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KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arne Mellis und ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagsstunde, die wir nach den Nachrichten gleich mit einem zukunftsweisenden Thema beginnen werden.
Wie sieht die Pensionserhöhung im Jahr 2000 konkret aus?
Immerhin ist ja noch offen, wie 1,45 Milliarden Schilling auf die Pensionsbezieher aufgeteilt werden.
Dann zum Streit um den Semmering-Basistunnel.
Mit der Entscheidung im niederösterreichischen Landtag über das Naturschutzgesetz wurde ein weiterer Prellbock gegen den Tunnel aufgestellt, was auf der anderen Seite des Semmerings für neue Verstimmung sorgt.
Kinder stürmen durch das Familienministerium.
Vor zehn Jahren wurde die sogenannte Kinderrechtskonvention verlautbart.
Minister Bartenstein zieht Bilanz aus österreichischer Sicht und hat dazu Kinder in sein Büro geladen.
Übrigens, die USA haben das Dokument noch nicht ratifiziert, weil darin die Todesstrafe für Kinder untersagt wird.
Ein Jahr lang ist unser Schilling jetzt schon eine Euro-Einheit.
Die österreichische Wirtschaft hat sich gut auf den Euro eingestellt, kleine Betriebe haben jedoch Probleme, wird unser Bericht zu diesem Thema zeigen.
Ein Hinweis noch auf unser Kulturangebot, das Spiel ums Baby, das ist der Titel der deutschsprachigen Erstaufführung im Akademietheater.
Michael Heldthau spielt in diesem Stück des amerikanischen Dramatikers Edward Albee.
Jetzt einmal zu den Nachrichten von Wolfgang Wittmann, es liest Josef Enzelnatek.
Türkei.
Der OSZE-Gipfel in Istanbul hat eine neue europäische Sicherheitscharta verabschiedet.
Die Staats- und Regierungschefs aus 54 Staaten wollen mit dieser Charta die Rolle der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa stärken und die Entsendung von Beobachtern in Konfliktgebiete vereinfachen.
Ebenfalls angenommen wurde beim Gipfeltreffen die bis zuletzt umstrittene Schlusserklärung.
In diesem Dokument macht Russland Zugeständnisse im Streit wegen des Tschetschenienkrieges.
Die russische Regierung erkennt erstmals seit Beginn der neuen Kämpfe eine Vermittlerrolle der USZE an.
Am Rande des OSZE-Gipfels haben Vertreter von 30 Staaten, darunter die USA und Russland, Änderungen zum sogenannten KSZE-Abrüstungsvertrag gebilligt.
Die Staaten verpflichten sich, die Mannschaftsstärke ihrer Streitkräfte und die Zahl ihrer schweren konventionellen Waffen um etwa 10 Prozent zu verringern.
Die USA wollen das Abkommen aber erst ratifizieren, wenn Russland seine Truppen aus Tschetschenien zurückzieht.
Österreich Die Inflation hat sich im Oktober markant erhöht.
Die Inflationsrate kletterte auf 0,8% gegenüber 0,5% im September und im August.
Verantwortlich für diesen Inflationsschub sind vor allem die steigenden Treibstoffpreise.
Benzin war im Oktober um 10% teurer als vor einem Jahr, Diesel um 14%.
Die Gehaltsverhandlungen für die Beamten gehen heute in die dritte Runde.
Bei den Verhandlungen im Finanzministerium legt die Regierung ihr Angebot an die Gewerkschaft vor.
Die Gewerkschaft öffentlicher Dienst hat eine Gehaltserhöhung von 2,6 Prozent verlangt.
Abgeschlossen sind die diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen für die Handelsangestellten.
Ihre Löhne steigen nächstes Jahr um 1,75 Prozent.
Die Gewerkschaft hatte 2,2 Prozent verlangt, die Arbeitgeber boten ursprünglich 1,3 Prozent.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudasch hat bestritten, dass die Partei in einer Krise ist.
In einem Interview der Austria-Presseagentur sagte Rudasch, 95 Prozent des von SPÖ-Vorsitzenden Klima vorgelegten Reformpapiers seien innerparteilich akzeptiert.
Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer Wies berichtet zurück, wonach der Wiener Bürgermeister Heupel auf eine Ablösung des Partei-Vorsitzenden Klima hinarbeite.
Im Niederösterreichischen Landtag haben Volkspartei und Freiheitliche ein neues Naturschutzgesetz beschlossen.
Die SPÖ konnte ihren Entwurf nicht durchbringen.
Das Naturschutzgesetz soll dem Land Niederösterreich mehr Mitbestimmung im Zusammenhang mit dem Semmering-Basistunnel bringen.
Die Grünen sind der Ansicht, dass das Gesetz nicht dazu geeignet ist, den Tunnelbau zu verhindern.
Ukraine
Ein ukrainisches Atomkraftwerk ist nach einem Störfall abgeschaltet worden.
Bei der Anlage in Chmelnitski trat ein Leck im Kühlsystem auf.
Radioaktivität ist nach offiziellen Angaben nicht ausgetreten.
Auch innerhalb des Kraftwerkes werden keine erhöhten Strahlenwerte gemessen.
USA.
Ein amerikanisches Verkehrsflugzeug vom Typ Boeing 767 ist nach einer Explosion an Bord notgelandet.
Kurz nach dem Start platzte eine Sauerstoffleitung zum Cockpit.
Ein Druckabfall in der Kabine war die Folge.
Die Boeing landete auf dem Flughafen von Palm Springs.
Sechs Insassen erlitten leichte Verletzungen.
In Texas hat sich bei Vorbereitungen für ein traditionelles Freudenfeuer ein Unglück ereignet.
Mindestens neun Studenten wurden getötet, als eine aus Baumstämmen erbaute, 20 Meter hohe Pyramide in sich zusammenstürzte.
Zwei Studenten werden noch unter den Baumstämmen vermisst.
30 Menschen erlitten bei dem Unglück zum Teil schwere Verletzungen.
Karibik
Der Hurricane Lenny hat im Bereich der kleinen Antillen mindestens sechs Menschen getötet.
Der Hurricane brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde.
Am schwersten betroffen sind die zu den USA gehörenden Jungferninseln und die niederländische Insel Sint Maarten.
Der Hurricane hat sich unterdessen etwas abgeschwächt.
Er zieht aufs offene Meer hinaus.
Draußen vor der Tür schneit es seit zwei Stunden, Michael Martin.
Jetzt wird es mit dem Winter auch im Flachland Ostösterreichs ernst, denn der Schneefall wird auch in den nächsten Stunden anhalten.
Ein Italientief ist der Grund dafür.
In den Alpen ist es ja schon in den vergangenen Tagen winterlich geworden.
Hier ein paar aktuelle Schneehöhen.
In Lunsamsee liegen derzeit zwölf Zentimeter Schnee, in Bad Ischlund Reisach 16, in Bad Gastein 18,
und in Reutte sogar 40 Zentimeter.
Bis morgen früh sollte sich dann fast überall eine Schneedecke bilden und die wird sich im Großteil Österreichs halten, denn es bleibt auch in den nächsten Tagen für die Jahreszeit zu kalt.
Wie sieht es derzeit in den Landeshauptstädten aus?
In Wien und Eisenstadt schneit es bei 0 Grad, St.
Pölten Schneefall minus 1 Grad, Linz stark bewölkt 0, Salzburg und Innsbruck Schneefall minus 1 Grad, Bregenz stark bewölkt 0, sowie Graz und Klagenfurt Schneefall 0 Grad.
Ein winterlicher Nachmittag steht uns bevor, es bleibt in ganz Österreich stark bewölkt und zeitweise schneit es.
Im Osten und Süden, von Unterkärnten über die Steiermark bis in den Wiener Raum wird der Schneefall zeitweise sogar intensiv sein.
Hier muss man bis zum Abend mit 5 bis 15 Zentimeter Neuschnee rechnen.
Auch im übrigen Österreich ziehen teils kräftige Schneeschauer durch.
