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Marker setzen in: Mittagsjournal 1998.12.22
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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnem Ellison, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Mittag.
Wir berichten in dieser Stunde über Bilanzen aller Art.
Landeshauptfrau Waltraud Klaßnig nach ihrem halben Jahr als Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz.
Die Pleitenstatistik dieses Jahres, zuletzt ja mit der Firma Keindl, noch um 700 Millionen erweitert.
Die Inflationsentwicklung aufs Jahr gesehen ergibt sozusagen die Pleitenbilanz des eigenen Geldbörsels.
Zukunftsblick in diesem Journal.
Der Euro kommt und wie gehen die nordischen Länder damit um, die nur zum Teil der EU angehören und zum größeren Teil auch Euro abstinent bleiben?
In Deutschland geht die Angst vor dem Bahnterror um.
Sogar per Satellit will man nun das Schienennetz kontrollieren.
Das also sind einige unserer Themen.
Zu Beginn die Nachrichten verfasst von Edgar Tideres, liest Ingeborg Cani.
Österreich.
Die Teuerung hat sich auf niedrigem Niveau leicht beschleunigt.
Im November waren die Verbraucherpreise im Durchschnitt um 0,8 Prozent höher als vor einem Jahr.
Im Oktober hatte dieser Wert 0,7 Prozent betragen.
Teurer wurden Wohnungsaufwand und Saisonwaren, billiger Treibstoffkaffee und Schweinefleisch.
USA, Österreich.
Der amerikanische Anwalt Ed Fagan will nun auch gegen die PSK und die Erste Bank wegen sogenannter schlafender Konten und Arisierungen während der NS-Zeit gerichtlich vorgehen.
Er kündigte für Montag die Einbringung einer diesbezüglichen Klage bei einem Bezirksgericht in New York an.
Fagan erläuterte, die Klage gegen PSK und Erste Bank sei keine Ergänzung von Sammelklagen von NS-Offern gegen österreichische und deutsche Banken, sondern eine eigene Klage.
Details wollte er noch nicht nennen.
Die Sammelklagen betreffend wird am 7.
Jänner New York ein erstes Treffen aller Beteiligten stattfinden.
Fagin wird morgen in Wien möglicherweise mit Vertretern der CA und Bank Austria sprechen.
Irak-Vereinte Nationen Das UNO-Personal für humanitäre Aufgaben kehrt heute in die irakische Hauptstadt Bagdad zurück.
Etwa 100 Mitarbeiter sind heute früh in Bussen und Autos aus der jordanischen Hauptstadt Amman Richtung irakische Grenze aufgebrochen.
Dort waren sie wegen der amerikanisch-britischen Luftangriffe auf Ziele im Irak untergebracht.
Die UNO-Mitarbeiter sind für das Programm Öl für Nahrungsmittel zuständig.
Dem Irak wird im Rahmen dieses Programms trotz UNO-Sanktionen gestattet, eine begrenzte Menge Öl zu exportieren, um Lebensmittel und Medikamente für die notleidende Bevölkerung einzukaufen.
Die Verteilung der Güter wird von den UNO-Mitarbeitern überwacht.
Im UNO-Sicherheitsrat bestehen erhebliche Differenzen über die künftige Politik gegenüber dem Irak.
Die USA und Großbritannien bestehen darauf, dass die irakische Führung die UNO-Waffeninspektoren weiterhin arbeiten lässt.
Der Irak will dies nach der Operation Wüstenfuchs allerdings nicht zulassen.
Russland, China und Frankreich treten für neue Kontrollmechanismen für die irakische Rüstung ein.
Israel.
Die vorgezogene Parlamentswahl findet voraussichtlich am 27.
April nächsten Jahres statt.
Nach Angaben des israelischen Rundfunks haben sich Regierung und Opposition auf diesen Termin geeinigt.
Damit läge der Wahltag kurz vor dem 4.
Mai.
Für diesen Tag hat Palästinenser Präsident Arafat die Proklamation eines unabhängigen Palästinenser-Staates angekündigt.
Das israelische Parlament hat gestern Abend mit einer Mehrheit von 81 Stimmen seine Auflösung beschlossen und damit den Weg für vorgezogene Neuwahlen freigemacht.
Italien.
In Rom befasst sich heute ein Berufungsgericht mit dem Asylantrag des Kurdenführers Öcalan.
Zugleich soll das Gericht über einen Auslieferungsantrag der Türkei entscheiden.
Italien hat bisher die Auslieferung Öcalans mit der Begründung verweigert, diesen drohe in der Türkei die Todesstrafe.
Es gilt als wenig wahrscheinlich, dass der Kurdenführer in Italien bleiben kann.
China.
Ein Gericht hat heute ein drittes Gründungsmitglied der Verbotenen Demokratischen Partei Chinas zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
Xi Jinping muss wegen angeblichen Umsturzversuches zwölf Jahre Haft verbüßen.
Wegen desselben Vorwurfs sind gestern die beiden prominenten Dissidenten Zhu Wenli und Wang Yukai zu 13 und 11 Jahren Haft verurteilt worden.
Die chinesische Führung hat Proteste aus dem Ausland gegen die Verurteilung der Dissidenten zurückgewiesen.
Österreich Kulturministerin Elisabeth Gera plant eine Reform des Denkmalschutzes in Österreich.
Sie beabsichtigt, das Denkmalschutzgesetz und das Ausfuhrverbotsgesetz für Kulturgut zusammenzuführen.
Bis spätestens zum Jahr 2010 soll eine österreichweite Liste über Objekte erstellt werden, die unter Denkmalschutz stehen.
In den Denkmalschutz aufgenommen werden künftig auch historische Park- und Gartenanlagen.
Die Bundesmuseen sollen in wissenschaftliche Anstalten umgewandelt werden.
Weiters will sich Gera darum bemühen, dass die Altstadt von Graz sowie die Kulturlandschaft Wachau von der UNESCO zum Weltkulturerbe bzw.
zum Weltnaturerbe erklärt werden.
Die vorweihnachtliche Wetterschau mit Peter Sterzinger.
Ja, zunächst bleibt uns das weitgehend kalte Hochdruckwetter erhalten, trotzdem bedeutet das für die nächsten Tage nicht einfach Nebel unten und Sonne oben, sondern zeitweise etwas Schneefall, wenn auch nicht ergiebig.
Grundsätzlich ist es ja in weiten Teilen Österreichs weiß, so viel zu weißen Weihnachten, nur ganz im Osten nicht.
In den Wintersportgebieten sind die Temperaturen ideal für den Bestand der Schneedecke und auch den Einsatz von Schneekanonen.
Also zunächst Winterwetter.
Die aktuellen Meldungen, Wien wolkig plus 2 Grad, Eisenstadt heiter 3, St.
Pölten, Linz und Salzburg stark bewölkt 0, Innsbruck wolkig minus 4, Bregenz heiter 0 Grad, Haitha 2 Grad und Klagenfurt wolkig minus 4.
Heute Nachmittag bleibt es eher trüb im Bereich vom Tiroler Unterland bis zum Semmering und Wechsel immer wieder mit etwas Schneefall.
Weiter im Westen, so wie in Kärnten, der südlichen Steiermark,
In Teilen Ostösterreichs ist es wechselnd bewölkt, jedenfalls nicht mehr durchgehend sonnig, aber auch hier sind in den nächsten Stunden oder am Abend einzelne Schneeschauer möglich.
Nachmittagstemperaturen minus 4 bis plus 3 oder 4 Grad, die höchsten Werte ganz im Osten.
Über Nacht wird es wieder überall frostig und es kann ein bisschen schneien.
Morgen Mittwoch hört der leichte Schneefall am Nordrand der Alpen auf, man kann viel Sonne auf den Bergen erwarten, stellenweise auch in den Tälern, in den flachen Gebieten im Osten und Süden aber häufig zähen Hochnebel oder tiefe Wolken.
Hier bleibt es frostig, bei Sonne sind wieder bis plus drei Grad möglich.
Im Gebirge wird es morgen etwas milder, die Lawinengefahr ist übrigens weiterhin zu beachten.
Heiliger Abend Donnerstag, da sieht es nach ein bisschen Schneefall aus, ab Mittag in Westösterreich und bis zur Nacht
steigt die Wahrscheinlichkeit dafür auch im Osten und Süden.
Die Mengen sind dürftig und in tiefen Lagen ist zunächst auch gefrierender Regen möglich.
Donnerstagvormittag ist im Westen kurz Tauwetter zu erwarten, sonst bleibt es verbreitet frostig.
Am 25.
Dezember dann milder mit zeitweise leichtem Schneefall, später auch etwas Regen und so kann zum Beispiel in Ostösterreich das bisschen Schnee, das liegen geblieben sein mag, wieder verschwinden.
Wie es weitergeht, lässt sich noch nicht seriös beantworten.
Das probieren wir morgen.
Danke Peter Sterzinger für diesen Versuch.
Bis zum heiligen Abend.
Der oberösterreichische Ort Windisch-Garsten ist im Advent mit dem Skandal in die Schlagzeilen gekommen, dass dem amtierenden Bürgermeister Nötigung, Missbrauch und Vergewaltigung vorgeworfen wird.
Wie weit die angeblichen Opfer schwere seelische Folgeschäden erlitten haben, das sollen jetzt Gutachten klären.
Nach den abgeschlossenen Erhebungen geht es vor allem um diese Frage.
Am Vormittag wurde nun im Haftprüfungsverfahren entschieden, ob der inhaftierte Kommunalpolitiker Weihnachten hinter schwedischen oder heimatlichen Gardinen verbringen wird, Werner Hofer berichtet.
Nichts ist in der 2200-Einwohner-Gemeinde Windisch-Garsten mehr so, wie es einmal war.
Misstrauen und Entsetzen herrschen, ebenso wie es eine überall spürbare Polarisierung gibt.
Auf der einen Seite jene Windisch-Garstener, die auf der Seite der angeblichen sechs Opfer von Bürgermeister Franz Hufnagel stehen, für den natürlich nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt.
Und auf der anderen Seite jene, die zum Bürgermeister halten und die dessen Bedeuerung glauben, dass alles nur eine Intrige gegen ihn sei.
Das Gericht jedenfalls bleibt dabei, dass gewichtige Verdachtsmomente gegen Franz Hufnagel vorliegen.
Verdachtsmomente in Richtung Vergewaltigung in mehreren Fällen sowie geschlechtliche Nötigung und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses.
Daher wurde heute bei der Haftprüfungsverhandlung beim Landesgericht Steyr die Untersuchungshaft für Franz Hufnagel um maximal einen Monat verlängert.
wegen Verdunkelungs- sowie Tatbegehungs- also Tatwiederholungsgefahr.
Die Ermittlungen selbst sind in Windisch-Garsten noch nicht abgeschlossen.
Wir stoßen aber immer mehr auf eine Mauer des Schweigens, so ein Sprecher der Sicherheitsbehörden heute Vormittag.
Der derzeitige Stand, neun Frauen sagen sie seien sechs Opfer des Bürgermeisters geworden.
In drei oder vier Fällen soll es sich um Vergewaltigung gehandelt haben.
Die Justiz wird in diesem Zusammenhang auch nicht umhinkönnen, auch psychologische Gutachten der Frauen, die die Beschuldigungen erheben, erstellen zu lassen.
Es geht dabei um die Frage, ob die angeblichen Opfer schwere psychische Schäden davongetragen haben.
Die Gutachten können allerdings nur erstellt werden, wenn die Frauen freiwillig dazu bereit sind.
Mehrere von ihnen haben bereits zu erkennen gegeben, sich dieser Prozedur unterziehen zu wollen.
Die Frage allfälliger schwerer Schäden ist von erheblicher rechtlicher Relevanz.
Kam es nämlich dazu, so liegt der Strafrahmen zwischen 5 und 15 Jahren, andernfalls zwischen 1 und 10 Jahren.
Franz Hufnagel hat jedenfalls heute sofort Beschwerde gegen die Verlängerung der Untersuchungshaft eingebracht.
Darüber wird das Oberlandesgericht Linz schon demnächst zu entscheiden haben.
Zu Windisch-Garsten und dem inhaftierten Bürgermeister hat Werner Hofer informiert.
Landeshauptfrau Waltraud Klaßnig zieht Bilanz.
Ihr Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz geht zu Ende.
Aber das waren sicher nicht die einzigen Fragen der Journalisten bei der heutigen Pressekonferenz.
Schließlich hat Klaßnig ihre Funktion als stellvertretende Obfrau der BundesöVP aufgegeben.
und liegt mit ihrem niederösterreichischen Partei- und Amtskollegen Erwin Pröll im Streit wegen des Semmering-Basistunnels.
Genug an Gesprächsthemen also bei diesem Treffen von Landeshauptfrau Waltraut Klaßnig mit der Presse, Josef Dollinger berichtet.
Ja, eigentlich wollte die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klaßnig heute tatsächlich über ihre Arbeit als Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz sprechen.
Die anwesenden Journalisten interessieren sich aber viel mehr für den Zustand der BundesöVP.
Und auch dazu hat Klaßnig einiges zu sagen.
Stichwort Karl Habsburg, der ihrer Meinung nach nicht richtig auf die Spendenaffäre reagiert.
Ich erwarte von einem Politiker, dass er in jeder Situation Ja oder Nein sagt.
Und nicht herumlawiert.
Das ist der falsche Weg.
Das ist nicht mein Weg.
Nächste Stichwort, die Obmann-Diskussion, die es ja eigentlich gar nicht gibt.
Und auch hier klare Worte aus der Steuermark.
Wolfgang Schüssel ist der Spitzenkandidat für die Nationalratswahl und Wolfgang Schüssel ist der Kandidat für den Bundesparteiobmann für den nächsten Parteitag.
Aus der Sicht der Steuermark gibt es da keine andere Aussage.
Sie werde nicht am Obmann-Sessel sägen, meint Klaßnig.
Im Gegenteil, sie würde Schüssel lieber eine Stehleiter zur Verfügung stellen, damit er endlich höher hinaufkommt.
Mit der Nummer 2 könne die ÖVP auf Dauer auf Bundesebene nichts ausrichten.
Das schaffe ziemliche Probleme.
Für Klaßnig ist klar, dass man mithelfen muss, dass die Nummer 2 nicht nur die Arbeit macht und die Nummer 1 verkauft, so wie es auf Bundesebene passiert.
Dieses gravierende Marketingproblem solle aber weiterhin Wolfgang Schüssel lösen und kein anderer.
Sprach's und mach das, was alle machen in der ÖVP, eine Obmann-Debatte beenden, die es ja gar nicht gegeben hat.
Und damit zurück ins Studio des Mittagschanals.
Wer in mittelfristigen politischen Zeitströmen denkt, erinnert sich, was 1998 für die FPÖ bedeuten hätte sollen.
Jörg Haider wollte in diesem Jahr Kanzler werden.
Aber er hat dann selber revidiert, es wurde ein Jahr der Bewährung.
1998.
Der freiheitliche Klubobmann Ewald Stadler hat nun seine Jahresbilanz aus parlamentarischer Sicht präsentiert.
Stadler wirft den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP vor, mit ihrer Zweidrittelmehrheit die parlamentarische Demokratie ad absurdum zu führen.
Im Fall des rechtskräftig wegen Anstiftung zur Abgabenhinterziehung verurteilten FPÖ-Abgeordneten Walter Maischberger will Stadler auf die Entscheidung des Parteischiedsgerichts warten.
Aus dem Parlament dazu Franz Renner.
Hilferuf, Appell, Schwanengesang.
Der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann Ewald Stadler führte heute klagende Worte über den Zustand des österreichischen Parlamentarismus im Mund.
Der Nationalrat sei nichts anderes mehr als der verlängerte Arm der Ministerialbürokratien am Gängelband geführt von den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP.
Stadler?
Es zeigt sich, dass nach zwölf Jahren großer Koalition der Parlamentarismus völlig auf der Strecke geblieben ist.
Und ich bedaure in dem Zusammenhang, dass die beiden kleineren Oppositionsparteien, vor allem das sogenannte liberale Forum,
hier überall mitspielt, zunehmend auch die Grünen.
Der freiheitliche Klubobmann hat für seine Jahresbilanz eine lange Mängelliste, wie er es nennt, zusammengestellt.
Anträge, die in den Ausschüssen über Jahre liegen bleiben würden, Unterlagen, die die Opposition zu spät oder gar nicht erhalte und vor allem ein Fast-Boykott der parlamentarischen Kontrolltätigkeit durch die Regierungsparteien.
Die Ladung von Auskunftspersonen etwa würde meist in Bausch und Bogen abgelehnt, kritisiert Stadler.
Ich frage mich, wozu überhaupt noch Kontrolle in dem Parlament, in der Geschäftsordnung steht, wenn man sie faktisch nicht zulässt.
Ganz oben auf Stadlers Mängelliste steht Nationalratspräsident Heinz Fischer spätestens seit dem Streit um den freiheitlichen Misstrauensantrag gegen Verkehrsminister Kaspar Einem.
Dass Österreichs Parlament seit dem EU-Beitritt kaum an Macht eingebüßt habe, wie Fischer sinngemäß gesagt hat, ist für Stadler schlicht und einfach falsch.
Er soll hier nicht mit gezinkten Karten spielen.
Das ist ein Vorwurf, den ich dem Herrn Fischer zunehmend machen muss.
Er weiß ganz genau, dass wir 70 Prozent unserer Gesetzgebungszuständigkeit bereits an Brüssel abgegeben haben.
Und er weiß ganz genau, dass der erkläglichste Teil dieser
Gesetzesbeschlüsse nichts anderes als Nachvollzug von EU-Vorlagen sind.
1998 war für die FPÖ-Parlamentsriege aber auch das Jahr der Verluste.
Rosenstingl, Mentil, Schreiner, dann auch Prinzhorn.
Stadler spricht von Schwachstellen.
Die FPÖ habe aber schnell gelernt und so die eigene Glaubwürdigkeit erhalten.
Im Fall Walter Maischberger verweist er auf den freiheitlichen Vertrag mit den Bürgern und das Parteischiedsgericht.
Dessen Entscheidung wolle er abwarten.
Ob er hier nicht zweierlei Maß anlegt, siehe FPÖ-Reaktionen auf den Spendenskandal um Karl Habsburg?
Nein, das tue ich nicht.
Ich habe auch zum Herrn Habsburg bisher nichts gesagt.
Ich weiß nicht, ob Ihnen das aufgefallen ist.
1999 wird für den freiheitlichen Klubobmann das Jahr der Entscheidung, die Mutter aller Wahlschlachten sozusagen.
Die siamesischen Zwillinge SPÖ und ÖVP, Zitat Stadler, hätten dabei in der FPÖ den einzig ernstzunehmenden Herausforderer.
Damit hier aus dem Parlament zurück ins Journalstudio.
Franz Renner berichtete von der parlamentarischen Jahresbilanz, die der freiheitliche Klubobmann Ewald Stadler gezogen hat.
Aus gegebenem Anlass einige feierliche Worte jetzt.
Zum einen geht es um den Verbraucherpreisindex, der im November auf 0,8 Prozent gestiegen ist.
Zum anderen hören Sie aber zum letzten Mal unseren langjährigen Ressortleiter für Wirtschaft, Hans Adler, der unsere Geburtstagsfeiern stets mit ausgefeilten Gedichten verschönt hat.
Jetzt zum Thema.
Bananenkohl, Kaffiol und Trauben wurden teurer und wir glauben, dies sei so mit allem gewesen.
Gestiegen also seien die Spesen, doch gesunken ist der Preis für Öl, Benzin und Eierspeis.
So hören Sie den Schlussbericht zum letzten Mal.
Wir wollen es nicht, doch Adlerhans, der Wirtschaftsboss der Redaktion, sagt Adios.
Nach 22 Jahren der Plage holt einmal noch er aus zum Schlage und reportiert für Sie perfekt Verbraucherpreisindex komplett.
Auf den bisherigen Jahresverlauf gerechnet hält sich die Inflation genau an die Rechnungen der Wirtschaftsforscher.
Wir haben nämlich im Durchschnitt der bisher vergangenen elf Monate genau die prognostizierten 0,9 Prozent und daran wird sich vermutlich im letzten Monat auch nichts mehr ändern.
Dass wir im November um einen Zehntelprozentpunkt mehr Verbraucherpreissteigerung hatten als im Oktober, liegt an den Saisonwaren Obst und Gemüse, die kräftig teurer geworden sind.
Auch die Wohnungskosten sind gestiegen und vor allem die Raucher müssen für ihre Klimmstände mehr bezahlen.
Billiger geworden sind Auslandsreisen und Flüge, Treibstoffe und der Kaffee.
Auch die Krise der Bauern bei den Schweinepreisen macht sich für die Konsumenten durch gesunkene Fleischpreise bemerkbar.
Ist die niedrige Inflationsrate bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum von heuer 3,3 Prozent nun ein Krisenzeichen?
Nein.
Im Gegenteil.
Sowohl die niedrigen Treibstoffpreise als auch die billigen Flüge gehen auf gesunkene Ölpreise zurück, also auf einen niedrigeren Rohstoffpreis.
Und auch alle anderen Rohstoffpreise sind derzeit im Keller.
Das heißt, nicht die Konsumenten,
sparen und der Absatzrückgang zwingt die Unternehmer zu niedrigen Preisen, sondern niedrige Vormaterialpreise machen sie möglich.
Man könnte sogar sagen, dass wir derzeit überhaupt keine Inflation haben.
Viele Waren werden nämlich zum gleichen Preis in höherer Qualität angeboten.
Beispiel Geräte der Unterhaltungselektronik können heute viel mehr
und sind eher billiger als früher.
Autos werden zum gleichen Preis mit Extras angeboten, die man früher zusätzlich bezahlen mussten und vieles andere mehr.
Es gibt Rechnungen, die diese Wertsteigerung bei gleichem Preis mit einem ganzen Prozent annehmen.
Würde man das in die Inflationsrate einrechnen, hätten wir sogar eine Verbraucherpreissenkung.
Auch für das nächste Jahr ist nicht mit einem Einbruch in privaten Konsum zu rechnen und der ist ja die eigentliche Stütze der Konjunktur.
Schließlich haben selbst die niedrigsten Lohnabschlüsse den Arbeitnehmern heuer deutlich mehr gebracht, als sie durch die Preissteigerungen einbüßen.
dass die Wirtschaftsforscher für das nächste Jahr eine Inflationsrate von einem Prozent errechnet haben, also etwas mehr, ist eine positive Vorschau.
Denn das bedeutet, dass sie hoffen, im nächsten Jahr würde der Rohstoffabsatz in den jetzigen Krisenherden Japan, Fernost und Südamerika wieder steigen, sodass die Rohstoffpreise weltweit auch wieder anziehen.
Nur in den USA darf nichts passieren.
Dort steht die Konjunktur derzeit auf Messerschneide.
Alles Gute für deine Pension, lieber Hans Adler, deine Wirtschaftsbeiträge werden wir vermissen, deine Bonbons in der Redaktionssitzung noch viel mehr.
Wir gehen weiter mit einem Beitrag, der die Negativbilanz der Wirtschaft aufzeigt.
Trotz guter Konjunkturlage, heuer liegt das Wirtschaftswachstum in Österreich bei 3,3 Prozent, leiden die österreichischen Unternehmen nach wie vor unter einer hohen Zahl von Insolvenzen.
Gestern ist noch die Firma Kindl hinzugekommen.
Auch wenn die Megapleiten mit zweistelligen Milliardenverlusten wie etwa seinerzeit der Konsum heuer fehlen, bewegen sich die Insolvenzen etwa der Riga-Bank und der Discountbank im Bereich der Großinsolvenzen.
Der Kreditschutzverband von 1870 hat heute die Pleitenstatistik 1998 veröffentlicht, Hans Fockenhuber informiert.
Der Ausgleich der Firma Keindl, der gestern angemeldet wurde, ist mit 711 Millionen Schilling passiver die drittgrößte Insolvenz des heurigen Jahres.
Allerdings rechnet der Kreditschutzverband von 1870 damit, dass die notwendige Ausgleichsquote nicht erreicht wird und der Haushaltswarnhändler in den Anschlusskonkurs schlittert.
Die größten Pleiten heuer waren der Konkurs der Discountbank mit 1,2 Milliarden Schilling passiver und der Konkurs der Riga-Bank mit einer Milliarde Schilling.
Insgesamt ist die Zahl der Insolvenzen mit 4.700 heuer etwas gesunken, die Summe der geschätzten Passiva aber seit dem Vorjahr um 300 Millionen Schilling auf 35,2 Milliarden gestiegen.
Klaus Hirzenberger vom Kreditschutzverband ist mit dieser Entwicklung nicht zufrieden.
Es sind 4.700 Unternehmensinsolvenzen ganz einfach zu hoch.
Wenn wir heute davon ausgehen, dass wir ca.
300.000 Unternehmungen
Aktive Unternehmungen in Österreich haben es für diese Insolvenzquote von etwa 1,6%.
In einer gesunden florierenden Wirtschaft wären 1% Insolvenzfälle angebracht.
Im Vergleich zum Ausland geht es aber unseren Unternehmen gar nicht so schlecht.
Wir liegen im oberen Mittelfeld der internationalen Pleitenstatistiken.
International rechnen wir mit in Europa.
Im heurigen Jahr mit circa 220.000 Unternehmensinsolvenzen, Skandinavien liegt besser, Österreich liegt besser, die Schweiz, hingegen Großbritannien, Japan besonders, auch Holland, Niederlande haben einen Anstieg zu verzeichnen und auch unser wichtigster Handelspartner Deutschland.
Während überraschenderweise die Vereinigten Staaten bisher von den
internationalen Turbulenzen eher
verschont geblieben sind.
Also auch dort gehen die Unternehmensinsolvenzen eher im heurigen Jahr zurück, wenn auch die Gewinnerwartungen, wie Sie wissen, wie auch die Wirtschaftsforscher erst vor kurzem prognostiziert haben, bei den Großunternehmen eher rückläufig sind.
Konjunktur und Firmenpleiten können also auseinanderklaffen.
Es sind nicht nur Managementfehler, die Firmen in den Ruin treiben.
Es ist auch der verstärkte Wettbewerb, der Druck durch fusionierte Großkonzerne und die erhöhte Transparenz durch den Euro, dem manche Unternehmen nicht gewachsen sind.
Hans Fockenhuber mit einer Bilanz der heurigen Pleiten der Wirtschafts-, der Unternehmensinsolvenzen trotz des Wirtschaftswachstums von 3,3% heuer in Österreich.
Nicht nur zur Weihnachtszeit, so heißt jene Erzählung von Heinrich Böll, in der ein Engel vom Christbaum runtersinkt, Friede, Friede, während im Wohnzimmer die Familie im Chaos versinkt.
Nicht nur zur Weihnachtszeit herrscht Gewalt, aber da besonders.
Den lieblichen Friedensdruck und Geschenke-Stress halten offenbar Männer besonders wenig aus, denn sie sind es, die zur Weihnachtszeit besonders rasch zuschlagen.
Die Opfer sind Kinder und Frauen.
Was tun dagegen?
Frauenministerin Barbara Bramer hat zumindest eine Helpline eingerichtet, Gabi Waldner informiert.
Laut Statistik ist der Weihnachtsfriede bestenfalls ein Weihnachtsmärchen.
In der stillsten Zeit des Jahres rückt die Wiener Polizei etwa wegen Gewalttaten in der Familie bis zu 100 Mal am Tag aus und die Frauenhäuser in ganz Österreich verzeichnen nach Angaben von Frauenministerin Barbara Brammer ihre meisten Neuzugänge nach den Feiertagen.
Die Frauen, die in den Frauenhäusern arbeiten, die bei den Frauennotrufen arbeiten, wissen, dass das Anführungszeichen Hochsaison ist.
zwischen Weihnachten und dem Neujahr und knapp darüber
Wenn die Familien alle zusammen sind, wenn bedauerlicherweise auch Alkohol im Spiel ist, wenn sozusagen all das, was unter dem Jahr verschwindet, tritt da ganz besonders die Öffentlichkeit.
Gewaltszenen unterm Christbaum wird es also auch heuer wieder geben.
Diesmal aber sollen die Opfer wissen, wohin sie sich wenden können.
Denn Frauenministerin Brammer hat eine Helpline eingerichtet und lässt diese gezielt über die Feiertage im Fernsehen bewerben.
Und zwar hauptsächlich mit Worten.
Was jeder fünften Frau passiert, kann jeder Frau passieren.
Immer wieder.
Sie brauchen Hilfe.
0800 222 555.
Die Helpline gegen Männergewalt hilft Ihnen weiter.
Rund um die Uhr.
Wer immer die Nummer zum Ortstarif anwählt, darf sich in erster Linie Hilfe zur Hilfe erwarten.
Die Helpline soll nämlich an die richtigen Stellen weitervermitteln, etwa an das nächste Frauenhaus oder an Beratungseinrichtungen.
Mit der neuen Helpline will die Frauenministerin übrigens ein Kampagnenjahr gegen Gewalt in der Familie einläuten.
Weitere Aktionen sowie die Evaluierung und wenn notwendig Korrektur des Wegweiserrechts sollen folgen.
Und ich sage Ihnen natürlich noch einmal die Telefonnummer, die Ihnen helfen soll, diese Helpline, die die Frauenministerin Barbara Brammer installiert hat und die es in diesem Beitrag von Gabi Waldner gehört haben.
Helpline gegen Männergewalt, die Nummer also 0800 222 555.
Und jetzt ist das fünf Minuten vor halb eins ein Programmhinweis.
Die Familie von Chico Mendez zählt nicht nur seine Frau, Kinder und Geschwister, sondern alle Serengueros, Indianer und Landarbeiter, weil er ein Gewerkschafter, ein Mitglied der Arbeiterpartei PT war.
Er war gegen die Gewalt, verteidigte das Leben und trat für eine Gesellschaftsveränderung ein.
Man hat ihn ermordet.
Heute, vor genau zehn Jahren, am 22.
Dezember 1988, wurde der brasilianische Umweltschütze Chico Mendes vor den Augen seiner Familie erschossen.
Die beiden Mörder sitzen bis heute hinter Gittern.
Die Auftraggeber des Mordes befinden sich immer noch auf freiem Fuß.
Nach wie vor werden in Brasilien riesige Flächen Regenwaldes gerodet.
Die Indianerreservate schrumpfen immer mehr zusammen, denn das Gesetz ermöglicht Landräubern, bestehende Reservate annullieren zu lassen.
Die Menschen werden vertrieben, ihre Kautschukpflanzungen von Bulldozern zerstört.
Kurz nach Chicomendes Ermordung hat Franz Fluch Brasilien besucht und eine Gruppe Kautschuk-Zapfer durch den Regenwald begleitet.
In Gedenken an Chicomendes Tod, heute im Journal Panorama Classic, Franz Fluchs Feature, Chicomendes lebt.
18.20 Uhr, Österreich 1.
Nach dem Wiener EU-Gipfel, der ja ganz im Zeichen der guten Vorsätze zur Beschäftigungspolitik stand, hat ein Mitgliedstaat eine Versprechung eingelöst.
Die Rede ist von Italien.
In einer nächtlichen Sitzung hat die römische Regierung mit Vertretern von Industrie und Gewerkschaften einen sogenannten Sozialpakt geschmiedet.
der den Arbeitsmarkt des Landes beleben soll.
Die Abmachung, die schon im Jahr 1993 auf den Weg gebracht wurde, sieht eine Verringerung der Lohnkosten und darüber hinaus einige Steuererleichterungen für Arbeitnehmer vor.
Dass solche Maßnahmen dringend erforderlich sind, beweisen die heute veröffentlichten Zahlen der nationalen italienischen Statistikanstalt.
Die Arbeitslosenquote in Italien ist im Oktober auf 12,6 Prozent gegenüber 12,4 Prozent im Vorjahr gestiegen.
Größte Sorgen bereitet nach wie vor die Situation in den Regionen des Südens, die teilweise Arbeitslosenquoten bis zu 25 Prozent erreichen.
Der neue Sozialpakt soll nun Abhilfe schaffen und damit auch die europäischen Partnerstaaten vom beschäftigungspolitischen Ernst der römischen Regierung überzeugen.
Andreas Pfeiffer berichtet dazu.
So versöhnlich wie gestern Abend klingt die Rhetorik italienischer Gewerkschaftsführer selten.
Ich glaube, morgen wird die Sonne scheinen, meinte Sergio D'Antoni mit Blick auf die heutige Unterzeichnung des Sozialpaktes.
Tatsächlich ist der italienischen Regierung das kleine Kunststück gelungen, 32 Partner am Verhandlungstisch dazu zu bewegen, an einem Strang zu ziehen.
Die vor vier Jahren getroffene Vereinbarung zu einer Beschäftigungsinitiative im zwar sonnigen,
aber durch einen verdüsterten Arbeitsmarkt belasteten Italien bleiben aufrecht.
Drei Prozent weniger Lohnkosten für die Arbeitgeber und voraussichtlich zwei Prozent weniger Lohnsteuer für die Arbeitnehmer dürften nach dem Unterzeichnungsakt beschlossene Sache sein.
Freilich allzu große Begeisterung wird der Sozialpakt bei den europäischen Partnern nicht auslösen.
Denn das wirklich heiße Eisen der italienischen Sozialpolitik blieb bei diesen Verhandlungen unangetastet, die Pensionsreform.
Erst zu Beginn dieses Monats hatte der internationale Währungsfonds die römische Regierung dazu ermahnt, die hohen Sozialausgaben endlich einzuschränken.
Und zwar mit der unmissverständlichen Formulierung, dass in Italien eine Pensionsbombe ticke.
Die staatliche Sozial- und Versicherungsanstalt ist mit rund 147 Milliarden Schilling verschuldet.
Und dieser Berg wird ohne eine Erhöhung des Pensionsalters von 65 auf 67 Jahren für Männer und von 57 auf 59 für Frauen nicht abzutragen sein.
Dass dies aber dringend nötig ist, beweist das allerhöchste Schuldengebirge Italiens, die Staatsverschuldung, die mit derzeit 118 Prozent des Bruttosozialproduktes die doppelte Höhe des in Europa eigentlich zulässigen erreicht.
Doch auch hier sind die Aussichten auf eine Reduzierung nicht eben vielversprechend.
Vor zwei Tagen erst hat die OECD das Wirtschaftswachstum im Jahr 1998 von ursprünglich 2,4 auf 1,5 Prozent zurückgestuft und Italien damit zum Schlusslicht Europas erklärt.
Dies alles dürfte die nicht wenigen Italien-Skeptiker im Europäischen Verbund nicht eben besänftigen.
Doch immerhin hat das Land bewiesen, dass es mit energischem Sparwillen und finanzieller Opferbereitschaft entgegen allen Prophezeiungen den Eintritt in die Währungsunion geschafft hat.
Und im Unterschied zu früheren Jahren scheint auch die Politik vom Pfad der wirtschaftspolitischen Tugenden nicht abzuweichen.
Massimo D'Alema, der Regierungschef, nimmt jede Gelegenheit wahr, um seine Europa-Orientierung zu bekräftigen.
Das erste Voraussetzung in der Aktion des Gouvernements ist also, dass wir die Arbeit des Gesamtkontos nicht unterbrechen.
Unsere erste Priorität, wir dürfen den Weg der Sanierung unserer Staatsfinanzen nicht unterbrechen.
Wir müssen die Strategie, die mein Vorgänger Romano Prodi entwickelt hat, weiterverfolgen.
Sie hat uns den Weg nach Europa geebnet.
Und dank des Verantwortungsbewusstseins und der Opferbereitschaft der Bürger haben wir dieses Ziel erreicht.
Wir haben es geschafft und damit sogar ein wenig den Stolz, Italiener zu sein, zurückerobert.
Tatsächlich freuen sich Dalemas Mitbürger wie keine andere Nation auf den Start der Währungsunion.
Kein Tag vergeht ohne bunte Einblicke in die sogenannte Europhorie der Italiener.
Doch ihre Opferbereitschaft wird wohl weiter gefordert sein, wenn das Land seine Europatauglichkeit nicht mehr verspielen will.
Wenn am 1.
Jänner in elf Staaten Europas der Euro zumindest auf dem Papier zur einzigen offiziellen Währung wird, dann wird im hohen Norden des Kontinents nur ein einziges Land mit dabei sein, nämlich Finnland.
Dänemark, Schweden und das Nicht-EU-Mitglied Norwegen behalten ihre jeweils eigene Währung bei, die auch in Zukunft gegenüber der europäischen Einheitswährung fluktuieren wird.
Doch ist auch in diesen Ländern mittlerweile eine Debatte ausgebrochen, ob mit dem Alleingang nicht wirtschaftliche Nachteile verbunden sind.
Helmut Opletal über die eurofreie Zone im Norden Europas.
Finnland hat sich als einziges der drei nordeuropäischen EU-Länder von Anfang an für den Euro entschieden.
Es gilt sogar als so etwas wie ein Musterschüler bei den Konvergenzkriterien, die Helsinki überdurchschnittlich gut erfüllt.
Im Nachbarland Schweden hat die sozialdemokratische Regierung vor allem aus politischen Überlegungen einen Beitritt zur Eurozone aufgeschoben.
1995 hatte die schwedische Bevölkerung nur ganz knapp für die EU gestimmt, seither überwiegt wieder Europa Skepsis.
Und die Regierung fürchtet, dass eine aufreibende öffentliche Debatte die Nation zu sehr spalten könnte.
Zwar erfüllt Schweden durchaus die Maastricht-Kriterien, doch gehörte es bisher nicht dem europäischen Währungssystem an und dies dient der Regierung nun als formaler Vorwand fürs Draußenbleiben beim Euro.
Doch vor allem die großen Industriebetriebe fürchten Nachteile im internationalen Wettbewerb.
Wir glauben, dass Schweden früher oder später der Währungsunion beitreten wird, meint etwa Jan Herin, der Chefökonom des Nationalen Unternehmerverbandes.
Er rechnet mit einer Mitgliedschaft nach den nächsten Parlamentswahlen im Jahr 2002.
Schon jetzt spüre man in Schweden die Nachteile einer kleinen Währung, die neben einem großen Währungsblock heftig nach oben und unten schwankt.
Auch die Zinsen würden über denen Österreichs und Deutschlands liegen, da Investoren in Schweden eine Abwertung fürchten müssen und dafür einen Ausgleich bei den Zinsen verlangen.
Investitionen könnten in Zukunft auch eher in die Staaten des Euro-Landes anstatt nach Schweden gehen.
Man werde die Probleme zwar bewältigen können, aber einen Preis zu zahlen haben, meint Jan Hering.
We will manage, but it has a price.
Schwedens Regierung hofft nun, dass ein erfolgreicher Eurostart in anderen Ländern auch einen Umschwung in der eigenen öffentlichen Meinung bringen könnte.
Denn ohne Volksabstimmung wird es in Schweden nicht gehen.
Ausschlaggebend wird auch sein, wie sich Großbritannien und Dänemark gegenüber dem Euro verhalten.
Diese beiden Länder haben, anders als Schweden, von vornherein Ausnahmeklauseln für den Euro ausgehandelt.
Doch im November haben Meinungsumfragen in Dänemark erstmals eine Zustimmung der Bevölkerung zum Euro signalisiert, und zwar mit 47 zu 39 Prozent, sogar recht deutlich.
Kopenhagens sozialdemokratischer Ministerpräsident Paul Rasmussen überlegt nun eine Volksabstimmung im Jahr 2001.
Ähnlich wie in Schweden wird der Euro in Dänemark ohnehin eine starke, inoffizielle Zweitwährung bilden.
Mit Sicherheit draußen bleiben muss das Nicht-EU-Mitglied Norwegen und man befürchtet in Oslo, dass die norwegische Krone dann starkem Spekulationsdruck ausgesetzt sein wird.
Schon 1998 ist der Kurs um sieben Prozent gefallen, die Zinsen schossen in die Höhe, mit all den Nachteilen, die das für die Bevölkerung und die heimische Wirtschaft hat.
Finanzminister Güdmünd Restad hat zwar angekündigt, den Kurs der Krone eng an den Euro binden zu wollen, doch ganz sicher, ob das gelingt, scheint er sich selbst nicht zu sein.
Vielleicht, meinte er kürzlich, werde ein erfolgreicher Euro überhaupt die Diskussion über einen norwegischen EU-Beitritt nochmals in Gang bringen.
Denn zweimal schon, 1972 und 1994, hat die Bevölkerung eine Mitgliedschaft mehrheitlich abgelehnt.
Die nordischen in Europa und der Euro, das waren Informationen von Helmut Opletal.
Und im folgenden Beitrag beschäftigen wir uns mit einem ganz anderen Bereich Europas.
Bulgarien hat schwere Jahre hinter sich und darum geht es jetzt in diesem Beitrag von Inge Bell.
Vor gut eineinhalb Jahren wurde die neue demokratische Regierung unter Ministerpräsident Ivan Kostov vom bulgarischen Parlament bestätigt.
Damit konnten die Demokraten, die Union der demokratischen Kräfte, ihren strengen Reformkurs auf dem Weg zur Marktwirtschaft und zu einer demokratischen Gesellschaft weiterführen, den sie schon als Interimsregierung im Februar 1997 begonnen hatten.
Bulgarien war damals in einem äußerst desolaten Zustand.
Die zuvor herrschenden Neokommunisten hatten das Land heruntergewirtschaftet, Reformen verschleppt, denn Bulgarien sollte ihrer Meinung nach einen eigenen Weg gehen.
Fernsehbilder zeigten hungernde und frierende Menschen und Krankenhäuser, die mangels Essen und Heizung geschlossen werden mussten.
Als die Bulgaren aus Verzweiflung Anfang 1997 auf die Barrikaden gingen, trat die neokommunistische Regierung zurück und machte den Weg frei für vorgezogene Neuwahlen, die dann im Mai 1997 zu diesem Ergebnis geführt hatten, dass die Demokraten an die Macht kamen.
Mittlerweile hat Bulgarien zurückgefunden zu einer stabilisierten Wirtschaft.
Die Regierung bemüht sich um strikte Einhaltung sämtlicher Auflagen, die der internationale Währungsfonds Bulgarien vorgegeben hat.
Dafür fließen auch Kreditgelder.
Ende September zum Beispiel hat der IWF Bulgarien 800 Millionen Dollar bewilligt.
Ein Land im Schatten der Aufmerksamkeit, ein Land im Aufwind, eineinhalb Jahre demokratische Regierung in Bulgarien.
Inge Bell zieht erste Bilanz.
eine junge Regierung, die Bulgariens Geschicke leitet, und zwar im doppelten Sinne des Wortes.
Zum einen sind die Demokraten erst seit gut anderthalb Jahren an der Macht, zum anderen sind es junge Leute.
Die neue politische Elite Bulgariens, es sind die 40- bis 50-Jährigen.
Und auffallend viele junge, gut ausgebildete und attraktive Frauen.
Kostümchen und Köpfchen ins Kabinett, scheint die Devise zu lauten.
Auch an Schaltstellen der Macht, zum Beispiel im Außenministerium.
Das ist fest in weiblicher Hand.
Der Konflikt in Kosovo beinhaltet eine sehr große Gefahr, nicht nur für Bulgarien, sondern auch für die ganze Region und für ganz Europa.
Und natürlich ist es so, dass die kürzeste Strecke zwischen Bulgarien und Kosovo beträgt, glaube ich, etwa 54 oder 56 Kilometer.
Und Sie können sich vorstellen, dass allein der räumliche Abstand oder die kurze Distanz zu diesen Unruhe, Härte, Beunruhigungen wirkt.
Antoinetta Primatarova, die stellvertretende Außenministerin,
befürchtet wirtschaftliche und regionalpolitische Folgen der Kosovo-Krise für Bulgarien.
Denn die könnten das Land in seiner empfindlichsten Phase treffen, in seiner Gesundungsphase.
Als vor anderthalb Jahren die neue demokratische Regierung ihr Amt antrat, hatte sie ein heruntergewirtschaftetes, krisengeschütteltes Land vor sich.
Verschleppte Reformen, Bankencrashs, Inflation und Hunger brachten die Bulgaren auf die Barrikaden.
Die Roskur der daraufhin gewählten Demokraten lautete internationale Hilfe.
Mitte letzten Jahres wurde die bulgarische Währung, der LEF, zu einem festen Wechselkurs an die deutsche Mark gebunden.
Das stoppte die Inflation und internationale Kredite halfen über die ersten humanitären Nöte hinweg.
Mittlerweile äußert sich der internationale Währungsfonds nur mehr lobend über die fortschreitenden Reformen in Bulgarien.
Und Kritik kommt allenfalls aus den eigenen Reihen, zum Beispiel vom Vizeminister für Handel und Tourismus Hristo Mihailovski.
Mit der Privatisierung könnte es schneller gehen.
Im Moment sind ca.
30% der Industrieunternehmen im Land privatisiert.
Das ist ein Durchschnittswert.
Es gibt Bereiche, in denen schon mehr privatisiert ist, z.B.
in der Leichtindustrie, der Chemie oder bei den touristischen Dienstleistungen.
Aber es gibt auch Bereiche, in denen das noch nicht so ist.
Wir hatten einige bürokratische Probleme.
Manche Geschäftsvorgänge waren undurchsichtig.
Wir mussten andere, bequemere Formen der Privatisierung finden.
Aber wir denken, dass all diese Probleme jetzt schon gelöst sind und hoffen, dass die Privatisierung bis zum Ende des nächsten Jahres abgeschlossen sein wird.
Die Bulgaren scheinen ihre Hausaufgaben gut zu machen, denn der internationale Währungsfonds belohnt das Land im Gegenzug zu den Reformen mit regelmäßigen Kredittranchen.
Der internationale Zuspruch und die Finanzspritzen haben auch einen wichtigen psychologischen Effekt.
Denn wirklich gut geht es den Bulgaren noch lange nicht.
Und jedes Ermutigende weiter so zeigt ihnen, dass sie und ihre junge Demokratie noch nicht ganz vergessen sind in einer Region, in der sich das Interesse auf die Krisenherde konzentriert.
Inge Bell mit einem Bericht über Bulgarien und über die letzten eineinhalb Jahre der Demokratie in diesem Land.
Und Sie wissen ja noch, wir haben den Beitrag gebracht über die Helpline gegen Männergewalt, in dem Ihnen versprochen wurde, dass Frauenministerin Barbara Bramer eine Helpline eingerichtet hat, unter der Sie anrufen können, wenn es zu Hause Gewalt gibt.
Gewalt, die sich vor allem gegen Kinder und Frauen wendet.
weil eben festgestellt wurde, dass besonders zur Weihnachtszeit diese Gewalt oft zunimmt.
Unmittelbar nach dem Beitrag hat uns das Büro der Frauenministerin angerufen, um uns mitzuteilen, dass diese Telefonnummer der Helpline erst ab 27.
Dezember angerufen werden kann, also eigentlich nach den Weihnachtsfeiertagen.
Also ab 27.
Dezember die Nummer 0800 222 555.
und hoffentlich bis dahin friedliche Weihnachtstage.
Seit knapp vier Wochen versuchen unbekannte Täter, die Deutsche Bahn AG zu erpressen.
Sie fordern umgerechnet 70 Millionen Schilling und haben bisher bereits mehrere Anschläge verübt.
Die Behörden sind aufs Höchste alarmiert.
Auch in der deutschen Öffentlichkeit steigt die Nervosität.
Nachdem bekannt wurde, dass zuletzt am 8.
Dezember ein Anschlag auf den ICE zwischen Hannover und Berlin verübt worden ist, glücklicherweise ohne Folgen.
Der ICE raste über die gelockerten Schienenschwellen, ohne zu entgleisen.
Hinter dem Anschlag stehen Erpresser, nach denen nun mit allen Mitteln und Methoden gefahndet wird.
Inzwischen sind nicht nur Hubschrauber, sondern sogar Tornadokampfflugzeuge zur fotografischen Überwachung der wichtigsten Bahnstrecken im Einsatz.
Aus Bonn berichtet Paul Schulmeister.
Noch gibt es keinerlei heiße Spur.
Die Täter sind offensichtlich keine politischen Extremisten, meint der Deutsche Verfassungsschutz.
Das Bundeskriminalamt hat inzwischen nach einem Bericht der heutigen Bild-Zeitung bestätigt,
dass auch der Anschlag auf den ICE Johann Joachim Winkelmann am 8.
Dezember auf das Konto der Erpresser geht.
Sie nennen sich zynisch Freunde der Eisenbahn und versuchen seit knapp vier Wochen umgerechnet 70 Millionen Schilling von der Deutschen Bahn AG zu erpressen.
Am 8.
Dezember hatten sie offenbar mit bahneigenem Spezialwerkzeug 38 Schrauben auf der Strecke Hannover-Berlin gelockert
und eine Schiene auf etwa 20 Meter Länge mit Hilfe eines Keils um drei Zentimeter angehoben.
Der ICE raste mit Tempo 250 über die Stelle.
Der Lokführer spürte einen Schlag und hielt später an.
Verletzt wurde niemand.
Vor einem halben Jahr war wegen eines Materialfehlers an einem Rad ein ICE bei Eschede in Niedersachsen entgleist.
Damals kamen 101 Menschen ums Leben.
Wie skrupellos die Erpresser sind, haben sie vor fünf Tagen gezeigt, als sie einen mit schwedischen Papierrollen beladenen Güterzug
bei Anklamen in Mecklenburg-Vorpommern zum Entgleisen brachten.
Der Lokführer blieb unverletzt, es entstand Millionen Schaben.
Die Täter hatten offenbar genaue Kenntnisse über eine mehrstündige Pause zwischen einem Personen- und dem nachfolgenden nächtlichen Güterzug.
Daraus und aus der Verwendung von Spezialwerkzeugen schließen Experten nach Angaben der Bild-Zeitung, dass die Täter eventuell aus dem Umfeld der Bahn kommen.
Die Deutsche Bahn hat nicht nur wegen der Katastrophe von Eschede, sondern auch wegen ihres mühsamen strukturellen Umbaus, zahlloser Verspätungen und des Personalabbaus um tausende Mitarbeiter seit Monaten mit negativen Schlagzeilen zu kämpfen.
In dieser Situation droht die gefährliche Erpressung seit knapp vier Wochen 1998 endgültig zum schwarzen Jahr für die Deutsche Bahn zu machen.
Seit September gab es etwa 15 Anschläge, sechs davon werden den Erpressern zugeschrieben, sagte Bundesverkehrsminister Franz Müntefering.
Erst am vergangenen Freitag war der Bahnvorstand an die Öffentlichkeit gegangen.
Kritik an der wochenlangen Verheimlichung der Gefahrenlage, wie sie von der Bahngewerkschaft geäußert wurde, wies Verkehrsminister Müntefering in der ARD zurück.
Wir wissen seit einigen Wochen, dass sich die Zahl der Anschläge erhöht hat.
dass dahinter möglicherweise auch eine Erpressung stand.
Wir haben vor 14 Tagen zum ersten Mal im Kabinett darüber gesprochen, haben dort Dinge veranlasst.
Und dieses ist ein besonders schwerwiegender Fall.
Und deshalb möchte ich auch mit meinem Informationsverhalten alles dazu beitragen, dass diese Leute erwischt werden.
Man muss ja auch daran denken, dass man Nachahmer nicht animieren darf.
Also es ist eine ganz schwierige Frage.
An welcher Stelle beginnt man mit der offenen Information?
Inzwischen sind die Sicherheitsvorkehrungen der Behörden voll angelaufen.
Hubschrauber mit Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräten patrouillieren die wichtigsten Strecken, vor allem die Bahnlinie Berlin-Hannover.
Auch Tornado-Kampfflugzeuge mit spezieller Kameraausrüstung sind im Einsatz, angeblich sogar Militärsatelliten.
Die Bilder erlauben einen guten Überblick über Gefährdungsstellen, so heißt es.
Allerdings, so wird betont, sei es unmöglich, das fast 40.000 Kilometer lange Streckennetz der Bundesbahn lückenlos zu überwachen.
Immerhin sind auch mehrere hundert Grenzschutzbeamte entlang der Strecken in sichtbarem Einsatz.
Der Aufwand soll den Millionen Bahnreisenden vor und während der Weihnachtsfeiertage demonstrieren.
Für die Sicherheit ist nicht zu teuer.
Doch die Stimmung unter den Passagieren ist gemischt.
Auf der Hinfahrt war es so, dass ein paar Mal der Zug anhielt.
Da hatte ich schon etwas Angst.
Ich habe Angst.
Dass die Bahn jetzt auch noch erpresst wird, ist ziemlich heftig.
Also ich habe keine Bedenken.
Ich würde jetzt trotzdem fahren.
Inzwischen haben mehrere sogenannte Trittbrettfahrer die von wachsender Nervosität geprägte Situation ausgenutzt und mit leeren Bombendrohungen eine vorübergehende Schließung der Bahnhöfe Kiel, Lübeck und Berlin-Lichtenberg erreicht.
Ein solcher Nachahmungstäter, ein Arbeitsloser, ist heute Vormittag in Fulda festgenommen worden.
Paul Schulmeister mit einer Reportage über den Bahn-Terror, der derzeit in Deutschland herrscht.
Und jetzt zum Abschluss unseres Mittagschanals unser Kulturbeitrag.
Er wurde als letzter großer katholischer Schriftsteller des 20.
Jahrhunderts bezeichnet, Julian Green.
In den USA geboren, verbrachte er den Großteil seines Lebens in Paris und entdeckte Anfang der 90er Jahre auch die Liebe zur Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt.
Hier wollte er begraben werden.
Hierher soll er auch sein literarischer Nachlass kommen, hat er verfügt.
Doch als der Schriftsteller im Sommer dieses Jahres kurz vor seinem 98.
Geburtstag in Paris verstorben ist, war die Frage, ob und vor allem zu welchem Preis der literarische Nachlass nach Klagenfurt kommen würde, völlig offen.
Denn ewig streiten die Erben.
Herwig Kohler berichtet.
Das schwere Erbe des großen Schriftstellers.
Am 21.
August wurde Julien Green gemäß seines Wunsches in der Marienkapelle der Klagenfurter Stadtpfarrkirche beigesetzt.
Wenige Wochen danach sollte der Nachlass des Schriftstellers in die Landeshauptstadt gebracht werden.
Schließlich gelte es nur mehr, die Einzelheiten mit dem Erben Julien Greens Adoptivsohn Jean-Éric zu klären, hieß es von Seiten der Klagenfurter Stadtpolitik.
Doch der Adoptivsohn, selbst Schriftsteller, knüpfte Bedingungen an die Hoffnung Klagenfurts, ein Zentrum der internationalen Literatur zu werden.
15 Millionen Schilling wollte Jean-Éric für den Nachlass, 3 Millionen Schilling sofort, da ihn die Erbschaft in finanzielle Schwierigkeiten gebracht habe.
Außerdem eine Wohnung, groß genug, um das gesamte Interieur von Paris nach Klagenfurt zu bringen, ein Museum für den verstorbenen Schriftsteller und eine Leibrente.
Die Forderungen seien zwar hoch, so Klagenfurts Kulturstadtrat Walter Gassner, doch erfüllbar.
Gemeinsam mit dem Land Kärnten und dem Bund solle eine Finanzierung ausgearbeitet werden.
Als absurd bezeichnet dagegen das Deutsche Literaturarchiv in Marbach die Forderungen Greens, der Nachlass sei eine Hydra, die Bearbeitung würde mindestens 50 Millionen Schilling kosten.
Ablehnen steht auch das österreichische Literatur-Archiv zum literarischen Nachlass Julian Greens.
Es fehle an kompetenten Wissenschaftlern.
Die Forderungen Greens seien zu hoch.
Zum Vergleich, der Nachlass von Karl Kraus ist mit 10 Millionen Schilling der höchstdotierte, den Österreich jemals angekauft habe.
Doch Klagenfurt will seine Bestrebungen, den Nachlass zu erwerben, nicht aufgeben.
Kulturstadtrat Walter Gassner
Wer A sagt, muss normalerweise auch B sagen.
Jetzt haben wir diese Situation und ich glaube, wir müssen zumindest, wenn wir es nicht machen, gute Gründe dafür haben.
Man kann nicht einfach hier eine wirkliche Grabstätte und Bilgerstätte für einen großen Schriftsteller errichten und sagen, alles andere interessiert uns nicht mehr.
Wir haben sicher auch eine moralische Verpflichtung, diesen Weg weiter zu verfolgen.
Und das, obwohl sich Jean-Éric Grien nach wie vor weigert, Einsicht in den literarischen Nachlass seines Adoptivvaters zu gewähren.
Man werde nicht die Katze im Sack kaufen, meint Gassner, ohne Expertenurteil keine Zustimmung.
In den kommenden Wochen soll es weitere Gespräche mit dem Erben geben.
Distanziert zum Thema Green-Nachlass gibt sich auch der Leiter des Kärntner Literaturhivs Klaus Amann.
Er befürchtet, dass sich Klagenfurt mit dem Nachlass von Julian Green international lächerlich machen würde.
Wenn Kärnten und die Stadt Klagenfurt diesen Nachlass ankaufen würde, dann aber nicht dafür sorgt, dass die Infrastruktur
geschaffen wird, dass dieser Nachlass auch bearbeitet und erschlossen werden kann, macht Kärnten sich in der ganzen Welt lächerlich, denn einen Nachlass von dieser Dimension anzukaufen und ihn gleichzeitig der Bibliothek National in Paris oder der Saint Bonne wegzunehmen und dann nichts damit anzufangen, das wäre die Faust.
Klaus Amann, der Leiter des Kärntner Literaturarchivs, zum Abschluss dieses Beitrags über den Streit um den Nachlass von Julian Green, der an sich Klagenfurt versprochen worden ist.
Und jetzt zum Abschluss noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Es liest Ingeborg Cani.
Österreich.
Trotz eines Wirtschaftswachstums von heuer 3,3 Prozent bleibt die Zahl der Insolvenzen in Österreich hoch.
Nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870 ist sie mit etwa 4.700 Zahlen mäßig zwar etwas geringer ausgefallen, die Summe der Verbindlichkeiten ist im Vergleich zum Vorjahr aber gestiegen, und zwar um 300 Millionen auf insgesamt 35,2 Milliarden Schilling.
Die größten Insolvenzen betrafen heuer die Discountbank und die Riga-Bank.
Drittgrößter Insolvenzfall ist die Firma Keindl.
Sie hat gestern den Konkurs angemeldet.
Die Teuerung hat sich auf niedrigem Niveau leicht beschleunigt.
Im November waren die Verbraucherpreise im Durchschnitt um 0,8 Prozent höher als vor einem Jahr.
Im Oktober hatte dieser Wert 0,7 Prozent betragen.
Teurer wurden Wohnungsaufwand und Saisonwaren, billiger Treibstoff, Kaffee und Schweinefleisch.
Der Bürgermeister der oberösterreichischen Gemeinde Windisch-Garsten, Franz Hufnagel, bleibt in Untersuchungshaft.
Grund dafür sind Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr.
Hufnagel hat gegen den Entscheid bei der Haftprüfungsverhandlung Beschwerde erhoben.
Darüber befindet nun das zuständige Oberlandesgericht.
Der Bürgermeister von Windisch-Garsten steht im Verdacht, sich in neun Fällen sexuell an Frauen und Mädchen vergangen zu haben.
Hufnagel bestreitet die Vorwürfe und spricht von Intrigen gegen ihn.
In psychologischen Gutachten sollen nun etwaige Folgeschäden der mutmaßlichen Opfer festgestellt werden.
USA, Österreich.
Der amerikanische Anwalt Ed Fagan will nun auch gegen die PSK und die Erste Bank wegen sogenannter schlafender Konten und Arisierungen während der NS-Zeit gerichtlich vorgehen.
Er kündigte für Montag die Einbringung einer diesbezüglichen Klage bei einem Bezirksgericht in New York an.
Fagan erläuterte, die Klage gegen PSK und Erste Bank
sei keine Ergänzung von Sammelklagen von NS-Opfern gegen österreichische und deutsche Banken, sondern eine eigene Klage.
Details wollte er noch nicht nennen.
Die Sammelklagen betreffend wird am 7.
Jänner New York ein erstes Treffen aller Beteiligten stattfinden.
Feggen wird morgen in Wien möglicherweise mit Vertretern der CA und Bank Austria sprechen.
Irak-Vereinte Nationen Das UNO-Personal für humanitäre Aufgaben kehrt heute in die irakische Hauptstadt Bagdad zurück.
Etwa 100 Mitarbeiter sind heute früh in Bussen und Autos aus der jordanischen Hauptstadt Amman Richtung irakische Grenze aufgebrochen.
Dort waren sie wegen der amerikanisch-britischen Luftangriffe auf Ziele im Irak untergebracht.
Die UNO-Mitarbeiter sind für das Programm Öl für Nahrungsmittel zuständig.
Dem Irak wird im Rahmen dieses Programms trotz UNO-Sanktionen gestattet, eine begrenzte Menge Öl zu exportieren, um Lebensmittel und Medikamente für die notleidende Bevölkerung einzukaufen.
Die Verteilung der Güter wird von den UNO-Mitarbeitern überwacht.
Im UNO-Sicherheitsrat bestehen erhebliche Differenzen über die künftige Politik gegenüber dem Irak.
Die USA und Großbritannien bestehen darauf, dass die irakische Führung die UNO-Waffeninspektoren weiterhin arbeiten lässt.
Der Irak will dies nach der Operation Wüstenfuchs allerdings nicht zulassen.
Russland, China und Frankreich treten für neue Kontrollmechanismen für die irakische Rüstung ein.
Israel.
Die vorgezogene Parlamentswahl findet voraussichtlich am 27.
April nächsten Jahres statt.
Nach Angaben des israelischen Rundfunks haben sich Regierung und Opposition auf diesen Termin geeinigt.
Damit läge der Wahltag kurz vor dem 4.
Mai.
Für diesen Tag hat Palästinenserpräsident Arafat die Proklamation eines unabhängigen Palästinenserstaates angekündigt.
Das israelische Parlament hat gestern Abend mit einer Mehrheit von 81 Stimmen seine Auflösung beschlossen und damit den Weg für vorgezogene Neuwahlen freigemacht.
Österreich.
Mit dem Selbstmord des Räubers endete heute der Überfall auf eine Sparkasse in Strengberg in Niederösterreich.
Der Mann erbeutete mehrere hunderttausend Schilling und flüchtete anschließend mit seinem Auto Richtung Westautobahn.
Die Gendarmerie leitete eine Großfahndung ein, Teile der Westautobahn wurden für den Verkehr gesperrt.
Als der Bankräuber bemerkte, dass er verfolgt wird, fuhr er bei Amstetten Ost von der Autobahn ab, hielt seinen Wagen an und erschoss sich mit einer Faustfeuerwaffe.
Das Wetter heute Nachmittag im Süden und Osten oft sonnig, sonst überwiegend bewölkt und etwas Schneefall, kalter Wind und Höchsttemperaturen zwischen minus 4 und plus 3 Grad.
Noch ganz rasch die Absage, das war das Mittagschanal am Dienstag, Tontechnik, Gabinell, Regie Christl Reiß, Moderation Hubert Arne Mellissen.