirche, was ich oft getan habe, nicht selten war ich genötigt, zu sagen, ja gut, Herr Pfarrer, ich sehe ganz deutlich, dass Sie ein guter Therapeut sind, Sie haben viele Zusatzausbildungen, ist ja wunderbar, wo bleibt nun der Pfarrer eigentlich?
Und manchmal sogar ich dann die Rolle getauscht und habe gesagt, lassen Sie mich doch einmal sagen, was ich glaube, dass man als Theologe den Therapeuten zu sagen hätte.
Die Therapie ist aber ein schmales Unternehmen, aufs Ganze gesehen.
Die Therapie hat keine Vision über einen Weltprozess.
Nicht einmal ein Schimmer einer Ansicht, wie er entstanden ist und wie er enden könnte.
Hat auch keine Vision eines göttlichen Bereiches.
Wenn Sie jetzt als Therapeut aber Menschen wirklich frei lassen in ihrer Schilderung ihrer Situation, kommen Sie an den spirituellen Bereich.
Da können Sie machen, was Sie wollen.
Sie können natürlich dort sagen, das geht mich nichts mehr an, gehen Sie zum Pfarrer oder zum Chörer oder weiß ich wohin.
Oder aber wie ich es tue, weil ich immer Theologe bin, ich sage, hier endet die Psychotherapie.
Was bedeutet der Punkt für Sie spirituell?
Das allerdings geht nicht auf Krankenkasse.
sagt der Psychotherapeut und Theologe Richard Picker, Autor des Buches mit dem Titel Krank durch die Kirche.
Heute Vormittag hat Kunststaatssekretär Peter Wittmann im Bundeskanzleramt in Wien das sogenannte Weißbuch zur Reform der Kulturpolitik in Österreich vorgestellt.
Eine aus 30 Mitgliedern bestehende Arbeitsgruppe aus Beamten, Festivaldirektoren, Managern und Experten hat eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen ausgearbeitet, die nun zur Diskussion gestellt werden.
Walter Gellert berichtet.
Ein kulturpolitischer Zielkatalog mit konkreten Maßnahmen ohne Anspruch auf Vollständigkeit, das ist laut Kunststaatssekretär Peter Wittmann der 102 Seiten starke Rohentwurf zum Weißbuch.
Der 68 Vorschläge umfassende Wunschzettel nennt unter anderem die Reform der Kunstverwaltung, wobei man sich die Ausgliederung aus der Bundesverwaltung und die Einrichtung von Fonds oder Stiftungen zur Verwaltung der Fördermittel vorstellen kann.
Da die Budgetmittel für den Kulturbereich in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht erhöht werden, macht man sich auch über die Erschließung neuer Einnahmequellen Gedanken.
Zum Beispiel durch Lotto, private Kulturstiftungen oder durch Steuerbegünstigungen im Bereich des Sponsoring.
Aber, so Staatssekretär Wittmann, dieses Weißbuch ersetzt nicht die Forderung nach mehr Geld.
Die bleibt selbstverständlich aufrecht und wird mittelfristig die Kunst- und Kulturpolitik in dieser Qualität nur aufrecht bleiben können, wenn es mittelfristig zu einer Erhöhung des Budgets auf 1,5 Milliarden Schilling kommt.
Diese Forderung
ist nach wie vor zu stellen, weil immer mehr neue Erscheinungsformen der Kunst und neue Herausforderungen auf das Budget zukommen und dieser Maßnahmenkatalog lediglich eine Möglichkeit darstellt, die vorhandenen Mittel effizienter und zielgerichteter einzusetzen.
Weitere Punkte im Weißbuch, die Einführung der Künstlersozialversicherung nach dem deutschen Muster, ein Gesetz zur Überprüfung der Fördermaßnahmen, ein Kunstombudsmann als Anlaufstelle für Künstler, eine ausgeweitete Filmförderung, für die man Mittel aus der Vergnügungssteuer bereitstellen sollte und letztlich, wie gesagt, auch mehr Geld für neue Kunstformen und interdisziplinäre Projekte.
Vorgeschlagen werden aber auch die Einrichtung einer kulturpolitischen Grundsatzabteilung, eine Bundesmedienanstalt, die Zusammenlegung der österreichischen Fotosammlungen und auch eine Diskussion über die Agenten des Bundesdenkmalamtes.
Staatssekretär Peter Wittmann.
Ausdrücklich betonen möchte ich, dass es sich hier lediglich um einen Diskussionsentwurf handelt, der nunmehr, wie wir das auch schon vorher besprochen haben, in Diskussionen mit den Betroffenen, mit den Künstlern
in eine möglichst breite Diskussion gebracht wird, auf alle Fälle einmal in allen neuen Bundesländern in Veranstaltungen diskutiert wird.
Und je mehr Veranstaltungen dazukommen, je mehr Interessierte es gibt, desto besser ist es für unser Weißbuch.
Diese Diskussionsphase soll am 31.
Dezember 1998 abgeschlossen sein.
Mit der Endredaktion des Weißbuches rechnet Wittmann im März.
Mit dem Weißbuch möchte sich die Politik aber nicht aus der Verantwortung drücken, meint Wittmann.
Ihnen bleibt die Aufgabe, die Umsetzbarkeit zu prüfen.
Unabhängig vom Weißbuch wurde auch ein Steuerpaket von Künstlern und Kulturpolitikern geschnürt, das in der kommenden Steuerreform berücksichtigt werden soll.
Dieses Steuerpaket möchte Peter Wittmann in 14 Tagen vorstellen.
Der Pferdeflüsterer, so nennt sich ein Film, der diese Woche in die heimischen Kinos kommt.
Inszeniert hat dieses Drama um ein verwundertes Pferd nach einem Roman des amerikanischen Autors Nicholas Evans, kein geringerer als Robert Redford, der erstmals neben der Regie zugleich auch die Hauptrolle übernahm.
Hören Sie folgenden Beitrag von Arnold Schnötzinger.
Tiere als Filmdarsteller stehen in Hollywood immer hoch im Kurs.
Doch nicht nur als unbarmherzige Zerstörungsmaschinen oder komödienhafte Artisten, auch als gequälte Seelen können sie im Kino Karriere machen.
Robert Redfords Pferdeflüsterer ist dafür ein Paradebeispiel.
Nach einem schweren Reitunfall ist die 14-jährige Grace ebenso traumatisiert wie ihr Pferd Pilgrim.
Das bringt Mutter Annie, eine erfolgreiche New Yorker Journalistin, auf eine ungewöhnliche Idee.
Ich möchte mit Pilgrim zu diesem Wunderheiler fahren, nach Montana.
Die Fahrt zum Pferdeflüsterer wird für Grace und Annie zu einer Reise in eine andere Welt, in der die Gewohnheiten moderner Großstadt-Hektik und die Ausgeglichenheit eines Lebens in unberührter Natur aufeinander prallen.
Regisseur Robert Redford sieht dabei durchaus Parallelen zur Filmproduktion.
Diese neuen Kinotechniken seien, so Redford in Anspielung auf computergenerierte Filme, nicht das Wahre.
Es gäbe auch noch andere Arten mit Tieren im Film zu arbeiten, ohne sie zu erniedrigen oder gar zu zerstören.
Für eine fachgerechte Beratung des Filmteams sorgte auch der aus Wyoming stammende Cowboy Buck Brennerman, der auch als Vorbild für den Roman von Nicholas Evans diente.
Mit Tieren zu flüstern, so Brennerman sei eine sehr diskrete Art zu kommunizieren, die seit tausenden von Jahren existiere.
To whisper is a very subtle, discreet way of communicating.
That kind of communication, without getting real cosmic, that's been there for thousands of years.
Via Internet haben sich inzwischen aber auch andere Pferdepsychologen zu Wort gemeldet und einige der im Film gezeigten Dressurmethoden als überaus gewalttätig kritisiert.
Der Pferdeflüsterer ist aber vor allem ein Film über die Suche nach Zuneigung.
Freilich sorgt Robert Redford nicht nur für eine bessere Kommunikation zwischen Mensch und Tier, sondern ganz eigennützig auch zwischen Mensch und Mensch.
Annie, ich hab meinen Platz hier und genauso will ich leben.
Willst du das auch?
Ja.
Bist du sicher?
Ja.
Kannst du das auch deiner Familie sagen, Robert Grace?
Doch nicht nur dem Hauptdarsteller, auch dem Regisseur Robert Redford entgleiten manchmal die Gefühle.
Hin zu einer Sehnsucht nach einfachen Antworten, nach einer allzu intakten Welt, dort wo der Mythos der Natur in schönen, ja geradezu epischen Landschaftsbildern und heimeliger Lagerfeuerromantik jegliche Wunden der Seele heilt.
Wie in einem Traum.
Einmal mehr wird dieser wohl nur im Kino wahr.
Zweieinhalb Minuten Zeit bleiben uns jetzt noch für Kurznachrichten.
Österreich.
Am Rande des informellen Treffens der EU-Agrarminister in St.
Wolfgang hat der Bauernbund eine Großdemonstration abgehalten.
Etwa 2.500 Landwirte zogen von einem Bergbauerndorf ins Tal und versammelten sich vor dem Konferenzzentrum, in dem sich die Minister aufhalten.
Anlass für die Demonstration ist die bei den Beratungen in St.
Wolfgang erörterte Agrarreform Agenda 2000.
Landwirtschaftskammerpräsident Schwarzböck meinte etwa, es mache keinen Sinn, mit Preissenkungen die Einkommen der Bauern noch stärker von Förderungen abhängig zu machen.
Die umstrittene Fischerdeponie in der Mitterndorfer Senke in Niederösterreich muss geräumt werden.
Das geht aus einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes hervor.
Das Höchstgericht wies in der Begründung für die Entscheidung darauf hin, es sei aus zahlreichen Verfahren bekannt, dass von der Deponie Gefahren für das Grundwasser ausgehen, die auch durch Sperrbrunnen nicht gänzlich ausgeschlossen werden können.
Experten schätzen die Kosten für die Sanierung der Deponie auf etwa eineinhalb Milliarden Schilling.
Die Behörden in Oberösterreich haben einen international operierenden Drogenring ausgehoben.
Zehn Personen wurden festgenommen.
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, bis zu 20 Kilogramm Kokain aus Surinam nach Europa geschmuggelt zu haben.
Das Rauschgift soll dann vor allem in den Niederlanden sowie in Oberösterreich verkauft worden sein.
USA.
Republikaner und Demokraten bewerten die Veröffentlichung der Aussage von Präsident Clinton zur sogenannten Sex- und Mind-Aid-Affäre unterschiedlich.
Clintons demokratische Partei verurteilte die Ausstrahlung des Videomitschnitts der Aussage als öffentliche Erniedrigung des Präsidenten.
Republikanische Politiker betonten hingegen, die Aussage sei ein direkter Beweis dafür, dass der Präsident gegen das Gesetz verstoßen habe.
Algerien.
Bei zwei Sprengstoffattentaten sind insgesamt zwei Menschen getötet und zehn verletzt worden.
Bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi starben zwei Soldaten, vier Zivilisten erlitten Verletzungen.
Weitere sechs Menschen wurden verletzt, als in der Nähe der Küstenstadt Tenez ein Sprengsatz auf einem Markt detonierte.
Verübt wurden die Anschläge vermutlich von islamischen Fundamentalisten.
Georgien.
Bei einem Anschlag in der von Georgien abtrünnigen Schwarzmeerprovinz Abkhazien sind vier UNO-Mitarbeiter verletzt worden.
Ein Fahrzeug der Vereinten Nationen war in der Stadt Sukhumi von Unbekannten beschossen worden.
Näheres ist derzeit noch nicht bekannt.
Und das Wetter heute Nachmittag meist sonnig im Bergland und im Süden vorübergehend Quellwolken, zeitweise windig und Temperaturen zwischen 15 und 21 Grad.
Und das war das Mittagsschornal vom 22.
September.
Regie Ilse Oberhofer, Ton Gabinel und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.