Zwischen Vorarlberg und Oberösterreich macht der Schneefall aber immer wieder Pausen.
Im Donauraum frischt allmählich kalter Nordostwind auf.
Die Temperaturen steigen kaum noch, sie liegen am Nachmittag zwischen minus 3 und plus 2 Grad.
An der Alpen-Nordseite und im Osten schneit es auch in der ersten Nachthälfte noch verbreitet, nach Mitternacht werden die Schneeschauer dann immer seltener.
Die Temperaturen sinken bis morgen früh auf minus 1 bis minus 9 Grad.
Der Samstag beginnt noch oft bewölkt, mit dem Schneefall sollte es aber weitgehend vorbei sein.
Am längsten halten sich die Schneeschauer am Alpennordrand.
Tagsüber können die Wolken dann zeitweise schon auflockern und vor allem zwischen Osttirol und dem Südburgland kommt zumindest ab und zu die Sonne heraus.
Im Donauraum und auf den Bergen bleibt es windig.
Unverändert winterlich die Temperaturen, die Höchstwetter liegen morgen zwischen minus 4 und plus 2 Grad.
In 2000 Meter Höhe hat es eisige minus 12 Grad.
Am Sonntag sollten sich dann in ganz Österreich ein paar Sonnenstunden ausgehen, auch wenn ab und zu Wolken durchziehen.
Einzelne Schneeschauer sind zwar nicht auszuschließen, groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür aber nicht.
Es bleibt für die Jahreszeit zu kalt, in der Früh muss man am Sonntag sogar mit strengem Frost rechnen.
Zur österreichischen Wirtschaft haben wir in diesem Mittagsjournal einige Themen gleich zu Beginn.
Da geht es um den Verbraucherpreisindex.
Nach einer langen Zeit sehr niedriger Inflation haben die Verbraucherpreise im Oktober ordentlich angezogen.
Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres kletterte die Inflation von 0,5 auf 0,8 Prozent.
Das ist auch eine Folge des hohen Rohölpreises.
Details von Ernst Wainisch.
Höhere Energiepreise haben im Oktober die Inflation deutlich nach oben getrieben.
Hauptverantwortlich sind vor allem die stark gestiegenen Treibstoffpreise.
Benzin plus 10 Prozent, Diesel plus 14.
Andere flüssige Brennstoffe schnalzten sogar um 17 Prozent hinauf.
Ergebnis?
Im Jahresabstand beträgt die Teuerung jetzt wieder 0,8 Prozent, nachdem sie im September noch bei 0,5 Prozent war.
In einem einzigen Monat hat die Inflation in Österreich also deutlich angezogen.
Das sieht man, wenn man den September mit Oktober dieses Jahres vergleicht, besonders gut.
Der Saisonwarenindex erhöhte sich gleich um über 11 Prozent.
Dazu gehören etwa feste Winterbekleidung, Obst oder Heizöl.
Um 9 Prozent billiger wurden im Oktober nur Flugpauschalreisen.
Davon haben aber wahrscheinlich nur wenige profitiert.
Dennoch, Österreich liegt im internationalen Vergleich immer noch gut.
Denn der stark gestiegene Rohölpreis trifft ja die anderen Länder genauso.
Und auch die Entwicklung seit dem Jahr 1996, da wurde der Warenkorb für den Verbraucherpreisindex festgelegt, ist nicht beunruhigend.
Innerhalb von gut drei Jahren kletterten die Preise vom Basiswert 100 auf jetzt 103,1 Prozent.
Im Rechtsstreit rund um den Semmering-Basistunnel wurde heute in den frühen Morgenstunden im Niederösterreichischen Landtag ein neuer Prellbock aufgestellt.
Mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ wurde eine Änderung des Naturschutzgesetzes beschlossen, nachdem der Verfassungsgerichtshof im vergangenen Sommer einen Paragrafen als rechtswidrig aufgehoben hatte.
Jetzt heißt es im Gesetz, die Interessen des Bundes sind gegen die Interessen des Naturschutzes abzuwägen.
Niederösterreich will sich damit ein Mitspracherecht beim Semmering-Basistunnel sichern.
Die zuständige Bezirkshauptmannschaft, das ist Neukirchen, könnte jetzt neuerlich einen negativen Bescheid zum Bau des Tunnels ausstellen.
Verkehrsminister Kasper Aynem sieht die Sinnhaftigkeit des Tunnelprojekts dadurch nicht in Frage gestellt und er hält am Bau des Tunnels fest.
Ein Interview wollte er allerdings dazu nicht geben oder noch nicht geben.
Anders, die wohl vehementeste Tunnelverfechterin, das ist die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klaßnig aus der Steiermark, berichtet Kandidat Buchresa.
Durchgesetzt und grünes Licht für den Tunnel.
Das waren die ersten Worte der steirischen Landeshauptfrau Waltraud Klaßnig, als sie erfuhr, dass der Verfassungsgerichtshof einen Teil des niederösterreichischen Naturschutzgesetzes aufgehoben hatte.
Damit war auch der bisherige Bescheid, der den Bau des Semmering-Basistunnels verhinderte, ungültig.
Heute sieht die Sache freilich anders aus.
Das Land Niederösterreich hat das betreffende Gesetz geändert.
Und wie es aussieht, bedeutet das eine weitere Zeitverzögerung.
Für die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnik ein Rückschlag.
Die Zeitverzögerung ist unangenehm.
Der Weg für die Steiermark ist mühsam, aber mein Weg ist der richtige.
Ich sage dazu, der Süd braucht Infrastruktur und der Süden Österreichs besteht aus Steiermark und Kärnten und es ist ein transeuropäisches Netz.
Das heißt, es muss der Rest
Von denen, die glauben, sie können etwas verhindern, was einem anderen Bundesland Schaden zufügt, erkennen, dass auch im Süden Österreichs Infrastruktur gebraucht wird.
Von Seiten der Steiermark, meint Klasnik, hätte man alles getan, um den Tunnelbau zu forcieren.
Jetzt sei es an der für den Bau verantwortlichen Hochleistungsstrecken AG, die nötigen Schritte zu setzen.
Direkte Reaktionen der Steiermark auf die Änderung des Niederösterreichischen Naturschutzgesetzes wird es keine geben, sagt Glasnig, denn... Mein Partner befindet sich immer in Wien, mein Partner ist die Bundesregierung, aber über der Bundesregierung und zumindest höchstrangig für mich ist das rechts und wir leben in einem Rechtsstaat.
Soweit die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klassnig zum Thema Semmering-Basistunnel.
Nach der gestrigen Landtagsentscheidung in Niederösterreich, wo das Naturschutzgesetz erneut novelliert wurde und wo es jetzt heißt, dass in Niederösterreich die Interessen des Bundes gegen die Interessen des Naturschutzes abzuwägen sind und damit möchte Niederösterreich erreichen, dass es weiterhin mitreden kann, wenn es um den Semmering-Basistunnel geht.
Nächstes Thema nach wie vor umstritten und untersuchungsbedürftig, aufklärungsbedürftig die Vorgänge im Landeskrankenhaus in Freistaat in Oberösterreich.
Und jetzt wurde bei der Sitzung der Untersuchungskommission des Oberösterreichischen Landtags deutlich, dass es in den vergangenen Jahren gravierende Mängel in der Organisation und auch in der Kommunikation, in der Informationsweitergabe gegeben hat.
So konnte sich der Streit zwischen zwei Ärzten zu einer vor allem für die Patienten folgenschweren Affäre ausweiten.
Es berichtet Werner Hofer.
Wieso können organisatorische Mängel und schwere Defizite in der Kommunikation jahrelang bestehen, ohne dass jemand, etwa auch beim Land Oberösterreich, reagiert und etwas geschieht?
In dieser Frage stimmen alle vier Fraktionen des Landtags aufgrund der bisherigen Befragungen in der Freistaat Untersuchungskommission überein.
Der Spitalchef von Freistaat berichtete beispielsweise, dass er zehn Jahre lang praktisch rund um die Uhr gearbeitet habe, entweder direkt im Krankenhaus oder zumindest in der Form eines Bereitschaftsdienstes.
Und bis heute würden fünf Fachärzte am Krankenhaus Freistaat fehlen.
Es finden sich keine Mediziner, die in ein solches peripher gelegenes Spital gehen wollen.
Und schließlich waren da die Rivalitäten, ja massiven Streitigkeiten zwischen dem Chirurgieprimar und seinem Oberarzt, was schließlich die Affäre Freistaat eskalieren ließ.
Die Probleme der Ärzte seien nicht ernst genommen worden, sagt die Kommission.
Das ist auch ein Punkt, wo man für die Zukunft ansetzen müsse, sagt der Vorsitzende der Kommission, der SPÖ-Abgeordnete Helmut Kapeller.
Wir müssen aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen.
Und für mich steht außer Frage, dass wir keine Querulanten und keine Suderanten brauchen, sondern wir brauchen klare Strukturen und wir brauchen glasklare Verantwortlichkeiten.
Und schon heute zeichnet sich ab, dass ein Teil der Fakten aus der Untersuchungskommission als Sachverhaltsdarstellung auch an die Staatsanwaltschaft übergeben werden wird.
Soweit Werner Hofer zu den Vorgängen im Landeskrankenhaus Freistaat und den Erkenntnissen der Untersuchungskommission im oberösterreichischen Landtag dazu.
Wir bleiben in Oberösterreich, allerdings kommen wir zu einem erfreulicheren Thema, denn der kanadische Bombardierkonzern wird in sein Rotax-Motorenwerk in Oberösterreich eineinhalb Milliarden Schilling investieren.
Das hatte das Unternehmen vor rund einer Stunde bei einer Pressekonferenz am Standort Gunzkirchen bei Vels bekannt gegeben.
Dieser Entscheidung war ein langes Tauziehen vorausgegangen aus Oberösterreich, dazu Ronald Mayer.
Der kanadische Bombardierkonzern mit seinen rund 46.000 Beschäftigten ist bisher mit den Motoren aus oberösterreichischer Fertigung recht gut gefahren.
Bei den Schneemobilen ist er weltweit die Nummer zwei, bei den sogenannten Seedos, die einem Motorrad vergleichbar auf den Gewässern herumflitzen, die Nummer eins.
Bisher wurden die Fahrzeuge mit leistungsstarken Zweitaktmotoren betrieben.
Die strenger werdenden Umweltgesetze in den USA und in Kanada setzen diesen Motoren jedoch auf absehbare Zeit ein Ende.
Auch wenn ihre Abgas- und Lärmwerte sukzessive verringert wurden, an die Werte von Viertaktmotoren kommen sie nicht heran.
Nun gilt es also
einen leistungsfähigen Viertakter zu entwickeln und das soll bei der österreichischen Tochter Bombardier Rotax in Gunskirchen mit ihren rund 1200 Mitarbeitern passieren.
Der oberösterreichische Standort hat sich damit gegen Mitbewerber aus dem Bombardier-Konzern in Kanada, Nordamerika und Japan durchgesetzt.
Eine Kanada-Reise von Wirtschaftslandesrat Christoph Leitl und die Verleihung des goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich an zwei Bombardier-Konzernchefs sollen dabei zumindest etwas mitgeholfen haben.
Bombardier wird in den Jahren 1999 bis 2005 eineinhalb Milliarden Schilling in den Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Gunskirchen stecken.
Dazu kommt noch eine zweistellige Millionenförderung aus dem Forschungsförderungsfonds.
Ein hundertköpfiges Team aus Ingenieuren und Technikern, zehn davon sind neue Arbeitsplätze, soll den neuen, umweltfreundlicheren Viertaktmotor entwickeln und zur Serienreife bringen.
Wo der Motor letztendlich dann aber produziert wird, ist noch offen.
Auch darum bewerben sich neben Gunskirchen mehrere Standorte innerhalb des Bombardierkonzerns.
Die Entscheidung soll im Februar in der Konzernzentrale in Kanada fallen.
Die Umstellung auf den Euro, jetzt haben wir den Euro ja noch als Buchgeld und noch nicht real in den Geldbörsen der Europäer, aber die Umstellung auf den Euro endgültig folgt dann am 01.01.2002.
Es rückt also immer näher.
Österreichs Unternehmen liegen bei den Vorbereitungen auf diese Umstellung im internationalen Vergleich relativ gut.
Das hat eine Untersuchung im Rahmen der Euro-Informationskampagne der Bundesregierung ergeben.
Es gibt aber ein großes Aber.
Sorgen bereiten der Regierung einige Nachzügler, vor allem bei den Klein- und Kleinstbetrieben, die weniger als zehn Beschäftigte haben.
Einzelheiten dazu von Harald Weiglein.
Österreichs Firmen liegen bei den Vorbereitungen zur Euro-Umstellung gut, der größere Teil der Arbeit liegt aber noch vor ihnen.
Das ist das Fazit von Finanzstaatssekretär Wolfgang Rutensdorfer.
Es wird so geschätzt, dass wir zum Ende dieses Jahres
etwa 25 Prozent der Unternehmen in Österreich haben, die bereits auf den Euro umgestellt haben.
Wir liegen da sehr gut.
Die Deutsche Commerzbank hat erst vor ganz kurzem eine Studie veröffentlicht, dass wir da
im ersten Drittel vorne liegen, gleich nach Finnland und Belgien, zum Beispiel vor Deutschland.
Allerdings steht nach einer anderen Studie Österreich auch mit seinen Nachzüglern an der Spitze.
41 Prozent der österreichischen Unternehmen wollen erst mit der tatsächlichen Währungsumstellung 2002 beginnen, ihre Rechnungen in Euro auszustellen.
Angesichts der Tatsache, dass eine gründliche Euro-Umstellung in allen Firmenbereichen, inklusive Marketing und Vertrieb, im Schnitt 24 Monate dauert, ist das vielleicht verhängnisvoll.
Daher fordere ich alle Unternehmen auf,
nach der Jahrtausendwende, das ist sicher die nächste Herausforderung, unmittelbar sofort, wenn diese bewältigt ist, mit der Euro-Umstellung zu beginnen.
So Rutensdorfer.
Aber er schränkt ein, 85 Prozent der heimischen Unternehmen haben weniger als zehn Beschäftigte.
Bei ihnen ist der Aufwand der Euro-Umstellung geringer, sie können es auch in weniger als zwei Jahren schaffen.
Allerdings müsse man bedenken, dass die Euro-Umstellung nicht nur die Buchhaltung umfasst, ebenso wichtig ist nämlich auch die Umstellung von Bereichen wie Marketing oder Vertrieb.
Um auch die Nachzügler auf Euro-Kurs zu bringen, wird die Regierung ihre Euro-Informationskampagne im nächsten Jahr fortsetzen.
Im Mittelpunkt der neuen Kampagne stehen dann vor allem die Klein- und Kleinstbetriebe.
Vorgestern haben sich die Seniorenvertreter und die Regierung auf die Pensionsanpassung für das kommende Jahr geeinigt.
Die öffentliche Hand wird insgesamt 3,65 Milliarden Schilling mehr für die Pensionen ausgeben.
Das entspräche theoretisch einer linearen Erhöhung um ein Prozent.
In der Praxis wird das ganze Paket aber anders, nämlich sozial gerechter gewichtet, sodass kleinere und mittlere Pensionen stärker profitieren.
als höhere.
Das ist der Plan und da wurde jetzt in den letzten Tagen intensivst gerechnet.
Und Klaus Webhofer meldet sich von einer Pressekonferenz, die die Pensionistenvertreter eben gegeben haben, live aus der Concordia.
Klaus Webhofer, was gibt es dazu zu berichten?
Ja, es ist ein ausgeklügeltes System, das sich die Vertreter der Senioren und die Experten des Sozialministeriums in den letzten Tagen ausgedacht haben.
Ziel war es, sehr sicherzustellen, dass kleinere und mittlere Pensionen überproportional von der Anpassung profitieren sollen.
Zunächst bekommt jeder Pensionist die Teuerungsrate abgegolten, das sind 0,6% mehr.
Darüber hinaus gibt es noch einen Topf von knapp 1,5 Milliarden, der nach sozialen Kriterien verteilt wird.
Dieser Pensionskompromiss hätte zuletzt zu vielen Missverständnissen unter den Pensionisten geführt, erzählt dann der Präsident des Seniorenrates Karl Blecha, weil sie dachten, sie bekämen nur die 0,6% mehr.
Das sei falsch.
Drei Viertel aller Pensionistinnen und Pensionisten Österreichs erhalten eine Erhöhung per 1.
Jänner, die zwischen 2,5 Prozent, das ist sensationell, bis 0,8 Prozent beträgt.
Und nur ein Viertel, das allerdings durch die Lohnsteuerreform überproportional begünstigt wird, hat die Teuerungsabgeltung von 0,6.
Pensionen zwischen 8.000 und knapp 10.000 Schilling bekommen monatlich fix 200 Schilling mehr.
Pensionen unter 8.000 Schilling, die nicht mit der Ausgleichszulage aufgefettet werden, weil es sich um eine Zweitpension handelt, werden jedenfalls um eineinhalb Prozent angehoben.
Über den 10.000 Schilling beginnen die Einschleifregelungen und da wurde eben auch bedacht, dass diese Renten zusätzlich von der ab Jänner geltenden Steuerreform profitieren.
Karl Blecher mit einem Beispiel.
alleinstehender 12.000 Schilling Pension bis jetzt bezogen, dann wird sie um 1,1 Prozent in diesem Fall bei ihm angehoben, kriegt er 135 Schilling dazu, hat aber eine Ersparnis bei der Lohnsteuer von 348 Schilling.
Und das muss man auch berücksichtigen.
Stefan Knafel, ÖVP-Seniorenbund Obmann, hebt dann neben den finanziellen Auswirkungen der Pensionsanpassung auch den Umstand hervor, dass in den Verhandlungen der Regierung die Zusage abgerungen werden konnte, die Wertsicherung der Pensionen für die gesamte Legislaturperiode zu garantieren.
Sie haben uns also zugesagt, dass wir über die Steigerung der Verbraucherpreise
in der kommenden Legislaturperiode oder in der jetzt angelaufenen Legislaturperiode, darüber brauchen wir nicht zu verhandeln.
Das wird akzeptiert.
Zu verhandeln wird dann sein das, was über diese Wertsicherung hinausgeht.
Pensionserhöhung und Steuerreform werden im kommenden Jahr jedenfalls die Kaufkraft der Pensionisten um insgesamt 8,2 Milliarden Schilling steigern.
Ergänzt um diese soziale Komponente der Pensionsanpassung sei dies ein großer Verhandlungserfolg, betonten heute Blecher und Knafel.
Und damit zurück ins Mittagsschonalstudio.
Danke, Klaus Webhofer, für diese Informationen über die Zukunft, die finanzielle Zukunft der Senioren in unserer Gesellschaft.
Und eben bekomme ich die Information, dass Bert Brandstetter ein Interview mit einem der möglichen Kandidaten für den Wirtschaftskammerpräsidenten
gemacht hat und zwar wurde den Namen Leitl und Putinger, die ja bereits bekannt sind, jetzt ein dritter Name hinzugefügt und zwar ist das Eduard Leischko.
Er ist Autohändler in Linz und er müsste jetzt bei der außerordentlichen Generalversammlung des Wirtschaftsbundes am 10.
Dezember nominiert werden und angeblich schaut es dann auch aus.
Bert Brandstetter hat das Interview mit Eduard Leischko geführt.
Es gibt Überlegungen aus Seiten des Handwerks und des Handels, dass eigentlich das Spektrum der Kandidaten um einen Kandidaten aus diesem Bereich auch erweitert werden soll und es gibt Leute, die sind an mich herangetreten, eben mit diesem Vorschlag.
Haben Sie sich schon entschieden?
Werden Sie kandidieren?
Wenn eine entsprechende Basis gegeben ist, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ich kandidieren werde.
Aber damit fallen Sie doch Ihrem Wirtschaftspunktobmann Leitl in den Rücken.
Er kommt aus einem anderen Bereich der Wirtschaft.
Sollten Sie nicht gewählt werden, wenn Sie kandidieren, wer wäre Ihr Favorit?
Dr. Leitl oder Dr. Putinger?
Ich gebe an sich keine Wahlempfehlungen ab, aber sicherlich muss ich in dem Fall sagen, dass mir ein Oberösterreicher, der auch in Oberösterreich tätig ist, näher steht.
Soweit der mögliche neue Kandidat für den Wirtschaftsbund bzw.
den Präsidentenposten der Wirtschaftskammer, Eduard Laischko, Autohändler in Linz.
Und wir kommen jetzt allmählich dann zu den Auslandsthemen im Mittagschanal.
Zunächst aber noch zu einem Thema, das zwar ins Ausland hinüberspielt, aber in Österreich sich ereignet.
Seit zehn Jahren sind die Rechte der Kinder in einer Kinderrechtskonvention verankert.
Morgen feiert diese Konvention ihren zehnten Geburtstag.
Außer Somalia haben alle Staaten dieser Welt bereits die Konvention unterschrieben.
Die USA allerdings haben das Regelwerk nicht ratifiziert, weil es unter anderem die Todesstrafe für Minderjährige verbietet.
Familienminister Bartenstein hat heute Bilanz zur österreichischen Umsetzung der Kinderrechtskonvention gezogen und zur Präsentation einer eigenen Internetseite hat er außer Journalisten auch einige Kinder ins Familienministerium eingeladen, berichtet Susanne Newakler.
Ich will mehr Spielplätze als Autoabstellplätze.
Von drei kleinen Buben lässt sich Familienminister Bartenstein heute vor geladenen Journalisten in eine Diskussion über Kinderrechte verstricken.
Den Impuls gibt eine neue Internetadresse des Jugend- und Familienministeriums.
Unter dem Motto, nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern, soll den Kindern auf einer eigenen Internet-Homepage ein altersgerechter Zugang zu Informationen über Kinderrechte geboten werden.
Wir möchten die Kinder einladen, uns zu schreiben, was sie zur Kinderrechtskonvention wissen wollen, was sie für Kommentare haben und wir wollen auf Basis dieser Informationen und dieser Reaktionen dann eine Broschüre erstellen.
Zehn Jahre Kinderrechtskonvention – Österreich zieht insgesamt eine positive Bilanz.
Gelobt wird Österreich von der UNO vor allem für das seit 1989 geltende Verbot, Kinder zu züchtigen.
Die unter Anführungszeichen gesunde Ohrfeige gibt es auch in der Praxis nur mehr in seltenen Fällen, so Minister Bartenstein.
Ebenfalls positiv, so Bartenstein, die Einrichtung von Kinder- und Jugendanwaltschaften auf Bundes- und Landesebene sowie das in Österreich besonders gut funktionierende Schülervertretungssystem.
Als Achillesferse bei der Umsetzung der Kinderrechtskonvention bezeichnet Batenstein die Tatsache, dass in Österreich jährlich rund 100 minderjährige Flüchtlinge in Schubhaft gesteckt werden.
Viele von ihnen sind ohne Eltern nach Österreich geflüchtet und werden von den Behörden wie erwachsene Asylbewerber behandelt.
Das ist ein Missstand und ich appelliere
an den ja neu eingerichteten Menschenratsbeirat, das zu seiner vielleicht nicht ersten, aber jedenfalls zu seiner vornehmsten Aufgabe zu machen, diesen Missstand abzustellen.
Konkrete Schritte erwartet sich Bartenstein auch von Innenminister Karl Schlögl.
Ich bin mir sicher, dass
Innenminister Schlögl genauso unwohl ist bei dem Gedanken an Kinder in Schubhaft, wie das bei mir der Fall ist.
Und das sicherlich sehr gerne ein Initiativ sein wird, jetzt gemeinsam mit dem Menschenrechtsbeirat hier Abhilfe zu schaffen.
Als nächstes will Familienminister Bartenstein sich vor allem darauf konzentrieren, dass Kinder in Zukunft auch mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten erhalten.
So kann sich Bartenstein unter anderem die Absenkung des Wahlalters bei Kommunalwahlen auf 16 Jahre vorstellen.
Ich halte zwar die Reduktion des Wahlalters als Einzelmaßnahme für verfehlt.
Ich halte das für eine Verkürzung des Themas Mitbestimmung von Jugendlichen.
Aber als Ergänzung zu anderen Mitbestimmungsmaßnahmen glaube ich, dass man auf kommunaler Ebene über eine Absenkung des Wahlalters auf 16 durchaus diskutieren kann.
Soweit Familienminister Martin Bartenstein zur Kinderrechtskonvention, die am Vormittag auch Thema einer Podiumsdiskussion in St.
Pölten war.
Veranstaltet wurde diese Diskussion vom österreichischen UNICEF-Komitee und die Mitarbeiter des Kinderhilfswerks ziehen aus internationaler Sicht eine kritische Bilanz der vergangenen zehn Jahre.
Es sei zwar positiv, dass in den vergangenen Jahren praktisch alle Länder dieser Konvention beigetreten seien.
Von der tatsächlichen Verwirklichung der Kinderrechte sei man aber weit entfernt, so der Tenor der Diskussionsteilnehmer.
Harald Friedl war bei der Diskussion für das Mittagschonal dabei.
32.000 Kinder sterben weltweit.
Und das pro Tag.
Kriege, Armut oder Hunger – die Konvention über die Rechte des Kindes will die Situation verbessern.
Ein schwieriges Anliegen, wenn etwa die USA die Konvention zwar unterschrieben, aber noch nicht ratifiziert haben.
Dort mangelt es an der Umsetzung in den nationalen Gesetzen, sagt Gudrun Berger, die Generalsekretärin von UNICEF Österreich.
Im Moment zeigen die jüngsten Ereignisse, dass es noch nicht möglich ist, weil eben noch viele Punkte in den Vereinigten Staaten offen sind, die dem Konzept der Konvention nicht entsprechen.
Die Konvention soll Kindern vor allem die Grundrechte auf Überleben und die persönliche Entwicklung garantieren.
Für viele Kritiker mangelt es aber an der Umsetzung.
Wir sind sehr oft mit dem Vorurteil konfrontiert, dass Kinderrechte eine Utopie seien.
Der Auftrag der Konvention ist es, dieser Utopie eine reale Chance zu geben.
Kinder haben ganz konkrete Rechte und der Staat hat ganz konkrete Aufgaben für seine Kinder, gemeinsam mit Gesellschaft und Familie.
Vor allem im Kreis der Familie muss die Entwicklung des Kindes geschützt werden, sagt Gudrun Berger.
Denn es ist ganz klar, dass für viele Kinder dieser Welt die Familie ja nicht ein Ort der Geborgenheit und der Liebe ist, sondern für viele Kinder bedeutet Familie auch einen Ort der Gewalt und des Missbrauchs.
Und insofern schafft die Konvention über die Rechte des Kindes ein ausgewogenes Konzept, in dem sie auf der einen Seite die Familie stärkt und auf der anderen Seite aber auch dem Kind, das Hilfe braucht, vollen Schutz gibt.
Schutz, der zwar von einem UNO-Komitee und der österreichischen Kinder- und Jugendanwaltschaft überprüft wird, bei Verletzungen der Konvention gibt es allerdings keine Sanktionen.
Und nach diesem Beitrag ist es Zeit, kurz einen Programmhinweis für heute Abend zu machen.
Susanne Scholl ist wieder bei mir im Studio, um uns kurz zu erzählen, was heute im Europa-Journal ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 gebracht wird.
Zum einen ein Bericht aus Südtirol, wo es Vorwürfe von eher liberalen Politikern der Südtiroler Volkspartei gibt, es gebe einen Rechtsruck in dieser Partei und da wird ein Zusammenhang hergestellt zu den Wahlerfolgen der FPÖ in Österreich.
Zum Zweiten gibt es eine Geschichte über die Verhandlungen mit den Zwangsarbeitern in Deutschland, die ja in dieser Woche einen kleinen Schritt weitergekommen sind.
Es gibt einen Bericht aus Frankreich über die Franzosen und ihre Lebensmittel im Zusammenhang mit BSE, mit der EU, mit neuen Richtlinien.
Und es gibt einen Bericht über die Homosexuellen, die in Europa jetzt auf Brüssel setzen, weil sie glauben, dass von Brüssel ausgehend europaweit die Gesetzgebung in diesen Bereichen vielleicht etwas liberaler werden könnte.
Der OSZE-Gipfel in Istanbul endet mit gemeinsamen Erklärungen der Staats- und Regierungschefs aus 54 Staaten, aber höchst unterschiedlichen Interpretationen.
30 Staaten haben am Vormittag den Abrüstungsvertrag unterschrieben, mit dem 11.000 schwere Waffensysteme in Europa zu Schrott gemacht werden sollten.
Die Europäische Sicherheitscharta als Krönung dieses Gipfels in Istanbul soll die Achtung der Menschenrechte und den demokratischen Aufbau aller OSZE-Staaten festschreiben.
Allerdings befürchten einige Staaten damit eine Tür aufgestoßen zu haben, die anderen Mitgliedsstaaten die Einmischung in innere Angelegenheiten ermöglicht.
Russland hat schon betont, dass die grundsätzliche Einigung darüber, dass in Tschetschenien eine politische Lösung angestrebt werden soll, auf keinen Fall bedeuten könne, dass mit den Banditen, wie die Rebellen in Moskau Diktion heißen, verhandelt werde.
Was also ist diese Unterschrift der Russen unter das USZE-Papier wert?
Diese Frage hat schon unser Gipfel-Korrespondent Oliver Tanzer von Istanbul aus im Morgenjournal gestellt.
Seither steht sie im Raum.
Mein Gesprächspartner Professor Peter Schlotter vom Institut für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt kann sie vielleicht beantworten.
Beantworten kann ich die Frage auch nicht, denn die Zukunft wird das erst weisen.
Die Unterschrift ist, denke ich, wichtig, weil sie möglicherweise diejenigen Kräfte in der russischen Politik, die
den Krieg aus wirtschaftlichen oder aus anderen Gründen nicht für richtig halten und ihn näher abbrechen wollen, stärken.
Aber ob das passiert, das weiß natürlich niemand.
Wenn sich in der innerrussischen Politik die Kräfte weiter durchsetzen, die glauben, ich betone glauben, sie könnten den Tschetschenien-Konflikt mit militärischen Mitteln lösen, dann wird natürlich die Unterschrift bedeutungslos sein.
Niemand weiß ja auch so richtig,
wie stark wirklich das Militär in Russland noch von der Politik kontrolliert wird oder ob das Militär da nicht doch seine eigene Rolle und seine eigene Politik macht.
Eben Herr Schlotter, Ihre vorsichtige Antwort deutete schon darauf hin, dass die Rolle des Militärs in Russland nicht so klar definiert sein dürfte.
Wenn es jetzt zum Beispiel darum geht, es heißt in dem Papier auch, dass Russland einverstanden damit ist, dass ein OSZE-Vermittler nach Tschetschenien reist, welche Rolle kann dieser Mann spielen?
Ist das Militär eigentlich soweit im Griff der Moskauer Zentrale, dass hier eine solche Vermittlungsrolle auch ernsthaft ausgespielt
Ich vermute schon, dass mit dieser internationalen Verpflichtung, die ja dann auch noch von 54 Staatschefs quasi sanktioniert und unterschrieben worden ist, der Druck schon größer ist, dass die OSZE eine Vermittlungsrolle spielen kann.
Wobei ja auch noch ganz unklar ist, ob sie eine politische Vermittlung oder nur eine humanitäre Vermittlungsrolle übernehmen soll.
Da gibt es ja von Ivanov etwas uneindeutige Äußerungen, bzw.
er hat gesagt, das darf keine politische Vermittlung sein.
Nun muss man dann auch wieder sehen, alle Seiten wollen natürlich ihr Gesicht wahren, vor allem auch die russische Seite.
Und möglicherweise kann über die ja als humanitär deklarierte Rolle des Chairman in Office, also des amtierenden Vorsitzenden der OSZE, des norwegischen Außenministers, kann auch
dann politisch was ausgelotet wird.
Es hängt aber doch auch davon ab, wie stark jetzt die OSZE ihre eigene Position festigen und darstellen kann gegenüber Russland.
Wenn wir uns jetzt zum Beispiel den Abrüstungsvertrag anschauen, der als Neufassung heute Vormittag unterzeichnet worden ist, der sogenannte KSE-Vertrag, wo es um die konventionellen Streitkräfte in Europa geht.
Der KSE-Vertrag hat ja vor allem die Funktion, den alten Vertrag
abzulösen.
Der alte Vertrag wurde ja noch unter den Bedingungen der Existenz von zwei Militärallianzen abgeschlossen.
Und das musste natürlich angepasst werden an die neue Situation, wo es ja nur noch eine Militärallianz gibt.
Und deswegen hat man nationale, einzelstaatliche Höchstgrenzen festgelegt und hat dann auch für die sogenannte Flankenregion Höchstgrenzen eingeführt.
Und das bezieht sich vor allem für die Region im Kaukasus.
Und da ist ja momentan
Russland mit 60 Prozent über dem Limit, was gesetzt worden ist, engagiert mit schweren Waffen und Material.
Also da hat man, wenn man dann den Vertrag, der ist jetzt unterschrieben worden, wenn man ihn ratifiziert, kann man sagen, also wir ratifizieren ihn nur, wenn auch alle sich an ihn halten, als auch wenn Russland an sich hält.
Nun hat Russland auch ein Interesse an dem KSE-Vertrag, sicherlich nicht unter dem Aspekt des Tschetschenienkrieges,
Aber unter dem Aspekt, dass mit dem KSE-Vertrag ja auch die Osterweiterung der NATO, wenn man so will, ein bisschen abgefedert worden ist.
Die NATO hat sich nämlich verpflichtet, einseitig keine, wie es heißt, substanziellen, boden- oder luftgestützten Kampftruppen dauerhaft in den drei neuen NATO-Mitgliedstaaten Ungarn, Polen und Tschechien zu stationieren.
Das ist natürlich auch im russischen Interesse.
So muss man sehen, wie
dann zukünftig das innenpolitische Kräfteverhältnis in Russland aussieht, welches sie für wichtiger halten.
Da spielt natürlich auch die wirtschaftliche Beziehung zum Westen eine Rolle.
Russland kann, egal unter welcher Regierung, letztlich auf die westliche Wirtschaftshilfe und vor allem auf die Kredithilfe des Währungsfonds und der Weltbank kann es nicht verzichten.
Und da ist es auch in gewisser Hinsicht, wenn man so will, erpressbar.
Ja, aber was heißt erpressbar?
Ich meine, die russische Politik muss halt auch klar ihre Prioritäten sehen und meiner Ansicht nach müssen die Prioritäten in der wirtschaftlichen Gesundung liegen und die geht nur mit westlichem Geld und nicht in einem doch nicht zu gewinnenden Krieg gegen irgendeinen kleinen Kaukasus.
Herr Schlotter, schlussendlich der krönende Schlusspunkt des Istanbuler Gipfels sollte eigentlich die Sicherheitscharta sein.
Macht die Sicherheitscharta der OSZE Europa sicherer?
Chartas dieser Art haben die Bedeutung, Normen festzulegen, Verhaltensregeln festzulegen und die Hoffnung ist, und das funktioniert ja auch schon, dass durch die immer neue Bekräftigung und Präzisierung dieses Normsystems
sie doch immer mehr auch zur Innenpolitik werden und die Staaten sich dann immer mehr an sie halten.
Herr Prof. Schlotter, unser österreichischer Außenminister hat heute Morgen schon gesagt, er sei mit dem OECD-Gipfel in Istanbul nicht unzufrieden.
Wenn ich Ihnen jetzt so zuhöre, würden Sie auch sagen, dieser Gipfel war nicht unergiebig, aber es ist noch viel offen.
Das kann man so in dieser Kürze sagen.
Ich würde auch die Abreise von
Yeltsin nicht überbewerten, das ist auch dann so ein bisschen Innenpolitisches.
Herr Professor Schlotter, ich danke Ihnen für das Gespräch.
Ein großer Mann feiert heute seinen 90.
Geburtstag.
Geboren in Wien, Karriere gemacht, berühmt und reich geworden in den USA, wie viele Österreicher, die in den 30er Jahren emigriert sind.
Peter Ferdinand Drucker gilt als Begründer der modernen Management-Theorie.
Er hat zahlreiche einschlägige Werke verfasst.
Nach ihm ist sogar eine Management-Schule in Kalifornien benannt, an der er selbst nach wie vor unterrichtet.
Die Stärke der Druckerschen Management-Theorie ist es, Management nicht auf eine pur wirtschaftliche Disziplin zu reduzieren, sondern den sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext zu sehen.
Und wie es mit der Heimat großen Söhne häufig ist, später aber doch, wurde Peter Ferdinand Drucker mit dem österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erster Klasse ausgezeichnet.
Eugen Freund mit einem Porträt Peter Druckers.
Wäre er noch in Österreich, vielleicht hätte er Ratschläge, wie die Regierungskrise zu lösen wäre oder wie man eine in Schwierigkeiten geratene Partei managt.
Peter Ferdinand Drucker hat 31 Bücher geschrieben, die meisten davon über das Management.
Von der Praxis desselben, das Werk ist entstanden, als der Begriff noch gar nicht so weit verbreitet war, nämlich 1954, über Technologie, Management und Gesellschaft bis zum Management in turbulenten Zeiten.
Alles Bücher, die so verführerisch die Titel klingen, nichts mit dem Österreich von heute zu tun haben.
Denn Peter Drucker ist längst Amerikaner und auch hierzulande besser bekannt als in seiner ursprünglichen Heimat.
In Wien wurde er an diesem 19.
November 1909 geboren, studiert später an der Universität in Frankfurt und beginnt dort erst einmal eine journalistische Karriere.
Nach dem Aufstieg Adolf Hitlers flieht er 1933 nach England und vier Jahre später in die USA.
Über 20 Jahre lehrt Peter Drucker an der New York University und gilt seither als Vater der Managementausbildung.
Aus dieser Zeit stammt auch sein vielzitierter Ausspruch,
Es gibt nur eine gültige Definition für die Gründung einer Firma oder eines Geschäftes, nämlich Kunden zu schaffen.
In der New York Times wurde er dieser Tage gefragt, ob dieser Ausspruch immer noch seine Gültigkeit hat.
Was sonst, war seine Gegenfrage.
Wer sonst zahlt denn die Rechnungen?
Aus dieser Überzeugung leitet er auch seine Lehre ab.
Der Dienst am Kunden steht an erster Stelle und danach erst kommt der Profit.
Nicht alle Unternehmen haben sich diese Regel zu Herzen genommen.
Eben erst ist sein bislang letztes Fachbuch mit dem Titel Management-Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts veröffentlicht worden.
Eine qualifizierte Öffentlichkeit hat Peter Drucker die Erkenntnis zu verdanken, dass die Deutsche Post schon im Jahr 1882 die erste Management-Konferenz organisiert hat, mit dem einzigen Nachteil, dass niemand zur Tagung erschienen ist.
In seinen späteren Lebensjahren hat Drucker oder Drucker, wie er hier genannt wird, eine Stiftung gegründet, die Sozialeinrichtungen hilft, mit Unterstützung von modernen Managementmethoden ihre Leistungen zu verbessern.
Vielleicht noch zwei Zitate aus der Feder Peter Druckers und auch dabei hat er sicher nicht die momentane Lage in Österreich vor Augen gehabt.
Resultate werden erzielt, schreibt der Managementguru, indem Gelegenheiten ausgenützt werden, nicht indem man Probleme löst.
Oder jede Führungsposition ist zeitlich begrenzt und meist von kurzer Dauer.
Das Einzige, was einem bleibt, ist alt zu werden.
Eugen Freund aus Washington zum 90.
Geburtstag von Peter Ferdinand Drucker.
Für blinde Menschen ist das Internet ein wichtiger Kommunikationsweg und eine unersetzliche Informationsquelle geworden.
Radio Österreich International, das Kurzwellenradio des ORF, bietet nunmehr seine rund 200 Internetseiten auch blindengerecht an.
Grundvoraussetzung dafür, dass Blinde mit diesem Internetangebot arbeiten können, ist eine eigene, parallele, ohne Frames gestaltete Version mit einer speziellen Menüstruktur.
Über die Probleme blinder Menschen mit dem Internet sagt Professor Erich Schmidt vom Bundesblinden-Erziehungsinstitut in Wien.
Internet ist für mich in zweierlei Hinsicht wichtig.
Ich kann Kontakte knüpfen und ich kann mir Informationen besorgen, die ich sonst nicht so leicht bekomme.
Wie gehen Sie da vor?
An meinem Computer habe ich eine Braillezeile angeschlossen.
Diese Braillezeile gibt mir den Inhalt des Bildschirms wieder.
Und ansonsten gehe ich so vor wie jeder andere.
Ich wähle mich mit Hilfe eines Modems ins Internet ein.
Die Daten erscheinen am Bildschirm und gleichzeitig kann ich sie auf der Preilzeile ablesen.
Ein Unterschied vielleicht noch, ich arbeite nicht mit der Maus, sondern versuche alles über Tastenkombinationen zu erledigen.
Bis vor wenigen Jahren war das Radio noch das Informationsmedium für Blinde.
Hat das Internet das Radio nun abgelöst?
Dazu Professor Schmid.
Keinesfalls hat das Internet das Radio abgelöst.
Ich muss nur wissen, wo ich was finde.
Im Internet finde ich Dinge, die zum Beispiel von Amerika kommen, Wochenzeitschriften und so weiter.
Im Radio wird eher mein Unterhaltungsbedürfnis befriedigt, aber auch das Informationsbedürfnis.
Das Unterhaltungsbedürfnis im Internet ist nicht ganz so leicht für Blinde zu befriedigen, da das Surfen nicht so einfach ist.
weil nämlich viele Internetseiten nicht blindenfreundlich gestaltet sind.
Es ist wahrscheinlich vielen Anbietern gar nicht bewusst, dass sie ihre Seiten nicht blindenfreundlich gestalten.
Die Seitengestaltungsprogramme legen eine sehr optische, sehr grafische Gestaltung ja immer wieder nahe.
Für uns sind besonders diese Frames schlecht.
Das sind
Rahmen, zum Beispiel im linken Teil des Bildschirms, wo so eine Art Inhaltsverzeichnis aufscheint und sich dann die Inhalte im rechten Teil des Schirms ändern.
Das ist für uns schlecht zu erfassen, weil sich da an verschiedenen Stellen des Schirms Dinge gleichzeitig ändern.
Auf diese Schwierigkeiten nehmen die Internetprogrammierer bei Radio Österreich International besonders Rücksicht.
Die ROI-Seiten sind nämlich durchgehend auch in einer sogenannten No-Frame-Version im Netz, sodass ein Blinder-Surfer mit Hilfe eines speziellen Blinden-Browsers namens LINKS Grafiken und Bilder ausfiltern kann, ohne einen Informationsverlust zu erleiden.
Zudem bietet ROI im Internet sein aktuell laufendes Programm als Livestream an.
Wichtige Einzelsendungen stehen zudem als Audio-on-Demand zum jederzeitigen Abruf im Format RealAudio bereit.
Radio Österreich International im Internet auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch und Esperanto unter http://roi.orf.at
Oswald Klotz hat diesen Beitrag gestaltet.
Radio Österreich international im Internet, also http roi.orf.at.
Ganz im Zeichen des Sports steht heute Abend die Wiener Staatsoper.
Kein waghalsiger Balanceakt eines Sopranes steht am Programm, sondern die Verleihung des Sports Awards an internationale Sportlegenden.
20 Fernsehstationen und 300 Journalisten sorgen dafür, dass die Staatsoper im internationalen Mittelpunkt steht.
Hubert Neuper, der Sporthilfechef, hat die Crème de la Crème des Sports nach Wien gebracht.
Gerhard Prohaska.
Ursprünglich war es eine unrealistische Idee von Hubert Neupam.
Mittlerweile steht allerdings fest, dass es heute Abend in der Wiener Staatsoper die größte Ansammlung an Sports das geben wird, die Österreich je gesehen hat.
Die Liste der Legenden reicht von Muhammad Ali über Pelé bis Mark Spitz, Steffi Graf oder Boris Becker.
Es hat wahrscheinlich noch nie ein Fest gegeben, wo so viele große Sportpersönlichkeiten unter einem Dach sich treffen.
Die Staatsoper ist eines der bekanntesten Gebäude, nicht nur in Österreich, sondern auch auf der ganzen Welt.
dass international Österreich in ein Licht gerückt wird, als super Gastgeberland, als Wirtschaftsstandort.
Das ist der eigentliche Grund, warum der World Sports Award in Österreich stattfindet.
Die Sportchefs von den international renommiertesten Zeitungen haben die Vorauswahl getroffen und eine 15-köpfige Jury hochkarätiger Sportfunktionäre wird die Jahrhundertsportler in elf verschiedenen Kategorien auswählen.
Das Budget der Veranstaltung beträgt 45 Millionen Schilling, 33 Millionen davon übernehmen je zur Hälfte Bund und Stadt Wien.
Die Vorwürfe, dass Hubert Neuper seine Position als Sporthilfechef mit privaten Geschäften vermengt habe, wurden zuletzt entkräftet.
Faktum ist, dass all diese Anschuldigungen und
und Unwahrheiten, die verbreitet wurden, durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer geprüft wurden und es absolut nichts gibt.
Die Sonderwünsche der Legenden halten sich in Grenzen, nur Muhammad Ali hat sich vertraglich zusichern lassen, keine Autogramme und Interviews geben zu müssen.
Er hat nur durch seine Krankheit Parkinson keine Möglichkeit mehr wirklich zu sprechen, weil die Stimme ganz leise und das strengt ihn relativ an.
Und beim Schreiben ist es halt so, dass er durchs Zittern, das sehr schwierig ist.
Und da hat man halt gleich klare Fronten geschaffen,
damit man nicht belästigt.
Auch drei österreichische Sportler sind in der engeren Wahl für diesen Sports Award.
Im Skisport Annemarie Moserbröll und Toni Seiler, im Motorsport Niki Lauda.
gehört, Prohasko hat informiert.
Der amerikanische Dramatiker Edward Albee steht zurzeit hoch im Kurs an Wiens Bühnen.
So läuft sein Klassiker aus den 50er Jahren, Wer hat Angst vor Virginia Woolf, am Volkstheater und im English Theatre.
Ein ganz neues Albee-Stück hat morgen am Akademietheater die deutschsprachige Erstaufführung, Das Spiel ums Baby mit Michael Helltau.
Wir können den Glanz nicht ertragen, weil wir darin den Abgrund sehen.
Deshalb weinen wir im Film, weil uns nichts passieren kann.
Es ist alles so wunderschön.
Falsch!
Um falsche Selbstbilder geht es in dem neuen Stück von Edward Albee, das fast bis zum Schluss in einer merkwürdigen, fragenden Schwebe bleibt.
Ein altes und ein junges Paar treffen da auf fast leerer Bühne vor einem unbeweglichen roten Theatervorhang aufeinander.
So inszeniert jedenfalls der deutsche Regisseur Holger Berg.
Der Arbeitstitel von Virginia Woolf war Exorzism.
Und ich glaube auch hier, dass eine theatralische Austreibung hier stattfindet, wir daran teilnehmen.
an einer Austreibung, einer Obsession oder wie man das nennen will, in Verbindung mit Baby, ist das natürlich fast ein Tabubruch.
Das verstehe ich auch.
Ich verstehe auch, wenn Leute darauf auch erst mal irritiert reagieren.
Denn das Stück beginnt mit Babygeschrei und den jungen Eltern, dargestellt von Cornelius O'Bonior.
und Birgit Minichmeier.
Doch zwei rätselhafte Figuren, Michael Heldthau und Kitty Speiser dringen in ihre Welt ein, wie Figuren von Luigi Pirandello.
Warum sind Sie hier?
Was wollen Sie?
Was wir wollen, das ist sehr einfach.
Wir sind gekommen, um das Baby mitzunehmen.
Was soll das heissen?
Wir sind gekommen, um das Baby mitzunehmen.
Du lieber Gott!
Ich versteh Sie nicht.
Er versteht dich nicht, drück dich deutlicher aus.
Na, ich finde, das war deutlich genug.
Was verstehst du nicht?
Das Substantiv Baby, das Verb mitnehmen.
Du bist nicht gerade nett.
Du hast gesagt, ich schub mich deutlicher aus.
Deutlicher.
Ja, das eine schließt das andere nicht auf.
Na schön.
Was mich fasziniert an diesem Text von Olvi, sag ich jetzt sogar, dass er von der Virginia Woolf, die vor 40 Jahren eine Bombe war, dass er diese Grundfabel, dieses Quartett von Menschen, zwei sehr junge,
und zwei sehr Erwachsene, dass ihn das nicht losgelassen hat.
Und ich glaube, dass das auch der Stoff ist, aus dem interessante Texte, lassen Sie sagen, interessante Theaterformen, Theaterabende immer bestehen.
Das sind das Generationenzusammenkommen und das Mann und Frau-Zusammenkommen.
Spiel ums Baby handelt aber auch von Illusion und Realität und ist wie alle guten Stücke auch eines über das Theater, das hier direkt mit dem Publikum interagiert.
Abschließend Michael Helltau.
Das glaube ich ist
auf allerhöchster Ebene natürlich Boulevard.
Das ist ganz, ganz klar.
So wie die Engländer einfach mit ihrem Theater umgehen, die bezeichnen ja auch als Westend Boulevard den Pinter und den Stoppard.
Und es ist ein Großstadtstück.
Das muss man jetzt gleich einmal sagen.
Es ist ein Stück, das man sich natürlich in einer Theaterstadt wie London oder New York oder hoffentlich um Gottlob in Wien auch vorstellen kann.
Sagt Michael Heldtau in diesem Beitrag von Gernot Zimmermann.
Und ich gebe jetzt nochmals weiter ins Nachrichtenstudio zu Josef Wendl Nattig.
Österreich.
Die gestiegenen Treibstoffpreise führen zu einer höheren Inflation.
Im Oktober betrug die Inflationsrate im Jahresvergleich 0,8%.
Im September waren es noch 0,5% gewesen.
Die stark gestiegenen Rohölpreise hatten bewirkt, dass Benzin innerhalb eines Jahres um 10% teurer wurde und Dieselkraftstoff um 14%.
Im Finanzministerium findet heute die dritte Runde der Gehaltsverhandlungen für die Beamten statt.
Die Regierung legt ihr Angebot vor.
Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst hatte in der vorangegangenen Runde eine Gehaltserhöhung von 2,6 Prozent verlangt.
Abgeschlossen ist seit gestern die Lohnrunde der Handelsangestellten.
Die Löhne für diese Branche werden um 1,75 Prozent angehoben.
In Niederösterreich haben Volkspartei und Freiheitliche im Zusammenhang mit dem Semmering-Basistunnel zusammengearbeitet.
Mit den Stimmen der beiden Parteien wurde ein neues Naturschutzgesetz verabschiedet, das den umstrittenen Tunnelbau weiter verzögern wird.
Ein eigener Gesetzesentwurf der SPÖ fand im Landtag keine Mehrheit.
Die Grünen sind der Meinung, dass auch mit dem neuen Gesetz der Bau des Semmering-Basistunnels nicht verhindert werden kann.
Türkei.
Mit den Beschlüssen einer europäischen Sicherheitscharta und einer Abschlusserklärung ist der OSZE-Gipfel in Istanbul beendet worden.
Die Sicherheitscharta soll die Rolle der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa stärken.
Eine Entsendung von Beobachtern in Konfliktgebiete wird vereinfacht.
Die Schlussderkehrung von Istanbul war bis zuletzt umstritten.
Letztlich machte Russland doch noch Zugeständnisse in Sachen Tschetschenien.
Moskau akzeptierte eine Vermittlerrolle der OSZE.
Gebilligt wurde am Rande des OSZE-Gipfels ein Abrüstungsvertrag für konventionelle Waffen in Europa.
Diese Einigung bedeutet, dass etwa 10 Prozent der schweren konventionellen Waffen in Europa unschädlich gemacht wurden.
Die Versorgung der Erdbebenopfer im Nordwesten der Türkei bleibt unzureichend.
Nach wie vor fehlen an vielen Orten Zelte, Duschen und Toiletten.
Die Zahl der Todesopfer hat sich auf 650 erhöht.
Die türkische Regierung bittet die Menschen in der Erdbebenzone um Geduld und kündigt verstärkte Hilfsanstrengungen an.
Das Wetter meist bewölkt und Schneeschauer, zumindest im Süden und Südosten Österreichs, kann es bis zum Abend weiter teils intensiv schneien.
Allmählich windig und Werte von minus drei bis plus zwei Grad am heutigen Nachmittag.
Das war das Mittagsjournal mit Gabinel Tontechnik, Ilse Oberhofer Regie und der Mikrofonhubertan im Ellison.
Der OSZE-Gipfel von Istanbul endet mit gemeinsamen Erklärungen der Staats- und Regierungschefs aus 54 Staaten. 30 Staaten haben den Abrüstungsvertrag unterschrieben. Die europäische Sicherheitscharta soll die Achtung der Menschenrechte und den demokratischen Aufbau aller OSZE-Staaten festschreiben. Gerade die Haltung Russlands gegenüber den Rebellen in Tschetschenien lassen allerdings die Aussagekraft des Vertrages fragwürdig erscheinen. Interview: Professor Peter Schlotter.
Mitwirkende:
Arnim-Ellissen, Hubert [Interviewer/in]
, Schlotter, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1999.11.19 [Sendedatum]
Ort:
Istanbul
Schlagworte:
Politik
;
Sicherheit
;
Militär
;
EU
;
Verhandlung
;
Diskussion
;
Diplomatie
;
Außenpolitik
;
Friede
;
Ethnie
;
Minderheiten
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Für blinde Menschen ist das Internet ein wichtiger Kommunikationsweg und Informationsquelle geworden. "Radio Österreich Internationale" bietet seine 200 Internetseiten auch blindengerecht an. Ein Interview über die Probleme blinder Menschen mit dem Internet. Interview: Bundesblindenerziehungsinstitut Erich Schmid.
Mitwirkende:
Klotz, Oswald [Gestaltung]
, Schmid, Erich [Interviewte/r]
Datum:
1999.11.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Soziales
;
Internet
;
Radio
;
Interview
;
Interessensvertretungen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das neue Stück des amerikanischen Dramatikers Edward Albees "Das Spiel ums Baby" hat am Wiener Akademietheater die deutschsprachige Erstaufführung. EInblendung: Theaterausschnitt "Spiel ums Baby", Interview: Regisseur Holger Berg, Interview: Schauspieler Michael Heltau.
Mitwirkende:
Zimmermann, Gernot [Gestaltung]
, Berg, Holger [Interviewte/r]
, Heltau, Michael [Interviewte/r]
Datum:
1999.11.19 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Akademietheater
Schlagworte:
Kultur
;
Drama
;
Vorschau
;
Kulturveranstaltung
;
Familie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten