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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Und aus dem Schornalstudio meldet sich Werner Löw.
Guten Tag.
Unser innenpolitischer Schwerpunkt heute Thomas Prinzhorn und die Folgen.
Also die möglichen Auswirkungen des Überraschungs-Coups von Jörg Haider, den industriellen Thomas Prinzhorn als den freiheitlichen Spitzenkandidaten ins Rennen zu schicken für die Oktoberwahlen.
Wir erwarten Stellungnahmen zum neuen Konkurrenten aus den anderen Parteien und wir fragen Meinungsforscher nach ihrer Einschätzung der möglicherweise neuen freiheitlichen Wahlkampfstrategien.
Außerdem, das liberale Forum legt sein Wahlprogramm vor.
Verkehrsminister Aynem präsentiert Details zum neuen Überholverbot für LKW auf den Autobahnen.
Es wird nicht überall und nicht zu jeder Tageszeit gelten, das Überholverbot.
Der VATEC-Konzern, die Vöstalpine Technologie AG, rutscht ins Bilanzminus.
Und die kommende Telefonnummern-Umstellung wird auch die Privathaushalte einiges kosten, bis hin zum neuen Briefpapier und zur nötigen Verständigung aller Bekannten.
Aus dem Ausland unter anderem die offenbar wirklich bevorstehende Einigung jetzt zwischen Israel und den Palästinensern über längst fällige Gebietsabtretungen und die Freilassung
Und ein Porträt des neuen deutschen Bundesbankpräsidenten Ernst Weltecke.
Er ist auch im Euroland, auch in Zeiten einer europäischen Zentralbank, einer der wichtigsten Währungshüter.
Heute vor 60 Jahren hat der Zweite Weltkrieg begonnen.
Wir fragen in einem Beitrag, was sagen Historiker heute dazu.
Und in eigener Sache Neues zu ihrem Radioprogramm Österreich 1.
Behutsame Änderungen stehen bevor ab nächster Woche.
Im Kulturteil die Debatte um ein neues österreichisches Fotomuseum.
Zu Beginn aber die Nachrichten, zusammengestellt von Thomas Kvitscheler, gelesen von Herbert Slavik.
Argentinien.
Beim missglückten Start eines Flugzeuges in Buenos Aires sind mindestens 69 Menschen ums Leben gekommen.
32 weitere wurden verletzt.
Laut Zeugenausgaben hat ein Triebwerk der zweistrahligen Boeing 737 gebrannt.
Nach weiteren Informationen wurde kurz vor dem Start an dem Triebwerk gearbeitet.
Die Unglückstelle befindet sich im Zentrum des Nachtlebens der 12 Millionen Metropole.
Russland.
Zu dem gestrigen Bombenanschlag in Moskau hat sich die bisher unbekannte Vereinigung revolutionärer Schriftsteller bekannt.
Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax.
Bei dem Anschlag in einem Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe des Kreml wurden mindestens 40 Menschen verletzt.
In dem Bekennerschreiben wurde die Konsumgesellschaft angeprangert.
Weiters wurde angekündigt, dass eine Stadt-Guerilla eine revolutionäre Situation auslösen werde.
Russische Truppen haben auch heute ihre Angriffe gegen Dörfer in der Kaukasus-Republik Dagestan fortgesetzt.
Nach russischen Angaben wurden bei den Kämpfen um ein Dorf zwei Soldaten getötet und 29 verletzt.
Die Bewohner der umkämpften Region hatten sich vor einem Jahr von der Regierung losgesagt und das islamische Recht eingeführt.
Nach der Vertreibung der aus Tschetschenien eingedrungenen Rebellen will die Regierung auch hier die Kontrolle wieder erlangen.
Die Zahl der Toten nach dem katastrophalen Erdbeben im Westen des Landes ist auf rund 14.500 gestiegen.
Mehr als 25.000 Menschen wurden verletzt.
Die Erde im Katastrophengebiet kommt nicht zur Ruhe.
Auch heute wurden weitere Nachbeben registriert.
Keine Schäden verursachten zwei Beben auf der griechischen Insel Sakynthos im Ionischen Meer.
Die Erschütterungen erreichten eine Stärke von 4,5 auf der Richterskala.
Die Protestaktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen einen Transport zum Atomkraftwerk Krško ist beendet.
In der Früh hatten sich 16 Aktivisten an einen Transporter gekettet, um die Lieferung neuer Dampfgeneratoren zu verhindern.
Die Polizei verhaftete alle Aktivisten.
Das künftige Lkw-Überholverbot auf Autobahnen soll nach Verkehrsminister Einem deutlich eingeschränkt werden.
Das Verbot soll nicht generell gelten, sondern nur auf verkehrsstarken Abschnitten und zu verkehrsstarken Zeiten.
Eine entsprechende Verordnung tritt am 15.
September in Kraft.
Die Euroskepsis der Österreicher wächst.
Seit Jahresbeginn ist die Zahl jener Österreicher, die die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung für falsch halten, um ein Drittel gestiegen.
Das berichtet das Meinungsforschungsinstitut Spectra.
Die Mehrheit der Bevölkerung ist aber weiterhin für die Einführung des Euro.
Im Wiener Landesgericht hat heute ein Prozess wegen angeblicher Sterbehilfe mit einem sogenannten Exit-Bag begonnen.
Angeklagt ist ein 34-jähriger Mann, der sich wegen Mitwirkung am Selbstmord verantworten muss.
Er soll im März dieses Jahres einer 93-jährigen schwer kranken Pensionistin geholfen haben, Selbstmord zu begehen.
Unter anderem soll er beim Zuziehen und Verschließen eines Plastiksacks geholfen haben.
Der Angeklagte war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben.
Im Landesgericht Innsbruck hat der bisher größte Prozess der Tiroler Justizgeschichte begonnen.
Es geht um organisierte Kriminalität.
Angeklagt sind zehn Personen, die zu einer Mafia-ähnlichen Organisation gehören sollen.
Ihnen wird vorgeworfen, in Tirol jahrelang Drogenhandel und Rotlichtmilieu kontrolliert zu haben.
Der neue Spitzenkandidat der FPÖ für die Nationalratswahl, Thomas Prinzhorn, möchte Kanzler werden.
Das sagte Prinzhorn gegenüber dem ORF.
Als Koalitionspartner kommt für Prinzhorn grundsätzlich jede Partei in Frage.
Parteichef Jörg Haider sagte hingegen, realistischerweise würde die FPÖ vermutlich in der Opposition bleiben.
Für etwa 450.000 Kinder aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beginnt nach dem kommenden Wochenende wieder die Schulzeit.
Auch in mehreren deutschen Ländern enden die Schulferien.
Es werden zahlreiche Staus auf den österreichischen Hauptverkehrsstrecken erwartet.
Deutschland, Polen.
Die Präsidenten beider Länder, Rau und Kwaszniewski, kommen heute in Danzig zu einer Gedenkfeier zusammen.
Vor genau 60 Jahren fielen hier die ersten Schüsse Weltkrieges.
Am 1.
September 1939 hatte ein deutsches Schlachtschiff den Hafen von Danzig ohne Kriegserklärung beschossen.
Soweit Herbert Slavik mit dem Meldungsüberblick.
Den Überblick über das Wetter hat Peter Sterzinger.
Das schon gestern erwähnte Tief zieht von Polen Richtung Balkan und streift heute und morgen Ostösterreich.
Der Nordwestwind transportiert vorübergehend kühlere und feuchte Luft zu uns.
Westösterreich bekommt davon weniger ab.
Am Freitag steigen die Temperaturen dann wieder überall, viel Sonne zur Zeit ganz im Westen, stellenweise im Osten und durch den leichten Nordfön auch im Süden.
Die aktuellen Meldungen überall stark bewölkt, Wien demnächst Regen 19 Grad, Eisenstadt 20, St.
Pölten und Linz 18, Salzburg 17, Innsbruck, Bregenz und Graz 19 Grad und 17 in Klagenfurt.
In Vorarlberg und dem Tiroler Oberland überwiegt weiterhin stellenweise Sonnenschein, doch im Bereich von Innsbruck ostwärts bis zum Nordburgenland verdichten sich die Wolken von Norden her wieder.
Es gibt einige Regenschauer, der Nordwestwind legt zu.
Südlich des Alpenhauptkamms wirkt er sich als Föhn aus und so scheint in Kärnten und Osttirol auch stellenweise die Sonne, ebenso im Süden der Steiermark und des Burgenlandes.
Aber hier im Süden bringt die Nähe des Tiefs gegen Abend einzelne gewittrige Regenschauer.
Nachmittagstemperaturen maximal 17 bis 23, im Rheintal bis etwa 25 Grad.
Über Nacht kann es fast überall in Österreich vereinzelt regnen.
Die Kaltluft macht sich bemerkbar, indem die Schneefallgrenze unter 2000 Meter sinken wird.
Morgen Donnerstag bleibt es östlich einer Linie Linz-Klagenfurt trüb und regnerisch, westlich davon wechselnd bewölkt.
Beachtliche Regenmengen können morgen vor allem in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und in der Steiermark zusammenkommen.
Und in der Früh kann es für kurze Zeit bis auf 1700 Meter Höhe schneien.
Am Nachmittag steigt die Schneefallgrenze langsam wieder und etwas Regen und einige Gewitter sind dann auch in Osttirol und Oberkärnten wahrscheinlich.
Der lebhafte Nordwestwind dreht allmählich auf Nordost.
Die Temperaturen bleiben morgen zwischen 13 und nur 19 Grad.
Lediglich in Vorarlberg sind höhere Werte realistisch.
Der Freitag meist trüb, etwas Regen, aber allmählich etwas höhere Temperaturen.
Peter Sterzinger von unserer Wetterredaktion.
Verkehrsminister Einem hat heute die schon länger erwarteten zusätzlichen LKW-Überholverbote auf Österreichs Autobahnen bekannt gegeben.
Im Vorfeld schon hat es ja zahlreiche Proteste gegeben, unter anderem von der Wirtschaftskammer.
Man befürchtete ein generelles Überholverbot und damit nicht nur wirtschaftliche Einbußen, sondern auch Sicherheitsrisiken.
Heute hat sich nun herausgestellt, dass die Sache doch nicht so heiß gegessen wird.
Von einer Pressekonferenz des Verkehrsministers berichtet Herbert Hutter.
Das Lkw-Überholverbot gilt ab 15.
September zwischen 5 Uhr früh und 22 Uhr, verkündet Verkehrsminister Kasper einem und nicht überall auf der West- und auf der Südautobahn.
Es wird also in der Nacht, wenn weniger Verkehr ist und wenn insbesondere auch nicht der Pendlerverkehr mit dem Lkw-Verkehr zusammentritt, kein Überholverbot auf diesen Strecken geben.
Es sei denn, es gäbe besondere Gründe auf bestimmten Abschnitten.
Aber generell soll dieses neue Lkw-Überholverbot tagsüber gelten.
Es wird auf bestimmten Autobahnabschnitten gelten.
Wir haben nicht ein generelles Lkw-Überholverbot auf allen Autobahnen vor, sondern wir haben uns sehr genau angesehen, welche sind die Autobahnabschnitte, auf denen der allerstärkste Verkehr und die allerhöchste Unfallneigung besteht, und haben alle diese Abschnitte in das Lkw-Überholverbot einbezogen und andere, weniger stark belastete Autobahnabschnitte
nicht in das Lkw-Überholverbot einbezogen.
Auf beiden Richtungsfahrbahnen gilt es bei Wien, Linz, Salzburg, Graz und Villach.
Zusätzliche Lkw-Überholverbote gibt es vor allem auf der Westautobahn, keine auf der Bühnenautobahn.
Es wurde damit nur das Notwendige gemacht, betonte einem.
Und er begründet die zusätzlichen Lkw-Überholverbote mit Argumenten der Verkehrssicherheit.
Die Zahl der Toten bei Unfällen mit LKW seien von 63 auf 95 in einem Jahr gestiegen.
Eine Gesellschaft, die in ihrem normalen Vollzug der Geschäfte Tote einfach hinnimmt, ist keine menschliche Gesellschaft.
Und eine Wirtschaft, die die Frage der Zeit oder des Geldes über Menschenleben stellt, wäre auch keine menschliche Wirtschaft.
Ich denke, das, worum es wirklich geht,
ist dafür zu sorgen, dass wir weniger Tote auf Österreichs Straßen haben und dass wir das, was man mit menschlicher Verantwortung tun kann, tun.
Die Erfahrungen der letzten Zeit auf der Inntal-Autobahn und am Brenner seien durchaus ermutigend.
Die Lkw-Lenker sind
in ihrem Verhalten, wenn sie wissen, was die Regeln sind, durchaus sehr verantwortungsvoll.
Es ist nicht so, dass das lauter wie die Hundshand, sondern es sind schon auch Menschen, die einem Beruf nachgehen und die wissen, welche Risken sie eingehen, wenn sie sich an die Regeln nicht halten.
Einem verweist auf einen ÖAMTC-Test zwischen zwei Lkw.
Der eine hat bei jeder Gelegenheit überholt, der andere überhaupt nicht.
Und zwar auf der Strecke zwischen Linz und Alland, also 161 Kilometer.
Zeitdifferenz knapp drei Minuten.
Eine recht interessante Statistik, also von Herbert Hutter am Ende Informationen über die Details zum neuen LKW-Überholverbot auf Österreichs Autobahnen.
Es ist also kein generelles Überholverbot, sondern gestaffelt nach Tageszeit und auch nach örtlichen Gegebenheiten.
Der bisher größte Knalleffekt in diesem Wahlkampf gelang gestern Abend den Freiheitlichen.
Die FPÖ präsentierte für die allermeisten Beobachter wirklich überraschend den industriellen Thomas Prinzhorn als den Spitzenkandidaten für die Nationalratswahlen am 3.
Oktober.
Prinzhorn hatte erst im vergangenen November nach parteiinternen Konflikten und nach verbalen Schlagabtäuschen mit parteischer Feider alle Funktionen in der FPÖ zurückgelegt.
Die Unstimmigkeiten, so erklären jetzt beide, seien durch eine wechselseitige Generalamnestie ausgeräumt.
Und die bisherigen politischen Kernaussagen des Überraschungskandidaten Prinzheim als Koalitionspartner kommt für ihn grundsätzlich jede Partei in Frage.
Ja, er selbst sei bereit, das Kanzleramt zu übernehmen.
Er strebe es auch an.
Aber er würde doch Jörg Haider in dieser Funktion womöglich den Vortritt überlassen.
Die Entscheidung der Freiheitlichen für Thomas Prinzhorn, die hat jetzt die unterschiedlichsten Reaktionen ausgelöst.
Vor allem die Interpretation der Regierungsparteien klaffen da weit auseinander.
Während die SPÖ in Prinzhorn ein deutliches Signal für eine schwarz-blaue Koalition sieht, vermutet die ÖVP genau das Gegenteil, nämlich eine rot-blaue Zusammenarbeit.
Wir haben den Politikwissenschaftler Fritz Plasser dazu befragt.
Für ihn sendet die FPÖ mit ihrer jüngsten Entscheidung gleich mehrere Botschaften aus.
Zunächst das Signal, das die FPÖ damit geben möchte,
sachliche und inhaltliche Kompetenz in einem Feld unter Beweis zu stellen, das in den letzten Jahren nicht vorrangig mit ihr verbunden wurde, nämlich industrie- und wirtschaftspolitische Kompetenz, für die Herr Prinzhorn aufgrund seiner beruflichen erfolgreichen Karriere, seiner Ausbildung, seines Fachwissens steht.
Das heißt, die Partei des kleinen Mannes will sich jetzt in eine andere Richtung auch öffnen?
Sie möchte auch Wählerpotenziale, damit aber auch Sachkompetenz signalisieren und damit auch Wählergruppen ansprechen, die bis jetzt kritisch bis skeptisch gegenübergestanden sind.
Ich denke hier an das industrielle Management, ich denke an neue Selbstständige, an Unternehmer, die in zukunftsorientierten unternehmerischen Feldern tätig sind.
die all diese Wählergruppen, die bis jetzt mangels nachgewiesener Wirtschafts- und Industrie- und damit auch Zukunftskompetenz der FPÖ dieser Partei sehr, sehr kritisch gegenübergestanden sind.
Also mit Ihrer gestrigen Entscheidung hat sich die FPÖ ein wenig in Richtung Regierungskompetenz geöffnet.
Kann man das so sehen?
Das wäre das dritte Signal aus meiner Sicht.
Und es ist durchaus stimmig, wenn wir uns das Erscheinungsbild der FPÖ in den ersten Wahlkampfwochen betrachten.
Offensichtlich versucht die FPÖ in diesem Wahlkampf vorrangig Regierungskompetenz, ihre Regierungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und nimmt bewusst jene Protestappelle
jene Orientierung an unzufriedene, verärgerte Protestwähler zurück und betont ihre inhaltliche, ihre sachliche Kompetenz.
Zum einen.
Zum anderen, wenn ich nur an die Werbelinie der ersten Wahlkampfwochen denke, geht es auch darum, den Eindruck einer Caring Party auszusenden.
Das heißt, einer Partei, die sich auch um kleinere, kleinere, aber im Alltag sehr, sehr wesentliche Probleme kümmert und um diese Probleme annimmt.
Jörg Haider hat gestern selber gesagt, mit der Nominierung von Thomas Prinzhorn will die Partei ein breites Angebot machen.
Wo wird sie denn jetzt fischen am 3.
Oktober, in welchen Lagern?
Sie wird nach wie vor, nebst der Ausschöpfung des FPÖ-Stammwählerpotentials, in erster Linie im Bereich sozialdemokratischer Wählerpotentiale versuchen,
Protestwähler, unzufriedene Wähler anzusprechen.
Sie wird darüber hinaus aber auch versuchen, stärker in eher der ÖVP nahestehende Wählerpotenziale vorzudringen.
Könnte es sein, dass wenn die FPÖ stärker im bürgerlichen Lager fischt und Erfolg hat, dass sich dann möglicherweise eine schwarz-blaue Koalition gar nicht mehr ausgehen würde, weil die ÖVP zu klein wäre?
Selbstverständlich könnte dieses der Effekt sein.
Nur aus heutiger Sicht über regierungsfähige Mandatsmehrheiten nachzudenken, ist reine Spekulation.
Wir wissen nicht, ob das liberale Forum am 3.
Oktober die 4-Prozent-Hürde überspringt.
Und es ist völlig unbekannt aus heutiger Sicht, ob die vom Baumeister Lugner gegründete neue Partei die 4-Prozent-Hürde überschreitet.
Ist für Sie seit gestern die schwarz-blaue Koalition näher gerückt?
Sie ist nicht näher gerückt, aber aus Sicht der FPÖ ist eine weitere und vielleicht auch entscheidende Voraussetzung erfolgt.
Es ist klargestellt oder klarer gemacht worden, dass bei einer möglichen Koalitionsregierung Dr. Haider nicht unmittelbar darauf bochen wird, in dieser Regierung auch persönlich eine Regierungsverantwortung zu übernehmen.
meint der Politikwissenschaftler Fritz Plasser im Gespräch mit Gabi Waldner, mit seiner Einschätzung also zur doch veränderten Wahlkampflage mit dem Auftreten des freiheitlichen Spitzenkandidaten Prinzhorn.
Wie sehen das die beiden FPÖ-Hauptakteure nun selbst, Jörg Haider und Thomas Prinzhorn?
Sie stellten sich heute Vormittag Journalistenfragen in einer Pressekonferenz.
Für uns dabei Klaus Webhofer.
Tag 1 nach der Kür des Spitzenkandidaten und Thomas Prinzhorn umreist noch einmal, für was er stehen will in diesem Wahlkampf und nach dem 3.
Oktober.
Als Schlagworte fallen die Entrümpelung der Bürokratie, die Effizienzsteigerung in der Verwaltung, soziale Gerechtigkeit und die Senkung der Arbeitskosten.
Sein Credo, Arbeitsplätze schaffen nur Unternehmer.
Arbeitsplatzpolitik ist letztlich eine Sache, die unten bei den Betrieben sich abspielt und nicht oben in der Politik und nicht durch Plakate zu erwirken ist, sondern letztlich durch eine betriebliche Partnerschaft.
Vor allem aber hat es Thomas Prinzhorn der Proporz- und Kammerstaat angetan, wie er sagt.
Ihn macht er für die meisten Übel in Österreich verantwortlich.
Diese Erstarrung, für die die Große Koalition verantwortlich sei, so Prinzhorn im Gleichklang mit Parteichef Haider, müsse aufgebrochen werden.
Der Wille, in die Regierung zu kommen, ist bei der FPÖ spätestens seit dem kleinen Parteitag gestern unverkennbar.
Auf jeden Fall stehe man bereit, sagt Haider, Voraussetzung sei aber, dass die FPÖ die Volkspartei vom zweiten Platz verdrängt.
Unter dieser Konstellation, FPÖ überholt die ÖVP,
gibt es keine rot-schwarze Koalition mehr und dann sind alle Spielarten offen.
Alles ist möglich.
Wobei die personellen Fragen ja nicht heute entschieden werden müssen, denn jetzt sind einmal Nationalratswahlen und nicht Kanzlerwahlen.
Wobei wir beide einander sicherlich nicht im Weg stehen.
Besser zwei Kandidaten wie keiner.
ergänzt Prinzhorn.
Die Frage, wer nun Haider oder Prinzhorn ans Regierungsruder käme, blieb also auch heute offen.
Thomas Prinzhorn jedenfalls wehrt sich vehement dagegen, er würde koalitionsmäßig zur ÖVP tendieren.
Modernes Gedankengut ortet er zwar nur vereinzelt, etwa auch in der SPÖ.
Einen Mann streicht er dabei besonders hervor.
Das ändere aber nichts an seiner grundsätzlichen Einschätzung, so Prinzhorn abschließend, dass beide Koalitionsparteien im Grunde für die Fortführung des Kammer- und Proporzstaates stünden und daher beide wenig Attraktivität hätten.
gedruckt werden, die Regierungsübereinkommen, die geschrieben werden, seitdem ich mich für Politik 30 Jahre lang interessiere, die gleichen sich ein Ei wie das andere.
Und immer wieder dasselbe fordern sie und es geschieht nichts.
Sie fordern es zur Beruhigung der Wähler und es geschieht nichts.
Und der Wähler vergisst bis zur nächsten Wahl und sie fordern es zur Beruhigung der Wähler und die Plakate werden gedruckt und das Altpapier geht zum Prinzheim und es geht das ganze Recycling wieder weiter.
Thomas Prinzhorn am Ende dieses Berichts von Klaus Webhofer von der Pressekonferenz des neuen freiheitlichen Power-Duos Haider-Prinzhorn.
Besser zwei Kandidaten als keiner, sagt Prinzhorn.
Man wird einander nicht im Wege stehen, sagt Haider.
Das Liberale Forum hat heute offiziell sein Wahlprogramm präsentiert.
Handlich verteilt auf kleine Kärtchen mit Schlagwörtern von Steuerreform bis Menschenrechte ist das Programm der Liberalen nachzulesen.
Die Partei von Heidi Schmidt setzt dabei auf ein Vier-Säulen-Modell.
Hören Sie Details von Berete Handlos.
Wirtschaft, Gesundheit, Frauen und eine bessere Zukunft für junge Menschen, das sind jene vier Punkte, auf die die Liberalen bauen.
Im Kern geht es dem liberalen Forum darum, dass jeder Mensch, so er dazu in der Lage ist, sein Leben freigestalten können soll.
Das heißt aber nicht, dass man auf jene vergesse, die aus welchen Gründen auch immer dazu nicht mehr in der Lage sind.
Diese müsste der Staat natürlich weiter unterstützen.
Dazu brauche es aber zahlreiche Umstrukturierungen, sagt der stellvertretende Parteiobmann der Liberalen, Christian Köck.
Die Gewerbeordnung soll zum Beispiel auf Sexgewerbe reduziert werden.
Die Abgabenquote gehöre gesenkt und durch weniger Bürokratie könne Geld gespart werden.
Die Gesundheitsreform der Liberalen setzt auf Prävention, auf eine Privatisierung der Spitäler und auf die niedergelassenen Ärzte.
Die öffentliche Hand dürfe aber nicht aus ihrer Garantie für das Gesundheitswesen entlassen werden, sagt Köck.
Er fordert endlich die Umsetzung der Forderungen des Frauenvolksbegehrens.
Und statt der viel proklamierten Familienpolitik will Köck ein kinderfreundlicheres Österreich.
Bei der Familienpolitik von SPÖ und ÖVP gehe es eher darum, die Frauen an den Herd zurückzubringen.
Und mit der vierten Säule wollen die Liberalen die jungen Menschen ansprechen.
Bessere Universitätsstrukturen, mehr Möglichkeiten für die Forschung und bessere Chancen für die Entwicklung neuer Technologien.
Ja, ein wenig bleiben wir noch beim Wahlkampf.
Heftige Kritik an der Wirtschaftspolitik der Regierung kam heute von der Industriellenvereinigung.
Vor den letzten Wahlen sei viel versprochen, viel ist aber nicht gehalten worden, heißt es.
Die Parteien sollten jetzt im Wahlkampf nicht nur ankündigen und Absichtserklärungen abgeben, sie sollten auch klar definieren, wie sie die Versprechungen dann umsetzen wollen.
Die Industriellenvereinigung hat jetzt selbst ein konkretes Arbeitsprogramm für die neue, für die nächste Regierung vorgelegt.
Dazu mehr von Christian Hunger.
Wenn Österreich als Wirtschaftsstandort erhalten bleiben soll, dann muss mehr für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen geschehen, meint die Industriellenvereinigung.
Dabei sollte das Prinzip gelten, weniger Staat, mehr unternehmerische Eigenverantwortung.
Dass derzeit genau das Gegenteil der Fall ist, erklärt der Präsident der Industriellenvereinigung, Peter Mitterbauer, am Beispiel der Förderpolitik, wo bereits seit neun Jahren eine Vereinfachung versprochen wird.
Faktum ist, meine Damen und Herren,
Die Strukturfondsmittel sind im Einflussbereich noch immer von sieben Ministerien aufgeteilt auf 33 Bundesförderungsschematas und auf 133 Landesförderungsschematas.
Das ist ein Wildwuchs dramatischer Art und es hat sich seit Jahren nichts daran geändert.
Die Industriellenvereinigung fordert von der neuen Regierung nach den Wahlen unter anderem klare Kompetenzen.
Darunter fällt die Schaffung eines Wirtschafts- und Technologieministeriums, in dem Kompetenzen anderer Ministerien, wie zum Beispiel Forschung und Technologie, als Wirtschaftskompetenzen zusammengezogen werden.
Kompetenzen, die privat besser durchgeführt werden könnten, sollten ausgegliedert werden.
Unterm Strich könnte das das Staatsbudget sogar entlasten, glaubt der industriellen Generalsekretär Lorenz Fritz.
Wir wollen von der Regierung zusätzlich kein Geld.
Wenn gleich da in manchen Dingen natürlich mit inhaltlichen Punkten ein Widerspruch da ist.
Wir wollen ja mehr zurückgeben.
Wir werden mehr Steuern zahlen, wenn wir wachsen.
Netto wird das für die Regierung ein Geschäft.
Eine bessere unternehmerorientierte Ausbildung an den Schulen und Universitäten, Kostenentlastung der Unternehmen, steuerliche Maßnahmen zur Erleichterung der Internationalisierung sowie mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt, das sollten einige der Ziele der neuen Regierung sein, die nicht nur als Mogelpackung angekündigt, sondern tatsächlich mit konkreten Programmen verwirklicht werden sollten, fordert die Industriellenvereinigung.
Eine Wunschliste also gewissermaßen der Industriellen an die nächste, die neue Regierung.
Die VATEC ist eines jenes Unternehmens, die aus der früheren verstaatlichten Industrie hervorgegangen sind.
Der Konzern ist in den Bereichen Metallurgie, Energie und Umwelttechnik sowie im Bau von Industrieanlagen tätig.
Er beschäftigt mehr als 20.000 Mitarbeiter im In- und Ausland und ist damit ein Riese unter den heimischen Unternehmen.
Seit heute hat die VATech auch einen neuen Vorstandsvorsitzenden, Erich Becker, von der Spitze der ÖJG Holding übergewechselt.
In seiner neuen Position muss Becker gleich einen großen Brocken bewältigen.
Die Halbjahresbilanz der VATech ist nämlich alles andere als erfreulich, berichtet Harald Weiglein.
1,2 Milliarden Schillingverlust hat die VATech im ersten Halbjahr eingefahren.
Zum Vergleich, im ersten Halbjahr 98 wurde noch ein Nettogewinn von 380 Millionen Schilling erzielt.
Der neue Vorstandsvorsitzende Erich Becker will an diesen Zahlen nicht viel herumdeuteln.
Wir haben Ihnen heute sicher das hässlichste Halbjahresergebnis in der Unternehmensgeschichte der VAT vorzustellen.
Keine Frage und keine Beschönigung.
Aber dass Sie überhaupt nicht hinwegtauschen über die Vitalität des Konzerns.
Der Hauptgrund für das schlechte Ergebnis liegt im heuer vereinbarten Joint-Venture-Vertrag mit dem deutschen Kraftwerkstechnikkonzern Babcock.
In diesem Vertrag wurde vereinbart, dass die VATech im Bereich thermische Energieerzeugung Geld für bereits laufende Projekte der Babcock nachschießen muss, wenn Finanzbedarf auftritt.
Diese Verpflichtung wird jetzt mit fast einer Milliarde Schilling schlagend.
Becker macht Fehleinschätzungen des heimischen Managements für dieses Desaster verantwortlich.
Als Reaktion wurden bereits Umbildungen im Management vorgenommen.
Außerdem will die VATech gänzlich aus dem Bereich konventionelle thermische Energie aussteigen.
Was die Zukunft der VATech betrifft, ist Becker aber trotz allem optimistisch.
Die Umsätze sind stabil, die Aufträge sogar um 9% gestiegen und das zweite Halbjahr sei immer stärker als das erste.
Und auch der Erwerb des norwegischen Metallurgiekonzerns Kverna, mit dem die VATech mittelfristig Weltmarktführer werden will, werde sich positiv auswirken.
Man dürfe nicht überbewerten, was in einer von insgesamt 240 Gesellschaften der VATech passiert sei, so Becker weiter.
Schon im Jahr 2000 rechnet er wieder mit Gewinnen für das Unternehmen.
Auch heuer soll es, trotz eines prognostizierten Verlustes für das Gesamtjahr 1999 von 620 Millionen Schilling, für die Aktionäre keinen Dividendenentfall geben.
Keine schöne Halbjahresbilanz also bei VATech, aber man ist guten Mutes, Harald Weiglin hat berichtet.
Telefonieren kann ganz schön teuer sein und ins Geld gehen, das weiß jeder, der schon einmal eine höhere Telefonrechnung bekommen hat.
Was weniger bekannt ist, dass allein schon die Telefonnummer auch einiges kosten kann, spätestens dann, wenn sie umgestellt wird.
Eine solche Umstellung der Rufnummer ist in Österreich seit 1.
Jänner 1998 geplant, mit den Einzelheiten Doris Becker.
Die Rufnummer wurde geändert.
An dieses eher unangenehme Geräusch werden sich die Telefonkunden in Österreich in nächster Zeit wohl gewöhnen müssen.
Denn es ist geplant, zumindest einen großen Teil der Telefonnummern zu ändern.
Grund für diese umfangreiche Aktion?
Der Telekom-Markt in Österreich wächst so rasant, dass mit den vorhandenen Nummern bald kein Auslangen mehr zu finden sein wird.
Für die Telefonkunden bedeutet es aber nicht nur, dass sie sich an eine neue Nummer gewöhnen müssen, die Umstellung kostet auch Geld, viel Geld.
Allein die privaten Haushalte in Österreich müssten mit Kosten in der Höhe von 6,5 Milliarden Schilling rechnen.
Das sind 2.100 Schilling pro Haushalt, hat der Konsumentenschützer Karl Kollmann von der Arbeiterkammer errechnet.
Veränderung des Briefpapiers, des Adressstempels, der Visitkarte, neue Telefonverzeichnisse, Umstellen auf sozusagen computerisierte Telefonverzeichnisse und dergleichen mehr.
Und natürlich also sozusagen die Kosten und zeitlichen Mühen jetzt die Verwandten und Bekannten und auch dort, wo es natürlich notwendig ist, Ort, Schule und dergleichen über die neue Nummer zu verständigen.
Doch nicht nur den Konsumenten käme die Umstellung teuer, auch die Telekom selbst müsste mit Kosten von rund 2 Milliarden Schilling rechnen.
Weitere 5 Milliarden Schilling würde die Umstellung der Wirtschaft kosten, ergab eine Studie von Arthur D. Little, die im Auftrag der Arbeiterkammer durchgeführt wurde.
Geplant ist die Umstellung schon seit 1.
Jänner 1998, ursprünglich sollte sie bis zum Jahr 2000 abgeschlossen sein.
Doch dieser Termin ist laut Telekom-Kontrol mittlerweile illusorisch.
Wie rasch es weitergeht, hängt letzten Endes von der Entscheidung des zuständigen Ministers Kasper Einem ab.
Doch von der Entscheidung bis zur Umsetzung ist in jedem Fall ein weiter Weg.
Vor 2002 werden sich die Telefonkunden in Österreich wohl noch nicht an neue Telefonnummern gewöhnen müssen.
Doris Beckert berichtet, es ist genau halb eins und wir wechseln an dieser Stelle im Mittagsschanal zu internationalen Themen ins Ausland.
Israel und die Palästinenser stehen kurz vor einer Einigung über die Umsetzung des Abkommens von Y. So hieß es zumindest heute früh nach einer nächtlichen Marathonsitzung aus dem Büro von Israels neuem Ministerpräsidenten Ehud Barak.
Beim Y-Abkommen geht es um weitere Abtretungen von besetztem Gebiet an die autonome Verwaltung der Palästinenser und, zuletzt noch umstritten offenbar, um die Freilassung palästinensischer Gefangener.
Ein Hintergrund für die neue Hoffnung auf einen Durchbruch jetzt, die amerikanische Außenministerin Albright beginnt gerade eine neue Nahostreise und Israel scheint sehr daran interessiert, noch vorher ohne direkte amerikanische Intervention zu einem Übereinkommen mit den Palästinensern zu gelangen.
Seit Wochen verhandeln Israelis und Palästinenser darüber, wie man nach dem Machtwechsel in Israel den Friedenskarren wieder flott macht.
Der heutige 1.
September war als Zieldatum dafür gehandelt worden, Korrekturen am Y-Abkommen und damit verknüpft, die Vorgangsweise für die permanente Lösung perfekt zu machen.
Die letzte Nacht hat man wieder durchverhandelt und ganz fertig ist man noch immer nicht, aber jetzt hat man doch das Gefühl, dass der Durchbruch sehr nahe ist.
Für heute Abend wurde schon das israelische Sicherheitskabinett einberufen, um ein eventuelles Abkommen zu bewilligen.
Zusätzliche Motivation, US-Außenministerin Madeleine Albright hat eine Nahost-Tour angetreten.
Es wäre doch zu schön, morgen in Ägypten unter Albrights gefälligem Blick eine Vereinbarung zu unterzeichnen.
aber auch das Misstrauen der Palästinenser durch.
Wir haben den Eindruck, die Israelis kriegen immer wieder kalte Füße, sagt Chefunterhändler Saeb Erekat.
Israels Premier Ehud Barak sagte zuletzt, dass eine Einigung und Unterzeichnung in Kairo binnen kürzester Zeit möglich sei.
Wenn nichts, sagt Barak, dann setzen wir das Y-Abkommen, so wie es ist, eben einseitig um.
Als wichtigster Streitpunkt ist noch immer die Frage der Freilassung palästinensischer Häftlinge ungelöst.
Israel will in zwei Phasen insgesamt 350 Sicherheitsgefangene freigeben.
Die Palästinenser fordern mehr.
Angeblich feilscht man nur noch um 50 Gefangene.
Ein Problem ist dabei, dass Israel seine Kriterien für die Freigabe verändern müsste, denn prinzipiell wollten die Israelis bisher keine Palästinenser ziehen lassen, die direkt in Terroranschläge verwickelt waren oder einer der Organisationen angehören, die den Friedensprozess ablehnen.
Die zweite verzwickte Angelegenheit ist jene der Zeittafel für den israelischen Rückzug im Westjordanland und für die permanente Lösung.
Israel will die beiden Komplexe nämlich verknüpfen.
Die Israelis möchten den letzten Teilrückzug im Februar 2000 durchführen, gleichzeitig und verbunden mit der Unterzeichnung einer Grundsatzerklärung über die permanente Lösung.
Gerüchten zufolge ist Barak dabei sogar bereit, einem palästinensischen Staat zuzustimmen.
Die ganze permanente Lösung betreffend Grenzen, Flüchtlinge, Jerusalem, Siedlungen und vieles mehr soll dann bis Dezember 2000 stehen.
Die Palästinenser wollen aber angeblich schon bis April 2000 die ganze permanente Lösung aushandeln.
Madeleine Albright will sich indessen bemühen, die Verhandlungen zwischen Israel und Syrien so rasch wie möglich in Gang zu bringen.
Vielleicht werden also die nächsten Monate auf beiden Schienen
und der israelisch-syrischen viel Bewegung bringen.
An der Spitze der Deutschen Bundesbank vollzieht sich mit dem heutigen Tag ein Wechsel.
Der bisherige oberste deutsche Währungshüter Hans Tietmeier geht in Pension.
Tietmeier hat fast 30 Jahre lang in den verschiedensten Positionen die Wirtschafts-, Finanz- und Währungspolitik Deutschlands mitgestaltet.
Er gilt als einer der Männer, die die Idee markart gemacht haben.
Sein Nachfolger nun als Bundesbankchef ist Ernst Weltege.
Er gilt als Garant für Stabilität und Kontinuität.
Hören Sie mehr von Fabio Polli.
Ernst Weltege ist der erste Präsident der Deutschen Bundesbank, der zu seinem Amtsantritt nicht der D-Mark, sondern dem Euro verpflichtet ist.
Und das ist nicht das einzige, was den heute 57-Jährigen von seinen acht Vorgängern als oberste Währungshüter unterscheidet, abgesehen davon, dass der erste Mann in dieser Reihe, Karl Bernhard, noch der Vorläuferorganisation der Bundesbank diente.
Weltege ist erst der dritte Sozialist in dieser Position, dennoch hat ihn sein Vorgänger Hans Tietmeier von der CDU als Idealbesetzung bezeichnet.
Weltege ist auch eine Art Quereinsteiger, denn in den letzten 20 Jahren sind stets die Vizepräsidenten der Deutschen Bundesbank die letzte Stufe auf der Karriereleiter hinaufgestiegen, doch Vizepräsident ist der CDU-Mann Jürgen Stark und dessen Chancen waren mit dem rot-grünen Wahlsieg im September vergangenen Jahres dahin.
Die des Präsidenten der Hessischen Landeszentralbank, eben Weltigers, sind dafür gestiegen.
Spätestens seit dem impulsiven Abgang von Finanzminister Oskar Lafontaine war der Weg frei, nicht nur weil Weltig ein Du-Freund des neuen Finanzministers Hans Eichl ist.
Und noch etwas unterscheidet ihn von seinen Vorgängern.
Er hatte stets einen lockeren Umgangsstil, gelegentlich konnte man ihn sogar in einem der Bistros in Frankfurts Bankenbezirk sehen.
Diesen Stil wird er vermutlich nicht beibehalten können, denn in den obersten Etagen der europäischen Geldpolitik herrscht eine strenge Etikette.
Der neue Präsident ist für die Bundesbank und für die Europäische Zentralbank, in deren Rat er Kraftamt ist, sitzt eine berechenbare Größe.
Man weiß von ihm, dass er in der Tradition seines Vorgängers steht und das wird geschätzt.
Die expansive Geldpolitik aller Lafontaine ist nicht seine Sache, er ist ein Verfechter der Geldwertstabilität.
In der Europäischen Zentralbank kennt man ihn als Euro-Befürworter, und zwar schon aus einer Zeit, als seine Parteikollegen von der SPD noch dagegen waren.
Gleich Hans Tietmeier will auch Welteke einen starken Euro, wie er bei der offiziellen Abschiedsfeier für seinen Vorgänger wieder einmal klarmachte.
Die Staaten der Europäischen Währungsunion haben ein Maß an Preisstabilität erreicht.
wie man es vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätte.
Stabilitätskultur ist nicht mehr allein eine deutsche Tugend und das ist gut so.
Einem Streit mit Politikern geht Weltgegleich Tietmeier nicht aus dem Weg, doch wird sich weniger Anlass finden als früher, weil die Europäische Zentralbank die Macht der Bundesbank de facto übernommen hat.
Aber Weltheke gilt auch als Verfechter einer unabhängigen EZB, in der er weisungsungebunden im 17-köpfigen Leitungsgremium entscheiden kann.
Deshalb sieht er auch den deutschen Einfluss nicht dahin, sieht sich selbst nicht als zahnlosen Papiertiger.
Nein, ganz und gar nicht.
Die Vorbereitung dieser Sitzung und die Entscheidungen in diesen Sitzungen sind höchst verantwortungsvoll und sie beziehen sich ja eben nicht mehr nur auf Deutschland, sondern sie beziehen sich auf die elf Länder der Europäischen Währungsunion und daran müssen wir uns vielfach selbst erst
Auf den studierten Volkswirt, der die Matura im zweiten Bildungsweg nachgeholt hat, nachdem er Landmaschinentechniker gelernt hatte, kommt aber in der Bundesbank eine große Aufgabe zu.
Er muss entscheiden, ob die derzeitige Struktur mit Bundesbank und Landeszentralbanken bestehen bleibt oder ob es ein einheitliches Leitungsgremium geben wird.
Im zweiten Fall, dem Weltdecke zuneigen dürfte, werden auch viele Jobs verloren gehen, bis hinauf in die obersten Managementetagen.
Weltege wird dabei wohl sein Gespür als Politiker und seine Durchsetzungskraft gegenüber der Bürokratie brauchen.
Beides hat er unter anderem als Wirtschafts- und Finanzminister von Hessen erworben.
Dass er das dazu nötige Selbstbewusstsein hat, beweist ein Satz, den er ausgerechnet seinem damaligen Kollegen als Umweltminister Hessens, Joschka Fischer, ins Gesicht sagte.
Ich bin hier der einzige Sponti.
Die Ertragslage der österreichischen Banken ist im internationalen Vergleich traditionell schlecht.
Und das als Spiegelbild der Konjunktur in Österreich, die internationalen Finanzmärkten und der schleppenden Strukturbereinigung am Bankensektor insgesamt, so lautet ein Befund des Bankenexperten Franz Hahn vom Wirtschaftsforschungsinstitut.
Schon lange jammern die Banken ja über die sinkenden Zinserträge und beklagen die niedrigen Zinsen auf Spar- und Kreditseite.
Für Hahn ist das aber nur eine Seite der Medaille, die andere sind die schwache Nachfrage nach Krediten, wegen der nach wie vor relativ schwachen Konjunktureben, und dass Private wie Unternehmer wegen der historisch niedrigen Sparzinsen lieber Erspartes ausgeben, als einen Kredit aufnehmen.
Die Ertragslage der Banken ist im internationalen Vergleich traditionell schlecht und sie ist das Spiegelbild der Konjunktur in Österreich, den internationalen Finanzmärkten und der schleppenden Strukturbereinigung am Bankensektor, so lautet der Befund des Bankenexperten Franz Hahn vom Wirtschaftsforschungsinstitut.
Im Einzelnen schon lange jammern die Banken über die sinkenden Zinserträge und beklagen die niedrigen Zinsen auf Spar- und Kreditseite.
Für Hahn ist das aber nur eine Seite der Medaille.
Die andere sind die schwache Nachfrage nach Krediten wegen der nach wie vor relativ schwachen Konjunktur und dass Private wie Unternehmer wegen der historisch niedrigen Zinsen lieber Erspartes ausgeben als einen Kredit aufzunehmen.
Während die Zinserträge sinken, wird der sogenannte Wertberichtigungsbedarf heuer steigen, obwohl dieser im Zuge der Asien- und Russlandkrise im Vorjahr Rekordwerte erreicht hat.
Unter Wertberichtigung fällt einerseits die Vorsorge für uneinbringliche Kredite.
Welche das sind, kann auch Hahn nicht sagen, nachdem der Halbjahresbericht der Nationalbank darüber nichts sagt und die Banken sich ausschweigen.
Andererseits sinken die Einnahmen aus dem bankinternen Wertpapierhandel salopper ausgedrückt.
Die Banken haben sich mehr als erwartet verspekuliert.
Verbessert werden die Bilanzen durch stark steigende Erträge aus dem Provisionsgeschäft.
Ob Kontoführung oder Überweisung, ob Geld wechseln oder die Führung eines Wertpapierdepots, der Kunde muss diese Dienstleistungen bezahlen und gerade diese Dienstleistungen haben sich zuletzt enorm verteuert.
Ein Ausgleich für das schlechte Zinsgeschäft auf Kosten der Kunden, bestätigt Hahn.
Unterm Strich wird das für die heimischen Banken am Jahresende heißen.
Ein in Summe um 18 Prozent schlechteres Ergebnis.
Für Hahn wird hier den Banken auch die Rechnung dafür präsentiert, dass sie sich mit der Strukturbereinigung so lange Zeit lassen.
Es geht seit Jahren nichts weiter, sagt Hahn.
Nach wie vor ist das Filialnetz überdimensioniert und haben die Banken zu viel Personal.
Der Verwaltungs- und Personalaufwand steigt weiter, von Trendwende keine Spur.
Grund dafür ist der fehlende Druck des Marktes in Österreich.
Der Bankensektor hat nach wie vor Monopolcharakter, sagt Hahn.
Nur über Sparen auf der Kostenseite können die Erträge der Banken steigen, verweist Hahn auf Beispiele in ganz Europa.
Noch haben österreichische Bankkunden wenig Ausweichmöglichkeiten.
Doch mit dem Internet und damit dem Zugang zu Konten internationaler Banken steigen diese.
Und damit könnte auch das Ende der österreichischen Bankeninsel eingeläutet sein.
Heute vor 60 Jahren begann mit dem Überfall von Hitler-Deutschland auf Polen der Zweite Weltkrieg.
Der Krieg sollte in 5,5 Jahren Dauer etwa 50 Millionen Menschen das Leben kosten.
72 Staaten waren darin verwickelt mit 110 Millionen Soldaten.
Nicht gerechnet die Widerstandsbewegungen.
unauslöschbar verbunden mit dem Krieg, die Ermordung von Millionen Juden.
Was vor 60 Jahren zu dieser Katastrophe geführt hat und wie die Geschichtsforschung heute über die Vorgänge damals befindet und sie sieht, das hören Sie im folgenden Beitrag von Martin Heidinger.
Es ist einer der typischen dürren bürokratischen Vermerke.
Großdeutscher Reichstag, vierte Wahlperiode, dritte Sitzung steht auf dem Protokoll.
Diese Sitzung unterschied sich zunächst in nichts vom üblichen Ritual der Diktatur.
Der längst nunmehr als Nationalsozialisten bestehende Reichstag trat zusammen, um dem Führer des Dritten Reiches, Adolf Hitler, zuzuhören.
Der einzige verbliebene Wesenszweck dieser früher demokratisch gewählten Institution.
Doch diese Sitzung sollte in die Geschichte eingehen.
Hitler verkündete, dass angeblich Polen Grenzverletzungen begangen habe, in Wirklichkeit ein nur als Vorwand von der SS-fingierter Überfall auf den Sender von Gleiwitz.
Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen.
Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen.
Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolfen!
Warum hatte sich Hitler ausgerechnet Polen für diesen ersten Feldzug ausgesucht?
Als er zuvor Österreich, das Sudetenland und Böhmen annektiert hatte, waren die Westmächte und die Sowjetunion ruhig geblieben.
Zum einen, sagt der Wiener Historiker Walter Rauscher, er arbeitet derzeit an einer Hitlerbiografie, war da die Erbfeindschaft Deutschlands mit Polen, dem nach dem Ersten Weltkrieg große Teile Ostdeutschlands zugesprochen wurden.
Damit verbunden auch erste Vertreibungen von Deutschen aus diesen Gebieten.
Zum anderen markiert der 1.
September 1939 den Beginn des rassisch bestimmten Kampfes um den sogenannten Lebensraum im Osten.
Dann muss man aber auch sagen, dass sich Hitler im Jahr 1939 auch deswegen zum Krieg gegen Polen entschlossen hat, weil er sich sicher war, dass es unweigerlich zum Krieg gegen die Westmächte kommen würde, vor allen Dingen zum Krieg mit Großbritannien.
Und so hat er sich dafür entschieden, zunächst Polen niederzuschlagen, um einerseits Lebensraum im Osten bereits neu dazu bekommen zu haben und andererseits eben auch
ein Zeichen der Stärke gesetzt zu haben.
Er ging davon aus, zunächst eben Polen niederzuschlagen und dann den Feldzug gegen Frankreich zu beginnen, um nachdem er Frankreich ebenfalls besiegt haben würde, eben dadurch Großbritannien in die Knie zu zwingen.
Bei seinen Kriegsambitionen wurde Hitler von der Sowjetunion stillschweigend unterstützt.
Der Hitler-Stalin-Pakt vom 23.
August 1939 sicherte in einem geheimen Zusatzprotokoll den Ostteil Polens, das Baltikum und Finnland den Sowjets zu.
Und auch der deutsche Überfall selbst war mit den Sowjets im Detail abgesprochen, sagt Walter Rauscher.
Darüber gibt es überhaupt keinen Zweifel, dass es natürlich für die Sowjetunion alles andere als überraschend war, dass es zu diesem Feldzug Deutschlands gegen Polen kommen würde.
Es gab eben die Abmachungen zwischen Hitler und Stalin, zwischen Ribbentrop und Molotow und es wurde vereinbart, dass bei dem Überfall des Deutschen Reichs auf Polen sich die Sowjetunion zunächst eben
zurückhalten würde, um eben dann sich ebenfalls sozusagen an der polnischen Beute bereichern zu können.
In 18 Tagen war Polen besetzt.
Großbritannien und Frankreich erklärten Deutschland daraufhin den Krieg.
Das Massenschlachten vor und hinter den Fronten hatte begonnen.
Heute vor 60 Jahren hat der Zweite Weltkrieg begonnen und das ist auch Thema heute Abend in unserem Journal Panorama und zwar in Form der Erinnerung vieler Menschen an diese Ereignisse, Erinnerungen von deutschen intellektuellen Wissenschaftlern, Politikern und Journalisten.
Manche dieser Reflexionen sind mittlerweile selbst zu zeitgeschichtlichen Tondokumenten geworden
Heute Abend können Sie eine Sendung wiederhören, die Helfried Brandl vor zehn Jahren dazu gestaltet hat, im Journal Panorama 1820 im Programm Österreich 1.
In der Nacht von heute auf morgen wird es genau ein Jahr, dass eine Swissair-Maschine vor der Küste der kanadischen Provinz Neuschottland in den Atlantik stürzte.
Alle 229 Passagiere und Besatzungsmitglieder sind damals ums Leben gekommen.
Es war das schwerste Unglück in der Geschichte der Schweizer Fluggesellschaft Swissair.
Die Ursachen des Absturzes, der MD-11,
der McDonald-Douglas-Maschine also sind auch heute noch nicht restlos geklärt.
Im Cockpit war ein Brand ausgebrochen, so viel ist klar, aber wie es dazu kommen konnte, das wird immer noch untersucht.
Hören Sie unseren Amerika-Kosmetiken Peter Fritz über die Gedenkfeiern zunächst für die Opfer des Absturzes und die andauernde Suche nach der Urglücksursache.
Mehr als 800 Angehörige der Opfer werden diese Woche in der kanadischen Provinz Neuschottland erwartet.
Am Mittwoch wird im kleinen Küstenort Bayswater ein Gedenkstein enthüllt, der an die Katastrophe vor einem Jahr erinnert.
Dort in Bayswater wird es auch eine etwas makabere Trauerfeier geben.
Alle menschlichen Überreste, die nach dem Absturz geborgen, aber nicht identifiziert werden konnten, sollen in Bayswater in einem Gemeinschaftsgrab bestattet werden.
Danach werden Angehörige auch Gelegenheit bekommen, den kanadischen Militärflughafen Shearwater zu besuchen.
Dort wurden in einer Halle die Überreste der Unglücksmaschine zusammengesetzt, einem gigantischen Puzzlespiel gleich.
Ein Spiel allerdings, bei dem sehr wichtige Teile nach wie vor fehlen.
Noch immer ist nicht eindeutig feststellbar, was die eigentliche Ursache für das Feuer an Bord des Swissair Fluges 111 war.
Weil offenbar der Strom an Bord komplett ausfiel, fehlen die letzten Minuten auf den Aufzeichnungen des Flugschreibers.
Aus den Funksprüchen der Piloten, den erhaltenen Daten und den Wrackteilen lässt sich erkennen, dass das Feuer in der Pilotenkanzel ausgebrochen ist, höchstwahrscheinlich nach einem Kabelbrand, der die Deckenverkleidung erfasste.
Im Verdacht steht das Unterhaltungssystem, das die Passagiere während des Flugs mit Filmen und Musik versorgt.
Aber auch unzureichendes Isoliermaterial an den Kabeln könnte zumindest Mitschuld gewesen sein.
Es gibt Vorwürfe, wonach die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA schon länger gewusst hätte, dass der Isolierstoff Mylar zu leicht brennbar ist.
Jetzt jedenfalls hat die FAA verlangt, dass dieses Material in 700 Flugzeugen weltweit durch ein anderes ersetzt werden soll.
Die Fluggesellschaften haben für diesen Austausch aber fünf Jahre Zeit bekommen.
Bis zum Schlussbericht der kanadischen Ermittler zum Swissair Flug 111 dürfte noch ein ganzes Jahr vergehen.
Es ist keineswegs sicher, dass die Unglücksursache jemals zweifelsfrei feststehen wird.
Die Swissair und der Flugzeughersteller Boeing McDonnell Douglas haben sich bereit erklärt, noch vor dem offiziellen Ermittlungsbericht die Schuld auf sich zu nehmen und die Angehörigen zu entschädigen.
Über die Summe wird noch verhandelt.
Die Forderungen der Hinterbliebenen belaufen sich zusammengenommen auf rund 200 Milliarden Schilling.
Elf Minuten vor eins zu einem Beitrag in eigener Sache.
Ihr Radioprogramm Österreich 1 wird ab kommender Woche optimiert, leicht adaptiert, um auf die veränderten Hör- und Lebensgewohnheiten noch besser Rücksicht zu nehmen.
Österreich 1 ist schon jetzt europaweit das erfolgreichste Klassik- und Kulturprogramm und das soll auch so bleiben, betonten heute Vormittag in einer Pressekonferenz Hörfunkintendant Manfred Jochum und Ö1-Programmschef Alfred Treiber.
Über die kommenden Neuheiten und Änderungen im Programm Österreich 1 informiert Wolfgang Fuchs.
Österreich 1 vermittelt Hochkultur, Wissenschaft, Authentizität.
Es behandelt für sein Publikum aber auch Themen der Zeit intelligent und auf hohem Niveau.
Das ist nicht Eigenlob des ORF, sondern das Ergebnis einer Studie von Motivforscherin Helene Kamersin.
445.000 Österreicher hören täglich Ö1.
Jeder zwölfte Österreicher über 35 Jahre schaltet täglich diesen Kanal ein und das ohne marktschreierischen Quotendruck, wie Hörfunkintendant Manfred Jochum mit Stolz betont.
Lassen Sie mich in dem Zusammenhang etwas über Reichweite und Quote sagen, weil Quote ja immer wieder so denunziatorisch fast behandelt wird, als wenn das was Unanständiges wäre, wenn man mit einem Radioprogramm oder überhaupt mit einem Programm Quote erreichen will.
Nun, ich bin schon der Meinung, dass ein Massenmedium ohne Quote eben kein Massenmedium wäre.
Und die besten Sendungen, die keine Hörerinnen und Hörer hätten, würden dann auch ihren Zweck verfehlen.
Österreich 1 hat allerdings, und das muss man immer wieder betonen, hat keinen Quotenauftrag.
Das ist vielleicht auch sein Erfolg.
Es hat keinen Quotenauftrag, aber es ist eben auch, was die Quote betrifft, höchst erfolgreich.
Ziel der Anpassungen ab kommenden Montag ist es, hochqualitative Sendungen einem breiteren Hörerkreis näher zu bringen, also Spezialsendungen in das Gesamtprogramm zu integrieren.
Und so gibt es in Zukunft etwa die Sendung Skala, ein Kulturmagazin am Wochenende, das frühere Sendungen wie Rampenlicht oder Synchron zusammenfasst.
Ö1-Programmchef Alfred Treiber wird aber auch die Stärken von Ö1 als Klassik-Musik-Sender ausbauen.
Von Montag bis Samstag heißt es ab 15.05 Uhr das Klassik-Konzert.
Das Problem, das wir bisher gehabt haben, war das für
interessante Konzertwiedergaben und für einen interessanten Mix von Musiksendungen, die 20 Minuten und 40 Minuten oder selbst die Stundenvarianten zu kurz sind und dass wir hier jetzt eine größere Fläche gefunden haben, wo wir erstklassige Sendungen, Musiksendungen
bringen können, die von Präsentatorinnen und Präsentatoren auch in entsprechender Art und Weise näher gebracht werden und keine blanke Abspielgeschichte darstellen.
Elf neue Sendungen gibt es in Zukunft, dafür eins, sechs bestehende Sendereihen werden inhaltlich verändert oder bekommen einen neuen Sendetermin.
Für Informationsinteressierte besonders erfreulich ist es, dass es ein neues Journal gibt.
Zusätzlich zum Sonntagsjournal um 18 Uhr wird bereits um 13 Uhr am Sonntag eine aktuelle Journalsendung ausgestrahlt.
Damit können politische, kulturelle oder chronikale Wochenendeereignisse schneller an die Hörerinnen und Hörer gebracht werden.
Und wir wechseln noch vom Ton zum Bild.
Es gab in Österreich ja in letzter Zeit einige Debatten, Gerüchte und Spekulationen über die Schaffung eines Nationalen Museums für Fotografie.
Diskutiert wurde vor allem auch über den Standort, ob in Wien oder in einem Bundesland.
Jetzt gibt es in der Sache Neuigkeiten, berichtet Dorothee Frank.
Österreich ist das einzige Land weit und breit, das noch kein museales Zentrum für Fotografie hat.
Und der Ruf nach einem solchen wird immer lauter.
Denn hierzulande gibt es einige wertvolle Sammlungen, die in Depots fast unaufgearbeitet vor sich hinschlummern.
Und überaus kostbare fotografische Nachlässe wie der von Heinrich Kühn
sind bereits ins Ausland gegangen und für Österreich verloren, weil es kein Haus gab, das sich um den Ankauf gekümmert hätte.
Es herrscht also dringender Handlungsbedarf.
Die Frage ist nur, welche Stadt schafft das Rennen um ein Fotomuseum?
Gerald Matt, der Leiter der Wiener Kunsthalle, hat sich vor einigen Monaten für ein Fotoinstitut im Museumsquartier ausgesprochen und hatte als prominente Befürworter die Foto-Staatspreisträger Erich Lessing, Franz Hubmann und Inge Morath hinter sich.
Dagegen wünschte sich Klaus Albrecht Schröder in seiner Eigenschaft als Museumsverantwortlicher für Salzburg dort ein Fotomuseum.
Und auch Peter Weiermeier, der Chef des Rupertinums, favorisierte naturgemäß diese Variante.
Er ist schließlich ein ausgewiesener Experte für zeitgenössische Fotokunst und beherbergt in seinem Haus eine wichtige fotografische Sammlung.
Mit der Bestellung von Klaus Albrecht Schröder zum Albertiner Direktor hat sich aber die Situation völlig verändert.
Und eine neue Möglichkeit kommt ins Spiel, eben die Albertina.
Schröder dazu?
Das Wesentliche ist, die Albertina schafft den modernsten Tiefspeicher, das modernste Depot der Welt für grafische Bestände und Fotobestände.
Auch von der Kompetenz der konservatorischen Betreuung, der Lagerung, der Restaurierung und der Zugänglichmachung für Wissenschaftler ist es sinnvoll, ich verstehe die Albertina als Forschungszentrum und Sammelbecken für die Fotografie.
So starken Argumenten für den Standort Wien kann sich selbst Rupertinumsleiter Peter Weyermeyer nicht verschließen.
Vieles von dem, was in Salzburg erst geschaffen werden müsste, ist in Wien bereits Realität.
Und ich befürchte, dass die Politiker, wenn wir Ihnen jetzt den Plan vortragen und sagen, wir wollen in Salzburg ein Fotomuseum und das hat so viel personelle Kosten, so viele infrastrukturelle Kosten, da befürchte ich sehr, dass die Politik sagt, nein, nein,
Also das wollen wir uns nicht leisten.
Dort haben wir bereits den Tiefspeicher.
Wir wollen das dort machen.
Peter Weyermeyer möchte nur eines nicht, dass Klaus Albrecht Schröder den Teil der Rupertinum-Sammlung, der dem Bund gehört, nach Wien abziehen lässt.
Der Dritte im Spiegel, Gerald Matt, besteht ebenfalls nicht auf dem von ihm vorgeschlagenen Standort Museumsquartier.
Wenn es jetzt eine Initiative gibt von der Albertina, dann ist das Prinzip natürlich auch zu begrüßen.
Wichtig wäre, dass dieses Institut nicht durch eine Institution vereinnahmt wird, sondern mit möglichst großer Autonomie arbeitet.
Insgesamt befürwortet Matt, wie Schröder, eher ein wissenschaftliches Fotoinstitut als ein richtiges Museum.
Fotografie solle nicht in einem Ghetto, abgeschottet von anderen Kunstformen, präsentiert werden.
Er sieht das Fotozentrum eher als einen Pool, aus dem sich verschiedenste Häuser in Österreich für Ausstellungen bedienen könnten.
Am 23.
Oktober wird in Salzburg ein Expertentreffen zu der Frage stattfinden.
Der neuste Stand in der Diskussion um das Nationale Museum für Fotografie, zusammengefasst von Dorothee Frank.
Gegen Ende des Mittagsschanals noch ein paar kurze Meldungen.
Am 15.
September wird für Lkw über 7,5 Tonnen neues Überholverbot auf Autobahnen in Kraft treten.
Es sind Verbote, weil sie gelten auf einzelnen Abschnitten der West- und Südautobahn, der Wiener Auslingautobahn und auf der gesamten Linzer Stadtautobahn, aber begrenzt von 15 bis 22 Uhr.
Und zum gestrigen Bombenanschlag in Moskau hat sich die bisher unbekannte Vereinigung revolutionärer Schriftsteller bekannt.
Es wird in dem Bekennerschreiben die Konsumgesellschaft angeprangert.
Das Wetter heute vom Norden her Wolken und zwischen Innsbruck und Eisenstadt Regenschauer, zwischendurch sonnig.
Die FPÖ präsentierte überraschend den Industriellen Thomas Prinzhorn als Spitzenkandidat für die kommenden Nationalratswahlen. Prinzhorn hatte zuvor im November 1998 alle Funktionen in der FPÖ zurückgelegt. Ein Bericht von der FPÖ-Pressekonferenz. Einblendung: FPÖ-Spitzenkandidat Thomas Prinzhorn, Einblendung: FPÖ-Obmann Jörg Haider.
Mitwirkende:
Webhofer, Klaus [Gestaltung]
, Prinzhorn, Thomas [Interviewte/r]
, Haider, Jörg [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Wahlen
;
Parteien / FPÖ
;
Pressekonferenz
;
Regierung
;
Opposition
;
Wirtschaftspolitik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das Radioprogramm von Ö1 wird adaptiert. Damit will man auf die veränderten Hör- und Lebensumstände eingehen. Ö1 ist europaweit das erfolgreichste Klassik- und Kulturprogramm. Einblendung: Hörfunkintendant Manfred Jochum, Einblendung: Programmchef Alfred Treiber.
Mitwirkende:
Fuchs, Wolfgang [Gestaltung]
, Jochum, Manfred [Interviewte/r]
, Treiber, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Radio
;
Pressekonferenz
;
Vorschau
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Österreich ist eine Diskussion über die Schaffung eines nationalen Museums für Fotographie ausgebrochen. Der Standort war auch umstritten. Ein Überblick. Interview: Albertina Klaus Albrecht Schröder, Interview: Rupertinum Peter Weiermair, Interview: Kunsthalle Gerald Matt.
Mitwirkende:
Frank, Dorothee [Gestaltung]
, Schröder, Klaus Albrecht [Interviewte/r]
, Weiermair, Peter [Interviewte/r]
, Matt, Gerald [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Fotografie
;
Museum
;
Föderalismus
;
Diskussion
;
Bauen
;
Verhandlung
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten